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amiga-news.de Forum > Get a Life > Bin ich ein Kriegsverbrecher ? [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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23.03.2006, 17:38 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Der Mensch ist nun mal leider nicht von grundauf gut, sondern in seinem tiefsten Innern eine bösartige Bestie. Nur die blanke Angst vor unseren eigenen, selbst erschaffenen Möglichkeiten kann diese Bestie im Zaum halten.


Das sind ja ganz ungewohnte Töne von dir. Üblicherweise verbreitest du hier doch immer ein relativ positives Menschenbild.

Zitat:
Original von Cego:
Da sind aber John Locke und Rousseau anderer Meinung...


Ich habe leider vergessen, was Locke geschrieben hat, aber Rousseau habe ich ganz gut behalten. Dir ist schon klar, dass sich Rousseaus Theorien im Experiment als falsch herausgestellt haben?

Zitat:
Original von Maja:
Es gab am Anfang eine ganze Reihe humanoider Arten. Nicht von ungefähr hat es nur eine davon bis in unsere Zeit geschafft. Lange bevor es Soldaten, Bomben und Generäle gab sind die anderen ausgestorben, weil sie halt schächer waren. Das Gesetzt war damals die Natur. Nur der Stärkste überlebt und kann seine Gene vererben.


Hier gibst du die Evolutionstheorie falsch wieder, auch wenn sie häufig so dargestellt wird. Entscheidend ist, mit den äußeren Umständen gut klar zu kommen. Stärke kann dabei helfen, muss aber nicht entscheidend sein. Wenn es um Stärke gehen würde, dann wären wir schon vor Millionen von Jahren von Raubtieren ausgerottet worden.
Zusammenarbeit ist in unseren Genen genauso verankert wie Egoismus.

Zitat:
Original von TerAtoM:
Vor 600 Jahren war die Erde eine Scheibe.


Ich weiß, was du sagen willst, aber verwende dafür doch bitte korrekte Beispiele. Vor 600 Jahren war schon lange bekannt, dass die Erde eine Kugel ist, auch in Europa und im Vatikan.

Zitat:
Original von FischX:
Der Mensch hat keine Natur, das ist das Erfolgskonzept dieser Spezies, nicht die instinkte sondern sein großes Hirn haben dem Menschen das Überleben gesichtert, die Fähigkeit zu planen und in die Zukunft zu blicken.


Wie kommst du denn auf diesen Blödsinn. Der Mensch hat natürlich eine Natur, oder musst du nicht essen, trinken, schlafen, lachen, weinen, ...? Sein großes Hirn haben ihn mit Vernunftbegabung versehen. Dass bedeutet, dass er theoretisch in der Lage ist, vernünftig zu handeln. Tatsächlich trifft aber der Mensch die meisten seiner Entscheidungen wie jedes andere Tier auch emotional. Hirnforscher behaupten inzwischen sogar, dass die Großhirnrinde nur ein "Sklave" des limbischen Systems (Gefühlszentrum) ist, dass heißt, die Großhirnrinde ist nur dazu da auszurechnen, was passieren wird, wenn ich etwas tue. Das limbische System entscheidet dann, was "angenehmer" ist (z.B. mehr Freude oder weniger Angst bereitet) und dies wird getan. So ist z.B. der Nikotinkick jetzt angenehmer als nicht in vielen Jahren an Krebs zu sterben.

Zitat:
Original von Solar:
Versuchsaufbau: Zwei Menschen in einem Raum. Der eine ein Athlet, der andere schwächlich. Der Schwächere ist im Besitz einer Chipkarte. Beide wissen, das in zehn Minuten derjenige, der die Chipkarte besitzt, den Raum als freier Mensch verlassen darf, während der andere sterben muß.

Glaubst Du wirklich, der Stärkere wird sich die Karte nicht mit Gewalt nehmen? (Es sei denn, er weiß, das er Krebs im Endstadium hat oder sowas.)


Es gibt Verhaltensforscher die dies tatsächlich behaupten. Sie sagen, der Mensch hat eine starke Tötungshemmung, sogar wenn er töten müsste, um sein eigenes Leben zu retten. Nur wenn ein Mensch angegriffen wird oder die zu tötende Person nicht als Mensch betrachtet wird, ist diese Tötungshemmung außer Kraft gesetzt.

Tschüß,


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23.03.2006, 22:42 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@NoImag:

> Das sind ja ganz ungewohnte Töne von dir. Üblicherweise
> verbreitest du hier doch immer ein relativ positives Menschenbild.

Ist schon ein Unterschied für mich, ob es um real existierende Personen geht oder darum, was ein menschlicher Fötus an naturgegebenen Anlagen mit bringt. Lasse Neugeborene ohne steuernde Einflüsse von aussen nur unter Ihresgleichen aufwachsen und kleide und füttere sie nur. Man wäre im Einzelfall schockiert über die Folgen.

Nicht, dass ich was gegen Kinder hätte. Im Gegenteil.

Was ich von Menschen erwarte (bzw. erhoffe) die unter normalen Bedingungen aufgewachsen sind, ist ein ganz anderes Thema.

> Hier gibst du die Evolutionstheorie falsch wieder, auch wenn sie
> häufig so dargestellt wird. Entscheidend ist, mit den äußeren
> Umständen gut klar zu kommen. Stärke kann dabei helfen, muss aber
> nicht entscheidend sein. Wenn es um Stärke gehen würde, dann wären
> wir schon vor Millionen von Jahren von Raubtieren ausgerottet
> worden.
> Zusammenarbeit ist in unseren Genen genauso verankert wie Egoismus.

Gegen Raubtiere war die Fähigkeit des vorausschauenden Denkens und der Verwendung von Werkzeugen (Waffen) und später der gezielte Einsatz von Feuer die Stärke unserer direkten Vorfahren. Stärke ist nicht begrenzt auf Muskelkraft. Stärke sind auch weiterentwickelte geistige und motorische Fähigkeiten. Das gilt natürlich auch für die Zusammenarbeit. Doch die wird auch von einigen anderen Säugetieren und Insekten sehr erfolgreich parktiziert, die u.a. deshalb auch noch nicht ausgestorben sind. Trotz natürlicher Feinde.

