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amiga-news.de Forum > Get a Life > Whisky... äh Bisky im ersten Wahlgang durchgefallen [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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18.10.2005, 16:52 Uhr

CarstenS
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Zur Überraschung aller ist bei der Wahl der Bundestagsvizepräsidenten der Kandidat der Linkspartei, Lothar Bisky, durchgefallen, weil er nicht die erforderliche Mehrheit der Stimmen erhalten hat. Momentan läuft ein zweiter Wahlgang, ich bin gespannt...

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 18.10.2005 um 16:53 Uhr editiert. ]

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18.10.2005, 17:22 Uhr

CarstenS
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Auch im zweiten Wahlgang wurde er nicht gewählt... Nun erfolgt ein dritter Wahlgang.

Edit: Im dritten Wahlgang ist er ebenfalls gescheitert... Armer Loddar. ;)

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 18.10.2005 um 18:42 Uhr editiert. ]

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18.10.2005, 19:37 Uhr

AC-Pseudo
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Ist sowieso ein Scherz, daß so einer gewählt werden soll...

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18.10.2005, 21:48 Uhr

Maja
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Tja. Es geht ein Rock, äh, Ruck durch Deutschland. ;)

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19.10.2005, 08:50 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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scheint mir auch so...

Daß ein Stasi-Spitzel überhaupt solche Ämter belegen soll, ist sowieso ein Schlag ins Gesicht eines jeden Stasi-Opfers. Aber da gibt es ja leider auch andere Beispiele.

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19.10.2005, 09:17 Uhr

DrNOP
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Das der nicht gewählt worden ist wundert mich nicht. Und daß das - entgegen der Aussagen der Beteiligten - nicht an seiner Person liegt, ist für mich auch recht klar.
Schließlich gibt es da die, die beleidigt sind daß Die Linke nun doch ein paar Stimmen bei der Wahl erhalten hat, und dann gibt es da noch die, für die alles was aus dem Osten kommt Stasi ist. Wer sollte ihn denn wählen? I-)
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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19.10.2005, 10:06 Uhr

AC-Pseudo
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http://www.politikwiki.de/index.php/Lothar_Bisky


mal ganz unten im Lebenslauf schaun...


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19.10.2005, 12:49 Uhr

hjoerg
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:
http://www.politikwiki.de/index.php/Lothar_Bisky




mal ganz unten im Lebenslauf schaun...


Ohne jetzt die näheren Umstände zu kennen oder den o.g. in Schutz nehmen zu wollen.

Für einen "Westler" muß man immer die gesamten Umstände betrachten.
In einem totalitären System war es Pflicht nach Auslandsreisen Bericht(e) zu schreiben und diese auch zu unterschreiben.
Wer diese dann bekommen hat blieb immer verborgen. Auch viele persönliche "Menschlichkeiten", wie z.B. Frust und Neid, animierte Menschen über diesen Weg zu berichten.

Mir geht es eigentlich nur darum die Gesamtheit eines Lebens nicht an einem Punkt im Lebenslauf festzumachen.

Wenn dort rechtsstaatlich Verstöße nachgewiesen werden, sollten diese auch bestraft werden. Das ist beim o.g. bisher nicht geschehen.

Pauschal kann man nicht urteilen, im Lebenslauf jedes Politikers wird sich etwas finden lassen. Sofern man will. Nur bleiben die Akten z.B. von Kohl oder Strauß, um *einige* Prominente zu nennen, dagegegen rechtsstaatlich verschlossen.
Politischer Wille nennt man das wohl.




--
by WinUAE[/b]
hjörg :dance2:
Nethands
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[ Dieser Beitrag wurde von hjoerg am 19.10.2005 um 12:53 Uhr editiert. ]

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19.10.2005, 13:01 Uhr

AvE
Posts: 654
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@hjoerg:

Die erste vernünftige Antwort auf CarstenS' Beitrag.

