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amiga-news.de Forum > Get a Life > Der Untergang des bundesrepublikanischen Medien-Abendlandes [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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31.08.2006, 23:30 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Ob die Beiträge zur ALV sinken, ist noch nicht beschlossene Sache, oder?


Ich dachte, das steht im Koalitionsvertrag, ist also beschlossen, wenn auch noch nicht in Gesetzestext gegossen.

Zitat:
Wenn sie es täten, wäre das zu begrüßen. Keine Frage. Das hätte dann allerdings nichts mit der beschlossenen MWST-Erhöhung zum 3%-Punkte auf 19% zu tun.

Habe ich auch nicht behauptet.

Zitat:
Ein Teil davon soll in das Gesundheitswesen fließen. Ob das allerdings reichen wird, auch die Beiträge zur gKV zu senken, bezweifle ich derzeit.

Bei mir ist angekommen, dass gerade keine Steuererhöhungen in die gKV fließen sollen. Die im Wahlkampf von der Union versprochene Steuerfinanzierung der Familienversicherung ist deshalb jetzt von der Union verhindert worden. Außerdem wurde eine Erhöhung der gKV-Beiträge von der Koalition beschlossen. Die Mehrwertsteuererhöhung soll also die gKV-Beiträge gar nicht senken.

Zitat:
Nur wenn die derzeitige Erholung der Kasse der Bundesagentur für Arbeit nur ein Strohfeuer ist, wäre mit einer Senkung der Beiträge zur ALV ohne andere Maßnahmen auch kein Blumentopf gewonnen. Dieser Mini-Aufschwung ist wohl eher ein Dreirad als ein Panzer. Ich traue dem Braten nicht. Ein Mal kräftig Pusten und wech isser wieder.

Angeblich sind die zuletzt durchgeführten Ausgabensenkungsmaßnahmen zu zwei Dritteln für den Überschuss verantwortlich. Wenn dem so ist, kann natürlich auch entsprechend der Beitrag gesenkt werden. Das hat dann nichts mit dem leichten Aufschwung am Arbeitsmarkt zu tun.

Zitat:
Was halt fehlt, ist Bewegung in der Sache. Da müsste mal gelklotz statt gekleckert werden. Würde natürlich mächtig Ärger geben mit den Wählern. Doch mit hier ein halbes bis 2% weniger und da ein, zwei oder drei Prozent mehr, wird das nix, befürchte ich. Derweil laufen die Kosten davon. Die verzetteln sich dabei nur.

Du hast doch von der großen Koalition nicht etwa etwas anderes erwartet?

Tschüß


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31.08.2006, 23:35 Uhr

NoImag
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Zitat:
Original von Maja:
Hör mal zu und auch mal zwischen den Zeilen, wenn aus Deutschlands Politik berichtet wird (nicht in der BILD und nicht im Privat-TV). Das angestrebte Ziel heißt steuerfinanziert. Und dann guck mal nach Skandinavien. Merkel orientiert sich u.a. daran. Und ja, das gefällt mir. Zunächst mal ganz unabhängig davon, ob mir die Art der Umsetzung momentan gefällt.


Das Ziel ist Steuerfinanzierung? Die Union hat die Steuerfinanzierung bei der Festlegung der Eckpunkte für die Reform der gKV verhindert. Wenn Merkel für die Steuerfinanzierung ist, dann hat sie in der Union keinerlei Einfluss.

Tschüß


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01.09.2006, 00:22 Uhr

Maja
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@Holger

Das hat nichts mit Nörglen zu tun.

Ich nehme mir die Unverfrohrenheit heraus zu befürchten, dass der derzeitige Mini-Aufschwung in der gelanten MWST-Erhöhung ab 01.01.2007 begründet liegt. Die Leutz kaufen jetzt was das Zeug hält zum alten Steuersatz in dem - zugegeben etwas naiven Glauben - damit krätig sparen zu können. Wenn diese Befürchtung zutrifft, steht uns ab Januar ein massiver Konjunktur-Einbruch bevor.

