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amiga-news.de Forum > Get a Life > Wie schlecht geht's Dir wirklich? [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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24.10.2005, 09:20 Uhr

Solar
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Vielleicht liest Thorty ja noch mit. Dürfte auch für einige andere interessant sein...

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24.10.2005, 11:03 Uhr

bubblebobble
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Naja, so plump darf man das aber nicht sehen.
Z.B. verdienen die Leute in Indien viel weniger, dafür brauchen sie aber auch viel weniger. Z.b. kann man für 10 Cent Essen gehen, man hat keine Heizkosten, keine Sommer/Winter Kleidung, keinen Nachbar mit Mercedes den man übertreffen muss usw.

Eigentlich müsste das Gehalt erstmal Netto gerechnet werden, und dann "normalisiert" werden auf die landesüblichen Lebenshaltungskosten. Natürlich geht es und dann im Schnitt immer noch gut, aber die Unterschiede sind nicht mehr so gewaltig, vor allem geht es armen Leuten auch in Deutschland schlecht.

Heute war bei mir Sperrmüll, bestes Beispiel. Sogar altes Waschpulver, was einige Jahre zu lang rumgegammelt hat wurde mitgenommen. Die Leute stehen sogar direkt vor der Tür und fragen, ob man nicht noch dies oder jenes hat. Bei manchen Sachen komme ich nichtmal mehr dazu, sie auf den Boden abzustellen, die Leute nehmen mir das direkt aus der Hand ab. Das war vor ein paar Jahren definitiv nicht der Fall.

Achja, und dann erinnern wir uns noch an die oberste Direktive der Nichteinmischung, um das Gleichgewicht nicht aus der Balance zu bringen. Z.B. sind solche Spenden extrem ungerecht, weil sie nicht gleichmässig verteilt werden können. Ausserdem sparen wir dann dem meist korrupten Regime in solchen Ländern Geld für humanitäre Einsätze, die sie dann für ihr Luxusleben ausgeben können, bzw. sie stärkt um ihr Regime zu festigen.
--
Thilo Köhler, Author von:
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24.10.2005, 11:51 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@bubblebobble:

> Z.B. verdienen die Leute in Indien viel weniger, dafür brauchen
> sie aber auch viel weniger. kann man für 10 Cent Essen gehen, man
> hat keine Heizkosten, keine Sommer/Winter Kleidung, keinen Nachbar
> mit Mercedes den man übertreffen muss usw.

Für 10 Cent bekommt man dort auch nur eine Hand voll Reis. Es wird sehr wohl warme Kleidung gebrauht und die Unterkünfte müssen auch geheizt werden, weil die Nächte zumindest in der Regenzeit in einigen Gebieten extrem Kalt sein können. Im äußerste Norden von Indien gibt dazu sehr wohl den Winter. Winter, von denen wir hier nur noch träumen können....

Sie haben weniger, was nicht heißt, dass sie weniger "brauchen", im Sinne von weniger möchten. Die Ansprüche sind (noch) niedriger als hierzulande. Mit dem sich immer mehr verbreitenden TV mit haufenweise agressiven Werbespots, findet auch da eine Änderung hin zu höheren Ansrüchen statt. Angebot schafft Nachfrage. Und wenn der Nachbar dann ein Auto hat, wollen die anderen auch eines. Das ist dort nicht anderes als hier. Und dann reichen durchschnittlich 90 Euro-Cent Stundenlohn lange nicht.

Nun kann man natürlich vortrefflich darüber streiten, ob es jemandem, der ein wärmendes Dach über dem Kopf und täglich satt zu essen hat, tatsächlich schlecht geht.

> Ausserdem sparen wir dann dem meist korrupten Regime in solchen
> Ländern Geld für humanitäre Einsätze, die sie dann für ihr
> Luxusleben ausgeben können, bzw. sie stärkt um ihr Regime zu
> festigen.

Oder Hilfsgelder wandern direkt in die Taschen der Regime, wie es in einigen afrikanischen Staaten definitiv der Fall ist.

> Die Leute stehen sogar direkt vor der Tür und fragen, ob man nicht
> noch dies oder jenes hat. Bei manchen Sachen komme ich nichtmal
> mehr dazu, sie auf den Boden abzustellen, die Leute nehmen mir das
> direkt aus der Hand ab. Das war vor ein paar Jahren definitiv
> nicht der Fall.

Auch da muss man sich den Einzelfall ansehen. Sozialhilfeempfänger bekommen heute mehr Geld selbst in die Hand als vor Jahren. Dafür gibt es Kleider-, Matratzen- oder Möbelgeld nur noch in Ausnahmefällen. Wer nun die höhere "Stütze" für Alkohol und/oder Drogen auf den Kopf haut und sich deshalb den Rest zusammenschnorren muss, für den mag ich eigentlich kein Mitleid heucheln und unterstüzen möchte ich diese Mentalität auch nicht. Die brauchen professionelle Hilfe und kein Geld oder Sachleistungen, die sie nur in ihrem Fehlverhalten bestärken. Es gibt Kleinverdiener, die monatlich weniger Geld zur Verfügung haben, als ein ALG II Empfänger. Die müssen auch mit ihrem Einkommen haushalten.

Hilfeempfänger, die z. B. auf grund von Schulden nicht mit der "Stütze" auskommen, sind ein anderer Fall. Da helfe ich gern.


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 24.10.2005 um 11:52 Uhr editiert. ]

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24.10.2005, 12:13 Uhr

Dr_Dom
Posts: 655
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Hmmmmm, soll ich dir meine Konto Daten mailen oder wie machen wir das Maja???

> Von wegen ….Hilfeempfänger, die z. B. auf grund von Schulden nicht mit der "Stütze" > auskommen, sind ein anderer Fall. Da helfe ich gern.



