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12.10.2004, 18:27 Uhr

AvE
Posts: 654
Nutzer
@Maja:

Na eigentlich sieht die Schreibweise nach alter Orthographie bei gleichzeitiger Nennung beider Geschlechter so aus:

Mitglieder/innen, Mitbürger/innen etc.

Oder alternativ eben in der Klammerschreibung. Daß mitten im Hauptwort nun ein Großbuchstabe steht, ist eine Erfindung der Rechtschreibreform. Außerdem sieht's häßlich aus.

--
AvE

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[ Dieser Beitrag wurde von AvE am 12.10.2004 editiert. ]

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12.10.2004, 19:19 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@AvE
Die Türkei ist auf dem besten Weg, ein demokratischer Staat, der die Menschenrechte nicht verletzt, zu werden. Sie ist es noch nicht. Jedoch helfen genannte EU-Beitrittsgespräche dabei,
daß alle Anstrengungen unternommen werden, das Land besser zu machen.
----------------------------------------------------------------------
Solange die Kurdenfrage nicht gelöst ist, sollten die draußen bleiben. Und wenn eine Lösung gefunden wurde, sollte erstmal über eine Entschädigung der Kurden nachgedacht werden.
Die wurden in der annährend gleichen Weise, wie die Juden in Deutschland, behandelt.

Kurde und Kurdistan wurden aus Lehrbücher, und von Landkarten getilgt oder gelten nur noch für die Kurden in den Nachbarstaaten. Die Sprache ist verboten, ebenso kurdische Kulturvereine
und politische Aktivitäten. Kurdische Schulen wurden nicht zugelassen. Kurdische Zeitungen, Zeitschriften und Bücher werden immer wieder beschlagnahmt oder verboten, Verlage geschlossen. Kurdische Familien- und Ortsnamen wurden turkifiziert. Mit einem Gesetz von 1934 rechtfertigte man, Zwangsumsiedlungen solcher Bevölkerungsgruppen.
Und Türke bist Du erst, wenn Du einen türkischen Pass besitzt. Nur so nebenbei.

Wieviele Kurden wurden von der Regierung verschleppt, ermordet oder verschwanden einfach? Tausende.
Ein weiteres Land das genauso Verfahren ist, ist Amerika und die Indianer. Hier wurden ganze Volksgruppen vernichtet.

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12.10.2004, 20:13 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Gary7:
Sehr richtig. Genauso wenig schwarz/weiß ist das Verhalten der Menschen. Schwächen auszunutzen liegt in der Natur des Menschen. Die Bereitschaft für Offenheit muß bei allen vorhanden sein.


Wo ist deine Bereitschaft zur Offenheit?

Zitat:
Wen verachtet die al-Quaida denn?
Zitat:
Den Westen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch in D Anschläge verübt werden.


Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns der Himmel auf den Kopf fällt. Naja, zumindest hatten die alten Gallier nur diese eine Furcht. Du scheinst da wesentlich vielschichtiger zu sein.

Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass du Nostradamus gelesen hast, uns seine Vision vom Weltkrieg ausgehend aus der islamischen Welt (Anlass im nahen Osten) wortwörtlich nimmst.

Hast du dich schon mal gefragt, warum am 11. September 2001 die Twin Towers in New York und das Pentagon - Hauptquartier des US-Verteidigungsministeriums - attakiert wurden und nicht die ebenso leicht zu treffenden Bankentürme in Frankfurt/Main und/oder der Dienstsitz des deutschen Verteidigungsministeriums?

Al Quaidas Feindbild erstreckt sich auf all jene, die sich aus ihrer Sicht in solcher Weise in die Belange der islamischen Welt einmischen, als dass dieser Vorschreiben wollen, wie dort die Gesellschaft zu organisieren ist. Das ist zunächst mal die aktuelle Regierung der USA und im Folgenden deren tatkräftige, aktive Unterstützer und Befürworter (politisch, finanziell und militärisch).

Dass von der USA immer wieder mal Kriege ausgehen, die in keiner Weise ihre territorialen Grenzen betreffen und nicht der dirkten Verteidigung des Landes dienen, hat im Übrigen auch etwas mit dem Ausnutzen der Schwächen des Anderen zu tun.

Dumm nur, dass im Irak nun so gar kein Kriegsgrund zu finden ist. Weder Verbindungen zur Al Quaida, noch Massenvernichtungswaffen. Abgesehen vom Öl bleibt da nicht viel.

Zitat:
Grade letzte Woche hat die USA Israels Vorgehen im Gaza-Streifen in der UNO mal wieder gedeckt. Ist das "der erste Schritt"?
Zitat:
Weder USA noch Israel liegen in Europa. Warum machst du ein neues Faß auf?


Das ist kein neues Falls. Das ist dasselbe Fass. Das Fass trägt die Aufschrift: Wie geht man mit seinen Mitmenschen um?

Zitat:
Gary7, es geht nicht um "Friede, Freude, Eierkuchen". Es geht darum, zu erkennen, daß nicht wir die Guten und die anderen die Bösen sind,
Zitat:
Gerade schriebst du noch was von Schwarz/Weiß Denken.


Nicht da aufhören wo es passt, sondern weiterlesen. Der Satz endet mit:
"... , sondern daß wir bestenfalls einen kleinen Vorsprung auf der Grauskala haben."

Also nichts mit schwarz/weiß.

Zitat:
Ersetze "Religionen" mit "Kirchen", und ich unterschreibe.
Zitat:
Die Moscheen willst du stehen lassen, oder wie?


Eine Kirche ist ein Gotteshaus. Eine Moschee ist ebenso ein Gotteshaus.

Darüber hinaus ist hier Kriche nicht als Gebäude, sondern als "Klerus" gemeint: Die priveligierten religiösen Amtsinhaber (und solche die sich dafür halten), die sich anmaßen die einzig richtige und einzig gültige Interpretation religiöser Schriften gepachtet zu haben. Da weder Bibel noch Koran wortwörtlich zu verstehen sind, birgt das große Gefahren.

