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amiga-news.de Forum > Get a Life > ...aber doch nicht Merkel... [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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30.05.2005, 16:38 Uhr

whose
Posts: 2156
Nutzer
Zitat:
Original von Holger:
Bla, bla, bla.


Sachte :D Nicht alles, was Dir persönlich auf den ersten Blick nicht gefällt, ist gleich Bla Bla...

Zitat:
  • Die persönlichen Möglichkeiten
    Heißt was? Weil man zu sehr damit beschäftigt ist, auf dem Arbeitsamt rumzusitzen? Oder trotz abgeschlossenen Studium nicht weiß, wie man ein Geschäft führt.
    Der türkische Gemüsehandler bei mir um die Ecke kann es. So einen gibt's bei Dir sicher auch. Laß Dir von ihm erklären, wie es geht.


  • Och, das habe ich schon. Bei ihm funktionierts vor allem deshalb, weil er eine große Familie hat, die das nötige Eigenkapital durch Arbeit für den gemeinschaftlichen Etat aufgebracht hat. Wie machst DU das, wenn DU eine solche Großfamilie nicht zu Deinen Gönnern zählen kannst? Genau das ist beim Großteil der Arbeitslosen, die willens sind, etwas zu wagen, nämlich der Fall...

    Zitat:
  • Die Banken
    Ja, bitte? Was ist mit den Banken?


  • Geh mal hin und frag, ob sie Dir einen Kredit über 5000 EUR geben (für die eigentlich zu gering, um sich damit abzugeben, aber manche versuchens wenigstens), wenn Du selbst 0 EUR einbringen kannst, aber dafür ein geiles Unternehmenskonzept hast...

    Zitat:
  • Der Staat
    Verhindert das auf welche Weise? Inwiefern ist eine Marktwirtschaft hinderlich, ein Unternehmen zu gründen?


  • Indem sie zu sehr darauf vertraut, daß der Markt sich schon selbst regeln wird. Oder wie erklärst Du Dir, daß eine Unternehmensgründung mit Hilfe vom Staat ausgerechnet von Urteilen wirtschaftsnaher Institutionen wie IHK oder Banken abhängig gemacht wird? Daran sind schon viele sehr vielversprechende Ideen gescheitert...

    Zitat:
  • wirtschaftsnahe Interessenverbände
    Jetzt wird aber richtig lustig. Welcher Interessenverband interessiert sich für Deine Arbeit? Wie nah an der Wirtschaft (also Dir, wenn Du ein Unternehmer werden willst) ist dieser Verband? Inwiefern verhindert ein solcher Interessenverband Deine Selbstständigkeit? Details bitte.


  • Siehe oben. Es sind Fälle aufgetreten, wo einer positiven Beurteilung eigentlich nichts im Wege stand, die Konzepte aber trotzdem abgelehnt wurden. "Zufällig" befand sich bereits ein (starkes) Unternehmen vor Ort, dessen gute Kontakte zu den erwähnten Stellen sprichwörtlich sind. Dieser spezielle Fall war hier vor Ort und es ging dabei um Industrieautomation...

    Zitat:
  • die (mögliche) Konkurrenz
    Ja, klar, wir leben ja auch in einem Land, in dem die Konkurrenzunternehmen gefragt werden, ob Du am Markt teilhaben darfst. Zuerst wird gemeckert, weil Vater Staat Schuld ist, das diese Unternehmen Dich nicht einstellen, und dann stellt sich heraus, daß der Markt doch schon so gesättigt ist, daß diese Unternehmen ihn auch komplett ohne Dich abdecken können, oder wie?


  • Du verläßt Dich auch zu sehr darauf, daß die Schulweisheiten vom "sich selbst regulierenden Markt" funktionieren. Geht das denn auch bei z.B. Microsaft? Wie kommen denn bitte die ganzen interessanten Schmiergeld-Skandale zustande, wo große Unternehmen mit Hilfe der Politik für sich Vorteile zu verschaffen versuchten?

    Klar, die Marktwirtschaft regelt sich selbst :lach:

    Zitat:
    Wer sagt daß es einfach ist? Vom Arbeitsamt Geld zu beziehen und kräftig auf den Staat zu schimpfen ist selbstverständlich einfacher.

    Aber genau so einfach ist es, den Leuten Faulheit und Bequemlichkeit vorzuwerfen, ohne selbst in der Situation zu sein und die Probleme zu kennen, die da auf einen warten. Wie gesagt, geh mal als Arbeitsloser zur Bank und frag nach einer Finanzierung zwecks Unternehmensgründung...

    Zitat:
    Immer die alte Leier. Natürlich brauchst Du erstmal Millionen, bevor Du arbeiten kannst. Wen wundert es bei so einer Einstellung, daß niemand Dich dann niemand einstellen will.

    Das ist eine feine Pauschalierung des tatsächlichen Zustands. Niemand braucht Millionen, um ein Unternehmen zu starten. Aber die meisten haben noch nicht einmal Tausende, geschweige denn die Möglichkeit, Tausende anzusparen, wenn sie mal Glück haben sollten, daß sie einen Arbeitsplatz bekommen...

    Zitat:
    Soll ich Dir jetzt noch einen Kredit verschaffen? Wer von sich behauptet, alle Möglichkeiten der Arbeitssuche ausgeschöpft zu haben, sollte keine Probleme haben, selbigen Ergeiz auch auf die Suche nach einem Kreditgeber zu verwenden.

    Das meinte ich damit, daß Du für Dich selbst die Sache etwas zu einfach siehst.

    Eins steht fest: Ohne Eigenkapital bekommst Du keinen Kredit, den Du auch abbezahlen kannst (Kredithaie sind wohl kaum die richtigen Partner für eine Unternehmensgründung, nur sind die die einzigen, die Kredite _nicht_ nach Basel II-Richtlinien vergeben).

    Ohne Kredit bekommst Du kein Unternehmen gegründet, welches genug für Eigenkapital-Aufbau abwirft. Ohne Arbeit mit ausreichender Entlohnung bekommst Du übrigens auch nicht genügend Eigenkapital zusammen. Bedenke, daß ich hier _nicht_ über "Millionen" schwadroniere, sondern über Beträge im Bereich von 10000 EUR rede.

    Zitat:
    Es gibt diverse Anlaufstellen, um sich (auch kostenlos) beraten zu lassen. Wenn Du das nicht weißt, ist auch klar, wie sehr Du Dich tatsächlich damit auseinandergesetzt hast.

    Das zeigt eigentlich nur, daß _DU_ Dich damit in keinster Weise auseinandergesetzt hast. Steuerliche Beratung wird von keiner Institution kostenlos angeboten, Du bekommst einen Zuschuß vom Arbeitsamt, sofern Dein Unternehmenskonzept abgenickt wurde.

    Du bekommst einen Zuschuß für Unternehmensberatung Dein Konzept betreffend (die Dir ebenfalls keine Institution kostenlos bietet, die kostenlosen Beratungsmöglichkeiten beschränken sich auf die Gründungsphase und allgemeine Probleme und Fragen bei der Gründung) in Höhe von max. 1000 Eur (verteilt auf mehrere Beratungen, ansonsten max. Zuschuß pro Beratungseinheit von EUR 500 fallweise auch 600 EUR). Den Rest darfst Du selbst bezahlen, was ja im Grundsatz auch okay ist. Dumm wirds nur, wenn Du mit Deinem Konzept entweder etwas verkehrt gemacht hast oder Interessenkonflikte mit der Konkurrenz vor Ort eintreten. Dann bezuschußt Dir das _niemand_.

    Zitat:
    Du bist doch ein schlaues Kerlchen. Du bist in der Lage, Postings in Internetforen zu schreiben, da fallen Dir doch bestimmt auch ein paar Möglichkeiten ein, mit potentiellen Kunden in Kontakt zu treten. Zur Not persönlich bei ihnen vorbeischauen.
    Wenn Du glaubst, daß Deine Arbeit etwas Wert ist, solltest Du auch Kunden überzeugen können. Wenn nicht, weißt Du ja, warum Du keine Arbeit findest.


    Hm, ich glaube, Du hast da mal wieder einiges falsch verstanden. Mir gings nicht um mich. Ich hatte das nötige Eigenkapital für meine Gründung. Ich hatte die Möglichkeit, Werbung zu treiben, die meine Kundschaft auch erreicht. Hätte ich dafür Internet-Foren bemühen müssen, wäre ich jetzt noch auf Kundensuche. Geschweige denn beim altbekannten "Klinkenputzen".

    Oder glaubst Du ernsthaft, man findet für alle Bereiche der Wirtschaft potentielle Kunden in irgendwelchen Internet-Foren? Oder indem man sie, wie ein Abo-Drücker, an der Haustür überfällt? Du solltest Dir mal den "Spaß" der Arbeitslosigkeit gönnen, um das richtige Leben mal selbst kennenzulernen. Die Gründerzeit der 70er ist schon lange vorbei, heute gewinnst Du keine Kunden mehr mit Klinkenputzen oder gar mit "kostenlosen" Möglichkeiten. Selbst Flyer kriegst Du nicht fürn paar EUR, da sind schon eher 99 EUR fällig. Hast Du die übrig, wenn Du von 700 EUR leben mußt und 400 EUR Miete zahlst?

    Mach das doch mal, werd arbeitslos, lebe von, wir sind mal großzügig, 1000 EUR, mußt ein Auto haben (weil Du mußt ja flexibel und jederzeit einsetzbar sein, wenns sein muß, auch 40 oder 60 km weit weg. Gilt natürlich nur, wenn Du auf dem Land lebst, wo die Möglichkeiten des ÖPNV erbärmlich sind. Denk übrigens dran, daß der Umzug Geld kostet, auch wenn ein Großteil vom AA bezuschußt wird. Die Miete für die Zeit der Kündigungsfrist Deines alten Mietvertrages übernehmen sie nämlich nicht bei 1000 EUR ALG :D ), Miete zahlen, darfst die Krankenkassen mit Zuzahlungen, Praxisgebühr etc. stützen, Mietnebenkosten auf die hohe Kante legen, weil der Ölpreis wieder steigt, Steuern und Versicherung für Dein Auto löhnen usw. usf...

    Und dann gründe ein Unternehmen, dessen Konzept und somit Finanzierung abgelehnt wird trotz sehr guter Bestandsaussichten. Würde mich wirklich interessieren, wie DU das machst. Ist bestimmt gaaaanz einfach I-)

    Grüße

    --
    ---

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    [ Dieser Beitrag wurde von whose am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 17:02 Uhr

    whose
    Posts: 2156
    Nutzer
    Übrigens:

    Hier wurde so einiges zum Thema "Man sollte jede Arbeit annehmen, die man kriegen kann, auch wenn sie deutlich schlechter bezahlt wird" gesagt.
    Hat sich schon mal jemand gefragt, ob er für sich persönlich mit einer solchen Situation zufrieden wäre? Habt ihr schon mal _alle_ Konsequenen durchdacht, die sich daraus ergeben?

    Wenn man für 600 EUR Netto arbeiten geht, hat das nämlich sehr weit reichende Konsequenzen, die sich nicht nur auf den Konsum auswirken, sondern auch auf alle weiteren Aspekte des Lebens. Auch auf die Möglichkeiten des Einzelnen, selbst etwas an seiner Situation zu ändern. Geld verdienen und _genug_ Geld für bestimmte Dinge _zur Verfügung zu haben_ sind nämlich zwei verschiedene Dinge.

    Es heißt nicht umsonst, das die erste Million die schwerste ist :D

    Grüße

    --
    ---

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    30.05.2005, 17:38 Uhr

    Gonozal
    Posts: 778
    Nutzer
    Hi Leute,

    mal etwas zum Thema Existenzgründung.

    Ich kann whose nur zustimmen, was die Probleme einer Existenzgründung aus dem Nichts heraus angeht.
    Ich will nichts wiederholen, sondern zwei Aspekte ergänzen.

    1) Konkurrenz
    Angenommen, du willst als Freiberufler, Unternehmensberater und Seminare, gründen. Was ja an sich nicht schwer ist, wenn man den entsprechenden Hintergrund hat. Man braucht vor allem nicht besonders viel Kapital.
    Aber bei uns in der Ecke gibt es wg. Ich-AG usw. eh schon zu viele solcher Kleinexistenzen. Nicht nur, dass diese sich gegenseitig das Leben schwermachen, hinzu kommt noch, dass die Stundensätze für Freiberufler wohl grob vorgegeben werden, sodaß man den Markt nicht einmal mit sehr billigen Preisen penetrieren kann.
    Außerdem wäre in meinem Falle das Problem zu nennen, dass es mir schlicht an Erfahrung für eine solche Gründung mangelt.
    Es kann sich also nicht JEDER selbstständig machen, der grundsätzlich das Zeug dafür hätte. Es sei denn, er will mit den Kleinkrämern ausländischer Herkunft konkurrieren, die aber i.d.R. einen sehr stabilen Hintergrund haben.

    2) Handwerksrolle
    Ich hatte vor dem Existenzgründerlehrgang die Vorstellung, dass man als Dipl.Ing. im Prinzip jedes Geschäft aufbauen könnte. Falsch!
    Ist es ein Geschäft mit Meisterzwang, so müsste ich zumindest einen Meister einstellen. Was bei einer Gründung natürlich trotz Startkapital Selbstmord wäre.

