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amiga-news.de Forum > Get a Life > Bin ich ein Kriegsverbrecher ? [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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21.03.2006, 23:12 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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Manche Leute behaupten, daß man sich an einem Krieg mitschuldig macht, wenn man zB. Geräte baut, die unter anderem auch im Krieg gebraucht werden können.

Diese Einstellung hatte ich auch mal, allerding teile ich sie heute nicht mehr.
Ein simples Beispiel ist die Sprache - sie wird auch im Krieg gebraucht, um Menschen zu töten.
Was nun ?

Heute denke ich, daß jede Waffe nötig ist um dauerhaften Frieden zu schaffen.

So unlogisch es erst klingt, die Atombombe hat vermutlich mehr Menschen das Leben gerettet, als sie Menschen getötet hat. Allein dadurch, daß die Menschheit (vertreten durch die beiden Supermächte bis in die Neunziger) sich selbst angesichts der totalen Vernichtung in Schach gehalten hat. Ohne die Atombombe und ohne die Gefahr eines globalen thermonuklearen Krieges wäre ein weiterer Weltkrieg zwischen der UDSSR und den USA sehr viel wahrscheinlicher gewesen.

Meine Quint-Essenz ist:
  • jede Waffe (so grausam sie ist) ist nötig um von der Menschheit überwunden zu werden.

  • es kommt nicht darauf an, was man als Wissenschaftler oder als Industrieller entwickelt, sondern allein darauf, wie die Politik es anschließend einsetzt.

  • alles was denkbar ist, wird früher oder später jemand versuchen in die Tat umzusetzen. Das ist leider unumgänglich.

  • als Physiker mache ich mich nur dann mitschuldig, wenn ich mein Wissen zur Stärkung nur einer Partei einsetze bzw. gegen mein eigenes Gewissen verwende.

  • als Steuerzahler bin ich nicht mitschuldig an einem Krieg, der von der Politik forciert wurde.

Von daher möchte ich an dieser Stelle mal Otto Hahn und Lisl Meitner die Hauptschuld am Einsatz der Atombombe absprechen.

[ Dieser Beitrag wurde von _PAB_ am 21.03.2006 um 23:49 Uhr geändert. ]

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21.03.2006, 23:27 Uhr

Gutzi
Posts: 1712
[Benutzer gesperrt]
Deine Probleme möchte ich haben...
--
:bounce: Gutzi :bounce:

Neu!

http://www.familie.gutzwiller.name

Jetzt noch schlechter....
Augenkrebs und Brechkrämpfe garantiert.

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21.03.2006, 23:35 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
Nutzer
@Gutzi:
Klar, ich geb Dir gerne eins ab
;-)

Nein ernsthaft: dieser Thread ist entstanden in Reaktion auf FischX' Kommentar zu diser Meldung:
http://www.amiga-news.de/de/news/comments/thread/AN-2006-03-00102-DE.html

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22.03.2006, 12:53 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von _PAB_:
Manche Leute behaupten, daß man sich an einem Krieg mitschuldig macht, wenn man zB. Geräte baut, die unter anderem auch im Krieg gebraucht werden können.

Das träfe wieder mal jeden, der auch nur ein Messer herstellt. Oder Heugabeln, Sensen, Äxte ... Damit sollen schon Leute in den Krieg gezogen sein, irgendwann.
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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22.03.2006, 15:06 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
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@_PAB_:

Dann kannst du auch gleich die Papier-Industrie anklagen...
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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22.03.2006, 15:26 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von _PAB_:

Manche Leute behaupten, daß man sich an einem Krieg mitschuldig macht, wenn man zB. Geräte baut, die unter anderem auch im Krieg gebraucht werden können.


Diese Leute weigern sich dann, in entsprechenden Industrien zu arbeiten, und arbeiten statt dessen z.B. in der Landwirtschaft. Wo sie Getreide ernten, was - als Brot gebacken - an die Soldaten verschickt wird.

Oder sie arbeiten als XYZ, damit der vor ihnen auf der Stelle arbeitende Mensch frei wird, statt dessen in der Munitionsfabrik zu arbeiten.

Wenn Dein Staat Krieg führt, hilfst Du ihm dabei - es sei denn, Du verweigerst die Arbeit vollständig.

Und selbst dann ist Dein Gewissen nicht rein - denn vielleicht sterben Menschen dann deswegen, daß Du Deine Arbeitskraft nicht eingebracht hast, um für sie Nahrung, Kleidung, Munition, ... herzustellen.

Und selbst wenn man direkt in einem Rüstungsbetrieb arbeitet - kannst Du Dir sicher sein, daß Deine Arbeit an besseren Waffen nicht letztendlich zu weniger Leid führt, weil ein Krieg schneller vorbei ist oder evtl. gar nicht erst geführt wird (Abschreckung)?

Die Welt ist nur dann einfach, wenn man sie durch die Brille der Naivität sieht.

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22.03.2006, 15:42 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
Nutzer
@Solar:
> Die Welt ist nur dann einfach, wenn man sie durch die Brille der Naivität sieht.