--
AvE

[ Dieser Beitrag wurde von AvE am 19.10.2005 um 13:03 Uhr editiert. ]

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19.10.2005, 13:07 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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@AC-Pseudo:
Bist du aus dem Osten? Bist du Stasi-Opfer?
Was meinst du wie lange es her ist, seit er seinen letzten Bericht an die Stasi geschickt hat?

Joschka Fischer hat früher auch Polizisten verprügelt. Hat ihn das in seinen bisherigen politischen Ämtern behindert? Ist er deswegen irgendwo angeeckt?
Anscheinend gibt es keine Verjährungsfrist für sowas. Wollen wir hoffen, daß die, die sich noch daran erinnern, bald weggestorben sind. :angry:
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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19.10.2005, 13:20 Uhr

AvE
Posts: 654
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Zitat:
Original von DrNOP:
Joschka Fischer hat früher auch Polizisten verprügelt. Hat ihn das in seinen bisherigen politischen Ämtern behindert? Ist er deswegen irgendwo angeeckt?


Ich bin mir sicher, gäbe es mehr Politiker, die eine ähnliche Laufbahn verfolgten, würde unser Land etwas gerechter regiert.

--
AvE

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19.10.2005, 18:12 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Ich denke, man sollte Menschen nicht allein auf grund eines "dunklen" Punktes in ihrer langjährigen Historie abstempeln bzw. beurteilen. Schon gar nicht, wenn diese in einem anderen System aufgewachsen sind und haben leben müssen. Wer von uns, die im Westen des ehemals geteilten Deutschlands aufgewachsen sind, kann schon mit Sicherheit von sich sagen, dass er/sie den Mut aufgebracht hätte, sich den Machmechanismen des Systems der DDR entgegen zu setzen. Schließlich bedeutete das die sichere Verfolgung, Inhaftierung, Folter und eine ganze Menge anderer Unanehmlichkeiten, nicht nur für den Widerständler, sondern für dessen gesamte Familie. Dazu gehört Mut. Viel mehr als vom sicheren Westen aus die Nase über "Angepasste" im Osten zu rümpfen. Wenn es um die eigene Haut oder um das Wohl der eigenen Angehörigen geht, schauts da schon anders aus. Ich schätze mal, die Mehrheit von uns hätte sich als gebürtiger DDR-Bürger ebenso mit dem Regime arrangiert, wie viele Andere dort auch. Wie viele Andere in anderen (inoffiziellen) Diktaturen auch.

Dieser Bisky ist mir nicht wegen seiner DDR-Vergangenheit unsympatisch. Ich halte ihn nicht für geeignet, eine u.a. auch repräsentative Funktion zu übernehmen. Was raus kommt, wenn er den Mund auf macht, gefällt mir einfach nicht.

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19.10.2005, 20:20 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:
@AC-Pseudo:
Bist du aus dem Osten? Bist du Stasi-Opfer?
Was meinst du wie lange es her ist, seit er seinen letzten Bericht an die Stasi geschickt hat?


Nein, bin kein Stasi-Opfer und seinen letzten Bericht dürfte er irgendwann 1989 geschickt haben. Und?

Zitat:
Joschka Fischer hat früher auch Polizisten verprügelt. Hat ihn das in seinen bisherigen politischen Ämtern behindert? Ist er deswegen irgendwo angeeckt?

Was macht dich glauben, daß mir der irgendwie sympathischer wäre? Ist er nicht. Auch den Kerl halte ich für einen Repräsentanten Deutschlands für absolut ungeeignet.

Zitat:
Anscheinend gibt es keine Verjährungsfrist für sowas. Wollen wir hoffen, daß die, die sich noch daran erinnern, bald weggestorben sind. :angry:

Hmm, was würdest du sagen, wenn ein Gestapo-Scherge für die NPD in den Bundestag einziehn würde (wobei die NPD nicht mal lediglich ne umbenannte NSDAP ist)? Laß mich mal raten: du würdest Zeter und Mordio brüllen.

