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amiga-news.de Forum > Get a Life > Erfahrung mit Zeitarbeit [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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20.03.2006, 11:09 Uhr

Azazel
Posts: 134
Nutzer
Moin, moin,

da meine Arbeitslosigkeit scheinbar länger dauert, würde mich interessieren, ob einige von Euch Erfahrung mit ZA-Firmen habe.

Allein hier in Augs(ch)burg gibt es ca 200 ZA-Firmen.

Wäre cool wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könntet, welche Firmen modernen Sklavenhandel betreiben und welchen nicht.

CU Rolf
--
Die öffentliche Meinung ist die Dirne unter den Meinungen.

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20.03.2006, 12:29 Uhr

Borut
Posts: 674
Nutzer
@Azazel:
Tun das nicht alle ZA-Firmen?
--
mfg Borut

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20.03.2006, 14:10 Uhr

gunatm
Posts: 1431
Nutzer
Ich habe zumindest mal für Randstadt gearbeitet während meiner Studi-Zeit. Als ITler wollten sich mich nicht einsetzen, aber selbst als ungelernte Arbeitskraft war ich gut beschäftigt und konnte mich nicht beschweren. In Hamburg waren die Leute nett, die Arbeit eintönig und mit dem Geld kam man über die Runden. Was gab es denn da? Komissionieren im Sparwarenlager, Zusammenstecken von Airbags, Lagertätigkeiten, Abbau von Gerüsten etc. ... es hat mir nicht geschadet. Das ist aber auch 6-7 Jahre her!
--
g.a.c. - german amiga community - A500,A600,A1000,CDTV,A2000,A4000,A1200PPC,CD32,WinUAE

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20.03.2006, 14:53 Uhr

Cj-Stroker
Posts: 1343
Nutzer
Hi Azazel,

Rate mal, weshalb die wie Pilze aus dem Boden schießen.
Deren Erfolgskonzept besteht darin, den Arbeitnehmer mies zu vergüten, dafür aber vom Arbeitgeber ordentlich zu kassieren.
Für den Arbeitgeber ist das immer noch interessanter, als direkt Jemanden einzustellen, da keinerlei Sozialabgaben usw abfallen.
Mit anderen Worten, ist der Arbeitgeber (oder besser gesagt Arbeitsort) fein raus. Die Zeitarbeitsfirma profitiert also ebenso, wie der Arbeitgeber. Der Arbeitgeber ist dir also zu nichts verpflichtet. Wenn es mit dir nicht so hinhaut, flliegste gleich wieder raus und die nächste Sklaven stehen in den Startlöchern. ;-)

Bei diesen Zeitarbeitsfirmen gibt es in der Regel keine richtigen Verträge und der arme Tropf kann jeder Zeit, wieder an Land gesetzt werden.

Selbst gut bezahlte Berufsgruppen, steigen in einer Zeitarbeitsfirma meist mit max. 6-8EUR/Stunde ein. Oftmals liegt der Lohn noch deutlich darunter.

Viele fangen bei einer Zeitarbeitsfirma an, weil sie die Hoffnung haben,
dadurch in einer Firma fest unterzukommen.
Das klappt allerdings in über 90% der Fälle nicht.

Zeitarbeitsfirmen sind auch wunderbare Orte, um die Arbeitslosenzahlen zu scheinbar zu verringern. Da gibt es übrigens noch mehr möglichkeiten die Statistiken schön zu schreiben. *g*

Mit anderen Worten: Wenn es andere Möglichkeiten gibt, dann nutze lieber diese.

Ich kann jedenfalls nicht zu Zeitarbeitsfirmen raten. Wenn ich alleine an die Horrorszenarien aus dem Bekanntenkreis in Verbindung mit großen Einzelhandelsketten + ZAF denke...

MFG

Cj-Stroker
--
Webmaster of Amiforce and Abakus-Design
http://www.Amiforce.de
(Fight For Amiga)

http://www.cj-stroker.de/Abakus/
(World of AMHuhn and more)

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http://amiforce-forum.cj-stroker.de

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20.03.2006, 15:58 Uhr

hjoerg
Posts: 3853
Nutzer
@Azazel:

Ich habe noch nie ein so gut geschultes Personal zur Ausbeutung und Abzocke kennengelernt, schön abgestuft, also für jeden etwas dabei! Da könnte man eigentlich mal ein Buch drüber schreiben :D
--
by WinUAE
hjörg :dance2:
Nethands
(Bild) http://hjoerg.homepage.t-online.de/thumb.html

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20.03.2006, 17:11 Uhr

Archeon
Posts: 1810
Nutzer
Zitat:
Original von gunatm:
Lagertätigkeiten, Abbau von Gerüsten etc. ... es hat mir nicht geschadet. Das ist aber auch 6-7 Jahre her!
--
g.a.c. - german amiga community - A500,A600,A1000,CDTV,A2000,A4000,A1200PPC,CD32,WinUAE


Hey.... Normal ist das ein Knochenjob und die Gerüstbauer verdienen bzw. Verdienten ein Schweine Geld. Aber alles ist ja auf billig aus. Wiedermal ein Job der den Bach runtergeht wie die ganze Baubrache :(

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20.03.2006, 17:51 Uhr

Kronos
Posts: 1168
Nutzer
@Azazel:
Hab 1995-98 bei 2 verschiedenen Firmen gearbeitet und auch genug kontakt mit "Kollegen" von anderen Firmen gahbt um mitreden zu können.