Danke, Solar, sehe ich genauso.

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22.03.2006, 21:27 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@_PAB_:

> Manche Leute behaupten, daß man sich an einem Krieg mitschuldig
> macht, wenn man zB. Geräte baut, die unter anderem auch im Krieg
> gebraucht werden können.

Solche Aussagen sind dergleiche pauschalierende Unsinn wie die Behauptung, alle Soldaten wären Mörder. Gründen wohl auf der fixen Idee, es brauchte nur niemand hingehen und alle Probleme dieser Welt wären gelöst. Na ja. Zumindest ist diese Form der Argumentation schön einfach. Zu einfach halt, um auch zutreffend zu sein.

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22.03.2006, 21:46 Uhr

dk
Posts: 18
Nutzer
[quote]
Original von Maja:


>...es brauchte nur niemand hingehen...

... dann kommt der Krieg zu dir. (Bertholt Brecht)

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22.03.2006, 21:49 Uhr

Cego
Posts: 1560
Nutzer
Nur mal son Gedanke...
wenn es keine Waffen geben würde, könnte man keinen Krieg führen. und was die menschen vom atomkrieg verschont hat waren nicht die Bomben sondern die Angst. Und genau da is der Haken. Warum soll man erst Angst bekommen, sich in die Hosen scheißen, um dann möglicherweise noch weiterzuleben und verschont zu werden von nem Krieg (die Geschichte hat aber gezeigt das es nicht immer so war, sogar überwiegend nich so war).

jede Waffe (so grausam sie ist) ist nötig um von der Menschheit überwunden zu werden.


Warum muss man das negative überwinden? Warum nicht das Gute entdecken? Damit würd das Andere wegfallen und keine Rolle mehr spielen.
Und als Physiker sollte man sich meiner Meinung nach und überhaupt als Wissenschaftler das Ziel setzen das Leben zu erleichtern mit Erfindungen, Endeckungen,...

mfg cego

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22.03.2006, 22:01 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
Dazu fällt mir folgender Songtext ein:

Ozzy Osbourne - Thank God for the Bomb (1986)

Like moths to a flame
Is man ever gonna change?
Time's seen untold aggression
And infliction of pain
If that's the only thing that's stopping war

Then thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Nuke ya, nuke ya

War is just another game
Tailor made for the insane
But make a threat of their annihilation
And nobody wants to play
If that's the only thing that keeps the peace

Then thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Nuke ya, nuke ya

Today was tommorow, yesterday
It's funny how time can slip away
The face of the doomsday clock
Has launched a thousand wars
As we near the final hour
Time is the only foe we have

When war is obsolete
I'll thank God for war's defeat
But any talk about hell freezing over
Is all said with tongue in cheek
Until the day the war drums beat no more

I'll thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Thank God for the bomb
Nuke ya, nuke ya

--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg

rock down and roll when you're ready
I can't take that DJ thing

There's many who tried
to prove that they're faster,
but they didn't last
and they died as they tried

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22.03.2006, 22:17 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Cego:
wenn es keine Waffen geben würde, könnte man keinen Krieg führen.

Dann definiere "Krieg"!
"Waffen" gibt es seit einer unserer Vorfahren entdeckte, daß er mit einem Knüppel oder einem Stein in der Hand härter zuschlagen kann als ohne ...
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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22.03.2006, 22:20 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Cego:

> Warum muss man das negative überwinden?

Der Mensch ist nun mal leider nicht von grundauf gut, sondern in seinem tiefsten Innern eine bösartige Bestie. Nur die blanke Angst vor unseren eigenen, selbst erschaffenen Möglichkeiten kann diese Bestie im Zaum halten.

Was hindert uns daran, im Streit gleich zuzuschlagen, in fremdes Eigentum einzudringen, den Supermarkt ohne bezahlen zu verlassen, mit 180 durch Ortschaften zu rasen? Die Zehn Gebote und die Hoffung auf die Auferstehung am jüngsten Tag? Wohl kaum. Es ist die Angst. Angst vor Bestrafung, Angst vor schweren Verletzungen und den damit verbundenen Schmerzen. Angst vor dem Sterben.

Nun gut. Manche sind leider auch noch zum Angst haben zu dumm....

> Und als Physiker sollte man sich meiner Meinung nach und überhaupt
> als Wissenschaftler das Ziel setzen das Leben zu erleichtern mit
> Erfindungen, Endeckungen,...

Mir fällt auf Anhieb keine Entdeckung / Entwicklung aus dem Bereich der Physik ein, die von Anfang an dazu gedacht war als Waffe zu enden. Im Gegenteil. Einstein war z. B. schockiert als er mit ansehen musste, wozu seine Theorien u.a. geführt hatten. Das hatte er nicht gewollt.

Und nun? Sollen Pyhsiker aufhören nachzudenken. Soll jede Entwicklung eingestellt werden, damit die Kriegsmachinerie keine weitere Neuentwicklung mehr für sich nutzen kann? Am Ende kann man aus allem auch eine Waffe bauen. Selbst mit einem handelsüblichen Mikrowellenherd kann man töten, wenn man es denn will.