    3) ALG2
    Viele Hilfen der Agentur für Arbeit, wie z.B. Ich-AG-Geld, gibt es nicht für ALG2-Empfänger. Da dieses Geld aber sehr nützlich für die soziale Absicherung des Betreffenden in der Gründungszeit ist, kann man die Gründung vergessen.
    Das einzige, was ein ALG2-Empfänger bekommen kann, ist Eingliederungshilfe, die vierteljährlich gegen das Betriebsergebnis gerechnet wird. Ergo, sobald das Quartalsergebnis mal höher ausfällt, als der Satz, bei dem man ALG2 bekommt, bekommt man KEIN Eingliederungsgeld und KEIN ALG2 mehr. Basta!
    Eine Seminarteilnehmerin war gezwungen, ihr ALG2 abzumelden, damit sie eine Chance auf den KfW-Existenzgründer-Kredit hat. Das hätte sie aber ohne hervorragende Geschäftsidee und den finanziellen Rückhalt ihres Lebensgefährten nicht gewagt.

    Auf die anderen Punkte ist whose schon sehr gut eingegangen. Es ist halt eben nicht so einfach, wie es einem u.a. die Agentur weismachen will.

    Tschüs,
    Gonozal.


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    30.05.2005, 17:51 Uhr

    Maja
    Posts: 15429
    Nutzer
    @ Gonozal

    > Also komme mir nicht ständig damit, dass ein Absenken der Brutto-
    > Arbeitskosten unbedingt die Nettoeinkommen senkt!

    Doch, das tut es. Vor allem, weil in deinem Rechenbeispiel die Arbeitnehmer 19% von ihrem nun niedrigeren Brutto selbst in ihre Altersrente investieren müssen, und nicht mehr nur 9,5%.

    Darf ich mal gegenrechnen? Was hat denn der mit 2000 EUR Brutto vor deiner Reform verdient? 2200 EUR? Okay. Davon hat er also vor deiner Reform 9,5% in die gRV eingezahlt, sein AG den Rest. Blieben ihm also vor deiner Reform 1.991 EUR. Nach deiner "Reform" der Rentenversicherung bleiben ihm von dann 2000 EUR Brutto aber nur noch 1.620 EUR übrig, weil er a) weniger Brutto hat und b) einen höheren Beitrag selbst bezahlen muss. Tja, und da hat er noch gar keine anderen Versicherungen bezahlt. Du rechnest ein fiktive Rente aus und meinst, der bekommt doch immer noch eine gute Rente und willst damit erklären, dass sein Nettoverdienst während seines Arbeitslebens nicht sinkt, wenn das Brutto sinkt und er für alles allein Vorsorgen muss? Äh? Wie? Was?

    Bei deiner Milchmädchenrechnung zum Thema Privatisierung der Rentenversicherung vergisst du übrigens jene, die aktuell Leistungsbezieher sind und jene die aktuell im rentennahen Alter sind. Diese können Alle nicht auf Leistungen aus der gRV verzichten. Ferner vergisst du jene, die aktuell bereits ab 18 Jahre und länger eingezahlt haben. Die haben keine Chance mehr, sich jetzt noch privat zu versichern und draus eine Rente zu erhalten, die im Alter ihren Lebensunterhalt finanzieren kann. Es sei denn, die würden 30% und mehr von ihrem Brutto allein darin investieren.

    Das bedeutet, und nun lese und denke, dass ein Komplettausstieg aus der gRV nur über einen sehr, sehr, sehr langen Zeitraum möglich ist. Und falls des dir unter deinem Stein der Weisen entgangen sein soll. Dies wird bereits seit Jahren in der Politik rauf und runter diskutiert. Verschiedene Modelle wurden entworfen und wieder verworfen, weil keines wirklich umsetzbar war. Aus einem ganz einfachen Grund: Zwei Generationen müssten in die gRV einzahlen (eine davon in unveränderter Höhe) und sich gleichzeitig privat Versichern. Das ist kein Hirngespinst von mir, diese Aussage beruht auf unzählige Berechnungen von Leuten, die von dem Thema zehn mal mehr Ahnung haben als du und ich zusammen.

    Diese ganzen tollen Weisheiten sind keine Erfindung von dir. Also red nicht so als wären das deine Argumente. Du kaust hier nur wider, was seit zig Jahren an "Ideen" durch die Medien geistert.
    Zitat:
    Ich weis, dass Rot-Grün weitere Reformen machen WOLLEN. Ob sie es KÖNNEN, ist, was mir Sorge macht.
    Wir brachen aktuell keine weitern Reformen. Mit rot/grün wären wir aber wenigstens sicher, dass die bereist beschlossenen auch tatsächlich umgesetzt werden. Was mit schwarz/gelb ja jetzt überhaupt nicht mehr sicher ist, wie wir Frau Merkels Worten entnehmen dürfen. Stichworte: Nächste Stufe der Steuerreform und Senkung der Unternehmenssteuern. Zu allem Übel will sie auch noch die MWST erhöhen. Was - und jetzt solltest gerade du hellhörig werden - u.a. auch Arbeit teurer macht.
    Zitat:
    Ich plädiere auch nicht dafür, die schon getanen Reformen zu frühzeitig zu ändern. Ich plädiere für eine Fortführung der Reformen. Aber auch schon die ganze Zeit.
    Wo hat denn rot/grün behauptet, die laufenden Reformen stoppen zu wollen? Und wo hat die noch Opposition die laufenden Reformen infrage gestellt oder angedroht, dagegen Klage einzureichen um sie zu stoppen.

    Ansonsten möchte ich dich daran erinnern, was du weiter oben geschrieben hattest: "Aber ich halte sie immerhin für fähig, bzgl. Mehrheiten, weitere Reformen durchzusetzen, sollten diese nötig sein. Was ich denke." In deinem Betrag hier vom 29.05.2005, 20:02 Uhr.

    Was denn nun? Erst denkst du, weitere Reformen seinen nötig, dann wieder reichen dir die aktuellen Reformen erst mal aus und sprichst dich dagegen aus, diese verfrüht zu ändern? Weist du eigentlich noch, was du von der Union erwartest?
    Zitat:
    Das ist richtig, aber man sollte nicht auf Herrn Clement hereinfallen, der zeitweise den Eindruck vermitteln wollte, dies träfe auf die Mehrheit der ALG2-Empfänger zu.
    Es ist die Mehrheit. Sprich mit Mitarbeitern der Sozialämter und Arbeitsagenturen.
    Zitat:
    Ich behaupte einmal, dass sehr viele ALG2-Empfänger durchaus arbeitsfähig und -willig sind.
    Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass die Mehrheit der ALG II Empfänger nicht arbeitswillig sind, sondern dass eine Mehrheit aus verschiedensten Gründen schlicht nicht in der Lage oder fähig ist, einem geregelten Vollzeitjob nachzugehen, weshalb sie schon sehr lange von Sozialhilfe leben. Dreh mir nicht das Wort im Mund herum, damits in dein Konzept passt.
    Zitat:
    Vergiss bitte nicht, dass du nach nur 12 Monaten auch in ALG2 fallen würdest, wenn du jetzt deinen Job verlieren würdest. Müsstest du dann erst mühsam in die Arbeitswelt reintegriert werden??
    Du liest was wir schreiben, aber du verstehst nichts. Ich sprach von jenen, die schon vor Hartz IV über viele Jahre hinweg von Sozialhilfe lebten und jetzt ALG II bekommen. Ich sprach von Menschen, die auf Grund von Suchtproblemen, Vorstrafen oder sonstigem keinen Vollzeitarbeitsplatz annehmen können und auch sonst schwer bis nicht vermittelbar sind. Das Attribut asozial kannst du dir in dem Zusammenhange getrost sparen. Das sind Menschen mit schwerwiegenden Problemen, was sie nicht automatisch zu Asozialen macht.

    Natürlich kann ich jederzeit selbst von Arbeitslosigkeit betroffen sein. Natürlich kann auch ich in ALG II "rutschen". Das macht mich aber nicht automatisch zu so einem Problemfall.

    Der größte Haken an deiner Denkweise ist, dass du zu sehr in Kategorien und Schubladen denkst.
    Zitat:
    Ich gebe dir insofern recht, dass es, speziell in Westdeutschland, viele nicht arbeitsfähige/arbeitswillige ALG2-Empfänger gibt. Die Mehrheit der ALG2-Empfänger ist aber im Osten. Und das sind fast alles Leute, die entweder sehr wohl arbeiten könnten und wollten, und dies andererseits auch über Jahrzehnte getan haben.
    Yoh, im Osten ist alles Besser. Im Osten sind alle williger. Fass dich mal an den Kopf und hör mal auf in Ost und West zu denken. Du könntest die Mauer in deinem Kopf langsam mal abbrechen. Das ist genau so Quatsch wie die Mähr vom vollgefressenen, faulen Wessi der seit 56 Jahren in der sozialen Hängematte liegt.
    Zitat:
    Hier möchte ich übrigens einem Vorurteil vorgreifen, in der DDR wären die Leute faul gewesen.
    Ich leide nicht unter Vorurteilen. Ich hab mich impfen lassen. ;)
    Zitat:
    Um 1900 war die Produktivität auch viel geringer als heute. Waren die Leute deswegen etwa faul?
    Quatsch mit Soße. So langsam bekomme ich das Gefühl, du willst mich für dumm verkaufen.
    Zitat:
    Dies richtet sich an einen deiner Mitstreiter, ich weis jetzt nicht welcher. Er hackt ja ständig auf dem Stichwort Produktivität rum. Wobei ich ihm dieses Vorurteil NICHT unterstelle.
    Weist du, wie im Detail eine Produktivitätsrechnung erstellt wird? Ich schon. Das hat schon lange nicht mehr allein mit der Arbeitsleistung einzelner Arbeitnehmer zu tun.
    Zitat:
    Die Lage ist schlimm genug, auch ohne zusätzliche Dramatik.
    Das war sie auch schon 1998, da bin ich mit dir einer Meinung. Deswegen hat es ja damals den Wechsel zu Rot-Grün gegeben.
    Aber immerhin war das Wirtschaftwachstum 1998 bei 2,8 Prozent. Da gab es noch weit bessere Chancen als heute. Und diese sind unter Rot-Grün nicht, bzw. nicht schnell genug, genutzt worden.

    Und wie hoch lag das Wirtschaftswachstum der ehemaligen DDR zu dem Zeitpunkt? Oben wurde es schon gesagt. Ende 1998 kam die Wiedervereinigung. Wir bekamen fünf neue Bundesländer mit niedrigerer Produktivität, maroder Infrastruktur, maroden, nicht wettbewerbsfähigen, überbelegten Betrieben und du glaubst, unter diesen Bedingungen könnte man das Wirtschaftswachstum eines Landes steigern?

    Verstehe mich bitte nicht falsch. Das ist _keine_ Polemik, das _sind_ keine Vorurteile gegen die Bürger der ehemaligen DDR. Das ist auch _kein_ Vorwurf gegen die Bevölkerung der neuen Bundesländer. Das ist einfach nur Fakt. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die viel zu verfrühte Einführung der D-Mark im Gebiet der ehemaligen DDR uns allen, in West und Ost nur geschadet hat. Ebenso die Art und Weise, wie das Rechtssystem der BRD den neuen Bundesländern einfach übergestülpt wurde. "Damit zusammenwächst, was zusammen gehört." Es klingt mir noch in den Ohren als wäre es gestern gewesen. Das Einzige was ich damals bei diesem Satz denken konnte war eine Frage: "Wer soll das alles bezahlen?" Und dann hat man den beiden Teilen Deutschlands gar keine Zeit gegeben, zusammenzuwachsen, sondern eine brutale Rosskur angeordnet und sie zusammengetakert. Was folgte hast du selbst gesehen. Demontage statt Modernisierung und Aufbau von Industrie und Handel. Die "Heuschrecken" waren zuerst bei euch. Wie auf einem Trödelmarkt wurden Grundstücke und Industrieanlagen gehandelt. Viele haben eine schnelle Mark gemacht und was auf der Strecke bleib war das Volk. Alles eine Folge der Politik von schwarz/gelb. Da wurde fast alles falsch gemacht. Es ging nicht um die Menschen. Das ging es nie.
    Zitat:
    Auch ohne Sarkasmus gab es diese Tendenz schon mal in Irland. Da wurde per Gesetz verordnet, dass pro Haushalt nur einer arbeiten durfte.
    Dachte mir, dass dir das gefällt. Hat nur einen Hacken. In Deutschland hat jeder Mensch laut Verfassung das Recht auf Arbeit. Und Frauen sind auch Menschen, sagt man. ;)
    Zitat:
    Du verstehst die ostdeutsche Mentalität überhaupt nicht. In der DDR gab es Vollbeschäftigung, was die Frauen mit einschloss.
    In der DDR gab es statistisch keine Arbeitslosen. Gleichbedeutend mit Vollbeschäftigung ist das nicht. In dem man Betriebe subventioniert überbesetzt, kann man auch Statistiken "bereinigen". Und wieder: Das ist _kein_ Vorwurf gegen die Bevölkerung. Die haben in dem System nur leben müssen.
    Zitat:
    Den meisten Ossis ist es wahrscheinlich unvorstellbar, Frauen an den Herd zu verbannen. Da gibt es, gerade in Bayern, noch einigen Nachholbedarf.
    Das ist den meisten Deutschen unvorstellbar. Hör mal mit dem Ossi/Wessi Kram auf. Die Mauer ist weg. Wir sind _ein_ Volk.
    Zitat:
    Das war übrigens einer der Gründe, warum ich mir die Parteiprogramme der großen Parteien runtergeladen habe. Mit einer CDU-Haltung in diesem Sinne hätte ich in der Tat ein Problem gehabt!
    Chauvie. ;-)
    Zitat:
    Dabei fand ich interessant, wie stark die Programme von CDU und SPD übereinstimmen. Die Frage ist nur, wer bei wem abgeschrieben hat. Tendenziell würde ich denken, die CDU von der SPD. Andererseits hat die CDU die soziale Marktwirtschaft erfunden...
    Dann sag mir doch mal, warum der Hickhack im Bundesrat und in der Öffentlichkeit. Es gibt nur zwei mögliche Gründe. Frau Merkels Machtgeilheit oder deren soziale Marktwirtschaft ist in Wahrheit so sozial gar nicht. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Ihr Anspruch auf soziale Reformen gerät spätestens beim Thema Kopfpauschale in der gKV stark ins Wanken. Darüber hinaus ist sie nicht nur in der Union als Despotin bekannt. Wer nicht nach ihrer Erwartung "funktioniert" wird aus dem Weg geräumt. Wir haben selbst gesehen, wie sie ihre Widersacher in der eigenen Fraktion kaltgestellt hat. Sie ist gewohnt Entscheidungen allein zu treffen und alle müssen ihr Folgen (oder gehen). Fragt sich nur, was sie als Kanzlerin tun wird. Den Koalitionspartner kann sie nicht einfach so auflaufen lassen oder entlassen, wie ihre eigenen Fraktionsmitglieder.

