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amiga-news.de Forum > Get a Life > Ladenschlussgesetz und verkaufsoffene Sonntage [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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10.11.2005, 23:25 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Da der Ursprungs-Thread leider auf Wunsch des Erstellers geschlossen wurde, dieses Thema aber offenbar großen Diskussionsbedarf ausgelöst hat, hier ein neuer Thread zum Thema:

Für und Wider von starr vorgeschriebenen Öffnungszeiten und dem Öffnungsverbot an Sonntagen.

@AndreasM

> Das Problem ist eher das, wie schon in der Vergangenheit durch
> Lockerung der Öffnungszeiten, kleine Geschäfte, vor allem private,
> verdrängt werden und Monopole entstehen. Und das ist alles andere
> als gut :/

Ich glaube nicht, dass das etwas mit Öffnungszeiten zu tun hat. Das "Sterben" der kleinen Einzelhändler hat schon lange vor der Lockerung des Ladenschlussgesetzes begonnen. Das hat überwiegend damit zu tun, dass die Kleinen mit den Dumpingpreisen der großen Discounter im Bereich Bekleidung und allgemeine Lebenshaltung (Lebensmittel, Körperpflege) aus verschiedenen Gründen nicht mithalten können. Obendrein findet man die großen Ketten meist nur auf der "grünen Wiese", fernab von den alt bekannten Einkaufsstraßen in der City. Wodurch die kleinen Geschäfte zusätzlich Laufkundschaft verlieren.

Im Bereich Unterhaltungselektronik sieht es anders aus. Da sind die Kleinen nicht selten sogar günstiger als MM und Co.. Nicht immer auf den ersten Blick, aber spätestens dann, wenn man den Bereich Service und dessen Kosten mal näher betrachtet. Man muss nur mal genauer hinsehen und nicht den blöd und geil Parolen blind hinterher laufen.


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10.11.2005, 23:39 Uhr

Supimajo
Posts: 1265
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Man muss nur mal genauer hinsehen und nicht den blöd und geil Parolen blind hinterher laufen.


Aber ICH bin doch Deutschland.....oder etwa nicht?! ;)

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10.11.2005, 23:44 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
Nutzer
@Supimajo:

Nein, ich bin Deutschland, und Deutschland ist arbeitslos.
Sowas kommt raus, wenn man Werbeaussagen Glauben schenkt. I-)
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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10.11.2005, 23:45 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
@Maja:

Sorry aber wegen des Links und meine Problemchen hatte ich ne Böse PM bekommen und ne kleine Klagedrohung darum. Aber gut, zum Thema Ladenöffnungszeiten Advend Sonntage.
Also ich bin dagegen weil!
1. Ich bin Kirchengänger seit vielen Jahren es bleibt auch dabei nebenbei war es für mich ein Tag für Familie und Freunde.
2. Viele Familen wo die Frau schon 6 Tage in ein Lebensmittelgeschäft bzw anderen Ladentyp arbeitet darf mit Druck auch noch Sonntag antanzen. Weil für den Sonntag wird 100% keine neue Kraft eingestellt.
3. Die Kaufkraft! Es ist kein Geld mehr da um noch am Sonntag Profit zu machen. Die Bosse kriegen einfach den Hals nicht voll.
4. Wo soll es den noch hingegen? Das neben der Arbeit Überseewohncontainer hingesetzt wird, wo das Personal eingepfercht wird X(
Es muss doch mit der Gier schluss sein.
Arbeit und Familie müssen nicht verschmelzen. Sie sind zwei Personen für sich.

[ Dieser Beitrag wurde von Archeon am 10.11.2005 um 23:49 Uhr editiert. ]

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10.11.2005, 23:47 Uhr

Supimajo
Posts: 1265
Nutzer
Zitat:
Original von Han_Omag:
Nein, ich bin Deutschland


Tut mir leid, daß ich dir da widersprechen muß. Aber mir wurde gesagt, daß ICH Deutschland sei.
Folglich kannst nicht DU Deutschland sein.

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10.11.2005, 23:49 Uhr

Supimajo
Posts: 1265
Nutzer
Zitat:
Original von Archeon:
Arbeit und Familie müssen nicht verschmelzen. Sie sind zwei Personen für sich.


Ach. Das ist ja ne sehr interessante These.
Viellei8cht versuchst du das mal unseren Politikern so plausibel zu machen, daß sie dies auch berücksichtigen?
Ich spiele jetzt im speziellen darauf an, was passiert, wenn z.B. der Faktor Arbeit plötzlich wegfällt.....


[ Dieser Beitrag wurde von Supimajo am 10.11.2005 um 23:49 Uhr editiert. ]

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10.11.2005, 23:52 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
@Supimajo:

Dann ist es für mich ein Zeichen das Familien ein Dorn in der Wirtschaft sind. Und diese Dorn gezogen werden soll. Das ganze ist nicht mehr eine Soziale Marktwirtschaft Sondern pure Raubritterkapitalismus X(

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11.11.2005, 00:00 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
Nutzer
Zitat:
Original von Supimajo:
Tut mir leid, daß ich dir da widersprechen muß. Aber mir wurde gesagt, daß ICH Deutschland sei.