Fakt ist, er hat einem Unrechtsregime aktiv gedient und steht heute dazu sogar noch an erster Stelle in einer Partei, die dieses Unrechtsregime betrieben hat. Da helfen auch keine Umbenennungen. Deutlicher kann man wohl kaum demonstrieren, daß man hinter dem System stand und steht!

Majas Anmerkung geht hingegen ins Leere, da man vielleicht ja nicht erwarten kann, daß jeder Widerstand leistet, aber aktiv daran teilzunehmen ist ne ganz andere Nummer.

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19.10.2005, 20:29 Uhr

Motorolajunky
Posts: 485
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also ich weiß ja nicht was der Herr Bisky früher in der DDR getan hat aber es kann auch nicht schlimmer sein als dieses widerliche Lobbysystem der Altparteien. Wir wählen die Typen und die machen dann auf unsere Kosten Lobbyarbeit für Eon,RWE,RAG uswusw.

Das geilste ist das wir dann anschließend auch noch die Zeche zahlen dürfen in Form von hohen Stromkosten,Gaspreisen und jetzt wollen die ja auch noch unsere Autobahn verhöckern.

Mich kotzen die mehr an als jemand der damals in seinem System das getan hat was viele unserer Großeltern auch im Dritten-Reich gemacht haben.

Es ist eine Schweinerei wenn im Parlament irgendwelche Parteien in die Ecke gestellt werden. Ist das demokratisch? Und wenn die Altparteien denken das die Linken undemokratisch sind warum sind die dann im Bundestag?

Ist einfach nur schlechter Stil!

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19.10.2005, 21:58 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Fakt ist, er hat einem Unrechtsregime aktiv gedient und steht heute dazu sogar noch an erster Stelle in einer Partei, die dieses Unrechtsregime betrieben hat. Da helfen auch keine Umbenennungen. Deutlicher kann man wohl kaum demonstrieren, daß man hinter dem System stand und steht!


Aktiv teilgenommen haben auch die Funktionäre der BRD, auf deren Einladung er überhaupt ins Ausland gereist ist. Ohne die hätte es ja nie einen Grund für die Reiseberichte gegeben.
Aktiv unterstützt hat auch die BRD-Regierung als ganzes das Unrechtssystem, in dem es durch Kredite deren Überleben gesichert hat.
Das dürften die Parteien SPD, CDU/CSU und FDP betreffen. Selbige haben sich noch nichtmal die Mühe gemacht, sich später umzubenennen. Die CDU heißt sogar genauso wie die entsprechende DDR-Blockpartei, mit der sie fusioniert ist.

mfg
--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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19.10.2005, 22:44 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Nein, bin kein Stasi-Opfer

Das heißt, du regst dich hier stellvertretend für die armen, geschundenen DDR-Bürger auf, die nicht selbst in der Lage sind zu sprechen?

Zitat:
und seinen letzten Bericht dürfte er irgendwann 1989 geschickt haben. Und?
Mann, das ist jetzt 16 Jahre her! SECHZEHN!
Wie Maja (sinngemäß) schon sagte: Man sollte Menschen nicht aufgrund eines Punktes ihrer langen Vergangenheit beurteilen. Die Böhsen Onkelz sind für dich auch immer noch eine rechtsradikale Band, nicht wahr?

Zitat:
Zitat:
Joschka Fischer hat früher auch Polizisten verprügelt. Hat ihn das in seinen bisherigen politischen Ämtern behindert? Ist er deswegen irgendwo angeeckt?

Was macht dich glauben, daß mir der irgendwie sympathischer wäre? Ist er nicht.