Nur der Stärkste überlebt im Sinne von Körperkraft und Widerstandskraft, gilt so begrenzt betrachtet nur für das Individuum innerhalb einer Spezies. Diese natürliche Form der Auswahl dient in der Natur dazu, die Art als solche gesund und überlebensfähig zu erhalten, in dem nur die Gene der Leistungsfähigsten vererbt werden. Würden schwache und kranke sich fortpflanzen, wäre das auf Dauer fatal für die gesammte Art. Der Grund, warum Alten- und Krankenpflege von der Natur nicht vorgesehen wurde. Viele Arten verstoßen ihre Alten und Kranken sogar oder alte und kranke Tiere ziehen sich von selbst aus der Gruppe zurück. Das geschieht, um die Gruppe als Ganzes vor Schaden zu schützen. Das ist ihnen natürlich nicht bewusst. Ändert am Hintergrund dieses Handelns jedoch nichts.

Manche alte Volksstämme machten es nicht anders. Die Hottentotten setzten Schwerkranke, Alte und Gehbehinderte häufig aus und überliessen diese ihrem Schicksal.

Den Unterschied zwischen Gut und Böse hat der Mensch erst erst durch Erfahrung im Laufe von Generationen gelernt. Und jeder neugeborene Mensch muss ihn erst lernen. Zwischen den Kulturen dieser Welt gibt es zum Teil gravierende Unterschiede darin, was für gut oder böse gehalten wird. Da wir aber alle zur selben Art gehören, kann diese Unterscheidung dem nach kaum genetisch bedingt sein. Wäre dem so, die Begriffe von Gut und Böse wären überall auf der Welt dieselben. Sind sie aber nicht. Was gleich ist, ist die Hemmschwelle, Individuen derselben Art Gewalt anzuwenden bzw. diese zu töten. Doch die ist auch noch anderen Tierarten zueigen. Dieser Instinkt ist kein Exklusivmerkmal des Menschen. Der dient allein der Arterhaltung. Mit dem Prädikat gut haben wir das erst belegt. Die Natur unterscheidet nicht zwischen gut und böse.

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23.03.2006, 23:21 Uhr

Supimajo
Posts: 1265
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Den Unterschied zwischen Gut und Böse hat der Mensch erst erst durch Erfahrung im Laufe von Generationen gelernt.


Zunächst: Danke, für deinen Beitrag.
Er entspricht fast komplett meiner Meinung zum Thema Evolution <-> Zivilisation.

Trotzdem möchte den oben zitierten Satz von dir so nicht als gegeben hinnehmen.

Wenn ich eine Umformulierung vornehmen darf, dann würde diese wie folgt aussehen:

"Den Unterschied zwischen Gut und Böse hat der Mensch erst durch die persönliche Auswertung von Ereignissen im Laufe von Generationen definiert" um sich möglichst vielen "Unumgänglichkeiten" immer mehr zu entziehen.

Ob es sinnvoll war/ist, durch diese inzwischen "gelebte Definition" ein Leben am eigentlichen Verlauf der Natur vorbei zu führen wird sich irgendwann wohl zeigen.

Deinem Beispiel folgend schadet der Mensch (als Spezies)sich eher selbst - z.B. durch die Alten- und Krankenpflege um beim Beispiel zu bleiben - als dadurch irgendeinen nachweisbaren Vorteil (für die Spezies) zu erlangen, außer dem jeweiligen persönlichen Vorteil eines einzelnen Individuums z.B. eines längeren Lebens (oder Dahinsiechens - je nachdem).


--
http://www.schwarzbuch-amiga.dl.am
Das "Verbraucherschutzforum" für AMIGA-Belange

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23.03.2006, 23:49 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@NoImag:
Gegen Raubtiere war die Fähigkeit des vorausschauenden Denkens und der Verwendung von Werkzeugen (Waffen) und später der gezielte Einsatz von Feuer die Stärke unserer direkten Vorfahren. Stärke ist nicht begrenzt auf Muskelkraft. Stärke sind auch weiterentwickelte geistige und motorische Fähigkeiten. Das gilt natürlich auch für die Zusammenarbeit. Doch die wird auch von einigen anderen Säugetieren und Insekten sehr erfolgreich parktiziert, die u.a. deshalb auch noch nicht ausgestorben sind. Trotz natürlicher Feinde.


Wenn du Stärke so definierst, dann ist das natürlich etwas anderes. Ich habe aber den Eindruck, das Stärke von den meisten wesentlich enger definiert wird.

Zitat:
Nur der Stärkste überlebt im Sinne von Körperkraft und Widerstandskraft, gilt so begrenzt betrachtet nur für das Individuum innerhalb einer Spezies.

Nein, das gilt auch innerhalb einer Spezies nicht in dieser engen Definition. Es ist auch hier nur ein Teilaspekt. Ansonsten würden sich andere vorteilhafte Fähigkeiten in einer Spezies nicht durchsetzen können und es würde keine Spezies mit diesen Fähigkeiten geben.

Zitat:
Diese natürliche Form der Auswahl dient in der Natur dazu, die Art als solche gesund und überlebensfähig zu erhalten, in dem nur die Gene der Leistungsfähigsten vererbt werden. Würden schwache und kranke sich fortpflanzen, wäre das auf Dauer fatal für die gesammte Art. Der Grund, warum Alten- und Krankenpflege von der Natur nicht vorgesehen wurde. Viele Arten verstoßen ihre Alten und Kranken sogar oder alte und kranke Tiere ziehen sich von selbst aus der Gruppe zurück. Das geschieht, um die Gruppe als Ganzes vor Schaden zu schützen. Das ist ihnen natürlich nicht bewusst. Ändert am Hintergrund dieses Handelns jedoch nichts.

Dem widerspreche ich nicht. Es ist aber eben nur ein Teilaspekt.

Zitat:
Den Unterschied zwischen Gut und Böse hat der Mensch erst erst durch Erfahrung im Laufe von Generationen gelernt. Und jeder neugeborene Mensch muss ihn erst lernen. Zwischen den Kulturen dieser Welt gibt es zum Teil gravierende Unterschiede darin, was für gut oder böse gehalten wird. Da wir aber alle zur selben Art gehören, kann diese Unterscheidung dem nach kaum genetisch bedingt sein. Wäre dem so, die Begriffe von Gut und Böse wären überall auf der Welt dieselben. Sind sie aber nicht. Was gleich ist, ist die Hemmschwelle, Individuen derselben Art Gewalt anzuwenden bzw. diese zu töten. Doch die ist auch noch anderen Tierarten zueigen. Dieser Instinkt ist kein Exklusivmerkmal des Menschen. Der dient allein der Arterhaltung. Mit dem Prädikat gut haben wir das erst belegt. Die Natur unterscheidet nicht zwischen gut und böse.