--
Bild: http://i11.photobucket.com/albums/a166/docdom/DOC_1.jpgcu. Doc_Dom

wenn Dein Rechner defekt ist, funktioniert der Ersatzrechner erst recht nicht

Murphy


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24.10.2005, 12:13 Uhr

bubblebobble
Posts: 707
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Hallo Maja!

Ich weiss dass wir fast immer unterschiedlicher Meinung sind ;-)
Ich wollte nur sagen, dass so ein Ranking wie in dem oben genannten Link keinen Sinn macht, da die Lebenshaltungskosten in verschiedenen Ländern extrem unterschiedlich sind. Ich habe das natürlich überspitzt, damit es klar herauskommt.

Dass es ärmere Länder gibt ist ja klar. Aber die Bedürfnisse sind auch unterschiedlich. Z.B. in Thailand brauchst du im Extremfall nichtmal ein Dach über dem Kopf, du wirst einfach nie erfrieren, bei der Hitze braucht man auch weniger Kalorien etc. "arm" sein ist dort einfach einfacher als in Deutschland. Vor allem aus sozialer Sicht. Wenn man dort arm ist, dann ist das ok weil alle um dich herum arm sind. In Deutschland ist viel mehr Leistungsdruck da, wenn man arm ist kann man am "normalen" sozialen Leben kaum teilnehmen.
Vor allem fühlen sich die Leute dort oft gar nicht arm. Ich kenne einige, die jetzt in Deutschland leben und recht viel Geld zur Verfügung haben, es aber zum Fenster rauswerfen (Casino, Taxi fahren für kurze Strecken, teure Restaurants etc.), obwohl ihre Familie im "armen" Land davon vielleicht ein Jahr leben könnte.

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Thilo Köhler, Author von:
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24.10.2005, 12:17 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
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Zitat:
Auch da muss man sich den Einzelfall ansehen. Sozialhilfeempfänger bekommen heute mehr Geld selbst in die Hand als vor Jahren. Dafür gibt es Kleider-, Matratzen- oder Möbelgeld nur noch in Ausnahmefällen.

Aber nur in der Theorie. In der Praxis schaust nen bisserl anders aus. Es ist schön wenn man x Euro mehr im Monat bekommt um z.b. auf ein neues Bett, Waschmaschine usw. sparen zu können. Nur hilft das relativ wenig wenn man heute das Bett braucht und nicht erst in nem Jahr. Oder auch der Kleidungszuschuss würde gestrichen. Wenn jetzt nen Sozialhilfeempänger im Winter nen Antrag stellt darf er erst mal sparen bis er die Klamotten hat.

Früher waren Sozialhilfeempänger z.b. bei Zuzahlungen von Medikamenten befreit, heute dürfen sie blechen. Und das ist was ganz übles.

Zitat:
Die brauchen professionelle Hilfe und kein Geld oder Sachleistungen, die sie nur in ihrem Fehlverhalten bestärken. Es gibt Kleinverdiener, die monatlich weniger Geld zur Verfügung haben, als ein ALG II Empfänger. Die müssen auch mit ihrem Einkommen haushalten.

Ich persönlich fand Sachleistungen besser als die Pauschalen die eingeführt wurden.

Weiss noch wie Bayern damals getönt hat das durch due Umstellung von Sonderleistungen auf Pauschale die Menschen selbstständiger werden und es ja besser für sie sei. Zwei Sätze weiter haben sie die Zahlen genannt wieviel Euro sie im Jahr deswegen einsparen können.


--
Andreas Magerl
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24.10.2005, 12:29 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Dr_Dom:

Du wirst gern persönlich, gell? ;)

Es dürft wohl klar sein, dass ich nicht jedem direkt helfen kann. Ich spende Regelmäßig an eine Hilfsorganisation hier vor Ort, die sich mit genau solchen Fällen beschäftigt und diese mit Sachleistungen unterstützt. Das meinte ich mit "da helfe ich gern".

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24.10.2005, 13:04 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von bubblebobble:
Naja, so plump darf man das aber nicht sehen.
Z.B. verdienen die Leute in Indien viel weniger, dafür brauchen sie aber auch viel weniger. Z.b. kann man für 10 Cent Essen gehen, man hat keine Heizkosten, keine Sommer/Winter Kleidung, keinen Nachbar mit Mercedes den man übertreffen muss usw.


Das ist nicht plump, oder wie?

Keine Heizkosten? Was hast Du denn für eine Vorstellung vom indischen Klima? Im Norden hat's im Winter 10-15 Grad, im Sommer etwa 40 Grad.

Und wenn Du auf Europa-Niveau leben willst, zahlst Du auch in Indien Europa-Preise. Nur das Du Dir die bei dem Gehalt nicht mehr leisten kannst.

Wenn Du mit einer Fahrradrikscha statt Mittelklasselimosine leben kannst, nur weil der Nachbar auch "nur" eine Fahrradrikscha hat, bist Du ein glücklicher Mensch, denn je ärmer Dein Umfeld, desto besser geht es Dir...

Zitat:
Eigentlich müsste das Gehalt erstmal Netto gerechnet werden, und dann "normalisiert" werden auf die landesüblichen Lebenshaltungskosten.

Die landesüblichen Lebenshaltungskosten umfassen auch die landesübliche Lebensqualität. In Indien hat's die 48-Stunden-Woche (6x8). Der Rentenbeitrag liegt bei 10-12%, die Auszahlung erfolgt als Einmalzahlung bei Renteneintritt. Mindestlohn sind 80 Rupien am Tag. Kündigungsschutz z.B. im Krankheitsfall in vielen Bereichen nicht existent.

Zitat:
Natürlich geht es und dann im Schnitt immer noch gut, aber die Unterschiede sind nicht mehr so gewaltig...

Ich denke schon.

Zitat:
...vor allem geht es armen Leuten auch in Deutschland schlecht.