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22.03.2006, 22:22 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@DrNOP:

> "Waffen" gibt es seit einer unserer Vorfahren entdeckte, daß er
> mit einem Knüppel oder einem Stein in der Hand härter zuschlagen
> kann als ohne ...

Und genau den hätte man damals sofort erschlagen müssen. ;)


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22.03.2006, 22:46 Uhr

TerAtoM
Posts: 1230
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Zitat:
Original von Maja:
@_PAB_:

> Manche Leute behaupten, daß man sich an einem Krieg mitschuldig
> macht, wenn man zB. Geräte baut, die unter anderem auch im Krieg
> gebraucht werden können.

Solche Aussagen sind dergleiche pauschalierende Unsinn wie die Behauptung, alle Soldaten wären Mörder. Gründen wohl auf der fixen Idee, es brauchte nur niemand hingehen und alle Probleme dieser Welt wären gelöst. Na ja. Zumindest ist diese Form der Argumentation schön einfach. Zu einfach halt, um auch zutreffend zu sein.


Das heisst: Alle Soldaten sind POTENZIELLE Mörder.

JEDER der einen Beruf des Soldaten ergreift wird sich darüber entweder Gedanken gemacht haben und es für "OK" befunden haben Menschen zu töten oder er hat sich keine Gedanken darüber gemacht und wird es unter umständen trotzdem tun müssen (ganz schön blöde in meinen Augen)...

Der Beruf des Soldaten BESTEHT darin im "Ernstfall" (oder was "wichtige Leute" dafür halten) Menschen zu töten... egal ob das nun der Verteidigungsfall oder der Angriffsfall ist (wobei man heute nicht wirklich zwischen den beiden unterscheiden kann (oder "können soll"...)).

PS: Und wenn niemand hingehen würde wären vielleicht nicht alle Probleme dieser Welt gelöst aber es gebe einige weniger.


@Cego
Bin ganz Deiner Meinung!


Zitat:
Original von DrNOP:
Dann definiere "Krieg"!
"Waffen" gibt es seit einer unserer Vorfahren entdeckte, daß er mit einem Knüppel oder einem Stein in der Hand härter zuschlagen kann als ohne ...


Gegen Knüppel kann man sich gegebenenfalls selbst wehren... gegen ferngelenkte Missiles nicht wirklich.


Kurzes Zitat von mir um das hier (aus meiner Sicht) abzuschliessen:
JEDER KRIEG IST IDIOTIE...

CU TerA
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22.03.2006, 22:55 Uhr

Cego
Posts: 1560
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Zitat:
Original von Maja:
@Cego:

> Warum muss man das negative überwinden?

Der Mensch ist nun mal leider nicht von grundauf gut, sondern in seinem tiefsten Innern eine bösartige Bestie. Nur die blanke Angst vor unseren eigenen, selbst erschaffenen Möglichkeiten kann diese Bestie im Zaum halten.


Da sind aber John Locke und Rousseau anderer Meinung...
Tja mit so einem Denken zeigt man eigentlich nur das man sich nicht wirklich Gedanken über das Mensch sein gemacht hat.

mfg cego

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22.03.2006, 23:21 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@TerAtoM:

> JEDER der einen Beruf des Soldaten ergreift wird sich darüber
> entweder Gedanken gemacht haben und es für "OK" befunden haben
> Menschen zu töten oder er hat sich keine Gedanken darüber gemacht
> und wird es unter umständen trotzdem tun müssen (ganz schön blöde
> in meinen Augen)...

> Der Beruf des Soldaten BESTEHT darin im "Ernstfall" (oder
> was "wichtige Leute" dafür halten) Menschen zu töten... egal ob
> das nun der Verteidigungsfall oder der Angriffsfall ist (wobei man
> eute nicht wirklich zwischen den beiden unterscheiden kann
> (oder "können soll"...)).

> PS: Und wenn niemand hingehen würde wären vielleicht nicht alle
> Probleme dieser Welt gelöst aber es gebe einige weniger.

Man kann es sich fantastisch einfach machen, in dem man die Letzten den Hunden zum Fraß vorwirft.

Es ist zwar relativ unwahrscheinlich. Doch sollte Deutschland tatsächlich noch zu deinen Lebzeiten von einer anderen Nation angegriffen werden, könnte es sein, dass Du einer der Erste bist, der über die Soldaten im eingenen Land oder aus befreundeten Nationen mehr als froh sein wird, weil sie Dir helfen deine jetzt noch so heroische Haut zu retten.

Im vermeindlich sicheren Schoß eines seit 61 Jahren andauernden Friedens hat man leicht brüllen....

Dieser längste Periode des Friedens in Europa wurde Jahrzehnte lang nur mittels der Bedrohung durch Waffen aufrecht erhalten. Das haben wir u.a. auch den Soldaten zu verdanken, nicht nur bereit sind im Ernstfall zu töten, sondern auch getötet zu werden. Ich könnte es nicht.

