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amiga-news.de Forum > Get a Life > Hessens Einbürgerungstest [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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25.03.2006, 11:45 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hallo Leute,

ich finde das mit dem Test i.O., eben weil sich die Anwärter mit unserem Land beschäftigen müssen.

Ich konnte auch nicht alle Fragen beantworten. Mit ein bischen Recherche geht es dann ganz gut. "Kreidefelsen auf Rügen" heist das Bild, das uns allen wohl die Staatsbürgerschaft kosten würde... :D

Wer sagt eigentlich, dass alle Fragen richtig beantwortet werden müssen?? Hab ich nichts von gehört. Ich denke eher, man muss eine bestimmte Punktzahl erreichen und darf bei den kritischen Themen nicht versagen.

Die meisten dieser Informationen (wenn nicht alle) habe ich übrigens in der Schule vermittelt bekommen. Auch wenn heute nicht mehr alles präsent ist, so hat es mich doch geprägt.

Andere Länder haben durch derartige Tests auch keinen Schaden genommen. Warum sollte es also uns schaden?
Es geht schließlich um Einbürgerung, nicht um ein Bleiberecht. Und wer die staatsbürgerlichen Rechte genießen will, sollte auch die Pflichten kennen und die Gesellschaft als solche akzeptieren.

Ich gehe persönlich nicht einmal soweit, die vollkommene Anpassung der Einwanderer zu verlangen. Allerdings macht es denen die absolute Unkenntnist unserer Kultur, und z.T. auch unserer Sprache, sehr schwer, sich überhaupt irgendwie zu integrieren. Ich habe 6 Monate in einer WG mit einem iranischen Asylanten gewohnt. Der hat mir Sachen erzählt, da wird einem Angst!

Ist es nicht viel schwerer, die Deutschen zu hassen, wenn einem die Kultur usw. nicht vollkommen unbekannt ist. Fremdeln fällt viel leichter, wenn man kaum etwas vom anderen weis.
Ich kenne das aus meiner Erfahrung, als ich in den USA gelebt habe. Seitdem sehe ich auch einige (nicht alle) Sachverhalte anders als vorher. Viele Leute in meinem Bekanntenkreis sind nach wie vor genauso in ihrer Meinung festgelegt, wie ich vorher.
Ich glaube kaum, dass dies bei anderen Leuten, auch unseren ausländischen Mitbewohnern dieses Landes, nennenswert anders ist.

Zurück zum Test:
Wenn man als Deutscher geboren ist, muss man solche Tests nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt machen. Allerdings hat man quasi alle Rechte und Pflichten in die Wiege gelegt bekommen, ohne es sich ausgesucht zu haben. Das kann man gut finden oder nicht.
Außerdem sollte nach mindestens 9 Jahren Schule jeder Deutsche über jeden dieser Themenkomplexe mindestens einmal geprüft worden sein.
Ich darf als Deutscher auch nicht gegen das Grundgesetz und die allgemeinen Grundregeln unserer Gesellschaft verstoßen. Bei mir wird vorausgesetzt, dass ich die Spielregeln kenne. Jeder eingebürgerte Ausländer sollte sie auch kennen.

Nochmal, es geht um Einbürgerung, nicht um Aufenthaltsrecht oder Asyl. Da kann man auch Abstriche machen.

Eine Ausbürgerung ist übrigens in Deutschland nicht zulässig, nachdem die Nazis die deutschen Juden ausgebürgert hatten. Also muss sich von uns niemand Sorgen machen, wenn er den Test nicht versteht.
Die Auseinandersetzung mit den dort abgehandelten Themen sollte sich aber meiner Meinung nach jeder auf die Fahne schreiben. Sie macht uns bestimmt nicht zu schlechteren Staatsbürgern.

Tschüs,
Gonozal.

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26.03.2006, 00:25 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@AndreasM:

> Ist es Grundschulestoff. Wenn das die Mehrheit der deutschen nicht
> beantworten kann dann stehts wirklich verdammt schlecht um unser
> Land.

Es ist kein Grundschulstoff. Wenn es Dir zu viel Mühe ist, diesen Fragebogen wenigstens zu lesen, dann solltest Du auch nicht darüber diskutieren wollen.

> Ich habe fast alle Antworten gewusst, ohne spezielle
> Schulausbildung oder Gehirntraining. Und es war auch niemals die
> Rede das es Probleme gibt wenn man ne Frage falsch beantwortet.

Du hast diese Fragen noch nie gesehen, sonst würdest Du nicht von Grundschulstoff reden.

BTW: Mit nur fast allen Fragen beantwortet, müsstest Du nun u.U. deinen Ausweis abgeben. ;)

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26.03.2006, 00:32 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Vigo:

> Einbürgerungstest sind nix anderes als Wahltaktik der Schwatten,
> um mal wieder im braunen Bodensatz der Bevölkerung
> herumzustochern. Die Resourcen, die dafür nötig sind um diesen
> groben Unfug einzuführen sollte man lieber nutzen, um die
> Integration mit sinnvollen Maßnahmen zu unterstützen, z.B.
> verstärkt Sprachkurse für Migrationskinder, und das Beherrschen
> der deutschen Sprache als notwendige Voraussetzung für die
> Einschulung zu erheben.

Du hast es erfasst. Dieses im Trüben Fischen von CDU/CSU und teilweise FDP nimmt langsam besorgniseregende Formen an. Denn wie wir sehen, fahren einige leider voll darauf ab und meinen, sich mit der Beantwortung der Fragen in ihrem Deutsch sein bestätigen zu müssen, ohne zu merken, was dahinter steckt. Diese subtile, psychologische Trick funktioniert offenbar bestens. X(

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26.03.2006, 01:05 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Gonozal:

> Bei mir wird vorausgesetzt, dass ich die Spielregeln kenne. Jeder
> eingebürgerte Ausländer sollte sie auch kennen.

Richtig. Und die Sprache sollte man zumindest so beherrschen, dass man sich im alltäglichen Miteinander verständlich machen kann. Das wars dann auch schon.

Daten aus längst vergangenen Jahrhunderten, Daten über Maler, Philosophen, Schriftsteller (von denen viele Deutsche noch nie was gehört haben) und ob ich nun 2 oder mehr Bundesländer nebst Haupstadt nennen kann, sagt nun wirklich rein gar nichts darüber aus, ob ich zwei Tage nach Erhalt der Staatsbürgerschaft einen Terrorakt verüben werde oder nicht.

Und was diese unsägliche Frage zum Thema Homosexualität soll, darf sich jeder selbst fragen. Mein Antwort darauf ist, das ist eine Fangfrage. Gläubige Muslime können nicht anders, als hier im Sinne unserer Verfassung negativ zu antworten, weil sie sonst aus ihrer Sicht ihren Glauben verraten. Und bumms, ist man als "Staatsfeind" [i]entlarvt[i]. Nun ist aber nicht jeder gläubige Muslim auch ein Schläfer. Auch wenn Bush da anderer Meinung ist.

Ganz abgesehen davon, dass diese Vorgehensweise schon gegen unsere Verfassung verstößt. "Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich."

Ein Sprachtest (aber bitte kein Amtsdeutsch).
Meinetwegen ein paar Fragen zum Rechtssystem.
Vor mir aus noch ein Eid auf die Verfassung.

Dann muss es auch gut sein. Denn was die Menschen zur Integration brauchen, ist unsere Hilfe, sprich die Möglichkeit Kurse zu besuchen, in denen sie alles lernen können, was sie zum leben hier brauchen. Nur leider siehts da in vielen Kommunen noch immer sehr dunkel aus. Und wo es Angebote gibt, sind die meist auch noch so terminiert, dass Erwerbstätige Probleme haben, daran (regelmäßig) teilzunehmen. Und dann dieser Test. Ironie des Schicksals.....?

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26.03.2006, 08:05 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Moin,

meine Kolleging hat einen türkischen Mann. Einen "echten" Türken, aus Türkei eben.
Der besucht z.Zt. wohl einen 600 stündigen (!) Kurs, in dem er deutsche Sprache, Werte, Rechtssystem usw. vermittelt bekommt.
Ich denke schon, dass dieser Kurs ihn recht gut auf die Einbürgerung vorbereitet.

Über die im Einzelnen gestellten Fragen des hessischen Bogens brauchen wir uns nicht streiten. Den kann man freilich auch anders stricken. Im Ansatz finde ich ihn nicht schlecht.

