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amiga-news.de Forum > Get a Life > Gunter Gabriel [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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30.08.2004, 10:06 Uhr

Rudi
Posts: 835
Nutzer
Kenn ihr Gunter Gabriel, den Country- und Schlager-Futzi?
Alter Sack mit jahrelanger Berufsalkoholiker- und Kneipenschläger-Erfahrung; bekannt aus der ZDF-Hitparade...

Also der Gunter ist hier gestern auf den Göttinger Altstadtfest aufgetreten und hat eine grandiose Show geliefert!

Ich kann Menschenmassen immer so ziemlich schlecht schätzen, aber ich denke auf dem MArktplatz waren so an die 500 Leute.
Und was für Leute: Da standen räudige Strassen-Punks neben 'Omma Gerda' und Motorad-Rockern und 'Pappa Schnauzbart'.
Und ich besoffen mittendrin...

Und alle haben se seine Hits mitgegröhlt: 'Hey, Boss, ich brauch mehr Geld!'

Und zwischen seinen Hits wurde Gunter teilweise richtich politisch und hat gegen unsere Regierung und allen möglichen anderen Scheiß gewettert. So das aus dem Publikum rufe kamen wie 'Den Schröder sollte man aufhängen!'

Es war echt ein Erlebnis!

Gruß...

--
Besucht die Seite, auf der Sich alles um Emulatoren auf Amiga dreht:

http://www.amilator.de/



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30.08.2004, 10:49 Uhr

Elevoltek
Posts: 912
Nutzer
Toll. Gunter Gabriel, saufen und Schröder aufhängen.

Der Mob 'in full effect'.

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30.08.2004, 10:53 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
"Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil
es so viele sind und ihre Stimmen genauso zählen wie unsere."

(Albert Einstein)


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30.08.2004, 11:14 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Was kann Schröder dafür, dass ein alternder, saufender Raufbold, der weder singen noch texten kann gezwungen ist, auf Altstadtfesten in der Provinz aufzutreten? Ist dieser Möchtegernstar überhaupt von den Reformen betroffen? Ist schon erstaunlich, wer so alles glaubt sich zum Thema äußern zu müssen.

Na, hoffentlich erreicht Gabriel wenigstens sein einziges Zeil bei der Aktion: Popularität um Engagements zu bekommen und Platten zu verkaufen. Je mehr Arbeitslose seine Auftritte besuchen und seine Platten kaufen, desto weniger scheren ihn die Reformen. Lass Aklohol fließen, gröhl ein paar hohle Sprüche und die Menge liebt dich. Auch wenn du sonst nichts auf der Pfanne hast.

Armes Deutschland.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 30.08.2004 editiert. ]

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30.08.2004, 11:30 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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Na da hat man doch jemanden, der völlig zu Recht in Vergessenheit gefallen ist...

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30.08.2004, 12:22 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Na da hat man doch jemanden, der völlig zu Recht in Vergessenheit gefallen ist...



Da kenn ich noch jemanden : de Oskar.

Leider scheint dieser Politclown gerade wieder an seiner
Politkarriere zu basteln.


Respekt für Schröder. Er macht was unpopuläres, verliert in Wahlen und Umfrageergebnissen und bleibt standhaft.

Das sollen Kreide-Stöiber und Rotier-Merkel erst mal besser machen.

-------------------------------------------------------------------

Es ist schon erstaunlich wie viele von Hartz4 Betroffene in ihren
Statements von einer ihrer Qualifikation angemessenen Beschäftigung
reden.

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30.08.2004, 12:43 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:
Da kenn ich noch jemanden : de Oskar.

Leider scheint dieser Politclown gerade wieder an seiner
Politkarriere zu basteln.