95/96 war noch gut, wer da als Facharbeiter nur für den Sommer wirklich arbeiten wollte, konnte schon mal 4-5000 DM machen......




....
.....

Netto versteht sich :D

Nur das ist lange her, und ab 96 gings dann nur noch um Lohndumping, am Ende waren selbst echte 2000DM (nach Abzug der tatsächlichen Kosten) nur schwer zu erreichen ;(

Ein paar Tips:

- alle ZA-Unternehmer sind Betrüger, wer denen vertraut verdient es nicht besser. D.h. ALLEs aber auch wirkich alles schriftlich geben lassen.

- die angestellten Einteiler sind noch schlimmer

- Sklavenhändler riechen Verzweiflung, sprich wenn du auf so einen Job angewiesen bist, dann ist der Job nichts für dich

- pass auf bei Fahrgeld/Spesen, die müssen vor Vertragsabschluss eindeutig festgelegt sein

- lass dich nicht auf irgentwelchen Spielereien mit Arbeitszeitkonten ein, Wartezeit ist Arbeitszeit (irgentwo müsste ich auch noch den entsprechenen Gesetztestext haben)

- vergiss die Idee direkt von der leihenen Firma übernommen zu werden, da bestehen meisst (klar gesetzteswidrige) Vereinbarungen mit dem Verleiher die das ausschliessen

- wenn du länger bei einem Kunden bist, frag mal nach nem Arbeitszeugniss, das hilft bei der Suche nach einem echten Job (und sieht allemal besser aus als x Jahre Hartz_IV)

- wenn du ein guter Arbeiter bist such die einen jungen Sklavenhandel aus, und werd der Mann der der dahin geschickt wird wo der Kunde schreit "was schickst du mir ständig für Luschen"

- wenn du nur ein mittelmässiger Arbeiter bist, nimm ne grosse Kette (TimePower,RUN,RandStadd,etc) um in der Masse unterzutauchen.

- dein Auto ist dein Auto, kein Firmenbus !! Sprich wenn du Kollegen mitnimmst, nimm ein reales Fahrgeld von denen, egal was du oder sie vom Chef kriegen

- wenn das doch so üblich ist, tu in der Zeit so als ob du kein Auto hättest (so bin ich mal 2 Monate mit pro Tag + 16DM nach Köln gefahren ;) )

- wenn du kein Auto hast, biste am Arsch

- wenn du auch keinen Lappen hasst biste im Arsch :P

MfG
Kronos
--
Only the good die young all the evil seem to live forever


[ Dieser Beitrag wurde von Kronos am 20.03.2006 um 21:39 Uhr geändert. ]

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20.03.2006, 21:38 Uhr

snorry
Posts: 156
Nutzer
Hallo

von 1994-1998 war ich bei einer ZA-Firma, als Elktromonteur, in Hamburg beschäftigt, aus dieser Zeit kann ich die Ausagen von Kronos bestätigen.

Wichtig ist aus wie du bezahlt wirst wenn du nicht in dem Beruf beschäftigst wirst, für den du Eingestellt wurdest. In meiner ehemaligen Firma war es zum Glück so. Ich weiß aber auch von andern das sie nur volles Gehalt bekommen haben wenn sie als Facharbeiter eingesetzt wurden. Sobald sie als Hilfsarbeiter unterwegs waren gab es auch nur Hilfsarbeiter Geld.

Auch wichtig ist wie es sich verhält wenn du mal ein paar Tage wegen Auftragsmangel nicht vermittelst werden kannst. Muss du dann Urlaub nehmen, oder kann dich die Firma so beschäftigen. Im Winter musste ich so manches mal Briefe eintüten, Akten in Archiv schleppen, Lager aufräumen usw.
Wenn längere Zeit nichts zu tun war, dann durfte ich auch bezahlt zu Hause bleiben. Wobei aber zu beachten war das ich morgens trotzdem früh aufstehen musste, denn wenn der Chef anruft dann musste ich sofort losfahren können.

Bei den Kunden war man oftmals nur der welcher die Arbeit macht welche sonst keiner machen wollte. Das übelste was Kollegen mal passiert ist das sie einen alten Kessel abwracken müssen. Der Kunde hatte gesagt "Die Polen wollten das nicht machen."

War eine wilde Zeit mit zu wenig Geld, aber zumindest Arbeit und das ist besser als Stütze.

Gruß
Snorry

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20.03.2006, 22:55 Uhr

pixl
Posts: 2581
Nutzer
Ist schon fast alles gesagt.
bis auf einige Kleinigkeite:
gerade in meiner Branche ( Callcenter Agent) setzen immer mehr GROSSE Firmen auf Zeitarbeit, weil sie damit klare Vortele haben .
In dieser Branche ist nämlich so das der bedarf an Arbeitskräften stänig schwankt, mal braucht man mehr leute mal weniger.
Deshalb wllen die grossen Firmen (SNT, T-Mobil ect.) leiber leute die sie bei wenig bedarf schnell loswerden, und sich den ganzen Ärger mit künigungsschutz, Kündigungsfristen, festeinstellung ect. einfach sparen.
Meine ehemalig Firma hat irgendwann die mitarbeiter die übernommen werden sollten , einfach an zeitarbeitsfirmen verhökert die dann an meine Firma ausgeliehen hat.
( böse Zungen behaupten das der konkurs nur deshalb stattfand um die Festeingestellten Mitarbeiter loszu werden und das ganze auf zeitarbeit umzustellen)
Ich persönlich habe es immer vermieden in eine Zeitarbeitsfirma zu kommen zumal dort wirklich so viel geld verdient das fast nicht zum leben reicht.
Sollte das jetzt alles wirklich klappen so habe ich demnächst wieder eine festeinstellung was zwar auch nicht wahre ist weil NUR nach leistung bezahlt wird aber immerhin bin dann endlich aus diesem HartzIV Verien draussen.