Im Vergleich zu wann? Wir haben zwanzig, dreißig Jahre lang den Boom genossen. Jetzt geht es erstmal auf absehbare Zeit bergab, und ungeschickterweise gibt es kaum etwas, was man zum Gegensteuern tun könnte. Deutschland war auf den regionalen Mittelstand aufgebaut; dieser hat gegen die globalen Konzerne auf lange Sicht gar keine Chance.

Zitat:
Achja, und dann erinnern wir uns noch an die oberste Direktive der Nichteinmischung, um das Gleichgewicht nicht aus der Balance zu bringen.

Was hast Du denn geraucht? "Uns geht's gut und den anderen schlecht, bloß nichts dran ändern"? Ein "Gleichgewicht" gibt's hier nicht, und was das herrschende Ungleichgewicht bewirkt, bekommen wir gerade unter dem Schlagwort "Globalisierung" am eigenen Leib zu spüren.

Zitat:
Z.B. sind solche Spenden extrem ungerecht, weil sie nicht gleichmässig verteilt werden können.

Das ist denen, bei denen die Spenden ankommen, wohl ziemlich egal, wenn sie dadurch was zu Essen bekommen. "Gerechte Verteilung" würde beim jetzigen Stand gar nichts erreichen: das weltweite Entwicklungshilfebudget beträgt 78 Milliarden Dollar im Jahr. Als "extrem arm" gilt, wer (umgerechnet) weniger als einen Dollar lokaler Kaufkraft pro Tag hat - aktuell etwa 1,1 Milliarden Menschen auf der Welt. "Gerecht verteilt" kannst Du jedem dieser extrem armen Menschen 70 Dollar in die Hand drücken. Erreichen wirst Du damit gar nichts.

Man muß Brennpunkte bilden, dort wo Hilfe am dringensten notwendig ist, und dort wo man in absehbarer Zeit eine Besserung der Verhältnisse erreichen kann. In Tansania, Uganda und Mosambik werden bis 2015 voraussichtlich alle Kinder die Grundschule besuchen können. "Ungerecht" oder nicht, das ist ein riesiger Erfolg!

Zitat:
Ausserdem sparen wir dann dem meist korrupten Regime in solchen Ländern Geld für humanitäre Einsätze, die sie dann für ihr Luxusleben ausgeben können, bzw. sie stärkt um ihr Regime zu festigen.

Eine schöne Ausrede vor allem für das eigene Gewissen.

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24.10.2005, 13:05 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@AndreasM:

> Es ist schön wenn man x Euro mehr im Monat bekommt um z.b. auf ein
> neues Bett, Waschmaschine usw. sparen zu können. Nur hilft das
> relativ wenig wenn man heute das Bett braucht und nicht erst in
> nem Jahr.

Waschmaschinen gibt es gebraucht für 5 bis 20 Euro Kostenbeitrag bei der Recycling Börse, der Caritas oder ähnlichen Einrichtungen. Kleidung gibt es für wenig Geld auch von Caritas, dem Roten Kreuz und anderen. Es muss nicht niegelnagelneue topaktuelle Mode sein. Ein Bett muss nicht unbeding sofort ersetzt werden. Am Anfang unserer Ehe haben wir 9 Monate auf Luftmatratzen geschlafen. Sachleistungen vom Amt gab es nicht, weil unser Einkommen damals dafür "zu hoch" war. Ich hab auch mal die weniger attracktiven Quellen abgeklappert, weil das Geld vorn und hinten nicht gereicht hat. Es ist nicht schön, aber es geht, wenn man sich Mühe gibt. Wir haben nicht in Saus und Braus gelebt, doch echten Magel haben wir auch nicht gelitten.

Was ich damit sagen will? Es muss nicht immer optimal sein. Wenns nicht reicht, müssen halt Kompromisse gemacht werden. Als für das Bett gespart werden musste, gabs keine neue Winterkleidung. So wurde immer auf eine Sache verzichtet, um die andere, die gerade wichtiger war, finanzieren zu können, ohne neue Schulden machen zu müssen. Das ging fast 8 Jahre so. Gelebt oder besser existiert haben wir mit zwei Personen, nach Abzug aller laufenden Kosten, von rund 400 DM pro Monat. Das lag damals schon unter dem Sozialhilfesatz inklusive aller zustehenden Sachleistungen. Was wir Beides nicht bekamen, weil, wie erwähnt, unser (Brutto)Einkommen knapp über dem Grenzbetrag lag.

> Oder auch der Kleidungszuschuss würde gestrichen. Wenn jetzt nen
> Sozialhilfeempänger im Winter nen Antrag stellt darf er erst mal
> sparen bis er die Klamotten hat.

Sorry, aber dass der Winter kommt, weiß man schon im Frühling. Bei noch im Wachstum befindlichen Kindern lasse ich das Argument des kurzfristigen Bedarfs noch gelten. Bei Erwachsenen nicht.

Wenn ich aber in den Medien zu lesen bekommen, dass Kinder schon als arm bezeichnet werden, weil die Eltern sich kein Diesel Jeans leisten können, dann frage ich mich schon, ob die Ansprüche in diesem Land nicht längst zu hoch geschraubt wurden.

Ich weiß, dass Kinder ohne Marken-Klamotten in den Schulen gehänselt werden. Lehrrerschaft und Eltern tun aber auch nichts dagegen, sondenr machen diesen Irrsinn brav mit, während die Kids die Regeln vorgeben. Man könnte ja mal die ein oder andere Geschichts- oder Sport-Stunde sausen lassen und über genau dieses Thema kontrovers mit den Kids diskutieren. Aber nein, man lässt sie machen und nimmt es als Gott geben hin, dass die mit den flaschen Werten im Kopf aufwachsen.

> Früher waren Sozialhilfeempänger z.b. bei Zuzahlungen von
> Medikamenten befreit, heute dürfen sie blechen. Und das ist was
> ganz übles.