Als es wirklich schwierig war, hat er sang- und klanglos die Koffer gepackt und es vorgezogen sich auf Steuerzahlerkosten aufs gemütliche Altenteil zurückzuziehen. Jetzt wittert er Morgeluft und labert dieselben Sprüche wie vor 6 Jahren runter. Was in seinen tollen Reden aber gänzlich fehlt sind finanzierbare Alternativen.

Gut Reden hat, wer keine Verantwortung trägt. Der kann gern sein Fähnchen in die Richtung hängen aus der die Eier geflogen kommen. Als er Verantwortung hatte, ist er gegangen....



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30.08.2004, 16:56 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:
Respekt für Schröder. Er macht was unpopuläres, verliert in Wahlen und Umfrageergebnissen und bleibt standhaft.

Kunststück. Nach der zweiten überstandenen Legislaturperiode ist seine Rente ja sicher. Danach muß man ja nicht mehr populär sein.

mfg
--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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30.08.2004, 21:40 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
Wie gut, dass ich als Göttinger davon nichts mitbekommen habe, WÜRG

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30.08.2004, 22:44 Uhr

ArminHuebner
Posts: 1349
Nutzer
Was hat ein Auftritt eines Schlagersängers eigentlich damit zu tun,
wie sich Politiker verhalten? ?( ?( ?(
--
Gruß, Armin.
--
'Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.'

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31.08.2004, 00:33 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Beide sind Personen des öffentlichen Lebens oder so, haben eine gewisse Vorbildfunktion und meinen, sie hätten uns was mitzuteilen. Auf die einen wird eben mehr gehört, auf die anderen weniger.
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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31.08.2004, 01:08 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:
Beide sind Personen des öffentlichen Lebens oder so, haben eine gewisse Vorbildfunktion


8o Gunter Gabriel als Vorbild? Na danke....

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31.08.2004, 12:02 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@Maja
Gunter Gabriel als Vorbild? Na danke....
----------------------------------------------------------------------
Aber Schröder, nicht wahr? I-)

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31.08.2004, 12:27 Uhr

ArminHuebner
Posts: 1349
Nutzer
@ ton

Politiker haben eine ganz andere Verantwortung als Bänkelsänger.
Da sie ihre Meinung gegenüber einer äußerst differenten Schicht
vertreten und durchsetzen müssen, ist es klar, dass sie oft anecken.
Aus diesem Grund werden die wenigsten sie als Vorbilder akzeptieren;
es sei denn, man gehörte zu ihrem persönlichen Bekannten-Kreis.

--
Gruß, Armin.
--
'Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.'

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31.08.2004, 12:54 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von ton:
@Maja
Gunter Gabriel als Vorbild? Na danke....
----------------------------------------------------------------------
Aber Schröder, nicht wahr? I-)


Für mich durchaus eine Überlegung wert. Auch wenn du das vielleicht nicht nachvollziehen kannst. Da ich die Wahl habe, entscheide ich mich bewußt für Disziplin und Kosequenz, anstatt für Alkoholismus, Drogenkonsum und Schlägerimage.

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31.08.2004, 16:00 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
Ich wollte dich damit nicht beleidigen oder so. Es war nur eine Anspielung auf deine "Ich-finde-Schröder-gut" Aussagen. Es las sich in meinen Augen etwas abgehoben. Wir haben eben gegensätliche Ansichten und das passt ja bekanntlich nicht zusammen. ;)
Das man einen Sänger/Schauspieler/Sportler nicht als Vorbild nehmen sollte, sollte eigentlich jedem klar sein. Da erfüllen sie auch garnicht die Vorraussetzungen. Bei Fans der diversen Promis, naja, es gibt halt solche (Fans) und solche, ist es halt schwierig zu differenzieren. Vorallem wenn Du dann dein Idol zum greifen nahe bist.
Ich persöhnlich achte in erster Linie wie sie ihren Job machen, nicht wie sie sich in der Öffentlichkeit verhalten.
Beispiel Sänger, wie er privat ist weiß ich nicht. Ist seine Musik gut, sprich gefallen, kauf ich sie mir, auch wenn er ein schlichtes Image haben sollte.
Aber auch hier, wie sonst im Leben: "Ausnahmen bestätigen die Regel."

