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amiga-news.de Forum > Get a Life > Absolut nicht zum Lachen ist diese Nachricht hier [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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19.10.2004, 10:07 Uhr

Schaumstofflumpi
Posts: 1292
Nutzer
Hallo Leute,

in dem folgenden Bericht geht es um HartzVI. Es ist doch zum heulen was unsere Regierung mit uns macht. Statt die Arbeitslosenzahlen in Zukunft zu reduzieren, werden sie durch Hartz steigen. Was das Wachstum angeht, wird Deutschland auf den letzten Platz in der EU abrutschen.Absdrus aber wahr. Lest selbst und diskutiert:

http://de.news.yahoo.com/041018/286/496m7.html




Gruß,
Schaumi
--

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[ Dieser Beitrag wurde von Schaumstofflumpi am 19.10.2004 editiert. ]

[ Dieser Beitrag wurde von Schaumstofflumpi am 19.10.2004 editiert. ]

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19.10.2004, 10:22 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Dann lies den Artikel nochmal gründlich und beachte:

* die Arbeitslosenzahlen sollen durch ehem. Sozialhilfeempfänger steigen (von einem staatlichen Topf in den anderen);

* das Ersetzen von Vollzeit- durch Aushilfejobs ist eine Aktion der Wirtschaft, nicht der Regierung;

* Wirtschaftswachstum ist nicht nur ein Faktor von Hartz IV, sondern z.B. auch durch Ölpreis und Entscheidungen wie die von General Motors (die alleine schon 10% der prognostizierten Arbeitslosen ausmacht);

* bessere Lösungsvorschläge macht auch dieser Artikel nicht.

Was es zu diskutieren gäbe, ist hier schon mehrfach breitgeklopft worden.

Das Heilmittel der Opposition und der Wirtschaftsvertreter ist der Wettlauf des "Standort Deutschland" mit Billiglohnländern. Verlangt nicht mehr als die Leute in Ebonia, und ihr behaltet alle eure Arbeit.

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19.10.2004, 13:19 Uhr

ArminHuebner
Posts: 1349
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@ Schaumstofflumpi


> ...in dem folgenden Bericht geht es um HartzVI

Ach, wirklich?
--
Gruß, Armin.
--
'Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.'

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19.10.2004, 13:21 Uhr

TriMa
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lol Hartz6 - Der Käse schlägt zurück ;)

--
Founder of #Sarkasmus-pur@EuIRC

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19.10.2004, 13:23 Uhr

AvE
Posts: 654
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@Schaumstofflumpi:

Hartz IV ist lediglich die vierte Phase eines Reformplanes der Bundesrepublik, der übrigens durch Vertreter der Wirtschaft initiiert wurde.

PS: Du bist zuviel auf Yahoo unterwegs. :p
--
AvE

Suche: Miditower-Kit für Amiga 1200, am besten MicroniK Infinitiv 1200

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19.10.2004, 13:25 Uhr

Schaumstofflumpi
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Ja, du hast recht. Die Politik hat da eher wenig Einfluß drauf. Keine Ahnung ob ich da mit meinen Emotionen durchgehe, aber sollte man das abwandern der Industrien in Billiglohnländer nicht verbieten? Man müsste internationale Gesetze dafür schaffen. Ich denke da z.B. an eine hohe Besteuerung derjenigen Industrien, die ins Ausland abgewandert sind. Die Steuer müsste dann an das Heimatland gezahlt werden aus dem die Firma ursprünglich hervorgetreten ist.

Was aber die Politiker machen ist, dem Durchschnittsbürger mit hohen Steuern und Entzug der Sozialleistungen noch kleiner zu machen wie er schon ist. Um die Industrien im Land zu behalten und noch zusätzliche zu gewinnen, werden die Firmen Steuerlich noch mehr begünstigt und mit Zuschüssen überhäuft. Ganz unter dem Motte "Bitte, bitte ...bleibt doch hier." Arbeitslöhne werden dafür gedrückt. Das kanns nciht sein. Die Politik könnte etwas ändern. Sie tut es aber nicht. Oder sehe ich da etwas falsch?

Gruß,
Schaumi



--

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19.10.2004, 14:09 Uhr

whooha
Posts: 41
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Zitat:
Ja, du hast recht. Die Politik hat da eher wenig Einfluß drauf. Keine Ahnung ob ich da mit meinen Emotionen durchgehe,
Definitiv.

