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amiga-news.de Forum > Get a Life > NRW-Wahlen Unfrage! Landtagswahlen was ist euch wichtig [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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24.04.2005, 20:16 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
Ich weiss das ja viele von den Partein frustriert sind.
Welche Partei man wählt alle machen nur Murx. Schade das man hier keine
Umfrage stellen kann. Habe mal eine Ausgelagert.
Ihr findet es auf diesem Link zur Umfrage

http://11933.rapidforum.com/topic=102778563704


P.S. Ist keine Werbung nur eine Umfrage zu Wahl.

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24.04.2005, 20:30 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Jeder muss für sich selbst entscheiden was er wählt. Ich mache meine Entscheidung ganz sicher nicht von den Ergebnissen irgendwelcher Umfragen abhängig. Egal ob nun repräsentativ oder nicht. Wer das tut, der gibt die Demokratie der Lächerlichkeit preis.

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24.04.2005, 22:03 Uhr

CASSIUS1999
Posts: 918
Nutzer
Zumal jede Statistik für eigene Interessen manipuliert werden kann...
--
A4000/060 102MB , 4,3GB HD Ciberv.64/3d Scd. Cyberstorm OS 3.9
A2000/030 8MB , 700MB HD, Retina2 , GVP Turbo, OS 1.3/3.1
A1000/010 6MB, SCSI, 700MB HD, CD-ROM Quadspeed 7xWechsler, 1.3+2.04
Weitere A1000, A1200, A600,
CD32
CDTV

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24.04.2005, 22:09 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
Die Ergebnisse verändern? Nö! Aber kleine Rechtschreibfehler verbessern!

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25.04.2005, 09:01 Uhr

CASSIUS1999
Posts: 918
Nutzer
Nein, aber stell Dir mal vor es kommt jetzt ein CDU Fan auf die Idee, Deine Statistik zu verschönern. Der kommt vielleicht mit einer Dynamischen IP an un klickert mal eben 45x auf CDU.




[ Dieser Beitrag wurde von CASSIUS1999 am 25.04.2005 editiert. ]

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25.04.2005, 10:03 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Warum es eine Kunst für sich ist, eine Umfrage "repräsentativ" und damit Realitätsnah zu gestalten, sieht man am Ergebnis: So viele "Sonstige" wie CDU und Grüne zusammen. :-D

Schönes Beispiel auch für die Aussagekraft von Web-Umfragen z.B. zum Thema "bestes OS". Völlig für den Wind.

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26.04.2005, 18:53 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
Erste Ergebisse...

Bist du Männlich oder Weiblich? Männlich: 21 Weiblich: 6
----------------------------------------------------------------------
Welche Partei gabst du deine Stimme? CDU: 6 SPD: 5 FPD: 0 Grüne: 4 REP/NPD: 3 PDS: 2 Sonstiges: 6 Keine: 1


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26.04.2005, 19:07 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
irgendwie möchte ich wetten, daß am 22.05. die Stimmverteilung etwas anders aussehen wird.

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26.04.2005, 20:02 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
Wenn du darauf sprichst! Eine neue Umfrage!
Kein Problem läst sich gerne machen!

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05.05.2005, 23:53 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
Neuer Stand

OK, hier sind die Ergebnisse:
---------------------------------------------------------------------- -------
Bist du Männlich oder Weiblich? Männlich: 29 Weiblich: 9
---------------------------------------------------------------------- -------
Welche Partei gabst du deine Stimme? CDU: 6 SPD: 7 FPD: 0 Grüne: 5 REP/NPD: 5 PDS: 6 Sonstiges: 7 Keine: 2

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06.05.2005, 10:36 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Somit merke: bei Webumfragen nehmen hauptsächlich Randgruppen teil...

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15.05.2005, 02:03 Uhr

Rudi
Posts: 835
Nutzer
Hi,

meine Meinung ist: 'Nicht wählen gehen ist auch eine Wahl!'

Interessant finde ich bei den Wahlen der letzten Jahre die ständig sinkende Wahlbeteiligung.

Die Politiker aller Coleur sind aber selber schuld drann, daß sie keiner so richtig mag.

Grundsätzlich halte ich Komunalwahlen für die wichtigsten Wahlen, weil da noch der engste Bezug zum jeweiligen Gewählten da ist. DER/DIE Gewählte sollte sich mit den kleinen Wichtigkeiten auskennen...

Ach scheisse... ich schwafele...

Wählt mich:

Arbeit für alle!
Alles für einen!

;)


--
Besucht die Seite, auf der Sich alles um Emulatoren auf Amiga dreht:

http://www.amilator.de/



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15.05.2005, 07:49 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
Zitat:
Original von Rudi:
Hi,

meine Meinung ist: 'Nicht wählen gehen ist auch eine Wahl!'


Meiner Ansicht nach ist das keine Wahl. Eher wählen gehen und den Stimmzettel ungültig machen.

Zitat:
Grundsätzlich halte ich Komunalwahlen für die wichtigsten Wahlen, weil da noch der engste Bezug zum jeweiligen Gewählten da ist.