In dem Punkt hast du Recht.

> Ich persönlich fand Sachleistungen besser als die Pauschalen die
> eingeführt wurden.

Ich halte im Gegenteil die jetzige Regelung für besser. Wer über Jahre hinaus daran gewöhnt ist, bei Bedarf nur einen Antrag stellen zu müssen, verliert das Gefühl für die tatsächlichen Lebenshaltungskosten. Wenn die Leute dann wieder einen Job bekommen und wieder allein haushalten müssen, sind finanzielle Probleme und Überschuldung vorprogrammiert. Es ist wichtig, dass sie lernen, mit dem Geld was reinkommt hauszuhalten, es wirklich nur für das auszugeben, was notwendig ist. Ja, es ist eine "erzieherische" Maßnahme. Es ist, wie mit Kindern, denen man auch nicht ständig alles nur geben sollte, ohne dass sie selbst erfahren, dass Waren nun mal nicht auf Bäumen wachsen und einfach nur gepflückt (oder beantragt) werden müssen.

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24.10.2005, 13:08 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von bubblebobble:

Z.B. in Thailand brauchst du im Extremfall nichtmal ein Dach über dem Kopf, du wirst einfach nie erfrieren, bei der Hitze braucht man auch weniger Kalorien etc. [...] Wenn man dort arm ist, dann ist das ok weil alle um dich herum arm sind.


OK, alles klar. Sag' doch gleich, das wir Deine Beiträge nicht ernst nehmen müssen...


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24.10.2005, 13:08 Uhr

pixl
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@bubblebobble:
>>>Eigentlich müsste das Gehalt erstmal Netto gerechnet werden, und dann "normalisiert" werden auf die landesüblichen Lebenshaltungskosten. Natürlich geht es und dann im Schnitt immer noch gut, aber die Unterschiede sind nicht mehr so gewaltig, vor allem geht es armen Leuten auch in Deutschland schlecht.<<<<
genau !!!!
denn das stört mich auch, an der ganzen geschichte.
denn die unterschiedlichen lebenshaltungskosten werden nicht berücksichtigt.
Klar das ein ALG II empfänger in mit seinen 500 EUR (inkl.Miete, Strom ect.) reich wäre, und sich dort mehr leisten kann als hier weil die lebenshaltungskosten im Schnitt billiger sind.

wenn man schon so einen Vergleich macht dann muss man auch das im Verhältniss zu den Lebenshaltungskosten sehen.

Abgesehen davon halte ich diese Seite für eeinen üblen Trick Spendengelder zu bekommen.

Im übrigen ist das mit Geld so eine Sache Von dem Geld was ich bekomme gehen zuerstmal 40% Miete ab dann nochmal 5% strom und 5% ÖNV kosten . und das was ich dann noch übrig habe davon muss ich leben.und einen Teil meiner Schulden und Bankgebühren bezahlen.

Zum Beispiel bei jemanden der rund 600 EUR auf sein Konto bekommt wären das 300 EUR also 10 EUR pro tag zum leben.
Einige kommen damit klar andere nicht.

@Andreas M:
>>>Früher waren Sozialhilfeempänger z.b. bei Zuzahlungen von Medikamenten befreit, heute dürfen sie blechen. Und das ist was ganz übles.>>>
nicht nur das sie müssen auch die Praxisgebühr bezahlen, so das bei uns der eine oder Artztbesuch wegfällt.
Aber so ganz stimmt das nicht sotialhilfe empfänger werden dann befreit wenn ihnen der Hausarzt eine Chronische Krankheit bescheinigt, ab 40 Eur werden die restlichen kosten von der Kasse übernommen.
Trotzdem ist das was ganz übles.

<<<<Nur hilft das relativ wenig wenn man heute das Bett braucht und nicht erst in nem Jahr. Oder auch der Kleidungszuschuss würde gestrichen. Wenn jetzt nen Sozialhilfeempänger im Winter nen Antrag stellt darf er erst mal sparen bis er die Klamotten hat.>>>>
Jupp und genau deshalb greifen sich immer mehr Leute brauchbare Sachen vom Sperrmüll ab.

Gut in Berlin gibt es auch noch andere Möglichkieten , Second Hand Geschäfte , Kleinanzeigen in dem Möbel verschenkt werden ect.
Aber manchmal fehlt einem auch Geld für den Transport.
Ein Bett kann man nun mal nicht in der U-Bahn transportieren.

@ Maja warum gründest Du nicht mit andren einen Spendefond für Hilfbedürftige Amiga User und zahlst dort ein.
( können auch Sachspenden sein )
Das wären Leute die auch irgendwie kennst. :D


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24.10.2005, 13:14 Uhr

Maja
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@pixl:

> Im übrigen ist das mit Geld so eine Sache Von dem Geld was ich
> bekomme gehen zuerstmal 40% Miete ab

Äh, sorry, aber wenn man ALG II bezieht, werden Miete und Heizkosten vom Amt an den Vermieter überwiesen. Da findet kein Abzug von der monatlichen Zahlung an den Leistungsempfänger statt.

> @ Maja warum gründest Du nicht mit andren einen Spendefond für
> Hilfbedürftige Amiga User und zahlst dort ein.
> ( können auch Sachspenden sein )
> Das wären Leute die auch irgendwie kennst. :D

Das würde gegen das Grundgesetz verstoßen; Gleichheitsprinzip. ;)

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24.10.2005, 13:19 Uhr

pixl
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@Solar:
lassen wir mal die Tatsache ausser acht das es den Leuten in der Dreitten Welt um ein vielfaches schlechter geht als uns, jetzt frage ich Dich mal persönlich könntest Du dit deiner Frau und Tochter mit so ca. 1500-1600 Eur leben und auch noch die Miete bezahlen, und dann immer noch sagen dir geht es im Verhältniss zu andren gut ?