--
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mfg Pixl

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22.03.2006, 09:40 Uhr

Azazel
Posts: 134
Nutzer
War schon mal sehr informativ. Meine Einstellung, dass Zeitarbeit Sklavenhandel ist, wurde auch mal wieder bestätigt.

Naja, ich bin erst seit 5 Monaten arbeitslos, aber langsam wirds mir daheim echt langweilig. Wenn man Kinder hat, dann Spielt das Geld ja auch noch ne Rolle.

Bin aber immer noch ganz guter Dinge auch so Arbeit zu finden.

Dennoch tausend Dank für die Tipps. 8)
--
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22.03.2006, 12:14 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
Nutzer
@Azazel:

Hallo.
Hast du schon bei der Agentur bezüglich einer Qualifizierungsmassnahme nachgefragt? Und wenn es nur ein Word oder Excel-Kurs ist. Auf jeden Fall ist das für ein paar Tage ein guter Grund, aufzustehen und die Wohnung zu verlassen. Du kommst unter Leute. Ich halte das für wichtig, denn mit der Zeit verlernt man den Umgang mit anderen Menschen (nach einer gewissen Zeit beginnt der Prozess der Verblödung). Ich mach z.B. gerade einen Kurs bei einer Finanzberatungsgesellschaft. Ja, ich weis, welchen Ruf die Branche geniesst, aber ausser Fahrkosten entstehen keine weiteren Kosten (vorausgesetzt "geschäftsgemässe Kleidung" ist vorhanden), ich bin unter Leuten und lerne mal wieder was Neues. Und: nicht jeder in der Branche ist so schlimm, wie manche Leute einem "aus persönlicher Erfahrung" vorjammern. Ich jedenfalls habe kein Problem damit, wenn jemand Geld damit verdient, wenn es mir auch Vorteile bringt, an die ich sonst mangels Infos wahrscheinlich nicht gekommen wäre. Mein persönliches Fazit: nicht jeder Job ist wirklich so schlimme, wie seine schwarzen Schafe...
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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24.03.2006, 19:48 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi Azazel,

ich bin seit August 2005 Zeitarbeiter. Die Bezahlung ist okay, die Arbeit als solche auch. So richtig blöd ist nur, dass ich immer nur für das nächste halbe Jahr planen kann. Solange laufen nämlich die Verträge zwischen den Zeitarbeitsfirmen und diesem Kunden.

Natürlich verdient sich die Zeitarbeitsfirma ne goldene Nase an mir, aber es ist okay. Frustrierend ist das Getrickse mit Steuern und Sozialabgaben. Die eigentliche (Netto-) Entgelthöhe ist recht angenehm. Und ich glaube nicht wirklich, dass die Rente sicher ist...

Ich bin Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) und mich wollte nach dem Studium keine Firma fest einstellen. Bei zwei Zeitarbeitsfirmen hat es prinzipiell auf Anhieb geklappt, meine jetzige war schneller. Als Zeitarbeiter war es dann mit einem Mal auch kein allzu großes Problem mehr, mich für Stellen vorzustellen, wo eigentlich mehrere Jahre Berufserfahrung gefordert waren.

Meine Chance, vom Kunden, einem großen deutschen Flugzeugbauer ;-), übernommen zu werden, sind eher nicht existent, wobei das freilich toll wäre. Aber ich kann immerhin Berufserfahrung sammeln. Und die Rechnungen wollen auch bezahlt werden. Und das allein zählt.

Besser als Hartz IV ist es allemal.

Tschüs,
Gonozal.

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24.03.2006, 21:44 Uhr

snorry
Posts: 156
Nutzer
Zitat:
Original von Gonozal:
Meine Chance, vom Kunden, einem großen deutschen Flugzeugbauer ;-), übernommen zu werden, sind eher nicht existent, wobei das freilich toll wäre. Aber ich kann immerhin Berufserfahrung sammeln. Und die Rechnungen wollen auch bezahlt werden. Und das allein zählt.


Ein Bekannter von mir arbeitet auch für eine großen deutschen Flugzeugbauer. 3 Jahre über einen Verleiher, die meiste Zeit im europäischen Ausland, danach wurde er übernohmen.

Wenn du also lange genug bleiben darfst, besteht hoffung das sie dich behalten.

Gruß
Snorry



[ Dieser Beitrag wurde von snorry am 24.03.2006 um 21:45 Uhr geändert. ]

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25.03.2006, 10:37 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi Leute,

@snorry:
Die Hoffnung sollte man auch nicht fahren lassen. Einer in meiner Abteilung ist auch nach 2,5 Jahren übernommen worden. Reine Glückssache indes, die meisten Zeitarbeiter bei uns sind schon >3a da, einer schon 7 - übernommen werden sie trotzdem nicht.

