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24.06.2005, 08:32 Uhr

unixv
Posts:
[Ex-Mitglied]
Verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft!!

So die Überschrift im Spiegel.

Aber wie es sich wohl wirklich auswirkt werden wir wohl erst erfahren wen es denn soweit ist.

Hier der Link zum Artikel -->

Klick


Kann ein angst und bange werden, na mal sehen wie das Programm der CDU/CSU aussieht, werden wir wohl am 11 Juli erfahren. Nur bei solchen aussagen macht man sich schon so seine Gedanken.

Zitat Spiegel.

Für ihr Wahlprogramm favorisiert die Union den Angaben zufolge eine eher wolkige Formulierung zur Zukunft der Mehrwertsteuer

Zitat Ende

Wolkige Formulierung?!?!?????

Na egal, kommt so oder so glaube ich.

WOCHENENDE!!!

Leute geniest das Schöne Wetter !

gruß unixV



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24.06.2005, 10:35 Uhr

Schaumstofflumpi
Posts: 1292
Nutzer
Die Politik wird immer desolater. Es gibt so viel Dreck, der durch die Politiker diskutiert und umgesetzt wird, der dem Steuerzahler unmengen an Gelder kostet. Es ist kaum zu fassen, was es nach wie vor noch für Diskussionen um die Rechtschreibreform gibt...nur als Beispiel. Was sollen wir denn noch für eine Partei wählen? Es gibt nichts gescheites mehr. Merkel will doch auch nur einmal in ihrem Leben den Kanzlerpokal schaukeln, dann hat sie ihr Kariereziel erreicht. Egal welcher Politiker, ich komme mir von allen veräppelt vor.

Gruß und ein wolkenfreies Wochenende,
Schaumstoffgesetz
--
<<<~~~| Schaumstofflumpi |~~~>>>


[ Dieser Beitrag wurde von Schaumstofflumpi am 24.06.2005 um 10:36 Uhr editiert. ]

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24.06.2005, 10:37 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Jede Steuererhöhung für sich ist schädlich für die Wirtschaft.

Eine Verlagerung von Sozialabgaben hin zu einer höheren Mehrwertsteuer, was ja geplant ist, ist hingegen positiv, da deutsche Produktionspreise dabei gleichzeitig wieder entlastet werden. Diesen Entlastungseffekt hätten die Billigimporte aus dem Ausland hingegen nicht.

Fazit: wenn dafür im Gegenzug die Sozialabgaben gesenkt werden, oder die Einkommensteuer, dann ist es neutral bis hin zu positiv.

Aber Panik machen macht ja soviel mehr Spaß...

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24.06.2005, 10:45 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@AC-Pseudo:
> Fazit: wenn dafür im Gegenzug die Sozialabgaben gesenkt werden,
> oder die Einkommensteuer, dann ist es neutral bis hin zu positiv.

Falsch, von einer gleichmäßigen Senkung der Einkommensteuerssätze profitieren v.a. Wohlhabendere, deren Spaarquote und absolutes Sparvolumen im Durchschnitt vergleichsweise hoch ist, während die Mehrwertsteuererhöhung v.a. zu Lasten des Konsums von Geringverdienern geht und damit die Binnenkonjunktur weiter schwächt. Das müsstest du als BWLer(?) eigentlich wissen, immerhin hast du auch VWL belegen müssen. :) Oder war der Prof. so schlecht? ;)

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 24.06.2005 um 10:49 Uhr editiert. ]

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24.06.2005, 10:47 Uhr

unixv
Posts:
[Ex-Mitglied]
Hallo AC-Pseudo,

ich hatte nicht vor mit diesem Posting hier Panik zu machen!

Mich hat nur Interessiert wie ihr das ganze seht, so langsam glaube ich, das hier nur „Ausgewählte“ Personen das recht zum Posten haben. Sollte ich mich irren, würde mich das freuen.

Ansonsten den Thread bitte löschen( dabei meinen Account gleich mit bitte).