Nun kann man sich auch was vormachen und glauben, ohne diese hochtechnologisierte Kriegsmachinerie und ohne Soldaten wäre nach 1945 auch kein Krieg mehr ausgebrochen. Dabei wird nur regelmäßig vergessen, dass es Kriege schon gibt seit es Menschen gibt und lange bevor es Soldaten gab Menschen Kriege gegeneinander geführt haben.

Die rosa Brille ist für jeden frei zugänglich.

@Cego

> Da sind aber John Locke und Rousseau anderer Meinung...
> Tja mit so einem Denken zeigt man eigentlich nur das man sich
> nicht wirklich Gedanken über das Mensch sein gemacht hat.

Ich ziehe es vor, mir meine eigenen Gedanken zu machen und nicht als meine Gedanken anzunehmen was jemand, und wenn er noch so berühmt ist, irgendwann, irgendwo mal geschrieben hat. Das fließ in meine Gedanken mit ein, muss aber nicht zwangsläufig die Schlussfolgerung bestimmen. Locke und Rousseau könnten mit ihren Meinungen genauso falsch liegen wie ich. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen. Doch die werden wir wahrscheinlich nie erfahren, weil es bei diesem Thema niemanden gibt, der eine wirklich objektive Beurteilung mit uns kommunizieren könnte. Der Mensch ist als Mensch, so oder so, über seine eigene Gattung voreingenommen. Je nach eigener Erfahrung.

Und die "niedereren" Tiere können keine Bücher schreiben. ;)

Ich denke, wir überschätzen uns. Unsere (westlichen) Moralvorstellungen sind anerzogen, keine genetisch bedingte Eigenschaft. In dieser Hinsicht sind wir konditioniert. Was jetzt nicht unbedingt schlecht oder falsch sein muss.

Nein. Ich halte den Menschen nicht für die Krone der Schöpfung. Wir sind nur eine weitere Spezies infolge der Evolution. Entschuldige, wenn ich an dem Punkt vom Mainstream abweiche.

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22.03.2006, 23:26 Uhr

FischX
Posts: 436
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An einem Krieg sind meist alle / niemand schuld.

In dem geselschaftlichen System in dem wir leben ist Krieg eine Fortsetzung von Politik / Diplomatie mit anderen Mitteln.

ist so.

Beispiel ein Land das von Rohstoffen aus einem anderen Land abhängt, diese aber auf diplomatischen weg nicht zu einer befriedigenden lösung kommen und militärisch in der Lage ist dieses anzugreifen, wird dies auch tun andernfalls müsste es sich selbst bzw je nach Sachlage die eigene Bevölkerung opfern.

Die USA z.B. ist aufgrund der wirtschaftlichen und politschen Struktur abhängig von einer imperalistischen Politik, aus verschiedensten Gründen.

Solange es Nationalstaaten gibt, werden diese in Interessenskonflikte geraten die nicht auf friedlichen weg beseitigt werden können, also müssten sich damit es "Weltfrieden" gibt die Staaten in der jetzigen Form zersetzen und ein neuer Weltsaat entstehnen der in der lage ist die nun mehr innerstaatlichen Konflikte zu lösen.


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22.03.2006, 23:30 Uhr

Gutzi
Posts: 1712
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Cego:
wenn es keine Waffen geben würde, könnte man keinen Krieg führen.


Wieso nicht? Dann würde man sich halt gegenseitig mit Fäusten, Füssen, Holknüppeln, Steinen und X anderen Dingen Tot schlagen...

--
:bounce: Gutzi :bounce:

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22.03.2006, 23:50 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@FischX:

Die USA könnten zur Abwechslung mal ihre Strategie ändern und im eigenen Land auf Energieeinsparung und die Reduzierung des Schadstoffausstosses setzen, anstatt nur darauf erpicht zu sein, unter dem Deckmantel einer "Befreiungsaktion" andere auszubeuten und sich als allmächtiger Weltherrscher aufzuspielen. Unter Clinton wurde die richtige Richtung begonnen, die unter Bush von heute auf morgen schon wieder vorbei war.

Hoffen lässt, dass die offenen Proteste gegen Bushs Politik im eigenen Land zunehmend lauter werden. Es scheint da doch einige denkende Menschen zu geben.

Das aber nur am Rande, weil es den Rahmen hier sonst sprengt.

> Solange es Nationalstaaten gibt, werden diese in
> Interessenskonflikte geraten die nicht auf friedlichen weg
> beseitigt werden können, also müssten sich damit es "Weltfrieden"
> gibt die Staaten in der jetzigen Form zersetzen und ein neuer
> Weltsaat entstehnen der in der lage ist die nun mehr
> innerstaatlichen Konflikte zu lösen.

Das ist eine schöne Utopie. Und leider nur eine schöne Utopie.

