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amiga-news.de Forum > Get a Life > Der weg zum perfekten Gesetzbuch!!! [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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24.08.2004, 00:45 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Begeisterter_Amiga_User:
Ich mach hier kein neues Fass auf.


Da bin ich anderer Meinung.

Zitat:
Ich hatte nur lediglich versucht, das Thema mit Deutschland enger in verbindung zu bringen, was wohl nicht recht gelang, weil wir sind hier Germany und wir sind nicht die Weltbevölkerung.

Wir sind zwar ein recht kleiner, aber immerhin ein Teil der Weltbevölkerung.

Für die großen Konzerne ist derzeit jedoch Asien bei den Themen Märkte und Kaufkraft (nicht die des Einzelnen) wesentlich interessanter als Deutschland. Dort verzeichnen sie Absatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent; jährlich. Allerdings zu geringeren Enverbraucherpreisen als hier. Darum sind sie bestrebt, ihre Produktion möglichst nah an diese Märkte heranzubringen, um so Kosten einzusparen und die Erträge zu steigern. Oder sie versuchen hier Kosten einzusparen. Aus demgleichen Grund.

Im ürigen darf man nicht vergessen, dass die Umsätze in anderen Ländern der Welt auch der Wirtschaft in Deutschland zugute kommen. Ein nicht geringer Teil der Unternehmen hier leben vom Export. Und dazu zählen bei weitem nicht nur große, internationale Konzerne mit Niederlassungen in Deutschland.

Hier stagnieren die Absätze hingegen seit Jahren oder sind zeitweise sogar rückläufig. Und das hat nur bedingt etwas mit der Zahl der Arbeitslosen zu tun. Ich sagte bereits. Die Erwerbsquote in Deutschland ist gestiegen.

Zitat:
Dazu mal die Frage: Was gehen uns anderer Nationen Probleme an? Wir haben doch unsere eigenen.

Das ist schon wieder ein anderes Thema. Ob die Wirtschaft ein Volk braucht das sie akzeptiert, ist eine reine Grundsatzfrage, und hat erst mal nichts mit den nationalen Problemen einzelner Staaten zu tun.

Zitat:
1. Problem: Die zu hohe Arbeitslosigkeit. Was kann dagegen getan werden?

Gegenfrage: Ist die Arbeitsmarktsituation hierzulande gänzlich unabhängig von der Sitaution in anderen Ländern der Welt? Müssen wir nicht auch daran interessiert sein, dass sich die Dinge dort für die Menschen zum Besseren wenden?

Zitat:
2. Problem: Die Wirtschaft in Deutschland ist am Boden. Was kann dagegen getan werden?

Zwar sind wir nicht gerade in ein einer Hochkonjunkturphase, und die Situation ist trotz sich abzeichnender Besserung noch immer angespannt. Momentan bremsen die überhöhten Rohölpreise leider wieder kräftig aus. "Am Boden" ist die Wirtschatft in Deuschland aber dennoch nicht. Deutschland wird als Wirtschaftsstandort gern schlecht geredet. Das ist nicht neu und auch nicht typisch Deutschland. Allerdings scheint hier der Hang zum Dramatisieren zugegebenermaßen besonders ausgeprägt zu sein.

Zitat:
Ich bin aber der Ansicht, das wir soweit auch schon einmal in der Vergangenheit waren, bis ein Österreicher kahm, und uns als Deutsche gegen den Rest der Welt, Krieg führen ließ.

Was die Situation nicht damals genauso? Stichwort: Weltwirtschaftskriese?


Nein. Aktuell herrscht keine Weltwirtschaftskrise ähnlich der um 1930. Auch wenn das von ein paar effekthaschenden Journalisten gern mal heraufbeschworen wird. Die damalige Situation war eine andere. Diese bot Hitler in Deutschland zwar in der Bevölkerung damals einen Nährboden für seine Parolen und half ihm bei der Machtergreifung. Der Auslöser des zweiten Weltkrieges war diese Krise jedoch definitv nicht.

Ein Grund für die wirtschaflichen Probleme heute, nicht nur unsere, liegen im Zusammenbruch des Warschauer Paktes, dem Krieg im Gebiet es ehemaligen Jugoslawien und der heutigen Situation dort, den Kriegen in Afghanistan und dem Irak begründet, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Überall dort sind zunächst Märkte für Unternehmen zusammengebrochen. Die notwendige Reorganisation und Umorientierung braucht Zeit. Es scheint, als könne Asien diese Ausfälle kompensieren.

Deutschland kann das nicht allein. Auch mit Vollbeschäftigung nicht.

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24.08.2004, 08:12 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von Begeisterter_Amiga_User:

Dazu mal die Frage: Was gehen uns anderer Nationen Probleme an? Wir haben doch unsere eigenen.


Solange viele Menschen das genau so sehen, wird es keine Lösung für "unsere" Probleme geben, denn diese Probleme entstehen durch unsere Welt, nicht durch unsere Nation.

Zitat:
1. Problem: Die zu hohe Arbeitslosigkeit. Was kann dagegen getan werden?

Diese entsteht zu einem nicht unerheblichen Teil dadurch, daß Arbeitskraft anderswo sehr viel billiger ist.

Statt jetzt (wie unsere Herren Manager) danach zu schreien, auch aus Deutschland ein Billiglohnland zu machen, wo Hartz-IV-ABM'ler dem weiterhin top verdienenden Manager für 'nen Groschen die Schuhe putzen, den Garten jäten und das Auto waschen, sollte die Lösung IMNSHO darin bestehen, die Lebensqualität in eben jenen Billiglohnländern zu heben.

Was macht Arbeit in Deutschland so teuer? Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung. Was macht Arbeit woanders so billig? Bist Du krank, mußt Du hungern. Hat Dein Chef den Auftrag nicht bekommen, mußt Du hungern. Bist Du zu alt zum Arbeiten (und hast nicht ein Dutzend Kinder in die Welt gesetzt, die Dich durchfüttern können), mußt Du hungern...

Das Deutschland im Vergleich mit anderen westeuropäischen Nationen momentan schlechter dasteht, liegt daran, daß man dort schon in den späten 80ern / frühen 90ern die Wohlstandssysteme heruntergefahren hat, als Regierung Kohl noch von "blühenden Landschaften" fabulierte...

Zitat:
2. Problem: Die Wirtschaft in Deutschland ist am Boden. Was kann dagegen getan werden?

Akuter Blödsinn. Der Wirtschaft hierzulande geht es gut, es werden Umsätze in Milliardenhöhe gemacht und Deutschland ist immer noch eine der stärksten Industrienationen überhaupt.

Geschickterweise haben die Herren Manager es verstanden, das Wirtschaftswachstum als ausschlaggebenden Faktor in den Köpfen zu verankern. Eine Wirtschaft kann aber nur so und so weit wachsen, bis die Ressourcen - dazu gehört auch die Binnennachfrage - erschöpft sind.

In den 50ern, 60ern, 70ern gab es so viel aufzubauen, daß die Wirtschaft sich über zweistellige Zuwachsraten freuen konnte. Jetzt haben wir hierzulande eigentlich alles (außer Arbeit); das Wachtum findet woanders statt.

Die Industriebrache Neufünfland hat zwar reichlich Platz, aber keine Nachfrage, darum "wächst" da auch nichts: Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen kann der Westen decken, ohne im Osten groß etwas aufbauen zu müssen.

Blöderweise ist der ganze Rauptierkapitalismus nur auf Wachstum, Wachstum, Wachstum ausgelegt - und darum geht es der stärksten Wirtschaft Europas jetzt "schlecht".

Zitat:
Nur um mal 2 Probleme zu benennen.

Beide nicht hausgemacht, ebensowenig wie die übrigen Probleme, die wir hier nicht angesprochen haben.

Zitat:
Ich bin aber der Ansicht, das wir soweit auch schon einmal in der Vergangenheit waren, bis ein Österreicher kahm, und uns als Deutsche gegen den Rest der Welt, Krieg führen ließ.

Danach gab's wenigstens Arbeit für alle und pralles Wirtschaftswachstum (war ja auch alles kaput...). (<-- Sarkasmus!)


[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 24.08.2004 editiert. ]

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26.08.2004, 01:29 Uhr

Begeisterter_Amiga_User
Posts: 665
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:

Da bin ich anderer Meinung.

Wir sind zwar ein recht kleiner, aber immerhin ein Teil der Weltbevölkerung.

Deutschland kann das nicht allein. Auch mit Vollbeschäftigung nicht.



zu 1.

Ich bin ja der Ansicht, das jeder seine Meinung frei äußern darf, wie es im Grundgesetz steht und ich hatte dir auch schon mal mittgeteilt, das ich in vielerlei hinsich lehrnfähig bin, wozu auch politik und deren Umfeld zählt.

Ich gehe daher auf dieses Thema nicht näher ein ist am Ende besser so, da ich mal annehme das du weist wovon ich spreche.



zu 2.

Wir sind zwar ein kleiner Teil der Weltbevölkerung, doch wir sind ein erheblicher Teil auf dem europäischen Kontinent dazu mal angemerkt. Und wenn es Deutschland schlecht geht und die anderen EU-Staaten es nicht kompensieren können, siehts für die allgemeine Wirtschaft in europa sehr, sehr schlecht aus und man sucht einen Schuldigen was in diesem Falle von der Unterhaltungs-Industrie schon erledigt wurde: Die lieben bösen Raubkopierer.

