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Commodor   Nutzer

21.06.2008, 02:16 Uhr

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Thema: Die Milch machts nicht mehr
Brett: Get a Life

@Maja:
>Die EU setzt eigentlich nur auf freien Wettbewerb und zollfreien Handel >innerhalb dieser Staatengemeinschaft. Nenne mir einen rationalen Grund, >warum ausgerechnet Michviehwirtschaft hierbei eine Ausnahme bilden >soll.
*lach* Echt? Nur ein Beispiel: Der deutsche Bauer zahlt den normalen Dieselpreis (er bekommt nach 1 Jahr 10 ct zurück, wenn er viel verbraucht hat), der französische 45ct/Liter (!) weniger und der Holländer darf sogar billigstes Heizöl tanken wofür der deutsche Bauer 40.000 Euro Strafe bekäme. Der französische Bauer erhält mehr Ausgleichshilfen, weil Frankreich - mit Ausnahme von Paris und einer handvoll Pünktchen - sehr ländlich ist und man die strukturschwachen Gebiete stärken muss. Dazu kommen noch die Hilfen für Mittelmeerregion usw. Trotzdem zahlt Deutschland den Löwenanteil an die EU und bekommt sehr wenig zurück. Das ist also fairer, freier Wettbewerb? Jede Hilfe durch Transfers verzerrt den Wettbewerb intern wie extern. De facto wird zwangsläufig mehr produziert als marktnotwendig, so dass die Preise unten bleiben.

Aber es geht um den Markt und nicht den Binnenmarkt. Die EU - damals noch EG - hatte einst mit einer Mengensubventionierung angefangen, um dem Bürger ein ständig hohes Angebot an Nahrungsmitteln zu günstigen Preisen anbieten zu können. In den Sechzigern konnte man sich noch gut an die Zeiten des Mangels erinnern und alle wollten in den konsumstarken Jahren des Wirtschaftswunders auch gut und bezahlbar essen können - die Fresswelle war da.
Ein paar Jahre später war der Butterberg da und erst da hatte man angefangen umzurudern. Indem man nämlich die Ausfuhren subventioniert hat, um den niedrigen Preisen, die man selbst erwirkt hatte, entgegenzuwirken. Das ging bis vor 5 Jahren so, da war man aufgewacht. Und seitdem wird immer mehr nur noch die Fläche subventioniert. Es spielt keinen Unterschied mehr, ob man nun auf dem Acker Fußball spielt oder Getreide anbaut - die Ausgleichszahlungen bleiben gleich. Man muss nur noch das Land pflegen.

>Wenn sich nicht die Notwendigkeit herausgestellt hätte, Zufahrten zu >Molkereien für Lieferwillige zu blockieren, damit der Boykott "der" >Milchviehhalter überhaupt eine Wirkung erzielt.
Ich hab nie behauptet, dass das legitim war. Damit haben sich die Bauern selbst einen geschossen. Im Übrigen hatte das aber auch nicht die Auswirkung, die man sich erhofft hatte. Auf der anderen Seite war das ja auch eine Kurzschlussreaktion. Man wollte endlich aus der Misere raus, weil jeder so viel produziert, dass man keinerlei Macht mehr auf die Abnehmer ausüben konnte und eigentlch hilflos angesichts der verfahrenen Situation ist. So viel produziert hatte man aber zuletzt auch deswegen, weil die Subventionen ja gesunken waren.
Der Getreidebauer hat es einfacher: Ist der Preis im Sommer nach der Ernte zu niedrig, behält er es und verkauft es im Winter, wenn der Preis wegen dem konsolidierten Angebot wieder gestiegen ist. Hier gibt es - die Gemeinschaft betrachtet - eine Art Marktmacht, nicht aber bei den Milchbauern.

>Die Preissteigerungen im laufenden Halbjahr hatten nichts mit >Subventionsabbau zu tun. Wenn Du nun aber sagst, die Erzeugerpreise >wären gesteigen, stellt sich erst recht die Frage was dieses >Milch-Theater soll.
Die Preissteigerungen der letzten 2 Jahre (!) hatten auch etwas mit dem Subventionsabbau zu tun. Davon bekommt der Otto-Normalverbraucher ja erst einmal nichts mit. Erstens: Seit 2003 gibts schlagartig weniger, wobei es jedes Jahr bis 2012 gleitend immer noch weniger Ausgleich gibt (Kombi-Flex-Gleit-Modell). Beispiel Getreide: sehr energieintensiv, sehr teuer in der Produktion. Daher Ausweichen vieler Bauern auf andere Anbauten, vor allem Mais. Weniger Produktion und schlechte Ernte, aber gleichbleibender Markt ohne EU-Dumping => höhere Nachfrage weltweit im Vergleich zum Angebot. Letztes Jahr kam dann noch die Asien-Nachfrage dazu. Erst da wurde neben Getreide auch - mit Ausnahme von Milch - das meiste andere Essbare teurer.