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31.08.2004, 16:19 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
Hallo Maja!

> Ist schon erstaunlich, wer so alles glaubt sich zum Thema äußern zu müssen.

Ist schon erstaunlich, dass du glaubst, dich zu so vielen Themen so oft äußern zu müssen.

Gruß von Orgon


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31.08.2004, 16:33 Uhr

Mad_Dog
Posts: 1944
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Ist dieser Möchtegernstar überhaupt von den Reformen betroffen?


Vielleicht fürchtet er, bald Zahnlos auftreten zu müssen... :lach:
--

http://www.norman-interactive.com

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31.08.2004, 21:25 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von ton:
Das man einen Sänger/Schauspieler/Sportler nicht als Vorbild nehmen sollte, sollte eigentlich jedem klar sein.

Nur ist es das kaum einem.
Beim jetzigen Stand der Diskussion ist der Begriff "Vorbild" doch etwas zu allgemein, finde ich. Wenn du als Sänger/Schauspieler/Sportler erfolgreich werden willst, ist es sicher nicht schlecht, wenn du dir ein passendes Vorbild für diese Tätigket suchst.
Aber das läßt sich eben meist nicht auf andere Lebensbereiche übertragen. Und das ist beileibe nicht allen klar.

Zitat:
Original von ton:
Ich persöhnlich achte in erster Linie wie sie ihren Job machen, nicht wie sie sich in der Öffentlichkeit verhalten. Beispiel Sänger, wie er privat ist weiß ich nicht.

In der Persönlichkeit desjenigen ist aber beides untrennbar verbunden.
Wenn's dich wirklich interessiert kannst du dich ja drum bemühen, es rauszufinden.

--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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01.09.2004, 00:31 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von ton:
Ich wollte dich damit nicht beleidigen oder so. Es war nur eine Anspielung auf deine "Ich-finde-Schröder-gut" Aussagen. Es las sich in meinen Augen etwas abgehoben. Wir haben eben gegensätliche Ansichten und das passt ja bekanntlich nicht zusammen.


Ich vermute mal, du sprichst mich damit an.

Ich bin nicht beleidigt. Wofür auch?

Dass du eine andere Meinung zum Thema hast ist für mich in Ordnung. Wir diskutieren hier nur. Es liegt mir fern, dich von irgendwas überzeugen zu wollen.

Ich kann Gerhard Schröder schwerlich gut finden, da ich ihn nicht Persönlich kennen.

Weiter unten schreibst du, dass du darauf achtest, wie jemand seinen Job macht. Nun, ich halte es da nicht anders. Und die Art, wie Schröder seinen Job macht, gefällt mir. Obwohl ihm ein harter Wind entgegen bläst, hält er den eingeschlagenen Kurs bei. Dabei ist er letztlich immer zu Korrekuren bereit, dort wo es notwendig erscheint, ohne die unbestritten otwendigen Reformen ad absurdum zu führen. Und im Gegensatz zu seinem Vorgänger hängt er sein Fähnchen nicht nach dem Wind.

Das, so finde ich persönlich, verdient Respekt. Er könnte es sich auch leicht machen, den Kritikern nach dem Mund reden und somit die Umfrageergebnisse und Wahlergebnisse für sich uns seine Partei aus dem Keller holen. Doch dazu müsste er wohl oder übel so tun, als würde es eine Alternative zu den Reformen geben, was schlicht gelogen wäre.

Es ist die Konsequenz mit der Gerhard Schröder seine Aufgabe erfüllt, die ich mir zum Vorbild nehmen kann. Nicht die Person Gerhard Schröder. Die kenne ich nicht.