Ich bin gar nicht mal so der Ansicht, das es alleine deren Schuld ist, sondern vielmehr an der schwachen Wirtschaft und der hohen Arbeitslosigkeit liegt, das immer mehr dazu übergehen sich Filme, Musik und andere rechtlich geschützten Produkte aus dem Internet zu saugen, weil dabei der kostenfactor erheblich gesenkt werden kann und man am Ende einen Film, der zum Beispiel nächsten Donnerstag erst im Kino anläuft, schon 3 - 5 Tage vorher schauen. Auch denke ich, das deren freie Zeit (weil arbeitslos) ihr übriges tut, weil sie ganz einfach nicht wissen, was sie mit soviel Freizeit anfangen sollen.

Und sind mir doch mal ehrlich, wer von uns kommt nicht auf dumme Gedanken wenn er nen bisl zu viel Freizeit hat?

Ich denke mal, das auch dieser Anreitz dazu führt das viele straffällig werden

Was viele auch übersehen meiner Meinung nach, ist die Tatsache das durch die Medien auch viele Meldungen einfach nur hochgeputscht werden und somit schlimmer erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind.

Aber ich glaube das dies hier, ein bischen zu komplex ist um es hier weiter auszuführen.


zu 3.

Sicherlich schafft das Deutschland von alleine. Da kann ich dir schon mal einiges aufzählen, was dazu führen kann, das wir die Maastrichkriterien nicht auch noch dieses Jahr verletzen.


Wären dies nicht die richtigen Themen für eine Debate im Bundesrat und Bundestag über die sich die Parteien mal endlich einig werden könnten?


1.Abschaffung des viel zu komplizierten Steuersystems und Einführung eines einfachen für jederman verständlichen.

2.Reduzierung bei den Gehältern der Politiker und deren Mitarbeiter (sind meiner Meinung und bestimmt auch von anderen viel zu hoch)

3.Besteuerung der sehr Gutverdiehner und einheitliche Prozente bei der Steuer, sowie Minderung nur für Familien mit 2-mehr Kinder.(faires Steuersystem)

4.Trastische Reduzierung der Lohnnebenkosten (oder in diesem Falle schon Lohnkosten)


Soll ich dir noch einige weitere Möglichkeiten darlegen, wo der deutsche Staat, schon von ganz alleine anfangen kann, mit seiner extrem veralteten Bürokratie, aufzuräumen?

Ich hätte da moch einige Ideen.


Zitat:
Original von Solar:

Akuter Blödsinn. Der Wirtschaft hierzulande geht es gut, es werden Umsätze in Milliardenhöhe gemacht und Deutschland ist immer noch eine der stärksten Industrienationen überhaupt.

Geschickterweise haben die Herren Manager es verstanden, das Wirtschaftswachstum als ausschlaggebenden Faktor in den Köpfen zu verankern. Eine Wirtschaft kann aber nur so und so weit wachsen, bis die Ressourcen - dazu gehört auch die Binnennachfrage - erschöpft sind.


Na dann verrat mir mal warum, wenn es der Wirtschaft in Deutschlan so gut geht, es immerwieder mit den Gewerkschaften Streiterreien giebt, um deren Gehaltsforderungen, die bei dem Umsatz den du so hoch angesetzt hast, ohne weiteres jedoch gezahlt werden könnten?


Ich bin schon mal auf deine Erleuterung gespannt.

--
AMD Athlon XP 2500+, MSI K7N2 Delta, 512MB DDRam PC400, Radeon 9600 Pro,LG Brenner; DVD LW

Egal wie erfüllt Ihr Leben ist, es ist immer noch Platz für
ein Bier.

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[ Dieser Beitrag wurde von Begeisterter_Amiga_User am 26.08.2004 editiert. ]

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26.08.2004, 06:50 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von Begeisterter_Amiga_User:

2.Reduzierung bei den Gehältern der Politiker und deren Mitarbeiter (sind meiner Meinung und bestimmt auch von anderen viel zu hoch)


Damit habe ich nicht einmal so sehr Probleme. Unangemessen finde ich die goldener-Löffel-im-Mund-Altersvorsorge, die sich da gegönnt wird (und von der jeder Hartz-IV-Bedrohte nur träumen kann, von dem verlangt wird, seine Rücklagen aufzubrauchen), sowie die parallele Beteiligung von Politikern an der Wirtschaft (Interessenskonflikte).

Zitat:
3.Besteuerung der sehr Gutverdiehner...

Moralisch verständlich - aber entweder meinst Du hier nur Spitzenverdiener (was der Staatskasse nur wenig bringen würde, zumal diese problemlos nach Monaco etc. übersiedeln können), oder Du meinst so ungefähr alles vom mittelständischen Betrieb aufwärts - was wirtschaftlich zumindest bedenklich wäre.

Die erheblichen Abschreibungsmöglichkeiten der Großkonzerne sind durchaus schon ins Blickfeld der Steuerpolitik gerückt (Stichwort Mindeststeuersatz).

Zitat:
4.Drastische Reduzierung der Lohnnebenkosten (oder in diesem Falle schon Lohnkosten)

Komischerweise ist die Arbeitslosigkeit nicht im Westen am höchsten (über 26¤ Lohn-/Lohnnebenkosten pro Stunde), sondern im Osten (etwa 18¤ / Stunde). Irgendwas kann an dem AG-Geschrei um die Lohnnebenkosten also nicht stimmen.

Zitat:
Soll ich dir noch einige weitere Möglichkeiten darlegen, wo der deutsche Staat, schon von ganz alleine anfangen kann, mit seiner extrem veralteten Bürokratie, aufzuräumen?

Ich hätte da moch einige Ideen.


Zum einen fehlt noch die wirklich gute Idee, für die sich nicht so einfach Gegenargumente finden lassen - und wenn Du wirklich so viele, gute Ideen hast, dann - ja, dann poste sie nicht hier im Forum, sondern wende Dich an Deinen Volksvertreter, oder gehe selbst in die Politik!

Ohne Scherz. Wenn Du wirklich etwas bewegen willst, dann nicht in Demos oder auf Foren, sondern durch entsprechenden Einsatz.

Zitat:
Na dann verrat mir mal warum, wenn es der Wirtschaft in Deutschlan so gut geht, es immerwieder mit den Gewerkschaften Streiterreien giebt, um deren Gehaltsforderungen, die bei dem Umsatz den du so hoch angesetzt hast, ohne weiteres jedoch gezahlt werden könnten?

Profitmaximierung, Konkurrenzfähigkeit zu internationalen Konzernen. Die soziale Marktwirtschaft, in der der Gewinn des Konzerns den Mitarbeitern zu Gute kommt, ist im Rahmen der Globalisierung dem Manchester-Kapitalismus gewichen: Maximaler Profit bei minimalen Kosten. Menschen sind Kosten. Wenn die mehr Lohn wollen, schmälert das den Profit. So einfach ist das - vom Standpunkt der Arbeitgeber aus.


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26.08.2004, 10:24 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
Menschen sind Kosten. Wenn die mehr Lohn wollen, schmälert das den Profit. So einfach ist das - vom Standpunkt der Arbeitgeber aus.

Ich hab' mich mal mit einem Arbeitgeber unterhalten, der hier im Nachbarort einen kleinen Betrieb führt. Der ist ernsthaft der Meinung, daß seine Angestellten von seinem Geld leben. Grob gesagt: Alles Schmarotzer, die ihm nur auf der Tasche liegen! Und sie sollten froh sein, daß er sie bei sich arbeiten läßt und ihnen was dafür zahlt.
... Wie weit er wohl ohne Angestellte kommen würde und alles alleine arbeiten müßte? I-)
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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26.08.2004, 10:46 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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Oh je, mal wieder die übliche Leier über den bösen Kapitalismus...

Der Punkt liegt ganz woanders:

Wenn die Lohnkosten steigen, dann steigt logischerweise der Produktpreis. Wenn im Regal daneben nun ein ähnliches Produkt aus Asien liegt und das immer mehr vom Konsumenten vorgezogen wird, weil der den Unterschied im Preis nicht mehr einsieht, dann geht der Betrieb pleite. Ende.

Also nicht der böse Kapitalist, der so raubgierig und gemein und verantwortungslos ist, ist der Buhmann, sondern du. Oder kaufst du immer ausschließlich deutsche Produkte, weil dir das Gemeinwohl so am Herzen liegt? Auch wenn das bedeutet, daß du dir viel weniger Wünsche erfüllen kannst, weil die einzelnen Produkte halt teurer sind? - Rein rethorische Frage -

Nein, du freust dich, daß du z.B. für einen Adidas-Schuh statt 14 Std., wie in den 60ern, nur noch 7 Std. arbeiten mußt. Hat tausende deutsche Arbeiter um ihren Job gebracht, dieses Wunder. Und es geht immer weiter. Jobverlagerungen sind nicht der Auswuchs von "Raubtierkapitalismus", sondern reine Überlebensstrategien der Firmen. Die, die nicht begriffen haben, daß die deutschen Konsumenten nicht bereit sind, die Preise, die durch deutsche Löhne entstehen, zu bezahlen, und nicht verlagern, sind pleite oder in so winzigen Nischen, daß es volkswirtschaftlich nicht auffällt.

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26.08.2004, 11:14 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:

Wenn die Lohnkosten steigen, dann steigt logischerweise der Produktpreis. Wenn im Regal daneben nun ein ähnliches Produkt aus Asien liegt und das immer mehr vom Konsumenten vorgezogen wird, weil der den Unterschied im Preis nicht mehr einsieht, dann geht der Betrieb pleite. Ende.


Soweit d'accord.

Zitat:
Also nicht der böse Kapitalist, der so raubgierig und gemein und verantwortungslos ist, ist der Buhmann, sondern du.

Nix mehr d'accord.

Zitat:
Jobverlagerungen sind nicht der Auswuchs von "Raubtierkapitalismus", sondern reine Überlebensstrategien der Firmen. Die, die nicht begriffen haben, daß die deutschen Konsumenten nicht bereit sind, die Preise, die durch deutsche Löhne entstehen, zu bezahlen, und nicht verlagern, sind pleite oder in so winzigen Nischen, daß es volkswirtschaftlich nicht auffällt.