Gruß unixV



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24.06.2005, 11:11 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
@CarstenS:

das ist zu einfach gerechnet.

Der überwiegende Anteil der Aufwendungen geht bei Geringverdienern in Miete (ohne MwSt) und Lebensmittel (7% MwSt). Dementsprechend werden Sie von einer höheren Mehrwertsteuer in kleinerem Maße beeinflußt, als Höherverdiener, die mehr in den Konsum stecken.

Die Höherverdiener profitieren hingegen weniger von der Senkung der Sozialversicherungen, da sie entweder der Kappungsgrenze unterliegen oder gar Sozialversicherungsfrei sind, da sie sich privat absichern. Die privaten Versicherer werden ja wohl kaum absenken.

Diese Effekte überwiegen den grundsätzlichen Ansatz, den du gebracht hast. Bis auf bei ein paar Multi-multi-Millionären. Aber auch da kommt es irgendwann zum Tragen, wenn sie sich mal was kaufen wollen, von dem ganzen Gelde...


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24.06.2005, 11:22 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@AC-Pseudo:
Nein. Du kannst es dir auch ganz einfach plausibel machen. Wer 1.000.000 Euro netto pro Jahr verdient, gibt im seltensten Fall 800.000 Euro davon aus. Wenn er jetzt um weitere 50.000 Euro entlastet wird, wandert dieser Betrag fast komplett ins "Sparschwein". (Selbst wenn du jemanden mit 100.000 Euro Nettoverdienst als Basis nimmst, ist auch dort die Sparquote im Durchschnitt noch deutlich höher als bei Geringverdienern.)
Wer dagegen im Jahr 20.000 Euro netto verdient, kann sich sowieso nicht alles leisten, was er sich gern leisten würde. Sprich, durch eine Mehrwertsteuererhöhung muss er seinen Konsum weiter einschränken, während er durch die Senkung der Einkommensteuersätze relativ weniger entlastet wird als Vermögendere - somit zahlt er bei aufkommenneutraler Umfinanzierung letztendlich drauf (-> weniger Konsum), während die Vermögenderen entlastet werden, aber diese Entlastung kaum für Konsum verwenden.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 24.06.2005 um 11:25 Uhr editiert. ]

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24.06.2005, 11:42 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
@CarstenS:

äh, kann das sein, daß wir hauptsächlich von verschiedenen Dingen reden? Ich spreche hauptsächlich von Sozialbeiträgen, du ausschließlich von ESt.

Letzten Endes ist aber auch der Einkommensteuerpunkt zu widerlegen:

Bei einkommensschwachen Haushalten wird ca 70% Prozent des Konsums in Miete und Lebensmittel umgesetzt, die von einer Erhöhung nicht betroffen wären. Das bedeutet, daß eine Nettoeinkommenssteigerung von 30% von 3,44% (bei einer Anhebung von 4 Prozentpunkten) notwenig wäre, um die Kaufkraft völlig gleich zu halten. Somit würde eine Steuerentlastung ausreichen, die das Nettoeinkommen um 1,032 % bei Geringverdienern anhebt.

Bei dem Einkommensmillionär müßte fast die volle Summe von 3,44% dagegen als Entlastung stehen, abzüglich allerdings der Sparquote.

Bei linearer Senkung aller Tarife dürfte das ziemlich neutral werden.

[ Dieser Beitrag wurde von AC-Pseudo am 24.06.2005 um 11:43 Uhr editiert. ]

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24.06.2005, 13:18 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
1) Wer sagt, das die reduzierte MWSt für Lebensmittel nicht ebenfalls angehoben würde?

2) Finde ich die Aussage zu den "verheerenden" Folgen für die Wirtschaft etwas zu ungenau. Die Wirtschaft trägt die Mehrwertsteuer ja gar nicht, das tut ausschließlich der Verbraucher. Wenn die Folgen für die Wirtschaft "verheerend" wären, dann ist das eine Nachwirkung der Auswirkung auf den Verbraucher.