Ich finde keine Frage zur Homosexualität. Aber gleich wenn diese drin sein sollte. Wenn der Anwärter antwortet, dass er Homosexuelle Mitmenschen akzeptiert, dies aber aus Glaubensgründen ablehnt, so wird das kein Grund sein, ihn nicht einzubürgern. In diesem Schema sind einige Antworten möglich, die sich nicht direkt auf Wissen beziehen.

Die Anwärter sollten "etwas Deutsch" können, aber nicht soviel?! Wenn jemand mindestens 8 Jahre, und das ist Voraussetzung, in der Bundesrepublik lebt, dann sollte er schon genügend "Amtsdeutsch" kennen, um sich mit Versicherungen, Gerichten, dem Finanzamt usw. rumzuschlagen. Davon wird er auch nicht verschont, wenn er nicht ausreichende Sprachkenntnisse hat.

Jetzt kommt mal wieder der Schluß von mir auf andere. Ich weis, der ist nicht ganz koscher in einer Diskussion. Während meiner 8 Monate USA habe ich auch vertragsrelevante Inhalte kommuniziert, zum Schluß sogar Standardverträge der jeweiligen Situation angepasst. Das sollte man nach 8 Jahren in D - bei einfacheren Sachen - auch von den Anwärtern erwarten können.

Ich glaube die geborenen Deutschen sind sich selten darüber im Klaren, was für ein Privileg die deutsche Staatsbürgerschaft ist. Klar, man macht sich als so geborener keine Gedanken darüber. Ich bin indes froh, meine DDR-Staatsbürgerschaft - okay ich war noch Kind - gegen die bundesdeutsche eingetauscht zu haben.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die deutsche Staatsbürgerschaft für viele der Anwärter eine echte Verbesserung ist. Sie können in ihrer neuen Heimat wählen, werden vom Rechtsstaat weit besser geschützt als Ausländer, sie können einfacher in der Welt rumreisen, ihr Staat kümmert sich, wenn sie entführt werden, sie werden aus politischen und religiösen Gründen nicht mehr verfolgt, sondern bestenfalls überwacht usw.

Für dieses Privileg, welches wir per Geburt (oder ähnlich) geschenkt bekommen haben, müssen diese Leute eben einige Schwierigkeiten auf sich nehmen. Das müssen wir auch, wenn wir eine andere Staatsbürgerschaft haben wollen.

Und wenn jemand argumentiert, dass die Einwanderung rückläufig ist, so hat das überhaupt nichts mit dem Test zu tun. Die Leute bleiben weg, weil die deutsche Wirtschaft nicht in die Puschen kommt. So einfach ist das. Und das zu kompensieren, indem man jeden beliebigen Anwärter einbürgert, kann doch nicht die Lösung sein.

Was ich persönlich gefährlich an der Thematik finde ist, dass man nicht unterschiedlich komplizierte Verfahren in unterschiedlichen Bundesländern haben kann. Das ist absurd!
Und natürlich ist die Einbürgerung immer ein gern gesehenes Wahlkampfmittel. Das wird sich auch nicht ändern lassen. Aber ich bin dagegen, ein an sich probates Mittel (so sehe ich persönlich es) zu verdammen, weil es von der gegnerischen Partei für den Wahlkampf mißbraucht wird.

Tschüs,
Gonozal.

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26.03.2006, 11:06 Uhr

Vip
Posts: 471
[Benutzer gesperrt]
Hallo,

wozu einbürgern?

Ich bin Europäer!

Die Deutsche Politik ist sch...!
Die Deutschen sind Charakter "schweine"!
Wenig Arbeitstellen, viel Neid (Mobbing?), Deutsche denken nur ans Geld.
Deutschland ist eine Service Wüste!

Und Ausläder bzw. Kinder"feindlich" sowieso!

Usw, usw, usw....

Man braucht nur die Sprache und die schrift einigermaßen becherrschen können. Dann kommt man im jeden Land klar.

Ich bin für ein "Idioten Test" im Allgemeinwissen für Deutsche.
Ich Wette fast sogar, das die meisten Deutschen den nicht bestehen würden.

Gruß
Vip

PS: Ich finde so ein Test Idiotisch! Wer hier eine Arbeit hat, sich gut (muß nicht perfeckt sein) in Deutsch verständigen kann, die Rechtschreibung einigermaßen becherrscht, und hier mind. 10 Jahre Lebt sollte ohne probleme Eingebürgert werden. Ich finde Hessens "Einbürgerrungtest" schlicht und einfach "Ausländer feindlich"! Typisch Deutsch halt!

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26.03.2006, 11:24 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi,

@Vip:
Super Beitrag! Weiter so, damit du dich auch richtig disqualifizierst. 8)

Wärst du kein EU-Europäer, sondern Afrikaner oder Iraner usw., dann wäre für dich vielleicht die deutsche Staatsbürgerschaft erstrebenswert. Nur auf Asyl darf man hier nämlich so gut wie garnicht am öffentlichen Leben teilnehmen. Und ob sich z.B. alle nicht eingebürgerten Türken in D über die türkische Wehrpflicht freuen, sei einmal dahin gestellt.

Deiner Argumentation nach sind also alle Bürger von Ländern, die Einbürgerungstests haben, "typisch deutsch". Super, da werden sich aber die Amis, Engländer usw. aber über dein Urteil freuen. Besonders, wenn man die von dir herausgestrichenen "deutschen" Charaktereigenschaften dann auf sie projiziert. Schließlich sind sie ja alle "typisch deutsch"...

Servus,
Gonozal.

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26.03.2006, 13:55 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
[...] sich mit der Beantwortung der Fragen in ihrem Deutsch sein bestätigen zu müssen, ohne zu merken, was dahinter steckt. Diese subtile, psychologische Trick funktioniert offenbar bestens. X(

Stimmt. Der funktioniert so gut, daß ich selbst mit diesem Hinweis nicht weiß was du meinst... allerdings hab' ich auch nicht alles hier gelesen. Schick mich also nochmal zurück, falls du das schon irgendwo erklärt hast.
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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26.03.2006, 15:26 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@AndreasM:

> Ist es Grundschulestoff. Wenn das die Mehrheit der deutschen nicht
> beantworten kann dann stehts wirklich verdammt schlecht um unser
> Land.

Es ist kein Grundschulstoff. Wenn es Dir zu viel Mühe ist, diesen Fragebogen wenigstens zu lesen, dann solltest Du auch nicht darüber diskutieren wollen.


Wie ich schon mal geschrieben habe ist es halt vielleicht dann kein Grundschul sondern Hauptschulstoff. Zu lange her um wirklich sagen zu können ob wir das in der 4. oder 7. Klasse gelernt haben.

Zitat:
> Ich habe fast alle Antworten gewusst, ohne spezielle
> Schulausbildung oder Gehirntraining. Und es war auch niemals die
> Rede das es Probleme gibt wenn man ne Frage falsch beantwortet.

Du hast diese Fragen noch nie gesehen, sonst würdest Du nicht von Grundschulstoff reden.


Schwachsinn. Ich bezweifle das Du auch nur ansatzweise in der Lage bist zu beurteilen ob ich die Fragen gelesen habe oder nicht.

Zitat:
BTW: Mit nur fast allen Fragen beantwortet, müsstest Du nun u.U. deinen Ausweis abgeben. ;)

Nö, womit man sieht wie gut du dich mit dem gesamten Thema (und nicht nur mit den Fragen selbst) beschäftigt hast...


--
Andreas Magerl
APC&TCP
Amiga Future

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26.03.2006, 15:34 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
Nutzer
Zitat:
Daten aus längst vergangenen Jahrhunderten, Daten über Maler, Philosophen, Schriftsteller (von denen viele Deutsche noch nie was gehört haben) und ob ich nun 2 oder mehr Bundesländer nebst Haupstadt nennen kann, sagt nun wirklich rein gar nichts darüber aus, ob ich zwei Tage nach Erhalt der Staatsbürgerschaft einen Terrorakt verüben werde oder nicht.

Ich bezweifle ganz stark das man mit einen Test, egal welcher Art, einen Terroristen oder einen Verbrecher ausfindig machen kann. Ausserdem braucht ein Terrorist nicht wirklich die Staatsbürgerschaft um nen Bombe hoch zu jagen. Aber interessant das Du dieses Test als alleinigen Sinn zu diesem Zweck festlegst.