Du bist finanziell in einer Position wo Du dir den Luxus erlauben kannst zu sagen das es ärmere leute als Dich gibt.
Dem HatzIV Empfänger nutzt das Wissen das es Indien ärme Leute als ihn gibt wenig er ist hier im Verhältniss arm, und muss Hierzulande jeden EURO umdrehen.
Als ich damals im Bauwagen gewohnt habe ging es mir zuweilen besser als heute wo ich in einer modernen zweieinhalb Zimmer Wohnung lebe.


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24.10.2005, 13:23 Uhr

pixl
Posts: 2581
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@Maja:
>>>>Äh, sorry, aber wenn man ALG II bezieht, werden Miete und Heizkosten vom Amt an den Vermieter überwiesen. Da findet kein Abzug von der monatlichen Zahlung an den Leistungsempfänger statt.>>>
Quatsch mit Sosse ich kann es dir sogar beweisen das dem nicht so ist.
es wird alles Miete Heizkosten ect. auf das konto des ALGII Empfängers gezahlt, und der muss dann die Kosten entprechend weiterleiten.


soll ich dir meinen ALGII bescheid und meine Kontoauszüge rübermailen ?
Da steht es schwarz auf weiss.

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24.10.2005, 13:29 Uhr

AndreasM
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Zitat:
Waschmaschinen gibt es gebraucht für 5 bis 20 Euro Kostenbeitrag bei der Recycling Börse, der Caritas oder ähnlichen Einrichtungen.

Ändert nichts an dem Problem. Früher warens glaub ich 35 Euro für sämtliche Ausgaben je Monat. Also Haushaltsgeräte, Einrichtung, Kleindung usw.

Ich halte das System absolut für ungerecht.

Zitat:
Kleidung gibt es für wenig Geld auch von Caritas, dem Roten Kreuz und anderen. Es muss nicht niegelnagelneue topaktuelle Mode sein. Ein

Hab ich das gesagt?

Zitat:
Bett muss nicht unbeding sofort ersetzt werden. Am Anfang unserer Ehe haben wir 9 Monate auf Luftmatratzen geschlafen. Sachleistungen vom Amt gab es nicht, weil unser Einkommen damals dafür "zu hoch" war. Ich hab auch mal die weniger attracktiven Quellen abgeklappert, weil das Geld vorn und hinten nicht gereicht hat. Es ist nicht schön, aber es geht, wenn man sich Mühe gibt. Wir haben nicht in Saus und Braus gelebt, doch echten Magel haben wir auch nicht gelitten.

und das ist jetzt das Argument das ne 70 jährige Oma die Sozialhilfe bekommt ein halbes Jahr auf den Boden schlafen soll?

Zitat:
Was ich damit sagen will? Es muss nicht immer optimal sein. Wenns nicht reicht, müssen halt Kompromisse gemacht werden. Als für das

Optimal geht sicher nicht immer. Aber gerücht sollte es einigermassen sein.

Zitat:
>> Oder auch der Kleidungszuschuss würde gestrichen. Wenn jetzt nen
>> Sozialhilfeempänger im Winter nen Antrag stellt darf er erst mal
>> sparen bis er die Klamotten hat.

Sorry, aber dass der Winter kommt, weiß man schon im Frühling. Bei noch im Wachstum befindlichen Kindern lasse ich das Argument des kurzfristigen Bedarfs noch gelten. Bei Erwachsenen nicht.


Vorausgesetzt man hatte im Frühling genügend Geld um sparen zu können. Dazu gibt es viele, viele Gründe warum einem auf einmal die Klamotten nicht mehr passen und man deswegen neue braucht.

Zitat:
> Ich persönlich fand Sachleistungen besser als die Pauschalen die
> eingeführt wurden.

Ich halte im Gegenteil die jetzige Regelung für besser. Wer über Jahre hinaus daran gewöhnt ist, bei Bedarf nur einen Antrag stellen zu müssen, verliert das Gefühl für die tatsächlichen Lebenshaltungskosten. Wenn die Leute dann wieder einen Job bekommen und wieder allein haushalten müssen, sind finanzielle Probleme und Überschuldung vorprogrammiert. Es ist wichtig, dass sie lernen, mit dem Geld was reinkommt hauszuhalten, es wirklich nur für das auszugeben, was notwendig ist. Ja, es ist eine "erzieherische" Maßnahme.


Nein, es ist keine erzieherische Massnahme auch wenn es so genannt wird. Für mich ist es ein reines Kosten sparen der Behörden unter diesem Deckmantel.

Und ein ungerechtes System ausserdem noch. Es wird nicht mehr nach Bedarf geholfen sondern jeder bekommt die Pauschale. Ob er sie braucht oder nicht.

Jemand der z.b. keine Winterkleidung benötigt bekommt trotzdem das Geld und derjenige der mehr Kleindung benötigt bekommt keinen Cent mehr.

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Andreas Magerl
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24.10.2005, 13:32 Uhr

AndreasM
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Zitat:
Original von Maja:
Äh, sorry, aber wenn man ALG II bezieht, werden Miete und Heizkosten vom Amt an den Vermieter überwiesen. Da findet kein Abzug von der monatlichen Zahlung an den Leistungsempfänger statt.


In der Regel erhält man das Gedl auf sein eigenens Konto. Nur bei Missbrauch überweisst das Amt die Miete direkt an den Vermieter.

Im ürbigen setzt das Amt auch die Höhe der Miete fest. Wie hoch die Miete tatsächlich ist, interessiert das Amt nicht.

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Andreas Magerl
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24.10.2005, 13:33 Uhr

pixl
Posts: 2581
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@AndreasM:
>>>Im ürbigen setzt das Amt auch die Höhe der Miete fest. Wie hoch die Miete tatsächlich ist, interessiert das Amt nicht.>>>
Genauso ist es .