Aber sämtliche wichtigen Entscheidungen für Deutschland werden auf höherer Ebene entschieden (Rente, Bildung, Krankenversicherung, und und und...), da kann man meines Erachtens kaum sagen, dass Komunalwahlen wichtiger sind,... 8)

Na, und mal zum Topic:
Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie man eine Umfrage noch unrepräsentativer gestalten kann. Im Grunde genommen wird hier nur ein winziges Segment der Bevölkerung befragt (Internetnutzer, tendenziell männlich) und somit ist die Befragung vollkommen wertlos.

Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Somit merke: bei Webumfragen nehmen hauptsächlich Randgruppen teil...


So ist es.

Ciao
Andreas

[ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 15.05.2005 frittiert. ]

[ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 15.05.2005 editiert. ]

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15.05.2005, 10:59 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@Rudi:
> meine Meinung ist: 'Nicht wählen gehen ist auch eine Wahl!'

Stimmt, die von CDU und FDP. Das Paradoxe ist ja, dass die überwältigende Mehrheit derjenigen, die "wahlmüde" ist, sich eine sozialere Politik wünscht und deshalb nicht wählt. Aber ob das mit CDU und FDP gelingt, die auf diese Weise an die Macht gebracht werden? Bei uns in Niedersachen war nach dem Regierungswechsel jedenfalls das Gegenteil der Fall.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 15.05.2005 editiert. ]

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15.05.2005, 11:03 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@Andreas_B:
> Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie man eine Umfrage noch
> unrepräsentativer gestalten kann.

In der Tat.

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15.05.2005, 11:06 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von Rudi:
meine Meinung ist: 'Nicht wählen gehen ist auch eine Wahl!'


Stimmt, es ist eine Wahl gegen unser bestehendes Demokratisches System.

Zitat:
Interessant finde ich bei den Wahlen der letzten Jahre die ständig sinkende Wahlbeteiligung.

Ein Zeichen dafür, dass es den Menschen mal wieder SO RICHTIG dreckig gehen muss, um ihre faulen fetten Ärsche zur Wahlkabine zu bewegen.

Zitat:
Die Politiker aller Coleur sind aber selber schuld drann, daß sie keiner so richtig mag.

Geht es hier um Gesichter, oder um die Politik einer Partei? Ist eine Partei wählbarer wenn ein (vermeintlich) sauberer Grinsemann auf den Plakaten pappt? Oder müssen wir etwa selbstkritisch einsehen, dass Politiker auch nur ganz normale Menschen sind, und eventuell ein Spiegel der Gesellschaft sind, an der wir alle eine gewisse Mitverantwortung haben? Aber genau diese Einsicht würde schon die geistigen und sozialen Kompetenzen der meisten Bürger übersteigen.

Zitat:
Grundsätzlich halte ich Komunalwahlen für die wichtigsten Wahlen, weil da noch der engste Bezug zum jeweiligen Gewählten da ist. DER/DIE Gewählte sollte sich mit den kleinen Wichtigkeiten auskennen...

Und wieder, wir wählen keine Diktatoren, sondern eine Partei. Dort arbeiten viele Leute, deren Gesamtgeschick die Politik bestimmt. Einzelne, zum Wahlkampf aufgestellte Personen sind dafür da, um die Kamera draufzuhalten, um den Deutschen noch eine gewisse Sicherheit angelehnt an alte Zeiten zu geben...

Zitat:
Ach scheisse... ich schwafele...

Jup!

Zitat:
Wählt mich:

Arbeit für alle!
Alles für einen!


Ganz im Ernst: wenn Du gewählt würdest, würdest Du in der Politik nicht mal einen einzigen Tag überleben! Jeder hasst Dich, will Wunder am besten sofort, ach ja, und toll Aussehen musst Du ja scheinbar auch.
--
Jeder User verdient seinen Computer.

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15.05.2005, 11:11 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von CarstenS:
@Rudi:
> meine Meinung ist: 'Nicht wählen gehen ist auch eine Wahl!'

Stimmt, die von CDU und FDP. Das Paradoxe ist ja, dass die überwältigende Mehrheit derjenigen, die "wahlmüde" ist, sich eine sozialere Politik wünscht und deshalb nicht wählt. Aber ob das mit CDU und FDP gelingt, die auf diese Weise an die Macht gebracht werden? Bei uns in Niedersachen war nach dem Regierungswechsel jedenfalls das Gegenteil der Fall.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 15.05.2005 editiert. ]


Jeder Arbeiter, der meint unserer jetzigen Regierung eines auswischen zu müssen, indem er die Schwatten und Gelben an die Macht lässt wird sich alsbald schnell darüber wundern, dass er sich damit im Endeffekt mal so richtig ins eigene Knie gef*ckt hat...
--
Jeder User verdient seinen Computer.

[ Dieser Beitrag wurde von Vigo am 15.05.2005 editiert. ]

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15.05.2005, 15:17 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:

Jeder Arbeiter, der meint unserer jetzigen Regierung eines auswischen zu müssen, indem er die Schwatten und Gelben an die Macht lässt wird sich alsbald schnell darüber wundern, dass er sich damit im Endeffekt mal so richtig ins eigene Knie gef*ckt hat...