Das Problem ist, weshalb solche Auslagerungen möglich sind.

Jahrzehnte, ja Jahrhunderte lang waren uns weniger entwickelte Länder als Lieferant für billige Rohstoffe gerade recht. Sollen "die" mal ruhig ungebildet, schlecht versorgt und mit instabilen Regierungen "gesegnet" bleiben, dann schuften die wenigstens für 'nen Appel und 'nen Ei in den Kupferminen und Kaffeeplantagen.

Blöderweise haben diese Länder jetzt einen neuen Rohstoff entdeckt, die Arbeitskraft. Nix mehr Kupfermine und Kaffeeplantage, jetzt werden Badelatschen geklebt und Autokarossen geschweißt. Und auf einmal kann uns gar nicht mehr in den Kram passen, daß die Arbeitskraft bei denen so billig ist.

Klar können wir jetzt behaupten, es wäre ein "deutsches" Problem, und so lange reformen, bis auch bei uns die Arbeitsstunde für 50 Cent zu haben ist. Unserem Land und seinen Menschen geht es dann immer noch beschissen, Bildung, Verkehr, Altersvorsorge, Sicherheit auf den Straßen sind nicht mehr finanzierbar, der Lebensstandard im Ar***, aber die Arbeitgeber können hierzulande genauso preiswert produzieren wie in Kenia. Wir hätten dann erfolgreich das Elend globalisiert.

Oder wir - und "wir" kann wieder nicht nur Deutschland meinen - helfen diesen Ländern auf die Füße, bis auch dort Bildung, Verkehr, Altersvorsorge und Sicherheit auf den Straßen gewährleistet werden können und der Lebensstandard lebenswert ist - durch Steuern und gerechte Löhne. Dann wäre die Badelatsche aus Kenia halt genauso teuer / billig wie die aus Deutschland.

Blöderweise bedeutet letzteres (und das hatten wir in einem anderen Thread schon einmal), daß wir ein bißchen von unserem hohen Roß heruntergemußt hätten, denn unser Wohlstand basiert in nicht unerheblichen Maß auf der Armut anderer. Dazu waren wir uns aber zu fein, haben uns lieber Zweitwagen und Wochenendhäuschen geleistet. Die WTO tat ihr bestes, die "erste Welt" vom Rest abzuschotten.

Ob wir jetzt noch die Kraft und den Atem, und vor allem den Willen dazu haben, die Welt zu verbessern, wage ich zu bezweifeln.

So werden die Menschen hierzulande weiterhin Arbeit fordern, aber sich für Latschen kleben für 'nen Appel und 'nen Ei weiter zu fein sein. Die Arbeitgeber werden weiter "Lohnnebenkosten!" brüllen (wie ich schon sagte, in Ignoranz der ziemlich niedrigen Lohnnebenkosten im Osten...), ohne zu erkennen, daß sie die Hand beißen, die sie füttert. Die Politiker werden weiter versuchen, es allen recht zu machen, auf die nächste Wahl schielen und in den Fesseln der Realpolitik es keinem recht machen können.

Unsere Wohlstandsgesellschaft - "uns" meint hier wieder die ganze "erste Welt" - geht vor die Hunde, weil sie nie auf Nachhaltigkeit gebaut war. Arbeit ist da nur ein Punkt; Klima ist egal, Rohstoffe haben wir noch bis mindestens morgen, Machtmonopole sind gut weil in unserer Hand (wem gehört der Koffer da?)...

Schöne neue Welt.

[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 26.08.2004 editiert. ]

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26.08.2004, 17:01 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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nene,

das sind alles nette Theorien, aber mehr nicht.

Letzten Endes bestimmt ausschließlich der Verbraucher, wo, zu welchen Bedingungen und was produziert wird. Indem er etwas kauft, oder es läßt. "Die Wirtschaft" reagiert nur auf diese Aufträge. Solange Geiz geil ist, wird alles eben in Asien produziert und hier gehen die Lichter aus. Man hat ja jetzt auch ne gute Ausrede, das Geld wird eben knapper und der Job ist ja auch nicht mehr so sicher...

Somit ist die freie Marktwirtschaft die demokratischte Wirtschaftsform, die man sich denken kann. Aber ist ist natürlich viel bequemer, auf andere zu zeigen, als die eigene Schuld einzugestehen.

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26.08.2004, 20:31 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Geiz ist geil, aber nur auf dem eigenen Konto.

Was AC-Pseudo da schreibt ist knüppelhart und tut verdammt weh. Und es ist so hart und schmerzhaft, weil es verdammt noch mal wahr ist. Auch was Solar von sich gibt, sind mehr als nur "nette Theorien". Der Exportschlager Arbeit ist jedoch kein rein deutsches Problem. Wer über den Tellerrand blickt, der findet in Europa noch viel mehr Länder, die ähnlich hart oder sogar noch härter damit zu kämpfen haben. Wir liegen, was die Arbeitslosenquote betrifft z. B. mit Frankreich gleichauf. Ein Land, in dem die 35-Stunden-Woche Gesetzt ist. Das sollte jedem zu denken geben, der Arbeitszeitverkürzungen für eine Lösung hält.

Solar und AC-Pseudo haben beide Recht. Wir, die Verbraucher der westlichen Industrienationen, haben es uns selbst zuzuschreiben. Stetig steigende Einkommen sind ja was Fantastisches. Es fehlt aber offenbar an der Einsicht, dass dadurch zwangsläufig auch die Preise steigen müss(t)en, damit das funktioniert. Aber ne, da kauft man sich lieber Jeans made in China für 10 Euro und stellt dann völlig entgeistert fest, dass es in Deutschland so gut wie keine Textilindustrie mehr gibt. Um nur ein Beispiel zu nennen. Da sind wir alle gleich. Und komm mir bitte keiner mit dem Argument, dass die Abgaben steigen. Steuern und Abgaben sind immer wieder mal gestiegen. Und auch mit dem angeblichen Teuro hat das nichts zu tun. Das lief schon lange vor der Währungsumstellung nicht anders als heute. So richtig krass wurde es nach Abschaffung des Rabettgesetzes. Ein fataler Fehler, IMO. Denn nun herrscht offener Krieg um den gleilsten Geizpreis. Indes zahlen wir einen hohen Preis für diese Tiefstpreise. Flächendeckender als jeder Tarifvertrag das jemals bewirken könnte.
Warum fragt sich eigentlich niemand, wie diese Kampfpreise zustande kommen? Schon mal darüber geärgert, dass in irgeneinem Laden partout kein Verkäufer zu finden war? Und falls doch, dann ein wenig kompetenter, völlig unmotivierter muffeliger Zeitgenosse? Wie das wohl kommt?

Wissensfrage: Wer weiß, mit welchen Mitteln MakroMarkt billig leben lässt?

Auffällig auch, dass die Euros offenbar umso fester auf dem Konto kleben, je höher das Einkommen ist. Es ist mitnichten so, dass nur möglichst wenig ausgibt wer wenig Einkommen hat. Es gibt immer noch viel mehr Wohlhabende als wirklich Arme in diesem Land. Man muss an einer Stelle sparen, um sich etwas anderes leisten zu können? Jedes Jahr der neueste Benz vor der Tür und dafür keine Butter auf dem Brot, der Klappstuhl von Ikea? Na, ich weiß nicht. Das ist wohl eher die absolute Ausnahme. Die Parkplätze vor den Billigdiscountern sprechen manchmal Bände.

Mal ganz davon ab, dass flächendeckende Dauertiefstpreise bei stagnierenden Umsätzen gleichzeitig sinkende Staatseinnahmen aus Gewerbe- und Umsatzsteuer bedeuten. Und ganz davon ab, dass steigende Einkommen bei gleichzeitig gleichbleibender Produktivität und stagnierendem Preisniveau auf Dauer der Tod jeder Volkswirtschaft ist.

Das aktuelle Miniwirtschaftswachstum von 0.5 Prozent wurde ausschließlich über Exporte erreicht.

Und was macht die Presse? Sie druckt Einkommenslisten mit den Gehältern von Vorständen und den Diäten von Politikern und vergleicht diese direkt mit den Einkommen abhängig Beschäftigter der mittleren und unteren Einkommensgruppen. Damit wir "kleinen Leute" uns so richtig schön in unserer "Armut" suhlen können. Es lebe das Selbstmitleid. Da frag ich mich doch wo ich lebe und was das bitte beweisen soll. Ist ja durchaus bekannt, dass Vertreter dieser Gruppen Fehler machen. Doch was würde es ändern, wenn ein Konzernvorstand oder ein Minister so viel oder so wenig verdienen würde, wie ein Schichtarbeiter am Band? Würden dadurch Arbeitsplätze geschaffen oder keine mehr verlagert? Na fein. Wer das glaubt, der sagt Papa zu jedem Stroch der vorbeifliegt.
Wem ist aufgefallen, dass mit keinem Wort erwähnt wird, was ein Redakteur dieser bebilderten Tageszeitung mit Rekordauflage verdient? Warum eigentlich?

Und die Jungend? Chronischer Lehrstellenmangel in Deutschland? Deutsche Unternehmer wollen nicht mehr ausbilden? Mir ist das etwas zu statistisch. Möge mir doch bitte mal jemand erklären, warum es jedes Jahr in schöner Regelmäßigkeit zu Beginn des Lehrjahres zig tausende immer noch unbesetzte offen Lehrstellen gibt, für die sich keine geeigneten Bewerber finden. Entweder kommen die Leute gar nicht zum Vorstellungsgespräch oder sie bringen nicht mal die elementarsten Grundkenntnisse mit. Auffällig dabei, dass diese offenbar nicht besetzbaren Lehrstellen überwiegend im Bereich Handwerk und produzierendes Gewerbe zu finden sind. Da drängt sich der Verdacht auf, dass es nicht nur als unnötig erachtet wurde, in der Schule mal die grauen Zellen zu benutzen, sondern auch sehr unpopulär zu sein scheint, sein Geld mit "niederer" Arbeit zu verdienen und sich dabei vielleicht sogar noch die zarten Fingerchen schmutzig machen zu müssen. Geld wollen sie alle. Am Liebsten fürs Sesselpubsen.