Die Folgen im Christentum sind bekannt: Die "heilige" Inquisition (Hexenverfolgung). Die "heiligen" Kreuzzüge (Raubrittertum, Brandschatzen, Plündern, Vergewaltigen in anderen Ländern im Namen der "heiligen" Kirche).

Die Folgen im Islam sind auch bekannt: Der Dschihad, zu deutsch der "heilige" Krieg.

All das geschah und geschieht aus einem einzigen Grund: Macht. Mit Religion hat das gar nichts zu tun.

Hier wie dort werden Passagen der heiligen Schriften bewußt falsch ausgelegt und vermittelt. Der betreffende Abschnitt im Koran meint nicht gewaltätiges Vorgehen gegen Andersgläubige (Ungläubige), sondern den inneren Glaubenskrieg den jeder Mensch durchläuft, wenn er beginnt an seiner Religion zu zweifeln. Leider ist der betreffende Abschnitt so schwammig formuiert, dass man da vieles draus machen kann. Ein Gegenstück in der Bibel ist z. B. die Prüfung Abrahams durch Gott (1. Mose 22), wo beschrieben wird, wie Abraham seinen Sohn Isaak auf Geheiß Gottes opfern wollte und dies nur unterließ, weil Gott ihm im letzen Augenblick zu verstehen gab, dass dies nur eine Prüfung seines Gehormsams (seines Glaubens war) und er die Prüfung nun bestanden hatte.

Im Islam wird dieser Gehorsam Abrahams (die Unerschütterlichkeit seines Glaubens) hoch geachtet. Das Opferfest "Bairam", das wichtigste religiöse Fest der Muslime, wird im Gedenken an diesen Abschnitt in der christlichen Bibel gefeiert.

Und schlussedlich hat das heutige Christentum seine Wurzeln im Judentum. Jesus Christus, auf dessen Person sich alle christlichen Lehren beziehen, wurde im Palästina von vor über 2000 Jahren geboren. Somit kann das Christentum und der christliche Gott nicht als europäische Kultur bezeichnet werden.

Die Bibel und der Koran weisen viele Paralellen auf. Jesus Christus taucht im Koran als einer der Propheten auf, um eine der prägnantesten zu nennen. Der Koran ist wesentlich älter als die Bibel. Der Islam ist wesentlich älter als der jüdische Glaube (und somit auch älter als das Christentum). Wer beide Schriften kennt, erkennt sehr schnell, dass vieles aus dem Koran in die Bibel übernommen wurde. Derart viele Paralellen können kein Zufall sein.

Allah ist das arabisch Wort für Gott im Sinne von der einzige Gott. Das erste der zehn Gebote der Christen lautet: "Du sollst nicht andere Götter haben neben mir."[/i]

Reicht das zu erkennen, dass es das Christentum ohne den Koran, ohne den Islam wahrscheinlich gar nicht geben würde? Nichts auf dieser Welt ist ohne den Einfluss anderer Bereiche und Regionen entstanden.

Lange Zeit dienten die großen Religionen und deren Kirchen in allen Teilen der Welt nur einem Zweck: Das Volk durch Regeln und Vorschriften "im Zaum" zu halten. Als Motivation diente dabei sowohl im Islam als auch später im Christentum die Aussicht auf ein ewiges Leben im "Paradies", sofern man sich an die Regeln und Vorschriften hält. Der Untergang von Sodom und Gomorrah und Lots Frau, die beim Zurückblicken nach dem brennenden Sodom zur Salzsäule erstarrte, passt z. B. in diesen Kontext: Schwäche im Gehorsam (im Glauben), Verletzung der Regeln hat empfindliche Strafen zur Folge.

Der einzige Unterschied: Im Islam gibt es kein Wort für "Paradies". Doch genau wie im Christentum wird ein "Land" beschrieben in dem gleichsam Milch und Honig fließen.

Soweit ich weiß war jedoch die katholische Kirche die einzige religiöse Institution, die dem Wahn verfallen war, alle Menschen dieser Welt zu ihrem Glauben als den einzig richtigen konvertieren zu müssen. Ob die das nun wollten oder nicht. Häufig mit sehr zweifelhaften Mitteln. Doch irgendwie scheinen wir Westeuropäer das einzige Völkchen zu sein, das die eigene Lebensweise für die einzig richtige hält. Und darum haben wir diese lange Zeit auch Anderen aufs Augegedrückt. Natürlich immer nur da, wo es was zu holen gab. Einige Bewohner der USA, dessen Bevölkerung überwiegend aus Bewohnern westeuropäischer Länder abstammt, tun das heute noch ganz gern. Wenn es was zu holen gibt....

Die christliche Religion, die Kirche als Institution wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder als dankbares Mittel zum Zweck missbraucht, andere Länder und Völker zu unterdrücken und auszubeuten. Teilweise geschieht das heute noch. George W. Bush ist der beste Beweis dafür. Leider.

Es ist nicht der Islam, von dem eine Bedrohung ausgeht. Es sind, wie immer in der Geschichte, verblendete Fanatiker die rein zufällig zur Religionsgemeinschaft der Muslime gehören und die Leichtgläubikeit von Menschen die häufig in Notsituationen leben für ihre Zwecke (Macht) ausnutzen. Versprich den Hungrigen Brot (<- nur als Gleichnis) und knüpfe dies an bestimmte Voraussetzungen. Sie werden Alles für dich tun. Sie werden dir Alles glauben.

Metin Kaplan ist in seiner Eigenschaft für fanatische Muslime das, was die Funktionäre der bekannten rechtsradikalen Parteien für potentielle Neonazis sind. Abgesehen davon, dass Letzteres nichts mit Religion zu tun hat, findet man hier diegleichen Vorgehensweisen. Es wird gesagt und versprochen, was die Anhänger hören wollen. Und sie folgen, weil ihnen das "Paradies" versprochen wird.

Zitat:
Wie ich schonmal schrieb: Solange sich alle vernünftig verhalten, ist es mir egal, welche Hautfarbe jemand hat. Ich will fair behandelt werden und das erwarte ich auch für und von allen anderen. Leben und Leben lassen.