Dann hat man dich wohl angelogen. Ist im Moment groß in Mode :D
Doch wie hiess es wörtlich? DU bist Deutschland, aber wer ist denn jetzt DU, du, ich oder wer? Fragen über Fragen :lach:
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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11.11.2005, 00:03 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
Nutzer
Zitat:
Original von Archeon:
Arbeit und Familie müssen nicht verschmelzen. Sie sind zwei Personen für sich.


Du kannst versuchen Arbeit und Privatleben zu trennen.
Arbeit und Familie jedoch werden sich immer beeinflussen, zumindest dann, wenn du der Ernährer der Familie bist.
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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11.11.2005, 00:21 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Archeon:
Zitat:
Das ganze ist nicht mehr eine Soziale Marktwirtschaft Sondern pure Raubritterkapitalismus X(

Auch hier gilt: So unterschiedlich kann das sein. Für meine Präferenzen wäre das keineswegs "Ausbeutung" sondern ein Entgegenkommen und somit kein "Raubritterkapitalismus, sondern eher eine noch sozialere Marktwirtschaft. :)

Wäre mal interessant, zu erfahren, ob die Mehrheit für oder gegen eine Reglementierung der Öffnungszeiten ist.

Zitat:
2. Viele Familen wo die Frau schon 6 Tage in ein Lebensmittelgeschäft bzw anderen Ladentyp arbeitet darf mit Druck auch noch Sonntag antanzen. Weil für den Sonntag wird 100% keine neue Kraft eingestellt.

Meiner Ansicht wird das kaum so passieren. Was wäre denn, wenn der Frau ein anderes Arbeitszeitmodell angeboten wird, welches für sie attraktiv ist? Einfach diese Art der Ausbeutung zu unterstellen ist mir zu einfach. Eigentlich ist ja zur Zeit sogar das Gegenteil der Fall und es wird im großen und ganzen immer mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der Angestellten genommen (man sollte da auch mal an Umstände neben der Arbeitszeit denken).

Zitat:
1. Ich bin Kirchengänger seit vielen Jahren es bleibt auch dabei nebenbei war es für mich ein Tag für Familie und Freunde.

Ganz ehrlich, wenn sich alternative Arbeitszeitmodelle stärker durchsetzen sollten, dann kann man IMHO auch von der Kirche etwas Flexibilität verlangen. Sollte doch eigentlich kein Problem sein, unter der Woche eine Andacht oder ähnliches anzubieten.

Zitat:
[...] Die Bosse kriegen einfach den Hals nicht voll. [...]
Es muss doch mit der Gier schluss sein.[...]


Also nach wie vor gibt es ja für jeden die Möglichkeit, sich nach einem Job umzusehen, der besser zu einem passt. Diejenigen, die gerne andere Arbeitszeitmodelle nutzen würden, nehmen dann halt diesen Job an. Mit dieser einseitigen "die sind alles Ausbeuter"-Sicht macht man es sich meiner Meinung zu einfach. Es ist nämlich nicht der Normalfall, dass Arbeitnehmer "ausgebeutet" werden. Vielmehr möchte jeder halbwegs intelligente Arbeitgeber, dass die Arbeitnehmer einigermaßen gerne in seinem Betrieb arbeiten.

Just my 2 cents :)

Ciao
Andreas

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11.11.2005, 00:29 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Archeon:

> 2. Viele Familen wo die Frau schon 6 Tage in ein
> Lebensmittelgeschäft bzw anderen Ladentyp arbeitet darf mit Druck
> auch noch Sonntag antanzen. Weil für den Sonntag wird 100% keine
> neue Kraft eingestellt.

Ich kenne viele, die im Einzelhandel arbeiten. Ich kenne dort niemanden, der 6 Tage pro Woche arbeiten muss.

> Weil für den Sonntag wird 100% keine neue Kraft eingestellt.

Das lassen wir mal dahingestellt. Sollte sich der personalfreie Supermarkt durchsetzen, wie er zurzeit z. B. von REAL! als Pilotprojekt getestet wird, erübrigt sich die Personaldabette ohnehin.

> 3. Die Kaufkraft! Es ist kein Geld mehr da um noch am Sonntag
> Profit zu machen. Die Bosse kriegen einfach den Hals nicht voll.

Es geht dabei weniger um mehr Umsatz. Das bei geänderten oder längeren Öffnungszeiten nicht zwangsläufig mehr eingekauft wird, wissen auch die Betreiber der Geschäfte.

Es geht um mehr Flexibilität.

> 4. Wo soll es den noch hingegen? Das neben der Arbeit
> Überseewohncontainer hingesetzt wird, wo das Personal eingepfercht > wird

Lass mal diese Endzeit-Hirngespinste. So was geht an der Realität vorbei. Wie oben schon erwähnt. Auch im Einzelhandel gilt die 5-Tage-Woche. Wer dort am Samstag arbeitet, hat an einem Wochentag frei. Daran wird sich auch mit einem verkaufsoffenen Sonntag nichts ändern.