Bei den derzeitigen (meiner Ansicht nach nicht vorhandenen) "Konzepten"
von CDU/FDP, würde ich Dir damit recht geben.
Wie CarstenS schon schrieb, die "segensreichen" Folgen von CDU/FDP bekommen wir hier in Niedersachsen zu spüren - eine Politik, die mich kein sinnvolles Konzept erkennen lässt. Ich frage mich ernsthaft, warum der Wulff bei der gesamtdeutschen Bevölkerung in Deutschland so hoch im Kurs steht?

Ciao
Andreas

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15.05.2005, 18:07 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
Schwarz Gelb rein zu wählen heist aber auch das abschaffen von
Arbeitnehmerechte und eventuell das Ende der Gewerkschaft. Und zurück
in 19J Jahrundert.
Ehr würdest du mehr effekt bewirken wenn jeder wählen geht und möglichst viele
ihre Stimme ungültig machen so das diese nicht gezählt werden können und so auch keine Partei zugute kommt, wie es
bei reinen Nichtwählern passiert. Die Auswertung der Wahlen wären dann 100% nicht mehr so das eine Partei 40% und
die andere 20% bekämme, bei allen Partein bewegte sich dann die Zahl unter 10% der Rest wäre ungültige Stimmen.

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16.05.2005, 00:25 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Archeon:
Ehr würdest du mehr effekt bewirken wenn jeder wählen geht und möglichst viele
ihre Stimme ungültig machen so das diese nicht gezählt werden können und so auch keine Partei zugute kommt, wie es
bei reinen Nichtwählern passiert.

Hat es sich denn noch immer nicht herumgesprochen, dass nicht abgegebene Stimme schon lange einfach nur noch nicht abgegebene Stimmen sind?

Archeon, wenn du ungültig wählen willst, kannst du gleich zuhause bleiben. Das hat dann genau denselben Effekt auf das Wahlergebnis. Nämlich genau das Gegenteil von dem, was du willst. Nicht wählen und ungültig wählen stärkt genau die Parteien, die _du_ wahrscheinlich niemals wählen würdest, weil diese Stimmen an anderer Stelle fehlen und so aus 2 Prozent für eine Randpartei schnell mal 5 Prozen werden können. Dafür muss diese Randpartei dann nicht ein mal mehr Stimmen bekommen. Es müssen nur genug ******** gar nicht oder bewußt ungültig wählen. Denk da mal drüber nach.

Ein Grundkurs in Prozentrechnung könnte auch nicht schaden. Den "haushohen Sieg" in Bayern schaffte Stoiber dieses mal mit weitaus weniger Stimmen als bei der letzten Landtagswahl davor. Weniger Wahlbeteiligung, weniger Stimmen, aber ein höherer Prozentwert im Ergebnis. Na? Fällt der Groschen?

Es wäre zwar nicht zu erwarten gewesen, dass die CSU in Bayern bei höherer Wahlbeteiligung verliert, aber deren Endergebnis wäre niedriger ausgefallen, in Prozent, wohl gemerkt in Prozent.

Oh Mann, Leute. Da lebt ihr in einem Land, in dem ihr das Recht zur Wahl habt, und habt keine Ahnung wie das abläuft. Wie wäre es mal zur Abwechslung mit sich informieren, statt immer nur solchen Unsinn zu propagieren?






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16.05.2005, 11:09 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Zitat:
Original von Archeon:
Schwarz Gelb rein zu wählen heist aber auch das abschaffen von
Arbeitnehmerechte und eventuell das Ende der Gewerkschaft. Und zurück
in 19J Jahrundert.


Ich bin doch wirklich mal gespannt, wann sich die Erkenntnis durchsetzt, daß die sogenannten Arbeitnehmerrechte zur Arbeitslosigkeit beitragen, indem sie es nur unattraktiver machen, hier Arbeitsplätze zu schaffen...

Ein Jahr BWL/VWL als Pflichtkurs in jeder Schulform wäre dringend angebracht.

Und wenn ich mir die verbalen Ausflüsse von Bsirske, Peters & Co. so ansehe, würde uns eine Abschaffung der Gewerkschaften weitaus mehr vom 19. Jhd. entfernen, als deren Beibehaltung.

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16.05.2005, 16:44 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Ich bin doch wirklich mal gespannt, wann sich die Erkenntnis durchsetzt, daß die sogenannten Arbeitnehmerrechte zur Arbeitslosigkeit beitragen, indem sie es nur unattraktiver machen, hier Arbeitsplätze zu schaffen...

Okay, dann haben wir also zur Auswahl:
- Arbeitnehmerrechte beibehalten -> macht es unattraktiv, Arbeitsplätze zu schaffen
- Arbeitnehmerrechte abschaffen -> macht es "unattraktiv" (um bei dem Ausdruck zu bleiben...), arbeiten zu gehen.
Und jetzt?


--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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16.05.2005, 18:14 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Aha,

und welches der zur Diskussion stehenden "Rechte" ist für dein Seelenheil denn so wichtig und wieso? Was steht denn überhaupt zur Diskussion?

Ich würde jetzt mal ins Blaue tippen, daß du garnicht weißt, welche Positionen zur Diskussion stehen.