Dem stimme ich zu.

Tschüß,


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24.03.2006, 01:17 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
Nutzer
@Cego:
> Warum muss man das Negative überwinden? Warum nicht das Gute entdecken?

Das Eine gibt es so gut wie nie ohne das Andere.

> Und als Physiker sollte man sich meiner Meinung nach und überhaupt als Wissenschaftler das Ziel setzen
> das Leben zu erleichtern mit Erfindungen, Endeckungen,...

Sehe ich schon genauso - allerdings ist das bei der Kernspaltung so eine Sache:
man kann sie nicht nur für friedliche Zwecke entdecken, der kriegerische Zweck ist automatisch mit entdeckt.

@Maja:
> Der Mensch ist nun mal leider nicht von grundauf gut, sondern in seinem tiefsten Innern eine bösartige Bestie.

Naja, das finde ich etwas zu pessimistisch - ich glaube noch an das Gute im Menschen.
Auch wenn es das nicht "solo" gibt...

@TerAtoM:
Es gibt auch Soldaten, die Soldat werden um Leben zu retten, zB. als Sanitäter.
Da tötet man lediglich, wenn man selbst (trotz Kennzeichnung) angegriffen wird.
Auch hier darf man nicht alle über einen Kamm scheren.
Es gibt viele, die Soldatwerden, obwohl sie eigentlich *nicht* töten wollen.

@FischX:
> Der Mensch hat keine Natur, das ist das Erfolgskonzept dieser Spezies, nicht die instinkte
> sondern sein großes Hirn haben dem Menschen das Überleben gesichtert,
> die Fähigkeit zu planen und in die Zukunft zu blicken.

Das halte ich für falsch.
Der Mensch besitzt eine gesunde Portion Egoismus (die braucht er zum überleben, sonst könnte er ja seine Nahrung komplett den anderen überlassen und sich gleich umbringen), aber er besitzt auch Soziale Kompetenz um in Frieden zu leben (aber auch aus egoistischen Gründen, weil das Leben dann einfacher ist, als im Krieg - das sagt ihm jedenfalls sein Instinkt, der für die Angst von kriegerischen Attacken verantwortlich ist).

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24.03.2006, 01:41 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@NoImag:

>> Nur der Stärkste überlebt im Sinne von Körperkraft und
>> Widerstandskraft, gilt so begrenzt betrachtet nur für das
>> Individuum innerhalb einer Spezies.

> Nein, das gilt auch innerhalb einer Spezies nicht in dieser engen
> Definition. Es ist auch hier nur ein Teilaspekt. Ansonsten würden
> sich andere vorteilhafte Fähigkeiten in einer Spezies nicht
> durchsetzen können und es würde keine Spezies mit diesen
> Fähigkeiten geben.

Warum so kompliziert? Diese anderen vorteilhaften Fähigkeiten besitzt jedes Individuum innerhalb einer Spezies. Durch das Sterben einzelner alter oder kranker Indidiviuen gehen diese Fähigkeiten nicht verloren. Im Gegenteil. Die Jungen und Gesunden sind es, die über kräftigen, lebensfähigen Nachwuchs dafür sorgen, dass diese Fähigkeiten auf Dauer über Generationen, die wiederum gesund und lebensfähig sind, erhalten und weiter entwicklet werden. Zu dem hat eine kräftige, physisch und mental gesunde Population das höhere Potential, überhaupt Fähigkeiten zu verbessern oder gar neue zu Erschließen. Das kommt der Spezies zugute. Und nur darum geht es letztlich. Krankheiten zu vererben und alte zulasten des Ganzen ohne jeden Nutzen für die Gemeinschaft am Leben zu erhalten, davon hat die Spezies als solche nichts.

Aus unserer Sicht natürlich moralisch absolut nicht akzeptabel.

Hey, ich habe das nicht erfunden. Und ich möchte auch nicht falsch verstanden werden. Also lasst Eure Kranken und die Eltern, Groß- und Urgroßeltern bitte in Ruhe! :)

@_PAB_

>> Der Mensch ist nun mal leider nicht von grundauf gut, sondern in
>> seinem tiefsten Innern eine bösartige Bestie.

> Naja, das finde ich etwas zu pessimistisch - ich glaube noch an
> das Gute im Menschen.
> Auch wenn es das nicht "solo" gibt...

Okay, das war zugegeben übertrieben formuliert. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, das die Fähigkeit, zwischen gut und böse zu unterscheiden, nicht angeboren ist. In vielen Dingen würden wir ohne gelernt zu haben gar nicht wissen, dass sie böse sind, bzw. in unserer Kultur als böse betrachtet werden. Der einzige angeborene Instinkt ist die Hemmschwelle, ohne Not körperlich aktiv gegen die eigene Art vorzugehen. Dies auch in der Not nicht zu tun, wird dann allerdings wieder erlernt (gewaltfreie Konfliktlösung). Doch wie man sieht, funktioniert das auch nicht bei jedem.

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24.03.2006, 06:48 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
Zitat:
Original von Cego:
...
Und genau da is der Haken. Warum soll man erst Angst bekommen, sich in die Hosen scheißen, um dann möglicherweise noch weiterzuleben und verschont zu werden von nem Krieg
...

Hmmmmmmm - vielleicht um die vollgeschissenen Hosen wieder zu waschen?
(sich duckt und wegrennt)
:D
Zitat:
Original von Cego:
Warum muss man das negative überwinden? Warum nicht das Gute entdecken?
...

Wo ist da der Unterschied?

--
Ciao,

Dandy


Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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24.03.2006, 08:40 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Original von Solar:

Dieses geht aber nicht über die Basisinstinkte - geht es hart auf hart, regiert auch beim Menschen das Faustrecht.


Es gibt solche Menschen, es gibt aber auch Menschen, die sich für andere Menschen freiwillig aufopfern würden. Deine Verallgemeinerung gilt so nicht.


Deine aber ebensowenig. Auch für diese von Dir genannte Aufopferung - die natürlich ebenso Teil unserer Natur ist wie die Gewalt - gibt es Grenzen. Wie eben für die Gewalt auch, aber dazu weiter unten.

Zitat:
Zitat:
Das dies nicht jeden Tag auf der Straße offenbar wird, liegt daran, das uns die Angst vor der Polizei eingetrichtert wurde.

Hat uns Gott diesen Rechtsstaat geschenkt? Nein, das waren wir Menschen selber.