Das ist in sich in Ordnung. Doch entschuldige bitte, dass ich wieder so penetrant nachfrage.

Was ist sich "vernünftig" verhalten?
Und was beinhaltet "dich fair behandeln"?


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12.10.2004, 20:25 Uhr

kadi
Posts: 1528
Nutzer
@ton

Ich glaube da wird dir keiner widersprechen, außer bei dem Punkt das die Türkei solange draußen bleiben soll, bis sie die Kurdenprobleme gelöst haben.

Ich bin für die Türkein in die EU. Man kann die Türkei besser dazu bewegen ihre Politik mittelfristig zu ändern, wenn man sie in die EU mit aufnimmt, anstatt sie abzuweisen.

> Die wurden in der annährend gleichen Weise, wie die Juden in
> Deutschland, behandelt.

Hätte man nach dem Krieg einen großen moralischen Zaun um Deutschland gezogen, anstatt uns wieder in die Völkergemeinschaft aufzunehmen, dann hätten wir auch nicht so schnell zur Demokratie entwickelt - und wir hätten uns nicht auf die gleiche Weise mit der Geschichte des Holokaust auseinander setzen können, wie es ab den 60er Jahren getan wurde.

Schlechtes Beispiel natürlich, andere Zeit, andere Bedingungen.

Zurück zur Türkei.

Die Türkei braucht mittel und langfristig die EU um wirtschaftlich und politisch stabil zu bleiben. Die Moslemischen Extremisten liegen schon auf der Lauer und warten drauf, das politische und wirtschaftliche Gefüge in der Türkei zusammenbricht um das dann entstehende Machtvakuum ausfüllen zu können.

Europa braucht die Türkei ebenso.

[ Dieser Beitrag wurde von kadi am 12.10.2004 editiert. ]

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12.10.2004, 20:32 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von ton:

Solange die Kurdenfrage nicht gelöst ist, sollten die draußen bleiben. Und wenn eine Lösung gefunden wurde, sollte erstmal über eine Entschädigung der Kurden nachgedacht werden.


Abgesehen davon, dass dies nicht zu den Kriterien zur Aufnahme in die EU gehört, bleibt die Kurdenfrage eine türkische Anglegenheit.

Als Deutschland Mitglied der EU wurde, hat in dem Zusammenhang niemand Entschädigungen für die Opfer des NS-Regimes gefordert. Diese "Vergangenheistbewältigung" lief ab, als Deutschland schon lange Mitglied der EU war. Deutschland war Gründungsmitglied der EU im Jahre 1957.

Ich heiße nicht gut, was die türkischen Regierungen in der Vergangenheit gegen Kurden unternommen hat. Für die Aufnhame in die EU zählt jedoch nur die politische Situation in der Türkei selbst (Stabilität, Demokratie) und die Einhaltung der Menschenrechte, wozu Meinungs- und Glaubensfreiheit gehört und, dass niemand gefoltert wird. Was in Karten und Atlanten steht, gehört nicht dazu.

Ich weiß, dass kritische Stimmen sagen, dass auch heute noch in türkischen Gefängnissen gefoltert wird. Von Tscheschien wird jedoch dasgleiche gesagt. Die Verhältnisse in polnischen Haftanstalten sind auch nicht als human zu bezeichnen, da hoffnungslos überfüllt, überaltert und entsprechend schlecht ausgestattet. Außerdem mangelt es stark an der medizinischen Versorgung der Gefangenen. Auch das entspricht nicht unbedingt einer Einhaltung der Menschenrechte.

Ich will nichts gegeneinander Aufrechnen. Ich halte es jedoch für falsch, im Falle der Türkei andere Maßstäbe ansetzen zu wollen, als die für den Beitritt anderer Staaten der Fall war.

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12.10.2004, 21:36 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
mal wieder was zur Auflockerung (hat lose mit den Diskussionen zu tun):
http://www.swr3.de/dynamic/lasshoeren.htms?typ=2&id=92991


(Achtung - realmedia stream)

--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg



[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 12.10.2004 editiert. ]

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12.10.2004, 22:33 Uhr

Kronos
Posts: 1168
Nutzer
@Maya

Weiss zwar nicht wie dieser Thread vom Studium zu deb Kurden gelangt ist,
aber es mir auch ehrlich gesagt.......


IMO liegt das Problem nicht in den türkischen Gesetzen oder an dem was
der Stadt tut, sondern an der Grundhaltung (einiger) Türken.

"Ehrenmorde" bei den vergewaltigte Frauen&Mädchen von den eigenen
Verwandten getötet werden weil sie sich weigerten den Vergewaltiger zu
heiraten (nur um mal das krasseste Beispiel zu nennen) gibt es zwar hin
und wieder in ähnlicher Form auch bei West-Europäern, nur im Unterschied
zu der Ost-Türkei werden die Täter hier die volle Ablehnung der Bevölkerung
erleben, während in Anatolien der Mörder als Justiz-Opfer gesehen würde
(sofern er überhaupt verfolgt wird).

Mit Sicherheit etwas überspitzt, aber solange nicht wenigstens 95% der
türkischen Bevölkerung sich ehrlich mit diesen "westlichen" Grundwerten
identifizieren, solange hat die Türkei nichts in der EU verloren.

Und keine Strafrechtsreform wird daran etwas ändern.

Und ja ich bin der Meinung man hätte heute statt des Lear-Jets ruhig einen
Jumbo bis zur Oberkante vollpacken sollen mit Türken die hier leben und
meinen sich weiter nach Regeln des Mittelalters verhalten zu können.

MfG
Kronos
--
Only the good die young all the evil seem to live forever

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12.10.2004, 22:35 Uhr

Supermatse
Posts: 137
Nutzer
Bezüglich der "Kurdenfrage" habe ich allerdings auch Bedenken. Ein Kommilitone von mir hat hier politisches Asyl, weil er türkischer Aramäer ist. In seinem Pass von der BRD steht: "Gültig für alle Länder außer Türkei". Solange in einem Land Minderheiten verfolgt anstatt geschützt werden, ist das nicht mit den europäischen Freiheitsgedanken vereinbar.
Das ist allerdings nur ein einzelnes Gegenargument, den zahlreichen Pro-Argumenten schließe ich mich an.
--
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12.10.2004, 22:49 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
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Hmm,

eine interessante Wendung bahnt sich hier an.