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24.10.2005, 13:45 Uhr

pixl
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jetzt nochmal eine Frage zur eigentlichen Seite.
annual heisst Jährlich oder ?
( die Amis rechnen ja in Jahreseinkommen und nicht wie Hier in Monatseinkommen)
wie rechnet sich das Netto Brutto mit mietkosten ?

wie gesagt diese seite ist mir Höchst suspekt da sie sehr ungenau ist.
und eigentlich auf eine nicht gerade seriöse Art um Spendengelder beittet.

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24.10.2005, 14:01 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von pixl:

...jetzt frage ich Dich mal persönlich könntest Du dit deiner Frau und Tochter mit so ca. 1500-1600 Eur leben und auch noch die Miete bezahlen, und dann immer noch sagen dir geht es im Verhältniss zu andren gut ?


Ja.

Ich habe lang genug von ca. 900,- DM im Monat gelebt, meine Frau ebenfalls. Und Not haben wir dabei nicht gelitten.

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24.10.2005, 14:14 Uhr

bubblebobble
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Ich habe nichts geraucht. Es ist nur so, dass ich eben in Deutschland lebe und in erster Linie daran interessiert bin, dass es in meinem Land den Leuten gut geht. Wenn alle zufrieden sind, dann können wir uns um die anderen kümmern. Bitte nicht vergessen, dass wir nur anderen Helfen können, wenn wir selbst stark sind. Das gleiche gilt für die Umweltpolitik. Wir können uns Umweltschutz nur leisten, wenn wir das nötige Kleingeld dazu haben. Deshalb darf das nie zu ernsten Schäden in der Wirtschaft führen, aber das wäre jetzt wieder ein anderes Thema.
Ok, Indien war ein schlechtes Beispiel, da gibts auch kalte Regionen.
Ich will auch nicht behaupten, dass es uns im Vergleich schlecht geht, aber wenn es ums Einkommen geht, dann muss man das zum Vergleichen auch normalisieren, also die Kaufkraft werten. Wenn z.B. in Polen jemand 800EUR verdient, dann ist das was ganz anderes als wenn jemand in Deutschland 800EUR verdient. Stichwort BigMac Index, in Polen kostet der BigMac etwa die Hälfte. Noch stärker sind die Unterschiede bei Mieten oder Immobilien. Eine Wohnung kann man dort schon ab 15-20k Euro kaufen.
Das gilt natürlich nicht für Auslandsreisen oder Importwaren.

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24.10.2005, 14:21 Uhr

pixl
Posts: 2581
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@bubblebobble:
>>>>Wir können uns Umweltschutz nur leisten, wenn wir das nötige Kleingeld dazu haben>>>>
interessant ob das kommende Generationen auch sehen wage ich zu bezweifeln , wahrscheinlich würden sie allein wegen diesem Satz schlachten und aufessen.
( wahrscheinlich sogar nichtmal wegen diesem Satz, sondern weil sie Hunger haben )

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24.10.2005, 14:35 Uhr

AndreasM
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@pixl:

Naja, stimmt aber einerseits. Was hilft einem der beste Umweltschutz wenn an ihn nur auf Kurze Dauer haben kann und danach wirds umso schlimmer weil gar kein Geld mehr für Umweltschutz da ist.

Dann doch lieber etwas weniger Umwqeltschutz, dafür aber auf Dauer.
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24.10.2005, 14:36 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von bubblebobble:
Wenn alle zufrieden sind, dann können wir uns um die anderen kümmern.


Es sind niemals alle zufrieden. Und wir haben uns in unseren fettesten Jahren einen Schei* um die anderen, oder den Umweltschutz gekümmert. Nicht einmal um die Nachhaltigkeit unseres eigenen Wohlstands.

Zitat:
Wir können uns Umweltschutz nur leisten, wenn wir das nötige Kleingeld dazu haben. Deshalb darf das nie zu ernsten Schäden in der Wirtschaft führen...

Sozusagen der USA-Ansatz. Das Problem ist, das unsere Wirtschaft eben auf der Ausbeutung der Ressourcen beruht, und die Rückführung auf Nachhaltigkeit eben nicht ohne Rückführung machbar ist.

Was meinst Du, was das Geschrei losgeht, wenn auch den letzten Wohlfühlverbrauchern aufgeht, das wir "Peak Oil" längst erreicht haben...



[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 24.10.2005 um 14:37 Uhr editiert. ]

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24.10.2005, 14:42 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von AndreasM:
und das ist jetzt das Argument das ne 70 jährige Oma die Sozialhilfe bekommt ein halbes Jahr auf den Boden schlafen soll?


Wenn sie das die letzten 70 Jahre nicht gestört hat, warum nicht? Oder was ist mit ihrem alten Bett passiert?
Gibt es neuerdings ein Grundrecht, eine größere Anschaffung zu jedem beliebigen Zeitpunkt machen zu können? Abgesehen davon gibt es auch die Möglichkeit der Ratenzahlung.
Aber Zufriedenheit wird man nie erreichen können, egal wieviele Leistungen man auf welche Weise beziehen kann, die Frage ist auch, ob man überhaupt will, das der Bezug von Sozialhilfe ein zufriedenstellender Zustand wird.

mfg
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[ Dieser Beitrag wurde von Holger am 24.10.2005 um 14:43 Uhr editiert. ]

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24.10.2005, 14:51 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von bubblebobble:
Ok, Indien war ein schlechtes Beispiel, da gibts auch kalte Regionen.