> Es muss doch mit der Gier schluss sein.

Bei wem? ;)

> Arbeit und Familie müssen nicht verschmelzen. Sie sind zwei
> Personen für sich.

Niemand erwartet, dass sie verschmelzen. Arbeit und Familien müssen jedoch vereinbar sein. Zu starre gesetzliche Regelungen stehen dem entgegen. Es gibt keinen Grund in Panik zu verfallen. Eher noch im Gegenteil. Erst die verlängerten Öffnungszeiten haben vielen erst die Möglichkeit eröffnet, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Es gibt seitdem viele Teilzeitkräfte im Einzelhandel, die in den Abendstunden zwischen 18 und 20 Uhr nur deswegen etwas zum Familieneinkommen hinzuverdienen können. Als noch um 19:30 Uhr alles geschlossen werden musste, war das so nicht möglich.

Und was die Kirche betrifft. Ich gehe selbst zur Kirche. Die Berufgruppen, die seit jeher Sonntagsschichten haben, müssen sich da auch arrangieren. Hier einen besonderen Schonraum für Beschäftigte im Einzelhandel generieren zu wollen, nur weil das bisher immer so war, halte ich für bedenktlich konservativ.

Aus Prinzip? Der mit Abstand größte Hemmschuh für den wirtschaftsstandort Deutschland. "Das war immer so. Das muss so bleiben."

Der Rest der Welt lacht uns aus.

Ist alles halb so wild. Die ganz Aufregung entsteht nur aus der Tatsache heraus, dass es etwas ist, was wir nicht gewohnt sind. In Ländern, die noch nie ein Ladenschlussgesetz hatten, ist das Alles überhaupt kein Thema.

Außerdem ist noch lange nicht raus, dass dann Alle an jedem Sonntag geöffnet haben würden. Der Tenor liegt auf mehr Flexibilität. Schon heute hat nicht jeder, an jedem Werktag von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Sie können so lange öffnen. Sie müssen nicht.

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11.11.2005, 00:38 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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Zitat:
Original von Maja:
Sollte sich der personalfreie Supermarkt durchsetzen, wie er zurzeit z. B. von REAL! als Pilotprojekt getestet wird, erübrigt sich die Personaldabette ohnehin.


Der Konzern stimmt zwar, aber es ist ein Extra :)
Falls es jemanden interessiert:
http://www.future-store.org/servlet/PB/-s/ohzx0u1dyjvm3yvo10f1528sae73bhoe/menu/1000154/index.html


AFAIR geht Metro übrigens davon aus, dass es nicht zu Stellenkürzungen kommen wird (gleichwohl wird sich aber sicherlich mindestens die Angestelltenstruktur deutlich ändern). Man darf gespannt sein, ob das tatsächlich realisiert werden kann.
Naja, bis die Technologien günstig genug sind, um großflächig eingesetzt zu werden und bis die letzten Kinderkrankheiten (z.B. Probleme von RFID in der Nähe von Flüssigkeiten) beseitigt sind, wird sicherlich noch viel Zeit vergehen. Wenn Metro da nicht mal die Akzeptanz der Kunden überschätzt? Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass sicherlich viele technologische Spielereien den Weg in die Geschäfte finden, aber diese geballte Menge auf einmal könnte eine Illusion bleiben.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass ich mal dazu komme, mir den Store anzusehen.

Ciao
Andreas

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11.11.2005, 00:53 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Andreas_B:

> Der Konzern stimmt zwar, aber es ist ein Extra :)

Jacke wie Hose. ;)

> Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass sicherlich viele
> technologische Spielereien den Weg in die Geschäfte finden, aber
> diese geballte Menge auf einmal könnte eine Illusion bleiben.

Ich war da bisher nicht in diesem "Versuchs"-Markt. Und eigentlich zieht es mich dort auch nicht hin. Schon die Vorstellung verursacht mir Magendrücken.

Viel bedenklicher ist allerdings, was z. B. bei Lidl abläuft. Wer es nicht schafft, als Kassierer/in 40 Artikel pro Minute über den Scanner zu ziehen, fliegt. Wer auf seine Rechte als Arbeitnehmer pocht, fliegt. Langjährige, qualitfizierte Kräfte werden des Diebstahls bezichtigt und gefeuert, weil sie "zu teuer" sind. Filialen die von ihrem Recht einen Betriebsrat zu gründen Gebrauch machen, werden wegen "Unrentablität" kurzerhand geschlossen. Das zeigt überdeutlich, wohin dieser ganze Billig-Irrsinn hinführt. Billig durch Ausbeutung.... Menschen werden wie Sklaven behandelt, weil wir möglichst billig einkaufen wollen.....

Nur, was soll man als Kunde da tun? Boykotiert man die Märkte deswegen, verlieren die Leute ihren Job.

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11.11.2005, 07:40 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Maja:
Zitat:
Ich war da bisher nicht in diesem "Versuchs"-Markt. Und eigentlich zieht es mich dort auch nicht hin. Schon die Vorstellung verursacht mir Magendrücken.