Die Menschen und ihre aus ihrer Lebensumgebung resultierenden Bedürfnisse und Ansprüche sind einfach zu unterschiedlich, als dass es jemals zu einer weltweiten Einigkeit und einer "wir haben uns alle lieb" Einheitsnation kommen könnte. Wir sind nun mal leider nicht zum gerechten Verteilen geboren. Unsere Natur ist es, der eigenen Selbsterhaltung alles andere Unterzuordnen. Zu diesem Selbsterhaltungstrieb (der natürlich allen Tieren zueigen ist, den wir aber steuern können, wenn wir wollen) gehört die tief verwurzelte Unvernunft, von allem möglichst das Meiste zu besitzen, bevor dann viel später - vielleicht - an Andere gedacht wird. Ein Überbleibsel aus unserer Zeit als Jäger und Sammler, wo sich damals schon konkurierende Stämme in ein und demsleben Jagdrevier gegenseitig abgeschlachtet haben, um dann allein dieses Revier bejagen zu können. Nur so war es möglich, das Überleben der Sippe zu sichern.

Es gab am Anfang eine ganze Reihe humanoider Arten. Nicht von ungefähr hat es nur eine davon bis in unsere Zeit geschafft. Lange bevor es Soldaten, Bomben und Generäle gab sind die anderen ausgestorben, weil sie halt schächer waren. Das Gesetzt war damals die Natur. Nur der Stärkste überlebt und kann seine Gene vererben.

Wir alle kennen heute die unsäglichen Diskussionen in der Bevölkerung um das Thema Entwicklungshilfe und die Höhe der Summen, die für diese absolut notwendigen Hilfen im Etat zur Verfügung gestellt werden. Und wir kennen das Aufschreien, wenn mal wieder einer armen Nation Schulden erlassen werden, die diese ohnehin nie hätte zurückzahlen können. Wir sind im tiefsten Inneren immer noch Jäger und Sammler.

Na ja. Und die Bild-Zeitung meinte unlängst auch noch, Frau Merkel würde sich zu viel im Ausland aufhalten und sich zu wenig um nationale Belange kümmern.

Da soll sich noch einer wundern..... :(

Aber vielleicht ist der Mensch in 200 Millionen Jahren so weit zu verstehen, dass er auch ohne den Menschen nicht leben kann.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 22.03.2006 um 23:52 Uhr geändert. ]

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23.03.2006, 01:33 Uhr

TerAtoM
Posts: 1230
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Zitat:
Original von Maja:
Man kann es sich fantastisch einfach machen, in dem man die Letzten den Hunden zum Fraß vorwirft.

Es ist zwar relativ unwahrscheinlich. Doch sollte Deutschland tatsächlich noch zu deinen Lebzeiten von einer anderen Nation angegriffen werden, könnte es sein, dass Du einer der Erste bist, der über die Soldaten im eingenen Land oder aus befreundeten Nationen mehr als froh sein wird, weil sie Dir helfen deine jetzt noch so heroische Haut zu retten.

Im vermeindlich sicheren Schoß eines seit 61 Jahren andauernden Friedens hat man leicht brüllen....


Ich bin kein Deutscher Maja... ich komme aus Ex-Jugoslawien, war selbst dort als (Wehrpflicht)"Soldat" und habe in den (Kriegs)Jahren (die ich recht "plastisch" in Erinnerung habe) Verwandschaft verloren...

Ich glaube Du bist wirklich die letzte die mich hier über Krieg und den Zweck von Soldaten aufzuklären braucht...


Zitat:
Original von Maja:
Die rosa Brille ist für jeden frei zugänglich.


Welche Farbe auch immer Deine Brille haben möge, Du bist ein gutes Beispiel dafür das es Menschen gibt dennen man so ziemlich alles auf die Nase setzen kann wenn man ihnen nur erzählt das es gut für sie ist...

CU TerA
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[ Dieser Beitrag wurde von TerAtoM am 23.03.2006 um 01:34 Uhr geändert. ]

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23.03.2006, 02:35 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@TerAtoM:

> Ich bin kein Deutscher Maja... ich komme aus Ex-Jugoslawien,

Das ist mir bekannt.

> war selbst dort als (Wehrpflicht)"Soldat" und habe in den (Kriegs)
> Jahren (die ich recht "plastisch" in Erinnerung habe)
> Verwandschaft verloren...

Das ist tragisch.

Und wenn irgendwo wieder Krieg ausbricht? Sollen die Menschen dann deswegen die Hände in den Schoß legen und sich sehenden Auges töten lassen? Wenn keiner hingeht gibt es keinen Krieg?

Ich könnte ein paar rhetorische Fragen über diesen Krieg stellen. Warum und wie er enstanden ist. Was damit erreicht wurde. Aber lassen wir das. Die Ursache für diesen Krieg waren nicht die Soldaten. So wie in keinem Krieg davor oder danach.

"Schlägt Dir einer auf die rechte Wange, halte ihm auch die linke hin.", funktioniert nun mal leider nicht. Aber genau das ist es, was Du versuchst als ultimative Lösung gegen Krieg zu verkaufen. Das meinte ich mit rosa Brille.