Was die Milch angeht: Da ist es noch nicht soweit, aber es wäre Anfang 2007 fast so weit gekommen. Denn Milch wird nicht an der Börse gehandelt, wie Getreide und der Milchpreis in Deutschland ist vorwiegend eine Abmachung zwischen Molkereien und Einzelhandel.

>Ne, jeder arbeitet nur für sich und denkt nur an sich.
Das schließt das arbeiten gegeneinander nicht aus und umgekehrt. Es lebe der Egoismus, er sorgt für Politiker, Stalinismus und die Marktwirtschaft.

Gruß,
commo
 
Commodor   Nutzer

21.06.2008, 01:35 Uhr

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Thema: Umweltschutz ,Energien sparen
Brett: Get a Life

Zitat:
sinnvoll ist die verfolgung derartiger projekte schon für industrie und den kleinen mann aber wird net weiter gefördert bzw durch den staat verordnet das man bei neubau eines hauses exprlizit darauf setzen soll.

Nee, das lohnt sich für jeden, weil auch natürliche Personen die Förderung bekommen. Die Subvention geht übrigens rein über den Strompreis. Also man bekommt etwas um die 48 ct/kwh (aber jedes Jahr 8ct weniger), obwohl man selbst nur 22ct für bezogenen Strom zahlt. Also muss man in Vorkasse gehen oder finanzieren. Es gab mal ein 100.000-Dächer-Solarstrom-Programm zur Finanzierung mit 1% Zins über die gesamte Laufzeit.
Beim Neubau und bei Renovierung ist schon so viiiiel vorgeschrieben: Die ENEV verlangt kilometerdicke Außen-Dämmung, Energieberechnung und bald muss man auch einen Energieausweis haben. Da kommen die Amis mit ihren Papphäuschen nicht mit.

Statt Kernkraft brauchen wir doch nur Kernfusion und schon ist die Radioaktivität nicht mehr das Problem. Solange, bis es die gibt, nutzen wir halt einfach Kernkraftwerke weiter. Außerdem ists doch langweilig, wenn keine Greenpeaceler mehr Castor-Transporte blockieren. Die Polizei muss weniger Stunden aufwenden und stellt weniger ein...

@Alchemy:
>Ich will Solarzellen, mich vom Reformhaus ernähren, viel guten Fisch >(nicht immer aus der Dose oder Tiefkühlregal) viel Gemüse.
>Und ein Auto das mit Pflanzenöl Fährt will ich aaaauuuchhh.

Ich verkauf Dir einen Umrüstsatz, wenn Du einen Diesel hast. Zum Sonderpreis, wenn Du mir eine elektronische Steuerung bastelst, die mit dem GPS-System zusammenarbeitet.

Na es ist uncool, energiesparend oder umweltfreundlich zu leben. Dass mein Auto mit Pflanzenöl fährt, wirft immer wieder kritische Blicke und dumme Fragen im Bekanntenkreis auf, ohne dass mal jemand auf den Gedanken kommt, auch sein Auto zu modifizieren und nur halb so viel für den Sprit zahlen zu müssen und obendrein noch CO2-neutral zu fahren (das ist so gut, dass es wieder nicht gut sein kann).
An Fernseher, DVD, WLan und Radiowecker hab ich einen Schalter gebastelt, um die Geräte beim Verlassen der Wohnung vom Netz zu trennen. Auch da immer komische Fragen, ob das nicht zu nervig ist.
Und wenn ich frage, warum da denn beim Nachbarn Äpfel aus Australien eingekauft wurden, werde ich auch wieder komisch angeschaut, weil das doch nicht viel mehr kostet als Äpfel aus Deutschland.

Und schließlich macht man ja nicht mehr Urlaub in Deutschland, nein, wie langweilig, man muss nach Namibia oder DomRep oder Australien, sonst ist man ja out.

Also bis die Leute es kapieren, dauert es noch eine Weile...