Ich habe mal den Koran angelesen. Verblüfft mußte ich feststellen das zumindest anfänglich es kaum irgendwelche Unterschiede zu dem Alten Testament gibt.
Aber ich meine der Koran ist mehr als die Bibel es jemals können wird: Der Koran gibt zugleich auch eine verbindliche Gesellschafts- und Rechtsordnung vor. Zum Beispiel ist dort, zum Teil auch recht modern, das Ehe-, Scheidungs- und Erbschaftsrecht geregelt. Andererseits ist das Strafrecht recht mittelalterlich ausgefallen.
Der Koran ist also nicht nur ein Gebetsbuch sondern auch gleichzeitig Grundlage einer (sehr alten) funktionierenden Gesellschaftsordnung und da kann man Verständnis dafür haben das die islamischen Staaten diese nicht aufgeben wollen.
Die Bibel selbst hat nie einen solchen Rang erreicht.
Und nur ein guter Muslim ist der der das gesamte Regelwerk lebt. Somit kann man in islamischen Staaten Religion und Staat immer nur sehr schwer trennen (in den christlichen Staaten ist das anders).
Allerdings lehnt der Koran strikt Gewalt in jeder Form ab, nur die Selbstverteidigungsrechte sind erlaubt.

Die Türkei bildet allerdings eine Ausnahme: Mit Atatürk orientierte sich dieser Staat, hervorgegangen aus einer Provinz des Osmanischen Reichs und stark beeinflußt von der römisch-griechischen Kultur nach den europäisch-westlichen Werten und nicht nach den arabisch-islamischen. Das brachte jahrzehntelangen Zoff mit den (streng-)gläubigen Muslimen in der Türkei. Die von Atatürk bestimmte Staatsform wurde dann mit schönster Regelmäßigkeit von der türkischen Armee geschützt, somit war der Weg zu einem Polizei- bzw. Militär-Staat vorprogrammiert. Dieses Erbe muß jetzt die sich modernisierende Türkei abschütteln und hat es nicht gerade sehr einfach damit, auch dort gibt es Realos und Fundis.
Deshalb auch der Druck durch die EU und ich denke unter 20 Jahren Modernisierung dürfte es nicht abgehen bevor die Aufnahme in die EU erfolgen könnte.

Bei den Kurden sehe ich wenige Probleme. Mittlerweile gibt es einen Genozid nicht mehr, allerdings auch keine politischen Rechte für die Kurden.
Man darf hier nicht vergessen das dieses Volk einfach bei der Aufteilung des Osmanischen Reichs (vorangetrieben gerne durch die europäischen Großmächte) vergessen wurde. Die wilden Kurden aus dem noch wilderen Kurdistan mögen sich halt auch nicht auf 3 verschiedene Staaten aufteilen lassen. Die Türkei möchte auch nicht ca. ein Drittel ihres Staatsgebietes an die Kurden abgeben müssen. Da sind Konflikte durchaus vorprogrammiert. Ich denke es wird aber auf die Lösung eines Bundesstaates (oder einer autonomen Region oder so was in der Richtung) letztendlich hinauslaufen.

Ich denke auch das man sich vom derzeitigen Bild "des Türken" etwas frei machen muß. Wir kennen halt nur das Bild von den vielen Auswanderern her die so gut wie alle aus unterpriviligierten Schichten kamen und sich teilweise bis heute noch so verhalten. Der etwas aufgeklärtere "Türke", wenn er denn gekommen wäre, dürfte kaum einen anderen Eindruck erweckt haben wie ein europäischer "Ausländer".

Allerding stellt sich mir mittlerweile die Frage wohin sich die EU entwickeln wird. Je mehr Staaten in diesem Staatenbund aufgenommen werden desto schwieriger wird dieser Staatenbund zu handhaben sein bzw. noch schwerfälliger bis zu Entscheidungen werden. Man hört das diese Entwicklung den USA nicht gar so ungelegen kommt, will man doch keine groß handlungsfähige weitere "Supermacht" neben sich dulden.
M.E. wäre es sinnvoller gewesen es bei einer rein vertraglichen losen Einbindung der neu hinzugekommenen Staaten zu belassen wie es mit der Schweiz der Fall ist. Und ich denke auch das wäre für die Türkei eine mögliche Option.


Michael

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12.10.2004, 22:58 Uhr

Gutzi
Posts: 1712
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Maja:

Hast du dich schon mal gefragt, warum am 11. September 2001 die Twin Towers in New York und das Pentagon - Hauptquartier des US-Verteidigungsministeriums - attakiert wurden und nicht die ebenso leicht zu treffenden Bankentürme in Frankfurt/Main und/oder der Dienstsitz des deutschen Verteidigungsministeriums?


Das kann ich dir sagen: weil Deutschland schlicht und einfach nicht wichtig genug ist. Ein Sieg über Deutschland, ist das eine Leistung, im Vergleich zum Sieg über die USA? Darum ging es, um Macht zu demonstrieren. Dafür seid ihr einfach nicht wichtig/stark genug, auch wenn die Deutschen das, vermutlich als einziges/eines der wenigen Völker in Europa, nicht begreifen wollen.



--
:bounce: Gutzi :bounce:

Neu!

http://www.familie.gutzwiller.name



Jetzt noch schlechter....
Augenkrebs und Brechkrämpfe garantiert.

[ Dieser Beitrag wurde von Gutzi am 13.10.2004 editiert. ]

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12.10.2004, 23:27 Uhr

AvE
Posts: 654
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Metin Kaplan ist in seiner Eigenschaft für fanatische Muslime das, was die Funktionäre der bekannten rechtsradikalen Parteien für potentielle Neonazis sind. Abgesehen davon, dass Letzteres nichts mit Religion zu tun hat, findet man hier diegleichen Vorgehensweisen. Es wird gesagt und versprochen, was die Anhänger hören wollen. Und sie folgen, weil ihnen das "Paradies" versprochen wird.