    [ Dieser Beitrag wurde von Maja am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 18:01 Uhr

    Gonozal
    Posts: 778
    Nutzer
    Hallo Leute,

    @ dandy:

    Zitat:
    Original von dandy:
    Hmmmmm - ist Dir schonmal in den Sinn gekommen, daß diese "millionenfache Arbeitslosigkeit" vielleicht von den Arbeitgebern *GEWOLLT* sein könnte, um den Arbeitnehmern leichter die "Daumenschrauben" anlegen zu können, indem man z.B. bei anstehenden Tarifverhandlungen auf die Millionen verweist, die händeringend nach Arbeit suchen?


    Ja. Aber die Arbeitgeber werden im Zweifelsfall den höheren Gewinn, den sie erwirtschaften könnten, den Daumenschrauben vorziehen.


    Zitat:
    Ähem - verstehe ich jetzt nicht so ganz.
    Auf der einen Seite scheinst Du es toll zu finden, wofür der Durchschnitts-Ami sich verschuldet und auf der anderen Seite sagst Du dann "Selber schuld - niemand zwingt einen zum Schulden machen!"?


    Ich finde es gut, dass der Ami und der Engländer aus der Wirtschaftslage heraus die Möglichkeit haben, sich mittels Schulden ein schönes Leben aufzubauen.
    Wer aus der Schuldenfalle nicht mehr rauskommt, weil er es übertreibt, hat es nicht besser verdient. Es wird ja keiner gezwungen, zu viele Schulden zu machen.
    Hierzulande nehmen die Leute ja noch nicht einmal einen Kredit auf, den sie aufgrund der Wirtschaftslage ohne Immobilie eh nicht bekämen, weil sie begründete Angst haben, den Kredit nicht zurückzahlen zu können.



    Zitat:
    Meine unmaßgebliche Einschätzung ist, daß wenn die Binnennachfrage nur durch Schulden finanziert wird, wird das System früher oder später ebenfalls zusammenbrechen.

    Wenn sie wirklich durch Schulden finanziert wird, hast du recht. Aber wenn sie durch das gerechtfertigte Vertrauen in die allgemeine wirtschaftliche Potenz sozusagen vorfinanziert wird, läuft die Wirtschaft. Das ist der Unterschied zwischen Verbindlichkeiten, also z.B. Kredite, die ich bedienen kann und "echten" Schulden, also Verbindlichkeiten, die ich nicht mehr bedienen kann.
    Nur im Alltag wird der Begriff der "Schulden" meist indifferenziert verwendet.
    Also, die Amis und Engländer finanzieren sich ihr Leben z.T. über Verbindlichkeiten. "Schulden" im eigentlichen Wortsinn würden schon die Banken nicht in großem Rahmen zulassen. Die wollen ja ihr Geld wiederhaben.

    Zitat:
    Und wo willst Du diese "GUTBEZAHLTE Arbeit" hernehmen?

    Weil - Arbeit gibt es mehr als genug in diesem, unserem Lande - nur BEZAHLEN will sie keiner - und schon gar nicht GUT!
    :O


    Nun ja, wenn man sich beispielsweise Schwarzarbeit im Bau anschaut. Ich rede jetzt nicht vom großen Maßstab, sondern von der verbreiteten "Nachbarschaftshilfe". So fällt auf, dass der "Pfuscher" einerseits weit besser verdient als in einem Arbeitsverhältnis. Andererseits der Bauherr seinem "Nachbarn" das Geld auch gern gibt, weil auf einmal der Gegenwert des Geldes wieder stimmt.
    Das funktioniert natürlich hauptsächlich über die Umgehung der Sozialversicherung. Es zeigt aber, welches Potential im Senken der Sozialversicherungsbeiträge steckt.
    Und aus Sicht des "Pfuschers" ist die Arbeit sehr gut bezahlt, weil sogar höher, als im Unternehmen.
    Das Schwarzarbeit boomt, brauche ich ja eigentlich nicht zu betonen. Warum? Weil unter legalen Bedingungen ein Handwerker 5-7 Stunden arbeiten muß, um sich einen anderen Handwerker leisten zu können.

    Zitat:
    Zitat:
    Original von Gonozal:
    Und wenn ich die Argumentation über unsere ach so reiche Gesellschaft höre, kann ich nur lachen. Die Gesellschaft insgesamt ist reich, aber wie ist dieser Reichtum denn verteilt? Es hilft den sog. kleinen Leuten garnichts, dass die Reichen immer reicher werden, solange der Staat kein Geld hat und sie selbst auch nicht.

    Genau, Herr Marx - Proletarier aller Länder vereinigt Euch!
    8)


    Stimmt. Nur hat der Sozialismus schon versagt.
    An dieser Stelle möchte ich Herrn Gysi zitieren:
    Der Kapitalismus hat den Sozialismus nicht besiegt. Er ist nur nach dessen Ende übriggeblieben.
    :D

    Ich denke nicht, dass der Kapitalismus noch unendlich lange existieren wird. Aber ob wir es noch erleben, dass eine humanere Gesellschaftsform obsiegt, wage ich zu bezweifeln.
    Also müssen wir daraus machen, was geht.

    Ciao,
    Gonozal.

    [ - Antworten - Zitieren - Direktlink - ]

    30.05.2005, 19:22 Uhr

    Gonozal
    Posts: 778
    Nutzer
    Hallo Maja,

    mal wieder einige Klarstellungen.

    Zitat:
    Doch, das tut es. Vor allem, weil in deinem Rechenbeispiel die Arbeitnehmer 19% von ihrem nun niedrigeren Brutto selbst in ihre Altersrente investieren müssen, und nicht mehr nur 9,5%.

    Für den Arbeitgeber ist es so, dass er dem Arbeitnehmer die 9,5% geben muss und selbst auch noch 9,5% drauflegt. Aus der Warte, was Arbeit kostet, ist die Rechnung mit 19% korrekt. Interpretiere nichts hinein, was nicht da steht.
    Und darum geht es einerseits. Andererseit war das Ziel zu zeigen, wie hoch die Rente bei diesem Beitrag sein könnte, was sie aber nicht ist.

    Zitat:
    Bei deiner Milchmädchenrechnung zum Thema Privatisierung der Rentenversicherung vergisst du übrigens jene, die aktuell Leistungsbezieher sind und jene die aktuell im rentennahen Alter sind.

    Ich habe selbst geschrieben, dass dies so bei der Rentenversicherung nicht ratzfatz zu ändern geht. Ich habe diese aus dem einfachen Grund gewählt, weil mir die genauen Beitragssätze der anderen Sozialversicherungen nicht einfielen. Das Rechenbeispiel, es ist KEIN Reformvorschlag, zeigt nur gut, wie "effektiv" die gesetzliche Sozialversicherung ist. Mehr habe ich mit dem Beispiel nicht bezweckt.

    Zitat:
    Diese ganzen tollen Weisheiten sind keine Erfindung von dir. Also red nicht so als wären das deine Argumente. Du kaust hier nur wider, was seit zig Jahren an "Ideen" durch die Medien geistert.

    Habe ich das behauptet?! Nein. Dann tu nicht so, als hätte ich.
    Meine Argumente sind genau wie deine aus zweiter, dritter usw. Hand.


    Zitat:
    Mit rot/grün wären wir aber wenigstens sicher, dass die bereist beschlossenen auch tatsächlich umgesetzt werden. Was mit schwarz/gelb ja jetzt überhaupt nicht mehr sicher ist, wie wir Frau Merkels Worten entnehmen dürfen.

    Ich verteidige hier nicht Frau Merkels Äußerungen, sondern meine Ansicht, warum wir uns Stillstand nicht leisten können.
    Ich wiederhole jetzt nicht nochmal, was ich von der Regierungsfähigkeit von Rot-Grün NACH der Wahl halte. Das wird mir zu dumm!

    Zitat:
    Ansonsten möchte ich dich daran erinnern, was du weiter oben geschrieben hattest: "Aber ich halte sie immerhin für fähig, bzgl. Mehrheiten, weitere Reformen durchzusetzen, sollten diese nötig sein. Was ich denke." In deinem Betrag hier vom 29.05.2005, 20:02 Uhr.

    Ja. Und? Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.
    ICH halte weitere Reformen für nötig. Und ICH bin der Meinung, dass Schwarz-Gelb nach der Wahl mehr Möglichkeiten hat, diese umzusetzen. Was die Merkel im Vorfeld der Wahl sagt, um die größte Schnittmenge der Wähler zu erreichen, muß nicht wirklich in einem unmittelbaren Zusammenhang zu den eigentlichen Zielen schwarz-gelber Politik stehen.
    8)

    Zitat:
    Was denn nun? Erst denkst du, weitere Reformen seinen nötig, dann wieder reichen dir die aktuellen Reformen erst mal aus und sprichst dich dagegen aus, diese verfrüht zu ändern? Weist du eigentlich noch, was du von der Union erwartest?

    Du drehst mir das Wort im Mund rum!
    Ich meine, weitere Reformen seien nötig. Ich halte verfrühtes Abwürgen der aktuellen Reformen für falsch. Ich erwarte von der Union, dass sie die aktuellen Reformen im Kern weiterlaufen lässt und ggf. weitere Reformen folgen lässt.
    Mal ein Vergleich SPD-CDU auf der Zeitachse:
    SPD: Heute - Reformen - Wahl - Reformen - Weitere Reformen? NEIN!
    Union: Heute - Reformen (SPD) - Wahl - Reformen (SPD) - Weitere Reformen? JA! - Reformen (Union) usw.
    Ist JETZT klar geworden, was ich will?

    Zitat:
    Du liest was wir schreiben, aber du verstehst nichts. Ich sprach von jenen, die schon vor Hartz IV über viele Jahre hinweg von Sozialhilfe lebten und jetzt ALG II bekommen. Ich sprach von Menschen, die auf Grund von Suchtproblemen, Vorstrafen oder sonstigem keinen Vollzeitarbeitsplatz annehmen können und auch sonst schwer bis nicht vermittelbar sind. Das Attribut asozial kannst du dir in dem Zusammenhange getrost sparen. Das sind Menschen mit schwerwiegenden Problemen, was sie nicht automatisch zu Asozialen macht.

    DU hast geschrieben, dass sie ALLE nicht vermittelbar wären.
    "Jetzt in den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar sind sie alle nicht. Selbst dann nicht, wenn es "genug" offene Stellen geben würde." [Maja, 29.05.2005, 21:30 Uhr]

    Ich benutze das Wort "asozial" i.d.R. nicht als Schimpfwort, sondern in dem Sinne, dass sie nicht in der Lage, oder willens, sind, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
    Es gibt auch die Aussage Herrn Benneters (glaube ich), die Unternehmen würden sich "asozial" verhalten. Das ist der gleiche Wortsinn.

    Zitat:
    Der größte Haken an deiner Denkweise ist, dass du zu sehr in Kategorien und Schubladen denkst.

    Inwiefern?

    Zitat:
    Yoh, im Osten ist alles Besser. Im Osten sind alle williger. Fass dich mal an den Kopf und hör mal auf in Ost und West zu denken. Du könntest die Mauer in deinem Kopf langsam mal abbrechen. Das ist genau so Quatsch wie die Mähr vom vollgefressenen, faulen Wessi der seit 56 Jahren in der sozialen Hängematte liegt.