Zitat:
aber sollte man das abwandern der Industrien in Billiglohnländer nicht verbieten? Man müsste internationale Gesetze dafür schaffen. Ich denke da z.B. an eine hohe Besteuerung derjenigen Industrien, die ins Ausland abgewandert sind. Die Steuer müsste dann an das Heimatland gezahlt werden aus dem die Firma ursprünglich hervorgetreten ist.
Sorry, aber in welcher Welt lebst Du eigentlich :dance3:

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19.10.2004, 14:18 Uhr

Schaumstofflumpi
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Wieso? Irgendetwas muss doch gegen die Abwabderung unternommen werden oder nicht? Die Industrien würden sich das doch drei mal überlegen abzuwandern, wenn ihnen eine höhere Besteuerung auf dem GEschäftsführerschreibtisch flattern würde. Die Firma deshalb komplett zu schließen würde denen sicher nciht in den Sinn kommen. Und ehrlich gesagt geht es mit Deutschland bergab, seit dem Europa immer größer wird. Deutschland muss sich immer weiter runterleveln lassen. Ins eigene Land wird doch kaum ncoh investiert. Es wird gegeben ohne Ende, aber nur nicht an die eigenen Leute.
Das stimmt doch.

Gruß,
Schaumi
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19.10.2004, 14:38 Uhr

Solar
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Die Fäden der Konzerne laufen doch schon lange nicht mehr in Deutschland zusammen. Was an "deutschen" Konzernen noch übrig ist, ist im internationalen Vergleich viel zu klein, um auf Dauer einen Gegenkurs steuern zu können.

Selbst "urdeutsche" Wirtschaftszweige sind entweder im internationalen Wettbewerb längst nur noch kleine Fische, oder längst so globalisiert, daß auf Deutschland als Standort verzichtet werden könnte. Kaum eine deutsche Biermarke, die nicht einem ausländischen Konzern gehört; Volkswagen hat 45 Werke in 18 Ländern.

Was Du willst, ist eine wirtschaftliche Isolation Deutschlands. Die Wirtschaft würde im Vergleich mit den USA, Großbritannien etc. etc. weiter zurückfallen, bis Deutschland im Export nicht mehr mitstinken kann und unsere Wirtschaft endgültig kolabiert.

Die Alternative wäre eine Isolation der Industrienationen als Ganzes - die Reichen hier, die Armen dort. Das ist, was jahrzehntelang sehr gut funktioniert hat. Das ist, wofür EWU und WTO überhaupt geschaffen wurden. Solange die Macht in Staatshand lag, hat's funktioniert.

Inzwischen liegt die Macht bei den Konzernen. Die interessiert eine "Wohlstandssphäre" einen Dreck, die wollen nur den Profit, und der ergibt sich aus billig produzieren - teuer verkaufen. Ergebnis: Arbeitslosigkeit in den Wohlstandsländern, bis es mit dem Wohlstand vorbei ist.

Nun kann man darüber streiten, ob das schlecht ist (weil's uns nicht mehr so gut gehen kann wie früher), oder ob es so vielleicht sogar besser ist - wenigstens werden in einigen Jahrzehnten alle in gleich schlechten Verhältnissen leben, ob Deutsche, Tschechen, Inder oder Vietnamesen.

Bis auf die Wirtschaftsbonzen, natürlich, denen es besser gehen wird als je zuvor.

(Wer Shadowrun, Cyberpunk oder ähnliche Endzeituniversen kennt, wird's wiedererkennen...)

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19.10.2004, 14:51 Uhr

Schaumstofflumpi
Posts: 1292
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Ja aber Solar, dass kann es doch wirklich nicht sein. Ich kann diesen Wandel echt nicht nachvollziehen. Solar, ich wünsche mir dich in die Politik und zwar als Bundespräsident und Kanzler zugleich. Ich glaube, dass du einen gestochen scharfen Durchblick hast und mit genügend Macht einen Wandel herbeiführen könntest. Du bist gewitzt, weißt was Sache ist und kannst saumäßig gut Reden. Du hast eine 200 prozentige Überzeugungskraft, wie sie sich ein Kanzler nur wünschen kann. Du bist demokratisch und sozial angagiert. Warum sind solche Leute wie du im Amiga-News-Forum und nicht dort, wo sie etwas bewegen können. In dich muss man investieren.

Gruß,
Schaumi
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19.10.2004, 15:51 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von Schaumstofflumpi:

Ich glaube, dass du einen gestochen scharfen Durchblick hast und mit genügend Macht einen Wandel herbeiführen könntest.


Man dankt. Allerdings bezweifele ich, das selbst der Präsident der USA vor 40 Jahren mächtig genug gewesen wäre, diesen Wandel herbeizuführen. Heute hat diese Macht niemand mehr - außer, alle Wirtschaftskonzerne würden es zu ihrem vordringlichen Ziel machen, eine bessere Welt zu schaffen, und dafür auf ihre Profite zu verzichten.

Wie wahrscheinlich das ist, kannst Du Dir vorstellen.