Zunächst einmal war es niemand von uns, und wenn wir nicht das Glück gehabt hätten, in einen solchen hineingeboren worden zu sein, hätten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bis heute keinen. Der Weg von der Anarchie zum "Rechtsstaat" ist kein Automatismus, und nicht unumkehrbar.

Und unser Rechtsstaat, über Preußen und den Sachsenspiegel bis ins Hochmittelalter zurückführbar, hatte zunächst einmal einen sehr realen machtpolitischen Zweck: Den Unmut in der Bevölkerung verringern, und somit die Position des Adels festigen.

Zitat:
Zitat:
Wo hast Du denn Verhaltensforschung studiert?

Genau dort, wo Du sie studiert hast. ;)


An der Uni Bielefeld? :lach:

Nee, mal im Ernst:

Zitat:

Schimpansen betreiben auch Politik. So kann kein männliches Tier Macht nur mit Hilfe von Gewalt ausüben: Setzt sich ein Tyrann durch, wird er eines Tages gestürzt und dafür bestraft.


1) Ganz ohne Gewalt wird kein Affe Sippenchef;

2) wird ein solcher Tyrann durch Gewalt gestürzt, und die Bestrafung besteht mit Sicherheit nicht aus einem erhobenen Zeigefinger;

3) wird eine Sippe nie ohne Sippenchef bleiben, was i.d.R. der durchsetzungsstärkste Anwärter ist. Dies mag bis zu einem gewissen Grad auf "Beliebtheit", Unterstützung und Duldung der Sippenmitglieder bauen, siehe aber 1).

Zitat:
Es gibt Dinge, die die Schimpansen tun und andere wiederum nicht. Der Begriff von gut und böse exitiert. So ist auch der Inzest geregelt.

Da muß ich aber nun doch lachen, da der gute Mann kurz davor selbst von den Bonobos redet - bei denen Verkehr zwischen engsten Verwandten sowohl hetero- als auch homosexuell an der Tagesordnung ist - u.a. als Bestrafung und zur Klarstellung der Sippenhierarchien...

Zitat:
Du hast leider eine sehr problematische Vorstellung von "Stärke".

Stärke ist nicht nur Gewalt, aber Gewalt ist ein Teil von Stärke. Ganz real erlebbar im Sport: Man muß nicht unbedingt stärker sein als der andere, wenn man nur mehr "Einsatz" (Aggressivität) zeigt.

Zitat:
Tja, wie definierst Du denn das "kaputtmachen" unseres Genpools?

Als das "stützen" von Artgenossen, deren genetische Veranlagung sie ohne diese Stütze in Überleben und Fortpflanzung mehr oder weniger massiv benachteiligen würde. Dadurch, das diese Artgenossen "gestützt" werden, wird die unterlegene genetische Veranlagung nicht ausgesondert, sondern geht in die nächste Generation mit ein. Und bevor jetzt jemand aufschreit, ich halte diese Stütze für ethisch absolut zwingend, und für einen Teil "zivilisierten" Zusammenlebens. Vom biologischen Standpunkt des Evolutionsdrucks gesehen ist sie jedoch nachteilig.

Zitat:
Du solltest Wissen, dass wir es als menschliche Spezies nur deshalb so weit gebracht haben, weil sich im laufe der Jahrtausende unser Aggressionspotential (im vergleich zu den Affen) deutlich gemildert hat.

Das bezweifle ich. Wir haben unser Aggressionsverhalten sozialisiert, wir haben gelernt uns gegenseitig nicht mehr so sehr zu provozieren, aber unser instinktives, animalisches Aggressionspotential haben wir mit Sicherheit nicht "deutlich gemildert".

Von unserem Tötungspotential mal ganz zu schweigen. Nichts hat die menschliche Schaffenskraft so beflügelt wie Jagd und Kampf.

Zitat:
Aber die Evolution hat schon deutliche Spuren hinterlassen. Der stärkere überlebt. Tyrannen werden sterben.

Sorry, aber ich halte das für sehr, sehr naiv.

Zitat:
Zitat:
Von "Böse" habe ich nichts gesagt. Nur ist der Glaube, der Mensch wäre kein Tier mehr, ein blauäugiger welcher.

Was ist denn daran verkehrt, ein Tier zu sein? Wo siehst Du da die schlechten Eigenschaften?


Ich sehe keine schlechten Eigenschaften - was daran liegen mag, das ich Aggression und Gewalt nicht durch die Humanismus-Brille sehe und pauschal als "schlecht" tituliere.

Aber ein Tier hat Kraft, und diese Kraft kann und wird es auch gewalttätig einsetzen, wenn es ihm einen Vorteil bringt. Wer glaubt, der Mensch könnte dies in ein paar tausend Jahren Zivilisation aus sich "herauszüchten", der irrt.

Zumal der soziale "Evolutionsdruck" unserer Gesellschaft eben jene ganz nach oben spült, die bereit sind, nach oben zu buckeln, nach unten zu treten und zur Seite kräftig zu spucken. Das sind mit Sicherheit keine Menschen, die sich lieber für andere aufopfern, statt nach dem eigenen Vorteil zu streben. Vielleicht nicht mit dem, was im engeren Sinne "Gewalt" zu nennen ist - aber mit Rücksichtslosigkeit.


[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 24.03.2006 um 09:15 Uhr geändert. ]

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24.03.2006, 13:44 Uhr

Bjoern
Posts: 1730
Nutzer
Zwei Daumen hoch für diesen Thread! Es geht also doch ;) Weiter so, das ist wirklich interessant zu verfolgen.

mfg
Björn

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24.03.2006, 15:35 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von Solar:
Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Original von Solar:

Dieses geht aber nicht über die Basisinstinkte - geht es hart auf hart, regiert auch beim Menschen das Faustrecht.


Es gibt solche Menschen, es gibt aber auch Menschen, die sich für andere Menschen freiwillig aufopfern würden. Deine Verallgemeinerung gilt so nicht.


Deine aber ebensowenig. Auch für diese von Dir genannte Aufopferung - die natürlich ebenso Teil unserer Natur ist wie die Gewalt - gibt es Grenzen. Wie eben für die Gewalt auch, aber dazu weiter unten.


Sicher gilt auch meine Verallgemeinerung nicht. Das Problem ist nur, dass man sich viel lieber den schlechten Eigenschaften des Menschen zuwendet als den guten. Und das kann bewirken, dass Menschen sich ihrem vermeintlichen Schicksal fügen, und selber schlecht werden, weil sie nicht mehr an das Gute glauben. Man wird zu dem, was man eigentlich hasst.