Gruß,
commo
 
Commodor   Nutzer

21.06.2008, 00:09 Uhr

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Thema: Die Milch machts nicht mehr
Brett: Get a Life

@Alchemy:
>Denen ist es vermutlich egal, das Qualität seinen preis hat.
You got it. Der Gewinn kommt aus dem Einkauf, ist eine alte Handelsweisheit. Aber auch hier gibt es Unterschiede: Der Discounter ist radikal und die anderen haben sich nunmal die Aldi-Preise als Messlatte gesetzt. D.h. auch die Nicht-Discounter im Einzelhandel haben ein echtes Problem. Tante Emma ist ja schon lange tot.

An sich würde der Markt ja auch funktionieren, aber die EU hat doch gewollt, dass alles schön billig bleibt. Der Bauer muss jedes Jahr irgenwie mehr rausholen aus dem Hof, sonst ist er insolvent, ergo muss er mehr Milch liefern und gräbt sich selbst das Wasser ab.

Trotzdem, alles spricht dafür, dass Lebensmittel in langfristiger Sicht wieder richtig teuer werden. Die Subventionen werden ja abgebaut, seitdem steigen auch die Preise für Erzeuger. Klar, kein Dumping mehr und schon reagiert der Markt. Immer weniger Hobbybauern, die noch draufzahlen, um abends auf dem Trecker zu sitzen und so die Preise kaputtmachen. Und schließlich immer mehr hungrige Mäuler auf der Welt, die wegen der niedrigen Preise nicht selbst produziert hatten, daher auch kaum fruchtbaren Boden haben und weiter importieren müssen.
Ist schon merkwürdig, wir leben auf einer Welt, aber jeder arbeitet gegen den anderen. Und die Türkei spielt gegen Deutschland :-).

Gruß,
commo

 
Commodor   Nutzer

20.06.2008, 18:21 Uhr

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Thema: Reiskriese? Ist das ein Scherz?
Brett: Get a Life

Na doll. Hackt doch auf dem Biosprit rum, der 2% Anteil am weltweiten Anbau hat. Die EU hat wenigstens die Flächenstilllegung reduziert, um Biosprit auf den Flächen anbauen und nun ist das verkehrt, weil der Reis weg ist? Da wäre doch sowieso nix gewachsen. Warum soll man nicht das alte Pflnzenöl von der Frittenbude mit Würmern drin zu Sprit umwandeln? Bisher wirds teuer entsorgt. Naja, die Ölkonzerne haben mal wieder ein paar Gerüchtchen gestreut...
Im Grunde sind wir umgeben von Energie: über uns, unter uns, alles wächst um uns, da kann es doch nicht sein, dass die Energie genutzt wird. Nein, bohren wir mal schön das Öl aus der Erde, das brauchen wir ja später nicht mehr.

Biosprit ist klimaneutral, CO2-technisch gesehen, solange man die vorhanden Flächen nutzt und keine Schweinereien macht wie Regenwald abholzen etc. Erdöl sorgt nur für noch mehr Klimawandel und noch mehr Hunger. Also, tankt Frittenfett und rettet die Menschheit!

Gruß,
commo
 
Commodor   Nutzer

19.06.2008, 22:59 Uhr

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Thema: Die Milch machts nicht mehr
Brett: Get a Life

@Alchemy:
>Nur weil Milchprodukte in Deutschland beliebt sind, ist es kein Grundnahrungsmittel.
Ähm, dubiose Erklärung. Also per Definition schon: "Als Grundnahrungsmittel werden die Nahrungsmittel bezeichnet, die im jeweiligen Kulturkreis mengenmäßig den Hauptbestandteil der menschlichen Ernährung ausmachen. Sie stellen die Grundversorgung mit Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett sicher, nicht jedoch unbedingt eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen. "..."Ebenfalls zu den Grundnahrungsmittel gezählt werden Fisch, Fleisch, Milch und Eier, die neben Hülsenfrüchten zu den wichtigsten Eiweißquellen zählen." Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Grundnahrungsmittel#Tierische_Produkte

>In Deutschland sind die Herstellungskosten zu hoch, frag mal Nokia.
Iiiih, Nokia-Milch. ;(