Allerdings bleibt es sich ziemlich gleich, ob man x Jahre als fester oder als Zeitarbeiter in ein und derselben Firma arbeitet. Mal abgesehen vom Entgelt.

@Azazel:
Du wolltest Firmen wissen.
Bei mir in der Abteilung sind die Leute von RKM (z.B. ich), Askon, BeOne, Highend Engineering und Adecco. Alle haben ihr Auskommen.
Die ganz großen gehen VIELLEICHT nicht so nett mit ihren Leuten um wie kleinere Firmen, aber wenigstens ist das Geld zum Termin auf dem Konto. Verallgemeinern sollte man das aber nicht.

Suchst du im gewerblichen oder im kaufmännischen Bereich Arbeit?

Tschüs,
Gonozal.

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25.03.2006, 11:31 Uhr

Kronos
Posts: 1168
Nutzer
Zitat:
Original von Gonozal:
Hi Leute,

@snorry:
Die Hoffnung sollte man auch nicht fahren lassen. Einer in meiner Abteilung ist auch nach 2,5 Jahren übernommen worden. Reine Glückssache indes, die meisten Zeitarbeiter bei uns sind schon >3a da, einer schon 7 - übernommen werden sie trotzdem nicht.


7 Jahre ?? Doch nicht etwa am Stück ??

Vor ein paar Jahren war es noch so das mann maximal 9 Monate bei einem Kunden sein durfte, danach hatte man einen Rechtsanspruch auf Übernahme (was dazu führte das einige Kollegen immer wieder die gleichen 3 Monate im Jahre woanders eingesetzt wurden).

MfG
Kronos

--
Only the good die young all the evil seem to live forever

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25.03.2006, 11:55 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi,

Zitat:
Original von Kronos:

7 Jahre ?? Doch nicht etwa am Stück ??


Am Stück. Kein Witz! Wenn auch in unterschiedlichen Abteilungen, so doch immer beim gleichen Kunden.

Zitat:
Original von Kronos:

Vor ein paar Jahren war es noch so das mann maximal 9 Monate bei einem Kunden sein durfte, danach hatte man einen Rechtsanspruch auf Übernahme (was dazu führte das einige Kollegen immer wieder die gleichen 3 Monate im Jahre woanders eingesetzt wurden).


Es war wohl noch vor anderthalb Jahren so, dass man max. 6 Monate in einer Stelle arbeiten konnte. Maximal dreimal konnte das verlängert werden. Deswegen wurde dann die STELLE gewechselt, nicht unbedingt der KUNDE.
Mit dem neuen Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ist das jetzt noch einfacher für die Firmen.
Sicher bin ich mir über die rechtliche Grundlage nicht. Ich gehe mal davon aus, dass sowohl Kunde als auch Zeitarbeitsfirma genau wissen, was sie tun.

Tschüs,
Gonozal.

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26.03.2006, 01:16 Uhr

Arthur07
Posts: 468
Nutzer
Wartezeit dürfte es garnicht mehr geben,weil seit Anfang 2004 alle Leihfirmen nen Tarifertrag haben
müssen,zu dem unter anderem auch ein Stundenkonto gehört. Vorher bekam man zwar alle Wartezeit voll
bezahlt,aber das Konto hat auch sein Vorteil. Die Firma muß sich um Arb kümmern und wenn du Mangels
dessen ins Minus kommst,darf sie dieses Minus normalerweise nicht einfordern (zB bei Entlassung). Ein
Nachteil ist,daß man eigentlich keinerlei richtige Möglichkeit mehr hat,über den Lohn zu handeln,da
die Gruppen im Tarifvertrag feststehen. Da hat auch komischerweise jede Firma nen andern Vertrag. Wo
du bei der einen mit 5eur abgespeist wirst,bekommste bei der nächsten in der gleichen Einstufung
schon fast 10eur. Bin seit vielen Jahren als Elektriker unterwegs und kann aber nicht klagen. Klar
gibts Durststrecken und blöde Kollegen,aber da man sich ja nicht ewig mit ihnen rumärgern muß,ists
schon fast egal. Die Firmen,an die man ausgeliehen wurde,sind fast immer zufrieden gewesen und es gab
auch Einstellungsgerüchte,aber nie mehr. Die wollen garnicht wirklich Festangestellte,da man mit
Leihern ja je nach Auftragslage umspringen kann,ohne gleich Entlassungen oder Einstellungsgespräche
machen zu müssen. Und der Verwaltungsaufwand hält sich auch in Grenzen.
Zu Firmen kann man schlecht was sagen. Am wichtigstens ist eh meist der Lohn und die Einsatzorte,was
man in nem Gespräch auch gut in Erfahrung bringen kann. Am besten eignen sich dazu natürlich
Stellen,wo man auch mit Kollegen anderer Leihfirmen zusammen kommt. Meine Erfahrung ist die,daß man
immer bei einer Zeitfirma unterkommen kann,sie haben sich schon fast um mich gerissen.
Privatauto lohnt sich schon lange nicht mehr,wenn man sich reinteilt gehts grad noch. Aber ein
Betriebswagen macht das Problem natürlich hinfällig. In so einer Firma bin ich seit paar Wochen
untergekommen. Habe nun aber gemerkt,daß die Lohnzahlungen sehr unregelmäßig kommen. Irgendeinen
Haken gibts aber doch überall,genauso wie die schwarzen Schafe...
Wenn du ne Möglichkeit siehst,eine richtige Anstellung zu bekommen,dann nutze sie. Als Leiher kannst
du aber aus Erfahrungen lernen,die du im 'normalen Berufsleben' nie bekommen würdest.
Und ich muß sagen,bisher hatte ichs die vielen Jahre als Leiher sooo ruhig,also totarbeiten,auch bei
ordentlicher Leistung,tut man sich dabei nicht.
Übrigens durfte man mal max 1 Jahr bei der gleichen Firma sein,dann entweder übernommen werden oder
ein viertel Jahr woanders hin. Dann waren es zwei Jahre und mittlerweile unendlich. Bin mir aber bei
letzterem nicht ganz sicher. Wenn man woanders eingesetzt werden sollte,aber nicht freigemeldet
wurde,dann bekam diese Firma schonmal einfach ne Krankmeldung und man wurde am gleichen Tag von seiner
Leihfirma weitergeschickt zum nächsten Einsatz. Oder wenn das Jahr rum war,wurde man einfach für die
Statistik unter einem andern Namen weiterbeschäftigt. Mit den Tricks kam man schnell auf paar Jahre.
Natürlich sind das alles meine Erfahrungen und müssen nicht zwanghaft bei andern gleich sein. :)
Tschau Joe