3) Zu ausgleichenden Maßnahmen ist mal wieder überhaupt nichts gesagt worden ("wir bestätigen nichts, wir dementieren nichts"), so daß man überhaupt nicht abschätzen kann, was diese Aktion letztendlich bewirkt. Da wird mal wieder hervorragend im luftleeren Raum diskutiert.

4) Ist die Union ganz offenbar genauso plan- und orientierungslos wie Rot-/Grün.

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24.06.2005, 13:21 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Eine Verlagerung von Sozialabgaben hin zu einer höheren Mehrwertsteuer, was ja geplant ist, ist hingegen positiv, da deutsche Produktionspreise dabei gleichzeitig wieder entlastet werden.

Das ist richtig. Hätte diesen positiven Effekt jedoch nur, wenn MWST-Erhöhung und Entlastungen von AN und AG bei Sozialabbgaben (hier ist von der gKV die Rede) gleichzeitig eintreten. Zuerst die MWST zu erhöhen, um erst Jahre später den Beitragsatz zur gKV zu senken wäre fatal. Und dann spricht Merkel immer noch von eine Kopfprämie in der gKV, was wiederum nur für AG und Besserverdienende eine Entlastung in diesem Bereich bedeuten würde. Sozial gerecht wäre das nicht.
Zitat:
Diesen Entlastungseffekt hätten die Billigimporte aus dem Ausland hingegen nicht.
Für extreme Fälle gibt es erhöhte Zölle, z. B. auf Importe aus China. Dass diese von Unternehmern mit genügend krimineller Energie im großen Stil umgagen werden, steht auf einem anderen Blatt. Für den Rest der Importe gilt das Prinzip des freien Welthandels. Dem müssen wir uns stellen. Da hilft alles Jammern nichts.
Zitat:
Nettoeinkommenssteigerung von 30% von 3,44% (bei einer Anhebung von 4 Prozentpunkten) notwenig wäre, um die Kaufkraft völlig gleich zu halten. Somit würde eine Steuerentlastung ausreichen, die das Nettoeinkommen um 1,032 % bei Geringverdienern anhebt.
Langsam. Man sollte nicht zu viele Baustellen gleichzeitig aufmachen. Nun soll, so hat es zumindest den Anschein, die MWST zur Senkungen der Beiträge zur gKV erhöht werden. Das hat nur dann einen positiven Effekt, wenn beides gleichzeitig geschieht. Auf weitere Senkungen der Einkommensteuer würde ich persönlich in dem Zusammenhang erst mal verzichten. Und das nicht nur, weil auch das wiederum in erster Linie nur Besserverdienenden zu gute kommt, die diese Mehreinnahmen nicht in Kosum umsetzen würden.

Ich plädiere noch dafür, das die MWST auf Dienstleistungen im Handwerk nicht erhöht wird.

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24.06.2005, 13:31 Uhr

fisch08
Posts: 692
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:

Genauso: Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer wird einfach folgen für die persönlichen Verhältnisse jedes einzelnen und damit für die Wirtschaft haben. Zudem ist der Begriff "Einkommensschwach" genauso wie Gutverdienende derartige schwammig, dass sie eigentlich für eine Betrachtung überhaupt nicht in Frage kommen.

Zu den genannten 70% wird natürlich, BWL like, mal eben vergessen, dass zu Miete auch Strom, Wasser, Heizung gehört, erforderliche Instandsetzungsmaßnahmen kosten auch: Ergo: Die Miete wird steigen. Der Verbrauch hängt eindeutig mit der Anzahl der Familienmitglieder zusammen und damit sind wir wieder beim Problem. Die restlichen "30%" werden natürlich sinnlos verbraten, klar, wir laufen auch alle nackig ohne Schuhe durch die Gegend, Fahren kein Auto, weil *jeder* den Arbeitsplatz mit dem Fahrrad erreichen kann, bilden uns nicht fort, weil wir alle ein wenig Pisa sind und möchten natürlich neben dem eigentlichen Arbeiten nicht gerne das, was man "leben" nennt.