Zitat:
Zitat:
Hat uns Gott diesen Rechtsstaat geschenkt? Nein, das waren wir Menschen selber.

Zunächst einmal war es niemand von uns, und wenn wir nicht das Glück gehabt hätten, in einen solchen hineingeboren worden zu sein, hätten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bis heute keinen. Der Weg von der Anarchie zum "Rechtsstaat" ist kein Automatismus, und nicht unumkehrbar.


Ich habe nicht gesagt, dass der Weg ein Automatismus ist, und nicht unumkehrbar ist. Es zeigt lediglich nur, dass Menschen dazu fähig sind, in Frieden miteinander zu leben. Darin sehe ich eine Chance für die Zukunft. Es hat niemand behauptet, dass man nix dafür tun muss.

Zitat:
Und unser Rechtsstaat, über Preußen und den Sachsenspiegel bis ins Hochmittelalter zurückführbar, hatte zunächst einmal einen sehr realen machtpolitischen Zweck: Den Unmut in der Bevölkerung verringern, und somit die Position des Adels festigen.

Was ja nicht unbedingt ein schlechter Anfang gewesen ist. Man schafft nicht von heute auf Morgen den perfekten Staat. Vom reinen Vernunftwesen ist der Mensch noch eine riesiges Stück entfernt, keine Frage. Aber das Potential ist vorhanden.

Zitat:
Zitat:

Schimpansen betreiben auch Politik. So kann kein männliches Tier Macht nur mit Hilfe von Gewalt ausüben: Setzt sich ein Tyrann durch, wird er eines Tages gestürzt und dafür bestraft.


1) Ganz ohne Gewalt wird kein Affe Sippenchef;


Sicher. Aber Gewalt reicht nicht aus, das ist der springende Punkt.

Zitat:
2) wird ein solcher Tyrann durch Gewalt gestürzt, und die Bestrafung besteht mit Sicherheit nicht aus einem erhobenen Zeigefinger;

Ja, die Meute wehrt sich gegen den Tyrannen.

Zitat:
3) wird eine Sippe nie ohne Sippenchef bleiben, was i.d.R. der durchsetzungsstärkste Anwärter ist. Dies mag bis zu einem gewissen Grad auf "Beliebtheit", Unterstützung und Duldung der Sippenmitglieder bauen, siehe aber 1).

Und dazu siehe bitte auch Meine Antwort auf Punkt 1.

Zitat:
Zitat:
Du hast leider eine sehr problematische Vorstellung von "Stärke".

Stärke ist nicht nur Gewalt, aber Gewalt ist ein Teil von Stärke. Ganz real erlebbar im Sport: Man muß nicht unbedingt stärker sein als der andere, wenn man nur mehr "Einsatz" (Aggressivität) zeigt.


Schön dass Du zugibst, dass physische Stärke nur eines von vielen Stärken ist.

Zitat:
Als das "stützen" von Artgenossen, deren genetische Veranlagung sie ohne diese Stütze in Überleben und Fortpflanzung mehr oder weniger massiv benachteiligen würde. Dadurch, das diese Artgenossen "gestützt" werden, wird die unterlegene genetische Veranlagung nicht ausgesondert, sondern geht in die nächste Generation mit ein. Und bevor jetzt jemand aufschreit, ich halte diese Stütze für ethisch absolut zwingend, und für einen Teil "zivilisierten" Zusammenlebens. Vom biologischen Standpunkt des Evolutionsdrucks gesehen ist sie jedoch nachteilig.

Aber genau dieses Stützen ist es doch, was uns Menschen voran gebracht hat. Es hat ein sehr komplexes soziales Gefüge hervorgebracht, wo jedes Individuum die vielfältigsten Stärken und Schwächen hat. Vom saudummen starken Sportler zum superintelligente, körperlich schwachen Professor.

Deshalb halte ich es sehr problematisch zu behaupten, man mache sich den Genpool kaputt, denn der Mensch ist komplexer als das.

Zitat:
Das bezweifle ich. Wir haben unser Aggressionsverhalten sozialisiert, wir haben gelernt uns gegenseitig nicht mehr so sehr zu provozieren, aber unser instinktives, animalisches Aggressionspotential haben wir mit Sicherheit nicht "deutlich gemildert".

Ach nicht? Führen Affen, bevor sie sich bekriegen, eine ausführliche Diskussion mit ihren nicht-vorhandenen Sprachorganen? Gerade das Vorhandensein von komplexen Kommunikationsmethoden ermöglicht es dem Menschen, physische Konflikte durch die verbale Klärung der Situation effizient zu vermeiden. Tiere haben diese Möglichkeit nur sehr begrenzt, und müssend da brachialer ihre Interessen durchsetzen.

Zitat:
Von unserem Tötungspotential mal ganz zu schweigen. Nichts hat die menschliche Schaffenskraft so beflügelt wie Jagd und Kampf.

Mag sein. Das ist aber nur eine Seite der Medaillie. Der Mensch hat z.B. schon sehr früh damit begonnen, Kunst und Kultur zu betreiben.

Zitat:
Sorry, aber ich halte das für sehr, sehr naiv.

Schau Dir die Geschichte der Menschheit an. Jeder Tyrann wird irgendwann einmal Fallen. Der Mensch will im Grunde genommen genau das, traut sich jedoch nur selten.

Zitat:
Zitat:
Was ist denn daran verkehrt, ein Tier zu sein? Wo siehst Du da die schlechten Eigenschaften?

Ich sehe keine schlechten Eigenschaften - was daran liegen mag, das ich Aggression und Gewalt nicht durch die Humanismus-Brille sehe und pauschal als "schlecht" tituliere.


Im Zeitalter von Atomwaffen sind wir leider dazu gezwungen, schneller als sonst üblich unser Fähigkeit zur Aggression, die früher nützlich gewesen ist, zu kontrollieren. Die Evolution hält leider nicht mit uns mit.

Zitat:
Aber ein Tier hat Kraft, und diese Kraft kann und wird es auch gewalttätig einsetzen, wenn es ihm einen Vorteil bringt. Wer glaubt, der Mensch könnte dies in ein paar tausend Jahren Zivilisation aus sich "herauszüchten", der irrt.