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26.03.2006, 01:22 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Azazel:

Du solltest darauf achten, dass die Zeitarbeitsfirma tarifgebunden ist. Informationen findest Du dort: http://www.bza.de/

Eine Verpflichtung zur Tarifbindung gibt es (leider) nicht.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 26.03.2006 um 01:23 Uhr geändert. ]

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26.03.2006, 01:41 Uhr

Arthur07
Posts: 468
Nutzer
> Eine Verpflichtung zur Tarifbindung gibt es (leider) nicht.

Wirklich? Komisch,weil mir ist seit zwei Jahren keine andre mehr unter die Finger geraten und alle
behaupteten,daß sie zum Tarifvertrag gezwungen worden wären. Schon klar,jeder wird das sagen,was ihm
am zweckdienlichsten ist. Der kleine Mann wird eh einfach nur für dumm verkauft. Die wirklich
wichtigen Dinge erfährt man erst so nach und nach. In der Probezeit kann man dann auch die günstigen
Kündigungsfristen nutzen,wobei das Arbamt nur darauf wartet,daß man selbst kündigt. Denn durch die
dabei fälligen Sperrzeiten sparen die wieder Gelder.
Tschau Joe


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26.03.2006, 23:10 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Arthur07:

>> Eine Verpflichtung zur Tarifbindung gibt es (leider) nicht.

> Wirklich?

Nicht, dass ich wüsste.

> Komisch,weil mir ist seit zwei Jahren keine andre mehr unter die
> Finger geraten und alle behaupteten,daß sie zum Tarifvertrag
> gezwungen worden wären.

Dann wird wohl was dran sein. Ich habe ja nicht immer nur Recht. Das Letzte was ich davon wusste ist, dass der TV nicht verpflichtend ist. Ich muss mir noch mal das Zeitarbeitsgesetz vornehmen.

Wenn das von denen aber schon so offen "bedauert" wird, ist man gut beraten, sich über den TV zu informieren. Klingt für mich jetzt nicht so, als wäre man da überall so scharf drauf, die Regeln einzuhalten, wenn der Arbeitnehmer eh nicht bescheid weiß. Trau schau wem.



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27.03.2006, 00:57 Uhr

Vip
Posts: 471
[Benutzer gesperrt]
Hallo,

leiharbeit sollte man verbieten. Die Chefs nutzen das schamlos aus.
Außerdem macht das die Arbeitsplätze, von den fest eingestelten Arbeitskollegen kaputt.

Du muß sehr häufig die Betriebe wechseln.
Du wirst meist für ein Auftrag, oder für Arbeiten, die keiner Arbeiten will "missbraucht".

Leihfirmen haben wohl den ursprung, aus den Asozialen Amerikanischen Kapitalisten Land. So wie die Fast Food Buden.

Gerecht ist das alles nicht.

Und man sollte nicht vergessen. Man lebt nur einmal. Und nach dem Tot wird man nicht wieder Lebendig.

Gruß
Vip




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27.03.2006, 13:14 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Vip:

Es nützt den Betroffenen nichts, wenn andere über Misstände protestieren, ohne dass es greifbar brauchbare Alternativen gibt. Zeitarbeit ist derzeit für viele leider die einzige Möglichkeit, an einen Job zu kommen. In der Regel sind es Geringqualifizierte, für die unbefristete Einstellung immer schwieriger wird, da solche Arbeitsplätze durch Verlagerungen weniger werden.

Dein Missbrauchsvorwurf trifft im Einzelfall zu. Nur frage dich dann bitte auch, warum es in einem Land mit fast 5 Mio. Arbeitslosen Arbeiten gibt, die offenbar keiner machen will.

Fast Food Buden sind u.a. auch Arbeitsplätze.

Es wäre auch nicht gerecht, wenn Zeitarbeiter ohne Zeitarbeit überhaupt keine Arbeit finden.