Wenn diese Befürchtung nicht zutrifft: Um so besser. Wäre fast schon zu schön um wahr zu sein. Ich lasse mich sehr gern positiv überraschen.

@NoImag:

> Ich dachte, das steht im Koalitionsvertrag, ist also beschlossen,
> wenn auch noch nicht in Gesetzestext gegossen.

Ein Koalitionsvertrag ist zunächst mal nichts weiter, als eine Zusammenfassung dessen, was angestrebt wird, was man vorhat. Dass man bei prekäter Kassenlage keine Beiträge senken kann, dürfte klar sein.

> Angeblich sind die zuletzt durchgeführten Ausgabensenkungsmaßnahmen
> zu zwei Dritteln für den Überschuss verantwortlich. Wenn dem so
> ist, kann natürlich auch entsprechend der Beitrag gesenkt werden.
> Das hat dann nichts mit dem leichten Aufschwung am Arbeitsmarkt zu tun.

Der Vorsitzende der Bundesanstalt gibt sich derzeit jedenfalls alle Mühe zu erkären, warum der Betrag nicht gesenkt werden kann. Mit ihm stoßen einige CDU-ler in dieses Horn.

> Du hast doch von der großen Koalition nicht etwa etwas anderes erwartet?

Leider würde ich nicht mal von einer Mehrheitsfraktion nichts anderes erwarten. Nicht, so lange so viele nur mit ihren Profilneurosen beschäftigt sind. Angst vor der eigenen Courage...

Nörgeln? Nee, langjährige Erfahrung.

> Die Union hat die Steuerfinanzierung bei der Festlegung der
> Eckpunkte für die Reform der gKV verhindert.

Noch ist kein Gesetz entgültig beschlossen. Eckpunkte ändern sich in laufenden Verhandlungen dauernd. Selbst wenn der Bundestag sich einig werden würde, kann der Bundesrat alles wieder kippen und der Zirkus fängt von vorne an. Bis zum entgültig beschlossenen Gesetz ist gar nichts sicher, kann man sich auf nichts verlassen. Leider. Eines der größten Probleme für die Wirtschaft des Landes. Alles dauert viel zu lange und bis zum Schluss ist auf nichts Verlass.

Die Geißel des Föderalismus... ;)

Was dietage besonders sauer aufstößt ist, dass ausgerechnet eine Frau Schmidt (SPD) offenbar nichts bessers zu tun hat, als mit der Weisheit von "drastischen Beitragserhöhungen für privat Versicherte" herumzupoltern.

> Wenn Merkel für die Steuerfinanzierung ist, dann hat sie in der
> Union keinerlei Einfluss.

Sie hat in dem Punkt keinen starken Rückenwind. Ich habe auch nicht behauptet, dass es dafür eine Mehrheit geben würde. Nur, dass ich das begrüßen würde. Ob und was sich davon umsetzen, durchsetzen lässt, ist ein anderes Thema. Ich würde mir wünschen, sie hätte etwas mehr Macht. Stattdessen muss sie einen Sack Flöhe hüten. Daran ist Schröder auch gescheitert.

Leider sieht es nicht danach aus, als könnten sie und ihre Befürworter sich durchsetzen. Da spielen nicht zuletzt auch starke Lobbies eine gewichtige Rolle.

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01.09.2006, 09:24 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Maja:
Ich nehme mir die Unverfrohrenheit heraus zu befürchten, dass der derzeitige Mini-Aufschwung in der gelanten MWST-Erhöhung ab 01.01.2007 begründet liegt. Die Leutz kaufen jetzt was das Zeug hält zum alten Steuersatz in dem - zugegeben etwas naiven Glauben - damit krätig sparen zu können. Wenn diese Befürchtung zutrifft, steht uns ab Januar ein massiver Konjunktur-Einbruch bevor.