Und die dt. Behörden haben es nach vier Jahren Rechtsstreit endlich fertiggebracht, den "Kalifen von Köln" heute in seine Heimat abzuschieben, wo ihm ein fairer Prozeß erwarten soll. Ich hatte fast nicht mehr dran geglaubt.

Nachtrag:
Oh, gerade gesehen, Kronos erwähnte es bereits, wenn auch in einem unpassenden Kontext, IMHO.

--
AvE

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[ Dieser Beitrag wurde von AvE am 12.10.2004 editiert. ]

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13.10.2004, 00:44 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
Argh, was müssen meine müden Augen sehen...

> Mitglieder/innen

Es gibt keine Mitgliederinnen, weder nach der alten, noch nach der neuen Rechtschreibung, da "Mitglied" sächlich(!!!) ist ("das Mitglied", nicht "der Mitglied"). Bitte ein für alle Mal merken. :)

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13.10.2004, 00:55 Uhr

AvE
Posts: 654
Nutzer
Siehst Du, das sind die Folgen einer sprachlichen Verwirrungspolitik. ;)
--
AvE

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13.10.2004, 01:21 Uhr

Supermatse
Posts: 137
Nutzer
"Liebe Brüder und Brüderinnen..."
Sorry, den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;)
--
supermatse.de

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13.10.2004, 03:37 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:

Die Bibel und der Koran weisen viele Paralellen auf. Jesus Christus taucht im Koran als einer der Propheten auf, um eine der prägnantesten zu nennen. Der Koran ist wesentlich älter als die Bibel. Der Islam ist wesentlich älter als der jüdische Glaube (und somit auch älter als das Christentum). Wer beide Schriften kennt, erkennt sehr schnell, dass vieles aus dem Koran in die Bibel übernommen wurde. Derart viele Paralellen können kein Zufall sein.

Allah ist das arabisch Wort für Gott im Sinne von der einzige Gott. Das erste der zehn Gebote der Christen lautet: "Du sollst nicht andere Götter haben neben mir."[/i]

Reicht das zu erkennen, dass es das Christentum ohne den Koran, ohne den Islam wahrscheinlich gar nicht geben würde? Nichts auf dieser Welt ist ohne den Einfluss anderer Bereiche und Regionen entstanden.


Sorry, Maja, aber das stimmt definitiv nicht!! Der Islam hat NICHT zur Entstehung des Christentums beigetragen, da der Islam wesentlich JÜNGER als das Christentum ist. Mohammed lebte von 569 - 632 nach Christus (!) und erst einige Jahrzehnte (20 Jahre?) nach seinem Tode wurde der Koran in seiner vollständigen Form geschaffen. Demzufolge flossen in die Bibel keine einzige Zeile des Korans!!
Die ersten christlichen Schriften, die paulinischen Briefe (Römer, 1. Thessalonicher, 1. und 2. Korintherbrief, Galaterbrief) entstanden in den Jahren 51 - 60 nach Christus, also noch vor den Evangelien (68 - 100). Das Christentum war maßgeblich vom Judentum beeinflusst, indem die Identifikation der Christen mit Jesus zu einem Konflikt führte, der bald nach Jesu Tod die beiden "Religionen" voneinander trennen sollte. Übrigens lebten die ersten nichtjüdischen Christen und Gemeinden im Gebiet der heutigen Türkei...

Grüße

Lord Helmchen

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13.10.2004, 05:02 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Lord_Helmchen:
Zitat:
Original von Maja:

Die Bibel und der Koran weisen viele Paralellen auf. Jesus Christus taucht im Koran als einer der Propheten auf, um eine der prägnantesten zu nennen. Der Koran ist wesentlich älter als die Bibel. Der Islam ist wesentlich älter als der jüdische Glaube (und somit auch älter als das Christentum). Wer beide Schriften kennt, erkennt sehr schnell, dass vieles aus dem Koran in die Bibel übernommen wurde. Derart viele Paralellen können kein Zufall sein.

Allah ist das arabisch Wort für Gott im Sinne von der einzige Gott. Das erste der zehn Gebote der Christen lautet: "Du sollst nicht andere Götter haben neben mir."[/i]

Reicht das zu erkennen, dass es das Christentum ohne den Koran, ohne den Islam wahrscheinlich gar nicht geben würde? Nichts auf dieser Welt ist ohne den Einfluss anderer Bereiche und Regionen entstanden.


Sorry, Maja, aber das stimmt definitiv nicht!! Der Islam hat NICHT zur Entstehung des Christentums beigetragen, da der Islam wesentlich JÜNGER als das Christentum ist. Mohammed lebte von 569 - 632 nach Christus (!) und erst einige Jahrzehnte (20 Jahre?) nach seinem Tode wurde der Koran in seiner vollständigen Form geschaffen. Demzufolge flossen in die Bibel keine einzige Zeile des Korans!!
Die ersten christlichen Schriften, die paulinischen Briefe (Römer, 1. Thessalonicher, 1. und 2. Korintherbrief, Galaterbrief) entstanden in den Jahren 51 - 60 nach Christus, also noch vor den Evangelien (68 - 100). Das Christentum war maßgeblich vom Judentum beeinflusst, indem die Identifikation der Christen mit Jesus zu einem Konflikt führte, der bald nach Jesu Tod die beiden "Religionen" voneinander trennen sollte. Übrigens lebten die ersten nichtjüdischen Christen und Gemeinden im Gebiet der heutigen Türkei...

Grüße

Lord Helmchen


So in etwa ist auch mein Wissensstand.



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13.10.2004, 06:53 Uhr

Neologic
Posts: 297
[Ex-Mitglied]
Hallo erstmal :D ,

leute Leute! So kommen wir doch nicht weiter. :D
Ich finds ja auch richtig und wichtig, was in Ausland passiert, jedoch sollte mal die Frage geklärt werden, wie wir das Problem in Deutschland lösen. Unsere Nachbarländer sind sehr wohl im Stande das Problem selbst zu lösen.