Zitat:
Und was diese unsägliche Frage zum Thema Homosexualität soll, darf

was ist daran unsäglich. Andere Länder wollen sogar davon Bilder zeigen :)

Zitat:
sich jeder selbst fragen. Mein Antwort darauf ist, das ist eine Fangfrage. Gläubige Muslime können nicht anders, als hier im Sinne unserer Verfassung negativ zu antworten, weil sie sonst aus ihrer Sicht ihren Glauben verraten. Und bumms, ist man als "Staatsfeind" [i]entlarvt[i]. Nun ist aber nicht jeder gläubige Muslim auch ein Schläfer. Auch wenn Bush da anderer Meinung ist.

Und wieder gleich hin zu Terror und Moselm und das übliche blabla :/
Sicher ist es meiner Meinung nach eine Fangfrage. Wenn jemand nicht in der Lage ist, mit der Lebensweise in Deutschland klar zu kommen, dann sollte er lieber weg bleiben. Wir haben schon genügend Deppen die damit nicht klar kommen.

Zitat:
Ganz abgesehen davon, dass diese Vorgehensweise schon gegen unsere Verfassung verstößt. "Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich."

Verstößt sie nicht

Zitat:
Dann muss es auch gut sein. Denn was die Menschen zur Integration brauchen, ist unsere Hilfe, sprich die Möglichkeit Kurse zu besuchen, in denen sie alles lernen können, was sie zum leben hier brauchen.

Und wie überprüfst du dessen bereitsschaft was zu lernen? anwesendheitslisten? oder gar eine prüfung in dem das abgefragt wird? Wobei wir dann wieder beim Test wären...

Zitat:
Nur leider siehts da in vielen Kommunen noch immer sehr dunkel aus. Und wo es Angebote gibt, sind die meist auch noch so terminiert, dass Erwerbstätige Probleme haben, daran (regelmäßig) teilzunehmen. Und dann dieser Test. Ironie des Schicksals.....?

Das ist generell ein Problem. Vor allem weil die Mittel dafür massiv gekürzt wurden. Andererseits muss jemand der einwandern will nicht nur fordern sondern selbst auch mal was bieten.
--
Andreas Magerl
APC&TCP
Amiga Future

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26.03.2006, 15:40 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Gonozal

Ich stelle die Notwendigkeit eines Tests nicht infrage, sondern die spezifische Weise, wie dieser in diesem Fall vollzogen wird. Oder um es deutlich zu sagen: Wer nur Einkommensteuer-Christen mit höherer Bildung zur Einbürgerung zulassen möchte, der soll das bitte von Angang an klar und deutlich sagen. Das wäre dann wenigstens ehrlich.

@DrNOP:

Die Argumentation bezieht sich auf die begründete Annahme, dass mit dieser Form der Befragung primär Wählerstimmen am rechten Rand gesammelt werden sollen.

Die Form der Argumentation von Seiten der CDU ist leider nicht geeignet, mich dort hinreichend vom Gegenteil zu überzeugen: Beschluss zum Thema Integration vom 18. CDU Parteitag 2004 in Düsseldorf (PDF)

Die Pauschalierung von Menschen islamischen Glaubens als eigentlich nicht integrierbar ist ab Absatz 4 kaum abzustreiten.

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26.03.2006, 15:46 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
Nutzer
Zitat:
Original von Vip:
Hallo,

wozu einbürgern?


anscheinend verspricht sich ja jemand einen vorteil daraus wenn er sich einbürgern läßt. Das er dann dafür etwas büffeln muss... da seh ich ehrlich gesagt kein problem.

Zitat:
Ich bin Europäer!

Heisst nicht sehr viel. Europa ist gross. Oder meinst Du die EU? ;)

Zitat:
Die Deutsche Politik ist sch...!
Die Deutschen sind Charakter "schweine"!
Wenig Arbeitstellen, viel Neid (Mobbing?), Deutsche denken nur ans Geld.
Deutschland ist eine Service Wüste!

Und Ausläder bzw. Kinder"feindlich" sowieso!

Usw, usw, usw....


dir ist schon klar das du dich eben selbst als neidisches, ausländer und kinderfeindliches charakterschwein bezeichnet hast :)

Und warum biste noch da? bzw. machst nicht aktiv etwas dagegen? ;)

Zitat:
Man braucht nur die Sprache und die schrift einigermaßen becherrschen können. Dann kommt man im jeden Land klar.

lol, aber auch nur in der Theorie. in der praxis bekommst du schon als urlauber in anderen ländern probleme wenn du über deren kultur und gepflogenheiten nichts weisst.

Zitat:
Ich bin für ein "Idioten Test" im Allgemeinwissen für Deutsche.
Ich Wette fast sogar, das die meisten Deutschen den nicht bestehen würden.


diese sogegannten idiotentests machen die deutschen in der regel unzählige male in ihrem leben. vorausgesetzt natürlich man hat auch eine schule besucht...

Zitat:
PS: Ich finde so ein Test Idiotisch! Wer hier eine Arbeit hat, sich gut (muß nicht perfeckt sein) in Deutsch verständigen kann, die Rechtschreibung einigermaßen becherrscht, und hier mind. 10 Jahre Lebt sollte ohne probleme Eingebürgert werden. Ich finde Hessens "Einbürgerrungtest" schlicht und einfach "Ausländer feindlich"! Typisch Deutsch halt!

typisch deutsch ist eher das man über alles und jedes schimpft aber selbst nicht bereit ist etwas zu tun. siehe oben deine wunderbare aufzählung :)


--
Andreas Magerl
APC&TCP
Amiga Future

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26.03.2006, 16:09 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@AndreasM:

Schön, wie Du das mit dem Terrorismus "aufgenommen" hast. ;)

Das war nur ein Beispiel. Ich hätte auch "arbeitslos werden" schreiben können....

> Und wie überprüfst du dessen bereitsschaft was zu lernen?
> anwesendheitslisten? oder gar eine prüfung in dem das abgefragt
> wird? Wobei wir dann wieder beim Test wären...

Nun informiere Dich doch bitte endlich mal. Die CDU fordert als Voraussetzung für die Einbürgerung die Verpflichtung zur Teilnahme an Integrationskursen. Sie fordert dabei, dass die Weigerung oder unzureichende Teilnahme an Sanktionen geknüpft werden. Bis hin zum Verlust des Anspruchs auf soziale Transferleistungen, der Beendigung des Aufenthaltes (Ausweisung) und Bußgeldern.

Ist doch hervorragend, wie das das Klischee vom generell integrationsunwilligen Ausländer bedient wird, der ja nur hierher gekommen ist, um unsere Sozialkassen zu plündern.

Bravo! Das motiviert die Leute sicherlich, wenn ihnen gedroht wird, die Existenzgrundlage zu entziehen! Da stellt kaum jemand, der aus beruflichen Gründen Probleme mit den Terminen bekommt oder in dessen Umkreis es nur nunzureichend oder keine geeigneten Angebote gibt, überhaupt noch einen Antrag, weil er die Auflagen auch dann nicht erfüllen kann, wenn er es will. Und das Ziel der CDU (und der FDP, wenn sie mal wieder die Chance riecht, Koalitionspartner zu werden) ist voll erreicht!

Selbstredend sind Kurse notwendig. Doch die kann man auch anbieten, ohne so zu tun, als würden sich alle schon perse weigern daran teilzunehmen.

Zu den Kindern. Zuzug soll nach Ansicht der CDU nur bis zum 6. Lebensjahr möglich sein. Offenbar ist man in der CDU der Ansicht, man könne danach keine Sprache mehr lernen (na ja, Helmut Kohl hats ja auch nicht geschafft.....). Und besser noch. Wer bei Einschulung nicht so viel Deutsch beherrscht, wie die Herren es fordern, soll gar nicht zur Schule gehen dürfen. Was, zur Hölle, können denn die Kinder dafür, dass man ihnen ihr Recht auf Bildung schon im Anzatz glaubt verweigern zu dürfen?

Ist doch fein alles. Kurse sollen sie besuchen, für die, wie Du selbst herausgefunden hast, die Mittel gekürzt wurden. Ah ja. Sie sollen selbst etwas "bieten". Vielleicht sollen sie sich noch selbst ihre Kurse organisieren....