    Das ist Quatsch! Ich habe deutlich gemacht, dass es einen Riesenunterschied zwischen ehem. Sozialhilfeempfängern in Ost- und Westdeutschland gab. Nämlich, dass aufgrund der Geschichte, welche du ja weiter unten gut zusammengefasst hast, die Ossis schon länger mit dem Problem der "unverschuldeten" Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben.
    Die Generation meiner Eltern, welche zu einem sehr großen Teil arbeitslos wurde, bekam eben nicht wegen Alkoholismus, Drogenkonsum oder anderen schlimmen (Da gebe ich dir recht.) Problemen keinen Job mehr. Sondern, weil es keine Jobs mehr gab.

    Das hat nichts mit Ost besser West, oder anders herum, zu tun.Überhaupt nichts! Es ging darum, dass DU die ALG2-Empfänger pauschal über einen Kamm geschert hast.
    Die Mauer in den Köpfen wird solange existieren, wie in Ost und West derart gravierend unterschiedliche Bedingungen und Chancen herrschen.
    ICH habe übrigens meine meisten Arbeitserfahrungen in Bayern gesammelt. Daher lasse ich mir auch kein pauschales (!)Kategoriendenken vorwerfen.

    Zitat:
    Weist du, wie im Detail eine Produktivitätsrechnung erstellt wird? Ich schon. Das hat schon lange nicht mehr allein mit der Arbeitsleistung einzelner Arbeitnehmer zu tun.

    DAS ist genau das, was ich geschrieben habe! Es ging mir darum, dass das Rumhacken auf Produktivitäten, um Arbeitsentgelte zu rechtfertigen, ein ziemlich unsolidarischer Gesichtspunkt ist, der meiner Meinung nach eigentlich viel besser zu einem der gescholtenen Unternehmer als zu einen SPD-Anhänger passen würde.

    Zitat:
    Und wie hoch lag das Wirtschaftswachstum der ehemaligen DDR zu dem Zeitpunkt? Oben wurde es schon gesagt. Ende 1998 kam die Wiedervereinigung. Wir bekamen fünf neue Bundesländer mit niedrigerer Produktivität, maroder Infrastruktur, maroden, nicht wettbewerbsfähigen, überbelegten Betrieben und du glaubst, unter diesen Bedingungen könnte man das Wirtschaftswachstum eines Landes steigern?

    Das Wirtschaftwachstum der Bundesrepublik schwankte zw. 1994 und 2000 zwischen 0,8 und 2,9 Prozent. Ich muß mich übrigens berichtigen, 1998 lag es "nur" bei 2,0 Prozent.
    2001 lag es dann bei 0,6 und 2002 bei 0,2 Prozent.
    [Quelle: Fischer Weltalmanach]

    Das Wirtschaftswachstum der DDR spielt keine Rolle. Der Staat ist untergegangen.
    Wer im übrigen denkt, Bundesdeutschland sei noch lange nicht soweit, der sei darauf hingewiesen, dass 1988 noch NIEMAND mit dem baldigen Ende der DDR gerechnet hat.

    Darüber hinaus dürfte die Wiedervereinigung auch ein Hauptgrund für das hervorragende Wirtschaftswachstum der Bundesrepublik in den 90er Jahren gewesen sein. Es gab ja viel aufzubauen.

    Deine Äußerungen habe ich bis jetzt noch nicht als anti-ostdeutsche Polemik ausgelegt. Interpretiere meine aber bitte ebensowenig als Wessi-Schelte.

    Zitat:
    Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die viel zu verfrühte Einführung der D-Mark im Gebiet der ehemaligen DDR uns allen, in West und Ost nur geschadet hat. [...] Es ging nicht um die Menschen. Das ging es nie.

    Da sind wir einer Meinung. Selten genug kommts vor... :D

    Zitat:
    Hat nur einen Hacken. In Deutschland hat jeder Mensch laut Verfassung das Recht auf Arbeit. Und Frauen sind auch Menschen, sagt man. ;)

    Stimmt. Habe ich auch gehört. 8)
    Im Ernst, ich kenne es gar nicht anders, als dass meine Mutter arbeiten geht. Was ich richtig finde, vor allem, wenn das System sich darum kümmert, dass die Mütter keine Nachteile von der Mutterschaft haban.

    Zitat:
    In der DDR gab es statistisch keine Arbeitslosen. Gleichbedeutend mit Vollbeschäftigung ist das nicht.

    Doch, es ist Vollbeschäftigung. Aus welchem Grund diese gewährt wird, ist nebensächlich. Die Leute haben voll gearbeitet. Und i.d.R. auch hart gearbeitet. Vor allem, wenn man die Produktionsbedingungen mit dem westlichen Standart vergleicht.

    Zitat:
    Das [Frau, Herd usw., Anm. Gonozal] ist den meisten Deutschen unvorstellbar. Hör mal mit dem Ossi/Wessi Kram auf. Die Mauer ist weg. Wir sind _ein_ Volk.

    Naja, in Bayern habe ich da ganz andere Dinge erlebt. Die meisten Bayern, und Zugezogene mit Kindern, die ich kenne, leben in streng getrennten Rollen.
    Der Mann geht arbeiten und die Frau kümmert sich um die Kids. Was auch in Bayern oft nicht anders geht, weil es zu wenige, zu teure, Kindertagesstätten, keine Ganztagsbetreuung an der Schule gibt und zusätzlich die Frauen wegen ihrer Mutterschaft auch noch schlechtere Jobs haben als die Männer. Wenn sie überhaupt einen Job annehmen können wegen der Kinder.
    Das hat nichts damit zu tun, dass das traditionelle Rollenverständnis im Westen generell stärker ausgeprägt ist. Ich glaube, in meinem Alter gibt es da keine Unterschiede mehr zum Osten.
    Aber die gesellschaftliche Realität sieht in Bayern derzeit so aus.

    Das ist kein Ossi/Wessi Kram, sondern einerseits Realität. Und andererseits tatsächlich ein Unterschied in der Mentalität.
    Dieser Unterschied ist besonders in der Generation um die 50 noch sehr groß. Und dieser Generation wäre es im Osten nie eingefallen, die Frauen an den Herd zu verbannen.
    Und es gibt da noch ganz andere Mentalitätsunerschiede!
    Sogar ICH verstehe meine Eltern und ihre Haltung zur heutigen Gesellschaft oft nur sehr schwer.

    Und ich bin kein Chauvie! Es würde mir nie einfallen, Frauen als Objekte meiner Lust und haushältlichen Bedürfnisse zu sehen!
    Zumindest würde ich das nicht sagen... Hehe! :lach:

    Zitat:
    Dann sag mir doch mal, warum der Hickhack im Bundesrat und in der Öffentlichkeit. Es gibt nur zwei mögliche Gründe. Frau Merkels Machtgeilheit oder deren soziale Marktwirtschaft ist in Wahrheit so sozial gar nicht.

    Ich würde sagen 75 Prozent Machtgeilheit und 25 Prozent einer anderen Vorstellung, was sozial heute noch bedeutet. Sprich, wie die soziale Ordnung in ihren Grundzügen gerettet werden kann.
    Ihr Wahlspruch: Sozial ist, was Arbeit schafft!
    Der ist an und für sich genau das, was ich hier vertrete. Nur befürchte ich, genau wie meine Diskussionsgegner hier in diesem Thread, dass Frau Merkels CDU u.U. andere Vorstellungen davon hat, was "soziale" Arbeit meint. Bei der FDP bin ich mir ziemlich sicher, dass sie andere Vorstellungen haben als ich. Aber die hätte Gott sei dank eh nicht viel zu sagen. Und gegen die Arbeitnehmerseite der CDU kommen die nicht an.

    Zitat:
    Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Ihr Anspruch auf soziale Reformen gerät spätestens beim Thema Kopfpauschale in der gKV stark ins Wanken. Darüber hinaus ist sie nicht nur in der Union als Despotin bekannt. Wer nicht nach ihrer Erwartung "funktioniert" wird aus dem Weg geräumt. Wir haben selbst gesehen, wie sie ihre Widersacher in der eigenen Fraktion kaltgestellt hat. Sie ist gewohnt Entscheidungen allein zu treffen und alle müssen ihr Folgen (oder gehen). Fragt sich nur, was sie als Kanzlerin tun wird. Den Koalitionspartner kann sie nicht einfach so auflaufen lassen oder entlassen, wie ihre eigenen Fraktionsmitglieder.

    Du hast recht. Die derzeitigen Konzepte sind weder besonders sozial, noch besonders ausgegoren. Aber bis jetzt hat sich jede Regierung in die Realität fügen müssen. Nicht zuletzt auch Rot-Grün.
    So unausegoren die CDU-Konzepte z.Zt. sind würde ich dagegen wetten, dass sie genau SO umgesetzt werden, wie es jetzt scheint.
    Wie schon gesagt, ich halte die Union nicht für wesentlich unsozialer als die SPD. Aber das wird die Zukunft zeigen.

    Ciao,
    Gonozal.

    p.s.: Ich hoffe wirklich, die Ironie in meiner Chauvie-Entgegnung ist als solche angekommen. Leider fühle ich mich hier viel zu oft schon mißverstanden. Ich armes kleines Ding... ;(
    Servus.

    [ Dieser Beitrag wurde von Gonozal am 30.05.2005 editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde von Gonozal am 30.05.2005 editiert. ]

    Meine Fresse, heute stelle ich mich vielleicht blöd mit dem Formular an!

    [ Dieser Beitrag wurde von Gonozal am 30.05.2005 editiert. ]

    Ich raffs nicht mehr. - Kopfschüttel -

    [ Dieser Beitrag wurde von Gonozal am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 20:12 Uhr

    Holger
    Posts: 8116
    Nutzer
    Zitat:
    Original von whose:
    Och, das habe ich schon. Bei ihm funktionierts vor allem deshalb, weil er eine große Familie hat, die das nötige Eigenkapital durch Arbeit für den gemeinschaftlichen Etat aufgebracht hat. Wie machst DU das, wenn DU eine solche Großfamilie nicht zu Deinen Gönnern zählen kannst? Genau das ist beim Großteil der Arbeitslosen, die willens sind, etwas zu wagen, nämlich der Fall...