Das kannst weder Du noch ich wissen. Fakt ist, die aggressiven Menschen werden die sein, die uns und sich selber auslöschen werden. Der Holocaust ist dafür bestes Beispiel, und weitere Beuspiele werden, von vielen Blutopfern gefolgt, folgen. Wir können es uns leider nicht mehr erlauben, Tier zu sein. Dafür haben wir die kritsiche Schwelle des Wissens schon überschritten.

Zitat:
Zumal der soziale "Evolutionsdruck" unserer Gesellschaft eben jene ganz nach oben spült, die bereit sind, nach oben zu buckeln, nach unten zu treten und zur Seite kräftig zu spucken. Das sind mit Sicherheit keine Menschen, die sich lieber für andere aufopfern, statt nach dem eigenen Vorteil zu streben. Vielleicht nicht mit dem, was im engeren Sinne "Gewalt" zu nennen ist - aber mit Rücksichtslosigkeit.

Die Geschichte der Menschheit ist ja noch nicht zuende geschrieben. ;)
--
Jeder User verdient seinen Computer.

[ Dieser Beitrag wurde von Vigo am 24.03.2006 um 21:17 Uhr geändert. ]

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24.03.2006, 20:25 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
Zitat:
Die Geschichte der Menschheit ist ja noch nicht zuende geschrieben. ;)

/Sarkasmus

leider

/Sarkasmus

--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg

rock down and roll when you're ready
I can't take that DJ thing

There's many who tried
to prove that they're faster,
but they didn't last
and they died as they tried

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25.03.2006, 00:29 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@NoImag:

>> Nur der Stärkste überlebt im Sinne von Körperkraft und
>> Widerstandskraft, gilt so begrenzt betrachtet nur für das
>> Individuum innerhalb einer Spezies.

> Nein, das gilt auch innerhalb einer Spezies nicht in dieser engen
> Definition. Es ist auch hier nur ein Teilaspekt. Ansonsten würden
> sich andere vorteilhafte Fähigkeiten in einer Spezies nicht
> durchsetzen können und es würde keine Spezies mit diesen
> Fähigkeiten geben.

Warum so kompliziert? Diese anderen vorteilhaften Fähigkeiten besitzt jedes Individuum innerhalb einer Spezies.


Warum so kompliziert? Weil es so kompliziert ist. Wie haben denn alle Individuen diese Fähigkeiten erhalten? Wenn alle Fähigkeiten von Anfang an bei allen vorhanden wären, dann gäbe es keine Evolution. Nur wenn eine Fähigkeit bereits bei allen in gleichem Maße vorhanden ist, gilt, was du im Folgenden schreibst:

Zitat:
Durch das Sterben einzelner alter oder kranker Indidiviuen gehen diese Fähigkeiten nicht verloren. Im Gegenteil. Die Jungen und Gesunden sind es, die über kräftigen, lebensfähigen Nachwuchs dafür sorgen, dass diese Fähigkeiten auf Dauer über Generationen, die wiederum gesund und lebensfähig sind, erhalten und weiter entwicklet werden. Zu dem hat eine kräftige, physisch und mental gesunde Population das höhere Potential, überhaupt Fähigkeiten zu verbessern oder gar neue zu Erschließen. Das kommt der Spezies zugute. Und nur darum geht es letztlich. Krankheiten zu vererben und alte zulasten des Ganzen ohne jeden Nutzen für die Gemeinschaft am Leben zu erhalten, davon hat die Spezies als solche nichts.

Du vergisst, dass ein Individuum, das "schwach" ist, eine Fähigkeit aufweisen kann, die diese Schwäche überkompensiert, so dass es bei der Fortplanzung sogar erfolgreicher ist, als alle anderen, die diese Fähigkeit - die ja neu ist - nicht besitzen. Dadurch kann das "schwächere" Individuum sogar der Ausgangspunkt der zukünftigen Entwicklung einer Art sein. Natürlich stehen die Chancen besser, wenn ein "Starker" diese neue Fähgikeit entwickelt. Dies bedeutet aber nicht, dass sich dadurch nicht auch ein "Schwacher" erfolgreich vermehren kann.

Und was das Thema alt und krank betrifft: Alte und Kranke können wichtige Erfahrungen haben, die das Überleben sichern. Ihnen zu helfen, ist von daher nicht grundsätzlich unwirtschaftlich. Das muss im Einzelfall betrachtet werden. (Das war jetzt aber nicht als Vorschlag für unsere Gesellschaft gedacht.)

Tschüß



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25.03.2006, 09:31 Uhr

TerAtoM
Posts: 1230
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Nur mal so als "Denkanstoss"...

Alle sperchen hier von den "alten (und) schwachen", ist Euch eigentlich noch nicht aufgefallen das die Welt seit Jahrhunderten (Jahrtausenden?) hauptsächlich von genau diesen "alten (und) schwachen" regiert wird? So "schwach" können die alten gar nicht sein...

Meiner meinung nach müsste es da eine Obergrenze geben... ab 40 raus aus der Politik... Der senile Starrsinn hat schon so manchen Krieg vom Zaun gebrochen... man könnte es mal zur Abwechslung mit "jugnedlichem Idealismus" versuchen...

CU TerA
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25.03.2006, 15:35 Uhr

Wolfman
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@TerAtoM:

/Provokation

wenn ich mir diese Ecstasy- und Alcopopbekiffte Jugend so ansehe und dran denke, dass die über unser Wohl und Wehe entscheiden sollen, würde ich (42) eher sagen "unter 40 nicht in die Politik" ;)

(schlimm genug, dass ein gestandener Rocker wie ich einen HipHopper zum Neffen hat :lach: )

/Provokation
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rock down and roll when you're ready
I can't take that DJ thing

There's many who tried
to prove that they're faster,
but they didn't last
and they died as they tried

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25.03.2006, 19:26 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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@TerAtoM:
Hitler war 44 als er Reichskanzler wurde...
Ich denke, daß das Alter auch eine gewisse Erfahrung und Gelassenheit mitbringt, die einen Krieg verhindern kann.

[ Dieser Beitrag wurde von _PAB_ am 25.03.2006 um 19:27 Uhr geändert. ]

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26.03.2006, 00:07 Uhr

Han_Omag
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@TerAtoM:

> Der senile Starrsinn hat schon so manchen Krieg vom Zaun gebrochen... man könnte es mal zur Abwechslung mit "jugnedlichem Idealismus" versuchen...

