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amiga-news.de Forum > Amiga, AmigaOS 4 > Depressionen [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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26.02.2005, 23:01 Uhr

Lippi
Posts: 1247
Nutzer
Zitat:
Original von gni:
Ja, wenn man bedenkt, was möglich gewesen wäre, wenn H&P damals konstruktiv entwickelt hätten, statt ihre eigenen Ziele zu verfolgen...
--


Ja verdammt ! Wenn man sich mal die ganze Amiga - Geschichte,
auch (aber nicht nur) nach
Commodore-Zeiten, ansieht, kann man nur mal so für sich spinnen,
wie es auch heute aussehen KÖNNEN auf dem Computermarkt !

- ein Nachbar kommt fragen, ob ich ihm mal helfen kann, hat Windows gekauft, weil soll besser sein, kommt aber nicht ins Internet.
- Finanzamt und andere Behörden nutzen den Standard für Tabellendokumente
von TurboCalc 8.0
-IBM hat angekündigt, dass sie zusammen mit der Firma Microsoft einen Rechner rausbringen
wollen, der Windows jetzt native unterstützt.
-Windows-Anwender werden nach Heise-Online weltweit auf weniger als 10.000 geschätzt.
-In der EU wird überlegt, von den dominierenden Standards von Commodore wegzukommen und überlegen, ob sie Microsoft bei deren Projekt
unterstützen, eine Open Office - Software zu programmieren.
-Amiga-News-Meldung am 25.2.2005: Nach neuesten Informationen nutzen 89.4 Prozent aller Desktopcomputer AmigaOS in den Versionen 5 - 9 und X als Betriebssystem

....

Und wer es nicht glaubt, dass soetwas hätte auch passieren können, soll sich mal das
Video von der Markteinführung des AMIGA 1000 ansehen kann ich leider nicht auf meine HP laden, da zu gross)

Aber wir haben jetzt 2005 und die Sache sieht eben nicht SO aus !

-------------------------------------------------------

War halt mal nur so ein Spass am Rande....
--
mfg - lippi --- Mario Lippert
Infokanal-tv.de

infokanal@t-online.de


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27.02.2005, 00:08 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@ Lippi

In der Zeit nach Commodore war es dafür schon zu spät. Das Ziel eine marktbeherrschende Postition zu erreichen, hätte schon vor/mit Erscheinen des C64 konsequent verfolgt werden müssen. Spätestens aber über den Amiga 1000.

Außerdem wird hier wieder was vergessen. Commodore war Hardware- und OS-Hersteller. Microsoft war immer nur der OS-Hersteller. Was ihnen letztlich auch andere Möglichkeiten eröffnete. Sich nicht auch noch komplett um die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Hardware kümmern zu müssen, scheint nicht unbedingt ein Nachteil zu sein in diesem Geschäft.

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27.02.2005, 01:09 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@Maja:
> Sich nicht auch noch komplett um die Entwicklung, Herstellung und
> den Vertrieb von Hardware kümmern zu müssen, scheint nicht
> unbedingt ein Nachteil zu sein in diesem Geschäft.

Sehe ich auch so. Ich denke, das beste für Commodore wäre gewesen, sich rechtzeitig (spätestens Ende der 80er) aus dem eigentlichen Hardwaregeschäft zurückzuziehen und lediglich koordinierend (damit es nicht zu einem Inkompatibilitäts-Chaos kommt) einzugreifen. Firmen, die sich mit der Mainboard- und Chip-Erstellung auskennen, hätten dann auf Lizenzbasis die Hardware gebaut und selbst vermarktet.
Aber was soll's, hinterher ist man immer klüger...

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27.02.2005, 02:23 Uhr

CASSIUS1999
Posts: 918
Nutzer
Zitat:
Original von CarstenS:
Sehe ich auch so. Ich denke, das beste für Commodore wäre gewesen, sich rechtzeitig (spätestens Ende der 80er) aus dem eigentlichen Hardwaregeschäft zurückzuziehen und lediglich koordinierend (damit es nicht zu einem Inkompatibilitäts-Chaos kommt) einzugreifen. Firmen, die sich mit der Mainboard- und Chip-Erstellung auskennen, hätten dann auf Lizenzbasis die Hardware gebaut und selbst vermarktet.
Aber was soll's, hinterher ist man immer klüger...



So siehts aus.
IBM hatte einfach nur das Glück, das System, was sie anboten, einfach zu vergessen zu patentieren.

Es wurde dann eben (auch von Commodore) kopiert, und erlangte eben trotz diverser Schwächen in dem Aufbau und Struktur eine Verbreitung, die dann eben dem Amiga das Wasser abgrub.

Aber selbst wenn sie weiter als Nischenhersteller gearbeitet hätten, hätten sie mit dem Amiga erfolg haben können.

Der Amiga hatte viele sogenannte "Killer-Applikationen", die den Computer lange Zeit in den speziellen Bereichen konkurrenzlos hielten.
(Videobearbeitung etc.)

Aber dank einer stümperhaften Firmen-Politik von Commodore konnte man selbst eine im Grunde eierlegende Wollmilchsau wie dem Amiga vor die Wand fahren.