Natürlich ist das so. War doch bei der Ökosteuer auch schon mehrfach der Fall: Wenn sie zum 1.1. nächsten Jahres erhöht werden soll, machen alle am 31.12. nochmal ihren Tank voll, am besten noch ein paar Reservekanister dazu...
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01.09.2006, 15:40 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
@Holger

Das hat nichts mit Nörglen zu tun.

Ich nehme mir die Unverfrohrenheit heraus zu befürchten, dass der derzeitige Mini-Aufschwung in der gelanten MWST-Erhöhung ab 01.01.2007 begründet liegt.

Und ich nehme mir die Unverfrohrenheit heraus zu befürchten, dass jegliche Erhöhung von Abgaben, ungeachtet der versprochenen Ziele oder gar Entlastungen an anderer Stelle, in einer Steigerung der Gesamtkosten unseres Verwaltungsapparats begründet liegt.

Aber natürlich ist es bei jedem anderen außer Dir der ewig nörgelnde Deutsche, der da spricht, nur bei Dir hat das natürlich nichts mit Nörgeln zu tun...

mfg
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01.09.2006, 19:19 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Holger:
...dass jegliche Erhöhung von Abgaben [...] in einer Steigerung der Gesamtkosten unseres Verwaltungsapparats begründet liegt.

Dann reihe ich mich mal bei den Befürchtern ein:
Ich befürchte, daß eine Erhöhung von Abgaben eine Steigerung der Gesamtkosten unseres Verwaltungsapparates nach sich zieht...
--
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01.09.2006, 23:14 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Stelle mich hinten an.
Ich befürchte, dass die Gesamtkosten das öffentlichen Verwaltungsapparates unabhängig davon steigen müssen, ob Gebühren, Abgaben und Steuern erhöht werden oder nicht. (Das war unpopulär.)

Zu diesem "Verwaltungsapparat" gehören auch notwendige Investitionen. Wir stehen z. B. im Westen vor nunmehr min. 16 Jahre (je nach Region eher noch 20 bis 25 Jahre) Investitionsstau. Mitlerweile sind wir es, die einen Soli brauchen. (Das war populistisch.)

Nur schaffen sinkende Steuern auch keine Arbeitsplätze, wie wir gesehen haben. (Das war unpopuläer.)

Viel schwerer als die - sorry - lächerlichen 3% MWST-Erhöhung wiegt die Preistreiberei der Energie-Erzeuger, die um keine Ausrede verlegen sind, ihre Gewinne noch um ein paar Milliarden Euro zu steigern. Macht Ahmadinedschad eine abfällige Bemerkung über Israel, steigen die Preise für Öl, Gas und Strom, weil Panik an der Börse ausbricht. Und nun sollen 3% MWST-Erhöhung und die Preistreiberei ihrer eigenen Branche die Gründe für 7+% Strompreiserhöhung sein. +3% MWST macht real +2,59%. (Das war populistisch).

BTW: Der Handel hat die Preise schon jetzt weitesgehend "angepasst". Da wird sich im Januar nicht mehr viel dran ändern. Wer allerdings glaubt, dass z. B. ein großer deutscher Baumarkt ständig alles ausser Tiernahrung 20% billiger verkauft oder ein großer Elektronikmarkt den Kunden die MWST erlässt, der glaubt auch, dass er an 3% mehr MWST arm wird. (Wieder Populismus.)

:O

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02.09.2006, 10:02 Uhr

MaikG
Posts: 5172
Nutzer
>Viel schwerer als die - sorry - lächerlichen 3% MWST-Erhöhung wiegt
>die Preistreiberei der Energie-Erzeuger, die um keine Ausrede
>verlegen sind, ihre Gewinne noch um ein paar Milliarden Euro zu
>steigern

Ich zahle 35Euro Strom/Monat und 50 Euro für Heizung. Essen hat
weniger MwSt aber der Rest wird für irgendwas mit 16/19% MwSt
ausgegeben. Also fallen die 3% schon erheblich ins Gewicht.

Ausserdem müssen die Engergieerzeuger jetzt doch um 8% senken,
hab ich in den Nachrichten gehört also 8%-3%=5% weniger...