Angela Merkel geht ähnlich konsquent ihren Weg, ist als Vorbildfunktion also gleich gelagert. Als Politikerin scheidet sie in meiner Situation als abhängig Beschäftige bei Wahlen jedoch ebenso aus wie Stoiber, Merz und Weseterwelle zum Beispiel. Denn hier kommen andere Aspekte ins Spiel. Sozialreformen unter deren Federführung würden für die Bevölkerungsgruppe zu der ich zähle, jetzt noch sehr viel einschneidender ausfallen, als die aktuellen. Da gilt es zu differnezieren.

Bei Stoiber habe ich manchmal das Gefühl, dass er gar nicht weiß wovon er redet.

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01.09.2004, 13:53 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@DrNOP
In der Persönlichkeit desjenigen ist aber beides untrennbar verbunden.
Wenn's dich wirklich interessiert kannst du dich ja drum bemühen, es rauszufinden.
----------------------------------------------------------------------
Wie wahr. Nur ich schrieb, "in erster Linie", und nicht, "nur." Ich meinte ja auch in Bezug auf Fan.
Und ob ich wissen möchte wie so eine V.I.P im wirklichen Leben ist?
Das kommt darauf an wer es ist, und wie weit mein interesse dahin geht. Schwierig wird es, die "vielen" Informationen die man gesammelt hat, zu sondieren. Was ist wahr, was nicht.

@Maja
Ok. Es zeichnet einen Kanzler halt aus, das er aller Widrigkeit zum Trotz seinen Weg verfolgt und nicht nach der Pfeife ( Lobbisten/Wirtschaft) anderer tanzt. Ist das jetzt eine Ausnahme?
Hat er sich auf seinen Job besonnen?
Nur muss man hier nicht differenzieren? Wem hat er es denn zu verdanken? Peter Hartz.
Ich habe hier mal einen Link
http://www.pz-news.de/blickpunkte/berichte/55782/

Schröder ist halt das Aushängeschild. Vor 2 Jahren hatte er selber noch kein Konzept wie man die Arbeitslosigkeit senken und den Haushalt saniern/entlasten könnte.
Und was ist mit dem Stabilitätspakt? Deutschland verstößt zum dritten mal dagegen. Gut, Eichels Ressour. Doch Schröder hat das Sagen! Bisher hat sich Deutschland/Eichel erfolgreich gegen Strafverfahren seitens Brüssels gewehrt. Schön blöd, das macht Schule für die übrigen EU-Länder. Wo ist seine Führungsqualität hier, oder in den anderen Bereichen der Politik? Und was war in den vergangenen Jahren?
Eher Armutzeugniss, als eines "starken Schröder Kanzler."
So noch eines. Kohl ging in die Geschichte als "Kanzler der Wiedervereinigung ein." Und Schröder will als "Kanzler der Deutschland reformierte" eingehen. Nach den vier Jahren drängt sich einem das Bild förmlich auf.

Um es nicht misszuverstehen! Nochmal: Wir brauchen Reformen, aber nicht so erbärmlich umgesetzt wie zur Zeit. Politiker sehen sich doch als Profis, verhalten sich aber nicht wie solche.
Das es keine Alternative zu Schröder und SPD gibt, wird wohl inzwischen jeder wissen. Eben bedauerlich. :( Wer sieht einen Silberstreif am Horizont? ?(

[ Dieser Beitrag wurde von ton am 01.09.2004 editiert. ]

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02.09.2004, 01:41 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von ton:
@Maja
Ok. Es zeichnet einen Kanzler halt aus, das er aller Widrigkeit zum Trotz seinen Weg verfolgt und nicht nach der Pfeife ( Lobbisten/Wirtschaft) anderer tanzt. Ist das jetzt eine Ausnahme?


Verglichen mit Kohl ist es das Gegenteil.

Du hast die Pfeife des "gemeinen Mobs" vergessen. Der Druck durch die Demonstrationen und Umfrageergebenisse darf nicht unterschätzt werden.