Ich habe noch keinen Krieg erlebt. Dafür bin ich unendlich dankbar. Mir ist aber bewusst, dass es ohne diese irrsinnigen vielfachen Overkill-Möglichkeit durch stationierte Waffen wahrscheinlich anderes gelaufen wäre. Deutschland hätte wohl keinen Krieg mehr begonnen. Dazu nahm man uns nach 1945 (zum Glück!) die Mittel. Doch bei einem Krieg zwischen USA und Russland z. B. hätten wir mitten drin gesessen. Da weiß man nie, welche diplomatischen Verwicklungen zu welchem Effekt führen können. Der Krieg hat keine Gesetze. Wäre es gelungen, sich neutral zu verhalten oder nicht? Eher nicht.....

Man darf ja gern von einer besseren Welt träumen. Vom soldatenlosen Weltfrieden. Sorry, TerAtoM. Schön wäre es ja. Nur wird es das nie geben. Wenn Du mich dafür verantwortlich machen möchtest, bitte. Ich neige nun mal nicht dazu, schön klingende Utopien für real machbar zu halten, nur weil sie halt so schön klingen.

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23.03.2006, 03:23 Uhr

TerAtoM
Posts: 1230
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Zitat:
Original von Maja:
[...]
Man darf ja gern von einer besseren Welt träumen. Vom soldatenlosen Weltfrieden. Sorry, TerAtoM. Schön wäre es ja. Nur wird es das nie geben. Wenn Du mich dafür verantwortlich machen möchtest, bitte. Ich neige nun mal nicht dazu, schön klingende Utopien für real machbar zu halten, nur weil sie halt so schön klingen.


Das wir das miterleben werden halte ich auch für "sehr gewagt", aber wir können mit sicherheit "daran Arbeiten". Und wenn sich diese "Arbeit" auch nur darauf beschränkt unseren unmut über die derzeitige Situation kund zu tun. Gegenüber einer "hoffnungslosen" Situation in Letargie zu verfallen heisst die Situation stillschweigend hinzunehmen, zu resignieren. Das ist der Punkt an dem sich auch nichts ändert.

Vor 600 Jahren war die Erde eine Scheibe.

Vor 500 Jahren war die Erde der mittelpunkt des Sonnensystems (und somit des Universums).

Vor 400 Jahren wurden "Hexen" verfolgt und verbrannt.

Vor 300 Jahren waren Kutschen die von Tieren gezogen wurden das einzige Fortbewegungsmittel.

Vor 200 Jahren hat es auch niemand für real machbar gehalten das Menschen den Mond umkreisen, das man mit einem kleinen Kästchen in der Hand sich mit einem Menschen auf der anderen Seite der Erde unterhalten kann und das ich vor einer leuchtenden Kiste sitze und mich mit mir eigentlich unbekannten Menschen (auf der ganzen Welt) über den Sinn und Zweck von Soldaten unterhalten werde...


Wieso soll in ein paar hundert Jahren nicht jemand eine ähnliche aufzählung, zu einem gänzlich anderen Thema, machen an deren ende "Vor 100 Jahren gab es Soldaten und Kriege." steht?

CU TerA

PS: Ich glaube ich habe alles gesagt was es von meiner Seite aus zu sagen gibt... Danke für die Diskussion und CU
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23.03.2006, 04:49 Uhr

FischX
Posts: 436
Nutzer
an TerAtoM
Ich bin deiner Meinung

an alle
Diese Argumente mussten ja kommen, jedesmal wenn dieses oder ein vergleichbares Thema diskutiert wird, egal wo es kommt immer!

Die menschliche Natur.

DAS IST ABSOLUTER SCHWACHSINN, MIT KEINEN ARGUMENTEN ZU HALTEN!

Es regt mich wirklich auf, wieso kommt immer die selbe sch... denkt ihr den gar nicht selbst?

Der Mensch hat keine Natur, das ist das Erfolgskonzept dieser Spezies, nicht die instinkte sondern sein großes Hirn haben dem Menschen das Überleben gesichtert, die Fähigkeit zu planen und in die Zukunft zu blicken.

Der Mensch ist auch nicht egoistisch *(ich weiß das es schwachsinnig ist ein Attribut aus einer menschlichen Sprache das ein unterscheidungsmerkmal zu anderen darstellt auf die Menschheit im gesamten anzuwenden nur "der Mensch ist egoistisch" lässt sich nicht anderst widerlegen) sondern ein soziales Wesen das ohne andere Menschen nicht (oder kaum) überlebensfähig ist und auch sein ego nur in beziehungne zu anderen prägen kann.

Kriege haben nichts mit der Schlechtheit der Menschen zu tun, es könnte auch Kriege geben wo keiner etwas böses egoistisches will. UDSSR vs. USA hätte so ein Krieg sein können, weder Kenedy noch Chrustschow waren egoistische Menschen beide haben bewiesen das sie die Ideologie über persönliche Interessen stellen konnten, und beinahe hätten sie einen Krieg begonnen der die Menschheit ins Verderben gestürtz hätte...