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16.05.2005, 20:30 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Was steht denn zur Diskussion? Dass die Abschaffung von Arbeitnehmerrechten den Standort Deutschland für Unternehmer attraktiver machen würde, weil sich dadurch natürlich die Konjunktur im Land erholt, die Binnennachfrage sprunghaft steigt und wie von Zauberhand stagnierende Binnenmärkte zu blühenden Landschaften mutieren? Natürlich. Was sollten Entrechtete auch anders tun als sofort anzufangen, wie wild einzukaufen?

Ich hatte 2 Jahre BWL/VWL. Von Arbeitnehmerrechten als Grund für schwaches bis stagnierendes Wirtschaftswachstum in einem Land war da seltsamerweise nie die Rede. Und seltsam ist auch, dass selbst Hundt offen sagt, dass auf die Arbeitnehmervertretung nicht verzichtet werden kann, weil dies wider aller Unkenrufe aus Sicht der Mehrheit der Unternehmer ein Vorteil und kein Nachteil ist.

Was indes nicht sein sollte und der Veränderung bedarf, sind Betonköpfe, auf _beiden_ Steiten der Verhandlungstische. Es ist immer falsch, alle über einen Kamm zu scheren. Die dicksten Gewinne sollten nicht länger die Messlatte für flächendeckende Tarifforderungen sein. Das gilt für alle Branchen und alle Gewerkschaften. Der Haken ist nur. Schließt man betriebliche Bündnisse (ja die gibt es schon lange, zu Tausenden), brüllt die Konkurrenz sogleich "Wettberwerbsverzerrung". Da dies aber genau das ist (betriebliche Bündnisse), was Weserwelle fordert, frage ich mich doch, ob er seiner Clientel wirklich zuhört und vor allem, ob der Mann überhaupt weiß, was tagtäglich in den mehreren tausend Betrieben in diesem Land schon seit Jahren praktiziert wird?

Vielleicht weiß er am Ende ja gar nicht, wie er Arbeitsplätze schaffen soll, weil Politik gar keine Arbeitsplätze schaffen sondern höchstens blockieren kann?

Jetzt fordern Wirtschaftsverbände doch tatsächlich erneut die Abschaffung eines Feiertages zum Wohle der Konjunktur. Das hat schon mit dem Buß- und Bettag nicht funktioniert. Warum sollte es jetzt mit dem Pfingstmontag funktionieren?

Wo bleiben die unternehmerrischen Innovationen? Immer nur über Arbeitnehmerrechte und zu viel Freizeit zu klagen, wird langsam langweilig. Wo sind sie, die Großväter unserer heutigen Manager, die Unternehmer, die aus dem Nichts Imperien aufbauten? Die Gewinne reinvestierten, anstatt sie auf schweizer Konten zu überweisen oder mit dicken Abfindungen "rausgelobt" zu werden, weil sie sich als unfähig erwiesen haben?

Oder hat man Angst innovativ zu sein, weil neue Technologien ohnehin im Ausland vermarktet werden? Das könnte ich sogar noch verstehen....

In BWL habe ich viel gelernt. Vor allem aber, dass Planungssicherheit eines der wichtigsten Kriterien für ein Unternehmen ist. In einer Wirtschaft, in der Unternehmer mit ihren Mitarbeitern quasi tun können was sie wollen, hätte kein einziges Unternehmen mehr Planungssicherheit. Nicht branchenübergreifend, ja nicht mal innerbetrieblich. Wer keine Rechte hat, hat wohl auch kein Pflichten mehr?

Ewas worüber übrigens in Auslandsniederlassungen häufig geklagt wird. Mangelnde Zuverlässigkeit des Personals. Von gestern auf heute erscheinen die Leute nicht mehr, weil sie entweder keine Lust mehr haben oder anderswo mehr Geld oder bessere Arbeitsbedingungen geboten bekamen. Das führt zu aussergewöhnlich hoher Flukutation und den bekannten, damit einhergehenden Problemen. Es fehlt halt an gleichen Bedingungen in allen Betrieben. Es fehlt an Rechten. Wer keine Rechte hat, muss halt selbst sehen, wo er die für ihn besten Bedingungen geboten bekommt.

Wir täten wirkich gut daran, nicht immer wieder mit dem Finger auf andere zu zeigen. Schließlich sind wir alle Teil dieses Wirtschaftsraumes und sollten uns gut überlegen, ob es wirklich eine Lösung ist, immer nur was abzuschaffen, was letztlich über viele Jahre gut funktioniert hat.

Die Gründe liegen ausserhalb Deutschlands und betreffen nicht nur uns, sondern viele andere EU-Mitglieder. Es wird eine Angleichung stattfinden müssen. Es ist aber nicht einzusehen, warum die westlichen Staaten dabei immer nur nach unten angepassten werden sollten und dabei stets nur der abhängig Beschäftigte die Zeche zahlen soll. Die Menschen, die diese Länder mit ihrer Arbeit einst so reich machten.

Europas größtest Problem ist, so denke ich, dass in einem Staatenbund mit 25 Mitgliedern zwar in bestimmten Bereichen einheitliche Regeln gelten sollen, aber immer noch 25 grundverschiedene Volkswirtschaften auschließlich um ihre eigenen Interessen besorgt sind. Ein besserer Stammtisch, und abends gehen alle nachhause und machen ihr eigenes Ding weiter.