Also meines Erachtens: MWSt Erhöhung ja, aber bitte nur für Konsumgüter ab 500 Euro, Computersoftware,-Hardware, Autos ab 50000 Euro bitte mit 25% beackern usw. Das sollte mal so angedacht werden...

Gruß


--
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24.06.2005, 14:32 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@AC-Pseudo:
> Ich spreche hauptsächlich von Sozialbeiträgen, du ausschließlich von ESt.

Ja, ich spreche nur von der Einkommensteuer, da es auf deren Senkung wohl hinauslaufen wird. Und sofern auch der Spitzensteuersatz gesenkt wird - was bei einer CDU/CSU/FDP-Regierung wohl als sicher angesehen werden kann -, werden bei einer neutralen Finanzierung automatisch Besserverdienende ent- und Geringverdienende belastet. Das ist ein Faktum.
Eine Senkung der Lohnnebenkosten halte ich für sehr sinnvoll, dann aber bitte nicht mit einer Mehrwertsteuererhöhung gegenfinanzieren, sondern eher mit einer Körperschaftssteuererhöhung (die durch die Senkung der Lohnnebenkosten wieder abgemildert würde). Denn am wichtigsten ist momentan, dass a) die mittelständischen Betriebe und b) die Konsumenten mit unteren Einkommen entlastet werden, während Gutverdiener eine Entlastung kaum verkonsumieren und Großunternehmen verhältnismäßig wenig Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten.

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24.06.2005, 15:43 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Aber was ist denn mit der Konkurrenzfähigkeit deutscher Großunternehmen angesichts steigender internationaler Konkurrenz? Ohne deutliche Senkung der Kosten können wir doch gar nicht so billig Kleidung produzieren wie in China, so billig Software schreiben wie in Indien oder so billig Autos bauen wie in Korea!

</sarkasmus>

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24.06.2005, 16:13 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
Aber was ist denn mit der Konkurrenzfähigkeit deutscher Großunternehmen angesichts steigender internationaler Konkurrenz?

Um den Sarkasmus mal ernst zu nehmen:
Ich hab' mich neulich mit einem Bekannten eben über dieses Gejammer unterhalten. Seine These war:
Der erfolgreichste Konzern im Moment ist Toyota, also sollte das unser aller Maßstab sein. Deren Vorstand besteht aus 26 Mitgliedern und verdient insgesamt 7,6 Mio Euro. Außerdem ist es in Japan gegen den Ehrenkodex Angestellten zu kündigen, bzw. wenn das Unternehmen in Konkurs geht besagt der Ehrenkodex, daß der Geschäftsführer den Ehrentod stirbt.
... Wenn unsere Manager dies alles bei uns einführen möchten, bitteschön! :D
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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24.06.2005, 16:28 Uhr

BlackHawk
Posts: 97
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Mahlzeit,

wär hat eigentlich von den ganzen Parteien gesagt das die Sozialabgaben (Rentenversicherung,Krankenversicherung,Arbeitslosenversicherung) sinken werden nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer ???

Ciao ...

Black Hawk


--
Geld für's surfen usw.
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BlackHawk1972

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24.06.2005, 17:14 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
In manchen Europäischen Staaten liegt die Märchensteuer bei 25%
Wir liegen gerade mal bei 16%!
Die erhöhung soll laut eines CDU-Freak bei Lebensmittel auf 10% angehoben und bei den anderen auf 18%,
irgend eine art von MwST soll noch zu Energieverbrauch neu reinkommen.

--
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24.06.2005, 17:43 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@Archeon:
> In manchen Europäischen Staaten liegt die Märchensteuer bei 25%
> Wir liegen gerade mal bei 16%!

Ja, langfristig wird Deutschland nicht um eine Angleichung herumkommen. Aber gerade in einer binnenwirtschaftlichen Stagnation? Das halte ich für verheerend.

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25.06.2005, 00:00 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von BlackHawk:
Mahlzeit,

wär hat eigentlich von den ganzen Parteien gesagt das die Sozialabgaben (Rentenversicherung,Krankenversicherung,Arbeitslosenversicherung) sinken werden nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer ???