>In einem Land wo man eine Milchquote einführen muss, damit es nicht >zur Überproduktion kommt lässt nur einen einzigen schluss zu:
>Es gibt zu viele Milchbetriebe.
Nö, es gibt (noch) zu wenig Abnehmer. Aber das war beim Getreide und bei Ölsaaten bis letztes Jahr ca. 30 Jahre so und ratzfatz steigt der Preis um 90% und mehr. Raps kriegst Du nur noch zu Liebhaberpreisen. O.K., der wird an der Rohstoffbörse gehandelt.
Früher - und ich meine ganz früher - also so früh, dass ich noch gar nicht wusste, dass ich auf der Welt bin, weil ich noch nicht in Planung war - da wurde die EWG gegründet. Vor dem Hintergrund von mageren Jahren nach dem Ende des Krieges wollte man Lebensmittel gemeinschaftlich produzieren, und zwar so, dass sie günstig werden und auch der Fabrikarbeiter sich 1mal die Woche Fleisch leisten können soll. Die gemeinsame Agrarpolitik der EG nahm ihren Lauf. Sehr erfolgreich, denn erst wurden die Mengen subventioniert, bis es einen Butterberg gab. Aber das war doch gewollt, den Bauern kannste das nicht zur Last legen und seien wir ehrlich - in den vielen, vielen Jahren wurde viel Geld gespart, weil die Lebensmittel sich real im Vergleich zu allem anderen genau nullkommanix (real) verteuert hatten.

Dieser niedrige Milchpreis ist im Grunde auch politisch gewollt.

>Wer unrentabel produziert, muss den Betrieb schließen.
>Warum soll das nicht für einen Milchbetrieb gelten?
Weil es nicht stimmt. Unrentabel ist eine Frage der Zeit in Sachen Milch. Wenn das Preisniveau wieder steigt - meinetwegen das Weltpreisniveau (wovon ich ausgehe, also Optionen und Futures auf Milch kaufen Leute...), dann sind sie wieder rentabel. Letztes Jahr ging es noch grade so, dieses Jahr eben nicht. Man kann doch nicht wegen kurzzeitiger Marktpreisschwankungen alle Kühe Deutschlands schlachten, nur um in 2 Jahren die Milch 3mal so teuer vom Weltmarkt als Milchpulver zu kaufen. Die Schweiz hat das erkannt und der Milchbauer dort erhält 46 cent. Im Übrigen sind dort alle Lebensmittel halt ein paar cent teurer, so what. Dafür braucht man dort aber auch kaum Subventionen und zumindest innerlandes ist Frieden bei Heidi auf der Alm.
Essen müssen die Menschen immer, und sie essen immer mehr und vermehren sich immer mehr und brauchen immer mehr Eiweiß, Calcium usw. Die Frage ist doch, wie wir dann den Kuchen backen. Ich jedenfalls kaufe meine Lebensmittel nicht nur für den Tag, an dem ich esse, sondern für ca. 2 Wochen ein.

>Das Leben ist hart, die freie Marktwirtschaft ist noch härter.
Gut, dass wir schon 50 Jahre in der SOZIALEN Marktwirtschaft leben.


Gruß,
commodor
 
Commodor   Nutzer

19.06.2008, 22:21 Uhr

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Thema: Die Milch machts nicht mehr
Brett: Get a Life

@Andreas_B:

>Ähm, der Weltmarktpreis ist aber niedriger als der Preis in >Deutschland,...
Ja, momenten in $. Außerdem schwankt der Preis sowieso schon stark. Deswegen ist es relativ zur Kaufkraft in Deutschland/EU momentan ja auch so unproduktiv, Milch in Euroland zu erzeugen, es sei denn, man färbt Wasser weiß..
Guckst Du hier: http://www.molkerei-ammerland.de/neuigkeiten/milch-ticker/weltmarktpreise-fur-magermilchpulver-schwanken-stark

>Richtig, klarer Fall von nicht vom Markt gewünschte Unternehmensgründung.
Ähm, war jetzt die Henne vor dem Ei da oder umgekehrt? Also ich hab noch nie gehört oder gelesen, dass jemand freiwillig einen neuen Landwirtschafts-Betrieb aufgemacht hat, seit ich mich erinnern kann. Die, die nicht anders können, weil sie nicht einfach raus können aus ihrem Betrieb, weil Banken, Landwirtschaftspolitik oder Situation das verlangen - die haben geloost.

>... und wenn man weiterhin dabei bleibt und studiert, dann lernt man irgendwann in Makroökonomik II oder im Hauptstudium, warum die Milchquote eben dies aushebelt, und der Preis eben nicht mehr dort ist, wo sich Angebot und Nachfrage treffen, sondern darüber liegt,...