Also ich wäre da schon recht neugierig (der Kaufmann in mir :) ). Magendrücken verursacht es mir eigentlich auch weniger, denn das Ziel liegt ja in einem möglichst optimalen Einkaufserlebnis des Kunden (ob das gelingt, sei allerdings dahingestellt).

Bei Deinem Lidl-Beispiel gebe ich Dir aber voll und ganz recht. So etwas ist eine Sauerei. Da kann man den Angestellten wirklich nur raten, den Job so schnell wie möglich zu wechseln. Was mir nur nicht gefällt ist, dass durch Unterstellungen und Stammtischparolen ("böse Bosse", "reine Gier", "dann muss jeder 7 Tage die Woche arbeiten"...) der Eindruck erweckt wird, dass das der Normalfall wäre. Tatsächlich ist es aber die Ausnahme.

Ciao
Andreas

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11.11.2005, 09:01 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Maja:
Viel bedenklicher ist allerdings, was z. B. bei Lidl abläuft. Wer es nicht schafft, als Kassierer/in 40 Artikel pro Minute über den Scanner zu ziehen, fliegt. Wer auf seine Rechte als Arbeitnehmer pocht, fliegt. Langjährige, qualitfizierte Kräfte werden des Diebstahls bezichtigt und gefeuert, weil sie "zu teuer" sind. Filialen die von ihrem Recht einen Betriebsrat zu gründen Gebrauch machen, werden wegen "Unrentablität" kurzerhand geschlossen. Das zeigt überdeutlich, wohin dieser ganze Billig-Irrsinn hinführt. Billig durch Ausbeutung.... Menschen werden wie Sklaven behandelt, weil wir möglichst billig einkaufen wollen.....

Das gleiche wird seit mehr als 15 Jahren von Schlecker berichtet. Ist immer wieder in den Zeitungen, manchmal auch im Fernsehen. Ändert sich dadurch was? Leider nicht ... :(

Zitat:
Nur, was soll man als Kunde da tun? Boykotiert man die Märkte deswegen, verlieren die Leute ihren Job.
Und? Sie sind doch eh' schon geflogen ... ;)
Ich denke das Gleichgewicht bleibt:
Wenn ich woanders als bei Lidl einkaufen gehe und mir alle bisherigen Lidl-Kunden folgen, dann brauchen Lidls "Marktbegleiter" (Ja, "Mitbewerber" ist inzwischen genauso out wie "Konkurrent"...:P ) irgendwann mal mehr Personal - und Lidl weniger. Dann können sich die ehemaligen Lidl-Mitarbeiter bei 'nem anderen bewerben, wo's ihnen womöglich sogar besser geht.
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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11.11.2005, 10:21 Uhr

DOM
Posts: 1044
Nutzer
@Maja
>...Recht einen Betriebsrat zu gründen Gebrauch machen, werden
>wegen "Unrentablität" kurzerhand geschlossen.

Das erinnert mich an die Bauhaus AG. Es gibt nur eine Filiale,
die einen Betriebsrat durchgesetzt hat, dafür werden sie jetzt
nicht mehr Befördert, bzw. sie bekommen weniger Geld als die
"Betriebsrat-Freien", bei den anderen Filialen wurde dies durch
"Jobverlust" verhindert.

PS. Der Gründer hat sich dumm und dämlich verdient und ist immer
von Mannheim abends mit nem Helikopter nach Luxemburg geflogen,
um etwas Geld dort zu lassen, aber Interesse seitens des Staates
(Fiskus) war auch nie vorhanden, also hat er alles richtig gemacht...

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11.11.2005, 10:45 Uhr

Jinx
Posts: 2077
Nutzer
ich war schon in einem real, der auch solche "kunde kassiert selbst"-kassen hatte. da gabs dauernd probleme, vor allem bei kunden, die das noch nie gemacht hatten. aber auch so würd ich nur sehr ungern in sonen markt gehn, wenn der wirklich "personalfrei" wäre. ab und an hab ich eben doch ne frage, die ich mir lieber von nem menschen beantworten lassen würde.

es ist nicht nur bei lidl so, dass die zustände für die angestellten unmöglich sind, auch bei penny ists so. die kommen beim kassieren kaum nach, sind nur am rennen.. und dann raunzen irgendwelche trottel die noch an, warum nur eine kasse besetzt wäre. wie solls denn anders gehn, wenn die nur zu zweit oder bestenfalls zu dritt da sind. irgendwer muss ja schließlich auch die regale einräumen...
--
eMail: TheJinx@web.de
Homepage: http://www.TheJinx.de
Tales of Tamar-Seite: http://www.eonwes-halle.de

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11.11.2005, 12:12 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
Nutzer
Zitat:
Original von Archeon:
1. Ich bin Kirchengänger seit vielen Jahren es bleibt auch dabei nebenbei war es für mich ein Tag für Familie und Freunde.


Für Dich, ok. Für mich war der Sonntag meist nur ein verschwendeter Tag weil man da kaum was machen konnte. Ist inzwischen besser geworden, aber naja...