Momentan ist nur von der gKV die Rede. So wir des in der Union wohl u.a. diskutiert und so wurde es von ein paar aus der Fraktion öffentlich gesagt. Andere, ebenfalls aus der Union, sind dagegen. Frau Merkel hat ihren Leuten nun mal wieder einen Maulkorb zum Thema MWST verpasst. Sie bringt auch immer mal wieder "ihre" Kopfpauschale für die gKV ins Gespräch. Man ist sich offenbar schon innerhalb der Union nicht eingig, wie es laufen soll. Was davon nun Fakt sein wird, wird sich zeigen, wenn CDU/CSU ihr Wahlprogramm präsentieren.

U.a. finanziert Dänemark sein soziales Sicherungssystem, überwiegend aus Steuermitteln, was dort auch gut funktioniert. Die MWST liegt dort afaik bei 25%. Hinzu kommen enorm hohe Genussmittelsteuern z. B. auf hochprozentige akoholische Getränke.

Vom Prinzip her ist die Idee also weder neu noch im Grundsatz falsch. Das kann gut funktionieren, wenn es richtig gemacht wird. Nur habe ich, wenn es in Deutschland passieren soll, ein wenig Bauchschmerzen damit (Stichwort: Stabilitätspackt).

Eines sollte mittlerweile jedoch jeder verstanden haben: Eine Steuererhöhung ohne gleichzeitigen Ausgleich an anderer Stelle, bringt keine Mehreinnahmen. Siehe u.a. Tabaksteuer.

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25.06.2005, 12:09 Uhr

Jinx
Posts: 2077
Nutzer
ich verstehe nicht ganz den sinn solcher "umsteueraktionen". warum soll man an einer stelle sparen, wenn an anderer stelle dafür wieder was wegfällt? grade bei der mehrwertssteuer finde ich das ziemlich.. dumm.. denn die wirkt sich direkt auf den preis einer ware aus und wenn ich sehe wieviel die 16% in euro sind... da wirds einige geben, die zeter und mordio schreien :)
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25.06.2005, 16:35 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Jinx:

Der Sinn ist es, die Kosten für Arbeit durch suksezive Senkung bis hin zum Wegfall der Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen zu entlasten. Das langfristige Ziel eines steuerfinanzierten Sozialsystems ist nicht das schlechteste. So würden auch die Arbeitnehmerbeiträge - rund 20% die man dir derzeit noch von deinem Brutto abzieht, wegfallen. Dein Netto würde steigen. Im besten Fall kommt dabei für den privaten Verbraucher eine +/- Null Rechnung heraus. D.h. steigende Preise durch steigende MWST wird über höhere Nettobezüge kompensiert. Die Kaufkraft steigt durch sinkende Sozialbeiträge analog zu den Preisen.

Das lässt sich nicht im Hauruckverfahren durchboxen. Das ist ein langer Weg und die Akzeptanz in der Bevölkerung hängt maßgeblich davon ab, wie gut die einzelnen Schritte dahin aufeinander abgestimmt werden.

Das größe Problem dabei wird die Sparwut der Deutschen sein. Die Annahme, Mehreinkommen sollte tunlichst nicht ausgegeben werden, sitzt tief.

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25.06.2005, 16:43 Uhr

CASSIUS1999
Posts: 918
Nutzer
@Maja: In Zeiten knapper Kassen und "Geiz is geil" leider schwer umsetzbar. Außerdem besteht dabei auch das Problem, das diese Steuer vor allem diejenigen treffen wird, die jetzt schon auf dem Zahnfleisch gehen.

Wie Du schon sagtest, wird ein langer Weg.
Ich fände es gerechter, wenn mal endlich die endlosen Steuerschlupflöcher gestopft werden würden.

Damit würde man die treffen, die sich ihren Steuerberater leisten könnten.
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25.06.2005, 20:25 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von CASSIUS1999:
@Maja: In Zeiten knapper Kassen und "Geiz is geil" leider schwer umsetzbar.