Man sollte sich die Frage stellen, in wie weit meine/deine Meinung noch an wert besitzt, um in Deutschland was zu bewegen.

Zur zeit sehe ich nur, das nur die Meinung der Reichen hier im Lande was zählt. Für diese Leute zählen nicht die Menschenrechte, sondern nur der Profit. Warum wohl nehmen die, diese NPD Partei im Kauf?
Na ganz einfach, diesen Leuten ist es egal. Und einige einflusreiche Leute freuen sich sogar, das es soweit gekommen ist.

Nicht wenige Leute hier in Deutschland, gehen nicht Wählen oder wählen ne Rechtsradikale Partei aus Protest. Die verhalten sich in meinen Augen wie große trotzige Kinder, denen man deren Lutscher weggenommen hat.

Demokratie bedeutet Freiheit, aber Freiheit hat auch ihren Preis.
Nur die Freiheit lässt sich nicht bequem aus dem Sofa zuhause erledigen.
Nicht wenige Menschen wollen diese Freiheit hier in Deutschland kaputtmachen, um Ihre Wahnvostellug einer geselschaft zu verwirklichen.

Leider machen sich viele nach der Arbeit in Ihren Sofas zuhause bequem, und wollen von rest der Welt nix wissen.

Aber leider ist die Demokratie nicht so einfach.

Demokratie basiert auf gegenseitiges Vertrauen. Dies wird von einflußreichen Leuten sehr gern zu ihren vorteil ausgenutzt. Was den Reichen auf der einen Seite zum Vorteil wird, ist auf der anderen Seite für nicht wenige Menschen (also auch für mich und dich) ein Nachteil. Jedas Blatt hat nunmal zwei Seiten.

Demokratie heist immer wachsam die geschehenisse in Land beobachten, und wenn mal wieder paar Viren namens NPD oder sonstige Verbrecherorganisationen das Imunsystem der Demokratie angreifen, sollte man sich überlegen wie man dagegen vorgehen soll.

Ok man wird dabei nicht zum Star und verdient Millionen Euros, wenn man ein teil zur sicherrung der Demokratie beiträgt. Aber wer nur ein wenig nach Gerechtigkeit und Frieden sich sehnt, sollte einsehen das es sich lohnt, dafür etwas von seiner seiner Zeit zu opfern und z.B sich ins Auto zu setzten und für den Frieden zu Demonstrieren.

Das hilft mir, das hilft dir, und das ist gut für die zukunft unserer Kinder.

Denn am ende geht es uns alle an, im guten wie im schlechten sinne.

Gruß
:rolleyes:

PS: Viele Freiheitsliebende Demokraten, machen sich über die Demokratie und der Politik keinen oder wenig Gedanken. Die Faschisten und sonstige Verbrecher aber schon. Freiheit heist immer wachsam sein und dafür kämfen das es erhalten bleit. Hier, jetzt und jeden Tag.

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13.10.2004, 09:16 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Türkei in die EU?

Das wird der dümmste Fehler werden, den sich unserer "Volksvertreter" jemals geleistet haben.

Nehmen wir doch mal die Pro-Argumente unter die Lupe:

Die Einbindung eines islamischen Staates würde positiv auf die islamische Welt abstrahlen...

Wird nicht, kann nicht! Die Türkei ist als alte imperiale Macht in der gesamten islamischen Welt verhaßt. Positiv wird und kann da nichts abstrahlen. Das "Argument" ist nichts als krudes Wunschdenken.

Die Einbindung wird die Türkei demokratisieren und stabilisieren...

??? Eine außenpolitische Lösung für innerpolitische Probleme? Hat noch nie geklappt und wird auch nie klappen. Außerdem ist das überhaupt nicht die Aufgabe einer EU-Mitgliedschaft.

Was spricht dagegen?

Die Kosten der Erweiterung sind von den Zahlerländern nicht aufzubringen.

Türkei gehört nicht zu Europa, weder geograpisch (die 3% sind unwesentlich) noch kulturell oder wirtschaftlich. Dementsprechend könnte auch Bolivien um Aufnahme bitten.

Damit wird jegliche Chance verspielt jemals eine einheitliche Stimme sprechen zu können. Darum ist die USA ja auch so heiß darauf, eine auf Dauer destablisierte EU wird niemals den Führungsanspruch der USA in Frage stellen können.

Die EU grenzt nach einer Vereinigung plötzlich an die größten Krisenregionen der Welt.

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13.10.2004, 10:12 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@Kadi
Die Türkei braucht mittel und langfristig die EU um wirtschaftlich und politisch stabil zu bleiben.
----------------------------------------------------------------------
Ohne die EU wäre die Türkei verloren? Was können andere Staaten dafür, wenn die Türkei ihre innenpolitischen Angelegenheiten nicht auf Reihe bekommt? Jetzt würdest Du wahrscheinlich mit
"Terroristischen Bedrohungen" antworten.

Zitat von Kadi:
>>Die Moslemischen Extremisten liegen schon auf der Lauer und warten drauf, das politische und wirtschaftliche Gefüge in der Türkei zusammenbricht um das dann entstehende Machtvakuum ausfüllen zu können.<<
Von wo aus könnten Terroristen die EU Länder noch mit Gewalt bedrohen?

Der Westen braucht die Türkei ebenso.
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Wieviel Staaten soll die EU noch verkraften? Wie sieht es mit der Stabilität aus? Vereinigtes Europa? Nein.
Das einzigste was zur Zeit funktioniert, ist die gemeinsame Währung. Und von der profitieren nur die wenigsten. Ich nenne es "Prestigeobjekt der Staatsoberhäupter."
Sprüche wie "Europa soll zusammen wachsen" hat sooooo einen Bart. Wo simd die Gemeinsamkeiten? Es ist doch immer noch so, das jeder Staat sein Süppchen kocht. Und Brüssel schaut zu. Was können die schon ausrichten ausser zu Mahnen?