Was das das Thema Zeitarbeit nun damit zu tun hat, dass man nur ein Mal lebt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hoffe nur, willst damit nicht sagen, arbeitslos sei besser als Zeitarbeit. Denn arbeitslos ist für die meisten Zeitarbeiter derzeit die einzige Alternative.

Ich sage nicht, dass es schön ist. Ich sage nicht, dass es eine gute Lösung ist, sofern es überhaupt eine Lösung ist. Doch wer Protestiert sollte sich auch über mögliche Alternativen Gedanken machen. Kernige Sprüche bezahlen niemandem die Miete.

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27.03.2006, 13:26 Uhr

Azazel
Posts: 134
Nutzer
@Gonozal:

Ich such im kfm. Bereich nach Arbeit. Ich hab mich in der zwischenzeit mal bei 3 ZA beworben. Ma sehn wies so läuft.

Bin ja auch erst seit 01.01. daheim und daher noch nicht so verzweifelt, dass ich zur erst besten ZA renne.
--
Die öffentliche Meinung ist die Dirne unter den Meinungen.

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27.03.2006, 14:59 Uhr

psd
Posts: 12
Nutzer
Da hier angeklungen ist, große Verleiher würden ihre Mitarbeiter schlechter behandeln als kleine, gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Ich habe nämlich die umgekehrte Erfahrung gemacht, als ich zwischen 1989 und 1998 Zeitarbeit gemacht habe. Mit Manpower bin ich zweimal sehr gut gefahren, ein kleine Klitsche wollte mich dagegen abzocken.

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27.03.2006, 17:10 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi Leute,

von Manpower habe ich bisher auch nur positive Info. Aber bei Randstad scheiden sich dann schon die Geister. Die einen sind zufrieden, die anderen nicht. Es kommt wohl auch auf die Niederlassung an. Bei meiner Firma sind diese schon ziemlich selbstständig und die Verträge auch anders.

Meine bisherigen Erfahrungen und die meiner Kollegen sind eher gut. Aber wir sind auch allesamt Akademiker. Man kann bei manchen Firmen auch darüber streiten, ob es Zeitarbeits- oder Consultingfirmen sind. Meine bekennt sich klar zur Zeitarbeit, was ich i.O. finde. Schließlich ist mit Augenwischerei nicht gedient.

Die Zeitarbeit ist eine gute Alternative, weil die deutschen Firmen offenbar vor nichts mehr Angst haben als vor ein pahr Wochen Kündigungsfrist. :angry:

Es ist auch nicht nur eine Alternative für weniger Qualifizierte. Bei meinem Kunden sind ein Drittel der Belegschaft, immerhin über 4000 Leute, Leiharbeitskräfte. Und die sind überwiegend hoch qualifiziert. Weswegen aber auch die Bedingungen besser sind als bei "Billigjobs", das mag sein.

Viele Großunternehmen kaufen Zeitarbeiter ein. Manchmal auch Werksverträge mit Ingenieurbüros wie Bertrandt. Am Ende bleibt sich das aber ziemlich gleich. Ich denke schon, dass die Möglichkeit, eine gut bezahlte Arbeit zu finden, als hoch qualifizierter Zeitarbeiter/Consultant ziemlich gut ist.
Ich verdiene jetzt weit mehr, als ich z.T. in den festen Jobs, auf die ich mich beworben hatte, verdient hätte. Auch hätte mich mein derzeitiger Kunde mangels Berufserfahrung nie fest eingestellt.
Von daher sehe ich die Zeitarbeit als Chance. Zumindest, wenn man entsprechend qualifiziert ist.

Die Branche wächst und ist wirklich bemüht, ihr Schmuddelimage abzustreifen. Daher auch die Namensgebungen wie XYZ Personaldienstleitungen usw. Ich glaube schon, dass die Umstände für Zeitarbeiter vor einigen Jahren weit schlechter waren als heute.

Ich kenne auch keine Firma, die nicht im BZA drin ist und mindestens den Tarifvertrag einhält. Ich kann mir vorstellen, dass das eine Voraussetzung für Aufträge der Großindustrie ist. Aber ich weis es natürlich nicht.

Also, Azazel, nur zu. Trau dich zur Zeitarbeit. Ich fühle mich auf jeden Fall viiieeehhhlll besser jetzt als zu meiner Hartz IV Zeit.

Was genau hast du denn gelernt oder studiert? Vielleicht kann ich dir ja eine bestimmte Firma empfehlen.

Tschüs,
Gonozal.

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28.03.2006, 03:50 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Gonozal:

> Es ist auch nicht nur eine Alternative für weniger Qualifizierte.

Das ist richtig.

> Bei meinem Kunden sind ein Drittel der Belegschaft, immerhin über
> 4000 Leute, Leiharbeitskräfte. Und die sind überwiegend hoch
> qualifiziert. Weswegen aber auch die Bedingungen besser sind als
> bei "Billigjobs", das mag sein.

Ob die Bedingungen insgsammt besser sind, mag dahingestellt sein. Wo der Tarifvertrag (TV) eingehalten wird, und nicht mehr, sind die Bedingungen bei jeder Qualifizierung gleich. Wobei die Höhe der Entlohnung sich natürlich am Grad der Qualifizierung orientiert, die für die ausgeübte Tätigkeit gefordert wird.