Du möchtest also lieber von Leuten regiert werden, die dich niederknüppeln, nur weil du zufällig 3 Sekunden zu lange in ihre Richtung geschaut hast?
Sorry ist nur das leicht übertriebene Gegenstück zu Alt = starrsinnig und senil.
Wenn von den Alten und Schwachen gesprochen wird, dann in dem Zusammenhang, das ihnen die körperliche Kraft fehlt, sich gegen gewaltsame Übergriffe zu verteidigen. Das sagt überhaupt nichts aus, wenn es um politische oder wirtschaftliche Macht geht. Auch solltest du nicht Lebenserfahrung leichtfertig mit Starrsinn und Senilität abtun. Schaun wir mal, wie du in 30 Jahren darüber denkst...
--
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Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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26.03.2006, 00:26 Uhr

TerAtoM
Posts: 1230
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Zitat:
Original von Wolfman:
@TerAtoM:

/Provokation
wenn ich mir diese Ecstasy- und Alcopopbekiffte Jugend so ansehe und dran denke, dass die über unser Wohl und Wehe entscheiden sollen, würde ich (42) eher sagen "unter 40 nicht in die Politik" ;)

(schlimm genug, dass ein gestandener Rocker wie ich einen HipHopper zum Neffen hat :lach: )
/Provokation


:D Naja... es soll tatsächlich ein paar Jugentliche/Jüngere geben die nüchtern durch die Welt gehen und versuchen diese besser zu gestallten :D

Das mit dem HippHopper als Neffen ist wirklich hart... meine kleine Tochter (gerade 1 Jahr alt geworden) moscht bei Falconer immer heftig ab... ist sogar manchmal so das man alle möglichen CD's einlegt (von Pinoccio bis Babylieder) und sie diese ignoriert bis "endlich" Falconer aufgelegt wird um dann mit Elan, singend und im Laufgitter auf und ab hüpfend, durch die Wohnung zu preschen. :D


Zitat:
Original von _PAB_:
@TerAtoM:
Hitler war 44 als er Reichskanzler wurde...
Ich denke, daß das Alter auch eine gewisse Erfahrung und Gelassenheit mitbringt, die einen Krieg verhindern kann.


Ähhh.... irgendwie kommt bei mir jetzt die Botschaft des Postings nicht durch... Im anbetracht dessen das ich für ein "Anti Ü40" in der Politik gepostet habe ist dieses Posting... naja... etwas Paradox :D

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26.03.2006, 00:31 Uhr

TerAtoM
Posts: 1230
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Zitat:
Original von Han_Omag:
Du möchtest also lieber von Leuten regiert werden, die dich niederknüppeln, nur weil du zufällig 3 Sekunden zu lange in ihre Richtung geschaut hast?


Ich glaube zwar nicht das sich dieser Personenkreis für Politik großartig interessiert... aber wenn es so wäre hätten ich ein "die lassen knüppeln" gegen ein "die knüppeln selbst" eingetauscht. Vielleicht geht es ja schief... aber einen Versuch wäre es mir wert.


Zitat:
Original von Han_Omag:
Schaun wir mal, wie du in 30 Jahren darüber denkst...


Naja... dann bin ich alt, senil und machtgeil... wie soll ich dann schon darüber denken ;) :D ;)

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26.03.2006, 00:58 Uhr

Han_Omag
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@TerAtoM:

in dem Fall solltest du JETZT möglichst bald anfangen zu denken, bevor es zu spät ist :D
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und doch sagen wir nichts.

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26.03.2006, 01:44 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@NoImag:

> Du vergisst, dass ein Individuum, das "schwach" ist, eine
> Fähigkeit aufweisen kann, die diese Schwäche überkompensiert, so
> dass es bei der Fortplanzung sogar erfolgreicher ist, als alle
> anderen, die diese Fähigkeit - die ja neu ist - nicht besitzen.
> Dadurch kann das "schwächere" Individuum sogar der Ausgangspunkt
> der zukünftigen Entwicklung einer Art sein. Natürlich stehen die
> Chancen besser, wenn ein "Starker" diese neue Fähgikeit
> entwickelt. Dies bedeutet aber nicht, dass sich dadurch nicht auch
> ein "Schwacher" erfolgreich vermehren kann.

In jedem Individuum einer Spezies sind die Anlagen enthalten, jede dieser Spezies auf grund ihrer physischer und intellektuellen möglichen Fähigkeit zu entwicklen. Bei dem Einen stärker, bei dem Anderen schwächer ausgeprägt. Einzigartig ist jeder für sich. Nie dagewesen und nie wiederkehrend sowie unersetzbar sind menschliche Floskeln, die in der Natur keinen Stellenwert haben. Stirbt ein Individuum, welches eine neue Fähigkeit (bzw. Methode) entwickelt hat, bevor es diese anderen Individuen vermitteln konnte - was eher unwahrscheinlich ist - wird - irgendwann - ein anderes Individdum diese Fähigkeit erneut entwicklen, sofern dies zur Lösung eines Problems (real existierend oder selbst gestellt) notwendig erscheint. Der Fortschritt verzögert sich allenfalls, kommt jedoch nicht zum Stillstand.

Oder ganz banal. Hätte Einstein die Realtivitätstheorie nicht erdacht, ein anderer hätte es zur gleichen Zeit oder später getan.

Ich weiß. Das klingt extrem gewagt. Aber denk mal drüber nach.

@TerAtoM

> Alle sperchen hier von den "alten (und) schwachen", ist Euch
> eigentlich noch nicht aufgefallen das die Welt seit Jahrhunderten
> (Jahrtausenden?) hauptsächlich von genau diesen "alten (und)
> schwachen" regiert wird? So "schwach" können die alten gar nicht
> sein...

Hehe, das war jetzt aber böse. ;)

Schau mal genau hin. Der Altersdurchschnitt unserer Regierenden ist, im Vergleich zu den vergangenen 61 Jahren, schon um einiges gesunken. Viel besser wurde es dadurch auch nicht. Hat wohl nicht nur was mit dem Alter zu tun. :)

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26.03.2006, 21:42 Uhr

NoImag
Posts: 1050
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Zitat:
Original von Maja:
In jedem Individuum einer Spezies sind die Anlagen enthalten, jede dieser Spezies auf grund ihrer physischer und intellektuellen möglichen Fähigkeit zu entwicklen. Bei dem Einen stärker, bei dem Anderen schwächer ausgeprägt. Einzigartig ist jeder für sich. Nie dagewesen und nie wiederkehrend sowie unersetzbar sind menschliche Floskeln, die in der Natur keinen Stellenwert haben. Stirbt ein Individuum, welches eine neue Fähigkeit (bzw. Methode) entwickelt hat, bevor es diese anderen Individuen vermitteln konnte - was eher unwahrscheinlich ist - wird - irgendwann - ein anderes Individdum diese Fähigkeit erneut entwicklen, sofern dies zur Lösung eines Problems (real existierend oder selbst gestellt) notwendig erscheint. Der Fortschritt verzögert sich allenfalls, kommt jedoch nicht zum Stillstand.