Hervorragend. Du hast sie schon verinnerlicht, die Propaganda vom generell faulen, kassenplündernden Ausländer.

Ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob die deutsche Staatsbürgerschaft diesen Aufwand überhaupt wert ist.....

EDIT:

> anscheinend verspricht sich ja jemand einen vorteil daraus wenn er
> sich einbürgern läßt. Das er dann dafür etwas büffeln muss... da
> seh ich ehrlich gesagt kein problem.

Dass sie dafür "Büffeln" müssen, ist nicht das Problem. Das Problem ist, wie damit umgegangen wird.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 26.03.2006 um 16:11 Uhr geändert. ]

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26.03.2006, 16:18 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi,

Zitat:
Original von Maja:
@Gonozal

Ich stelle die Notwendigkeit eines Tests nicht infrage, sondern die spezifische Weise, wie dieser in diesem Fall vollzogen wird. Oder um es deutlich zu sagen: Wer nur Einkommensteuer-Christen mit höherer Bildung zur Einbürgerung zulassen möchte, der soll das bitte von Angang an klar und deutlich sagen. Das wäre dann wenigstens ehrlich.


Okay, ich hab's kapiert. Nach dem Aufstand, der in den Medien um den Test gemacht wird, hatte ich ihn mir allerdings weit schlechter vorgestellt. Ich glaube auch nicht, dass daran nichts mehr zu verbessern ist.

Ich stelle jetzt mal eine böse Frage, welche sich sicher auch die Schöpfer dieses Test gestellt haben:

Wollen wir wirklich jemanden anderes als die "Einkommenssteuer-Christen mit höherer Bildung" (tolle Formulierung von dir) einbürgern?

Das ist nicht meine Haltung, aber wenn ich einerseits an den deutschen Kulturdarwinismus denke, z.B. "Leitkultur" oder auch "Karolingische EU", andererseits an den Einfluß, welchen die beiden großen Kirchen haben, dann glaube ich, genau das ist der kulturelle Zweck dieses Tests.
Zudem haben wir derzeit selber genug Sozialhilfeempfänger, die brauchen wir nicht importieren/einbürgern. So halten es im Übrigen auch die meisten westlichen Länder dieser Welt.

Ich glaube nicht, dass wir Deutschen in der Mehrheit wirklich bereit sind, andere Kulturen zu integrieren. Das bedeutet nämlich, seine eigene zu einem Teil, und sei es nur das Selbstverständnis, dies sei die maßgebliche Kultur, aufzugeben.
Aber auch das unterscheidet uns nicht von den meisten europäischen Nachbarn. Die Vereinigten Staaten haben uns da in der Tat etwas voraus. Zumindest, was die Integration Andersgläubiger angeht. Aber diese Kultur ist auch nicht so stark verankert wie in Europa.
Allerdings haben die Amerikaner auch einen Test zur Einbürgerung.

Tschüs,
Gonozal.

[ Dieser Beitrag wurde von Gonozal am 26.03.2006 um 16:19 Uhr geändert. ]

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26.03.2006, 16:39 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
> Und wie überprüfst du dessen bereitsschaft was zu lernen?
> anwesendheitslisten? oder gar eine prüfung in dem das abgefragt
> wird? Wobei wir dann wieder beim Test wären...

Nun informiere Dich doch bitte endlich mal. Die CDU fordert als Voraussetzung für die Einbürgerung die Verpflichtung zur Teilnahme an Integrationskursen. Sie fordert dabei, dass die Weigerung oder unzureichende Teilnahme an Sanktionen geknüpft werden. Bis hin zum Verlust des Anspruchs auf soziale Transferleistungen, der Beendigung des Aufenthaltes (Ausweisung) und Bußgeldern.


viele abgeorndete sind dafür. Problem ist das solche sehr schnell in die rechte ecke gestellt werden und dann ausländerfeinlich sind (ein begriff der zu gerne verwendet wird wenn jemanden die argumente ausgehen).

Zitat:
Ist doch hervorragend, wie das das Klischee vom generell integrationsunwilligen Ausländer bedient wird, der ja nur hierher gekommen ist, um unsere Sozialkassen zu plündern.

Wieso? Nur weil die Politik verlangt das jemand Kurse machen soll?
Ist es nicht genau das was Du auch die ganze Zeit forderst? Das Kurse angeboten werden sollen...

Zitat:
Bravo! Das motiviert die Leute sicherlich, wenn ihnen gedroht wird, die Existenzgrundlage zu entziehen! Da stellt kaum jemand, der aus beruflichen Gründen Probleme mit den Terminen bekommt oder in dessen Umkreis es nur nunzureichend oder keine geeigneten Angebote gibt, überhaupt noch einen Antrag, weil er die Auflagen auch dann nicht erfüllen kann, wenn er es will. Und das Ziel der CDU (und der FDP, wenn sie mal wieder die Chance riecht, Koalitionspartner zu werden) ist voll erreicht!

Welchen Sinn hat ein Kurs wenn es dazu keine Prüfung gibt. Stell ich mir beim Führerschein ganz lustig vor :)

Zitat:
Selbstredend sind Kurse notwendig. Doch die kann man auch anbieten, ohne so zu tun, als würden sich alle schon perse weigern daran teilzunehmen.

Welchen Sinn hat ein Kurs wenn man es egal ist ob man hin geht oder nicht?

Zitat:
Zu den Kindern. Zuzug soll nach Ansicht der CDU nur bis zum 6. Lebensjahr möglich sein. Offenbar ist man in der CDU der Ansicht, man könne danach keine Sprache mehr lernen (na ja, Helmut Kohl hats ja auch nicht geschafft.....). Und besser noch. Wer bei Einschulung nicht so viel Deutsch beherrscht, wie die Herren es fordern, soll gar nicht zur Schule gehen dürfen. Was, zur Hölle, können denn die Kinder dafür, dass man ihnen ihr Recht auf Bildung schon im Anzatz glaubt verweigern zu dürfen?

Hat ein Kind überhaupt eine Chance auf Bildung wenn es in einer deutschen Schule sitzt und kein Wort versteht? Übrigens in anderen Ländern normal. Dort wird die Landessprache für eine Schulbildung vorausgesetzt. Natürlich gibt es auch im ausland spezielle ausländerklassen, genauso wie in deutschland. Nur kann das nicht sinn und zweck des ganzen sein.

Zitat:
Ist doch fein alles. Kurse sollen sie besuchen, für die, wie Du selbst herausgefunden hast, die Mittel gekürzt wurden. Ah ja. Sie sollen selbst etwas "bieten". Vielleicht sollen sie sich noch selbst ihre Kurse organisieren....

Hab ich jemals geschrieben das ich es gut finde das die Mittel gekürzt wurden und wohl auch weiter gekürzt werden? allerdings bin ich auch sehr wohl der meinung das jemand der sich einbürgern lassen will auch etwas dafür tun kann.

Zitat:
Hervorragend. Du hast sie schon verinnerlicht, die Propaganda vom generell faulen, kassenplündernden Ausländer.

Nein, nur du willst oder kannst nicht verstehen was ich meine und bist nicht in der lage mit jemanden zu diskutieren ohne ihn gleich in eine schublade zu stecken.

Zitat:
Ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob die deutsche Staatsbürgerschaft diesen Aufwand überhaupt wert ist.....

Nunja, das kann ja jeder selbst entscheiden. Man wird ja nicht dazu gezwungen in Deutschland zu leben...

Zitat:
EDIT:

> anscheinend verspricht sich ja jemand einen vorteil daraus wenn er
> sich einbürgern läßt. Das er dann dafür etwas büffeln muss... da
> seh ich ehrlich gesagt kein problem.

Dass sie dafür "Büffeln" müssen, ist nicht das Problem. Das Problem ist, wie damit umgegangen wird.


Das Problem ist eher wie du das ganze interpretierst. Du stellst jedem der für einen test ist gleich in die rechte ecke und gehst davon aus das er nicht eigenständig denken kann. sorry, das ist nen hirnloses verhalten.


--
Andreas Magerl
APC&TCP
Amiga Future

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26.03.2006, 17:39 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Gonozal:

> Wollen wir wirklich jemanden anderes als die "Einkommenssteuer-
> Christen mit höherer Bildung" (tolle Formulierung von dir)
> einbürgern?