Das tut nichts zur Sache. Das ist deine persönliche Meinung, nicht die der ganzen Leute, mit denen er in seiner Politikerlaufbahn zu tun hatte.
Du hast doch sicher irgendwann einmal bei einer Klassenarbeit 'nen Spickzettel benutzt, sprich: betrogen?
Wie würde es dir gefallen, wenn heute noch deine Klassenkameraden oder die Lehrer auf dich zeigen und rufen: "Betrüger! Betrüger!"?

Zitat:
Auch den Kerl halte ich für einen Repräsentanten Deutschlands für absolut ungeeignet.
Auch das ist deine persönliche Meinung. Beziehst du dich dabei überhaupt auf meine Frage? Ist er dir wegen seiner Tätlichkeiten gegenüber Polizisten so unsympathisch?

Zitat:
Hmm, was würdest du sagen, wenn ein Gestapo-Scherge für die NPD in den Bundestag einziehn würde (wobei die NPD nicht mal lediglich ne umbenannte NSDAP ist)? Laß mich mal raten: du würdest Zeter und Mordio brüllen.
Mir scheint, an diesem Punkt unterscheiden wir beide uns doch ziemlich. Erstens wäre der heute schon reichlich alt, damit würde sich das Problem in Kürze von selbst erledigen - und außerdem, wenn er gewählt wurde, scheint er einen gewissen Prozentsatz des Volkes hinter sich zu haben. Das klappt ja nun doch nicht, wenn er am Mikrofon steht und nur von seiner Gestapo-KZ-Rassismus-Vergangenheit erzählt.

Zitat:
Fakt ist, er hat einem Unrechtsregime aktiv gedient
Das mag sein. Wieviel Prozent der Bevölkerung der DDR haben das außer ihm noch gemacht? Und die meisten davon stehen heute auch wieder irgendwo in Lohn und Brot. hätten wir die alle mit den Resten der Mauer "entsorgen" sollen?

Zitat:
und steht heute dazu sogar noch an erster Stelle in einer Partei, die dieses Unrechtsregime betrieben hat. Da helfen auch keine Umbenennungen. Deutlicher kann man wohl kaum demonstrieren, daß man hinter dem System stand und steht!
Dabei sollte man nicht vergessen, daß alle Parteien in Deutschland sich an die Verfassung und die damit verbundenen demokratischen Grundsätze halten muß, sonst wird sie verboten. Und wieviele von den derzeitigen Mitgliedern dieser Patrei waren auch schon zu DDR-Zeiten in ihr aktiv?
Ach, ich vergaß: Verjährung gibt's ja nicht. Das heißt, auch die PDS bleibt in alle Ewigkeit die SED, auch wenn schon lange alle ehemaligen SED-Mitglieder tot sind ...

Zitat:
Majas Anmerkung geht hingegen ins Leere, da man vielleicht ja nicht erwarten kann, daß jeder Widerstand leistet, aber aktiv daran teilzunehmen ist ne ganz andere Nummer.
Wäre er Software würde sich jeder freuen, daß er so "systemkonform" ist. :P

--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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19.10.2005, 23:00 Uhr

CarstenS
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Übrigens streitet Bisky seit jeher ab, dass er IM war.

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19.10.2005, 23:04 Uhr

DOM
Posts: 1044
Nutzer
Demokratie ist, wenn man jemanden nicht wählt und die Aufregung
kann ich nicht verstehen, da der Links-Partei eh ein Vize zu
steht, wie jeder anderen Partei...

Den Vergleich mit Joschka verstehe ich auch nicht, da Bisky nie
besoffen eine Treppe runtergefallen ist (Frankfurt/Cookys), dazu
war er dann doch zu sehr SED-Mitglied, ich tippe da eher auf
öde Bonzen-Partys mit strammen Jungz, oder Mädlz, oder etwas
ganz anderes, was dann bestimmt gelöscht wird...
:D :D :D :D

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19.10.2005, 23:23 Uhr

Maja
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@AC-Pseudo:

> Majas Anmerkung geht hingegen ins Leere, da man vielleicht ja
> nicht erwarten kann, daß jeder Widerstand leistet, aber aktiv
> daran teilzunehmen ist ne ganz andere Nummer.