Und wenn man es beendet hat, dann lernt man auf e b a y, dass der Preis beim Höchstgebot liegt. Und das ist meist über dem Weltmarktpreis :lach:
Ich seh das locker, China rettet uns, bevor sie uns später überrennen: http://www.sbv-usp.ch/de/aktuell/news/detail/article/2008/06/10/chinesischer-schokohunger-treibt-weltmarktpreis-fuer-milch/


Und weitere Kausalketten hatten wir im Studium (hach, war das noch ne schöne Zeit) auch lauter gebildet, warum der Ölpreisschock sich wie und wodurch auf alle auswirkt und wie der Staat was richtig machen kann und was die Zentralbank tun sollte. Ich glaube nicht, dass wir einen Milchpreisschock haben. Womit ich beim Thema bin, über 10ct Milch, die man substituieren kann,wird sich aufgeregt, aber über 40ct Spritpreiserhöhung/Jahr regt sich schon keiner mehr auf.

Off-Topic: A propós substituieren: Wer kann mir einen Mikrocomputer basteln, der meinen Frittenölumbau steuert? Meßdaten: Temperatur, Sog in Kraftstoffleitung. Steuerung: Elektrische Erhitzung ein und aus; Kühlwassererhitzung ein und aus; Diesel-Schnellspülung. Momentan läuft das nur mit einem Bimetall-Schalter.

Gruß,
commodor
 
Commodor   Nutzer

19.06.2008, 00:28 Uhr

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Thema: Die Milch machts nicht mehr
Brett: Get a Life

Hi,
interessant, Eure Argumente gegen die höheren Milchpreise.
Nachdem sich nun der Sturm ein wenig gelegt hat, kann ich ja mal wieder Schwung in das Thema bringen.
Als Betroffener (zum Glück nebenberuflich) eines Familienbetriebes kann ich nur sagen, dass die deutsche Landwirtschaft eine der effizientesten der Welt ist. Auch im Bereich Milchwirtschaft. Was effizient ist, ist aber noch lange nicht effektiv! Wenn wir von Rentabilität sprechen, müssten alle Betriebe dicht machen, auch die ganz großen, denn der interne Zinsfuß ist sicher in fast allen anderen Branchen derzeit noch höher als im Primären Sektor. Gewinn = Umsatz - Kosten. (+ Subventionen - Finanzamt) Der Umsatz ist aber kleiner als die Kosten und schon ist diese Rechnung blöd, es sei denn, das Preisniveau ändert sich entlang der ganzen Wertschöpfungskette.

Warum die Bauern auf die Barrikaden gegangen waren, ist doch, weil in Deutschland der weltweit niedrigste Milchpreis herrscht bei sehr hohen Kosten. Ergo müsste nach der Argumentation einiger ganz Deutschland aufhören, Milch zu produzieren. Wir sind aber weit weg von den Milchseen und Butterbergen, die es früher gab. Deutschland exportiert in viele Länder Milch. Auch nach Burkina Faso. (Ich kenne jemand von dort, der glaubte, in Deutschland sei das Schlaraffenland). Die Milch dort würde uns aber krank machen, weil sie voller Bakterien und Zellen ist. Den hohen Standard deutscher Milch (sofortige Kühlkette; hat man 0.025 % Zellgehalt mehr als zulässig, bekommt man sowieso schon 10+x cent abgezogen) findet man nicht mal in den EU-Nachbarländern.

JA, daher wird sich das sowieso durch den Markt regeln. Eine Frage der Zeit, sowas geht nicht von heute auf morgen.
Soweit es dokumentiert ist, ist die Preisverhandlung für die Milch durch die Molkereien mit dem Einzelhandel geschehen. Die Bauern waren ausgeschlossen und ihnen wurde erklärt, dass eben mehr nicht drin gewesen sei. Der Einfluss der Discounter ist nicht unerheblich.
Juchu, endlich können die unrentablen Bauern alle dicht machen, denn wer zwar hocheffizient ist, aber trotzdem Kosten eines Industrielandes hat, ist ja schließlich selbst schuld.
Man kann nicht sofort 200 Kühe schlachten und alles Land verkaufen und erst recht nicht, wenn man gerade 500.000 Euro Kredit aufgenommen hat, um einen Stall + Nebengebäude nach den Tierschutz- und Hygieneregeln zu bauen.
Es gibt immer weniger Betriebe und die, die es noch gibt, kommen höchstens gerade so über die Runden.