Oder ganz banal. Hätte Einstein die Realtivitätstheorie nicht erdacht, ein anderer hätte es zur gleichen Zeit oder später getan.

Ich weiß. Das klingt extrem gewagt. Aber denk mal drüber nach.


Kann sein, dass ich dich jetzt gerade missverstehe. Bisher haben wir über Evolution gesprochen, d.h. über Änderungen an den Genen. Jetzt hast du aber über Erfahrungen geschrieben. Erfindungen oder Erkenntnisse hängen nicht von einem einzigen Individuum ab. Die Relativitätstheorie würde es heute auch ohne Einstein geben. Das hat aber nichts mit dem zu tun, was ich gemeint habe.

Tschüß


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26.03.2006, 22:56 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@NoImag:

Entweder reden wir jetzt gewaltig aneiander vorbei oder wir haben uns verzettelt. :)

Du hattest doch geschrieben:
> Du vergisst, dass ein Individuum, das "schwach" ist, eine
> Fähigkeit aufweisen kann, die diese Schwäche überkompensiert, so
> dass es bei der Fortplanzung sogar erfolgreicher ist, als alle
> anderen, die diese Fähigkeit - die ja neu ist - nicht besitzen.
> Dadurch kann das "schwächere" Individuum sogar der Ausgangspunkt
> der zukünftigen Entwicklung einer Art sein.

Meine Gene haben dafür gesorgt, dass ich zwei Hände mit jeweils fünf Fingern habe, von denen je vier Finger einem Daumen gegenüberstehen, was aktives Greifen und Festhalten möglich macht.

So weit richtig?

Gut.

Meine Gene haben ebenfalls dafür gesorgt, dass ich mit diesen Händen sehr unterschiedliche Dinge mit sehr unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden tun kann. (Obwohl ich mich eher als Grobmotoriker bezeichen würde. ;) ).

So weit so gut.

Was ich aber nun mit diesen Händen zu erschaffen imstande bin, sprich, welche Fähigkeiten ich besitze meine Anlagen (Gene) in Aktion umzusetzen, hat IMO nicht allein etwas mit den Genen zu tun, sondern auch mit dem was ich mal gelernt haben, noch lernen werde und es kommen Erfahrungswerte hinzu (das geht, das geht nicht).

Oder meintest Du mit Fähigkeiten Anlagen im Sinne von mutierten (veränderten) Genen, die theoretisch weiteren Fortschritt erst möglich machen? Das ist natürlich im Verlauf der Evolution möglich und auch immer wieder mal geschehen. Unwahrscheinlich wäre aber, dass dies nur einzelne Individuen betreffen und der Tod eines Individuums den Verlust einer genetischen Eigenschaft für die ganze Spezies bedeuten würde. Dafür ist unsere Vermehrungsrate einfach zu gering.

Wir sind ja keine Fruchtfliegen. ;)

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28.03.2006, 13:16 Uhr

NoImag
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Zitat:
Original von Maja:
Was ich aber nun mit diesen Händen zu erschaffen imstande bin, sprich, welche Fähigkeiten ich besitze meine Anlagen (Gene) in Aktion umzusetzen, hat IMO nicht allein etwas mit den Genen zu tun, sondern auch mit dem was ich mal gelernt haben, noch lernen werde und es kommen Erfahrungswerte hinzu (das geht, das geht nicht).


Natürlich, und gerade beim Menschen ist dies besonders ausgeprägt. Der Begriff Fähigkeiten kann sicher unterschiedlich verstanden werden. Da wir von Evolution geredet habe, habe ich damit keine erlernten Fähigkeiten gemeint, sondern eher sowas wie das:

Zitat:
Oder meintest Du mit Fähigkeiten Anlagen im Sinne von mutierten (veränderten) Genen, die theoretisch weiteren Fortschritt erst möglich machen? Das ist natürlich im Verlauf der Evolution möglich und auch immer wieder mal geschehen.

Dabei muss es aber nicht etwas völlig neues sein, eine signifikante Verbesserung reicht vollkommen aus. Bleiben wir mal beim Menschen als Beispiel. Wenn ein Schwächling es aufgrund seiner kommunikativen Intelligenz schafft, dass kräftige andere Menschen für ihn arbeiten und dabei auch beschützen, dann hat dieser Schwächling mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Erfolg bei der Fortpflanzung.

Zitat:
Unwahrscheinlich wäre aber, dass dies nur einzelne Individuen betreffen und der Tod eines Individuums den Verlust einer genetischen Eigenschaft für die ganze Spezies bedeuten würde. Dafür ist unsere Vermehrungsrate einfach zu gering.

Wir sind ja keine Fruchtfliegen. ;)


Wie die Weiterentwicklung einer Spezies fortschreitet, konnte von den Evolutionsbiologen noch nicht in allen Details zweifelsfrei nachgewiesen werden. Möglicherweise müssen wir gar keine Fruchtfliegen sein. Aber auch wenn immer eine ganze Gruppe betroffen ist, es wird nicht die ganze Spezies sein. Dieser Punkt ist von daher nur ein Detail am Rande und ändert nichts am Prinzip.

Tschüß


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28.03.2006, 13:52 Uhr

_PAB_
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@TerAtoM:
> Im anbetracht dessen das ich für ein "Anti Ü40" in der Politik
> gepostet habe ist dieses Posting... naja... etwas Paradox

Das war auch so gewollt.
Ich meine damit, daß man diese Verallgemeinerung nicht machen kann.
Beides >40 und <40 kann Vor- und Nachteile haben, es kommt auf den einzelnen Menschen an.

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28.03.2006, 23:41 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@NoImage

Ist zwar alles hochinteressant, aber ich würde sagen, wir belassen es mal dabei. Das ist ein Thema, bei dem sich nicht mal Wissenschaftler in allen Details wirklich einig sind.

@TerAtoM:

Ich würde ungern in einem Land leben wollen, das ausschliesslich von Leuten unter 40 regiert wird.

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