Natürlich sind nicht Alle so. Das ist wohl eine (wachsende?) Minderheit die sich geschworen hat, entweder den Traumjob oder gar nichts tun. Wobei Einige es wohl schon in der Schule nicht für nötig fanden, irgenwas zu tun. Aber jammern dürfen sie, dass ihnen niemand ein Lehrstelle gibt. Wenn man sich diese Kehrseite der Medaille ansieht, könnte einem die Hutschnur platzen.

Natürlich gibt es auch immer welche, die aus irgendwelchen Gründen gar nicht zu einer Lehre taugen. Für die ist es besonders bitter, dass es hier immer weniger Jobs gibt, in denen man auch ohne abgeschlossene Berufsausbildung finanziell auf eigenen Füßen stehen kann.

Und was machen die, die Arbeit haben? Anstatt das Leben zu genießen solange wir noch können, schwelgen wir in Zukunftsängsten wo immer sich der Hauch einer Gelegenheit dazu bietet. Wer braucht da noch eine Achterbahn, wenn er die Panik so schön billig auf dem heimischen Sofa genießen kann. Wir sparen was das Zeug hält für schlechte Zeiten, und wenn die Zeit schlecht wird (Langzeitarbeitslos) und man von uns erwartet, einen Teil des Gesparten für die schlechte Zeit auch tatsächlich zu verwenden, dann beschweren wir uns. Gleichzeitig schimpfen wir auf die faulen arbeitsunwilligen Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, die sich auf unsere Kosten eine schöne Zeit machen.
Aber wenn ein diplomierter Ingenieur mal eine Zeit lang Gebäude reinigen soll, weil sonst kein Job zu finden ist, dann brüllen alle Verrat am Sozialstaat und riechen Enteignung. Dann ist es plötzlich selbstverständlich, dass die gleiche Gesellschaft, die schon seine Ausbildung finanziert hat, nun bis Ultimo für den Erhalt seines hohen Lebenstandards aufkommt, den er ohne diese Ausbildungn nie erreicht hätte. Bis er irgendwann mal wieder einen Job als dipl. Ing. bekommt. Aber gefälligst zu den selben guten Konditionen wie der letzte Job und nicht mehr als 2 Km Luftlinie von der Villa im Grünen entfernt. Nur der arbeitslose, in deutschland geborene Türke soll doch bitte "zurück" in die Türkei, wenn er hier keine Arbeit mehr findet. Damit er keinem Deutschen einen Job weg nimmt, den wahrscheinlich sowieso im Grunde kein arbeitsloser Deutscher wirklich machen will. Eine tolle Solidargemeinschaft ist das.

In Gedanken bei dem tschechischen Fließbandarbeiter, der sich den TFT-Fernseher, dessen Innenleben er ins Gehäuse schraubt, im Leben wohl nie wird leisten können. In Gedanken auch bei den rund 1000 Mitarbeitern des Philips Bildröhrenwerkes in Aachen, die alle auf der Straße stehen, weil wir im Westen TFT-Fernseher nur für unter 1000 Euro kaufen können, wenn die in Tschechien hergestellt werden.

Nicht angesprochen sind all jene im Westen der Welt, die sich so ein Gerät beim besten Willen auch nicht leisten könnten. Wem der Schuh nicht passt, der muss ihn sich auch nicht anziehen.

Polemik in und zwischen den Zeilen wurde absichtlich eingefügt. Polemisch ist so gut wie alles, was man zu dem Thema von Medien, Politik und Gewerkschaften zu hören und zu lesen bekommt. Ich hab den Spieß hier nur mal umgedreht. Gegen eventuell aufkommendes Sodbrennen hilft Natron oder Bullrichsalz.




[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 26.08.2004 editiert. ]

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26.08.2004, 23:10 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Geiz ist geil, aber nur auf dem eigenen Konto.

Was AC-Pseudo da schreibt ist knüppelhart und tut verdammt weh. Und es ist so hart und schmerzhaft, weil es verdammt noch mal wahr ist.

Du meinst, daß die Verbraucher, also wir schuld sind?
Tja, die Sache hat nur einen Haken. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Du das Produkt XYZ des Konzern ABC in der "made in Germany" oder "made in Asia" Version kaufst.
Solange der Geschäftsführer diese Produkteigenschaft überhaupt nicht als solche wahrnimmt, er demzufolge auch keinerlei Statistiken darüber einholt, ist dieser Teil Deines Kaufverhaltens einfach nicht existent.
Er verkauft das Produkt XYZ erfolgreich, und hat Kosten in Europa und Kosten in Asien. Und wenn es ihm sinnvoll erscheint, spart er eben in Europa Kosten. Dann gibt's eben die "made in europe" Version nicht mehr, ohne daß der Hersteller darin einen Unterschied sieht. Du kannst dann nichts oder das asiatische Produkt kaufen, aber glaube nicht, daß diese Entscheidung überhaupt wahrgenommen wird.
Zitat:
Es fehlt aber offenbar an der Einsicht, dass dadurch zwangsläufig auch die Preise steigen müss(t)en, damit das funktioniert.
Ach nee, ne Inflation rettet uns nu wirklich nicht. Dann bleiben die Einkommen lieber auf dem jetzigen Niveau und wir kaufen billigere Produkte. Ist fast das Gleiche wie Einkommenserhöhung.
Zitat:
Aber ne, da kauft man sich lieber Jeans made in China für 10 Euro und stellt dann völlig entgeistert fest, dass es in Deutschland so gut wie keine Textilindustrie mehr gibt.
Ja, die deutsche Textilindustrie, das bekannteste Beispiel unserer aktuellen Wirtschaftsprobleme...
Aber ob amerikanische Markenjeans zum zehnfachen Preis kaufen, unsere Wirtschaft tatsächlich ankurbeln würde? Ob diese höheren Preise tatsächlich den Arbeitern zu gute kommen?
Zitat:
So richtig krass wurde es nach Abschaffung des Rabettgesetzes. Ein fataler Fehler, IMO. Denn nun herrscht offener Krieg um den gleilsten Geizpreis.
Eine Verkäufer zu zwingen, hohe Preise zu verlangen, klingt für mich absolut nicht nach einer Lösung unserer Probleme, abgesehen davon, daß wir in unsere jetzige Lage mit dem Rabattgesetz gekommen sind, nicht durch dessen Abschaffung.
Zitat:
Es ist mitnichten so, dass nur möglichst wenig ausgibt wer wenig Einkommen hat. Es gibt immer noch viel mehr Wohlhabende als wirklich Arme in diesem Land. Man muss an einer Stelle sparen, um sich etwas anderes leisten zu können? Jedes Jahr der neueste Benz vor der Tür und dafür keine Butter auf dem Brot, der Klappstuhl von Ikea? Na, ich weiß nicht. Das ist wohl eher die absolute Ausnahme. Die Parkplätze vor den Billigdiscountern sprechen manchmal Bände.
Das ist nun wirklich absolut unsachlich, aber mir fällt gerade auf, daß Du selbst darauf hinweist, daß das Absicht wäre. Ist es nicht jedem selbst überlassen, ob er sein Geld für Butter oder einen Benz ausgibt?
Hat diese Entscheidung tatsächlich irgendeine ernsthafte Auswirkung auf unsere Wirtschaftslage?
Willst Du wirklich sagen, daß es moralisch besser ist, einen teureren Stuhl, statt eines teureren Autos zu kaufen?
Ok, wenn die Polemik Absicht ist, wo ist der sinnvolle Kern?
Zitat:
Ist ja durchaus bekannt, dass Vertreter dieser Gruppen Fehler machen. Doch was würde es ändern, wenn ein Konzernvorstand oder ein Minister so viel oder so wenig verdienen würde, wie ein Schichtarbeiter am Band? Würden dadurch Arbeitsplätze geschaffen oder keine mehr verlagert?
Das verlangt niemand. Aber leistungsbezogene Gehälter sind keine absurde Forderung. So etwas ist in anderen Firmen auch üblich, z.B. in Form von Gewinnbeteilung und Aktienoptionen, statt Millionen im voraus und noch ein paar Millionen als Abfindung, wenn man jemanden wegen Unfähigkeit zum Gehen "überredet".
Und vor allem aus Sicht der Aktionäre, also der eigentlichen Besitzer einer Firma, nicht der Arbeiter, handelt es sich um eindeutigen Betrug, wenn sich solche Manager immer wieder gegenseitig solche Verträge zuschieben.
Zitat:
Aber wenn ein diplomierter Ingenieur mal eine Zeit lang Gebäude reinigen soll, weil sonst kein Job zu finden ist, dann brüllen alle Verrat am Sozialstaat und riechen Enteignung. Dann ist es plötzlich selbstverständlich, dass die gleiche Gesellschaft, die schon seine Ausbildung finanziert hat, nun bis Ultimo für den Erhalt seines hohen Lebenstandards aufkommt, den er ohne diese Ausbildungn nie erreicht hätte.
Entschuldige mal, es war noch nie so, daß einem Arbeitslosen dauerhaft sein Lebensstandard erhalten wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Dir das bekannt ist. Es war schon immer so, daß er nur einen Prozentsatz seines alten Gehalts erhalten hat, und schon das setzte überhaupt vorhergehende Arbeit voraus, direkt nach Studium gibt es so etwas sowieso nicht.
Und auch das war schon immer zeitlich begrenzt. Auch wenn Du sagst, daß die Polemik Absicht ist, kann ich nicht verstehen, wie Du plötzlich mit solchen Stammtischparolen kommst, weil es mir schwerfällt zu erkennen, was dann Deine tatsächliche Aussage sein soll. Übertreibung, gut, aber eine falsche Aussage noch zu überteiben, macht einfach keinen Sinn.
Und daß jemand, der in die Arbeitslosenversicherung mehr als ein anderer einzahlt, auch mehr ausgezahlt bekommt, ist doch gerecht. Und wenn diese ihm zustehende Leistung an die Annahme eines unzumutbaren Jobs geknüpft wird, stimmt etwas nicht. Und bevor Du nach der Definition von zumutbar fragst: alles, was dazu geeignet ist, einen Wiedereintritt in das Berufsleben zu verhindern, ist unzumutbar. Andernfalls erkläre mir, wie der von Dir zitierte Ingenieur durch Gebäudereinigung zu einem festen Arbeitsplatz (nicht 1 EUR-Job) kommen soll.