Richtig umgesetzt, ist es ein Nullsummenspiel, das keine zusätzlichen Kosten verursacht.

Wenn du nun darüber nachdenkst, wann das letzte Mal ein deutscher Politiker etwas richtig umgesetzt hat, dann könnte es sein, dass wir diegleichen Sorgen haben. ;)
Zitat:
Außerdem besteht dabei auch das Problem, das diese Steuer vor allem diejenigen treffen wird, die jetzt schon auf dem Zahnfleisch gehen.
Die Erhöhung solle nur den normalen Steuersatz betreffen. Der verringerte Steuersatz u.a. für Lebensmittel sollte so lange wie möglich bei den aktuell geltenden 7% bleiben, sonst wird es in der Tat sozial Schwache und in der Anfangszeit Rentner übergebühr hart treffen, bis ALG II und Renten angepasst wurden.
Zitat:
Wie Du schon sagtest, wird ein langer Weg. Ich fände es gerechter, wenn mal endlich die endlosen Steuerschlupflöcher gestopft werden würden.
Das ist meiner Ansicht nach ein Punkt, der untrennbar in eine solche Linie gehört. Zum langfristigen Umbau des sozialen Sicherungssystems, hin zum steuerfinanzierten Modell, gehört auch eine dran gemessen sinnvolle Reformierung des Steuersystems, damit Steuern für den Staatshaushalt wieder zur verlässlichen Einkommensquelle werden. Dazu gehört für mich der eben so konsequente wie aber auch sensible organisierte Abbau von Subventionen und Abschreibungsmöglichkeiten. Ein niedrigerer Hebesatz ist allemal besser, als ein hoher bei dem man am Jahresanfang nie sicher sein kann, wie viel nach Abzug von Subventionen und Abschreibungen am Ende davon noch übrig bleibt.
Zitat:
Damit würde man die treffen, die sich ihren Steuerberater leisten könnten.
Die Kosten für Steuerberatung werden zu 100% vom Finanzamt erstattet. Und nun rate mal, wer das Heer der Steuerberater im Land tatsächlich bezahlt. 8o

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 25.06.2005 um 20:26 Uhr editiert. ]

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28.06.2005, 16:11 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Frau Merkel hat ihren Leuten nun mal wieder einen Maulkorb zum Thema MWST verpasst. Sie bringt auch immer mal wieder "ihre" Kopfpauschale für die gKV ins Gespräch. Man ist sich offenbar schon innerhalb der Union nicht eingig, wie es laufen soll.

Wahrscheinlich hängt die jeweilige Meinung vom eigenen Einkommen und Alter ab.
Mal überlegen: Wenn ich ein Spitzenpolitiker, also privat versichert, wäre... Würde ich dann nicht auch in jungen Jahren so viel wie möglich an Ersparnis mitnehmen und dann, wenn ich älter werde, also privat versichert nicht mehr so günstig ist, man aber nicht mehr zurück kann, nicht auch eine Abschaffung dieses Systems propagieren und ein Kopfpauschale einführen wollen, die hauptsächlich Besserverdienende (also mich) günstiger wegkommen läßt?
Klar, daß die weniger verdienenden aus der eigenenen Partei den großen Nutzen vielleicht nicht ganz verstehen. Aber wie überzeugt man sie, ohne sie auch zu Besserverdienenden zu machen... Da hilft wohl nur Maulkorb und niederdiskutieren.

mfg
--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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28.06.2005, 23:14 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Holger:

Die das diskutieren sind ausnahmslos Abgeordnete und Minister, also alle gut bis sehr gut verdienend. Privat versichert sind sie allemal. Es ist auch noch nicht so ganz klar, ob diese Klientel überhaupt von dieser Kopfpauschale betroffen wäre. Es wird zwar davon gesprochen, dass auch Beamte diese Pauschale zahlen sollen, doch sind Abgeordnete und Minister keine Beamte.

Das mit dem "günstiger wegkommen" gilt für nicht Beamte ohnehin immer nur so lange, wie diese ihren derzeitigen Job behalten können. In meiner aktuellen Situation würde ich zwar auch zu den Profitierern zählen. Doch das kann sich heutzutage ganz schnell ändern.