Zitat:
2. Viele Familen wo die Frau schon 6 Tage in ein Lebensmittelgeschäft bzw anderen Ladentyp arbeitet darf mit Druck auch noch Sonntag antanzen. Weil für den Sonntag wird 100% keine neue Kraft eingestellt.

Schwachsinn. Ich war lange selbst Filialleiter und bei uns hat niemand 6 Tage gearbeitet. Wenn jemand am Samstag arbeitete, hatte er halt an nem anderen Tag frei. Nichts anderes wird es sein wenn am Sonntag gearbeitet wird.

Ich bezweifle allerdings auch das die Masse der Geschäfte sich überhaupt dafür zusätzliches Personal leisten können.

Zitat:
3. Die Kaufkraft! Es ist kein Geld mehr da um noch am Sonntag Profit zu machen. Die Bosse kriegen einfach den Hals nicht voll.

Ja, die bösen, bösem Firmen. Alle Firmen in Deutschland sind ja soo böse und können nicht genug Kohle verdienen. Die Frage ist nur wo sich die Firmen so stark von den Angestellten, die auch immer mehr haben wollen, egal ob es geht oder nicht, grossartig unterscheiden.

Zitat:
4. Wo soll es den noch hingegen? Das neben der Arbeit Überseewohncontainer hingesetzt wird, wo das Personal eingepfercht wird X(

:)

Zitat:
Es muss doch mit der Gier schluss sein.

tsts, wird Dir nicht gefallen aber das ist Bild-Niveaau


--
Andreas Magerl
http://www.kolonialkampf.de


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11.11.2005, 12:19 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
Nutzer
Zitat:
> Das Problem ist eher das, wie schon in der Vergangenheit durch
> Lockerung der Öffnungszeiten, kleine Geschäfte, vor allem private,
> verdrängt werden und Monopole entstehen. Und das ist alles andere
> als gut :/

Ich glaube nicht, dass das etwas mit Öffnungszeiten zu tun hat. Das "Sterben" der kleinen Einzelhändler hat schon lange vor der Lockerung des Ladenschlussgesetzes begonnen. Das hat überwiegend damit zu tun, dass die Kleinen mit den Dumpingpreisen der großen Discounter im Bereich Bekleidung und allgemeine Lebenshaltung (Lebensmittel, Körperpflege) aus verschiedenen Gründen nicht mithalten können. Obendrein findet man die großen Ketten meist nur auf der "grünen Wiese", fernab von den alt bekannten Einkaufsstraßen in der City. Wodurch die kleinen Geschäfte zusätzlich Laufkundschaft verlieren.


Ne, es hat schon sehr viel damit zu tun. Hab lang genug bei Rewe gearbeitet um mich da auszukennen.

Bei den Öffnungszeiten gibt es das Problem das sich kleine Geschäfte sich das oft nicht leisten können. Ein Geschäft mit 3 Angegestellten tut sich wesentlich schwieriger bei den Personalkosten als ein Geschäft mit 20 Angestellten wenn es darum geht einige Stunden oder einen Tag in der Woche länger offen zu haben.

Und natürlich treibt ein geschlossener Laden die Kundschaft zu einem Laden der geöffnet ist.

Das ist unter anderem ja auch ein Grund warum große Geschäfte ausserhalb der Orte gebaut wurden. Bei großen Geschäften hat man einfach wesentlich mehr Spielraum.

Die verschiedenen Preisschienen haben das restliche erledigt. Aber das war eher zweitrangig.



--
Andreas Magerl
http://www.kolonialkampf.de


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11.11.2005, 12:25 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Jinx:
Hier in Göttingen haben wir auch einen real,- mit SB-Kassen. Da ist man noch langsamer als bei den ohnehin IMHO relativ langsamen real,- Kassierern. Also habe ich keinen Vorteil davon und gehe nicht an solche Kassen.

Der sogenannte "Personalfreie" Markt ist aber eigentlich gar nicht personalfrei. Im Mittelpunkt stehen Erleichterungen wie Kassiervorgänge: Stell Dir vor, Du fährst mit dem Wagen an der Kasse vorbei, es macht einmal "piep" und dank RFID sind alle Artikel sofort erfasst und Du musst nur noch bezahlen. Das ginge schneller und wäre in meinen Augen ein Fortschritt (klappt aber so noch nicht, da sind noch einige technische Hürden zu nehmen).
Zudem gibt es zusätzliche Info-Displays, beispielsweise mit Rezeptideen (Würde mich z.B. nerven, wenn es an jeder Ecke blinkende Displays gibt). Im Mittelpunkt steht aber bei diesen Optimierungen ein verbesserter und optimierter Warenfluss, der letztlich der gesamten Supply Chain (= Wertschöpfungskette = Lieferant -> Supermarkt -> Kunde, vereinfacht ausgedrückt) zugute kommen soll.
Genau wie Du habe ich aber eine gewisse Skepsis, wenn geschultes Verkaufspersonal in noch größerem Maße (geht das bei real,- & Co eigentlich noch?) verloren geht. Ich bin der Ansicht, sollte Metro das in großem Maßstab in der Form einführen, dann ist das auch eine große Chance für mittelgroße oder gar kleine Supermärkte/Fachgeschäfte, wenn es gelingt preislich einigermaßen mitzuhalten und gleichzeitig eine angenehmere, persönlichere Einkaufsathmosphäre zu schaffen.