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02.09.2006, 10:08 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Stelle mich hinten an.
Ich befürchte, dass die Gesamtkosten das öffentlichen Verwaltungsapparates unabhängig davon steigen müssen, ob Gebühren, Abgaben und Steuern erhöht werden oder nicht. (Das war unpopulär.)

Das klingt nach einem Naturgesetz? Unabhängig davon ob du damit recht hast will ich doch hoffen, daß du falsch liegst... ;)

Zitat:
Original von Maja:
Macht Ahmadinedschad eine abfällige Bemerkung über Israel, steigen die Preise für Öl, Gas und Strom, weil Panik an der Börse ausbricht.

Ich frage mich schon lange, was an der Börse denn für Kasper unterwegs sind, daß die wegen jedem Sch#? in Panik zu versetzen sind. :angry:
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02.09.2006, 10:16 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@NoImag:
> Du hast doch von der großen Koalition nicht etwa etwas anderes erwartet?

Ich habe bei weitem nicht viel erwartet, aber mehr als die aktuelle Konzeptionslosigkeit doch. :( Schlimmer wäre es mit einer Ampel (egal ob mit SPD oder Union) m.E. auch nicht. Wenn die Merkel wenigstens durchsetzungsstark wäre, dann könnte sie wahrscheinlich was bewegen, aber an einen so schwachen Bundeskanzler kann ich mich nicht erinnern (Kiesinger war wahrscheinlich der letzte, bei dem das ähnlich war, aber den habe ich nicht "live" erlebt). Und das soll die mächigste Frau der Welt sein - lächerlich. Da hat ja Laura Bush noch mehr Einfluss...

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 02.09.2006 um 10:18 Uhr geändert. ]

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03.09.2006, 13:51 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:
Zitat:
Original von Maja:
Stelle mich hinten an.
Ich befürchte, dass die Gesamtkosten das öffentlichen Verwaltungsapparates unabhängig davon steigen müssen, ob Gebühren, Abgaben und Steuern erhöht werden oder nicht. (Das war unpopulär.)

Das klingt nach einem Naturgesetz? Unabhängig davon ob du damit recht hast will ich doch hoffen, daß du falsch liegst... ;)

Du reißt das Zitat aus dem Zusammenhang. Wenn Du jetzt mal nicht den zweiten Absatz im Kontext vernachlässigen würdest, würde Dir vielleicht klar, warum das zwar kein Naturgesetz, aber dennoch unumgänglich sein wird, wenn nicht alles den Bach runter gehen soll.

Fahr mal durchs Land. Schau Dich mal mit offenen Augen um, aber nicht nur auf den Haupt- und Durchfahrtsstraßen. In der West-BRD wird sich seit min. 20 Jahren zu Tode gespart. Es fehlt massiv an Investitionen durch die öffentliche Hand. In manchen Regionen sieht es heute schlimmer aus als in der Ost-BRD kurz nach der Wende. Und was hat uns dieser exessive Sparkurs gebracht? Massenarbeitslosigkeit.

Ein Staat der spart, kann keine Arbeitsplätze schaffen. Das kann ein Staat nur, indem er als der größte Arbeitgeber des Landes Geld ausgibt. Ja, unser aller Geld. Mir ist es allemal lieber, Steuern fleißen in z. B. den Bau und die Instanhaltung von Straßen und öffentlichen Gebäuden und schaffen somit Arbeitsplätze, woraus wieder Steuereinnahmen und Einnahmen für die Sozialsysteme entstehen, als dass Steuern in zweifelhaften Reformprojekten versickern, die am Ende niemandem weiterhelfen.

Was die freie Wirtschaft jenseits von Hoch- und Tiefbau betrifft: Hier kann nur aktive Nachfrage im eigenen Land Arbeitsplätze schaffen. Die Politik kann hier nur "nachhelfen", in dem sie den Bürokratiewust endlich mal massiv abbaut. Doch ohne ausreichende Nachfrage in Deutschland würde auch das keine Arbeitsplätze in Deutschland schaffen könnnen. Kein Naturgesetzt. Nur das Gesetz von Angebot und Nachfrage.