    Genau. Die werden nicht geboren, sondern schlüpfen aus Eiern. Und in den bekanntermaßen leeren Arbeitsämter trifft man auch keine Menschen, mit denen man Kontakte knüpfen könnte. Und das Internet existiert auch nicht.
    Man hat überhaupt keine Möglichkeiten und muß warten, daß die da oben endlich was dagegen tun...
    Zitat:
    Geh mal hin und frag, ob sie Dir einen Kredit über 5000 EUR geben (für die eigentlich zu gering, um sich damit abzugeben, aber manche versuchens wenigstens), wenn Du selbst 0 EUR einbringen kannst, aber dafür ein geiles Unternehmenskonzept hast...
    Abgesehen davon, daß man sehr wohl auch Kredite bekommen kann, wenn man ein "geiles Unternehmenskonzept" hat, würde es bei manchem schon reichen, wenn man vielleicht mit dem Rauchen aufhört. Andere haben ihr Konto schon für wesentlich sinnlosere Sachen in der gleichen Größenordnung überzogen. Und ein paar haben vielleicht tatsächlich keine Möglichkeiten mehr.
    Zitat:
    Oder wie erklärst Du Dir, daß eine Unternehmensgründung mit Hilfe vom Staat ausgerechnet von Urteilen wirtschaftsnaher Institutionen wie IHK oder Banken abhängig gemacht wird? Daran sind schon viele sehr vielversprechende Ideen gescheitert...
    Wenn Du Hilfe vom Staat willst, mußt Du Dir schon eine Beurteilung durch ein vom Staat ausgewähltes Gremium gefallen lassen. Wenn Dir das nicht gefällt, dann mach's ohne Hilfe vom Staat.
    Zitat:
    Siehe oben. Es sind Fälle aufgetreten, wo einer positiven Beurteilung eigentlich nichts im Wege stand, die Konzepte aber trotzdem abgelehnt wurden. "Zufällig" befand sich bereits ein (starkes) Unternehmen vor Ort, dessen gute Kontakte zu den erwähnten Stellen sprichwörtlich sind. Dieser spezielle Fall war hier vor Ort und es ging dabei um Industrieautomation...
    Interessante Verschwörungstheorie. Es ist also so, daß starke Unternehmen ständig ihre Agenten in der IHK im Einsatz haben, um herauszufinden, ob möglicherweise eine Konkurrenz durch Arbeitslose entstehen könnte? Oder ist die Vorgeschichte nicht doch ein wenig anders?
    Zitat:
    Wie kommen denn bitte die ganzen interessanten Schmiergeld-Skandale zustande, wo große Unternehmen mit Hilfe der Politik für sich Vorteile zu verschaffen versuchten?
    Und diese Großunternehmen, die ein paar Millionen für Politiker abstellen, stehen in welchem Bezug zu dem Arbeitslosen, der noch nicht einmal einen Kredit über 5000 erhielt?
    Zitat:
    Das ist eine feine Pauschalierung des tatsächlichen Zustands. Niemand braucht Millionen, um ein Unternehmen zu starten. Aber die meisten haben noch nicht einmal Tausende, geschweige denn die Möglichkeit, Tausende anzusparen, wenn sie mal Glück haben sollten, daß sie einen Arbeitsplatz bekommen...
    Redest Du gerade von denen, die durch fiese Intrigen der Großunternehmen, die die Politiker und Beamten bestechen, an der Firmengründung gehindert werden?
    Zitat:
    Das zeigt eigentlich nur, daß _DU_ Dich damit in keinster Weise auseinandergesetzt hast. Steuerliche Beratung wird von keiner Institution kostenlos angeboten, Du bekommst einen Zuschuß vom Arbeitsamt, sofern Dein Unternehmenskonzept abgenickt wurde.
    Bevor Du nichts erwirtschaftet hast, brauchst Du keine steuerliche Beratung. Steuerliche Beratung, die mehr kostet als Du erwirtschaftest, wäre sinnlos. Und jetzt erzähle mir nicht, man würde in Deutschland zur Steuerberatung gezwungen.
    Zitat:
    Du bekommst einen Zuschuß für Unternehmensberatung Dein Konzept betreffend ... Dumm wirds nur, wenn Du mit Deinem Konzept entweder etwas verkehrt gemacht hast
    Wofür ist nochmal eine Beratung gut?
    Zitat:
    ... oder Interessenkonflikte mit der Konkurrenz vor Ort eintreten. Dann bezuschußt Dir das _niemand_.
    Nunja, das dürfte wohl nicht der Normalfall sein. Zumal es Leute geben soll, die mögliche Interessenkonflikte im Vorfeld erkennen können. Ohne Unternehmensberatung.
    Zitat:
    Oder glaubst Du ernsthaft, man findet für alle Bereiche der Wirtschaft potentielle Kunden in irgendwelchen Internet-Foren? Oder indem man sie, wie ein Abo-Drücker, an der Haustür überfällt?
    Vielleicht sind auch nicht alle Bereiche der Wirtschaft dazu geeignet, sie mit noch mehr Arbeitskräften zu füllen. Aber hier wird offenbar grundsätzlich davon ausgegangen, daß es Aufgabe des Staates sei, dieses Problem zu lösen.
    Aber möglicherweise funktioniert die Welt nicht so.
    Zitat:
    Mach das doch mal, werd arbeitslos, lebe von, wir sind mal großzügig, 1000 EUR, mußt ein Auto haben (weil Du mußt ja flexibel und jederzeit einsetzbar sein, wenns sein muß, auch 40 oder 60 km weit weg.
    Ich hab auch schonmal mit weniger gelebt.
    Zitat:
    Denk übrigens dran, daß der Umzug Geld kostet, auch wenn ein Großteil vom AA bezuschußt wird.
    Kostet Dich der Umzug zuviel? Hast Du vielleicht einfach zuviel? Verkauf doch den ganzen Mist. Dann hast Du das Geld, um das wirklich notwendige zu transportieren und gleich noch etwas Startkapital.
    Zitat:
    Die Miete für die Zeit der Kündigungsfrist Deines alten Mietvertrages übernehmen sie nämlich nicht bei 1000 EUR ALG :D ),
    Kündige einfach, _bevor_ Du umziehst, dann mußt Du nicht zwei Wohnungen gleichzeitig bezahlen. Oder versuch einen Nachmieter zu finden, oder rede nur einfach mal mit dem Vermieter. Solche Beispiele zeigen einfach, wie aus allem ein unlösbares Grundsatzproblem konstruiert wird. Auch wenn es einige Fälle gibt, in denen ein Problem entstehen konnte, ist das nicht zwangsläufig der Regelfall. Aber bei Dir fallen natürlich immer alle möglichen Extremfälle zusammen.
    Und liefern die typische Begründungen warum man am besten erst gar nichts unternimmt.
    Natürlich ist diese Welt nicht perfekt. Und nicht jeder hat die Möglichkeiten. Aber wenn die, die eigentlich dazu in der Lage wären, Eigenintitiative entwickeln würde, hätten wir auch mehr Kapazitäten, um mehr für die anderen zu tun.
    Und ursprünglich war das Ganze auch an die Leute gerichtet, die in _diesem_ Forum über die Zustände klagen und offensichtlich die Möglichkeiten haben, etwas zu tun.
    Zitat:
    Und dann gründe ein Unternehmen, dessen Konzept und somit Finanzierung abgelehnt wird trotz sehr guter Bestandsaussichten.
    Warum soll ich etwas gründen, daß von vornherein abgelehnt wird? Ist das die Grundhaltung der Leute, die Du hier vertrittst? Sollen tausende gar nicht erst etwas versuchen, weil irgendwo mal Einer keinen Erfolg hatte?
    Ich habe es einmal gemacht, aus eigener Kraft. Und sollte dieses Projekt scheitern, weil ja unsere Wirtschaft so extrem am Abgrund vor sich hin vegetiert, werde ich wieder etwas versuchen. Und sollte es dann tatsächlich unmöglich sein, weil mir automatisch alle Steine dieser Welt in den Weg gelegt werden, dann werde ich hier gerne posten, daß Du recht hattest.
    Übrigens: niemand wird als Arbeitsloser geboren.

    mfg
    --
    Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

    [ Dieser Beitrag wurde von Holger am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 20:27 Uhr

    Andreas_B
    Posts: 3121
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Gonozal:

    Und darum geht es einerseits. Andererseit war das Ziel zu zeigen, wie hoch die Rente bei diesem Beitrag sein könnte, was sie aber nicht ist.


    Mal so als kleiner Einwurf. Selbst bei Kapitaldeckungsverfahren, welches Du vorschlägst, wäre Deine Rechnung falsch. Die gleichen Probleme wie das Umlageverfahren bekommt das Kapitaldeckungsverfahren ebenfalls und viele weitere noch dazu.
    Der Vorteil wäre eine Entkopplung von den Arbeitskosten, da hast Du schon recht. Das ist aber auch der einzige (und das wiegt IMHO die imensen Nachteile nicht auf).
    Warum haben die Leute als nicht so viel Geld, wie Du berechnet hast, sondern genauso wenig Rente wie bisher? Mal stark vereinfacht beschrieben:
    -> 1.) Das Geld muss ja angelegt werden. Zu Arbeitszeiten wird also gespart und zu Rentenzeiten wieder entspart.
    2.) Als Anlageobjekte kommen indirekt Aktien zum Einsatz (mit denen handeln ja die Kreditinstitute. Aus didaktischen Gründen lassen wir andere Anlagemöglichkeiten mal außer Acht - ändert aber nichts an der Aussage). Also kaufen die Arbeitenden Aktien.
    3.) Die arbeitende Generation geht in Rente. Wenn es dann wie heute viele Rentner gibt und relativ wenige Arbeitnehmer, dann müssen viele Junge Leute viele Aktien kaufen.
    4.) Die Folge davon ist, dass die Kurse wieder sinken und die Alten erzielen einen geringen Erlös und haben, genau wie heute, kleine Renten.

    Es ist also volkommen unmöglich, dass mit einer einfachen Zins- und Zinseszinsrechnung auszurechnen.
    Dazu, dass die Geldversorgung der Alten genauso problematisch ist, wie heute, gesellt sich hinzu, dass das Kapitaldeckungsverfahren viel Anfälliger auf Störungen reagiert -> Folge: Der Kapitalstock bleibt möglicherweise nicht erhalten und das Rentensystem bricht zusammen. Das Umlageverfahren ist aber extrem stabil und garantiert den Alten zumindest eine gewisse Mindestversorgung. Warum die Umstellung sowieso aus Kostengründen illusorisch ist, hat ja Maja schon perfekt beschrieben. Denkbar wäre lediglich eine gewisse Mischform (die Riester-Rente zielt ja bereits ungefähr in diese Richtung).

    Ciao
    Andreas

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    30.05.2005, 20:36 Uhr

    Kronos
    Posts: 1168
    Nutzer
    @Andreas_B

    Schön gerechnet, aber leider völlig falsch....

    Die meisten Sparfonds auf Aktienbasis beziehen sich nicht nur auf deutsche oder auch nur europäische Aktien, und in USA, Asien oder Süd-Amerika gibt es keinen deratigen Nachwuchsprobleme, also gibt es dann noch genug Leute die grad dann wenn wir in Rente gehen grade anfangen sich um ihre Zukunft Gedanken zu machen.

    Natürlich wird die Überalterung Folgen haben (z.B: massive Zuwanderung, oder extreme Preissteigerungen bei Dienstleistungen), nur ist die globalisierte Wirtschaft ungefähr so vorhersagbar wie das Klima.

    MfG
    Kronos
    --
    Only the good die young all the evil seem to live forever

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    30.05.2005, 20:55 Uhr

    Andreas_B
    Posts: 3121
    Nutzer
    Doppelt, sorry!

    [ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 20:57 Uhr

    Andreas_B
    Posts: 3121
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Kronos:
    @Andreas_B

    Schön gerechnet, aber leider völlig falsch....


    Ganz und gar nicht.

    Zitat:
    Die meisten Sparfonds auf Aktienbasis beziehen sich nicht nur auf deutsche oder auch nur europäische Aktien, und in USA, Asien oder Süd-Amerika gibt es keinen deratigen Nachwuchsprobleme, also gibt es dann noch genug Leute die grad dann wenn wir in Rente gehen grade anfangen sich um ihre Zukunft Gedanken zu machen.

    Schön gedacht, aber zumindest nicht ganz vollständig ;)
    Zum einen ist die Problematik in den Industrieländern in der Regel auch vorhanden (natürlich mehr oder weniger ausgeprägt) und würde das Problem so nicht lösen.
    Wenn man im Ausland Aktien kauft, dann macht man sich schließlich von deren Konjunktur abhängig. Wenn man Aktien von Unternehmen im Ausland kauft und dort dann eine Krise ist, dann sind die Renten futsch. Es ist möglicherweise auch eine Chance, wenn man die Aktien jetzt in Schwellenländern investiert, da hast Du recht. Aber das Risiko ist sehr groß -> das ist die Gefahr, einen ganzen Kapitalstock zu vernichten.
    Ich würde das nicht eingehen und das Umlageverfahren bevorzugen, die alternative in Schwellenländern die Rente sichern zu wollen erscheint mir vollkommen unakzeptabel. Wenn man da auf das falsche Schwellenland setzt, kann das böse in die Hose gehen.

    Ciao
    Andreas








    [ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 21:01 Uhr

    Kronos
    Posts: 1168
    Nutzer
    Wenn mann für die Rente Aktien/Fonds kauft, das heisst es streuen, streuen und nochmal streuen :glow:

    Ach ja, und zumindest die USA (und ich glaub auch Australien und Neuseeland) sind sowohl Teil der 1ter Welt als auch mit ausreichend Nachwuchs gesegnet.

    MfG
    Kronos
    --
    Only the good die young all the evil seem to live forever

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    30.05.2005, 21:02 Uhr

    Andreas_B
    Posts: 3121
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Kronos:

    Natürlich wird die Überalterung Folgen haben (z.B: massive Zuwanderung, oder extreme Preissteigerungen bei Dienstleistungen), nur ist die globalisierte Wirtschaft ungefähr so vorhersagbar wie das Klima.


    Richtig, und genau das ist IMHO ein Grund, weiter auf das Umlageverfahren zu setzen. Das funktioniert grundsätzlich immer - wenn nicht gerade die Welt untergeht :)

    Ciao
    Andreas

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    30.05.2005, 21:06 Uhr

    Andreas_B
    Posts: 3121
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Kronos:

    Ach ja, und zumindest die USA (und ich glaub auch Australien und Neuseeland) sind sowohl Teil der 1ter Welt als auch mit ausreichend Nachwuchs gesegnet.


    Tja, das Kapitaldeckungsverfahren _kann_ ja auch funktionieren. Aber ob es wirklich sinnvoll ist, für eine IMHO geringe dauerhafte Erfolgsaussicht so hoch zu pokern? Letztlich muss das ja jeder selbst wissen und wenn die Mehrheit das wünscht (wenn ich mich nicht schwer irre, dann strebt die CDU das an), dann wird es (vielleicht) so kommen und dann werde ich auch damit klar kommen. Aber sinnvoll ist es IMHO nicht.

    Oder würdest Du das Kapitaldeckungsverfahren überhaupt nicht als risikoreich bezeichnen? Warum sollten die Länder, in denen investiert wurde, nicht auch mal in eine Krise geraten? Dann würde ja Gonozals Rechnung stimmen, aber wehe, es passiert auch nur die kleinste Kleinigkeit, dann ist die Rechnung nicht mehr richtig und darauf wollte ich eigentlich hinaus.

    Ciao
    Andreas


    [ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 21:54 Uhr

    Maja
    Posts: 15429
    Nutzer
    @ Gonzal

    Heftige "Diskussion". ;) Ich klinke mich was Reaktionen auf dich betrifft hier aus. Selten jemanden erlebt, der sich selbst am laufenden Band widerspricht und infrage stellt wie du, um zu "erkären", dass ihn alle falsch verstehen. Einzig Politiker können das noch besser als du. Was die Argumentation der anderen betrifft, so solltest du genauer und vielleicht den einen oder anderen Satz häufiger lesen, damit du anderen nicht das Wort im Mund herum drehst.