Zitat:
Du bist gewitzt, weißt was Sache ist und kannst saumäßig gut Reden.

Auch nur im Forum, wenn ich einen kühlen Kopf habe. Geht mir eine Sache zu nah, fallen mir die wirklich guten Argumente immer erst später ein. :(

Zitat:
Warum sind solche Leute wie du im Amiga-News-Forum und nicht dort, wo sie etwas bewegen können.

Weil ich nicht nur einen "Durchblick" habe, sondern eben dieser mich ohne Ende deprimiert, auch ohne daß ich mich den ganzen Tag damit beschäftigen und mich an der Realität der Alltagspolitik aufreiben müßte.

Als engagierter Politiker wäre ich in kürzester Zeit ein Fall für die Klapse, oder ein Selbstmordkandidat.

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19.10.2004, 16:01 Uhr

Schaumstofflumpi
Posts: 1292
Nutzer
Kann ich gut verstehen. Ich könnte mir noch nciht mal einen Job als Abteilungsleiter vorstellen. Viel zu stressig, viel zu Zeitaufwendig, viel zu deprimierend. Wo bleibt da noch das Leben?

Aber ich bin trotzdem froh, dass es solche Leute wie dich gibt, Solar.
Stark wäre ja, wenn du wenigstens mal in einer Politsendung wie die von Christiane Christiansen auftreten würdest. Du würdest mit Sicherheit mit Applaus überflutet werden und die Politiker würden gegen dich ziemlich klein aussehen und hätten wahrscheinlich auch keine Gegenargumente für das was du sagst. Solar for President!!!

Gruß,
Schaumi
--

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19.10.2004, 16:24 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Jau, klar. Spinn weiter. Vielleicht, wenn mich jemand mit einer 9V-Batterie übertaktet... :lach: :rotate:

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19.10.2004, 18:28 Uhr

ArminHuebner
Posts: 1349
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@ Schaumstofflumpi

> Solar for President!!!

Nichts gegen Solar, aber ich wäre eher für Perry Rhodan! :D
--
Gruß, Armin.
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'Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.'

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19.10.2004, 18:45 Uhr

TriMa
Posts: 2793
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Zitat:
Original von ArminHuebner:
Nichts gegen Solar, aber ich wäre eher für Perry Rhodan! :D



der kann ja dann den Solar als Währung einführen. ;D
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Founder of #Sarkasmus-pur@EuIRC

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19.10.2004, 20:10 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Durch Hartz IV fallen die jetzigen Sozialhilfeempfänger in die Arbeitslosenstatistik ohne wirklich Arbeitslose zu sein, weil sie keine Arbeit suchen. Das ist eine fatale Entwicklung, weil dies wiederum Futter für gewisse Parolen liefern wird.

Aber wem das jetzt noch neu ist, der hat sich mit dem Thema Hartz IV bisher noch gar nicht beschäftigt. Und der kann sich dem nach glücklich schätzen, weil er höchstwahrscheinlich jetzt weder arbeitslos noch Sozialhilfeempfänger ist.

Zitat:
Original von Schaumstofflumpi:
, aber sollte man das abwandern der Industrien in Billiglohnländer nicht verbieten? Man müsste internationale Gesetze dafür schaffen. Ich denke da z.B. an eine hohe Besteuerung derjenigen Industrien, die ins Ausland abgewandert sind. Die Steuer müsste dann an das Heimatland gezahlt werden aus dem die Firma ursprünglich hervorgetreten ist.


Und du würdest dann natürlich mit Freuden für einen DVD-Brenner nicht 100, sondern 195 Euro, für einen Großbildfernseher im Aldi nicht 695, sondern 1080 Euro zahlen und für den Opel Vectra würdest jubelnd 50.000 Euro hinblättern, zuzuzüglich 12 Prozent Zinsen pa. auf die Finanzierung. Du würdest nicht über viel zu hohe Preise schimpfen, du würdest nicht nach einer saftigen Lohnerhöhung schreien, du würdest dich nicht in Kaufenthaltung üben, weil dir Alles viel zu teuer ist.

Und hierzulande würden Arbeitsplätze natürlich wie von Geisterhand aus dem Boden sprießen, obwohl kein einziger ausländischer Investor mehr auch nur noch einen Cent in dieses Land investieren würde.

Und dann werden sich die Amerikaner, Niederländer, Franzosen, Engländer, Schweden, Japaner, etc. über die Steuern für die verlagerten Arbeitsplätze freuen.