@MaikG:

> Essen hat weniger MwSt

An der sich auch nichts ändern wird. Die bleibt bei 7%. Zudem betrifft dieser Steuersatz nicht nur Lebenmittel.

> aber der Rest wird für irgendwas mit 16/19% MwSt
> ausgegeben. Also fallen die 3% schon erheblich ins Gewicht.

Sie werden ganz sicher ins Gewicht fallen. Ob erheblich, wird sich noch zeigen müssen. Du wirst, wie andere auch, weiterhin auf Schnäppchenjagd gehen. Der ruinöse Preiskampf im Handel wird weitergehen. So lange nicht alle gleichermaßen die Preise anheben, kann sich keiner leisten, seine Preise entsprechend seiner Kostensteigerungen anzuheben.

Dass sich eigentlich keines der Unternehmen mehr diesen Preiskampf noch leisten kann, ist wieder ein anderes Thema.

> Ausserdem müssen die Engergieerzeuger jetzt doch um 8% senken,
> hab ich in den Nachrichten gehört also 8%-3%=5% weniger...

Hör da besser mal richtig zu. Die Bundesnetzagentur hat die Durchleitungsgebühren (Stromnetzentgelte, das bezahlen die Energiekonzerne) um 10% gesenkt. Die Energiekonzerne haben für den 01.01.07 Strompreiserhöhungen (betrifft den Endverbraucher) zwischen 9 und 11% beantragt. Mit etwas Glück, wird die Senkung der Durchleitungsgebühren mit den beantragten Preiserhöhungen verrechnet. Viel mehr ist da nicht zu erwarten. Ganz sicher aber keine sinkenden Preise für Endkunden.

@CarstenS

> Ich habe bei weitem nicht viel erwartet, aber mehr als die aktuelle Konzeptionslosigkeit doch. :(

Konzept gibt es zu Hauf. Das Problem ist, dass man offenbar nicht in der Lage ist, sich mal auf ein Konzept zu einigen. Leider scheint das Profil der eigenen Fraktion in den Köpfen immer schwerer zu wiegen, als das Profil der Koalition. Sie befinden sich halt immer vor irgendeiner Wahl und können wohl nicht umhin, Stallgeruch zu verbreiten.... :X

Allerdings denke ich auch nicht, dass wir mit irgeneiner anderen Koalition wirklich besser fahren würden.

Vielleicht bringt ja die nun endlich abgeschlossene und beschlossene Föderalismusreform etwas mehr Bewegung. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob die Lockerung der Bremse Bundesrat durch die neuen Länderkompetenzen bei der Umsetzung von Gesetzen nicht wieder nur in einer Verschiebung des Problems resultieren wird. Mal abwarten.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 03.09.2006 um 13:52 Uhr geändert. ]

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16.10.2006, 22:36 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Eine Zusammenfassung dessen, was nun tatsächlich die Auswirkungen sein werden, könnte in dem Zusammenhang ganz interessant sein: Klick.

Offenbar wirds nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wurde.

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16.10.2006, 22:59 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
Nutzer
Bloß gut...

Wir haben keinen Fernseher zu Hause, und ich hatte keine Lust, für meine "Fernseh"-PC Gebühren zu zahlen. Der Witz ist auch noch der, dass wir hier nur einen hörenswerten Sender richtig empfangen. Bei DLF und DeutschlandRadio knirschts nur...