    Vielleicht findest du später, wenn sich die Wogen hier wieder geglättet haben, die Ruhe, alles noch mal konzentrierter und überlegter zu lesen. Nicht alles was du sagst ist grundsätzlich falsch. Allein, es fehlt am rechten Maß. Nichts von dem was du uns erzählst ist neu für uns. Und eine flächendeckende Senkung von Einkommen ist keine Lösung für das Arbeitslosenproblem in diesem Land. Es wurde hier schon sehr gut erklärt. Wir leben in einer globalisierten Welt. Wir können so billig werden wie wir wollen, es wird immer noch andere geben die noch billiger sind. Wir erleben derzeit, wie Arbeitsplätze von einem Billiglohnland ins nächste hin und her verschoben werden. Da können wir nicht mithalten. Egal was wir tun. Das kannst du akzeptieren oder nicht. Ändern wird das auch eine Angela Merkel nicht können. Es sei denn, sie exportiert westeuropäischen Wohlstand nach Nah- und Fern-Ost.

    Die Sozialsysteme müssen auf die Grundversorgung zürückgefahren werden, für die sie einst gedacht waren, und die Betragszahlerbasis muss verbreiter werden. Das habe ich schon vor einger Zeit in diesem Forum geschrieben. Daran haben schon rot/grün gearbeitet.

    An eine Abschaffung des paritätisch finanzierten Solidarsystems im Bereich Renten-, Kranken und Arbeitslosenversicherung ist nicht zu denken. Eine Kopfpauschale ist weder sozial noch eine Lösung.
    Eine Kopfpauschale ist nichts anderes als die alte Umverteilung von unten nach oben, wie es Union und FDP seit je her gern getan haben. Ihre anderen "Konzepte" lesen sich nicht anders. Unten weg nehmen, ob reinstecken. Mittelständische und kleine Betreibe werden wieder auf der Strecke bleiben und das Großkapital, das hier keine Arbeitsplätze schaffen wird, wird sich das Geld nehmen und anderswo investieren.

    Du siehst in den Investitionen von BMW und AMD in den neuen Bundesländern einen Erfolg schwarzer Politik? Frage dich, ob diese ARbeitsplätze ohne Milliarden Subventionen auch entstanden wären. Und frage dich lieber nicht, wie lange sie erhalten bleiben werden.

    Ich muss mich noch selbst korrigieren:
    Zitat:
    Original von Maja:
    Ende 1998 kam die Wiedervereinigung.


    Gemeint war natürlich der Mauerfall Ende 1989. Die Widervereinigung des einst geteilten Deuschland fand im Oktober 1990 statt.

    [ Dieser Beitrag wurde von Maja am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 21:59 Uhr

    Holger
    Posts: 8116
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Andreas_B:
    Dazu, dass die Geldversorgung der Alten genauso problematisch ist, wie heute, gesellt sich hinzu, dass das Kapitaldeckungsverfahren viel Anfälliger auf Störungen reagiert -> Folge: Der Kapitalstock bleibt möglicherweise nicht erhalten und das Rentensystem bricht zusammen. Das Umlageverfahren ist aber extrem stabil und garantiert den Alten zumindest eine gewisse Mindestversorgung.

    Prinzipiell hast Du Recht, daß beide Verfahren in einem abgeschlossenen Wirtschaftssystem auf genau dasselbe hinauslaufen. Im Endeffekt erwirtschaftet die arbeitende Generation den Unterhalt der älteren (und auch der Kinder, wie schon immer...).
    Es gibt aber einen Unterschied im rechtlichen Bereich. Die von Dir erklärte Stabilität des Umlageverfahrens sehe ich nicht so. Bei diesem kann alle Naselang ein Politiker durch öffentliche Überlegungen, die Renten willkürlich zu kürzen, Unsicherheit schaffen.
    Die Aktien(-fond) basierte Anlageform unterliegt einer Rechtsform, in der der Ausgleichsmechanismus von selbst funktioniert. Wenn weniger Wirtschaftskraft da ist, sinkt automatisch die Rendite. Das kann von jedem nachvollzogen und berechnet werden. Und unterliegt (zumind. scheinbar) weniger der Willkür einzelner.
    Auch wenn dieser Unterschied hauptsächlich gefühlter Natur ist, kann er einen großen Unterschied bei der Akzeptanz erzeugen. Gegen die Politik kann man demonstrieren gehen, gegen die Wirtschaftslage nicht (ohne sich lächerlich zu machen).

    mfg
    --
    Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

    [ Dieser Beitrag wurde von Holger am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 22:07 Uhr

    Maja
    Posts: 15429
    Nutzer
    @ Gonozal

    > DU hast geschrieben, dass sie ALLE nicht vermittelbar wären.
    > "Jetzt in den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar sind sie alle
    > nicht. Selbst dann nicht, wenn es "genug" offene Stellen geben
    > würde." [Maja, 29.05.2005, 21:30 Uhr]

    Gehe zurück zu diesem Beitrag. Zähle langsam bis Zehn und lese diesen Beitrag langsam noch mal. Dieses Zitat, das du hier völlig aus dem Zusammenhang reißt, bezieht sich auf die Problemfälle unter den ALG II Beziehern, die du oben so salop als Asoziale bezeichnet hast (Suchtkranke, Vorbestrafte und andere schwer bis nicht Vermittelbare).

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    30.05.2005, 22:18 Uhr

    Andreas_B
    Posts: 3121
    Nutzer
    [quote]
    Original von Holger:
    Zitat:
    Original von Andreas_B:

    Es gibt aber einen Unterschied im rechtlichen Bereich. Die von Dir erklärte Stabilität des Umlageverfahrens sehe ich nicht so.


    Ja, könnte man so sehen. Das sind aber Dinge, die selbstverschuldet sind und kein grundsätzliches Problem des Umlageverfahrens. Das Kapitaldeckungsverfahren ist ja bereits von seiner Natur her instabiler.

    Zitat:
    Gegen die Politik kann man demonstrieren gehen, gegen die Wirtschaftslage nicht

    Eben, eine unakzeptable Kürzung kann (theoretisch) rückgängig gemacht werden. Wenn das Kapitaldeckungsverfahren aber zusammengebrochen ist, dann ist da nichts mehr zu machen...

    Zitat:
    Wenn weniger Wirtschaftskraft da ist, sinkt automatisch die Rendite. Das kann von jedem nachvollzogen und berechnet werden. Und unterliegt (zumind. scheinbar) weniger der Willkür einzelner.

    Die Gefahr ist halt, dass im Extremfall _alles_ weg ist und es dann keine Rente mehr gibt. Dieser Extremfall ist beim Umlageverfahren eben nicht denkbar. Selbst bei weit weniger extremen Situationen würde die Situation schnell kritisch werden.
    Allerdings, Deine Akzeptanzvermutung könnt sich in der Tat als richtig erweisen.
    Ich persönlich halte das aber für keine akzeptable Methode. Da aber eine vollkommene Umstellung sowieso praktisch nicht möglich ist, weil nicht finanzierbar, könnte es auf eine Mischform hinauslaufen. Warten wir es mal ab,...

    Ciao
    Andreas

    [ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 22:24 Uhr

    Maja
    Posts: 15429
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    Zitat:
    Original von Gonozal:
    Ich finde es gut, dass der Ami und der Engländer aus der Wirtschaftslage heraus die Möglichkeit haben, sich mittels Schulden ein schönes Leben aufzubauen.
    Wer aus der Schuldenfalle nicht mehr rauskommt, weil er es übertreibt, hat es nicht besser verdient. Es wird ja keiner gezwungen, zu viele Schulden zu machen.


    Und dann meint er mir sagen zu müssen:

    Zitat:
    mal wieder einige Klarstellungen.

    Mir wird so einiges klar.....

    Auch in Deutschland sind Millionen von Haushalten hoffnungslos überschuldet. Erstens ist Verschulden offenbar nur in den USA und in GB gut, und zweitens sind die alle selbst schuld, wenn sie es nicht mehr zurückzahlen können, diese Idioten.

    Gonozal, ich wünsche dir, dass du nie in eine echte Notlage geraten wirst und deine Worte hier verfluchen musst. Deine Borniertheit spottet jeder Beschreibung. Pass auf, dass das hohe Ross auf dem du sitzt nicht irgendwann scheut.

    @ whose
    > Das stimmt. Leider wird auch der Mittelstand immer stärker auf das > Thema Verlagerung eingestimmt. Die örtlichen IHKs bieten spezielle
    > Workshops für Mittelstandsunternehmen an, die sich mit dem Thema
    > auseinandersetzen und Finanzierungsberatung sowie
    > Kontaktvermittlung vor Ort bieten...

    Stimmt, es gibt gut organisierte Arbeitsplatzverlagerungsseminare mit hochkarätigen Referenten. Da ist nichts zu teuer.

    Es stimmt leider auch, dass der Schritt in die Selbstständigkeit hierzulande so langsam zur schier unüberwindbaren Hürde wird, sofern man das nötige Startkaptial nicht aus eigener Kraft aufbringen kann. Seit Basel II bekommt niemand mehr Risikokaptitel. Existenzgründer eben so wenig wie bereits existierende Betriebe.


    [ Dieser Beitrag wurde von Maja am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 22:37 Uhr

    Maja
    Posts: 15429
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Kronos:
    ist die globalisierte Wirtschaft ungefähr so vorhersagbar wie das Klima.

    Hehe, der ist gut. Das haut dem Fass die Krone ins Gesicht und relativiert alle nationalen Reformdiskussionen. ;)



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    30.05.2005, 22:41 Uhr

    Gonozal
    Posts: 778
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    Hallo Leute,

    @ Maja:

    Zitat:
    Original von Maja:
    Auch in Deutschland sind Millionen von Haushalten hoffnungslos überschuldet. Erstens ist das offenbar nur in den USA und in GB gut, und zweitens sind die alle selbst schuld, diese Idioten.

    Gonozal, ich wünsche dir, dass du nie in eine echte Notlage geraten wirst und deine Worte hier verfluchen musst. Deine Borniertheit spottet jeder Beschreibung. Pass auf, dass das hohe Ross auf dem du sitzt nicht irgendwann scheut.


    Du willst es nicht begreifen, Maja. Du drehst meine sämtlichen Argumente so, wie du sie gerade brauchen kannst.
    Zum Beispiel meine Aussage, der Ami, der sich Familie, Haus, 2 Autos usw. mit Mitte 30 leistet - dank Schulden, sei selber schuld, wenn er es sich real nicht leisten könnte.
    Ich weis nicht, was daran so schwer zu akzeptieren ist. Ich habe die Aussage nie auf Leute in Notlagen bezogen. Aber das weist du selbst, wenn du ehrlich bist.

    Es hat keinen Sinn mehr, weiter mit dir zu diskutieren. Du bist von Anfang an voreingenommen. Ich habe wenigstens versucht, auf deine Argumente einzugehen.

    Ich werde meine Argumente nicht mehr weiter rechtfertigen, weil du sie eh umdrehst.

    Bis jetzt habe ich nicht EIN Argument dafür gehört, was Rot-Grün nach gewonnener Wahl machen soll, wenn die aktuellen Reformen nicht ausreichen. Und das, obwohl ich diese Frage schon oft genug gestellt habe.

    Ich wünsche dir, dass du die Regierung bekommst, die du verdienst.
    Blöderweise ist es dann auch meine.

    Ende.

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    30.05.2005, 22:53 Uhr

    Maja
    Posts: 15429
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Gonozal:
    Bis jetzt habe ich nicht EIN Argument dafür gehört, was Rot-Grün nach gewonnener Wahl machen soll, wenn die aktuellen Reformen nicht ausreichen. Und das, obwohl ich diese Frage schon oft genug gestellt habe.



    :rotate: :rotate: :rotate: :rotate: :lach: :lach: :lach:

    Vergiss es einfach. Wir werden alle bekommen, was wir verdienen. ;)
    8o :dance3: :rolleyes: :angry: I-)

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    30.05.2005, 23:54 Uhr

    NoImag
    Posts: 1050
    Nutzer
    @ Gonozal:

    Maja und andere haben dir ja schon geantwortet, aber ich will es auch nochmal versuchen, dir klar zu machen, welchen unrealistischen Unsinn du bei deinem Beispiel verzapft hast.

    Das beginnt bereits ganz am Anfang:

    Zitat:
    Der Rentenversicherungssatz beträgt 19%, nimmt man AG- und AN-Anteil zusammen.

    Wenn du den Arbeitgeberanteil mit hinzurechnest, dann senkst du das Nettoeinkommen automatisch um den Arbeitgeberanteil. Er heißt nämlich deswegen so, weil er eben nicht von deinem Gehalt abgezogen wird. ;)

    Deine Aussage war: Die Sozialversicherungen lassen sich ohne Senkung des Nettoeinkommens für die Mehrheit der Arbeitnehmer privatisieren.

    Wenn dies deine Aussage ist, dann darfst du auch nur den Arbeitnehmeranteil für deine Rechnung verwenden. Bei Arbeitnehmer A ergibt sich somit nur noch 1.184 ¤.
    Hinzu kommt, dass du die Inflation vergessen hast. Außerdem sind die 3 % vollkommen willkürlich gewählt. Wenn du deine Anlage weit genug streust und keine Weltwirtschaftskrise dazwischen kommt, dann ist dieser Wert am Kapitalmarkt zwar erreichbar. Aber was machen diejenigen, die keine 100 ¤ im Monat zusammen bekommen um ihr Geld am Kapitalmarkt anlegen zu dürfen und deshalb auf einfaches Ratensparen angewiesen sind?
    Oder willst du nur sagen, dass dich das Umlageverfahren stört und du Kapitaldeckung willst? Das hat aber nichts mit privater oder staatlicher Absicherung zu tun. Ich habe nie behauptet, dass Kapitaldeckung nicht funktionieren kann (die Betonung liegt auf kann, es hat schon so mancher Pensionsfonds arge Probleme bekommen, weil er sich verspekuliert hat, weitere Probleme wurden ja schon diskutiert).