Ciao
Andreas

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11.11.2005, 23:30 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Was die Personalpolitik der diversen großen Discounter betrifft, sich immer häufiger einen feuchten Kehricht um Arbeitnehmerrechte zu scheren, um so Kosten zu sparen: Wir dürfen nicht vergessen, dass die zunehmend grotesker werdende Jagd nach dem billigsten Schnäppchen die treibende Kraft dabei ist. Wir schauen als Kunden immer weniger auf die Qualität von Waren, die Qualität eines Geschäftes oder die Qualität des Services darin, sondern zunehmend nur noch auf die Preise. Ein Preis-/Leistungsvergleich findet praktisch nicht mehr statt und so gut wie jeder geht nur dort einkaufen, wo es am billigsten ist. So langsam macht sich das auch immer stärker bei der Qualtiät der Produkte bemerkbar. Vom Service ganz zu schweigen.

Natürlich gehören die Beschäftigten dieser Märkte letztlich selbst zu den Kunden, die so vorgehen. Es hat also keinen Sinn, gegenseitig mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Das Fatale ist, dass das ein Teufelskreis ist, der wohl leider nicht mehr durchbrochen werden kann. Und nun sind wir sogar schon so weit, dass wir von personallosen Kassen "schwärmen". Mir wird dabei übel.

@Andreas_B:

Deine Begeisterung für personalloses Kassieren in allen Ehren. Vergiss bitte nicht das hohe Missbrauchspotential von RFID. Ich weiß nicht, ob es wirklich so begrüßenswert ist, alles zu machen was möglich ist. Heute schon hinterlassen wir auf Schritt und Tritt digitale Spuren. Irgendwann reicht es mal.

Ich weiß auch nicht, was daran so prickelnd ist, mit dem Einkaufswagen an einen Terminal vorbei zu gehen, der dann den Warenwert kassiert. Was soll mir das bringen? Eine schnellere "Abfertigung" an den Kassen? Zeitersparnis beim Einkauf? Wozu? Damit ich anschließend schneller im Stau an der nächsten Ampel stehe?

Meiner Ansicht nach birgt diese Entwicklung für die großen Handelsketten ein riesen Potential Personalkosten einzusparen. Da können die Initiatoren heute noch so viel von stellenneutraler Einführung schwafeln. Dieses Lied wurde immer gesungen, wenn in irgendeinem Bereich rationalisiert wurde. Eines ist mal klar. Aus Liebe zum Kunden wird Dergleichen nicht entwickelt. Eine ganze Berufsgruppe läuft da Gefahr, langfristig zu verschwinden, in der auch gering Qualifizierte immer eine Chance auf einen Arbeitsplatz hatten. Menschen sind nicht bliebig verschieb- und einsetzbar.

Das ist die große Gefahr für unsere Gesellschaft dahinter, die sich immer mehr zu einer Zweiklassengesellschaft hin entwickelt, in der irgendwann wieder allein die Schulbildung darüber entscheidet, ob man später eine Chance hat, sein Leben ganz aus eigener Kraft finanzieren zu können. Ein Leben, das aus ein wenig mehr besteht als nur Essen, Trinken, Schlafen.

Strukturwandel und Hochtechnologieland gut und schön. Für die berufliche Ausbildung werden immer höhere Maßstäbe an den Schulabschluss gestellt. Wenn diese Entwicklung noch weiter auf die Spitze getrieben wird und der Trend, Arbeitsplätze für gering Qualitfizierte wegzurationalisieren oder zu verlagern, weiter fortschreitet, wird für diese eines Tages nur noch der Weg in einen Minilohnjob im ach so hoch gelobten Dienstleistungssektor offen stehen. Die langfristige Folge davon wäre Altersarmut bei einer großen Gruppe der Bevölkerung.

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11.11.2005, 23:36 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@AndreasM:

> Und natürlich treibt ein geschlossener Laden die Kundschaft zu
> einem Laden der geöffnet ist.

Von der Seite habe ich das bisher noch nicht betrachtet. Wahrscheinlich, weil es hier kein Gebiet mehr gibt, in dem ein großer Markt sich in räumlicher Nähe zu kleinen Einzelhändlern befindet. Und nun ertappe ich mich dabei, gerade deswegen schon länger nicht mehr bei einem solchen gekauft zu haben (zuletzt eine Waschmaschine im Frühjahr diesen Jahres).

Hm... "Aus den Augen, aus dem Sinn." Ist schon erschreckend, wie man sich in seinem Kaufverhalten da steuern lässt.


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11.11.2005, 23:51 Uhr

pixl
Posts: 2581
Nutzer
@ Maja :
hast Du Minority Report gesehn ?
Die sache mit der personifizierten Werbung durch Iris Scan
dieser RFID chip ist die Vorstufe von dem was gezeigt wurde.

In irgendeinen Spiegel wurde berichtet das du dir so einen Chip schon implatieren kannst um Bargeldlos zu bezahlen.
Keine schönen aussichten.