Viele Grüße

Lord Helmchen

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17.10.2006, 07:15 Uhr

flip
Posts: 136
Nutzer
es ist toll, wie ihr euch über die paar euronen gez aufregt...
ich binb bereit die zu zahlen, denn sonst haben wir hier ganz schnell nur noch bild & rtl-niveau...
ok, ich kenne anscheinend nur spiesser, aber die haben echt alle nen fernseher, von denen muß keiner extra für den computer zahlen.
allerdings: das was mit den gewerblichen anschlüssen passieren soll, ist echt ein hohn, aber privatleute werden wohl die wenigstens ruiniert. habt ihr euch eigentlich mal überlegt, wieviel ihr fürs "free-tv" eigentlich doch zahlt? denkt ihr etwa, das geld für die werbung in den privaten fällt vom himmel... das zahlt ihr auch alles brav mit, egal ob ihr nun privatsender schaut oder nicht...

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17.10.2006, 07:49 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@flip:
>> denkt ihr etwa, das geld für die werbung in den privaten
>> fällt vom himmel... das zahlt ihr auch alles brav mit, egal
>> ob ihr nun privatsender schaut oder nicht...

Kann man IMHO nicht so sehen. Das ist etwas zu weit hergeholt.

Außerdem werben Unternehmen, um den Gewinn zu vergrößern. Es ist also recht unwahrscheinlich, dass man die privaten über teurere Produkte mitfinanziert.

Könnte ja auch ein anderer Effekt eintreten: Produkte werden beworben -> Absatz der Produkte steigt -> Massenproduktionsvorteile -> Preise können gesenkt werden -> Konkurrenten müssen Preise ebenfalls senken -> Ergebnis: Man bekommt letztlich Geld für das gucken von privaten Sendern,...

Oder Produkte werden beworben -> Absatz der Produkte steigt -> Existenz des Unternehmens wird gesichert -> Arbeitsplätze werden gesichert -> Sozialabgaben müssen nicht steigen -> Ergebnis: Wieder bekommt man Geld für das gucken von Privaten Sendern,...

>> das zahlt ihr auch alles brav mit, egal ob ihr nun
>> privatsender schaut oder nicht...

und nun? ;)

Dann kauf halt Produkte die nicht im privaten Fernsehen beworben werden, dann zahlst Du selbst bei Deiner ziemlich eigenartigen Sichtweise nichts für privates Fernsehen, sondern kannst Dich als echter Trittbrettfahrer fühlen ;)
Ne, also ehrlich, bei Deiner Sichtweise kann man nur zu dem Schluss kommen, dass in Deutschland jeder alles mitfinanziert, und das ist vielleicht ein philosophisches Problem aber normalerweise etwas zu weit hergeholt.

Ciao,
Andreas.



[ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 17.10.2006 um 07:53 Uhr geändert. ]

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17.10.2006, 08:58 Uhr

CASSIUS1999
Posts: 918
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@Andreas_B:
Verweigert man aber den Zutritt, macht man sich perse verdächtig und die Leute können theoretisch mit Polizei und Durchsuchngsbefehl im Schlepptau zurückkommen (begründeter Betrugsverdacht).


Wo hast Du das denn bitte her?
Das ist mit sicherheit so nicht richtig. Weil man das grundgesetzlich verbriefte Recht auf die Unverletzlichkeit der eigenen vier Wände nutzt, wird es mit Sicherheit kein begründeter Betrugsverdacht. Im Gegenteil, niemand ist verpflichtet, dem GEZ-Fahnder wahrheitsgemäß zu sagen, ob man ein TV im Haus stehen hat. Wo ist dann der Betrug?

Da überschätzt Du die Möglichkeiten der GEZ-Fahnder (die im übrigen Freiberuflich arbeiten) und unterschätzt die Kriterien der Aussteller der Durchsuchungsbefehle.

Das was Du hier verbreitest ist ein Schauermärchen der GEZ, hat aber mit der Realität nichts zu tun.

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"Das war nicht nur der Sprung vom Käfer zum Golf, sondern gleich zum schnellen BMW" S. Slabihoud, Computerhistoriker über den Amiga Start
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[ Dieser Beitrag wurde von CASSIUS1999 am 17.10.2006 um 10:04 Uhr geändert. ]

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17.10.2006, 15:40 Uhr

Vip
Posts: 471
[Benutzer gesperrt]
Allllsoooo,

die 5 Euro sind eine Art Radio gebühr.