Zu polemisch?

Nicht polemischer als die Rechte abhängig Beschäftigter pauschal als Ursache für die Probleme eines Landes herzunehmen. Das ist genau so falsch wie die Schuld den Unternehmen oder der Politik allein zuzuschieben. _Den_ Schuldigen gibt es nicht.

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16.05.2005, 22:49 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Ich hatte 2 Jahre BWL/VWL. Von Arbeitnehmerrechten als Grund für schwaches bis stagnierendes Wirtschaftswachstum in einem Land war da seltsamerweise nie die Rede.


Bei mir durchaus, nämlich in dem Sinne, dass übermäßiger Kündigungsschutz dazu führen kann, dass Unternehmen bei erhöhtem Bedarf eher auf Überstunden setzen, als Arbeitskräfte einzustellen. (Zu) Starker Kündigungsschutz ist grundsätzlich gut für diejenigen, die Arbeit haben, aber schlecht für diejenigen, die keine Arbeit haben.
Als Gegenargument könnte man nun anführen, dass wir dann zu einer "Hire and Fire"-Gesellschaft werden. Dabei ist dann die Frage, ob das wünschenswert ist. Meiner Ansicht nach wäre eine gewisse Lockerung des Kündigungsschutzes wünschenswert. Man muss ja nicht immer gleich in die Extreme verfallen. Nur diese extrem starke Absicherung gegen Kündigung ist meiner Ansicht nach ein Punkt, der es durchaus unattraktiv macht, Arbeitskräfte einzustellen. Die Skandinavischen Länder beispielsweise zeigen ja, dass eine lockerung des Kündigungsschutzes zu positiven Ergebnissen führen kann.
Wenn aber diese starke Absicherung von der Bevölkerung gewünscht ist, dann muss man auch mit den Konsequenzen leben, nämlich einen durchaus vermeidbaren erhöhten Anteil an Arbeitslosigkeit.

Zitat:
Vielleicht weiß er am Ende ja gar nicht, wie er Arbeitsplätze schaffen soll, weil Politik gar keine Arbeitsplätze schaffen sondern höchstens blockieren kann?

Naja, Politik kann sicherlich auch Arbeitsplätze schaffen.

Zitat:
Jetzt fordern Wirtschaftsverbände doch tatsächlich erneut die Abschaffung eines Feiertages zum Wohle der Konjunktur. Das hat schon mit dem Buß- und Bettag nicht funktioniert. Warum sollte es jetzt mit dem Pfingstmontag funktionieren?

Tja, dass ist so eine Maßnahme, die möglicherweise eine winzige Finanzielle Verbesserung der Wirtschaftslage bringen könnte, an den grundsätzlichen Problemen aber nichts ändert. Mich würde die Abschaffung eines Feiertages an sich gar nicht mal so sehr stören. Ärgerlich finde ich dabei nur, dass viel über etwas diskutiert wird, was bestenfalls einen Problemaufschub bringen kann.

Zitat:
Wo bleiben die unternehmerrischen Innovationen? Immer nur über Arbeitnehmerrechte und zu viel Freizeit zu klagen, wird langsam langweilig. Wo sind sie, die Großväter unserer heutigen Manager, die Unternehmer, die aus dem Nichts Imperien aufbauten? Die Gewinne reinvestierten, anstatt sie auf schweizer Konten zu überweisen oder mit dicken Abfindungen "rausgelobt" zu werden, weil sie sich als unfähig erwiesen haben?

Ganz ehrlich, in diesem Punkt sprichst Du mir aus der Seele. Ich bin absolut der Meinung, dass der klassische "Unternehmergeist" auch heute noch seine Daseinsberechtigung hat. Viele kleine Betriebe beweisen es, indem sie mit frischen Ideen und Einsatz selbst gegen große Konzerne konkurrieren können. Ich bin ja sowieso kein Anhänger der Weltuntergangsstimmung :)

Zitat:
In einer Wirtschaft, in der Unternehmer mit ihren Mitarbeitern quasi tun können was sie wollen, hätte kein einziges Unternehmen mehr Planungssicherheit. Nicht branchenübergreifend, ja nicht mal innerbetrieblich. Wer keine Rechte hat, hat wohl auch kein Pflichten mehr?

Ja, wie gesagt, es muss ja kein Extrem sein, aber IMHO wäre eine leichte Lockerung gar nicht so verkehrt. Allerdings nicht nur bei den Kündigungsschutzbestimmungen, sondern ganz allgemein, alleine schon deshalb damit findige Menschen mit pfiffigen Ideen nicht scheitern, weil sich ihr Projekt zwischen Paragraphen zerrieben hat.

Zitat:
Das führt zu aussergewöhnlich hoher Flukutation und den bekannten, damit einhergehenden Problemen. Es fehlt halt an gleichen Bedingungen in allen Betrieben. Es fehlt an Rechten. Wer keine Rechte hat, muss halt selbst sehen, wo er die für ihn besten Bedingungen geboten bekommt.