Gerade in einem Krieg kann es oft mehr Helden als Egoisten geben, wobei ich nicht weiß was schlimmer ist. Wobei ich unter Helden nicht die meine die für mich Helden sind sondern die die sich selbst als solche sehen.

Es gibt auch Kriege in denen es sich zu Kämpfen lohnt und es wird auch vergessenn das auch in "Friedenszeiten" Menschen ermordet, politisch verfolgt, "verhungert" etc werden und da ist ein Krieg nur ein Ventil, eine Schleuse die zur Freiheit und zur Besserung führt.

Buch zum Thema: Mein Katalonien von George Orwell, eine fast Verfilmung gibt es von Ken Loach mit Land and Freedom

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23.03.2006, 08:28 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von FischX:

Die menschliche Natur.

DAS IST ABSOLUTER SCHWACHSINN, MIT KEINEN ARGUMENTEN ZU HALTEN!

Es regt mich wirklich auf, wieso kommt immer die selbe sch... denkt ihr den gar nicht selbst?

Der Mensch hat keine Natur, das ist das Erfolgskonzept dieser Spezies, nicht die instinkte sondern sein großes Hirn haben dem Menschen das Überleben gesichtert, die Fähigkeit zu planen und in die Zukunft zu blicken.


Deinen Glauben an die edlere Gesinnung des Intelligenzwesens Mensch in allen Ehren, aber über unsere Instinkte - Selbsterhaltung, Fortpflanzung - können wir zwar räsonieren, aber überwunden haben wir sie nicht.

Versuchsaufbau: Zwei Menschen in einem Raum. Der eine ein Athlet, der andere schwächlich. Der Schwächere ist im Besitz einer Chipkarte. Beide wissen, das in zehn Minuten derjenige, der die Chipkarte besitzt, den Raum als freier Mensch verlassen darf, während der andere sterben muß.

Glaubst Du wirklich, der Stärkere wird sich die Karte nicht mit Gewalt nehmen? (Es sei denn, er weiß, das er Krebs im Endstadium hat oder sowas.)

So ist es mit dem Mensch, dem Affen, und mit jeder anderen Spezies auf diesem Planeten. Selbst die staatsbildenden Insekten führen Krieg gegeneinander, wenn es dem Wohle des eigenen Staates dient.

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23.03.2006, 12:10 Uhr

Wolfman
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@Solar:

/Satire

Nein, der Schwache ist einfach so edel und einsichtig, dass er im Gegensatz zum Starken das Überleben nicht verdient und gibt diesem die Karte daher freiwillig.

/Satire

--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg

rock down and roll when you're ready
I can't take that DJ thing

There's many who tried
to prove that they're faster,
but they didn't last
and they died as they tried

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23.03.2006, 13:26 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von FischX:
Der Mensch hat keine Natur, das ist das Erfolgskonzept dieser Spezies, nicht die instinkte sondern sein großes Hirn haben dem Menschen das Überleben gesichtert, die Fähigkeit zu planen und in die Zukunft zu blicken.

Und was glaubst Du, hat den Menschen dazu veranlaßt, das Überleben sichern zu wollen? Warum denkst Du, plant der Mensch und schaut in die Zukunft? Welche Motivation steckt hinter dem Einsatz seiner Fähigkeiten, ja zu welchem Zweck hat diese Spezies überhaupt diese Fähigkeiten entwickelt?

mfg
--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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23.03.2006, 16:35 Uhr

Vigo
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Ihr vergesst vollkommen, dass eines der wichtigsten Überlebensrezepte dafür, dass der Mensch soweit gekommen ist, die Tatsache ist, dass der Mensch ein sehr komplexes soziales Verhalten hat. Genau wie der Affe neigt die Spezies Mensch dazu, Tyrannen auszuschalten. Wir kennen Mitleid, Trauer und Liebe, alles todsichere Rezepte, die eine Gesellschaft vor Selbstzerfleischung schützen. Ist ein Wesen Böse, was den Begriff des "Bösen" und des "Guten" kennt?

Man sieht, das Potential ist durchaus vorhanden, die komplexen Aufgaben einer kompliziert gewordenen Welt zu bewältigen.
--
Jeder User verdient seinen Computer.

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23.03.2006, 16:42 Uhr

Solar
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Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:

Ihr vergesst vollkommen, dass eines der wichtigsten Überlebensrezepte dafür, dass der Mensch soweit gekommen ist, die Tatsache ist, dass der Mensch ein sehr komplexes soziales Verhalten hat.


Richtig. Dieses geht aber nicht über die Basisinstinkte - geht es hart auf hart, regiert auch beim Menschen das Faustrecht. Das dies nicht jeden Tag auf der Straße offenbar wird, liegt daran, das uns die Angst vor der Polizei eingetrichtert wurde. (Wenn diese Angst ausgeschaltet wird - z.B. im Mob - dann entstehen daraus Szenen wie unlängst in Frankreich oder einigen dänischen Botschaften.)