Hier muss nun ein Kanzler differenzieren.

Zitat:
Hat er sich auf seinen Job besonnen?
Nur muss man hier nicht differenzieren? Wem hat er es denn zu verdanken? Peter Hartz.


Frag dich mal, wer Peter Hartz in die Kommission gesetzt hat.

Und vergiss nicht, dass Schröder nicht allein regiert. Konzepte sind Ergebnisse langer Diskussionen. Die macht niemand allein. Und so manches, worüber das Volk jetzt bei Gesundheits- und Arbeitsmarktreform stöhnt, wurde im Bundesrat von den Parteien der Opposition eingebracht; teilweise gegen heftigen Widerstand der Koalition. Eines von vielen Beispielen ist die Praxisgebühr. Jede dieser Reformen ist letztlich ein Kompromiss. Die Oppostion hat die Stimmenmehrheit im Bundesrat.

Ein Etappenwitz aus dieser Situation ist, dass nun wieder darüber diskutiert wird, die Finanzierung von Zahnersatz doch in der gKV zu belassen. Deren Herausnahme aus der gKV CDU/CSU im Bundesrat einbrachten und mit der Ablehnung der Gesetzesvorlage drohten, wenn die Finanzierung von Zahnersatz in der gKV bleiben sollte. Nur jetzt scheint sogar Frau Dr. Merkel langsam zu kapieren, dass dabei der Verwaltungsaufwand höher ausfällt, als die möglichen Einsparungen.

Wenn du schon differenzieren willst, dann richtig.



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02.09.2004, 01:51 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von ton:
Und was ist mit dem Stabilitätspakt? Deutschland verstößt zum dritten mal dagegen. Gut, Eichels Ressour. Doch Schröder hat das Sagen! Bisher hat sich Deutschland/Eichel erfolgreich gegen Strafverfahren seitens Brüssels gewehrt. Schön blöd, das macht Schule für die übrigen EU-Länder. Wo ist seine Führungsqualität hier, oder in den anderen Bereichen der Politik? Und was war in den vergangenen Jahren?
Eher Armutzeugniss, als eines "starken Schröder Kanzler."


Woraus resultieren die finanziellen Probleme dieses Landes? Aus bisher 6 Jahren Rot/Grün? Wohl kaum. Du sagst das Alles so salopp daher. Ich möchte dich mal sehen, wenn die Geldhähne so zugedreht werden würden, wie sie es müssten, um unter 3 Prozent Staatsdefizit zu bleiben. Möchtest du da das Sagen haben?

Zitat:
So noch eines. Kohl ging in die Geschichte als "Kanzler der Wiedervereinigung ein."

Ich lach mich tot. Die Wiedervereinigung haben wir Vielen zu verdanken. Kohl gehört ganz sicher nicht dazu.

Zitat:
Um es nicht misszuverstehen! Nochmal: Wir brauchen Reformen, aber nicht so erbärmlich umgesetzt wie zur Zeit. Politiker sehen sich doch als Profis, verhalten sich aber nicht wie solche.
Das es keine Alternative zu Schröder und SPD gibt, wird wohl inzwischen jeder wissen. Eben bedauerlich. :( Wer sieht einen Silberstreif am Horizont? ?(


Klingt, als wüsstest du einen besseren Weg. Dann erzähl doch mal, wie man die Reformen besser machen, und vorallem weniger "erbärmlich" umsetzen könnte. Ich bin gespannt, was dir da vorschwebt.

Aber vergiss nicht. Als Kanzler wärst du nicht der König von Deutschland. Und du müsstes auch noch ein paar nette Kleinigkeiten wie internationale Verträge, Vereinbarungen, Beschlüsse und Gesetze der Vorgänger-Regierung umsetzen. Und da sind auch noch die anderen Politiker und Parteien, die auch mitzureden haben.