Vergiss es. Das Thema Arbeitsplatzabgabe wurde in Politik und Gewerkschaften mehr als ein Mal durchgekaut, hochgewürgt und wieder druchgekaut; seit den Anfängen der Automatisierung. Das wäre eine Sackgasse mit flächendeckend negativer Wirkung auf den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Die meisten Unternehmen kämpfen nicht mehr um Profitmaximierung sondern darum, aus den roten Zahlen raus zu kommen. Nicht zuletzt, weil Geiz geil geworden ist und der Handel sich mit gegenseitiger Preisunterbietung selbst das Wasser abgräbt. Von dem Kuchen, den zu verteilen sich einst Gewerkschaften aufgestellt hatten, sind nur noch ein paar größere Krümel übriggeblieben. Und die Menschen in Nah- und Fernost sind nicht so kreuzdumm wie wir einst hofften. Die können auch qualitativ hochwertige Produkte herstellen. Dies tun sie aufgrund der anderen Lebensumstände zu geringeren Kosten als wir, nicht zuletzt auch hier niedrige Niedrigpreise ermöglicht. Doch auch dort wird man sich nicht auf ewig mit 1 bis 3 Euro Stundenlohn zufrieden geben.

Wir werden uns damit abfinden müssen, dass jene Länder, deren Ressourcen wir mehr als hundert Jahre lang ausgeplündert haben, nun in Sachen Wirtschaftswachstum, Aufschwung und sozialem Aufstieg an der Reihe sind. Wir hier werden uns in diese Reihe eingliedern und nach unten hin anpassen müssen, wenn wir überhaupt noch eine Rolle spielen wollen. Wir können die Herausforderung annehmen aus diesem Prozess gestärkt hervorzugehen oder wir können uns im Jammertal der ewig benachteiligten Armenhäusler suhlen.

Da es aber nun mal auch weltweit nicht unendlich viel zu verteilen gibt, bedeutet das: Hier etwas weniger, dort etwas mehr. Wir nur einen Fernseher, nur ein Radio, nur ein Auto pro Haushalt und dort _auch_ ein Videorekorder, _auch_ ein Radio, _auch_ ein Auto pro Haushalt (statistisch).

Ich kann die Mähr vom in Armut versinkenden Deutschland nicht mehr hören. Unbestritten gibt es Arme in Deutschland. Die hat es immer gegeben und die wird es immer geben. Die gibt es in jedem Land der Erde, in vielen Ländern sehr viel mehr als hier. Doch von einem Volk in Armut sind wird etwa so weit entfernt, wie der Pluto von der Sonne.

Im Mai 1945 lag Deutschland in Armut, in Schutt und Asche. Damals haben die Menschen die Ärmel hochgekrempelt und in einer Zeit von Entbehrungen, die wir uns in unseren schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen können, aktiv die Chancen genutzt. Mit der Mentalität der heutigen Bevölkerung wären sie zum nächsten Amt gelaufen und hätten dort nach Antragsformularen gefragt.


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 19.10.2004 editiert. ]

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19.10.2004, 21:11 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Durch Hartz IV fallen die jetzigen Sozialhilfeempfänger in die Arbeitslosenstatistik ohne wirklich Arbeitslose zu sein, weil sie keine Arbeit suchen. Das ist eine fatale Entwicklung, weil dies wiederum Futter für gewisse Parolen liefern wird.

Das stimmt nicht so ganz. Arbeitsfähige und für den Arbeitsmarkt verfügbare Hilfeempfänger sind seit jeher verpflichtet, ihre Arbeitskraft vorrangig einzusetzen und sich daher beim Arbeitsamt arbeitslos und -suchend zu melden und erscheinen daher bereits heute in den Statistiken.
Dazu kommen mit HartzIV aber diejenigen, die zwar arbeitsfähig, aber z.B. wegen der Betreuung von Kindern unter 3 Jahren nicht zum Einsatz der Arbeitskraft verpflichtet sind (dazu sind sie auch künftig nicht verpflichtet, dieses Kriterium steht aber der Gewährung von Leistungen nach dem SGB II, im Gegensatz zum derzeitigen SGB III, nicht entgegen)
Leicht ironisch wird das Ganze dadurch, dass auch Personen, die z.B. eine Teilzeitbeschäftigung haben und aufstockend Sozialhilfe erhalten, weswegen Sie derzeit nicht als arbeitslos gelten, nach HartzIV AlG II statt Sozialhilfe erhalten und dadurch plötzlich als arbeitslos gelten können.
(Ich hab mein SGB II im Büro und nicht hier, sollte ich da was falsch verstanden haben, kann mich Kollege Dr. Zarkov evtl. korigieren ;) )
Der Satz "die Zahl der Arbeitslosen wird steigen", ist wörtlich zu nehmen, denn die statistische Zahl wird zunehmen, nicht aber zwingend der tatsächliche "Bestand"


--
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[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 19.10.2004 editiert. ]

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19.10.2004, 21:34 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von ArminHuebner:

Nichts gegen Solar, aber ich wäre eher für Perry Rhodan! :D


Ja, eine Machtbasis so in der Art der Dritten Macht wäre schon notwendig... ;)

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19.10.2004, 21:42 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@ Wolfman

So meinte ich das. Es ist zu befürchten, dass Alle in der Statistik landen. Ob nun für den Arbeitsmarkt verfügbar oder nicht. Danke, dass du noch mal ins Detail gegangen bist. Solche Erklärungen aus erster Hand sind sehr wichtig.