Meiner Ansicht nach verlassen sich beide Seiten im Moment zu sehr auf gesezliche Regelungen. Als Arbeitgeber gibt es auch viele andere Möglichkeiten, gegen Absentismus und Fluktuation anzugehen und als Arbeitnehmer muss man auch nicht immer ein "Rundumsorglos-Paket" fordern. Ich vermute im Bereich der Personalführung wird sich in den nächsten Jahren noch einiges verändern. Das ist ja noch eine junge "Disziplin", die erst seit einigen Jahren richtig in den Mittelpunkt gerückt ist.

Zitat:
Wir täten wirkich gut daran, nicht immer wieder mit dem Finger auf andere zu zeigen. Schließlich sind wir alle Teil dieses Wirtschaftsraumes und sollten uns gut überlegen, ob es wirklich eine Lösung ist, immer nur was abzuschaffen, was letztlich über viele Jahre gut funktioniert hat.

Teilweise hat aber erst die Einführung einiger Regelungen und Gesetze zu diesem schleichenden Niedergang geführt. Daher ist es IMHO sinnvoll, zumindest einmal vieles genau zu hinterfragen und zu analysieren. Wenn man mal von den Extremen weggeht, dann ist meiner Ansicht nach ein großer Verbesserungsspielraum vorhanden.

Zitat:
Das ist genau so falsch wie die Schuld den Unternehmen oder der Politik allein zuzuschieben. _Den_ Schuldigen gibt es nicht.

Völlig richtig. Im Prinzip haben wir alle an der jetzigen Situation mitgebastelt. Jeder darf wählen und sich wählen lassen, jeder darf kaufen wo und was er will, jeder entscheidet über Kinder oder keine Kinder, und so weiter und so fort. Ehrlichgesagt vermisse ich die "Hemden-hochkrempel-Mentalität" in unserem Land. Warum gibt es nur verhältnismäßig wenig Menschen die einfach mal sagen: "Jetzt packen wir es an, jetzt ziehen wir den Karren aus dem Dreck" aber verhältnismäßig viele Menschen die meinen "dass die Politik, die Ausländischen Anbieter, die Unternehmen,... schuld sind und man selbst ja so machtlos ist und sowieso nichts ändern kann"?

Ciao
Andreas

[Dieser Text spiegelt nur meine persönlcihe Meinung wieder und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit :) ]

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16.05.2005, 23:06 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Polemik? Jooo!

"Entrechtete Arbeitnehmer". Da mußt du doch eigentlich auch selber grinsen.

Im wesentlichen stehen doch nur zwei Dinge wirklich zur Debatte:

Rücknahme des Kündigungsschutzes für Kleinstbetriebe und Rücknahme der erweiterten Arbeitnehmervertretung für Mittelbetriebe (ja, der freigestellte Betriebsrat für Betriebe mit 200 MA), bei der Gelegenheit sicherlich auch die Einkassierung des ideologischen Bürokratiemonsters "Antidiskriminierungsgesetz".

Das wird bei Machtwechsel sicherlich passieren. Sind dann alle vogelfrei?

Was passiert also: Kleinstbetriebe können unbeschwerter einstellen, wenn die Auftragslage mal wieder brummt, da man zur Not auch billiger wieder abbauen kann. Wenns nicht anders geht, wird sowieso abgebaut, Kündigungsschutz hin oder her. Nur es wird eben teurer, deswegen muß bei Flaute früher gekündigt werden und eingestellt wird nur, wenn es wirklich nicht anders zu machen ist. Ist also lediglich ein Beschäftigungsschutz.

Freigestellte Betriebsräte bei Mittelbetrieben? Wozu denn so ein Schwachsinn? Nur ne Kostenbelastung mehr bei Betrieben, die sowas wirklich nicht brauchen können. Was sollen die denn den ganzen Tag lang tun? Unsere Betriebsräte wenden im Monat maximal ne Stunde auf diesen Job auf und solange auch nur, wenn wir mal ein bißchen länger plaudern.

Und die Klagewellen aufgrund dieses unsäglichen "Antidiskriminierungsgesetzes" können und sollten wir uns dringend ersparen.

Bleibt also nichts als markige Sprüche zu recht geringfügigen Rücknahmen. Wenn ich mal die Statistik so anschaue, haben diese neu eingeführten Gesetze ja nicht gerade zu einer Verringerung der Arbeitslosen geführt.


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17.05.2005, 03:48 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]

@ac-pseudo
Vielleicht argumentierst du eben nur zu sehr aus deiner persönlichen
perspektive. Eine Lösung von Beschäftigungsschwankungen ist das
Arbeitszeitkonto. Eine weitere Lösung falls das nicht reicht sind
Zeitarbeitsfirmen.
In einem Kleineren Unternehmen wird ein Unternehmer ganz anders agieren
als in einem großen Mega-Konzern ein Manager. Du musst vielleicht
noch deinen Mitarbeitern in die Augen sehen können, willst auch beim
Gang zum Bäcker nicht mit bösen Blicken oder mehr bedacht werden.
Ein Manager, der weltweit eingesetzt wird und selbst vielleicht nur
ein paar Jahre hat wird da sehr anders reagieren können und auch
müssen.