Es sollte auch nicht verschwiegen werden, dass der TV die Kolleginnen und Kollegen in Zeitarbeit schlechter stellt, als das Gesetz es vorsieht. Angefangen von der Entlohnung, die niedriger ausfällt als für das Stammpersonal der Entleiher. Was nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus der Not geboren wurde. Ohne dies wäre Zeitarbeit für Entleiher seit Änderung des Zeitarbeitsgesetzes nicht mehr attraktiv. Was längst nicht nur die höhe der Entlohnung betrifft.

Leider ist aber auch der Vorwurf nicht aus der Luft gegriffen, einige Betriebe würden Stammarbeitsplätze über wechselnde Zeitarbeitskräfte dauerhaft blockieren, um so eine Festanstellung mit den daraus resultierenden "Nachteilen" zu vermeiden. Wo Gelegenheiten winken, da sind auch schwarze Schafe.

Was bleibt ist die Chance und die Hoffnung, auf diese Weise irgendwann wieder im 1. Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.


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28.03.2006, 06:39 Uhr

A-MAN
Posts: 18
Nutzer
Hallo Zusammen,

auch ich habe leider keine guten Erfahrungen mit einer dieser seltsamen Leihfirmen machen müssen! Das ist Glücklicherweis schon einige Jahre her, es war Damals trotzdem mein Glück, denn ich wurde dann von einer großen Firma im kaufmännischen Bereich übernommen, was Heute kaum noch passiert. Die Verträge der Zeitarbeitsfirmen waren Damals ziemlich schwammig formuliert. Die wollten mich über den Tisch ziehen, hat aber nicht geklappt, diese Firme existiert jetzt glücklicherweise nicht mehr!

Was ich jetzt von so genannter Zeitarbeit halte könnt Ihr Euch bestimmt denken, es ist "moderne" Sklaverei. Meisten sind es Menschenverachtende Zustände. Der Mensch zählt einfach nichts mehr! Die einzigen die wirklich eine Menge Geld dabei verdienen sind nur die Leihfirmen selbst, wer könnte sich sonst einen Z3 Cabrio als Dienstwagen leisten?
Die Beschäftigten sind eh unterbezahlt, haben wenig Urlaub (erlaubtes gesetzliches Minimum).

Das Einzige was unsere Regierung machen kann um wirklich neue feste Arbeitsplätze zu schaffen ist die Leiharbeit zu verbieten oder zumindest die Beschäftigungslaufzeit wieder zu reduzieren! Die Firmen haben sonst keinen Anreiz einen guten Mitarbeiter zu Übernehmen! Denn viele der Zeitarbeiter hätten eine Chance auf Übernahme verdient!

Ist es eigentlich Rechtens dass die Hälfte der Belegschaft aus "Leihkräften" beteht, was sagt der Betriebsrat???

Viele Grüße
A-MAN



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A1200 im Tower PPC, G-REX
PEGASOS II G4 1 Ghz
u. div. A.

[ Dieser Beitrag wurde von A-MAN am 28.03.2006 um 06:43 Uhr geändert. ]

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28.03.2006, 18:23 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi Leute,

Zitat:
Original von A-MAN:
Was ich jetzt von so genannter Zeitarbeit halte könnt Ihr Euch bestimmt denken, es ist "moderne" Sklaverei. Meisten sind es Menschenverachtende Zustände.


Bei mir läuft es z.Zt. wesentlich besser. Ich habe (an und für sich) geregelte Arbeitszeiten, Pausen, werde nicht von festen Kollegen rumgeschubst und mein Geld stimmt. Wie gesagt, es gibt solche und solche Unternehmen.

Zitat:
Original von A-MAN:
Der Mensch zählt einfach nichts mehr! Die einzigen die wirklich eine Menge Geld dabei verdienen sind nur die Leihfirmen selbst


Der Zeitarbeiter wird zum Produktionsfaktor reduziert. Das ist richtig, aber für viele Festangestellte bei schlechten Firmen nicht besser.

Zitat:
Original von A-MAN:
Die Beschäftigten sind eh unterbezahlt, haben wenig Urlaub (erlaubtes gesetzliches Minimum).


Das kommt darauf an, welches Maß man anlegt. Ich werde ziemlich gut bezahlt. Weit mehr, als ich im Osten in einer Festanstellung hätte erwarten können. Und Urlaub gibt es mindestens entsprechend TV, was dann 24 Tage sind. Ich habe aber auch Kollegen mit standardmäßig 30 Tagen. Ich kann dank des Kunden auch 30 Tage nehmen. Also, es kommt mal wieder einmal darauf an.

Zitat:
Original von A-MAN:
Das Einzige was unsere Regierung machen kann um wirklich neue feste Arbeitsplätze zu schaffen ist die Leiharbeit zu verbieten oder zumindest die Beschäftigungslaufzeit wieder zu reduzieren! Die Firmen haben sonst keinen Anreiz einen guten Mitarbeiter zu Übernehmen! Denn viele der Zeitarbeiter hätten eine Chance auf Übernahme verdient!


Der Anreiz sollte eigentlich sein, dass Zeitarbeiter oft noch teurer sind als feste Mitarbeiter. Die Kunden lassen sich also die Flexibilität richtig was kosten. Es ist nur bei schwankenden Auftragslagen wirklich sinnvoll. Darüber hinaus ist es eigentlich wirtschaftlicher Schwachsinn, die Leute nicht fest anzustellen.
Indes bin ich mir nicht sicher, ob das Verbot der Zeitarbeit etwas bringen würde. Am Ende wären vielleicht nur 90 Prozent der Zeitarbeiter arbeitslos und die Kunden würden ihre feste Belegschaft Überstunden ohne Ende machen lassen. Alles denkbar...