Mir ist es hinreichend wurscht, auf welche Weise jemand an Gott glaubt oder ob er überhaupt an eine höhere Macht glaubt. Ob es nun so wichtig ist, ob die Leute sich binnen kurzer Zeit das Wissen über Politik, Geschichte und Kultur des Landes in die Birne klopfen können oder nicht, für das wir 10 Jahr oder länger Zeit hatten, wage ich mal zu bezweifeln.

Wichtig sind meiner Meinung nach eigentlich nur ausreichende (also längst nich perfekte) Kenntnis der Sprache und grundlegende Kenntnisse von und Akzeptanz für unserer Gesetze und gesellschaftlichen Ordnung.

Mal Hand aufs Herz. Bei den heeren Zielen, die da vorausgetzt werden, müsste ein nicht geringer Prozentsatz der Bevölkerung zunächst mal ausgebürgert werden. Man kann ja nun schlecht an "Neue" höhere Ansprüche stellen, als an Alteingesessene.

> Zudem haben wir derzeit selber genug Sozialhilfeempfänger, die
> brauchen wir nicht importieren/einbürgern. So halten es im Übrigen
> auch die meisten westlichen Länder dieser Welt.

Sozialhilfeempfänger können auch hier keinen Einbürgerungsantrag stellen. Eine der Vorausetzungen dazu ist eigenes Einkommen, wobei es auch nicht reicht, gerade erst irgendwo eingestellt worden zu sein.

> Ich glaube nicht, dass wir Deutschen in der Mehrheit wirklich
> bereit sind, andere Kulturen zu integrieren. Das bedeutet nämlich,
> seine eigene zu einem Teil, und sei es nur das Selbstverständnis,
> dies sei die maßgebliche Kultur, aufzugeben.

Entschuldige. Das halte ich für Unsinn. "Wir" sind ja immer gern dabei, wenn fremde Kulturen die eigene bereichern können; sprich, wenns lecker schmeckt.

Zu dem vertrete ich die Aufassung, das es keine "deutsche" Kultur gibt. Was wir als unsere Kultur bezeichnen, ist ein Sammelsurium aus den Traditionen und Gepflogenheiten vieler verschiedener Volksstämme. Das Gebiet der heutigen BRD war jahrhundertelang Durchzugsgebiet für vielerlei Kulturen. Von jeder ist was "hängen geblieben".

Ägypten hat eine eigene Kultur.
Russland hat eine eigen Kultur.
China hat eine eigene Kultur.
Um ein paar Beispiele zu nennen.
Deutschland nicht.

Es sei denn, man bezeichnet Sauerkraut als Leitkultur. ;)

Deutschland hat viele verschiedene Traditionen und Gepflogenheiten, von denen keine Flächendeckend gültigkeit hat. Von Nord nach Süd, von Ost nach West kannst Du dich hier jeden Tag wie in einem anderen Land fühlen. Das geht bis hin zu grundlegenden Unterschieden in der Mentalität der Meschen einer Region. Wer kennt sie nicht, die Sprüche über die Friesen, die Schwaben, die Bayern, die Sauerländer, etc..

Tja, und stets kommen neue Aspekte dazu. Halloween, um den neuesten zu nennen. Ein Volk mit eigener (Leit)Kultur würde doch keine fremden Aspekte brauchen, oder? Schaut fast aus, als müsse der Fragebogen alle paar Jahr überarbeitet werden, um noch aktuell zu sein. ;)

Ist aber insofern interessant, als dass Du den Spieß mal umdrehst und den Unwillen zur Intergration "Fremder" auf die eigene Bevölkerung verlagerst. Ein interessanter Aspekt.

> Aber auch das unterscheidet uns nicht von den meisten europäischen
> Nachbarn. Die Vereinigten Staaten haben uns da in der Tat etwas
> voraus. Zumindest, was die Integration Andersgläubiger angeht.
> Aber diese Kultur ist auch nicht so stark verankert wie in Europa.

Die USA ist, nicht anders als wir, aus Angehörigen vieler verschiedener Nationen und Kulturen hervorgegangen. Nur, dass die das noch nicht ganz vergessen haben. Allerdings ist Rassenhass in den USA leider immer noch ein Thema. Um so mehr, je ländlicher die Umgebung.

> Allerdings haben die Amerikaner auch einen Test zur Einbürgerung.

Dafür muss man erst mal drin sein. Und das ist seit einiger Zeit nicht mehr ganz einfach zu erreichen. Die Fragen, die allein schon beim Visa-Antrag zu beantworten sind, erinnern (zufällig?) an den hessischen Fragebogen. :look:

Vergessen dürfen wir dabei aber nicht, dass, wer in US-amerikanischem Hoheitsgebiet geboren wurde, automatisch Anrecht auf die US-amerikanische Staatbürgerschaft hat. Dazu reicht es theoretisch schon, in einem Flugzeug über den USA geboren zu werden.

@AndreasM

> Das Problem ist eher wie du das ganze interpretierst. Du stellst
> jedem der für einen test ist gleich in die rechte ecke und gehst
> davon aus das er nicht eigenständig denken kann. sorry, das ist
> nen hirnloses verhalten.

Scheinbar liest Du meine Beiträge nicht oder Du interpretierst darin nur, was Du darin zu lesen erwartest.

Ich kanns Dir aber gern noch mal schreiben: Test ja. Aber so nicht!

Und wenn Dir jetzt noch was anderes als Floskeln einfällt, können wir gern weiter darüber diskutieren.


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26.03.2006, 17:45 Uhr

_PAB_
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@AndreasM:
Ich bleibe dabei:
Grundkenntnisse in der Deutschen Sprache sind ausreichend, um Deutscher Staatsbürger zu sein.

Alles was einem dann an Bildung noch fehlt, kann man nachlesen.
Ob jemand das tut (bzw. tun muß) oder nicht, darf keine Frage nach der Herkunft sein.

Jede andere Forderung ist Apartheid.

[ Dieser Beitrag wurde von _PAB_ am 26.03.2006 um 17:46 Uhr geändert. ]

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26.03.2006, 17:45 Uhr

AndreasM
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Zitat:
> Das Problem ist eher wie du das ganze interpretierst. Du stellst
> jedem der für einen test ist gleich in die rechte ecke und gehst
> davon aus das er nicht eigenständig denken kann. sorry, das ist
> nen hirnloses verhalten.

Scheinbar liest Du meine Beiträge nicht oder Du interpretierst darin nur, was Du darin zu lesen erwartest.

Ich kanns Dir aber gern noch mal schreiben: Test ja. Aber so nicht!

Und wenn Dir jetzt noch was anderes als Floskeln einfällt, können wir gern weiter darüber diskutieren.


Wie ich schon in meinen zweiten Beitrag hier geschrieben habe sind nicht alle fragen das Gelbe vom Ei und darüber kann und muss man diskutieren. Über den Test nicht.

Aber solange Du Menschen wegen einer anderen Meinung in eine bestimmte Ecke stellst hat es wirklich keinen Sinn mit Dir darüber zu reden...


--
Andreas Magerl
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26.03.2006, 18:06 Uhr

Maja
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@AndreasM:

Fein. Dann wäre das ja geklärt. :)

Wie mir scheint, sind wir gar nicht mal so unterscheidlicher Meinung. Es scheint eher so zu sein, dass Du dich in der Rolle des "in eine bestimmte Ecke Gestellten" ganz gut gefällst, weshalb deine Formulierungen (unbewusst) drauf zielen, genau das zu erreichen und bei den Diskussionspartner nur davon ausgehst, genau das zu wollen. ;)

Und welche Fragen sind nun deiner Meinung nach nicht das Gelbe vom Ei?

Vielleicht können wir Beide ja auch konstrukiv. Von mir aus gerne.

Ich fange der Einfachheit halber mal mit der hier viel zitierten Frage nach der eigenen Einstellung zu Homosexualität an. Die hat dort meiner Meinung nach überhaupt nichts zu suchen.

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26.03.2006, 18:15 Uhr

AndreasM
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Zitat:
Original von _PAB_:
@AndreasM:
Ich bleibe dabei:
Grundkenntnisse in der Deutschen Sprache sind ausreichend, um Deutscher Staatsbürger zu sein.

Alles was einem dann an Bildung noch fehlt, kann man nachlesen.
Ob jemand das tut (bzw. tun muß) oder nicht, darf keine Frage nach der Herkunft sein.