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02.09.2004, 12:06 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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Zitat:
Original von ton:

Und was ist mit dem Stabilitätspakt? Deutschland verstößt zum dritten mal dagegen.



Hallo,

ja was soll damit sein? Der Rest der EU wird darüber nicht sehr begeistert sein, aber rein wirtschaftlich stellt dies kein Problem dar.
Als seinerzeit diese Grenzen (der Neuverschuldung) festgelegt wurden, hatte das überhaupt keinen Hintergrund, es war lediglich der Mittelwert aller Nationen, der als "idealer Schuldenstand" angesehen wurde. Mit den maximal 3% Neuverschuldung wird sich jeder Staat früher oder später beim "idealen Schuldenstand" einpendeln (Deutschland liegt übrigens bereits ungefähr beim "idealen Schuldenstand"). Die Höhe der Staatsschuld sagt längst nicht etwas über die Finanzkraft oder den Wohlstand aus. Belgien und Italien haben zum Beispiel einen sehr viel höheren Schuldenberg als Deutschland, aber trotzdem "geht es ihnen im Moment besser". Deutschland liegt, was Schulden angeht ungefähr im Mittelfeld. Man darf einen Staat bei den Schulden nicht mit einem privaten Haushalt vergleichen!
Du hast aber in sofern recht, dass es natürlich nicht die feine Art ist, gegen bestehende Verträge zu verstoßen, da gebe ich Dir schon recht, aber größere negative Folgen sind daraus nicht zu erwarten.

Ciao
Andreas

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02.09.2004, 12:16 Uhr

Kronos
Posts: 1168
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Zitat:
Original von Maja:
Bei Stoiber habe ich manchmal das Gefühl, dass er gar nicht weiß wovon er redet.


Oh doch, der weiss schon wovon er redet, nur hat er genau wie Oskar_aus_der_Tonne gemerkt das Wahrheit und Sachverstand unbeliebt machen, und versucht sich halt als Populist.

Traurig aber wahr, die Gerd-Show ist im Moment das kleinste mögliche Übel X( ;(

MfG
Kronos
--

Only the good die young all the evil seem to live forever

[ Dieser Beitrag wurde von Kronos am 02.09.2004 editiert. ]

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02.09.2004, 12:25 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Maja:
Zitat:
So noch eines. Kohl ging in die Geschichte als "Kanzler der Wiedervereinigung ein."

Ich lach mich tot. Die Wiedervereinigung haben wir Vielen zu verdanken. Kohl gehört ganz sicher nicht dazu.

So hat er sich aber gerne selbst gesehen. Genauso wie bei der Euro-Einführung.

Zitat:
Original von Andreas_B:
Als seinerzeit diese Grenzen (der Neuverschuldung) festgelegt wurden, hatte das überhaupt keinen Hintergrund, es war lediglich der Mittelwert aller Nationen, der als "idealer Schuldenstand" angesehen wurde. Mit den maximal 3% Neuverschuldung wird sich jeder Staat früher oder später beim "idealen Schuldenstand" einpendeln (Deutschland liegt übrigens bereits ungefähr beim "idealen Schuldenstand").

Nur, daß die Mehrheit der Länder für maximal 5% waren, und Deutschland meinte, sich mit ihrem Vorschlag von 3% durchsetzen zu müssen. Und wenn du schon sagst, daß dieser Wert keinen Hintergrund hat, wie kann man dann darauf kommen, daß ausgerechnet 3% ein "idealer Schuldenstand" (was für ein Wort!) sind?
Die einzige Folge, die aus der Überschreitung der 3%-Grenze zu erwarten ist, ist daß wir doch mal Strafe zahlen müssen. Oder wir drücken uns nochmal davor, dann zahlt im nächsten Jahr auch niemand mehr.
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

[ Dieser Beitrag wurde von DrNOP am 02.09.2004 editiert. ]

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02.09.2004, 13:44 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@Andreas_B:
> Als seinerzeit diese Grenzen (der Neuverschuldung) festgelegt
> wurden, hatte das überhaupt keinen Hintergrund, es war lediglich
> der Mittelwert aller Nationen, der als "idealer Schuldenstand"
> angesehen wurde.