Zitat:
Original von A-MAN:
Ist es eigentlich Rechtens dass die Hälfte der Belegschaft aus "Leihkräften" beteht, was sagt der Betriebsrat???


Ich gehe von der Rechtmäßigkeit aus. Der Betriebsrat setzt sich übrigens sehr stark für die Zeitarbeiter ein. Eben, damit das nicht noch mehr überhand nimmt. Ich kann mich nicht beklagen.

Zitat:
Original von Maja:
Leider ist aber auch der Vorwurf nicht aus der Luft gegriffen, einige Betriebe würden Stammarbeitsplätze über wechselnde Zeitarbeitskräfte dauerhaft blockieren, um so eine Festanstellung mit den daraus resultierenden "Nachteilen" zu vermeiden. Wo Gelegenheiten winken, da sind auch schwarze Schafe.


Stimmt exakt. Lässt sich aber nicht verhindern. Und der Markt dafür wächst noch.

Zitat:
Original von Maja:
Was bleibt ist die Chance und die Hoffnung, auf diese Weise irgendwann wieder im 1. Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.


Zeitarbeit ist ein Teil des "1. Arbeitsmarktes". Es ist keine ABM oder so. Ich denke, sie wird ihren Stellenwert bei der Beschäftigung sogar noch vergrößern. Zumindest, solange die deutschen Arbeitnehmer nicht zu einer soz. amerikanischen Flexibilität gezwungen werden...
Und ehrlich gesagt ist es mir so lieber wie es ist.

Tschüs,
Gonozal.

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28.03.2006, 21:09 Uhr

ylf
Posts: 4112
Nutzer
@Gonozal:
bekommst du Prämie?
(vorausgesetzt du arbeitest wirklich da, wo ich vermute, dann haben wir nämlich den gleichen Mutterkonzern)

bye, ylf

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29.03.2006, 00:58 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@A-MAN:

> Ist es eigentlich Rechtens dass die Hälfte der Belegschaft
> aus "Leihkräften" beteht, was sagt der Betriebsrat???

Die Mitbestimmungsrechte eines Betriebsrates im Entleiher-Betrieb ergeben sich in Betrieben mit mehr als 20 (zur Betriebsratswahl) wahlberechtigten Arbeitnehmern aus §99 BetrVG.

Unter den dort beschriebenen Vorausetzungen kann der Betriebsrat der Beschäftigung von Zeitbarbeitern widersprechen, woraufhin der Entleiher beim Arbeitsgericht beantragen kann (und meistens auch wird), die Zustimmung zu ersetzen.

Das klingt erst mal hervorragend einfach. Also einfach nur widersprechen und gut ist. So einfach ist es leider nicht. So ein Widerspruch braucht einen handfesten Hintergrund, die möglichen Folgen für die Stammbelegschaft müssen bedacht werden und die Begründung muss nach allen Seiten wasserdicht sein.

Das einzige denkbare Szenario, in dem ein solcher Widerspruch Sinn machen würde, sind betriebsbedingte Kündigungen umittelbar (innerhalb 3 Monaten) vor der Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern auf denselben Arbeitsplätzen, wenn die Auftragslage während dieser Zeit, also unmittelbar vor den Kündigungen, zum Zeitpunkt der Kündigugen und zum Zeitpunkt des Eintreffens der Zeitarbeitnehmer keinen nennenswerten Schankungen unterlegen war (im mittelfristigen Vergleich keine echten Tiefs, keine echten Spitzen), und ferner keine weiterführenden Maßnahmen, wie z. B. die Verlagerung von Betreibsteilen, in Zusammehang mit den Kündigungen steht. Nur dann besteht die Chance, dass das Arbeitsgericht den Antrag auf Ersetzen der Zustimmung ablehnt.

Womit den bereits gekündigten Kollegen jedoch auch nicht geholfen wäre. Solche "erzieherische" Maßnahmen sind höchstens dazu geeignet, den Arbeitgeber dazu zu veranlassen, vor den nächsten Kündigungen etwas länger nachzudenken. Der Ersatz der Zustimmung vom Arbeitsgericht ist nicht gerade billig zu haben. Auch wenn das Arbeitsgericht den Ersatz der Zutimmung verweigert, kosten Antrag und Bearbeitung eine Stange Geld. Ein mal gekündigte Kolleginnen und Kollgen holt man so nicht zurück und neue werden deswegen kaum eingestellt werden, wenn die Auftragslage das dauerhaft nicht hergibt.

Ein Verbot von Zeitarbeit wäre keine Lösung des Arbeitsmarktproblems, weil Zeitarbeit nicht das Problem ist. Das würde letztlich nur dazu führen, dass Stammbelegschaften durch Leistungsverdichtung stärker belastet und ein Heer von Zeitarbeitnehmer/innen arbeitslos würde.

@Gonozal

Ich weiß, dass Zeitarbeit keine ABM ist. Als 1. Arbeitsmarkt möchte ich es aber dennoch nicht bezeichnen wollen. Es sollte schon das bleiben, als was es ursprünglich mal gedacht war: Ein Sprungbrett in eine mögliche unbefristete Anstellung bei einem Entleiher.

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