Richtige Konzeption wäre gewesen:

- Kontinuierliches Pflegen der Modellpolitik mit klaren Entwicklungsstufen.
- Ausmärzen bekannter Schwächen in den nächsten Modellen
- Konzentration auf den Kernmarkt Amiga anstatt auf mehreren Hochzeiten zu tanzen (C64-PC)
Statt Amiga 600, Amiga 500+ und C65 hätte man anfang der 90er sich eher auf ein vernünftiges CDTV konzentrieren sollen. (1990 war Commodore vom Umsatz her genau so groß wie IBM! Und Commodore war neben Coca Cola einer der bekanntesten Markennamen in Deutschland)
Das Konzept der Multimedia-Konsole war damals im Grunde genial, aber absolut stümperhaft umgesetzt.
Eine etwas neuere Technik und das bereits damals auf dem Markt befindliche OS 2.0 hätte Wunder gewirkt. Dann hätte es auch nicht nur Graupensoftware für das gute Ding gegeben.
- Stattdessen wurde ja wie bekannt stets auf die falschen Pferde gesetzt. Und wo die Probleme losgingen, ging man dank einer Flexibilität eines Mammuts sehenden Auges vor die Wand.

Deswegen bin ich Amigafan, obwohl ich mit Commodore nicht viel am Hut habe.
Nicht umsonst hat Jay Miner ziemlich früh Commodore verlassen (1988).

--
A4000/060 102MB , 4,3GB HD Ciberv.64/3d Scd. Cyberstorm OS 3.9
A2000/030 8MB , 700MB HD, Retina2 , GVP Turbo, OS 1.3/3.1
A1000/010 6MB, SCSI, 700MB HD, CD-ROM Quadspeed 7xWechsler, 1.3+2.04
Weitere A1000, A1200, A600,
CD32
CDTV


[ Dieser Beitrag wurde von CASSIUS1999 am 27.02.2005 editiert. ]

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01.03.2005, 12:57 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Hinterher ist man immer schlauer. Heute haben wir gut Reden, weil wir rückblickend die gemachten Fehler erkennen und analysieren können. Doch ob irgendjemand von uns das alles zur damaligen Zeit auch tatsächlich richtig gemacht hätte, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Wie dem auch sein. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen.

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01.03.2005, 13:57 Uhr

aPEX
Posts: 4692
Nutzer
...commodore hat 3 grosse fehler gemacht...

1. das bescheuerte management war noch sie so richtig vom
amiga ueberzeugt und lag im staendigen streit mit den
entwicklern des amigas... wegen 2 dollar hat der A500
ein tastatur-gehaeuse bekommen.

2. commodore wollte alles fuer sich behalten, gab also unter
keinen umstaenden linzenzen fuer den amiga frei, obwohl es
firmen gab die darum gebettelt haben... (vergleichbar mit
VHS und Video2000).

3. das komplette geld was zwischen 91-93 mit dem amiga verdient
wurde, ist in die sehr verlustreiche pc-schiene gestopft worden,
statt in die weiterentwicklung des amigas. als ende 93 die pc-schiene komplett gekippt wurde, war es allerdings schon zu spaet.


hauptproblem war einfach das management, genauso wie es heute
bei allen firmen ist die den bach runtergehen, zu 99% ist das
management schuld...

--
cu, aPEX :bounce:

:commo: A1200-3.1-OS3.9-Blizzard4/64mb :dance1:
:commo: A500-1.3/3.1-OS3.1-MTec Amigapower 68030-MTec AT500 :dance1:
:commo: A1000 Phoenix Revival Project :commo: http://www.a1k.org




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01.03.2005, 16:23 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von aPEX:
...commodore hat 3 grosse fehler gemacht...

1. das bescheuerte management war noch sie so richtig vom
amiga ueberzeugt und lag im staendigen streit mit den
entwicklern des amigas... wegen 2 dollar hat der A500
ein tastatur-gehaeuse bekommen.


Was mir gut gefallen hat.

Zitat:
2. commodore wollte alles fuer sich behalten, gab also unter
keinen umstaenden linzenzen fuer den amiga frei, obwohl es
firmen gab die darum gebettelt haben... (vergleichbar mit
VHS und Video2000).

3. das komplette geld was zwischen 91-93 mit dem amiga verdient
wurde, ist in die sehr verlustreiche pc-schiene gestopft worden,
statt in die weiterentwicklung des amigas. als ende 93 die pc-schiene komplett gekippt wurde, war es allerdings schon zu spaet.


Es gab da noch weitere Probleme, die nur zum Teil das Management zu verantworten hat:

4. Commodore hat sich auf den Erfolgen ausgerut. Wenn ein Produkt gut läuft, warum weiterentwickeln. Zwischen 1985 und 1989 gab es 5 Jahre keine Weiterentwicklung der Amiga-Grafik und ECS von 1990 war enttäuschend. AA hätte spätestens 1990 (also im A3000) auf dem Markt sein müssen und AAA spätestens 1993.

5. Die geringe Bildwiederholfrequenz hat ganz objektiv den Einsatz des Amigas für professionelle Arbeiten behindert.

6. Commodore hat es nicht verstanden der Welt klar zu machen, dass der Amiga auch für Büroanwendungen Vorteile bietet und deshalb mehr als eine Spielekonsole ist.

Die Liste ist sicherlich unvollständig und überschneidet sich mit bereits gemachten Aussagen.

Tschüß,


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02.03.2005, 23:36 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Ich bin der Meinung, man hätte den Amiga nur dann halten können, wenn man ihn konsequent in die Richtung weiterentwickelt hätte für das die meisten Menschen den Amiga gehalten haben (und immer noch erinnern): als exzellente Spielemaschine! Man hätte in Europa das Potential gehabt, den aufbegehrenden Konsolenherstellern so richtig in die Suppe spucken zu können. Was kam stattdessen? Ein vermurkstes Modell nach dem anderen.

Hätte wenn aber, alles egal und vorbei. Der A500 ist immer noch ne tolle Spielemaschine... ;)
--
Jeder User verdient seinen Computer.

[ Dieser Beitrag wurde von Vigo am 02.03.2005 editiert. ]

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