@Andreas_B
Zitat:
Warum gibt es nur verhältnismäßig wenig Menschen die einfach mal sagen: "Jetzt packen wir es an, jetzt ziehen wir den Karren aus dem Dreck" aber verhältnismäßig viele Menschen die meinen "dass die Politik, die Ausländischen Anbieter, die Unternehmen,... schuld sind und man selbst ja so machtlos ist und sowieso nichts ändern kann"?

Weil es uns dazu noch viel zu gut geht.


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17.05.2005, 09:09 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
@Jochen22

Die "persönliche Perspektive" ist die von ca. 99% aller deutschen Unternehmen. Also auf recht breiter Basis, wie ich finde...

Die paar Großunternehmen, die sich da immer so unrühmlich in den Nachrichten tummeln, kümmert die deutsche Gesetzgebung sowieso immer weniger. Für die ist keine Lockerung ernsthaft im Gespräch, die haben die Aufsichtsräte mit Gewerkschaftlern durchsetzt, was auch so bleiben wird.

Arbeitszeitkonten etc. sind interessante Mittel, die wirken gegen Arbeitsplatzabbau aber nur bei kurzfristigen Schwankungen. Hauptsächlich werden sie aber eingesetzt, um nicht aufbauen zu müssen, wenns mal wieder besser geht. Dank Kündigungsschutzgesetz wird man ja möglichst wenig einstellen, da bei Abflauen ein Wiederabbau ja zu teuer würde. Deswegen wird der Sockel der Arbeitslosen ja auch mit jeder Flaute immer höher.

Deswegen sollte man das "Kündigungsschutzgesetz" besser Einstellungsverhinderungsgesetz nennen. Würde die effektive Wirkung besser treffen.

PS:

Wenn man die "entrechtetsten" Arbeitnehmer Deutschlands sehen will, dann sollte man sich mal die Beschäftigten des DGB anschaun...

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17.05.2005, 21:26 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:
Eine Lösung von Beschäftigungsschwankungen ist das
Arbeitszeitkonto. Eine weitere Lösung falls das nicht reicht sind
Zeitarbeitsfirmen.

Klares Nein. Arbeitszeitkonten verhindern Neueinstellungen vielfach noch stärker als bezahlte Mehrarbeit. In vielen Betrieben, und da vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen schieben die Belegschaften mittlerweile riesige Zeitkonten vor sich her. Teilweise seit Jahren. Angenehme Nebeneffekte für Arbeitgeber: Es fallen keine Mehrarbeitszuschläge an; die Löchrigkeite vieler Betriebsvereinbarungen ermöglicht es, dass viele Zeitkonten monate- oder gar jahrelang nicht ausgeglichen werden.

Flexibilisierung der Arbeitszeit ist nur eine Lösung, wenn es richtig gemacht wird. So gehört in eine solche BV zum Beispiel ein Nulldurchlauf aller Zeitkonten innerhalb einer festgelegten Frist, z. B. alle 12 Monate. Nur so kann gewährleistet werden, dass dieses "Werkzeug" wirklich nur für vorrübergehende Auftragsspitzen verwendet wird, nicht aber, um ständig volle Auftragsbücher abzuarbeiten indem der Jahreurlaub über Zeitkonten kompensiert wird.

Es gibt dabei leider viel zu viel Wildwuchs. Ein Folge der Tatsache, dass solche Zeitkontenvereinbarungen allein zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat ausgehandelt werden. Was fehlt sind branchenübergreifende Regelungen, was teilweise zu starker Wettberwerbsverzerrung führt. Wer den schwächsten Betriebsrat und die schwächste Belegschaft dahinter hat, kann die meisten Stunden umso länger zurück halten. Ein zinsloser Kredit der Arbeitnehmer an den Arbeitgeber, dessen Ausgleich für viele in den Sternen steht. Zeitkonten von 250 Stunden und mehr sind keine Seltenheit. Und leider kommt es auch immer wieder zur ersatzlosen Kappung von gearbeiteten Stunden. Obwohl dies verfassungswidrig ist. Zumindest in NRW.

Von dem leidigen Thema Lebensarbeitszeit (auch ein Ziehkind der IG-Metall), möchte ich gar nicht reden. Das hätte noch fatalere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Es ist schon paradox. Die 35-Stunden-Woche wird gehätschelt, aber dass so viele unbezahlte Stunden in Arbeitszeitkonten verschimmeln, interessiert keine .....

@ AC-Pseudo

Es gibt die Möglichkeit befristeter Einstellungen, die seit einiger Zeit in legalem Rahmen so flexibel nutzbar ist, dass es schlicht nicht notwendig ist, eine Festeinstellung vorzunehmen, wenn es wirklich nur darum geht, eine vorrübergehende Auftragsspitze abzuarbeiten. Ferner gibt es das Instrument der Zeitarbeit (Leiharbeiter).

Ferner ist der gesetzliche Kündigungsschutz kein Wundermittel, das irgendjemanden in einem Betrieb unkündbar machen würde. Auch Belegschaftsmitglieder, die unter den Geltungsbereich des gesetzlichen Kündigungsschutzes fallen, können unter Einhaltung der Vorschriften quasi jederzeit gekündigt werden; aus persönlichen wie auch aus betrieblichen Gründen. Personal > 58 Jahre ist bei Neueinstellung sogar ganz raus aus dem Kündigungsschutz.