Welche 0,x% der dritten Welt hattest Du denn im Auge, wo man nichts zum Leben braucht und die Sonne 24h/Tag scheint?
Oder meintest Du mehr Regionen, wo man sich an den Kadavern der verhungerten wärmen kann?
Zitat:
Ich will auch nicht behaupten, dass es uns im Vergleich schlecht geht, aber wenn es ums Einkommen geht, dann muss man das zum Vergleichen auch normalisieren, also die Kaufkraft werten.
Solange die Differenz zwischen Einnahmen und Lebenshaltungkosten, und zwar die absolute, reicht, um sich einen PC anzuschaffen, dessen Energieverbrauch und Internetzugang zu bezahlen, und statt zu arbeiten in einem Internetforum über unsere "relative Armut" zu diskutieren, kann es einem nicht wirklich schlecht gehen.
Menschen, deren Lebensverdienst nicht ausreichend würde, um sich einen PC anzuschaffen, für die Urlaub ein Fremdwort ist, ist es ein schwacher Trost, wenn Du ihnen ein hohes "normalisiertes" Einkommen andichtest.
Aber vermutlich meinst Du auch, daß sie im Prinzip jeden Tag Urlaub haben, schließlichen leben die ja "alle" in Urlaubsländern.
Zitat:
Stichwort BigMac Index, in Polen kostet der BigMac etwa die Hälfte. Noch stärker sind die Unterschiede bei Mieten oder Immobilien. Eine Wohnung kann man dort schon ab 15-20k Euro kaufen.
Planst Du schon Deine Auswanderung nach Polen, oder lebst Du schon dort?

mfg
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24.10.2005, 14:52 Uhr

AndreasM
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Zitat:
Wenn sie das die letzten 70 Jahre nicht gestört hat, warum nicht?

Du gehst davon aus das die Frau vorher kein Bett behabt hat und deswegen jetzt auch keines braucht?

Zitat:
Gibt es neuerdings ein Grundrecht, eine größere Anschaffung zu jedem beliebigen Zeitpunkt machen zu können? Abgesehen davon gibt es auch die Möglichkeit der Ratenzahlung.

Ein Grundrecht auf ein Menschenwürdiges leben ja. und dazu zähle ich halt das z.b. ne Oma nicht auf den Boden schlagfen muss.

Und Ratenzahlungen... Abgesehen von den zusätzlichen Zinsen und evtl. Verschuldung die dann auch der Staat im Endeffekt wieder zahlen darf bekommst Du als Sozialhilfeempfänger nicht so einfach ne Ratenzahlung. Und wenn dann bestimmt nicht auf ein gebrauchtes Bett. Ne neues Bett ist bei den Kosten ja nicht drinn.

Zitat:
Aber Zufriedenheit wird man nie erreichen können, egal wieviele Leistungen man auf welche Weise beziehen kann, die Frage ist auch, ob man überhaupt will, das der Bezug von Sozialhilfe ein zufriedenstellender Zustand wird.

Ich bezweifle ganz stark das die Masse der Sozialhilfempfänger sich auch nur ansatzweise wohl fühlen oder gar zufrieden sind.

Aber worum es mir bei der ganzen Sache ging war das die einmaligen Hilfen abgeschafft wurden und es dafür Pauschalen für alle gibt. Egal ob jemand etwas benötigt oder nicht.

Warum soll jemand der kein Bett braucht auch eine Pauschale dafür bekommen und im Gegenzug darf jemand der ein Bett dringend braucht erst mal ewig drauf sparen.

Naja, immerhin sind im HarzIV im Monat 75 Cent eingerechnet damit man sich irgendwann einmal ein Fahrrad kaufen kann :)



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Andreas Magerl
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24.10.2005, 15:04 Uhr

DrZarkov
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>>>Im ürbigen setzt das Amt auch die Höhe der Miete fest. Wie hoch >>>die Miete tatsächlich ist, interessiert das Amt nicht.>>>
>Genauso ist es


Nein, ist es nicht! Berücksichtigt wird zunächst die tatsächliche Miete. Sofern diese jedoch unangemessen hoch ist, wird nach spätestens einen halben Jahr nur noch die angemessene Miete übernommen. Angemessen ist für eine Person eine Größe von 45 qm, für 2 Personen 60 qm, für 3 Personnen 75 qm, usw. Die angemessenen Kosten unterscheiden sich in jeder Stadt, hier sind es 5,85 EUR Kaltmiete pro Quadratmeter. Das ist ein mehr als angemesser Preis hier in der Gegend, dafür bekommt man durchaus eine Mittelklassewohnung.

Was die Höhe der AlgII Leistungen betrifft, da werden noch harte Jahre auf uns zu kommen! Mit Sicherheit wird da noch kräftig dran geschraubt und beschnitten werden. Ich rechne mit einer pauschalen Kürzung von 2 % schon im nächsten Jahr, außerdem mit Verschärfungen des Sanktionswesens bei Arbeitsverweigerung. Mal abwarten, wenn im Frühjahr die offiziellen Zahlen über die Mehrkosten im Vergleich zum alten System vorliegen...
--
Dr. Zarkov

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24.10.2005, 15:18 Uhr

pixl
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@AndreasM:
Wie Solar schon sagte >Und wir haben uns in unseren fettesten Jahren einen Schei* um die anderen, oder den Umweltschutz gekümmer>
Das problem ist das wir früher sehr verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgegangen sind, und jetzt festellen das unsere Umwelt nicht besser geworden ist.
Und auch schon früher war klar welche Folegn es haben wird.
Nur war einem das Geld wichtiger als die Umwelt.
Nur heute denke ich das Umweltschonende Energie mit nachwachsenden ressourcen in bestimmten bereichen nicht teurer und vieleicht sogar billiger ist als Mineralöl.
Was ich meine ist folgendes , man kann heutzutage nicht null auf hundert alle Autos Kraftwerke umweltfreundlich machen oder auf einem Schlag auf AKWs verzichten, das sehen sogar die Fundis bei den Grünen ein. ( naja ist zwar nur noch Herr Ströbele , aber was solls )
Was ich meine ist eine gewissen Nachhaltigkeit mit dem Umgang der resourcen.
Ein beispiel, wir hatten auf den Kompostierungsplatz nur Generator Strom , dieser stand in einen Container und brummte vor sich hin, geheizt wurden die Räume mit Holz ( was ja reichlich vorhanden war und Kohle)