Äh....?? Meine Anerkennung? Darf ich fragen, ob du meinen wirklich gelesen hast? Wo steht da was von Anerkennung für Bisky? Ich hab ja nichts gegen Aussagen Interpretieren. Aber gegen Aussagen verdrehen hab ich schon was.


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19.10.2005, 23:26 Uhr

DOM
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@Maja
>Äh....?? Meine Anerkennung?
> Majas Anmerkung geht...

Hmmm.... mmmhhhh... hmmm????

I-)

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19.10.2005, 23:58 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@DOM:

Shit! Ich brauche eine neue Brille.... *tiefduckundwegrenn* :glow: :D :lach:

@AC-Pseudo

Sorry! Du hast was gut bei mir.
----------

Ich bin reif für die Insel......

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20.10.2005, 01:13 Uhr

AvE
Posts: 654
Nutzer
Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Hmm, was würdest du sagen, wenn ein Gestapo-Scherge für die NPD in den Bundestag einziehn würde (wobei die NPD nicht mal lediglich ne umbenannte NSDAP ist)? Laß mich mal raten: du würdest Zeter und Mordio brüllen.

Fakt ist, er hat einem Unrechtsregime aktiv gedient und steht heute dazu sogar noch an erster Stelle in einer Partei, die dieses Unrechtsregime betrieben hat. Da helfen auch keine Umbenennungen. Deutlicher kann man wohl kaum demonstrieren, daß man hinter dem System stand und steht!


Fakt ist, daß nicht die PDS dieses Unrechtsregime betrieben hat, sondern die damalige Führung unter Schirmherrschaft der SED. Die PDS ist lediglich das Folgeprodukt einer demokratischen, ideologischen und personellen Umstrukturierung der ehemaligen DDR-Führungspartei.

Menschen sind nun mal anpassungsfähig, aber ihre Vergangenheit läßt sich nicht ausradieren. Viele einst überzeugte SED-Anhänger sind z.B. nach der Wende brave CDU-Männer geworden. Genauso wurde auf "bewährtes" Personal zurückgegriffen, als man die BRD gründete und aufbaute.

--
AvE

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20.10.2005, 23:34 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@AvE:

> Genauso wurde auf "bewährtes" Personal zurückgegriffen, als man
> die BRD gründete und aufbaute.

Korrekt. Das wird gern verdrängt. Und verdrängt wird auch, dass es anders gar nicht möglich gewesen wäre, eine Regierung für die junge Republik zu bilden. Im Rückblick haben sie es nicht schlecht gemacht. Was IMO klar dafür spricht, dass Menschen durchaus umdenken können.

Wenn alle, die jemals in ihrem Leben in einem Supermarkt das Bezahlen "vergessen" haben, keinen Laden mehr betreten dürften, die Meisten von uns hätten heute wahrscheinlich ein Problem mit der Güterbeschaffung. ;)

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21.10.2005, 15:49 Uhr

CASSIUS1999
Posts: 918
Nutzer
Wie in letzter Zeit auffallend oft, sind Maja und ich einer Meinung. :shock2: ;)

Sicherlich dreht sich mir bei einer Partei wie der PDS der Magen um, die sich als moderne, sozialistische Friedenspartei tarnt (genau wie die NPD jede Gelegenheit nutzt und so tut als wenn sie sozial wäre und die wahren Absichten geflissentlicht verbirgt) aber immernoch die alten Wasserköpfe der SED ein Zuhause bietet.

Allerdings sollten die, die den Bisky mit Blick auf seine Stasi-Tätigkeit hier dämonisieren nicht vergessen, dass dieser mit seiner Partei ausgerechnet im Osten gewählt wurde.