Und nun erkläre mit bitte, wo der Hinderungsgrund für Einstellungen im Kündigungsschutz liegt, wenn nicht in einen Unternehmer dessen einzige Innovation darin besteht, sich seiner Mitarbeiter möglichst schnell und billig zu entledigen, wenn die Bude mal nicht so rund läuft. Nach dem Motto: "Jetzt brauche ich dich gerade nicht, aber wenn wir wieder Aufträge haben, darfst du gerne wieder kommen."

Du glaubst doch selbst nicht, dass das eine Lösung für unsere Probleme sein kann? Natürlich brauchen Unternehmen Planungssicherheit. Das steht völlig außer Frage. Diese Planung sollte sich jedoch nicht nur auf die Personalplanung beschränken. Kein Unternehmen gerät von heute auf morgen in derartige Schwierigkeiten, dass nur noch Personalabbau die Fima retten kann.

Ich halte es für jede Volkswirtschaft für gefährlich, unternehmerische Verantwortung über eine Aufweichung des Kündigungsschutzes indirekt auf Arbeitnehmer abzuwälzen. Obendrein halte ich die Diskussion um das KüSchG für eher hilflosen Populismus der Arbeitgeberverbände, die offenbar selbst nicht wissen, wie die betrieblichen Realitäten aussehen. Man hört viel häufiger von kleinen Betrieben, die sehr gern zusätzliches Personal fest einstellen würden, trotz Kündigungsschutz expandieren wollen, aber entweder keine geeigneten Leute finden, vom wiehernden Amtsschimmel in muffigen kommunalen Ämtern blockiert und mit immer neuen Auflagen drangsaliert werden oder schlicht und einfach nicht die nötigen Kredite bekommen, weil es in diesem Land kein Risikokaptial gibt. Letzteres ist das wohl größte Problem kleiner und kleinster Betriebe.

Doch weil u.a. hinter Banken starke Interessenverbände und zahlungskräftige Mitglieder eben jender Arbeitgeberverbände stehen, ist es natürlich viel leichter, die Abschaffung des Kündigungsschutzes für Kleinbetriebe als Allheilmittel zu propagieren. Arbeitnehmer haben keine starke Lobby und Hundt und Co. wollen sich nicht den Mund verbrennen.

So wird den Großen nach dem Mund geredet, weil es halt populärer und ungefährlich ist. Die tatsächlichen Probleme der kleinen und mittleren Betriebe fasst niemand an, weil das bedeuten würde, dass den Arbeitgeberverbänden massenhaft zahlungskräftige Mitglieder verlorgen gehen würden; Banken und Großekonzerne, die dieser Kündigungschutz letztlich gar nicht betrifft. Da sind Arbeitgeberverbände nicht besser als Gerwerkschaften. Man dreht das Fähnchen nach der großen Masse der Mitglieder und ist schön populistisch, um Mitglieder zu halten und neue zu Gewinnen. Da nimmt keiner dem anderen etwas.

Sowohl Hundt als auch Henkel sind Geschäftsführer großer Unternehmen und zusätzlich in führenden Positionen in den Aufsichträten anderer Großunternehmen. Glaubst du ernsthaft, die wüssten etwas über die Probleme kleiner und kleinster Betriebe oder würden sich gar dafür ernsthaft interessieren?

Hinzu kommt das Damoklesschwert der Erbschaftssteuer. Derzeit stehen in vielen Betrieben Gernerationenwechsel an. Die Steuerlast führt nicht selten zur Schließung. Auf diese Weise verschwinden z. B. viele kleine Bäckereien, Metzgereien u.a. Einzelhändler und Handwerksbetriebe von der Bildfläche. Im Einzelfall jeweils nur 3 bis 5 Arbeitsplätze. In der Summe einige 10-Tausend jedes Jahr, inkl. der dazugehörenden Logistik. In der Regel Betriebe, für die der Kündigungsschutz überhaupt kein Thema ist.

Anstatt die Erlöse aus Firmenverkäufen steuerfrei zu stellen (wodurch massenhaft Arbeitsplätze durch sogenannte Investorengruppen vernichtet werden), hätte man besser die Erbschaftssteuer auf Betriebsvermögen abschaffen sollen.

Antidiskriminierungsgesetz: Dies ist eine EU-Richtline und muss in nationales Recht umgesetzt werden. Daran führt keine Weg vorbei. Aber bitte nur eins zu eins und nicht noch was oben drauf. Hier sind die Bündnisgrünen leider mal wieder dabei, die Schaffung von Arbeitsplätzen zu blockieren.

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17.05.2005, 22:35 Uhr

Archeon
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@Maya bei uns hat einer über 250Überstunden in den letzten 15Monaten angesammelt,
Ratmal was für ein Wisch er ende März bekam,
Die Überstunden seien auf Grund das sie nicht abgegolten worden sind
als Verfallen angesehen. Schöne dabei ist, man hat ihn niemals die Überstunden abfeiern lassen.
Auf Grund der schlechten Besetzung der Arbeitsbereiches.

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