In Mikroökonomie I lernt man gleich am Anfang die Bilanzgerade kennen. Wo Angebot und Nachfrage sich treffen, liegt der Preis. Es wird in 10 Jahren bestimmt einen besseren Schnittpunkt geben als jetzt, zumindest wird er höher liegen, als ein Liter Wasser. Preisbildung hingegen geht noch weiter: Preisniveau, Restniveau, Akzeptanz der Käufer usw. wird mit eingerechnet. Target-Costing wie bei Autofirmen ist bei Milch aber nicht möglich (außer man schüttet Wasser dazu, aber das wird sofort in der Molkerei bemerkt).
Nur die Milchbauern, die nicht aussteigen können (ja, auch Milchquoten muss man beliefern, sonst kostet es viel Geld!), machen über kurz oder lang weiter. Unser Betrieb ist schon vor 12 Jahren aus der Milch ausgestiegen.

Es gibt 2 Arten der Inflation: Die (klassische) Nachfrageinflation und die Kostendruckinflation. Letztere ist nun einmal zur Zeit das Thema beim Thema Milch.

Die Milch und auch die Viehhaltung wird seit 2005 nicht mehr subventioniert. Deutschland hat das Kombi-Flex-Gleitmodell der gemeinsamen Agrarpolitik umgesetzt. Vereinfacht heißt das, dass alle Subventionen nur für Fläche gezahlt werden. Gleitmodell heißt, dass es einen Übergang gibt. Wer also Subventionen früher hatte, bekommt die bis 2009 abflachend auf die Fläche umgerechnet, aber nur für den Bestand, der 1997 da war... Das Ganze heißt eigentlich, dass alles schnellstmöglich gesenkt wird. Daher kann auch die deutsche Politik nicht einfach hingehen und sagen: Liebe Bauern, ihr werdet einen Ausgleich bekommen. Die Zahlungen kommen nämlich von der EU.

Ich war vor kurzem in Amiland, da kostet die Milch das Doppelte bis das Dreifache. Sojamilch ist teurer als Kuhmilch und mir persönlich schmeckt sie gar nicht. Soja ist übrigens richtig teuer geworden (300% Preissteigerung), wie alle Ölsaaten und es gibt sie auf dem Weltmarkt seit Jahren nur noch genverändert!
Fleisch mag Luxus sein, Milch ist Grundnahrungsmittel. Viele andere Lebensmittel werden daraus gewonnen, abgesehen von Säuglingsnahrung. Außderdem werden ja alle unglücklich, weil es ohne Milch doch keine Schokolade mehr gibt :)

Also haben die Nahrungsmittelerzeuger folgedes Problem:
- enorme Kostensteigerungen, insbesondere Technik und Treibstoff
- sinkende Subventionen
- niedriges, real sinkendes Preisniveau
- Optimierungspotential schon in früheren Jahren ausgeschöpft
- das Wetter ist immer weniger ernteoptimal
- Ausstieg oft unmöglich: Auflösungsproblematik

Wo Schatten ist, da ist auch Licht:
- stark steigende Preise bei Getreide und Ölsaaten
- Bioenergie lohnt sich immer mehr
- Bio-Anbau wird lukrativer für diejenigen, die die Voraussetzungen erfüllen
- steigende Nachfrage nach Lebensmitteln aus Asien

Wenn es ginge, müssten also viele Milcherzeuger einfach umstellen und schon wäre das Angebot an Milch knapper und das Preisproblem einfacher in den Griff zu bekommen. Aber die EU bestimmt, dass man aus Grünland nicht einfach Ackerland machen darf und umgekehrt.

Insgesamt denke ich, dass sich wie bei Getreide bald auch bei der Milch das Problem durch den Markt löst. Schon lange waren die Aussichten für die Landwirtschaft nicht mehr so gut wie jetzt. Ich kenne zwar noch keinen landwirtschaftlichen Betrieb, der eine hohe Umsatzrendite hat; selbst der Handel hat eine viel höhere.
Man bedenke, was beim Stahl passiert ist oder bei Gold... Alles totgeglaubte Branchen, die jetzt boomen. Selbst Kohle ist deutlich teurer geworden. China sei dank.
Entgegen den Rohwirtschaftlern glaube ich schon, dass Lebensmittel aus der direkten Region oder dem eigenen Land produziert werden müssen. Erstens ist es auch globalwirtschaftlicher Unsinn, dass man Essen um die halbe Welt karrt, wenn es vor der Haustür liegt. Zweitens klimapolitisch bedenklich und drittens ist man als Land oder Gemeinschaft unabhängiger von Importen für lebensnotwendige Güter. Eine Stereoanlage brauche ich nicht zum Überleben, Nahrungsmittel schon. Für letztere wurden früher 80% des Einkommens aufgewendet. Das Land, das nicht bewirtschaftet wird, wird wertlos, denn es gibt bald nichts mehr her. Im Übrigen sieht eine solche Landschaft grauenhaft aus, man gehe mal in den Kosovo und schaue sich das Niemandsland dort an... Vor hundert Jahren hieß es noch: Produktionsfaktoren sind Arbeit, BODEN, Kapital.