--
"Das war nicht nur der Sprung vom Käfer zum Golf, sondern gleich zum schnellen BMW" S. Slabihoud, Computerhistoriker über den Amiga Start
20 Jahre Amiga

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22.10.2005, 00:49 Uhr

NoImag
Posts: 1050
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Interessant ist auch, dass bei der Wahl von Bisky mal wieder mit besonderem Maß gemessen wird. Die Union hat darauf bestanden, dass es gute demokratische Tradition ist, dass die stärkste Fraktion entscheidet, wer Bundeskanzler wird. Der Bundeskanzler wird aber nicht von der stärksten Fraktion gewählt, sondern vom ganzen Bundestag. Nach der Argumentation zur Bisky-Nicht-Wahl, hätte die Union die SPD fragen müssen, wen die Union denn als Kanzlerkandidaten aufstellen darf. Dass Bisky nicht gewählt wurde, ist einfach nur miserabler Stil, ist aber leider alles andere als überraschend.

Tschüß,


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22.10.2005, 02:47 Uhr

Elevoltek
Posts: 912
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@AvE:

Genau so siehts aus:

Diejenigen, teilweise mit schwachem Rückgrat, welche damals schon
gute Mitläufer im Mainstream waren sind es heute immernoch:

Ein Beispiel:

Aus dem Dörfchen, aus dem ich komme sind die Meisten, die damals
in der SED waren, heute in der CDU (oder zu kleinen Teilen auch in der
SPD - auf jeden Fall in den großen Parteien).
Dort fanden und finden sie einfach nach wie vor am leichtesten ihre
Lobby: ihre Privilegien/allgemeinen Vorteile.

Ich denke, das dieser Stil allgemein gültig ist.

Die PDS z.B. hat sicherlich längst prozentual weit weniger Mitläufer
als die großen Parteien.

Gruß, Frank.

[ Dieser Beitrag wurde von Frank_Gutschow am 22.10.2005 um 02:50 Uhr editiert. ]

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22.10.2005, 14:30 Uhr

AvE
Posts: 654
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Und um wieder auf das Ausgangsthema zurückzukommen. Ich bin sicherlich kein Lothar-Fan, dafür ist der Mann mir viel zu unsympathisch, aber einem solchen Lebenslauf gebührt Respekt – ungeachtet der Stasi-Aktivitäten.

--
AvE

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22.10.2005, 23:21 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Ich bezweifle die Überzeugung mit der jemand einer Partei anhing, wenn dieser sich nach dem Zusammenbruch des Regims hoppeldipoppel mal eben "Umüberzeugt". Da ist Anpassung schon die bessere Erklärung. Anpassung als Mittel zum Erreichen der persönlichen Ziele: Status, Privilegien, Macht. Es gibt Menschen, die fühlen sich in jeder Schublade zuhause. Hauptsache es kommt für sie persönlich ordentlich was dabei heraus. Nur eines haben die nicht: Eine eigene Meinung.

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23.10.2005, 09:13 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
und was folgt aus diesen Beiträgen:

die reinen Mitläufer sind aus der SED, alias SED-PDS, alias PDS, alias die Linke/PDS, alias die Linke verschwunden. Es bleibt der harte Kern der unbelehrbaren Hardcore-Sozialisten, welcher nun die Partei bildet. Natürlich nun alle demokratisch geläutert :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

[ Dieser Beitrag wurde von AC-Pseudo am 23.10.2005 um 09:14 Uhr editiert. ]

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23.10.2005, 12:35 Uhr

AvE
Posts: 654
Nutzer
Zitat:
Original von AC-Pseudo:
die reinen Mitläufer sind aus der SED, alias SED-PDS, alias PDS, alias die Linke/PDS, alias die Linke verschwunden. Es bleibt der harte Kern der unbelehrbaren Hardcore-Sozialisten, welcher nun die Partei bildet. Natürlich nun alle demokratisch geläutert :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:


Und in MLPD und KPD sind kapitalistische Imperialisten zu Hause?

--
AvE

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