Dafür, dass du nicht auf dem SGBII schläfst, habe ich übrigens großes Verständnis. Es gibt wahrlich erfreulichere Literatur. ;)

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19.10.2004, 23:27 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@ Wolfman

Dafür, dass du nicht auf dem SGBII schläfst, habe ich übrigens großes Verständnis.


Ich fürchte, der Tag, an dem ich das muss, wird noch kommen 8o
--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg


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20.10.2004, 10:27 Uhr

Schaumstofflumpi
Posts: 1292
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@Maja

Vor einigen Jahren hat das Wirtschaftssystem, jedenfalls für Deutschland noch wudnerbar funktioniert. Die Globalisierung, die rasche EU-Erweiterung und der Währungswechsel haben nicht zuletzt dazu beigetragen, dass es mit der deutschen Wirtschaft bergab geht und ein Ende noch nicht abzusehen ist. Mit der Zeit mag sich das ganze wieder stabilisieren, jedoch auf welchem Niveau wird die Wirtschaft dann stehen? Mir schmeckt es einfach nicht, dass sich mehr auf Außenpolitik konzentriert wird als auf die Innenpolitik. Die Deutschen sind viel zu wenig egoistisch. Mehr Konzentration auf das eigene Land würde uns besser bekommen, als kroskotzig Gelder in andere Länder zu Pumpen. Sorry, wenn ich das so hart ausdrücke. Aber irgendwie regt mich das tierisch auf.

Kurz mal ein etwas anderes Thema in Sachen Gesundheitspolitik:
Ich war beim Kieferchirurgen wegen meines Weisheitszahns, der mir vor längerer Zeit gezogen worden ist. Dafür habe ich natürlich die Praxisgebühr entrichtet. Der Dok sagte mir, dass ich in 2 Monaten noch mal zum Nachschauen kommen sollte. Ich nach zwei Monaten also wieder beim Dok an der Rezeption. Die nette Dame meinte "Krankenkassenkarte und Praxisgebühr bitte". Ok, dass neue Quartal hatte begonnen. Aber ich wollte doch blos zum Nachschauen kommen. Der Dok macht doch gar nichts. Naja, ich die 10 Euro bezahlt. Dann stellte sich bei der Untrersuchung heraus, dass ein weiterer Weisheitszahn gezogen werden müsste. Der Dok verschreibt mir dafür schon mal Schmerztabletten und noch ein anderes Medikamente. Ich zur Apotheke um die Medikamente zu holen (Medikamente auf Rezept). Zack, das macht 10 Euro zusammen. Ich bin insgesamt 20 Euro losgeworden. Jetzt frage ich mich, wofür bin ich eigentlich noch Krankenversichert? Irgendetwas läuft verdammt schief hier in Deutschland.

Gruß,
Schaumi
--

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[ Dieser Beitrag wurde von Schaumstofflumpi am 20.10.2004 editiert. ]

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20.10.2004, 10:42 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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Hallo Schaumstofflumpi,

Zitat:
Original von Schaumstofflumpi:

Vor einigen Jahren hat das Wirtschaftssystem, jedenfalls für Deutschland noch wudnerbar funktioniert.


Die Zeiten ändern sich aber nun mal und Deutschland hat die Zeichen der Zeit etwas zu spät erkannt. Dadurch haben einige Länder im Moment einen Vorsprung. Gerade dieses "was vor einigen Jahren noch gut war, kann heute nicht schlecht sein" hat uns zum Beispiel in diese Lage (die ich keineswegs als schlimm, geschweige denn als dramatisch betrachten würde, weil es uns allen doch ziemlich gut geht) gebracht.
Globalisierung und der Euro jedenfalls sind gewiss nicht schuld an der deutschen Krise! Eher die mangelde Flexibilität der deutschen!
Warum neue Wege beschritten werden müssen wurde hier aber schon oft und intensiv diskutiert, kannst Du ja mal in diversen Threats nachlesen!

Zitat:
Ich bin insgesamt 20 Euro losgeworden. Jetzt frage ich mich, wofür bin ich eigentlich noch Krankenversichert?

Vielleicht weil das nur ein Bruchteil dessen ist, was es Dich ohne Krankenversicherung kosten würde?
Mit diesen diversen Zuzahlungen ist es nunmal möglich, dass das System noch ein Weilchen funktioniert, ohne sieht es schlecht aus (da hat noch keine Partei einen brauchbaren Gegenvorschlag gemacht).