--
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mfg Pixl

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12.11.2005, 00:11 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@pixl:

> hast Du Minority Report gesehn ?

Ja. Nur ist das die Fiktion dessen, was kommen kann. Heißt ja nicht, dass es auch so kommen wird / muss. Ich bezog mich hier nicht darauf.

RFID-Daten können im Zusammenhang mit bargeldoser Zahlung natürlich dazu verwendet werden, Personenprofile zu erstellen(persönliches Kaufverhalten). Das ist das Missbrauchspotential. Momentan habe ich das noch realtiv selbst in der Hand. Ich verzichte bewußt auf die Nutzung von digitalen Bonus-Systemen (Kundenkarten) und zahle nur in Ausnahmefällen bargeldlos. Letzteres auch, um nicht den Überblick über die Ausgaben zu verlieren.

Der Spiegel ist mir, genau wie Focus, zu sehr auf Effekhascherei aus. Es wird berichtet, was möglich ist und die "passende" Vision darum gesponnen. Was stets fehlt, ist die differenzierte Auseinandersetzung mit den Themen. Der Leser bleibt mit seinen Fragen und Ängsten allein.

Was mir am meisten stinkt ist, dass immer mehr Dienstleister dazu übergehen, ihre Aufgaben an ihre Kunden zu deligieren. Der Grund dürfte klar sein. Es sollen Personal und somit Kosten eingespart werden. Wer mir das anders "verkaufen" will, sagt bewusst nicht die Wahrheit.

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12.11.2005, 09:59 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Maja:
Zitat:
Ich weiß auch nicht, was daran so prickelnd ist, mit dem Einkaufswagen an einen Terminal vorbei zu gehen, der dann den Warenwert kassiert. Was soll mir das bringen? Eine schnellere "Abfertigung" an den Kassen? Zeitersparnis beim Einkauf? Wozu? Damit ich anschließend schneller im Stau an der nächsten Ampel stehe?

Na, jetzt musst Du an der Kasse und später im Autostau stehen.
Mal umgekehrt gefragt: Was ist daran so prickelnd manchmal 10 bis 20 Minuten an der Kasse zu stehen? Ist zwar Geschmacksache, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn mir dieser Teil des Einkaufs erspart bleiben würde :)

Zitat:
Deine Begeisterung für personalloses Kassieren in allen Ehren.

Von personallosem Kassieren habe ich nichts gesagt (zumindest nicht gemeint)! Ich sprach von einer Vereinfachung des Einscannvorgangs.

Zitat:
Vergiss bitte nicht das hohe Missbrauchspotential von RFID. Ich weiß nicht, ob es wirklich so begrüßenswert ist, alles zu machen was möglich ist. Heute schon hinterlassen wir auf Schritt und Tritt digitale Spuren.

Das vergesse ich ganz und gar nicht (obwohl ich die Gefahr in diesem Bereich als nicht so groß einschätzen würde). Allerdings gibt es beispielsweise auch Terminals in besagtem Extra, an denen der Kunde die RFID-Etiketten löschen kann. Selbst wenn er es nicht macht: Es wird an der Kasse bezahlt und nach Hause genommen. Es wird ja keine Verbindung zum Kunden hergestellt. Es gibt aber auch viele Vorteile: Rückverfolgbarkeit zur Qualitätssicherung wird wesentlich vereinfacht. Ob dann die Vorteile oder Nachteile überwiegen, warte ich einfach in Ruhe ab.
Ich bin jedenfalls überzeugt, dass dem Handel bewusst ist, dass ein Einsatz von RFID selbst wenn er völlig unbedenklich wäre erst mal vom Kunden akzeptiert werden müsste und sich entsprechend etwas einfallen lassen wird. Ansonsten ist das halt eine Marktlücke für Geschäfte, die auf RFID verzichten.

Übrigens mal ganz nebenbei gesagt: Unsere Ansichten sind nicht so verschieden, wie Du vielleicht glaubst! Ich finde diese neuen Technologien interessant, keine Frage. Aber ich sehe genauso wie Du die Gefahr von Arbeitsplatzverlusten aber ich ziehe eben auch die Möglichkeit in Betracht, das "unterm Strich" vielleicht tatsächlich die Arbeitsplätze "nur" verschoben werden, weil die Einsparungen von Personalkosten im Gegensatz zu anderen Einsparungen und Mehreinnahmen die angestrebt werden ein relativ kleiner Posten wären und somit nicht zu den primären Zielen zählt.

Falls das jetzt nicht so gut rüberkam: Ich gehöre zu den Skeptikern dieser extremen Art von Optimierung. Ich bin als Kaufmann natürlich an diesen Entwicklungen interessiert, zähle mich aber eindeutig zu den Befürwortern des "Unternehmergeistes" :) Ich bin also nicht der Ansicht, dass kleine und mittelgroße Geschäfte zwangsläufig von großen verdrängt werden müssen, weil kleine Geschäfte durchaus preislich mit Saturn, MediaMarkt,... konkurrieren können und zusätzlich die Möglichkeit haben, sich im Servicebereich oder beim Standort Vorteile zu verschaffen. Ich halte es sogar für möglich, dass die kleinen/mittleren Geschäfte von dieser extremen Technologisierung unter Umständen profitieren könnten. Aber letztlich sind da einfach noch keine sicheren Aussagen möglich, dazu sind diese ganzen Planungen noch viel zu sehr in den Kinderschuhen.