Auf die "von der Gesellschaft finanzierten Ausbildung" gehe ich besser gar nicht erst ein.
Zitat:
Nur der arbeitslose, in deutschland geborene Türke soll doch bitte "zurück" in die Türkei, wenn er hier keine Arbeit mehr findet. Damit er keinem Deutschen einen Job weg nimmt, den wahrscheinlich sowieso im Grunde kein arbeitsloser Deutscher wirklich machen will.
Du polemisierst wirklich unglaublich. Die Forderung nach Annahme von unzumutbaren Jobs durch Arbeitslose betrifft jeden, unabhängig von seiner Herkunft. Und wenn ein deutscher Arbeitsloser dazu nicht bereit ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, daß er selbiges von einem Ausländer verlangen würde.
Nicht jeder Arbeitslose ist automatisch ein Rechtsradikaler. Wie kommst Du eigentlich dazu, Arbeitlosen, die nicht zur Annahme unzumutbarer Jobs bereits sind, eine solche Haltung zu unterstellen?
Zitat:
In Gedanken bei dem tschechischen Fließbandarbeiter, der sich den TFT-Fernseher, dessen Innenleben er ins Gehäuse schraubt, im Leben wohl nie wird leisten können. In Gedanken auch bei den rund 1000 Mitarbeitern des Philips Bildröhrenwerkes in Aachen, die alle auf der Straße stehen, weil wir im Westen TFT-Fernseher nur für unter 1000 Euro kaufen können, wenn die in Tschechien hergestellt werden.
Der "tschechischen Fließbandarbeiter" wird sich den TFT-Monitor leisten können, sobald er in Rumänien produziert wird. Und der Rumänische Arbeiter wird ihn sich leisten können, sobald er bei uns als hoffnunglos veraltet gilt. Ist doch alles in Ordnung.
Siehst Du ich kann auch polemisieren, aber was soll der Quatsch? Wir brauchen keine TFT-Monitore, wir könnten unsere alten Röhren-Monitore noch jahrelang weiter benutzen. Wir können also den Kauf von neuen Monitoren einfach boykottieren, um die Ausbeutung osteuropäischer Arbeiter zu verhindern. Ob das denen irgendeine Hilfe ist?
Zitat:
Polemik in und zwischen den Zeilen wurde absichtlich eingefügt.
Bitte füge doch bitte nächstes Mal auch wieder ernstzunehmenden Inhalt zwischen die Polemik, so wie wir es eigentlich von Dir gewohnt sind.

mfg
--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

[ Dieser Beitrag wurde von Holger am 26.08.2004 editiert. ]

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27.08.2004, 00:55 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Holger:
Bitte füge doch bitte nächstes Mal auch wieder ernstzunehmenden Inhalt zwischen die Polemik, so wie wir es eigentlich von Dir gewohnt sind.


Hast ja Recht. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Wie schon gesagt. Ich habe den Spieß mal umgedreht. Durch die Medien geistern Halbwahrheiten und Pauschlierungen, ja sogar grobe Falschinformationen. Teils durch schlampigen Journalismus, teils durch Polikgrößen und -kleinchen. Und nun habe ich diese Form der, ich nenne es mal "Manipulation der öffentlichen Meinung" ein Mal nicht gegen "die Großen und Mächtigen", sondern gegen "die armen kleinen Leute" gemünzt. Im Klagen stehen sich beide schließlich in nichts nach.

Aber, und das ist der Punkt, so darf man nicht reden. Gegen Reiche und Mächtige stänkern ist ja ok. Aber gegen das Volk? Und postwendend bekomme ich von dir die passende Resonanz. Du hast diesen minderwertigen Beitrag schön auseinander gepflückt und mir "heimgezahlt". So habe ich es erwartet. Sehr gut gekontert.

Was habe ich letztlich mit dem Beitrag gemacht. Nach einem Schuldigen gesucht. Nur, was bringt das? Wir reden um das eigentliche Problem herum. Könnten ewig so weiter diskutieren, ohne dass sich was ändern würde. Das ist nichts anderes, als das was sich in den Medien abspielt. Das hin und her Schieben von Schuldzuweisungen zwischen Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften in der Öffentlichkeit bringt nichts. Das ist eine globale Entwicklung der wir uns alle stellen müssen. Da hilft alles Jammern nichts. Die fetten Jahre sind nun mal vorbei. Es wird in Deutschland kein Wirtschaftswunder alá 1950er mehr geben. Heute nicht, morgen nicht, nie mehr.

Wir sollten also endlich mal aufhören unsere Wunden zu lecken und uns der Herausforderung stellen. Mir gefällt die Vorstellung auch nicht, dass ich irgendwann vielleicht mal ALG II werde beziehen müssen. Dass ich vielleicht irgendwann mal einen Teil meiner Ersparnisse für meine Lebenshaltung werde aufwenden müssen. Dass ich vielleicht irgendwann, irgendwo für weniger Geld länger werde Arbeiten müssen. Doch was nützt mir das? Wenn die Leistungen nicht den Möglichkeiten der Gesellschaft angepasst werden, wird die Situation sich sicherlich nicht bessern. Im Gegenteil.

Wer gegen die amtierende Regierung zetert, sollte mal ein ebenso kritisches Auge auf die Opositon werfen. Ich beobachte mit Interesse, wie z. B. Angela Merkel nun plötzlich favorisiert, die Zahnersatzregelung "moderater" zu gestalten. Oder vielleicht doch in der gKV lassen? Genau die Angela Merkel, die die Herausnahme der Leistungen für Zahnersatz aus der gkV und die Einführung einer pauschalierten (der Begriff Pauschale scheint ihr ohnehin sehr gut zu gefallen) privaten Pflichtversicherung dafür, gegen den massiven Widerstand der Koaliton, im Bundesrat durchgeboxt hatte. Nur gut, dass sie andere vorgeschickt hat, diese "soziale" Änderung "anzuregen". Als wärs ein Kind der CDU. Zweckopportunismus oder einfach nur Konzeptlosigkeit. Zumindest rudert sie recht ziellos im Kreis herum und hängt ihr Fähnchen nach dem Wind.

Da ist mir ein Kanzler der mit Eiern beworfen wird lieber. Weil er die Wahrheit sagt und das druchziehen will. Auch wenn die weh tut. Und weil er die Richtung hält. Auch wenn es schwer ist. Vielleicht ist das eine Zeit, in der dieses Volk vor sich selbst geschützt werden muss. Wir haben noch Zeit auf die Wirkung wichtiger Reformen zu warten und diese ggf. in Teilen zu korrigieren. Wir haben aber keine Zeit mehr, so weiter zu machen wie bisher.

Ob die Reformen helfen? Ich weiß es nicht. Hinterher ist man immer schlauer. Nichts ändern oder nur ein bisschen hilft aber schon gar nicht.

Und: Ja, jeder kann mit seinem Geld machen was er will.

BTW: Japan interessiert sich für unser Gesundheitswesen. Speziell für dessen Form der Finanzierung. In Japan muss jeder mindestens 30 Prozent aller Kosten einer Behandlung selbst bezahlen. Unabhängig vom eigenen Einkommen. Ärzte, Medikamente, Heilmittel, Therapien, Operationen, stationäre Aufenthalte. Dabei ist Japan weder ein Billiglohnland noch ein Entwicklungsland. Hier muss niemand für die Blindarm-OP eine Hypothek aufs Haus aufnehmen. Auch nicht nach der Gesundheitsreform.

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27.08.2004, 09:48 Uhr

Solar
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Ich möchte hier eigentlich nur noch an einer Stelle einhaken:

Zitat:
Original von Maja:

Und was machen die, die Arbeit haben? Anstatt das Leben zu genießen solange wir noch können, schwelgen wir in Zukunftsängsten wo immer sich der Hauch einer Gelegenheit dazu bietet. [...] Wir sparen was das Zeug hält für schlechte Zeiten, und wenn die Zeit schlecht wird (Langzeitarbeitslos) und man von uns erwartet, einen Teil des Gesparten für die schlechte Zeit auch tatsächlich zu verwenden, dann beschweren wir uns.


Man sollte schon im Auge behalten, wofür gespart wird. Die Renten sind schon lange nicht mehr sicher, die Leistungen der Krankenkassen werden kontinuierlich heruntergeschraubt, und die Politik verlangt vom Arbeitnehmer, sich "privat abzusichern". Da kann man kaum verübeln, wenn er dann versucht, genau das zu tun.