@Maja
Abgesehen davon, dass dies nicht zu den Kriterien zur Aufnahme in die EU gehört, bleibt die Kurdenfrage eine türkische Anglegenheit.
----------------------------------------------------------------------
Sollte es aber!! Einem Volk das man jedwedige Eigenständigkeit raubt, selbst die Sprache, kann man gleichsetzten mit der Judenverfolgung im Dritten Reich. Und so ein Land soll in die EU? Glaubst Du, dort findet soetwas wie "Vergangenheitsbewältigung" statt? Wer will
der Türkei dann einhalt gebieten? Der EU fehlen entsprechende Druckmittel. Und Politisch labba, labba.... würde auch Jahre brauchen.
Das Du die Türkei Demokratie nennest, musst Du selber wissen. Die DDR war auch "Demokratisch".
Ich bin nach wie vor überzeugt das die Türkei solange draussen bleiben sollte wie es die Kurden unterdrückt.
Bis jetzt hat mir noch keiner wichtige und einleuchtende Gründe genannt, die es rechtfertigen ein Volk zu diskriminieren, in Kauf zu nehmen, die Türkei in die EU aufzunehmen.

Ich denke ihr seit für Menschenrechte? Spielt das jetzt keine Rolle mehr?
Wenn ihr aber denkt, "Na, es geht doch um die EU, und uns würde es dann besser gehen, wir würden sicherer Leben, wir gehören doch zusammen." ist das scheinheilig.
Amnesty International prangert das schon seit Jahren an. Doch keine Sau kümmert es, weil es nicht ins politische Kalkühl passt.

Wer es nicht Wissen sollte, die Kurden leben nicht alle in der Türkei. Nur ein Teil. Der andere Teil in Syrien, Irak und Iran.
Hier ist eine Karte. Ganz unten auf der Seite.
http://www.unibas.ch/schulen/wgym/projekte/f1a97/tuerkei/tuerkei.html


Jetzt dürft ihr Euch auch Fragen wem grösstenteils das Öl gehört, gehören sollte.

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13.10.2004, 10:32 Uhr

Neologic
Posts: 297
[Ex-Mitglied]
Eigentlich haben wir beide kein einflus darauf.
Aber da mir gerade danach ist:

AC-Pseudo

"Das wird der dümmste Fehler werden, den sich unserer "Volksvertreter" jemals geleistet haben."

Du hälst unsere Volksvertreter also für Dumm. Soso... :angry:

"Die Einbindung eines islamischen Staates würde positiv auf die islamische Welt abstrahlen..."



Es wäre ein positives echo für alle Islamisch geprägten Länder, richtig!

"Die Türkei ist als alte imperiale Macht in der gesamten islamischen Welt verhaßt."


Und Deutschland wird dagegen, in der gesamten islamischen "Welt" <- (Wir haben nur eine Welt, und die ist nicht 100% Islamisch. Und wenn, wäre es mir auch "egal".)geliebt und hoch geschätzt, was?

Merkst Du was? 8o

"Die Einbindung wird die Türkei demokratisieren und stabilisieren..."


Vor allem Demokratisieren. Und die haben sich danach zu halten, sonst ist es vorbei mit den "zuwendungen" die zur Stabilität der Türkei beiträgt. Und das wird den Türkischen Bürger, in der Türkei ganz sicher nicht gefallen.

"Die Kosten der Erweiterung sind von den Zahlerländern nicht aufzubringen."


Die Kosten wären deiner meinung wie hoch ?(

"Türkei gehört nicht zu Europa, weder geograpisch (die 3% sind unwesentlich) noch kulturell oder wirtschaftlich."


Also ich weis ja nicht was Du dir unter Kulturell so vorstellst.
Aber Wirtschaftlich werden die Wohl angehören. Denn irgentwo muß die Türkei einige bedingungen erfüllen, um in die EU aufgenommen zu werden. Das einzige hindernis war, das die Türkei nicht vorwiegend Christlich geprägt ist. Sondern (wie wir ja alle wissen) Islamisch.

"Damit wird jegliche Chance verspielt jemals eine einheitliche Stimme sprechen zu können."


Wie meinst Du das nun wieder. In welchen bereich eine einheitliche Stimme.

"Darum ist die USA ja auch so heiß darauf,..."


Worauf ?(

"...eine auf Dauer destablisierte EU wird niemals den Führungsanspruch der USA in Frage stellen können."


Da hab ich aber was ganz anderes gelesen. In Amerika spricht man sogar
davon, das Europa genau den richtigen Kurs fährt, damit es wieder aufwärts geht. Und Amerika ist eigentlich hinter ihrer Fasade, mehr schein als sein. Und könnten von Europa sogar was lernen.

"Die EU grenzt nach einer Vereinigung plötzlich an die größten Krisenregionen der Welt."


Wuste ja gar nicht das Du so ein experte bist. Na dann kannst Du ja gleich Morgen losfahren und den "Dummen Volksvertretern" mal sagen wie Dumm ihre entscheidung ist, und das Du die Ultimative Lösung für ganz Europa hast.


Gruß
:rolleyes:

PS: Entlich! Dank AC-Pseudo haben wir das Wirtschaftlich "Dunkle" Tal in Europa nächste Woche überwunden.


Selects AC-Pseudo as President! :bounce:







[ Dieser Beitrag wurde von Neologic am 13.10.2004 editiert. ]

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13.10.2004, 11:13 Uhr

dandy
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Nutzer
@Solar:
> Gerade eben hast Du noch vom Christentum gesprochen ("ein Gott").
> All zu genau scheinst Du es damit nicht zu nehmen
> ("...so halte auch die andere Wange hin").

Letzteres stammt aber von Jesus - genauso wie das "Christentum"...
;)
--
Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 13.10.2004 editiert. ]

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13.10.2004, 11:22 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
@Solar:
> Blöderweise sind solche Meinungen in der Mehrheit, und so werden wir
> auf eine bessere Welt wohl noch ein paar Generationen und ein paar
> Dutzend Kriege warten müssen.