Nein, das ist der falsche Begriff. Man betrachtet(e) drei Prozent Nettoneuverschuldung als gerade noch akzeptabel, nicht als ideal (ideal sind nämlich Überschüsse). Diese Grenze wurde aber in der Tat willkürlich festgelegt, und viel schlimmer, ohne mögliche Krisenfälle (z.B. Rezessionen) zu berücksichtigen.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 02.09.2004 editiert. ]

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02.09.2004, 14:36 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Deutschland könnte die 3% durchaus einhalten. Die Folgen, die das hätte, will hier aber niemand in Kauf nehmen - zumal ein solches "Brutalsparen" das Erreichen der 3% nächstes Jahr nur noch schwerer machen würde.

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02.09.2004, 21:22 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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Zitat:
Original von CarstenS:
@Andreas_B:
> Als seinerzeit diese Grenzen (der Neuverschuldung) festgelegt
> wurden, hatte das überhaupt keinen Hintergrund, es war lediglich
> der Mittelwert aller Nationen, der als "idealer Schuldenstand"
> angesehen wurde.

Nein, das ist der falsche Begriff. Man betrachtet(e) drei Prozent Nettoneuverschuldung als gerade noch akzeptabel, nicht als ideal (ideal sind nämlich Überschüsse). Diese Grenze wurde aber in der Tat willkürlich festgelegt, und viel schlimmer, ohne mögliche Krisenfälle (z.B. Rezessionen) zu berücksichtigen.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 02.09.2004 editiert. ]



Hallo Carsten,

ja, da hast Du recht. Ich habe da tatsächlich den Begriff unglücklich gewählt.

@DrNOP

Dieser Wert ist folgendermaßen zustande gekommen:
Man hat den Mittelwert der Staatsschulden genommen und zwar der Bruttoschulden in % des nominalen Bruttoinlandsproduktes. Dieser Wert betrug 60%. Die Idee bei den 3% Neuverschuldung ist die, dass man annimmt, dass sich die Staaten, wenn sie dieses Kriterium einhalten, früher oder später bei 60% einpendeln. Es ist natürlich noch besser, wenn sie dieses Ziel übertreffen. Deutschland lag 2002 bei 60,8%. 2003 bei 63,9%, tendenz steigend, hat also die Kriterien gar nicht mal so sehr verfehlt. Der gesamte Euroraum lag 2002 bei 69% (Summe der Länder. Gewichtet mit dem Bruttoinlandsprodukt von 2002)

Quelle: Gemeinschaftsdiagnose der wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute Deutschlands, Herbst 2003, ifo Schnelldienst, 56. Jg., Heft 20/2003

Ciao
Andreas

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02.09.2004, 21:43 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
Nun ja, selbst Politiker sind keine Hellseher, was sich mal wie entwickeln könnte. Trotzdem war es nicht richtig durchdacht. Was wäre wenn, und dann? Wird schon werden, oder wie?
Jedenfalls, wozu gibt es Gesetzte, die man nicht zu beachten braucht?
Wenn soetwas Schule macht, zieht das immer weitere Kreise, und solch ein Gesetzt ist Makulatur. Ich habe noch Eichels Visage vor mir. Der hat echt gegrinst, das er Brüssel ein Schnippchen schlagen konnte.

Und wie werden es die anderen Länder sehen, wenn sie die 3% überschreiten, und Brüssel ihnen Strafe androht? Ich persöhnlich wäre echt angepisst. Andere "besorgen sich eine Sondergenehmigung", und ich muss blechen. Und jetzt erklärt mal das plausibel, so das es logisch klingt/einem einleutet.

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-1- 2 [ - Beitrag schreiben - ]


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