Ich wünsche noch einen schönen Tag :-)
Andreas

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20.10.2004, 10:46 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von Schaumstofflumpi:
@Maja

Vor einigen Jahren hat das Wirtschaftssystem, jedenfalls für Deutschland noch wudnerbar funktioniert.


Nein, die systematischen Probleme waren schon vorhanden. Nur hat eine brummende Konjunktur, kombiniert mit einer sehr wirtschaftsfreundlichen Regierung, diese überdeckt.

Zitat:
Die Globalisierung...

Ja.

Zitat:
...die rasche EU-Erweiterung...

Bezweifle ich.

Zitat:
...und der Währungswechsel...

Nein.

Zitat:
Mir schmeckt es einfach nicht, dass sich mehr auf Außenpolitik konzentriert wird als auf die Innenpolitik.

An den systematischen Problemen ist auch mit Innenpolitik nicht zu schrauben.

Zitat:
Mehr Konzentration auf das eigene Land würde uns besser bekommen, als kroskotzig Gelder in andere Länder zu Pumpen.

Vorhin hast Du noch meinen Durchblick gelobt, aber verstanden hast Du das Problem offenbar nicht.

Langfristig kann sich ein System nur im oder nahe dem Gleichgewicht stabilisieren. Und die "anderen Länder" sind Teil dieses Systems. Solange es Länder gibt, in denen Kinder für 'nen Groschen am Tag Schwerstarbeit leisten oder IT'ler für den Lohn eines deutschen Zeitungsausträgers Software stricken, werden Konzerne das ausnutzen.

Da halte ich es nur für angemessen, sich um den Lebensstandard in diesen Ländern Gedanken zu machen. Wirtschaftlich wie moralisch.

Zitat:
Ok, dass neue Quartal hatte begonnen. Aber ich wollte doch blos zum Nachschauen kommen. Der Dok macht doch gar nichts.

Das Geld geht nicht an den Doc, sondern an die Krankenkasse.

Und das "Nachschauen" ist auch ein Aufwand, immerhin muß der Doc sich um Dich kümmern statt um den nächsten Patienten.

Zitat:
Ich bin insgesamt 20 Euro losgeworden. Jetzt frage ich mich, wofür bin ich eigentlich noch Krankenversichert?

Frage beim nächsten mal Doc und Apotheker, wieviel Dich die Untersuchung und die Medikamente kosten würden, wenn Du nicht krankenversichert wärest. Dann weist Du es wieder.

Davon ab liegt es in der Natur einer Versicherung, daß die Mehrheit nicht herausbekommt, was sie einzahlt. Gestern ist ein paar Orte weiter ein Kind angefahren worden. Rettungshubschrauber, Not-OP, Intensivstation. Da geht das Geld hin, daß Du "zu viel" eingezahlt hast.

Zitat:
Irgendetwas läuft verdammt schief hier in Deutschland.

Ja, weg mit der BILD... ;)

[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 20.10.2004 editiert. ]

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20.10.2004, 12:01 Uhr

NoImag
Posts: 1050
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Zitat:
Original von Maja:
Die meisten Unternehmen kämpfen nicht mehr um Profitmaximierung sondern darum, aus den roten Zahlen raus zu kommen. Nicht zuletzt, weil Geiz geil geworden ist und der Handel sich mit gegenseitiger Preisunterbietung selbst das Wasser abgräbt. Von dem Kuchen, den zu verteilen sich einst Gewerkschaften aufgestellt hatten, sind nur noch ein paar größere Krümel übriggeblieben. Und die Menschen in Nah- und Fernost sind nicht so kreuzdumm wie wir einst hofften. Die können auch qualitativ hochwertige Produkte herstellen. Dies tun sie aufgrund der anderen Lebensumstände zu geringeren Kosten als wir, nicht zuletzt auch hier niedrige Niedrigpreise ermöglicht. Doch auch dort wird man sich nicht auf ewig mit 1 bis 3 Euro Stundenlohn zufrieden geben.


Sicherlich kämpfen viele Unternehmen in Deutschland ums überleben. Der Grund ist aber nicht, dass "Geiz geil" ist, sondern dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr ausreichend an dem, was sie erwirtschaftet, beteiligt wird. Ursache dafür ist die Globalisierung, von der viele behaupten, sie sei gottgegeben. Durch die Globalisierung werden Standorte in Deutschland, die schwarze Zahlen schreiben, dicht gemacht, weil die Firmenzentrale glaubt woanders statt 5% Rendite 10% Rendite erwirtschaften zu können. Dadurch haben die Menschen in Deutschland, die ihr Geld auch ausgeben, weniger Geld. Dies führt wiederum dazu, dass weniger Geld ausgegeben werden kann und wird ("Geiz ist geil"). Daher fehlen vielen Firmen in Deutschland die Kunden, so dass sie um ihr überleben kämpfen müssen. Von dem Kuchen sind nicht nur ein paar Krümel übrig geblieben. Global agierende Konzerne und ihre Anteilseigner können es sich aber wieder leisten ihre Mitarbeiter auszubeuten.