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12.11.2005, 10:18 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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Zitat:
Original von Maja:
RFID-Daten können im Zusammenhang mit bargeldoser Zahlung natürlich dazu verwendet werden, Personenprofile zu erstellen(persönliches Kaufverhalten). Das ist das Missbrauchspotential.


Da hast Du sicherlich recht, aber das ist genausogut mit Strichcodes möglich und mittlerweile auch längst üblich.

Zitat:
Momentan habe ich das noch realtiv selbst in der Hand. Ich verzichte bewußt auf die Nutzung von digitalen Bonus-Systemen (Kundenkarten)

Ich auch :) Allerdings habe ich damit aufgehört, weil es mir einfach zu nervig war, in jedem Geschäft nach irgendeiner Karte zu suchen. Dass dumme ist nur, jetzt werde ich jedes Mal angesprochen ob ich nicht eine Payback-Karte habe, was genauso nervig für mich ist ;)
Aber ich muss schon, die Kundenkarten sind ein sehr faszinierendes Phänomen: Beispiel Payback:
Tendenziell kann man Payback-Punkte in eher teureren Geschäften bekommen (z.B. eben real,-). Zuerst gab es einen Rabatt von 1%, also einen Punkt pro DM. Mittlerweile gibt es einen Punkt pro zwei Euro, was lediglich noch 0,5% Rabatt entspricht. Ich würde ja sagen, der minimale Rabatt dürfte für Kunden, die es sich leisten können dort einzukaufen praktisch keine Rolle spielen, weil die Einsparmöglichkeiten durch einen Einkauf bei einem Konkurrenten von real,- wesentlich größer wären. Aber dennoch ist diese Payback-Karte allgegenwärtig. Meine These: Das hat eher etwas mit der "Sammelleidenschaft" der Menschen zu tun.

Ciao
Andreas


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12.11.2005, 11:06 Uhr

Supimajo
Posts: 1265
Nutzer
Auch in bin ein PayBack-Verweigerer.

Dient ja sowieso ausschließlich dem "Kundentracking".

Neuerdings beobachte immer öfter, daß die Kassierer(innen)verschiedene Codes in die Kasse tippen bevor sie anfangen die Preise zu scannen.
Rausgefunden habe ich inzwischen (durch Zufall)daß diese Codes den einkaufenden Personenkreis darstellen (und somit die Waren zugeordnet werden können).
Während ein Code z.B. bedeutet Einzelperson, männlich, sagt ein anderer Code Familie mit 3 KIndern etc.

Auch werde ich neuerding immer häufiger vor dem scannen der Waren nach meiner Postleitzahl gefragt. Irgendwie schon komisch, wenn ich die doofen Gesichter der Kassierer sehe, wenn ich Ihnen sage, daß ich meine PLZ gebe, wenn ich die Telefonnummer des Kassierers bekomme.
Lustig ist auch, wenn man dem Kassierer sagt, daß man zuerst mal die Datenschutzbestimmungen des Ladens einsehen möchte bevor man seine PLZ preisgibt. :)

Ich brauch keinen optimierten Warenfluß oder wie das heißt.
Und deshalb werde ich bei solchen Spielchen auch weiterhin nicht mitmachen.
Wenn ich einkaufen gehe, dann weiß ich was ich brauche und gut.

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12.11.2005, 11:40 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Supimajo:
Zitat:
wenn ich die doofen Gesichter der Kassierer sehe, wenn ich Ihnen sage, daß ich meine PLZ gebe, wenn ich die Telefonnummer des Kassierers bekomme.

Den muss ich mir merken :)

Ciao
Andreas

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12.11.2005, 18:37 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
Nutzer
... meine Telefonnummer kann jeder wissen: 0815 4711 ... :P
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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12.11.2005, 18:46 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
Nutzer
Zitat:
Auch werde ich neuerding immer häufiger vor dem scannen der Waren nach meiner Postleitzahl gefragt. Irgendwie schon komisch, wenn ich die doofen Gesichter der Kassierer sehe, wenn ich Ihnen sage, daß ich meine PLZ gebe, wenn ich die Telefonnummer des Kassierers bekomme.
Lustig ist auch, wenn man dem Kassierer sagt, daß man zuerst mal die Datenschutzbestimmungen des Ladens einsehen möchte bevor man seine PLZ preisgibt. :)



Nur greift der Datenschutz bei sowas nicht bzw. steht sowas nicht unter Datenschutz :)

Das ganze ist nichts neues. Hab ich vor 15 Jahren auch schon gemacht. Erfassung des Einzugsgebietes oder Kontrolle der Werbeverteilung. Beides sehr vernüftige Aktionen.



--
Andreas Magerl
http://www.kolonialkampf.de


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