Boden wird bestimmt bald wieder wichtiger. Ich habe höchsten Respekt vor jedem Bauern, der seinen Hof im Vollerwerb führt. Ein leichtes Leben haben diese Menschen in Deutschland nicht.

 
Commodor   Nutzer

13.08.2007, 23:53 Uhr

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Thema: Heizungkostenermittlung
Brett: Get a Life

Zitat:
Original von Ralf27:

Was haltet Ihr von Fußbodenheizung?
--


Bauphysikalisch nicht schlecht, wenn das Haus gut gedämmt ist. Bei Erdwärme gehts kaum anders, da mit wenig viel erreicht werden kann. Allerdings heizt sich der Raum langsamer auf, wofür dann aber im Estrich die Wärme super gespeichert wird. (Niedertemperatur-Fußbodenheizung) Bauseits schimpfen nur die Estrichleger über Fußbodenheizung.

Trotzdem: Einige Menschen können sie gar nicht abhaben. In der Natur kommt die Wärme nämlich selten von unten.
Es ist tatsächlich so, dass zuviel Wärme von unten diverse
physiologische Irritationen bei dafür anfälligen Personen auslösen kann, z.B. Verstopfung. Sehr häufig wird bei Venenleiden/ Krampfadern nach dem Vorhandensein einer Fußbodenheizung gefragt. Und dann ist da noch das Gerücht mit dem "Zimmer-Tornado", d.h. dass am Fußboden Staub aufgewirbelt wird. Die heutigen Heizungen sollten Erwachsenen nichts ausmachen, da eben auf Niedertemperatur nicht so viel aufgewirbelt wird.(Jede Heizung wirbelt Staub auf) Andere halten diese Anspielung für Humbug. Trotzdem wird kein Kinderarzt eine Fußbodenheizung empfehlen, da sie häufig auf dem Fußboden spielen.

Kurzum: Ausprobieren, ob man die Wärme von unten auch mag.

Ich find die Sache im Bad super.

ciao,
Commodor
 
Commodor   Nutzer

06.08.2007, 19:36 Uhr

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Thema: Läuft USB-Festplatte an Autoradio?
Brett: Andere Systeme

Hallo,
bevor ich in eine 2,5"-Festplatte investiere: Würde diese an einem Autoradio mit USB-Anschluss funktionieren, sozusagen als USB-Stick-Ersatz mit wesentlich mehr Speicherkpazität für die MP3's?

Eine große 200Gig-Platte hatte ich schonmal dran, aber da hat der Sortiervorgang so ewig lange gedauert, dass ich das Radio ausmachen musste. Die Platte hatte ausserdem Störgeräusche verursacht.

Die Frage wäre halt, ob ne 20er Platte läuft und noch genug Strom über den USB-Port saugen könnte.

[ Dieser Beitrag wurde von Commodor am 06.08.2007 um 19:38 Uhr geändert. ]
 
Commodor   Nutzer

29.07.2007, 22:25 Uhr

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Thema: Was haltet ihr von Amazon?
Brett: Get a Life

@TerAtoM:
Danke für deine Sicht der Dinge. Gut, dass du so viel Geduld hast und Amazon kritisch siehst.

Zitat:
Original von TerAtoM:
Nach bereits zwei Wochen kam ein Mahnschreiben mit Mahngebühren die ca. 1/4 des Kaufpreises ausmachten...


25% erscheint mir auch ziemlich hoch, aber ich glaub da wäre nichts passiert, wenn du einfach den Original-Betrag dann überwiesen hättest. 2 Wochen sind im Onlinegeschäft heutzutage schon recht lang...

Zitat:
Eine Erinnerung hätte es auch getan... wobei wegen zwei Wochen auch noch niemand Rabatz gemacht hat...
Da kennst du Papa Staat schlecht und meine KFZ-Versicherung. Ich hab mal vergessen, die Rechnung für eine Anhängerversicherung von 15,65 Euro zu überweisen und bekam 2 Wochen später einen netten Brief von der Zulassungsstelle, dass der Anhänger nicht mehr versichert wäre und man einen Gerichtsvollzieher zur Entstempelung losschicken würde... Letzteres konnte ich noch gerade abwehren, aber 27 Euro für Papa Staat und 5 Euro Mahngebühr hats trotzdem gekostet. Seitdem - Einzugsermächtigung.
 