Radio kann man ja loker hören, nur das TV Programm im Internt ist besch...eiden. :D

Natürlich könnte man den Radioempfang verschlüsseln, und nur für die Zahlenden Kunden anbieten.

Nur leider ist das für die Leute Kompliziert, und man geht den einfachsten weg. Also durch die Politik, und die Kopfniker "CDU/SPD null ahnung von Computer Fraktion" segnet es durch. Hauptsache es Rollt der Rubel ohne viel Aufwand. :D

Einfach witzig wie der Mensch sich anstrengt, und auf Ideen kommt, wenn es ums geld geht. :lach:

Das Geld stellt sogar den Teufel in den schatten. I-)


PS: Mich wundert es doch, das die Natur den Menschen keinen Geldschlitz
am Körper angebracht hat. Nur paar Münzen einwerfen, und schon macht er das, was man von ihm erwartet. Wie eine alte Parkuhr. :dance2: :dance2: :dance2: :D

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18.10.2006, 21:05 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Andreas_B:
@flip:
>> denkt ihr etwa, das geld für die werbung in den privaten
>> fällt vom himmel... das zahlt ihr auch alles brav mit, egal
>> ob ihr nun privatsender schaut oder nicht...

Kann man IMHO nicht so sehen. Das ist etwas zu weit hergeholt.


So weit nicht. Werbung wird aus den Erträgen der Werbenden finanziert. Diese Erträge stammen auch aus Deinem und meinem Konsum. Allerdings dürfte weder Dein noch mein Jahreskomsum auch nur für eine Austrahlung eines 30 Sekunden Werbespots reichen.

Privates TV ist für den Zuschauer nicht gänzlich kostenlos. Ob es billiger ist als ör TV hängt vom eigenen Konsumverhalten ab. ;)

Zitat:
Dann kauf halt Produkte die nicht im privaten Fernsehen beworben werden, dann zahlst Du selbst bei Deiner ziemlich eigenartigen Sichtweise nichts für privates Fernsehen, sondern kannst Dich als echter Trittbrettfahrer fühlen ;)

Scherzkeks. Das dürfte so gut wie unmöglich sein.

Zitat:
Ne, also ehrlich, bei Deiner Sichtweise kann man nur zu dem Schluss kommen, dass in Deutschland jeder alles mitfinanziert, und das ist vielleicht ein philosophisches Problem aber normalerweise etwas zu

Wir finanzieren so mancherlei beim Einkaufen mit. Aber gut. Das alles sind letztlich auch wieder Arbeitsplätze. Auch die Werbung bei RTL und Co.. Das relativiert dann schon wieder einiges. ;)

@CASSIUS1999

Ich schrieb das nicht aus dem hohlen Bauch heraus. Ich habe schon erlebt, dass die mit der Polizei nebst Durchsuchungsbefehl im Schlepptau angerückt sind. Nicht bei uns. Bei Nachbarn.

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18.10.2006, 21:13 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@flip:

> allerdings: das was mit den gewerblichen anschlüssen passieren soll, ist echt ein hohn,

Ich vermute mal ganz fesch, dass es kaum einen Gewerbetreibenden gibt, der kein Radio in seinem (auch) geschäftlich genutzten PKW hat. Und das wird angemeldet sein.

Falls nicht, wir es jetzt Zeit, dass er es anmeldet. ;)

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18.10.2006, 21:29 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Maja
>> So weit nicht. Werbung wird aus den Erträgen der Werbenden
>> finanziert. Diese Erträge stammen auch aus Deinem und
>> meinem Konsum.

Ach komm, wenn man so anfängt, dann kommt man vom hundertsten ins tausendste und letztlich bezahlt jeder alles irgendwie mit.

>> Scherzkeks. Das dürfte so gut wie unmöglich sein.