Jeder wess das so eine Generator neben Strom auch abwärme erzeugt , die sinnlos abgebene wird. Vieleicht wäre es sinnvoller gewesen das Kühlsytem den generatos zu umzubauen das mit der abwärme auch ein teil der Räume geheizt werden könnte.
Oder man hätte staat eines Dieselmotors einen Ottomotor vermendet und diesen über Holzvergazer mit den Holzabfällen betrieben.
Das wäre zwar ein Arbeitsaufwand gewesen hätte sich aber auf Dauer bezahlt gemacht.
Nehmen wir mal das Beispiel Auto, weder eine Otto Motor noch ein Dieselmotor muss zwingend mit fossilen Brennstoffen betrieben werde, beim Dieselmotor kann man genauso gut Salatöl, altes Frittenfett ect. also nicht nur BIO Diesel verwenden.
Gerade die Geschichte mit dem Frittenfett gefällt mir weil dort eine Öl verwendet wird was unter normalen Umständen einfach tuer entsorgt werden würde, weshalb jeder Pommesbuden besitzer dieses nur zu gerne umsonst abgeben würde.
Als Brennstoff eignet sich dieses Gefiltert allemal.
Es gibt oder gab in Berlin einen Taxifahrer der seine Taxe mit Frittenfett betrieben hat.

Ok eine Umweltbelastung gibt es immer noch aber es werden ressourcen nachhaltig verwendet und schont die Umwelt auch.
Einen Ottomotor kann man auch mit Mehtangas betreiben , und das gibt es in jeden Kuhstall.

Man kann auch einen Ottomotor oder einen Generator mit Ottomotor mit einem Holzvergaser antreiben.
Was sich besondern in Walsreichen gegenden wie zu Beispiel Canada lohene Könnte oder auch in Bayern :)
Und so wie ich die Bayrische Mentalität einschätze würde da der eine oder ander sogar mitmachen wenn man ihm genau erklären würde ob und wieviel er mit der einen oder anderen Maßnahme sparen könnte.

Gut die Umstellung und die Produktion wäre am Anfang etwas teuer aber es würde sich auf Dauer bezahlt machen.

Ich will mit diesen Beispielen nur aufzeigen wie man umweltfreundlicher haushalten könnte und zugleich auch langfristig kosten einsparen würde.
denn wenn wir davon ausgehen das Erdöl noch teurer wird wären solche Alternativen demnächst spottbillig.
was vor einigen Jahren nicht der fall war
Ich habe also nicht nur den Umweltschutz im Auge sondern auch die Ökonomie im Blickfeld und es ist auf Dauer ökonimischer wenn Das Mineralöl durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden könnte.

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mfg Pixl

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24.10.2005, 15:19 Uhr

AndreasM
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Zitat:
Original von DrZarkov:
>>>Im ürbigen setzt das Amt auch die Höhe der Miete fest. Wie hoch >>>die Miete tatsächlich ist, interessiert das Amt nicht.>>>
>Genauso ist es

Nein, ist es nicht! Berücksichtigt wird zunächst die tatsächliche Miete. Sofern diese jedoch unangemessen hoch ist, wird nach spätestens einen halben Jahr nur noch die angemessene Miete übernommen.


Stimmt. Nen halbes Jahr wird die Miete (Kaltmiete) normalerweise übernommen und dann legt Vater Staat fest was man Miete zahlen darf. Ob dabei ein Umzug (den man selber zahlen muss) unrentabel ist oder nicht spielt dabei leider keine Rolle. Dann gibts noch die Nebenkosten wie z.b: Heizung. Wenn das Amt meint die sind zu hoch dann wird halt nur das bezahlt was das Amt sagt.

Bei uns in der Gegend gibts für Warmmiete z.b. maximal 281,60 für eine Person. Kaum ne Chance ne Wohnung zu finden für den Preis.

Gabs eigentlich die letzten Monate eine Anpassung bei den Heizungskosten? Ich mein, die Energiekosten steigen, Heizungsöl wird immer teurer aber meines wissens sind die Pauschalen für die Nebenkosten gleich geblieben.

Zitat:
Was die Höhe der AlgII Leistungen betrifft, da werden noch harte Jahre auf uns zu kommen! Mit Sicherheit wird da noch kräftig dran geschraubt und beschnitten werden. Ich rechne mit einer pauschalen Kürzung von 2 % schon im nächsten Jahr, außerdem mit Verschärfungen des Sanktionswesens bei Arbeitsverweigerung. Mal abwarten, wenn im Frühjahr die offiziellen Zahlen über die Mehrkosten im Vergleich zum alten System vorliegen...

Ich geh auch davon aus das gekürzt wird.



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Andreas Magerl
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24.10.2005, 15:25 Uhr

pixl
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@DrZarkov:
>>> außerdem mit Verschärfungen des Sanktionswesens bei Arbeitsverweigerung<<<
ist ja jetzt schon der fall, Du kannst auch heute nicht so ohne weiteres einen Job ablehen.
Und es schwirren auch heute schon Sozialdedektive bei vermeintlichen Paaren herum um zu überprüfen ob diese nicht vielciht doch in einer Bedarfsgemainschaft leben.
Und bei einigen Dedektiven ist das schon gegeben wenn die Partner überhaupt Sex miteinander haben und zusammen wohnen obwohl jeder seinen eigenen Haushalt führt.
Nee die neusete Idee sind unangemeldetet hausbesuche oder Anrufe um zu überprüfen ob der betreffende zuhause ist , ist er es nicht könnte er ja vieleicht heimlich arbeiten gehen.

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