Jede andere Forderung ist Apartheid.


Die Herkunft (ob derjenige nun aus den USA, Schweiz oder sonst wo) spielt dabei ja keine Rolle

--
Andreas Magerl
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26.03.2006, 18:19 Uhr

AndreasM
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Zitat:
Original von Maja:
@AndreasM:

Fein. Dann wäre das ja geklärt. :)

Wie mir scheint, sind wir gar nicht mal so unterscheidlicher Meinung. Es scheint eher so zu sein, dass Du dich in der Rolle des "in eine bestimmte Ecke Gestellten" ganz gut gefällst, weshalb deine Formulierungen (unbewusst) drauf zielen, genau das zu erreichen und bei den Diskussionspartner nur davon ausgehst, genau das zu wollen. ;)


Nein, Im Gegenteil. Ich mag Menschen die jemanden gerne in eine Ecke stellen nicht und meide solche Typen auch so gut wie es geht.

Zitat:
Ich fange der Einfachheit halber mal mit der hier viel zitierten Frage nach der eigenen Einstellung zu Homosexualität an. Die hat dort meiner Meinung nach überhaupt nichts zu suchen.

Halte ich z.b. für eine gute Frage. Wir haben genügend Deppen die mit homosexualität nicht umgehen können und meinen dagegen etwas unternehmen zu müssen. Davon brauchen wir nicht wirklich noch mehr. Wenn jemand hier leben möchte dann muss ihm halt klar sein das er sowas akzeptieren muss, sprich sich dementsprechend anpassen muss. ansonsten hat er sich das falsche land ausgesucht.
--
Andreas Magerl
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26.03.2006, 19:07 Uhr

Maja
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@AndreasM:

> Halte ich z.b. für eine gute Frage. Wir haben genügend Deppen die
> mit homosexualität nicht umgehen können und meinen dagegen etwas
> unternehmen zu müssen. Davon brauchen wir nicht wirklich noch
> mehr. Wenn jemand hier leben möchte dann muss ihm halt klar sein
> das er sowas akzeptieren muss, sprich sich dementsprechend
> anpassen muss. ansonsten hat er sich das falsche land ausgesucht.

Gehe es mal aus einer anderen Perspektive an. Man kann durchaus ein emotionales Problem mit dem Thema Homosexualität haben, ohne deswegen gleich gegen Schwule und Lesben vorgehen zu wollen.

Oder anders ausgedrückt: Es ist möglich, dieses Thema mit einer gewissen inneren Reserviertheit zu betrachten, die Schwule und Lesben aber trotzdem in Ruhe ihr Leben leben zu lassen ( = akzeptieren = Anpassung).

Damit nichts verwechselt wird: Akzeptanz ist nicht zwingend gleichbedeutend mit verstehen können.

Bis hierhin kannst Du sicher folgen.

Nun antwortet jemand in diesem Fragebogen auf dies Frage zum Beispiel: "Das finde ich nicht normal."

Was würde diese Antwort über die/den Antwortende/n aussagen?

Ohne Interpretation nur, dass sie/er Homosexualität nicht für normal hält. Was auch in Deutschland keine Straftat ist. Das fällt in den Bereich der freien Meinungsäußerung.

Mit Interpretation kann man daraus vieles herleiten (bzw. an den Haaren herbeiziehen). Bis hin zum Homo jagenden Psyschopathen....

Und genau da liegt das Problem.

Verstehst?

Zugegeben, das ist ein extremes Beispiel. Aber wir wissen nicht, ob es vorgegeben wird, wie gewisse Antwortmuster zu gewichten sind (wobei sich auch da die wieder die Frage nach Sinn und Effizienz stellen würde) bzw. ob es untersagt ist, bestimmte Persönlichkeitsmerkmale mit der Art der Beantwortung zu verknüpfen.

Doch selbst wenn es solche Bearbeitungsvorschriften gibt und diese tatsächlich sinnvoll und effizient sein sollten, bleibt da immer noch der Faktor Mensch bei der Auswertung, der nicht kalkulierbar ist, denn man kann nie wissen, was gerade in den Köpfen derer vorgeht, die diese Tests auswerten müssen. Da spielen Vorgeschichte, Tagesform und aktuelle Erlebnisse im engeren Umfeld ein große Rolle. Da ist mir einfach zu viel Raum für Willkür. Die Gefahr ist groß, dass Menschen in eine Ecke gestellt werden, wo sie nicht hingehören. Abgestempelt werden.

Etwas, was Du gern so gut es geht meidest.

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26.03.2006, 19:21 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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@AndreasM:
> Die Herkunft (ob derjenige nun aus den USA, Schweiz oder sonst wo) spielt dabei ja keine Rolle

Na komm, also bitte !
Kommst Du aus einem Nicht-EU-Land => Du mußt lernen
Kommst Du aus einem EU-Land => Du kannst, brauchst aber nicht zu lernen.

Was anderes ist das als Apartheit ?
Was hat ein Spanier jemandem aus Samoa in der Kenntnis der deutschen Kultur voraus ?

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26.03.2006, 19:25 Uhr

Gonozal
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Hi Leute,

Zitat:
Original von Maja:
@Gonozal:
Mir ist es hinreichend wurscht, auf welche Weise jemand an Gott glaubt oder ob er überhaupt an eine höhere Macht glaubt.


Mir auch, aber vielen Deutschen doch nicht. Die meisten sind mitlerweile soweit, andere Glaubensrichtungen zu akzeptieren. Wurscht ist es vielen (v.a. der Stammwählerschaft der Union) nicht.

Zitat:
Ob es nun so wichtig ist, ob die Leute sich binnen kurzer Zeit das Wissen über Politik, Geschichte und Kultur des Landes in die Birne klopfen können oder nicht, für das wir 10 Jahr oder länger Zeit hatten, wage ich mal zu bezweifeln.

Ich hoffe nicht, dass dein Schulwissen auf diesen Gebieten sich auf die Antworten dieses kurzen Tests beschränkt. SO schlimm finde ich die Fragen nicht. Vor allem, wenn man sich in einem Kurs drauf vorbereiten soll.
ALLE US-Präsidenten mit den Daten ihres Regnums runterleiern, DAS ist bescheuert. Aber auch das nehmen jedes Jahr viele Leute freiwillig auf sich.

Zitat:
Wichtig sind meiner Meinung nach eigentlich nur ausreichende (also längst nich perfekte) Kenntnis der Sprache und grundlegende Kenntnisse von und Akzeptanz für unserer Gesetze und gesellschaftlichen Ordnung.

Da hast du sogar recht. Aber wie willst du diese Kenntnisse überprüfen, wenn nicht in einem Test. Die Auseinandersetzung mit unserer Kultur (dazu später mehr) hilft sicherlich auch zu begreifen, warum manche Regeln in unserer Gesellschaft so sind wie sie sind.

Zitat:
Mal Hand aufs Herz. Bei den heeren Zielen, die da vorausgetzt werden, müsste ein nicht geringer Prozentsatz der Bevölkerung zunächst mal ausgebürgert werden.

Das stimmt vollkommen. Nur, soll ein jeder eingebürgert werden, nur weil ein großer Teil der Deutschen selbst zu blöd für diesen Test ist? Das ist verquere Logik.
Und Ausbürgerung gibt es nicht in D. Aus historischem Anlass.

Zitat:
Man kann ja nun schlecht an "Neue" höhere Ansprüche stellen, als an Alteingesessene.

Doch, man kann und man wird. Warum? Weil die Staatsbürgerschaft ein Privileg ist, welches Vertrauen verlangt, dass man sich als Anwärter erst einmal verdienen muss. WIR haben nichts dafür tun müssen, weil wir hier geboren sind. Glück gehabt, würde ich sagen.
Man kann es aber auch als Verdienst unserer Vorfahren ansehen, dass ihre Nachkommen in einem Land/einer Gesellschaft wie unserer leben dürfen. Wir zehren also von den Leistungen unserer Eltern usw.
Die meisten männlichen Deutschen zeig(t)en mit dem Wehrdienst bzw. Zivildienst, dass sie das Privileg schätzen. Wenn auch in der Regel nicht freiwillig.
Viele Leute leisten daneben auch in Feuerwehr, THW, Krankendienst, Kirchen usw. einen Beitrag zu unserer Gesellschaft. Daran kann man sich ein Beispiel nehmen. Ich packe mir da an die eigene Nase, aber ich als geborener Deutscher muss glücklicherweise nicht nachweisen, dass ich als wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft tauge.