Das blöde ist, daß diese private Absicherung nun einmal privat ist, "Guthaben", statt z.B. ein Anspruch gegenüber der Rentenkasse. Wenn der Chef sagt "Dein Job macht jetzt 'nen Russe, die sind billiger", dann geht einem das Arbeitsamt an's Guthaben - aber das ist nicht "Guthaben", das ist meine Rente, meine dritten Zähne und die Behandlung meines Oberschenkelhalsbruchs in zwanzig Jahren! Das schmeckt sauer, das mußt zu zugeben.

Klar, im schlimmsten Fall bekommt man als Renter dann Sozialhilfe, und in der gesetzlichen KK ist man auch noch. Aber, was leisten die in 40 Jahren noch? Darf ich dann halb vergammelte Hamburger aus dem McDonald's-Mülleimer klauben?

Meine Tochter soll eine gute Schule besuchen, eine Ausbildung genießen und sich auf das Berufsleben vorbereiten, anstatt zwischen morgens Zeitung tragen und abends kellnern nicht mehr auf's Studium konzentrieren zu können. Das wird Geld kosten. Bin ich jetzt ein Schädling am Busen der Wirtschaft, weil ich mich darauf vorbereite, dieses Geld beiseite zu legen?

Die Forderung, die Leute sollten doch bitte "die Binnennachfrage ankurbeln", ist angesichts der Verunsicherung durch den Abbau der Sozialsysteme geradezu zynisch. Zumal die Badelatsche aus Kenia oder die Markenjeans aus den USA wohl kaum der Binnennachfrage hilft.


Oder, um bei einem Amiganern näherliegenden Beispiel zu bleiben: Da wurden über Jahre Soft- und Hardware erworben, die im Vergleich zu verfügbaren Konkurrenzprodukten mehr kosteten und weniger leisteten. Hat das den Status Quo auch nur erhalten können? Nein...

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27.08.2004, 12:18 Uhr

ton
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@Solar
Meine Tochter soll eine gute Schule besuchen, eine Ausbildung genießen und sich auf das Berufsleben vorbereiten, anstatt zwischen morgens Zeitung tragen und abends kellnern nicht mehr
auf's Studium konzentrieren zu können. Das wird Geld kosten. Bin ich jetzt ein Schädling am Busen der Wirtschaft, weil ich mich darauf vorbereite, dieses Geld beiseite zu legen?
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Uuuhh, schon das Leben deiner Tochter verplant. Sie muss ins Gymnasium, Internat, event. Realschule.
Ist ja bekannt, das man mit Abi und zugleich Studierter die besseren Karrieremöglichkeiten hat. Jetzt ist man wer. Die anderen Schulformen sind etwas für Looser oder "Arme-Leute Schule." :angry:
Das ist so, wenn die Eltern ihre Kinder ins Fernsehen schicken, mögen sie berühmt und reich werden.
Der typische Ausspruch "Mein Kind soll es mal besser haben als ich" bedeutet nichts anderes, als das versagen der Eltern im Leben kompensieren, und eine Schande, wenn es die Eltern zu etwas gebracht haben und das Kind eine niedere Bildung erfährt, das passt bekanntlich nicht ins öffentliche Bild. Egoismus pur.
Wird das Kind meinen Ansprüchen nicht gerecht, wird es darauf getrimmt.


Das blöde ist, daß diese private Absicherung nun einmal privat ist, "Guthaben", statt z.B. ein Anspruch gegenüber der Rentenkasse. Wenn der Chef sagt "Dein Job macht jetzt 'nen Russe, die sind
billiger", dann geht einem das Arbeitsamt an's Guthaben - aber das ist nicht "Guthaben", das ist meine Rente, meine dritten Zähne und die Behandlung meines Oberschenkelhalsbruchs in zwanzig Jahren! Das schmeckt sauer, das mußt zu zugeben.
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Find ich auch nicht gut. X( X( Aber da gibt es doch die RiesterRente, und Vermögen an die man nicht so weiteres rankommt. Ausserdem will ja der Staat das Du dein Geld ausgibst und nicht bunkerst.
Es ist doch schon immer so gewesen. Solange man Geld hat, und nicht jeden Euro umdrehen muss, kann man daherlabbern. Mal abgesehen davon das die Politiker sowieso keinen Durchblick haben.

@Maja
Schröder sagt die "Wahrheit"?? Er ist genauso ein Lügner wie die anderen Schlusen. Ja, Hartz kam ihm zu Hilfe und jetzt hat er Oberwasser. Ohne Hartz würde er doch alt aussehen.
Seine unzähligen Rücktrittsdrohungen schon vergessen. Und wer von den Regierungsbeteiligten nicht auf Linie war, dem wurde "gedroht" oder nahegelegt aus der Partei auszutretten. Denn sie wussten nicht was sie taten.
Reformen brauchen wir, doch wie sie jetzt umgesetzt werden sollen/sollten ist stümperhaft hoch drei. Wie war das doch noch gleich, Januar 2005 sollte es keine Auszahlung des ALG II geben.
Eine sogenannte Nullrunde für Arbeitslose. Fein. Und so weiter.
Keine Überlegung wie gehen wir vor. Schnell noch die Reform zum Gesetz machen und gut is.
Betatester ist das Volk. Ha,ha,ha und da motzen immer alle auf Microsoft.
Politiker sind genauso Lügner wie irgendwelche Manager und Wirtschaftsbosse. Verhälst Du dich als Angestellter genauso, bist Du draussen!!
Das jetzt gegen Hartz/Regierung demonstriert wird ist gut, doch irregeleitete Volk muss vor sich selbsgeschützt werden und Schröderling stockt seine Leibgarde auf.
Schöne Aussichten, wir sind also ein Volk von unmündigen Bürgern, und müssen uns von Politikern belehren lassen,m die es mit der Wahrheit nicht sogenau nehmen. :angry: X( :(
Der Rot/Grüne Sumpf, die Schwarze/Gelbe Suppe und der Rest sind ein und das gleiche Pak. Anfangs versprechen sie alles, doch wenn sie an der Macht sind, Lügen sie einem die Hucke voll. Es geht nicht nur gegen Hartz.

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27.08.2004, 13:35 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von ton:

Uuuhh, schon das Leben deiner Tochter verplant. Sie muss ins Gymnasium, Internat, event. Realschule.


Blödsinn, so habe ich es nicht gemeint. Sie soll können, wenn sie will. Nur ist das Studium nun einmal die teuerste der möglichen Wege, und somit der Weg, für den man planen sollte.

Zitat:
Die anderen Schulformen sind etwas für Looser oder "Arme-Leute Schule." :angry:

Das hast Du gesagt, nicht ich.

Zitat:
Der typische Ausspruch "Mein Kind soll es mal besser haben als ich" bedeutet nichts anderes, als das versagen der Eltern im Leben kompensieren...

Auch das habe ich nicht gesagt; ich möchte meinem Kind nur dieselben Chancen bieten können, die ich in meinem Leben auch gebraucht habe.

Zitat:
Aber da gibt es doch die RiesterRente...

...in die über den Grundförderungssatz zu investieren sich nicht lohnt...

Zitat:
...und Vermögen an die man nicht so weiteres rankommt.

Ah... zum Beispiel?

Zitat:
Ausserdem will ja der Staat das Du dein Geld ausgibst und nicht bunkerst.

Geld, das z.B. in einen Investmentfonds geht, ist mitnichten "gebunkert", sondern investiert. Vom Sparbuch / Sparstrumpf rede ich hier nicht.

Zitat:
Mal abgesehen davon das die Politiker sowieso keinen Durchblick haben.

Ich denke schon, daß "die Politiker" sehr viel mehr Durchblick haben als wir, schon alleine weil sie sich mit den Fragen ihres Ressorts intensiver auseinandersetzen als mit Stammtischparolen und "was man so liest".

Dort sieht man allerdings auch die jeweils andere Seite (was gut ist), und ist durch Versprechungen, Gefälligkeiten, Parteidisziplin und Wahlkampftaktik gebunden (was nicht gut ist).

Zitat:
Reformen brauchen wir, doch wie sie jetzt umgesetzt werden sollen/sollten ist stümperhaft hoch drei.

Die CDU hat in den 90ern die Chance verpaßt zu beweisen, daß sie es besser können. (Was ich bezweifle.)

Zitat:
Wie war das doch noch gleich, Januar 2005 sollte es keine Auszahlung des ALG II geben.

Den Unterschied zwischen Vorschuß und Nachschuß kennst Du? Deine Aussage ist sachlich zumindest falsch.

Zitat:
Keine Überlegung wie gehen wir vor.

Die Überlegung war, dem Staatssäckel einen Milliardenbetrag zu sparen. Hier wird doch immer "Verschwendung!" geschrieen...

Zitat:
Das jetzt gegen Hartz/Regierung demonstriert wird ist gut...

Nein, das ist nicht gut, denn abgesehen davon daß diese Demonstrationen keine Mehrheit in der Bevölkerung haben, setzen sie das falsche Signal, und sind von der Opposition geschickt instrumentalisiert worden.

Man beachte, wie diese Demos erst aus den Reihen der Opposition ermuntert wurden, nur damit die Spitze (Merkel) sich jetzt hinstellen kann als die großen Kooperativen und Besänftiger.

Zitat:
Schöne Aussichten, wir sind also ein Volk von unmündigen Bürgern...

Bei manchen Kommentaren in Bild, Stammkneipe und Foren mag ich's fast glauben, ja.

Zitat:
Der Rot/Grüne Sumpf, die Schwarze/Gelbe Suppe und der Rest sind ein und das gleiche Pak.

Lieber Braun? Anarchie? Basisdemokrate - wir wählen das Wirtschaftswachstum?




[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 27.08.2004 editiert. ]

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27.08.2004, 14:08 Uhr

AC-Pseudo
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Zitat:
Original von Solar:
Oder, um bei einem Amiganern näherliegenden Beispiel zu bleiben: Da wurden über Jahre Soft- und Hardware erworben, die im Vergleich zu verfügbaren Konkurrenzprodukten mehr kosteten und weniger leisteten. Hat das den Status Quo auch nur erhalten können? Nein...