> ... Mit Worten kommt man Ignoranz nicht bei.

Wie hat Einstein schon gesagt:

"Die Dummheit setzt sich immer wieder durch!"

;(
--
Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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13.10.2004, 11:43 Uhr

dandy
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Nutzer
@ CarstenS:
> ("das Mitglied", nicht "der Mitglied").
Ohh wohl - Du musst es nur richtig schreiben:
der mit Glied
:D :lach:
:P
--
Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 13.10.2004 editiert. ]

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13.10.2004, 11:55 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
@ AvE:
> Und die dt. Behörden haben es nach vier Jahren Rechtsstreit endlich
> fertiggebracht, den "Kalifen von Köln" heute in seine Heimat
> abzuschieben, wo ihm ein fairer Prozeß erwarten soll. Ich hatte fast
> nicht mehr dran geglaubt.

Nee - nee!

Die Türkei wird katholisch!

Einen Papst habe sie zwar noch nicht, dafür haben sie sich gestern
abend aber schonmal 'nen Kaplan einfliegen lassen...
:D :lach: :O :smokin:
--
Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 13.10.2004 editiert. ]

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13.10.2004, 12:09 Uhr

Han_Omag
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Nutzer
Zitat:
Original von dandy:
> ("das Mitglied", nicht "der Mitglied").
Ohh wohl - Du musst es nur richtig schreiben:
der mit Glied
:D :lach:
:P
--
Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)



Also, entweder Mitglied oder Ohneglied? :P
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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13.10.2004, 12:17 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
@ Han Omag:
> Also, entweder Mitglied oder Ohneglied? :P

Erinnert mich irgendwie an "Sein oder Nichtsein - das ist hier die Frage".
Two beer or not two beer?
Shakesbeer...
:D
--
Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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13.10.2004, 12:39 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
Nutzer
... sorry, no beer. Bin seit kurzem Hexal-Kunde (sein oder nicht sein war tatsächlich die Frage). Da bleibt für Allohol und die anderen Leckereien derzeit kein Spielraum... :(
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

[ Dieser Beitrag wurde von Han_Omag am 13.10.2004 editiert. ]

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13.10.2004, 12:53 Uhr

AvE
Posts: 654
Nutzer
Ich bin überrascht, daß noch nicht als Argument gegen den Beitritt der Türkei genannt wurde, daß sie der EU Unmengen Geld kostet. -_-

Wie schon gesagt, die Türkei-Führung wird alles nötige unternehmen, die Landes- und Verhältnisstruktur zu modernisieren, sofern auch nur die Chance besteht, der EU irgendwann beizutreten. Arrogante Ablehung aufgrund der noch vorherrschenden Probleme ist IMHO unangebracht.

--
AvE

Suche: Miditower-Kit für Amiga 1200, am besten MicroniK Infinitiv 1200

[ Dieser Beitrag wurde von AvE am 13.10.2004 editiert. ]

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13.10.2004, 15:14 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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@ neologic:

Orthographisch und inhaltlich 6-

Setzen.

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13.10.2004, 16:56 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Lord_Helmchen:
Sorry, Maja, aber das stimmt definitiv nicht!! Der Islam hat NICHT zur Entstehung des Christentums beigetragen, da der Islam wesentlich JÜNGER als das Christentum ist. Mohammed lebte von 569 - 632 nach Christus (!) und erst einige Jahrzehnte (20 Jahre?) nach seinem Tode wurde der Koran in seiner vollständigen Form geschaffen. Demzufolge flossen in die Bibel keine einzige Zeile des Korans!!


Tja, so kann man sich irren.

Richtig. Ich habe mich heute darüber mit einem Bekannten unterhalten (ein evangelischer Pfarrer), der in seiner Freizeit seit Jahren Religionsforschung betreibt. Tatsächlich sind die ältesten Schriften der Bibel wohl älter als 3000 Jahre. Die gesammte Entstehungsgeschichte zog sich über etwa 1500 Jahre hin. Mohammed (eigentlich Muhammad) wurden die "Verse" des Korans durch den Erzengel Gabriel (<- der kommt uns doch bekannt vor) offenbart. So die Überlieferung. Mohammed schrieb diese nieder. Wobei deine Zeitangaben in etwa hinkommen. Im 6. Jahrhundert nach Christus entstand der erste gebundene Koran als offizielles Gesamtwerk.

Das Judentum, das Christentum und der Islam werden als die drei abrahamitischen (von Abraham) Religionen bezeichnet. Das Judentum wird als der Ursprung der beiden Anderen betrachtet. Der Tanach (die hebräische Bibel) ist in Gänze sowohl Bestandteil der christlichen Bibel wie wir sie kennen, als auch Bestandteil des Korans.

Ist das soweit so korrekt?

Eines ist jedoch eine unumstößliche Tatsache. Der Eine hat vom Anderen "abgeschrieben" (Inhalte übernommen). Nachdem mein Irrtum nun klar ist, liegt auf der Hand wer von wem.

Ok, wir Christen sind älter. Wieder was gelernt. Oder besser, an etwas erinnert worden. Und zwar, dass man im Eifer des "Gefechtes" nicht alles glauben darf, was man so liest. Der engen Verwandtschaft beider Religionen tut das jedoch keinen Abbruch. Unser Gott und der Muslimen Alah sind identisch.

Allerdings hat der Koran im Islam eine wesentlich zentralere Stellung als die Bibel im Christentum.

Und das ist wohl auch eines der "Probleme", die wir christlichen Westeuropäer mit den Muslimen haben. In der Regel leben Muslime auch heute noch ihre Religion. Wir tun das schon seit gut 6 Generationen nicht mehr und immer weniger.

Und wer an etwas glaubt, das man nicht sehen kann und sich an Jahrhunderte alten Werten orientiert, ist uns sowieso suspekt. ;)

Wir haben nur noch einen Gott: Das Geld. Wir sind quasi nach der Vertreibung aus Ägypten am goldenen Kalb hängen geblieben. Mammon statt Manna. Kurzfristige Befriedigung, statt Nachaltigkeit.

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