    Du hast noch einen ganz anderen entscheidenden Punkt vergessen: Meine Aussage zur Rentenversicherung war, dass bei einer Privatisierung millionen Rentner ohne Einkommen sind, was sich erheblich auf den Konsum auswirken wird, ganz davon abgesehen, das diese Rentner verhungern würden. Dein ganzes Beispiel geht auf mein Argument darum gar nicht ein.

    Zitat:
    Das sich das so nicht umsetzen lässt, ohne die derzeitigen Renten einzustellen, ist mir klar. Es ist nur ein Beispiel, das sich beliebig für andere Sozialleistungen durchrechnen lässt. Es zeigt ganz gut, dass auch eine Reduzierung der Vorsorge nicht zu Armut führen muß.

    Was soll das? Du behauptest, das Beispiel würde genauso für die anderen Sozialversicherungen gelten? Ich kann nur wiederholen: Informiere dich über die PKV. Sie ist für die Mehrheit der Arbeitnehmer teurer. Und bevor du wieder eine Milchmädchenrechnung machst: Berücksichtige, dass du bei der PKV jede Person versichern musst. Eine kostenlose Mitversicherung von Kindern und Ehepartner ohne Einkommen gibt es nicht! Wenn du das ganze wirklich privatisieren willst, ohne die Nettogehälter zu senken, dann darfst du nicht wieder vergessen, beim Vergleich nur mit 7% AN-Anteil für die GKV zu rechnen.

    Genauso wirkt sich die Unfallversicherung in jedem Fall negativ auf das Netto aus, egal wie effektiv die Versicherung ist, bisher zahlen dort Arbenehmer nämlich 0 ¤. Das ist nicht zu unterbieten.

    Zitat:
    Also komme mir nicht ständig damit, dass ein Absenken der Brutto-Arbeitskosten unbedingt die Nettoeinkommen senkt!

    Ich habe dir gerade das Gegenteil bewiesen.

    Zitat:
    Ein anderes Beispiel zum Thema Konsum:
    A hat ein Einkommen von 2.000 ¤ im Monat, B von 1.000 ¤. Du gehst davon aus, dass A die Differenz von 1.000 ¤ in den Konsum steckt und damit die Binnenkonjunktur ankurbelt.
    Was, wenn A nur 300 ¤ mehr konsumiert und den Rest spart, weil er sich absichern muss für den Fall, dass er seine Arbeit verliert?


    Du hast wieder nur halb gelesen. Ich habe von denen gesprochen, die ihr Einkommen überwiegend in den Konsum stecken müssen (B), nicht von denen, denen du mit deinen Reformen mehr Geld in die Hand geben willst (A).

    Zitat:
    Meine Meinung ist, dass mehr konsumiert werden wird, wenn es mehr B?s gibt. So diese denn ihres Jobs sicher sind. Hinzu kommt der Vorteil, dass aus C?s B?s werden, also ebenfalls endlich wieder "normal" konsumieren können. Und zu guter letzt werden auch die A?s mehr konsumieren, weil sie auch nicht mehr aus Angst sparen müssen.

    Nur das du nicht die A's reduzierst, sondern den B's das Geld wegnimmst.

    Zitat:
    Soviel zum Thema Mathematik. Manchmal hilft es, die eigenen Formeln mit Zahlen zu hinterlegen. Du wirst es verstehen, dass ich mit meinen eigenen Formeln gearbeitet habe.

    Mathematik führt nur zum richtigen Ergebnis, wenn man auch die richtigen Zahlen einsetzt. Darum mein Hinweis, darauf, dass du dich informieren sollst. Der gilt noch immer.

    Tschüß,


    [ Dieser Beitrag wurde von NoImag am 30.05.2005 editiert. ]

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    30.05.2005, 23:57 Uhr

    Neologic
    Posts: 297
    [Ex-Mitglied]
    Michael Mann

    "...ein Gräslein, mutiert und daher mit rosa Einsprengseln."

    Hey, so ne seltene Pflanze wird unter Naturschutz gestellt. Du darfst nicht immer nur zum wohlergehen des Menschen die Natur mal eben schnell opfern. Vieleicht gedeiht die Pflnze nur dort Ideal. Wer weiss was für ein Medizinischer Nutzen die Planze für uns bereithält.

    Der Urwald wird ja jetzt schon weiter fleißig Raubgerodet. Viele noch unentdekte Pflanzen und Tierarten gehen dabei verloren. Und nur, damit Du bei McDreck günstigier deinen Hamburger bekommst.

    AC-Pseudo

    "Hab ich behauptet, daß ich sie je für regierungsfähig gehalten habe? ;) "

    Wir brauchen aber so ne Grüne Partei. Wer sonnst soll denn für die Natur vorsprechen?
    Was uns fehlt sind die richtigen Leute, die frischen Wind in die Rentner Kompostie Partei bringen.

    Michael Mann

    "Aber hast Du nicht die Joints vergessen?"

    Ach komm, die Zeiten sind doch schon vorbei.

    Wolfmann

    "ups, ich war doch nie ein Grüner :lach: "

    Das solltest Du aber, wenn dir was an unsere Natur liegt. Es sei den Du willst verseuchtes Wasser trinken, und Gen Food fressen. Wir alle gehören ja jetzt schon auf den sondermüll. So verseucht sind wir....

    Maja

    "Tja, und dann gibt es die Fälle, in den wir gar nicht erst forschen und entwicklen dürfen. X( "

    Da solltest Du dich aber bei den Christen bedanken!
    Willst Du, das die Witschaftsbonzen sich immer weiter breitmachen und die Natur immer weiter Raubwirtsachaften. Was meinste wie lange sowas gutgehen kann?

    CASSIUS1999

    "Wo ist eigentlich nun das Endlager, was uns garantiert, das es tausende von Jahren erhalten bleibt?"

    Vor allem besteht das Risiko, das die Fässer beschädigt werden könnten, und der Radioaktive Abfall in das Grundwasser gerät!

    "...Sollte das so kommen, bleibt nur die Auswanderung. ;) "

    Wenn das so einfach wäre. Du müßtest schon im Lotto gewinnen... naja.

    Maja

    "Dass Akkus ökologisch sinnvoller..."

    Sind es aber. Auf jedenfall besser als Wegwerfbatterien. Und wenn wir alle Leistungsstarke Solarzellen auf den Dach hätten... ich weis, schöner Traum.
    Vor allem wenn alle mehr Notebooks und Energiesparlampen nutzen würden. Könnte man sicher ein Atomkraftwerkchen abschalten oder auf stand by legen.
    Ich nutze bevorzugt ein Notebook. Es muß ja kein superduper Lappi sein. Für sehr Rechen intensive sachen wie Spiiiiieeeele... hehehe, muß man eben den PC anschmeißen. Es sein den man gönnt sich ein schnelles Zweit Nootie mit PCI Express.


    Noimag

    "Umweltschutz ist Menschenschutz! Wann begreift ihr das endlich?"

    Da bin ich ganz deiner Meinung.
    Komm lass uns ne neue Grüne Partei gründen :D

    LemminK

    "...., müssen die betreffenden Zellen mindestens 15 Jahre (oder waren es sogar 20 ?) durchhalten."

    Sind dir Radioaktive strahlen Lieber?
    Die Solarforschung schreitet immer weiter vorran.

    Gonozal

    "Ich bin nicht Umweltschützer genug, um meinen Lebensstandart nennenswert einzuschränken, um die Umwelt zu schützen. Zumindest solange, wie kaum ein anderer mitmacht."

    Das ist dr springende Punkt. Wer macht den ersten schritt? Ich bin der meinung , auch kleinvieh macht mist, und viele kleinviecher machen großen mist. Wenn jder die einstellung vertritt, das es sich eh nicht lohnt im kleinen für sich was für die Umwelt zu tun, dann wird die Natur immer weiter zu grunde gehen. Das Dumme ist nur, das die Natur nicht warten kann, bis wir uns mal endlich entschieden haben.

    "Deswegen muß ich in den sauren Apfel beißen."

    Gibt es für dich nur Ketschup oder Mayo. Wie steht es mit sempf?
    Wähl doch mal ne kleine Partei! Oder biste ein Fisch der gerne mit dem Strom zum Wasserfall hin schwimmt?

    Holger

    "So oder so wird sich nichts ändern,..."

    Wie denn auch? Bei den schulden was wir haben. Wenn keine Ideen da waren, hat man halt eben ein Kredit geholt. Hat man uns da gefragt? Nein! Ich mag keine Kredite, wo man schon vorher weis, das man die nicht mehr zurückzahlen kann.

    Noimag

    "2. Windkrafträder erzeugen Strom. Natürlich gibt es "Elektrosmog". Das trifft auch auf alle anderen Kraftwerke zu."

    Vor allem heizen die Kernkraftwerke unsere flüsse auf. Diese Brüter müssen ja auch gekühlt werden. Windkrafträder stehen auch nicht mitten in ner Großstadt.

    "In der von der SPD durchgesetzten Form hat sie in der Tat keine Steuerungswirkung für den Energieverbrauch."

    Da ist aber mehr jeder einzelne von uns gefragt. Wenn jeder der meinung wäre, das man für Software nichts bezahlen müsse, sondern man Lieber Raubkopien zuhause benutzt, dann bringt das den Softwareunternehmen kein gewinn, und gehen pleite.

    NoImag

    "Nur deshalb Kernkraft zu verwenden, weil alle anderen das auch tun, obwohl man dies für falsch hält ist Blödsinn."

    Es ist sogar Kinderdenken, und kein Denken eines verantwortungsvollen Erwachsenen Menschen!

    "Die Technologie ist doch angeblich sicher. Was die Endsorgung angeht:"

    Auch vor Terroranschlägen und Erdbeben?

    Maja

    "DIE Patentlösung gibt es nicht."

    Die hände in den Schoß legen dürfen wir aber auch nicht. Sondern sollten die Alternativen als Chance für die Zukunft sehen und weiterforschen. Und nicht einfach sagen:" Hat doch eh alles keinen sinn, machen wir es uns einfach bequem, und zapfen weiter Atomstrom".

    "Glaube ruhig weiter, Politik könnte Arbeitsplätze schaffen indem sie alles tut, was Arbeitgeber sich wünschen."

    Das hatte vieleicht damals seine gültigkeit, aber Heute hat sich doch alles gewandelt. Das problem ist doch, das die Schnekenpolitik nicht mehr mit der geschwindigkeit der Wirtschaft mithaltn kann. Also heist es, den Arbeitgeben den Hintern hinterhertragen, damit man als Politiker nicht ganz Dumm bei den Wählern da steht.

    Robin

    "3/4 stimmten fuer Merkel ... mir fehlen die Worte"

    Aus einem ganz einfachen grund:

    Bild: http://home.tiscali.de/bilder2005/images/frau_merkel.jpg :lach:

    [ Dieser Beitrag wurde von Neologic am 31.05.2005 editiert. ]

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    31.05.2005, 00:02 Uhr

    Supimajo
    Posts: 1265
    Nutzer


    [ Dieser Beitrag wurde von Supimajo am 30.07.2005 um 19:55 Uhr editiert. ]

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    31.05.2005, 00:20 Uhr

    Supimajo
    Posts: 1265
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    [ Dieser Beitrag wurde von Supimajo am 30.07.2005 um 19:55 Uhr editiert. ]

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    31.05.2005, 00:33 Uhr

    Neologic
    Posts: 297
    [Ex-Mitglied]
    Hallo Supimajo,

    naja, ich denke das das Geldwirtschaftsystem schon lange altbakend und nicht mehr zukunftsträchtig ist.
    Wir sollten ein neues system einführen, sonnst werden die reichen immer reicher, und wir stehen eines tages mit leeren taschen da.

    Wer schützt uns gegen die Rafgierigen Bonzen?

    Bild: http://home.tiscali.de/bilder2005/images/20prozentverarsche.jpg
    --
    Bild: http://home.tiscali.de/bilder2005/images/kiss_rulez.jpg

    Kiss Rulez! Unser Papa Razi :lach:

    "Fight for your right to Paaaarty!"
    ----------------------> Beastie Boys


    [ Dieser Beitrag wurde von Neologic am 31.05.2005 editiert. ]

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    31.05.2005, 00:36 Uhr

    Supimajo
    Posts: 1265
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    [ Dieser Beitrag wurde von Supimajo am 30.07.2005 um 19:55 Uhr editiert. ]

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    31.05.2005, 00:51 Uhr

    Neologic
    Posts: 297
    [Ex-Mitglied]
    Supimajo

    "Dazu bedarf es keiner klugscheißenden Menschheit, die sich anmaßt wissen zu wollen was für die Natur gut ist."

    Eigentlich geht es ja darum die Natur so weit wie möglich zu erhalten und soweit wie nötig (nicht unötig!) zu schädigen.

    Das ist der sinn eines Umweltschützers.

    Mir ist auch bewußt das man die Natur nicht zu 100 % rein halten kann. Dazu müssten wir Menschen außerhalb dieser Welt auf ner Raumstation Leben.