Commodor   Nutzer

28.07.2007, 15:09 Uhr

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Thema: Was haltet ihr von Amazon?
Brett: Get a Life

Vielen Dank für die bisherigen Beiträge.
Ich selbst habe auch ein gutes Bild von AMAZON, wobei es erstaunlicherweise sehr mitarbeiterfreundlich zugeht, was die Bezahlung und Bonusleistungen sowie den Arbeitsschutz angeht. Das hätte ich von den Amerikanern so nicht erwartet. Trotzdem: Jeder Mitarbeiter muss ganz schön knüppeln, um seine Leistung zu schaffen. Wobei das überall - ja teilweise sogar im Öffentlichen Dienst - gefordert sein soll/muss.

@CarstenS:
Sehr kulant, der Kundenservice bei deinem Brenner - im Vergleich zu Media Markt (wollten bei Wandlung der Kaufsache tatsächlich erst nur das halbe Geld auszahlen, weil die Ware ja schon 4 Monate alt sei - Ich bin doch nicht blöd!) schon was anderes.

@hjoerg:
Zur Position: Fast richtig, es handelt sich um eine Führungsposition in der Logistik, mit einer Personalverantwortung von ca. 130 Mitarbeitern. Wobei ich aus der Sparte komme.

Ach ja, der Slogan dort:
Work hard, have fun, make history...


[ Dieser Beitrag wurde von Commodor am 28.07.2007 um 15:12 Uhr geändert. ]
 
Commodor   Nutzer

28.07.2007, 14:55 Uhr

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Thema: C 64 - Bildschirm schwarz nach Einschalten
Brett: Andere Systeme

@species0815: Danke für den Tipp, mit ein wenig Glück kann ich ja aus zweien einen C64, der funktioniert basteln.

Bei schwarzem Bildschirm kann wohl alles mögliche noch Schuld sein, wie ich nun in Erfahrung gebracht habe:
CPU, CHAR-ROM, RAM, SID, PLA ...
http://personalpages.tds.net/~rcarlsen/cbm/c64blank.txt

Schade. Beim Amiga gibts wenigstens Screen-Farben, die das ganze eingrenzen.

Mal schauen, obs so hinhaut, ansonsten muss ich wohl sehen, wie ich einen ganzen C64 ergattern kann. Wem ist sonst noch ein C64 abgeraucht? Kann es an den alten Bausteinen liegen?
 
Commodor   Nutzer

27.07.2007, 17:22 Uhr

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Thema: Was haltet ihr von Amazon?
Brett: Get a Life

Hallo,
um mir ne Meinung zu bilden über einen möglichen Arbeitsplatz, würde mich mal eure Meinung interessieren.
Bisher hatte ich nen guten Eindruck von dem starken Strom. Hab immer schnell meine Sachen bekommen, obwohl natürlich einige Buchläden in Schwierigkeiten geraten sind.
By the way: arbeitet jemand bei einem US-amerikanischen Unternehmen?

Merci,
Commodor.
 
Commodor   Nutzer

27.07.2007, 16:18 Uhr

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Thema: C 64 - Bildschirm schwarz nach Einschalten
Brett: Andere Systeme

Hallo,

wegen des MMC64 von Jens Schönfeld hab ich mir wieder einen C64 zulegen wollen. Nachdem ich von einem bekannten Internet-Auktionshaus nun schon den zweiten Brotkasten hier habe, wird auch dort der Bildschirm einfach schwarz nach dem Einschalten; die Power-Lampe leuchtet.
Wenn ich den C64 an den Fernseher anschließe, dann kann ich den Sender suchen und finde auch dort nur ein schwarzes Bild. Nach dem Ausschalten kommt der übliche Schnee.

Die Verkäufer versichern, dass die Rechner trocken im Keller/Dachboden gelagert hatten und über Jahre nicht mehr eingeschaltet wurden.

Woran kann das liegen? So richtig Lust, mir noch 20 zu ersteigern, bis endlich einer funktioniert, habe ich jetzt auch nicht mehr.
?(

Ich würde mich sehr über Lösungsmöglichkeiten freuen.

Gruß,
Commodor
 
 
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