Zitat:
Genau wie der Affe neigt die Spezies Mensch dazu, Tyrannen auszuschalten.

:lach:

Wo hast Du denn Verhaltensforschung studiert? Welche Affen "neigen" denn dazu, Tyrannen auszuschalten und nicht durch den Nächststärkeren zu ersetzen?

Zitat:
Wir kennen Mitleid, Trauer und Liebe, alles todsichere Rezepte, die eine Gesellschaft vor Selbstzerfleischung schützen.

Ebenso todsichere Rezepte - rein biologisch gesehen - sich den eigenen Genpool kaputtzumachen. Wie wir Menschen es mit exponentieller Geschwindigkeit tun.

Zitat:
Ist ein Wesen Böse, was den Begriff des "Bösen" und des "Guten" kennt?

Von "Böse" habe ich nichts gesagt. Nur ist der Glaube, der Mensch wäre kein Tier mehr, ein blauäugiger welcher.

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23.03.2006, 17:06 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von Solar:
Zitat:
Original von Vigo:

Ihr vergesst vollkommen, dass eines der wichtigsten Überlebensrezepte dafür, dass der Mensch soweit gekommen ist, die Tatsache ist, dass der Mensch ein sehr komplexes soziales Verhalten hat.


Richtig. Dieses geht aber nicht über die Basisinstinkte - geht es hart auf hart, regiert auch beim Menschen das Faustrecht.


Es gibt solche Menschen, es gibt aber auch Menschen, die sich für andere Menschen freiwillig aufopfern würden. Deine Verallgemeinerung gilt so nicht.

Zitat:
Das dies nicht jeden Tag auf der Straße offenbar wird, liegt daran, das uns die Angst vor der Polizei eingetrichtert wurde.

Hat uns Gott diesen Rechtsstaat geschenkt? Nein, das waren wir Menschen selber.

Zitat:
Zitat:
Genau wie der Affe neigt die Spezies Mensch dazu, Tyrannen auszuschalten.

:lach:

Wo hast Du denn Verhaltensforschung studiert?


Genau dort, wo Du sie studiert hast. ;)

Zitat:
Welche Affen "neigen" denn dazu, Tyrannen auszuschalten und nicht durch den Nächststärkeren zu ersetzen?

http://www.diplomatie.gouv.fr/label_france/46/de/12.html

Zitat:
Die Schimpansen bilden, so wie wir auch, Gesellschaften vom Typ "Verschmelzung-Trennung". Verschmelzung, da wir in Gemeinschaften leben, die sich aus mehreren männlichen und weiblichen Erwachsenen bilden, was ziemlich selten ist, und die bevozugte Beziehungen mit bestimmten Individuen pflegen; Trennung deshalb, weil wir aus unterschiedlichen Bedürfnissen heraus auseinander gehen. Nur wenige Gesellschaften machen dies. Es muss also ein kollektives Gedächtnis geben, soziale Statuten, Verbindungen... Schimpansen betreiben auch Politik. So kann kein männliches Tier Macht nur mit Hilfe von Gewalt ausüben: Setzt sich ein Tyrann durch, wird er eines Tages gestürzt und dafür bestraft. Es gibt Dinge, die die Schimpansen tun und andere wiederum nicht. Der Begriff von gut und böse exitiert. So ist auch der Inzest geregelt.

Du hast leider eine sehr problematische Vorstellung von "Stärke".

Zitat:
Zitat:
Wir kennen Mitleid, Trauer und Liebe, alles todsichere Rezepte, die eine Gesellschaft vor Selbstzerfleischung schützen.

Ebenso todsichere Rezepte - rein biologisch gesehen - sich den eigenen Genpool kaputtzumachen. Wie wir Menschen es mit exponentieller Geschwindigkeit tun.


Tja, wie definierst Du denn das "kaputtmachen" unseres Genpools?

Du solltest Wissen, dass wir es als menschliche Spezies nur deshalb so weit gebracht haben, weil sich im laufe der Jahrtausende unser Aggressionspotential (im vergleich zu den Affen) deutlich gemildert hat. Wir sind immer noch aggressiv, keine Frage. Aber die Evolution hat schon deutliche Spuren hinterlassen. Der stärkere überlebt. Tyrannen werden sterben.

Zitat:
Zitat:
Ist ein Wesen Böse, was den Begriff des "Bösen" und des "Guten" kennt?

Von "Böse" habe ich nichts gesagt. Nur ist der Glaube, der Mensch wäre kein Tier mehr, ein blauäugiger welcher.


Was ist denn daran verkehrt, ein Tier zu sein? Wo siehst Du da die schlechten Eigenschaften?

Der Glaube nur an das schlechte im Menschen, ist ebenfalls ein sehr blauäugiger. Wenn auch zugegeben ein sehr attraktiver. ;)
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Jeder User verdient seinen Computer.

[ Dieser Beitrag wurde von Vigo am 23.03.2006 um 17:14 Uhr geändert. ]

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