Aha.

Ist ja wohl ein Musterbeispiel zu meinen Ausführungen und nicht ein Gegenbeweis.

Wie stände der Amiga wohl da, wenn tatsächlich noch mehrere Millionen Amiganer fleißig Hard und Software kaufen würden? Statt dem einen Prozent (?) der Anwenderschaft, von denen kaum noch jemand kauft, weil ja die Boards überteuert sind und Windows/Mac/Linux/etc. sowieso besser und insbesondere viel preiswerter ist. Die wenigen Leute, die noch was produzieren werden hier lauthals als Abzocker beleidigt, weil es anscheinend schwer zu kapieren ist, daß Kleinauflagen höhere Preise erfordern.


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27.08.2004, 14:36 Uhr

Solar
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@ AC-Pseudo:

Da können wir uns jetzt im Kreis drehen. Ich betrachte den Amiga-Markt als einen, der eine beispielhafte Produkttreue unter Beweis gestellt hat. Ich kenne keine andere Plattform, in die User bereitwilliger Arbeit, Zeit, und vor allem Geld gepumpt haben. Ich kenne keine andere Plattform, die von ihren Usern vehementer gegen "die anderen" abgegrenzt und verteidigt wurde.

Gebracht hat's nix.

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27.08.2004, 16:16 Uhr

ton
Posts: 639
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@Solar
Die CDU hat in den 90ern die Chance verpaßt zu beweisen, daß sie es besser können. (Was ich bezweifle.)
----------------------------------------------------------------------
Das trifft auf alle Parteien Deutschlands zu.

Dazu passt deine Aussage:

"Dort sieht man allerdings auch die jeweils andere Seite (was gut ist), und ist durch Versprechungen, Gefälligkeiten, Parteidisziplin und Wahlkampftaktik gebunden (was nicht gut ist)."

Bedauerlicherweise wird es sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Dazu sind die Interessenskonflikte zu groß. Und die Lobbyisten tun das ihre dazu.


Den Unterschied zwischen Vorschuß und Nachschuß kennst Du? Deine Aussage ist sachlich zumindest falsch.
----------------------------------------------------------------------
Da bin ich aber total anderer Meinung. Wie soll ein Arbeitsloser seine Miete und sonstige Aufwendungen bezahlen? Ach ja, ich habe noch einige Hundert Euro auf der hohen Kante. Kein Problem. Im Osten bekommt ein Arbeitsloser (ALG II) 337 Euro.

Die Überlegung war, dem Staatssäckel einen Milliardenbetrag zu sparen. Hier wird doch immer "Verschwendung!" geschrieen...
----------------------------------------------------------------------
Wieder bei den kleinen Leuten sparen, nicht mit mir. Wie sieht es mit dem Staat selber aus. Berühmtes Beispiel Maut.
Es gibt aber noch zig "kleine" Investionen die dieser Staat unüberlegt tätigt, wo Du der Meinung bist, soetwas kann es garnnicht geben. Und nach der Reform wird in sinnlose Projekte weiter Geld gebuttert, da man durch diese Reform ja wieder das Staatssäckel aufgefüllt hat. Wr schiebt dort einen Riegel vor. Niemand, denn daran will sich niemand die Finger verbrennen.
Nichts wird sich ändern. Rein garnichts!! Oder meinst Du Politiker werden selbst irgendwelche Opfer bringen? Und, wenn, ist es nicht der Rede Wert. Nur um sich zu profilieren. Sprüche wie "Wir muten dem Bürger eine Menge zu, da müssen wir mit guten Beispiel voran gehen." Gibt es zu genüge.

Das durch die Demos die PDS auftrieb bekommt, nun, man braucht nur den Namen tauschen, und SPD, FDP u.s.w würden dort auch stehen. Demos gegen die Regierung sind wichtig, damit die Bonzen sehen das sie nicht
auf Kosten des Volkes Mist bauen. Denn wer wird am Ende dafür bezahlen? Politiker sind dagegen erhaben. X(
Das es keine Alternative zu SPD und Schröderling gibt ist schon klar und bedauerlich. :(

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27.08.2004, 18:20 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Solar:
...
Oder, um bei einem Amiganern näherliegenden Beispiel zu bleiben: Da wurden über Jahre Soft- und Hardware erworben, die im Vergleich zu verfügbaren Konkurrenzprodukten mehr kosteten und weniger leisteten. Hat das den Status Quo auch nur erhalten können? Nein...



Im Gegenteil : Es hat eine Erhaltung/Weiterentwicklung massiv behindert.

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27.08.2004, 18:22 Uhr

Archeon
Posts: 1810
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Zitat:
Original von ton:
@
Das es keine Alternative zu SPD und Schröderling gibt ist schon klar und bedauerlich. :(



Wieso keine Alternative??? 8o

Also ich liebe die Feministische Partei Deutschland, dann käme die
Tierschutzpartei und dann die ÖPD, dann noch APPD :D Ups
meine ne andere UPS oder so? Ne das ist ein Paketunternehmen.
Naja es gibt doch so schöne kleine Partein, die SPD ist ja auch aus kleinen Gruppen in den 20ern entstanden. Gib doch mal den anderen auch ne Chanche. :dance2:

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28.08.2004, 21:04 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Solar:
Man sollte schon im Auge behalten, wofür gespart wird. Die Renten sind schon lange nicht mehr sicher, die Leistungen der Krankenkassen werden kontinuierlich heruntergeschraubt, und die Politik verlangt vom Arbeitnehmer, sich "privat abzusichern". Da kann man kaum verübeln, wenn er dann versucht, genau das zu tun.


Ich verüble niemandem, wenn er mit seinem Einkommen haushält.

Dir ist hoffentlich nicht entgangen, dass meine Ausführungen oben von mir absichtlich extrem überzeichnet wurden. Aber gut. Ich habe Reaktionen wie diese erwartet.

Zitat:
Das blöde ist, daß diese private Absicherung nun einmal privat ist, "Guthaben", statt z.B. ein Anspruch gegenüber der Rentenkasse. Wenn der Chef sagt "Dein Job macht jetzt 'nen Russe, die sind billiger", dann geht einem das Arbeitsamt an's Guthaben - aber das ist nicht "Guthaben", das ist meine Rente, meine dritten Zähne und die Behandlung meines Oberschenkelhalsbruchs in zwanzig Jahren! Das schmeckt sauer, das mußt zu zugeben.

Klar, im schlimmsten Fall bekommt man als Renter dann Sozialhilfe, und in der gesetzlichen KK ist man auch noch. Aber, was leisten die in 40 Jahren noch? Darf ich dann halb vergammelte Hamburger aus dem McDonald's-Mülleimer klauben?


Warst du es nicht, der immer wieder daran erinnert hat, dass es uns in Deutschland auch mit den Reformen immer noch sehr gut geht? Womit du übrigens völlig Recht hast.

Da ist es schon erstaunlich bei dir, in fast schon paranoider Weise, die Angst zu sehen, in zwanzig oder mehr Jahren würde es auf diesem Gebiet gar keine staatlich organisierten Solidarsysteme mehr geben. Wir wollen doch bitte wieder sachlich werden. Die aktuellen Reformen dienen dem Zweck, die bestehenden Solidarsysteme zu erhalten und zukunftssicherer zu gestalten. Ein Aussterben der sozialen Sicherungssysteme ist weder in Sicht, noch wird es von der Politik gefordert. Nicht mal die FDP fordert die gesetzliche Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung abzuschaffen.

Du warst bisher einer derjenigen hier, die offenbar verstanden haben, dass, ohne Rückführung der Leistungen auf den Level einer Grundversorgung, die Überlastung der staatlichen sozialen Sicherungssysteme in Deutschland in absehbarer Zeit zum finanziellen Kollaps führen wird. Daher wirkt es sehr befremdlich auf mich, dass gerade du nun in deiner Kristallkugel die soziale Apokalypse zu sehen glaubst.

Du kannst schwerlich den Sinn der Reformen erfasst haben und gleichzeitig für die ferne Zukunft derartige Horrorszenarien prophezeihen. Bisher hat es sich so dargestellt, dass du für wirksame Reformen bist, und dir auch völlig klar ist, dass das gewisse Einschnitte bedeutet. Und nun stößt du mit eierwerfenden Demonstranten in dasgleiche Horn. Glaubst du nun auch, dass es wirksame Reformen ohne Einschnitte geben kann?

Erinnerst du dich? Die Reformen sollen sicherstellen, dass deine Tochter auch dann noch die Behandlung ihrer Oberschenkelhalsbruches von einer gesetzlichen Krankenkasse bezahlt bekommt, wenn du vielleicht schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilst. Dass sie auch dann noch eine solidarisch finanzierte Rente erhält, wenn wir schon längst den Gang alles Irdigschen gegangen sind. Dass sie auch dann noch bei Arbeitslosigkeit nicht sofort ihre Ersparnisse aufbrauchen muss, wenn sich an uns schon niemand mehr erinnert.

Diese Reformen sind nicht für uns da, sondern für die Kinder und Kindeskinder unserer Generation. Diese Reformen sind dazu da, damit es deiner Tochter in 20, 40 Jahren nicht so schlecht geht, wie du es jetzt hier in erschreckender Weise prognostizierst.

Zitat:
Meine Tochter soll eine gute Schule besuchen, eine Ausbildung genießen und sich auf das Berufsleben vorbereiten, anstatt zwischen morgens Zeitung tragen und abends kellnern nicht mehr auf's Studium konzentrieren zu können. Das wird Geld kosten. Bin ich jetzt ein Schädling am Busen der Wirtschaft, weil ich mich darauf vorbereite, dieses Geld beiseite zu legen?