Zitat:
Wir werden uns damit abfinden müssen, dass jene Länder, deren Ressourcen wir mehr als hundert Jahre lang ausgeplündert haben, nun in Sachen Wirtschaftswachstum, Aufschwung und sozialem Aufstieg an der Reihe sind. Wir hier werden uns in diese Reihe eingliedern und nach unten hin anpassen müssen, wenn wir überhaupt noch eine Rolle spielen wollen. Wir können die Herausforderung annehmen aus diesem Prozess gestärkt hervorzugehen oder wir können uns im Jammertal der ewig benachteiligten Armenhäusler suhlen.

Viele Länder, deren Resourcen wir ausgebeutet haben, sind noch weit davon entfernt Konkurrenten zu sein. Osteuropa, Südostasien und wenige Teile Lateinamerikas sind die Konkurrenten. Nur ein Teil dieser Länder ist von uns ausgebeutet worden. Aber du hast natürlich recht, dass sie ein Recht auf wirtschaftliche Entwicklung und einen Teil des Kuchens haben (sofern sie ihn den bekommen, ich habe da so meine Zweifel). Ich bezweifel auch, dass eine Anpassung nach unten unsere Chancen erhöht, weil wir gar nicht so weit nach unten können, ohne das unsere Wirtschaft über Nacht vollständig zusammenbricht und eine riesige Hungersnot ausbricht. Beim letzten Satz kann ich dir aber nur voll zustimmen.

Tschüß,


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20.10.2004, 12:16 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von NoImag:

Ursache dafür ist die Globalisierung, von der viele behaupten, sie sei gottgegeben.


Sie ist gegeben durch das quasi ungehinderte Wachtum der Konzerne, und die kontinuierlich verbesserte Verkehrs- und Informations-Infrastruktur.

Deshalb bezeichne ich mich auch nicht als "Globalisierungsgegner". Sie mag zwar nicht gottgegeben sein, aber sie ist auch nicht aufzuhalten. Konzerne wie IBM sind längst über jede individualstaatliche Kontrolle erhaben, und den Flugverkehr einstellen bzw. das Internet abschalten will ja auch niemand wirklich...

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20.10.2004, 14:55 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
Zitat:
Original von NoImag:

Ursache dafür ist die Globalisierung, von der viele behaupten, sie sei gottgegeben.


Sie ist gegeben durch das quasi ungehinderte Wachtum der Konzerne, und die kontinuierlich verbesserte Verkehrs- und Informations-Infrastruktur.

Deshalb bezeichne ich mich auch nicht als "Globalisierungsgegner". Sie mag zwar nicht gottgegeben sein, aber sie ist auch nicht aufzuhalten. Konzerne wie IBM sind längst über jede individualstaatliche Kontrolle erhaben, und den Flugverkehr einstellen bzw. das Internet abschalten will ja auch niemand wirklich...


Nein, aufzuhalten ist sie nicht mehr. Aber sie könnte durchaus gesteuert werden. Dies setzt allerdings den Willen der Mehrheit der Regierungen in der Welt dazu voraus. Dieser Willen besteht aber nicht, weil jede Regierung glaubt, der anderen ein Schnippchen schlagen zu können. Eine einzelne Regierung hat gegen die Konzerne keine Chance. Alle zusammen schon.
Im übrigen sehe ich die Globalisierung nicht nur negativ. Ich sehe nur den bedingungslosen Glauben an die ungezügelten Kräfte des Marktes negativ.

Tschüß,


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20.10.2004, 16:37 Uhr

scythe
Posts: 53
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hach ja, der ewig leidende deutsche... ;)

sprit zu teuer, dosenpfand, praxisgebühren, zu niedrige renten... und was weiß ich nicht noch alles...