    Leider kann sich die Natur nicht so leicht zur wehr setzen, weil wir wie ein Aids Virus die Natur immer weiter kaputtmachen. Sollte die Evolution der Natur eines Tages plötzlich von Heute auf Morgen, um Millionen von Jahren sich Evoluzionieren, dann häten wir in der tat ein problem.

    Aber bis dahin wird die Natur von uns vernichtet, ohne wenn und aber. ;(

    Bild: http://home.tiscali.de/bilder2005/images/tier_mit_mg.jpg
    Kommt her ihr SCHWEEEEIIIIINEEEE! :D

    [ Dieser Beitrag wurde von Neologic am 31.05.2005 editiert. ]

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    31.05.2005, 02:03 Uhr

    whose
    Posts: 2156
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Holger:
    Zitat:
    Original von whose:
    Och, das habe ich schon. Bei ihm funktionierts vor allem deshalb, weil er eine große Familie hat, die das nötige Eigenkapital durch Arbeit für den gemeinschaftlichen Etat aufgebracht hat. Wie machst DU das, wenn DU eine solche Großfamilie nicht zu Deinen Gönnern zählen kannst? Genau das ist beim Großteil der Arbeitslosen, die willens sind, etwas zu wagen, nämlich der Fall...

    Genau. Die werden nicht geboren, sondern schlüpfen aus Eiern. Und in den bekanntermaßen leeren Arbeitsämter trifft man auch keine Menschen, mit denen man Kontakte knüpfen könnte. Und das Internet existiert auch nicht.
    Man hat überhaupt keine Möglichkeiten und muß warten, daß die da oben endlich was dagegen tun...


    Ähm... moment... Du gibst einem Dir wildfremden Menschen Dein Geld, damit er ein Unternehmen gründen kann? Also, von Deiner Sorte braucht das Land noch viel mehr, dann gehts wieder aufwärts :D

    Zitat:
    Abgesehen davon, daß man sehr wohl auch Kredite bekommen kann, wenn man ein "geiles Unternehmenskonzept" hat, würde es bei manchem schon reichen, wenn man vielleicht mit dem Rauchen aufhört. Andere haben ihr Konto schon für wesentlich sinnlosere Sachen in der gleichen Größenordnung überzogen. Und ein paar haben vielleicht tatsächlich keine Möglichkeiten mehr.

    Das komische dabei ist nur, daß mir _jede_ Bank, bei vorsichtigem Nachfragen nach einem Kredit ohne Eigeneinlage, als erstes "dann siehts mehr als schlecht aus, weil die Kreditvergabe nach den Richtlinien von Basel in der 2. Fassung...(etc. pp.)" sagte...

    Könntest Du mal eine Bank nennen, die ohne Eigenkapital oder sonstige bedeutende Sicherheiten wie Grundbesitz oder Aktienfonds Kredite vergibt? Dasfür würden sich sicherlich noch wesentlich mehr Leute interessieren, die mit mir zusammen die (kostenpflichtige!) Informationsveranstaltung der IHK besuchten...

    Zitat:
    Wenn Du Hilfe vom Staat willst, mußt Du Dir schon eine Beurteilung durch ein vom Staat ausgewähltes Gremium gefallen lassen. Wenn Dir das nicht gefällt, dann mach's ohne Hilfe vom Staat.

    Ermh, wie wärs, wenn der Staat sich unabhängigere Gremien ausgesucht hätte? Darf man neuerdings nicht mehr kritisieren? Ist alles korrekt, was sich der Staat ausdenkt?

    Zitat:
    Interessante Verschwörungstheorie. Es ist also so, daß starke Unternehmen ständig ihre Agenten in der IHK im Einsatz haben, um herauszufinden, ob möglicherweise eine Konkurrenz durch Arbeitslose entstehen könnte? Oder ist die Vorgeschichte nicht doch ein wenig anders?

    Nein, die Vorgeschichte ist nicht anders. Andererseits ist dieser spezielle Fall nicht der einzige. Sieh Dich ein wenig in den Archiven diverser deutscher Tageszeitungen um, dann siehst Du, daß nicht alles so reibungslos läuft, wie Du es uns verkaufen willst...

    Zitat:
    Und diese Großunternehmen, die ein paar Millionen für Politiker abstellen, stehen in welchem Bezug zu dem Arbeitslosen, der noch nicht einmal einen Kredit über 5000 erhielt?

    Du schmeißt hier zwei Sachen zusammen. Die Firmen stehen im Bezug zu Neugründern, die ohne weiteres Kredite erhalten hätten, wäre ihr Konzept nicht "aus unverständlichen, vorgeblich wirtschaftlichen Gründen" (Zitat Westfälische Rundschau) von mehreren Institutionen abgelehnt worden.

    Zitat:
    Redest Du gerade von denen, die durch fiese Intrigen der Großunternehmen, die die Politiker und Beamten bestechen, an der Firmengründung gehindert werden?

    Nein, ich rede von denen, die mangels Eigenkapital (dank Arbeitslosigkeit und knapp gehaltenem Verdienst während eines Beschäftigungsverhältnisses) von den Banken kein Geld bekommen, um ein Unternehmen bis zum Break Even finanzieren zu können...

    Zitat:
    Bevor Du nichts erwirtschaftet hast, brauchst Du keine steuerliche Beratung. Steuerliche Beratung, die mehr kostet als Du erwirtschaftest, wäre sinnlos. Und jetzt erzähle mir nicht, man würde in Deutschland zur Steuerberatung gezwungen.

    Hm, seit wann gibts steuerliche Beratung von staatlich eingerichteten und finanzierten Stellen? Welche private Einrichtung ist doch gleich nochmal berechtigt, in allen Belangen des Steuerrechts Beratung anzubieten? Erzähl doch mal. Mich würde mal interessieren, wer das (außer einem zugelassenen und kostenpflichtigen Steuerberater) leisten _darf_.

    Abgesehen davon: Woher willst Du wissen, wie viel Du erwirtschaftest, bevor Du die tatsächliche Steuerlast genau kennst? Oder kannst Du etwa Kosten kalkulieren, bevor Du weißt, welche das sind? Dann: Glückwunsch, Herr Hellseher! :D

    Zitat:
    Wofür ist nochmal eine Beratung gut?

    Ermh, um zu erfahren, wie Du Dein Unternehmen gut führen kannst, aber nicht dazu, um vor der Existenz des Unternehmens über die Nichtexistenz aufgeklärt zu werden. Kannst Du die Beratung bezahlen, ist das ja prima, kannst Du es aber nicht, sind Dir von vornherein wichtige Informationen verwehrt, sofern Dein Konzept nicht gutgeheißen wird. Aus welchen Gründen auch immer. Die Beratung, wie Du es besser machen könntest, kostet Dich übrigens auch Geld, das wird Dir_nicht_ bezuschußt und es gibt auch keine Stellen, die das kostenlos machen.

    Zitat:
    Nunja, das dürfte wohl nicht der Normalfall sein. Zumal es Leute geben soll, die mögliche Interessenkonflikte im Vorfeld erkennen können. Ohne Unternehmensberatung.

    Tja, wenn Du es kannst, sei froh. Aber das können nicht _alle_.

    Zitat:
    Vielleicht sind auch nicht alle Bereiche der Wirtschaft dazu geeignet, sie mit noch mehr Arbeitskräften zu füllen. Aber hier wird offenbar grundsätzlich davon ausgegangen, daß es Aufgabe des Staates sei, dieses Problem zu lösen.
    Aber möglicherweise funktioniert die Welt nicht so.


    Sagen wir es so: Es sind nicht alle Pauschalurteile über Arbeitslose dafür geeignet, die Misere derselben zu erklären. So funktioniert die Welt jedenfalls nicht_. Nur weil einige es nicht _können_ (aus Gründen, die sie nicht zu verantworten haben ihre Arbeitslosigkeit beenden), heißt das noch nicht, daß sie es nicht _wollen_. Genau diese Ansicht wurde bei Dir mehr als deutlich.

    Zitat:
    Kostet Dich der Umzug zuviel? Hast Du vielleicht einfach zuviel? Verkauf doch den ganzen Mist. Dann hast Du das Geld, um das wirklich notwendige zu transportieren und gleich noch etwas Startkapital.

    *gacker* Was willst Du denn verkaufen von meinem Besitzstand, was Dir 10000 EUR und mehr bringt? Willkommen in der Realität :D

    Zitat:
    Kündige einfach, _bevor_ Du umziehst, dann mußt Du nicht zwei Wohnungen gleichzeitig bezahlen. Oder versuch einen Nachmieter zu finden, oder rede nur einfach mal mit dem Vermieter. Solche Beispiele zeigen einfach, wie aus allem ein unlösbares Grundsatzproblem konstruiert wird.

    Nein, ich habe Dir nur aufgezeigt, daß es keineswegs für die meisten Arbeitslosen so einfach ist, wie DU es hinstellst. Los, such Dir einfach mal eine Wohnung, in die Du _zusammen mit Deiner Familie_ einziehen kannst, und die Du Dir leisten kannst. Leg los, ich bin gespannt, ob Du passend zum Kündigungstermin Deiner alten Wohnung eine neue in der Nähe Deiner neuen Wirkungsstätte findest. Und ob Dein bisheriger Vermieter so ein guter Mensch ist, daß er nicht auf seinen persönlichen Vorteil aus ist oder eben keine größere Wohnungsgesellschaft ist.

    Du stellst das alles so wunderbar einfach hin, hast aber im Grunde keinen Plan, wie es ist, aus dem _Nichts_ ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Ohne Kohle im Rücken, ohne Studium. Denk einfach mal ein bißchen in anderen Bahnen, bevor Du andere Leute beurteilst.

    Zitat:
    Auch wenn es einige Fälle gibt, in denen ein Problem entstehen konnte, ist das nicht zwangsläufig der Regelfall. Aber bei Dir fallen natürlich immer alle möglichen Extremfälle zusammen.

    Und bei Dir die gegenteiligen Extremfälle. Alles läuft immer super und alles ist gar kein Problem und nirgendwo gibt es Schwierigkeiten. Is klar...

    Zitat:
    Und liefern die typische Begründungen warum man am besten erst gar nichts unternimmt.

    Blödsinn. Ich möchte Dich mal sehen, ob Du so einen Weg bis zum Ende durchziehst, wenn Du nichts zu essen im Kühlschrank hast. Große Klappe kann jeder haben. Warst Du schon in so einer Situation? Nichts zum Leben zu haben, hungern zu müssen, hoffen, daß die Durststrecke endlich mal ein Ende findet? So, wie DU redest, offensichtlich nicht. Es haben schon wesentlich "härtere" Leute als Du in solch einer Situation aufgegeben und sie sind deswegen keine Deut schlechter als Du oder ich.

    Zitat:
    Natürlich ist diese Welt nicht perfekt. Und nicht jeder hat die Möglichkeiten. Aber wenn die, die eigentlich dazu in der Lage wären, Eigenintitiative entwickeln würde, hätten wir auch mehr Kapazitäten, um mehr für die anderen zu tun.
    Und ursprünglich war das Ganze auch an die Leute gerichtet, die in _diesem_ Forum über die Zustände klagen und offensichtlich die Möglichkeiten haben, etwas zu tun.


    Hast Du eine Ahnung, wie viele Leute das tun? Und wie viele davon nach dem ersten Fehlschlag einen zweiten Anlauf wagen? Wie wäre es, wenn Du die Arbeitslosen mal etwas differenzierter betrachten würdest? Pauschalurteile hatten wir in letzter Zeit doch genug, oder?

    Zitat:
    Warum soll ich etwas gründen, daß von vornherein abgelehnt wird? Ist das die Grundhaltung der Leute, die Du hier vertrittst? Sollen tausende gar nicht erst etwas versuchen, weil irgendwo mal Einer keinen Erfolg hatte?

    Weil es möglicherweise aus Gründen abgelehnt wird, die _nicht_ betriebswirtschaftlicher Natur sind? Und ich habe nicht gesagt, daß die Leute es nicht versuchen. Auf den Seminaren, die ich besucht habe, waren genug Leute, die es zum wiederholten Mal versuchen. Ich wehre mich nur dagegen, daß jeder Arbeitslose, der sich über die momentanen Zustände beschwert, als tumber, motivationsloser Abstauber hingestellt wird.

    Zitat:
    Ich habe es einmal gemacht, aus eigener Kraft. Und sollte dieses Projekt scheitern, weil ja unsere Wirtschaft so extrem am Abgrund vor sich hin vegetiert, werde ich wieder etwas versuchen. Und sollte es dann tatsächlich unmöglich sein, weil mir automatisch alle Steine dieser Welt in den Weg gelegt werden, dann werde ich hier gerne posten, daß Du recht hattest.

    Es reicht, mir Recht zu geben, wenn Dir die Bank den Geldhahn zudreht. Wie so vielen deutschen, rechtschaffenen, fleißigen Handwerkern...

    DU bist nun mal nicht der Normalfall, es gibt noch viel mehr Leute da draußen, die _nicht_ Deine Voraussetzungen mitbringen. Ums kurz zu machen: Holger ist _nicht_ der Nabel der Welt...

    Zitat:
    Übrigens: niemand wird als Arbeitsloser geboren.

    Darauf würde ich _keine_ Wette abschließen... I-)

    Grüße

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    [ Dieser Beitrag wurde von whose am 31.05.2005 editiert. ]

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