Siehe oben. Du kannst mit deinem Geld tun und lassen was du willst. Ich erinnere mich aber, dass du in einer ähnlich gelagerten Diskussion auch schon mal in die andere Richtung argumentiert hast. Die Vaterschaft hat deine Sichtweise mancher Dinge verständlicherweise geändert. Es ist normal, dass sich unsere Meinung über bestimmte Zusammenhänge stark an der eigenen häuslichen Situation orientiert. Wenn du für die Ausbildung deiner Tochter sparst, dann ist das doch ok.

Zitat:
Die Forderung, die Leute sollten doch bitte "die Binnennachfrage ankurbeln", ist angesichts der Verunsicherung durch den Abbau der Sozialsysteme geradezu zynisch. Zumal die Badelatsche aus Kenia oder die Markenjeans aus den USA wohl kaum der Binnennachfrage hilft.

Jede Badelatsche aus Kenia und jede Markenjeans aus den USA hilft der Binnennachfrage, wenn sie in Deutschland gekauft werden. Du vergisst offenbar wovon der Handel und die ganze Logistik darum herum lebt. Das Thema Binnennachfrage hat nur am Rande etwas mit der Herstellung von Waren in Deutschland zu tun. Die meisten Hersteller hier leben vom Export.

Tja, und wenn ich mich anstrenge, schaffe ich es zu jeder Epoche Verunsicherung als Grund für irgendwas anzugeben. Wirklich sicher war noch nie etwas; höchstens in der Einbildung der Menschen. Wir neigen in fataler Weise dazu zu glauben, dass alles immer so weiter geht und sich nie etwas ändern wird.

Zitat:
Oder, um bei einem Amiganern näherliegenden Beispiel zu bleiben: Da wurden über Jahre Soft- und Hardware erworben, die im Vergleich zu verfügbaren Konkurrenzprodukten mehr kosteten und weniger leisteten. Hat das den Status Quo auch nur erhalten können? Nein...

Ja, ich bin auch ziemlich enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe, das Überleben des Amiga allein zu finanzieren. ;)

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28.08.2004, 21:28 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von ton:
Da bin ich aber total anderer Meinung. Wie soll ein Arbeitsloser seine Miete und sonstige Aufwendungen bezahlen? Ach ja, ich habe noch einige Hundert Euro auf der hohen Kante. Kein Problem. Im Osten bekommt ein Arbeitsloser (ALG II) 337 Euro.


Informiere dich doch bitte mal zum Thema ALG II. Vorallem was das Thema Kosten für Wohnen und Heizen betrifft. Wenn du dann umfassend bescheid weißt, kannst du weiter argumentieren.

Zitat:
Das durch die Demos die PDS auftrieb bekommt, nun, man braucht nur den Namen tauschen, und SPD, FDP u.s.w würden dort auch stehen. Demos gegen die Regierung sind wichtig, damit die Bonzen sehen das sie nicht auf Kosten des Volkes Mist bauen. Denn wer wird am Ende dafür bezahlen? Politiker sind dagegen erhaben. X(
Das es keine Alternative zu SPD und Schröderling gibt ist schon klar und bedauerlich. :(


Frag dich lieber mal, für wessen "Mist" wir aktuell bezahlen. Wer war 16 Jahre lang offenbar überhaupt nicht daran interessiert die Probleme anzufassen, die wir weiß Gott nicht erst seit 1998 haben? Und warum nicht? Weils unpopulär ist und man damit nicht in die Geschichtsbücher kommt. Da klebt man lieber Plakate und macht dem Volk weiß, die Renten wären sicher, die gesetzliche Krankenversicherung wäre gesund und man könne innerhalb von zwei Jahren die Arbeitslosen halbieren. Und alles was dann kam, waren massenweise staatlich finanzierte Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Schön regelmäßig vor jeder Bundestagswahl, damit schön Werbewirksam pünktlich die Statistik besser aussieht.

Hätte die Regierung Kohl schon vor 10 Jahren den Mumm besessen, die Reformen so anzufassen wie Schröder, es wäre möglich gewesen, dies weit weniger schmerzhaft ablaufen zu lassen. Aber nein. Der Herr Dr. Kohl wollte nicht auf die Warnungen hören. War ja alles so sicher. Nun, er wollte ohnehin im Falle eines Wahlsiegs bei der Bundestagswahl 1998 nach der Hälfte der Amtsperiode sein Amt als Bundeskanzler niederlegen. Wer sich sowieso mittendrin abseilen will, dem kanns ja auch egal sein. Der hats leicht, große Töne zu spucken....

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28.08.2004, 22:49 Uhr

ton
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@Maja
Informiere dich doch bitte mal zum Thema ALG II. Vorallem was das Thema Kosten für Wohnen und Heizen betrifft. Wenn du dann umfassend bescheid weißt, kannst du weiter argumentieren.
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Einmal heißt es die Miete wird ganz übernommen, dann wieder nur zum Teil, in der Vorraussetzung was "angemesser Wohnraum" bedeutet, was wieder heißt, das sich jeder selbst informiern soll, Mietspiegel.
Und das auch noch von Stadt zu Stadt unterschiedlich ist. Heizkosten sollen ebenfalls übernommen werden, sprich ein Teil der Nebenkosten. Nun sag mir mal was das mit Kostenverringerung zu tu hat? Ach ja, einige haben keinen Anspruch auf "Wohngeld" oder ALG II. Wie dumm.
Na da kann der Staat ja mächtig Geld einsparen.
Und das es jetzt keine Familien mehr gibt, sondern das heißt jetzt neuerdings Bedarfsgemeinschaft. Wie Nett. Wieder etwas dazu gelernt. In Namensfindung und schwammige Gesetztesvorlagen ist die Regierung echt gut.


Frag dich lieber mal, für wessen "Mist" wir aktuell bezahlen. Wer war 16 Jahre lang offenbar überhaupt nicht daran interessiert die Probleme anzufassen, die wir weiß Gott nicht erst seit 1998 haben?
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Es geht hier nicht darum welchen Murks die CDU fabriziert hat. Deiner Meinung nach hätte es die SPD besser gemacht? Wer es glaubt.
Es geht darum das die Parteibonzen generell und selbstherrlich Entscheidungen auf Kosten des Bürgers treffen, und wenn Kacke am dampfen ist, ungeschorren davonkommen. Wer muss das nochmal
ausbaden. X( Wenn Du deinen Job in der gleichen weise ausübst wie bestimmte Herren, kannst Du deine Sachen packen! Und komm mir nicht mit, das wäre etwas anderes. Das jetzt gegen die Regierung
demonstriert wird haben sie sich selber zuzuschreiben. Für dich sind das nur arme fehlgeleiteIrre die sich gefälligst über Hartz IV umfassend informiern sollten, dann wäre alles nur halb so schlimm. :angry:
Aber gebe dich ruhig dem Trugschluss hin das nach der Reform alles zum besten wird, oder besser wird. I-)
Und Lob mir nicht den Schröder, der ist kein deut besser als all die anderen!!! X(
Eilig wurde die Reform durchgezogen, ohne sich über die Auswirkungen Gedanken zu machen. Nach dem Motto, "Es wird schon". Die Bevölkerung wurde im Unklaren gelassen, wie immer.

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28.08.2004, 22:57 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
Zitat:
Original von ton:

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Einmal heißt es die Miete wird ganz übernommen, dann wieder nur zum Teil, in der Vorraussetzung was "angemesser Wohnraum" bedeutet, was wieder heißt, das sich jeder selbst informiern soll, Mietspiegel.
Und das auch noch von Stadt zu Stadt unterschiedlich ist. Heizkosten sollen ebenfalls übernommen werden, sprich ein Teil der Nebenkosten. Nun sag mir mal was das mit Kostenverringerung zu tu hat? Ach ja, einige haben keinen Anspruch auf "Wohngeld" oder ALG II. Wie dumm.
Na da kann der Staat ja mächtig Geld einsparen.
Und das es jetzt keine Familien mehr gibt, sondern das heißt jetzt neuerdings Bedarfsgemeinschaft. Wie Nett. Wieder etwas dazu gelernt. In Namensfindung und schwammige Gesetztesvorlagen ist die Regierung echt gut.


Ich hab zwar erst am Montag meine Schulung zm Thema HartzIV/SGB II, aber:

Der Begriff "Bedarfsgemeinschaft" stammt aus dem Sozialhilferecht (und ist insofern nicht neu) und wurde einfach fürs SGB II übernommen. Vereinfacht gesagt ist damit der/die Leistungsbezieher(in), sein(e) Ehe- oder Lebenspartner(in) sowie minderjährigen Kinder gemeint.

Wer AlG II bezieht, erhält kein Wohngeld, weil die angemessenen Unterkunftskosten bereits mit dem AlG II abgedeckt sind.

Ansonsten halte ich mich hier raus, sonst werde ich auch polemisch :nuke:


--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg



[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 29.08.2004 editiert. ]

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28.08.2004, 23:09 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@ ton

Du willst nicht diskutieren, du willst flamen. Vergiss es. Kannst ja Eier werfen gehen, wenn du glaubst, dass dadurch irgendwas besser wird.

In der Zwischenzeit kannst du mir gern mal sagen, was wohl sinnvoller ist bei der Übernahme der Kosten für Wohnen und Heizen. Bedarfsorientiert oder mit der Gießkanne? Vergiss dabei aber nicht, dass "das Volk" über Steuern und Abgaben für eben diese Kosten aufkommt. Somit auch du.

Es ist immer sehr einfach prinzipell gegen alles zu sein und gegen "die Bonzen" zu zetern, anstatt sich mal kritisch damit auseinanderzusetzen.

Ach ja. Und "früher" war ja sowieso immer alles besser.....

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