und das paradoxe ist, die meisten befürworten reformen. zumindest solange sie einem selbst nicht betreffen. ich persönlich auch. ich befürworte hartz IV, ich bin ja auch nicht arbeitslos. ;)
aber mal ehrlich, warum sollen arbeitslose denn auch noch "belohnt" werden?? z.zt. ist es doch (leider) so, dass es dem arbeitslosen finanziell nicht wirklich schlecht geht, oder irre ich mich da? man bekommt geld, kann ausschlafen und ganz nebenbei noch schwarz arbeiten gehen (okay, ein wenig klischeehaft, ich geb's ja zu). achja, und man möchte ja natürlich(!) arbeiten gehen, aber(!) nur in der heimatstadt, für mindestens 35.000¤/jahr und in dem beruf den man einst gelernt habe. bist zu 10km von der eigenen wohnung ist okay. alles was mehr als 3km weg ist bitte nur mit dienstwagen. man ist ja flexibel.
einen schlechteren arbeitsplatz für weniger geld und dazu noch mehr als 10km von der wohnung entfehrnt braucht man garnicht erst anbieten. das wäre dann ja ein unzumutbarer härtefall.
und bis man dann seinen traumjob bekommt (oder endlich mal die realität erkennt) bekommt man ja noch 'ne großzügige versorgung vom staat...
so viel zur satire ;)

das einzige was ich nicht ganz so okay finde an hartzIV ist das auch die altersabsicherung angegriffen wird, aber ansonsten...

gruß, scythe...

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20.10.2004, 17:04 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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"Großzügig" und "nicht schlecht gehen" sind eben dehnbare Begriffe.

Ich hab' auch mal eine Geschichte gehört von einem Elektroinstallateur, der einstmals als Geselle vor allem auf Baustellen seinen Lebensunterhalt verdient hat. Dummerweise wurde er arbeitslos, und da merkte er, daß er *mit* Arbeit gerade mal 8 Euro mehr pro Monat zur Verfügung hat als *ohne* Arbeit.
Nun kann der eine sagen: "Wow, ist ja super, daß der so großzüzig vom Staat versorgt wird. Dem geht's ja wirklich nicht schlecht!"
Ich frage lieber wie es kommt, daß die Arbeit eines Handwerkers so wenig wert ist, daß ihm nur 8 Euro pro Monat mehr übrig bleiben? Ich scätze mal, daß er auf beide Arten nicht reich wird...
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Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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20.10.2004, 22:03 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Schaumstofflumpi:
Jetzt frage ich mich, wofür bin ich eigentlich noch Krankenversichert? Irgendetwas läuft verdammt schief hier in Deutschland.


Du bist Krankenversichert für den Fall einer Erkrankung. Du bist nicht 20 Euro "losgeworden". Das würde bedeuten, du hättest 20 Euro gezahlt, ohne dafür eine Gegenleistung zu bekommen. Du hast 20 Euro zu den Kosten für die Behandlung deines Problems mit deinen Weisheitszähnen zugezahlt. Die tatsächlichen Kosten liegen höher.

Wofür die solidarische gesetzliche Krankenversicherung da ist, wirst zu spätestens dann eindruckvoll am eigenen Leib erfahren, wenn du oder eines deiner Familienmitglieder ein Mal wirklich ernsthaft krank werden sollte, was ich dir und deinen Lieben natürlich nicht wünsche. Je nach Krankheitsbild können dann innerhalb kurzer Zeit Kosten in Höhe von mehreren hunderttausend Euro auflaufen. Dafür bist du krankenversichert. Dafür sind wir alle krankenversichert.

Diese Krankenversicherung ist nicht nur für dich da. Die ist für alle Mitglieder da. Das Prinzip ist: Anteilig gleicher Beitrag für alle Mitglieder; Gesunde zahlen für Kranke mit.

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20.10.2004, 22:17 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von DrNOP:
Nun kann der eine sagen: "Wow, ist ja super, daß der so großzüzig vom Staat versorgt wird. Dem geht's ja wirklich nicht schlecht!"
Ich frage lieber wie es kommt, daß die Arbeit eines Handwerkers so wenig wert ist, daß ihm nur 8 Euro pro Monat mehr übrig bleiben? Ich scätze mal, daß er auf beide Arten nicht reich wird...


Wo steht denn, dass jemand von seiner Arbeit reich werden muss?

IMO ist es bedenklich, das Arbeitslosigkeit in dem Fall nur eine finanzielle Einbuße von 8 Euro/Monat verursacht. Das mag zynisch klingen. Doch es darf die Frage erlaubt sein, wo da während der Bezugsdauer das Arbeitslosengeldes die Motivation liegen soll, sich bald möglichst und ggf. auch einen neuen Job zu suchen, der geringer Bezahlt wird als der vorherige Arbeitsplatz? Und, wo soll in der anderen Richtung der Sachbearbeiter sich motivieren, jemanden so schnell wie möglich wieder zu vermitteln, der zumindest im Moment gar nicht so scharf ist?

Von ehrlicher Arbeit ist noch niemand reich geworden. Das ist auch gar nicht nötig. Aber sie sollte sich lohnen. Sie sollte wesentlich lukrativer sein, als keine Arbeit zu haben.

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