Zitat:
Sozialhilfeempfänger können auch hier keinen Einbürgerungsantrag stellen. Eine der Vorausetzungen dazu ist eigenes Einkommen, wobei es auch nicht reicht, gerade erst irgendwo eingestellt worden zu sein.

Stimmt, ich hatte das vergessen. Muss wohl an deinen "Einkommenssteuer-Christen" liegen. I-)

Zitat:
Entschuldige. Das halte ich für Unsinn. "Wir" sind ja immer gern dabei, wenn fremde Kulturen die eigene bereichern können; sprich, wenns lecker schmeckt.

Das wiederum halte ich für Unsinn. Gerne ausländisch essen hat nichts damit zu tun, die fremde Kultur zu akzeptieren und integrieren.
Zudem würden uns viele Sachen nicht mehr schmecken, wenn sie tatsächlich so zubereitet würden wie in den Ursprungsländern. Diese Restaurants haben i.d.R. den deutschen Geschmack adaptiert und um eine exotische Note verfeinert. Nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:
Zu dem vertrete ich die Aufassung, das es keine "deutsche" Kultur gibt. Was wir als unsere Kultur bezeichnen, ist ein Sammelsurium aus den Traditionen und Gepflogenheiten vieler verschiedener Volksstämme. Das Gebiet der heutigen BRD war jahrhundertelang Durchzugsgebiet für vielerlei Kulturen. Von jeder ist was "hängen geblieben".

Das stimmt nicht. Es gibt eine deutsche Kultur, welche nicht zuletzt mit anderen europäischen Kulturen interagiert hat. Die Gründungsstämme der deutschen Nation waren Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringer. Drei davon sind heute noch relativ dominant in Deutschland.

Der Durchzug vieler Kulturen hat ja zu dem geführt, was deutsche Kultur heute ist. Das ist fast überall nicht anders.

Zitat:
Ägypten hat eine eigene Kultur.

Ägypten HATTE eine eigene Kultur. Heute ist davon nichts mehr übrig als einige Artefakte. Die heutige Kultur in Ägypten ist eine Abart der Osmanischen und Arabischen. Die Osmanen haben das heutige Ägypten weit stärker geprägt als die eigene, vergangene Hochkultur.

Zitat:
Russland hat eine eigen Kultur.

Ach ja? Welche denn? Russland ist groß und nicht alle russischen Staatsbürger sind - ethnisch - Russen. Die kulturellen Unterschiede in Russland sind wesentlich größer als in Deutschland. Die RUSSEN - als Ethnie - haben eine eigene Kultur. Aber Russland???

Zitat:
China hat eine eigene Kultur.

Stimmt. Diese hat sich aber nur deswegen solange so relativ unverändert erhalten, weil sich China Jahrhunderte lang von der restlichen Welt abgekapselt hat.
Das ist doch wohl nicht dein kulturelles Vorbild, oder?

Zitat:
Deutschland nicht.
Es sei denn, man bezeichnet Sauerkraut als Leitkultur. ;)


Deutschland hat sehrvwohl eine eigene Kultur. Beispiele findest du sogar im diskutierten Fragebogen.
Humanismus und Aufklärung sind ein Teil deutscher Kultur. Gewaltenteilung (nicht Demokratie) ist ein urdeutsches Konzept, mit dem sich Zentralisten wie Franzosen und Engländer erst haben anfreunden müssen, als es um deren Demokratie ging. Nicht umsonst war das Heilige Römische Reich Deutscher Nation so weit gegenüber den Zentralstaaten zurückgefallen.
Deutschland hat viele große Künstler, Wissenschaftler und Ingenieure hervorgebracht. Wie andere Länder auch, aber z.T. mit anderer Betonung.
Die Deutschen sind - über alle Bundesländer hinweg - relativ perfektionistisch, stur und z.B. bei Meetings gut vorbereitet. Wer mal ein Meeting mit Amerikanern oder Franzosen hatte weis, was ich meine.

Zitat:
Deutschland hat viele verschiedene Traditionen und Gepflogenheiten, von denen keine Flächendeckend gültigkeit hat. Von Nord nach Süd, von Ost nach West kannst Du dich hier jeden Tag wie in einem anderen Land fühlen. Das geht bis hin zu grundlegenden Unterschieden in der Mentalität der Meschen einer Region. Wer kennt sie nicht, die Sprüche über die Friesen, die Schwaben, die Bayern, die Sauerländer, etc..

Es gibt schon eine Reihe flächendeckender Eigenschaften. Sogar die Negativbeispiele von VIP gelten im Prinzip überall in D. Die eigentlichen Unterschiede gibt es nur noch im Detail. Meist aus Folklore heraus. Und die Vorurteile z.B. der Bayern über die Preussen entspringen eher einer eigenen, auch gesamtdeutschen, Vorliebe, mit diesen Vorurteilen zu kokettieren, als dass sie wirklich ernst gemeint wären.

Zitat:
Tja, und stets kommen neue Aspekte dazu. Halloween, um den neuesten zu nennen. Ein Volk mit eigener (Leit)Kultur würde doch keine fremden Aspekte brauchen, oder?

Man kann von einigen Bräuchen halten, was man will. Aber die Isolierung der eigenen Kultur im Sinne Chinas - ich glaube, China beeindruckt dich sehr - hat noch nie zum Besseren geführt. Manche Kulturen taugen deswegen nämlich nur noch als Anschauungsobjekt. Ein Beispiel hast du mit der ägyptischen Kultur gebracht. Hätten sie Veränderungen zugelassen, gäbe es diese Kultur vielleicht noch.

Jede Kultur verändert sich im Laufe der Zeit.
Auch die deutsche in den letzten Jahrhunderten. So hat sie einerseits Humanismus und Aufklärung hervorgebracht, diesen allerdings erst einmal nicht zum Durchbruch verholfen. Danach hat sie Blüten getrieben wie das Kaiserreich und das dritte Reich. Mitlerweile sind wir wohl die einzige große europäische Nation, die sich sehr lange KATEGORISCH aus den meisten Kriegen herausgehalten hat. Das ist doch mal was. Die Amis nennen das "die deutsche Krankheit", wobei sie dabei auch unseren wirtschaftlichen Pessimismus mit einbeziehen. Auch eine deutsche Eigenart, die mitlerweile zu unserer Kultur gehört. Leider, muss ich sagen (zu letzterem).

Zitat:
Ist aber insofern interessant, als dass Du den Spieß mal umdrehst und den Unwillen zur Intergration "Fremder" auf die eigene Bevölkerung verlagerst. Ein interessanter Aspekt.

Es ist dir doch nicht wirklich neu, dass viele Deutsche keine anderen Kulturen integrieren möchten? Das muss noch lange nicht Ausländerhass sein. Nein, das ist der angesprochene Kulturdarwinismus, dem übrigens die Franzosen noch viel stärker frönen als wir. Dort werden Ausländer tatsächlich integriert, indem ihnen die französische Leitkultur übergestülpt wird.

Zitat:
Die USA ist, nicht anders als wir, aus Angehörigen vieler verschiedener Nationen und Kulturen hervorgegangen. Nur, dass die das noch nicht ganz vergessen haben.

Die USA hat nur einen kleinen europäischen kulturellen Kern. Es ist ein echtes Einwanderungsland. Mit Deutschland überhaupt nicht zu vergleichen.
Der historische Unterschied in der Integration von Ausländern zwischen diesen beiden Ländern ist die Dosis. Deutschland ist zu keiner Zeit (seit Bestehen der Nation, also gut 1000 Jahren) in großem Maßstab von Einwandererströmen "überrannt" worden. Immer in homöopatischen, mit der eigenen Kultur verträglichen, Dosen. Und fast immer Leute aus dem gleichen Basiskontext, nämlich Europa.
Bei den USA liegt der Sachverhalt ganz anders. Die sind quasi alle Einwanderer. Die wenigen übriggebliebenen Ureinwohner haben ja kaum ihre Kultur behaupten können.
Außerdem gilt seit Bestehen der USA der Grundsatz, ein jeder solle nach seiner Fasson glücklich werden. Es gibt freilich dabei bestimmte Grenzen. Das war in Deutschland lange anders. Nichts mit eigener Fasson!