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29.06.2005, 07:08 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
War wohl nichts. Abgeordnete sind Beamte!!
Sie geniesen den Beamtenstatus. Und wer will sich schon ins eigene Fleisch schneiden.
Im Bundestag hat der prozentuale Großteil Beamtenstatus.
Es lebe die Beamtenlobby. :angry:

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01.07.2005, 10:38 Uhr

Miau
Posts: 55
Nutzer
Neue Horromeldung über diese Mehrwertsteuer

Lebensmittel soll auf 10,5 angehoben werden und
für Sachen Dienstleistung auf 20%.
Sie nennen es EU Angleichung. :dance1:
--
MIAU

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01.07.2005, 12:19 Uhr

Zettmaster
Posts: 720
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na diesmal wähle ich eine alte ostdeutsche partei die sich jetzt mit einem zusammenschluß einen anderen namen gemacht hat...

das ist aber jedem seine sache was er wählt---

gruß
enrico


--
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02.07.2005, 01:03 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
@Zettmaster:
da die frühere Ost-CDU eh nur eine Blockflöte der SED war, kannst Du auch gleich Frau Merkel wählen ;)

--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg

rock down and roll when you're ready
I can't take that DJ thing

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02.07.2005, 18:20 Uhr

Jinx
Posts: 2077
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Zitat:
Original von Maja:
@Jinx:

Der Sinn ist es, die Kosten für Arbeit durch suksezive Senkung bis hin zum Wegfall der Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen zu entlasten. Das langfristige Ziel eines steuerfinanzierten Sozialsystems ist nicht das schlechteste. So würden auch die Arbeitnehmerbeiträge - rund 20% die man dir derzeit noch von deinem Brutto abzieht, wegfallen. Dein Netto würde steigen. Im besten Fall kommt dabei für den privaten Verbraucher eine +/- Null Rechnung heraus. D.h. steigende Preise durch steigende MWST wird über höhere Nettobezüge kompensiert. Die Kaufkraft steigt durch sinkende Sozialbeiträge analog zu den Preisen.


Das mag ja alles sein, aber dennoch entgeht mir der Sinn dahinter. Wo ich das Geld abdrücken muss kann mir doch völlig gleichgültig sein, weg ist es so oder so.
Letzten Endes führt das nur dazu, dass die in Grenznähe wohnenden Leute (dazu gehöre auch ich) lieber da einkaufen, wos billiger ist - z.B. in Polen oder Tschechien. Sicher werden die Preise durch den EU-Beitritt dieser Länder sich irgendwann angleichen. Aber das kann noch Jahrzehnte dauern. Bis dahin würden dem Staat dann sicher einige Milliönchen flöten gehn.
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04.07.2005, 12:09 Uhr

Schaumstofflumpi
Posts: 1292
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Die Politik versucht hier etwas auf Biegen und Brechen wieder gerade zu biegen, was Jahrzehnte lang versäumt worden ist. Ich persönlich denke, dass sich Leute es dann erst recht 3 mal überlegen werden, bevor sie ihr Geld für etwas ausgeben werden. Die Wirtschaft wird sicherlich extrem darunter leiden. Ob es reichen wird die Steuersätze als Ausgleich zu senken sei mal abzuwarten. Jinx Befürchtungen sind absolut realistisch. Und da haben wir wieder die Probleme, die das Europa so mitsichbringt (für uns Deutsche). Andere provitieren, nur wir müssen zurückstecken...immer mehr und mehr und mehr.

Gruß,
Schaumstoffsteuer
--
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[ Dieser Beitrag wurde von Schaumstofflumpi am 04.07.2005 um 12:09 Uhr editiert. ]

[ Dieser Beitrag wurde von Schaumstofflumpi am 04.07.2005 um 12:11 Uhr editiert. ]

[ Dieser Beitrag wurde von Schaumstofflumpi am 04.07.2005 um 12:12 Uhr editiert. ]

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