Zitat:
Allerdings ist Rassenhass in den USA leider immer noch ein Thema. Um so mehr, je ländlicher die Umgebung.

Rassenhass hat mit Ausländerfeindlichkeit nicht immer etwas zu tun. Der amerikanische Rassenhass bezieht sich fast ausschließlich auf US-Bürger anderer Hautfarbe. Die jeweiligen Ausländer sind indes gern gesehene Gäste bei Angehörigen ihrer "Rasse".

In Deutschland ist das nicht wirklich anders. Die meisten Neonazis sind Rassisten, nicht perse Ausländerfeinde. Oder habt ihr schonmal von Neonazis gehört, die einen weißen Engländer, Franzosen oder so gejagt hätten. Ich höre immer nur von Opfern anderer Ethnien bzw. erklärten Feinden, wenn ich mal an den einen "Prinzen" denke. Das ist aber was anderes.

Zitat:
Dafür muss man erst mal drin sein. Und das ist seit einiger Zeit nicht mehr ganz einfach zu erreichen. Die Fragen, die allein schon beim Visa-Antrag zu beantworten sind, erinnern (zufällig?) an den hessischen Fragebogen. :look:

Man muss zwar sehr viele Fragen beantworten. Für mein J-Visum waren es schon vorab in die zwanzig Seiten Formulare. Aber man muss KEIN Grundwissen der amerikanischen Kultur oder Verfassung nachweisen. Ich weis nicht, woher du das hast.
Die einzigen Ähnlichkeiten sehe ich bei den Fragen nach Terror. Das ist aber legitim, denke ich. In beiden Ländern.

Zitat:
Vergessen dürfen wir dabei aber nicht, dass, wer in US-amerikanischem Hoheitsgebiet geboren wurde, automatisch Anrecht auf die US-amerikanische Staatbürgerschaft hat.

Das ist in Deutschland auch so, wenn ein Elternteil min. 8 Jahre legal in Deutschland lebt. Klingt fair, oder?

Tschüs,
Gonozal.


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26.03.2006, 19:34 Uhr

Gonozal
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Hi Leute,

ich finde die viel diskutierte Frage zur Homosexualität nicht.
Könnt ihr mir da bitte weiterhelfen. Danke.

Tschüs,
Gonozal.

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26.03.2006, 20:06 Uhr

AndreasM
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Zitat:
Original von Maja:
@AndreasM:

> Halte ich z.b. für eine gute Frage. Wir haben genügend Deppen die
> mit homosexualität nicht umgehen können und meinen dagegen etwas
> unternehmen zu müssen. Davon brauchen wir nicht wirklich noch
> mehr. Wenn jemand hier leben möchte dann muss ihm halt klar sein
> das er sowas akzeptieren muss, sprich sich dementsprechend
> anpassen muss. ansonsten hat er sich das falsche land ausgesucht.

Gehe es mal aus einer anderen Perspektive an. Man kann durchaus ein emotionales Problem mit dem Thema Homosexualität haben, ohne deswegen gleich gegen Schwule und Lesben vorgehen zu wollen.

Oder anders ausgedrückt: Es ist möglich, dieses Thema mit einer gewissen inneren Reserviertheit zu betrachten, die Schwule und Lesben aber trotzdem in Ruhe ihr Leben leben zu lassen ( = akzeptieren = Anpassung).


Genau. Und so sollte man dann halt auch seine Antwort formulieren...
Wenn jemand homsexualität für eine Krankheit oder gar ein Verbrechen hält dann bin ich tatsächlich der meinung das man so jemanden lieber nicht nach deutschland lassen sollte.



Zitat:
Die Gefahr ist groß, dass Menschen in eine Ecke gestellt werden, wo sie nicht hingehören. Abgestempelt werden.

Etwas, was Du gern so gut es geht meidest.


hast mich falsch verstanden. ich meide menschen die meinen mich in eine ecke zu stellen ohne mich auch nur ansatzweise einschätzen zu können.
--
Andreas Magerl
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26.03.2006, 22:16 Uhr

Maja
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@Gonozal:

Na, wenigstens liest Du den Test. :thumbup:

Besagte, viel diskutierte Frage findet sich nicht im hessischen Test. Die ist Teil eines "Gesprächsleitfadens", entwickelt vom Innenministerium in Baden-Württemberg und lautet wie folgt:

"Stellen Sie sich vor, Ihr volljähriger Sohn kommt zu Ihnen und erklärt, er sei homosexuell und möchte gerne mit einem anderen Mann zusammen leben. Wie reagieren Sie?"

Das sind noch andere "nette" Fragen drin, wie z. B.:

"Sie haben von den Anschlägen am 11. September 2001 in New York und am 11. März 2004 in Madrid gehört. Waren die Täter in ihren Augen Terroristen oder Freiheitskämpfer? Erläutern Sie Ihre Aussage."

Zu deinen anderen Ausführungen.

Es soll nicht jeder Eingebrügert werden. Das verhindern schon die Grundvoraussetzungen, die man erfüllen muss, um überhaupt einen Einbürgerugsantrag stellen zu können. Dass der durchschnittliche IQ der "Eingeborenen" im Land nicht sonderlich hoch ist, sollte jedoch auch nicht zum Analss genommen werden, nur Hochqualifizierte zur Einbürgerung zuzulassen, um den eingenen Schnitt zu verbessern.

Wir scheinen Unterschiedliche Begriffe von dem zu haben, was die Kultur eines Landes ist und was kulturelle Eigenheiten einzelner Regionen eines Landes sind.

Die negativen Eingenschaften eines Teils einer Bevölkerung ist jedenfalls keine Kultur. Zumal diese schon für sich genommen keine nationale Erscheinung sind, sondern den Menschen weltweit zueigen (VIPs Aufzählung).

Ich finde Agypten wesentlich beeindruckender als China.

Ich habe mit keinem Wort behauptet, um ein Visum für die USA zu bekommen, müsse man Kenntnisse über Kultur oder Verfassung der USA nachweisen. Das ist deine Interpretaion meiner Aussage.

Fragen nach Terror sind allerhöchstens naiv. Wer Terroristen für so dumm hält, ist selbst noch dümmer.

Die in den USA geborenen Kinder von in den USA Lebenden ohne US-amerikanischer Staatsbürgerschaft, müssen sich nicht nach Vollendung des 18. Lebensjahres für eine Staatsbürgerschaft entscheiden. Die sind vom ersten Tag ihres Lebens an Staatsbürger der USA. Welche Methode fairer ist, darüber darf man streiten.

Wer im Text irgendwo Ironie findet, darf sie behalten.

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26.03.2006, 22:25 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@AndreasM:

> Genau. Und so sollte man dann halt auch seine Antwort
> formulieren...
> Wenn jemand homsexualität für eine Krankheit oder gar ein
> Verbrechen hält dann bin ich tatsächlich der meinung das man so
> jemanden lieber nicht nach deutschland lassen sollte.

Jetzt bleib doch mal beim Beispiel und rede dich nicht mit Haarspaltereien raus. Wird ja keiner so blöd sein, und dort was im Sinne von "hängt sie alle auf" schreiben.

Die Antwort war: "Ich finde das nicht normal."

Nicht mehr. Nicht weniger.

Und jetzt Du wieder. Bekommt sie/er mit dieser Antwort ihren/seinen deutschen Ausweis oder nicht?

Jetzt aber nicht erst noch lange nachdenken! ;)

> hast mich falsch verstanden. ich meide menschen die meinen mich in
> eine ecke zu stellen ohne mich auch nur ansatzweise einschätzen zu
> können.

Na, dann sag doch gleich, dass man nur Dich nicht in eine Ecke stellen soll, ohne dich auch nur ansatzweise einschätzen zu können. Ich dachte erst, Du würdest das allgemein für keinen guten Stil halten. :P


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26.03.2006, 22:59 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
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edit - wurde bereits beantwortet


[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 26.03.2006 um 23:00 Uhr geändert. ]

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26.03.2006, 23:04 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Wolfman:

Ist das im Test von Baden-Württemberg drin? Dich hatte bisher nur die Info, dass das zur Diskussion stand?

Um so schlimmer.... ;(

Hast Du mal einen Link auf den kompletten Test von Baden-Württemberg? Ich finde da leider nichts Brauchbares. Alles nur Auszüge. Oder ich hab Tomaten auf den Augen.

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