War ja auch nicht so 100%ig ernst gemeint :)
Kommt aber drauf an, wie weit man diese Betrachtung treiben möchte, aber wenn man sich beim "Boykott" auf die unmittelbar beworbenen Produkte oder auch die unmittelbar werbenden Unternehmen beschränkt, dann sollte das durchaus machbar sein. Wann schalten ALDI, Penny & Co. schonmal Werbung, wann der Fleischer oder Bäcker von nebenan? Nicht im Fernsehen beworbene Elektronikartikel gibt es auch genug und wer auch noch unbedingt ein nicht im deutschen Fernsehen beworbenes Auto haben möchte, der greift einfach zum "Dodge" ;)

Fraglich nur, ob man dann nicht auf zu viel verzichten müsste und der Nutzen des "Boykotts" dann letztlich doch negativ ist ;)

Kritisch wird es erst, wenn man auch alles andere Werbefinanzierte nicht mitbezahlen möchte, um ein echter Trittbrettfahrer zu werden,...

Aber ich für meinen Teil genieße lieber den doppelten Vorteil meiner Einkäufe: Ich bekomme (aus meiner Sicht) gute Produkte zu einem (ebenfalls aus meiner Sicht) angemessenem Preis und zusätzlich bekomme ich, quasi als "Konsumentenrente" auch noch ein Fernsehprogramm :)

Ciao,
Andreas.


[ Dieser Beitrag wurde von Andreas_B am 18.10.2006 um 21:31 Uhr geändert. ]

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19.10.2006, 00:18 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Andreas_B:

> Ach komm, wenn man so anfängt, dann kommt man vom hundertsten ins
> tausendste und letztlich bezahlt jeder alles irgendwie mit.

Genau so ist es auch. Und genau so funktioniert (freie) Marktwirtschaft. Bleibt die Frage, ob man sich darüber aufregen sollte. Aus meiner Sicht nicht. Denn letztenendes leben wir alle irgenwie auch davon; von diesem Kreislauf des Geldes. Der doch eigentlich ganz gut funktioniert.

So lange genug Geld im Kreislauf ist. ;) Wir erleben derzeit was für Auswirkungen es hat, wenn mal etwas mehr Geld als sonst üblich in diesen Kreislauf fließt. Die Welt ist ein kleines bisschen mehr in Ordnung. :look:

Wird nur wahrscheinlich leider nicht lange anhalten, falls die wirlich alle jetzt nur kaufen, weil am 1. Januar die MWST angehoben wird.

> Kommt aber drauf an, wie weit man diese Betrachtung treiben möchte,
> aber wenn man sich beim "Boykott" auf die unmittelbar beworbenen
> Produkte oder auch die unmittelbar werbenden Unternehmen
> beschränkt, dann sollte das durchaus machbar sein.

Ich will da gar nichts treiben. Ich hab nichts gegen werbefinanzierte Sender. Schau auch mal Private. Nur halt seltener, weil das wenig kommt, was mich wirklich interessiert. Spielfilme gehören da eher nicht zu. Ich muss nicht alle gesehen haben. Wirklich gut Filme sind dünn gesäht. Deswegen überlege ich beim Einkauf allerdings nicht, ob Hersteller xy nun im privaten TV wirbt oder nicht. Das ist mir schnuppe.

Eher noch achte ich darauf, Firmen zu boykottieren die moralisch mal wieder völlig ins Klo gegriffen haben. Ob nun in Sachen Umwelt, Menschenrechte oder Arbeitsrechte oder sonstiges. Adidas, Kick und BenQ wären Beispiele dafür. Die Gründe möchte ich jetzt nicht weiter vertiefen. Das würde den Thread sprengen. Ist ein anderes Thema.

> Fraglich nur, ob man dann nicht auf zu viel verzichten müsste und
> der Nutzen des "Boykotts" dann letztlich doch negativ ist ;)

Die Frage ist, welcher Hintergrund der Boykott hat. Für bestimmte Dinge übe ich auch mal gern Verzicht oder zahle anderswo mehr. Wegen TV-Werbung aber sicherlich nicht. Würde ohnehin nur die Falschen treffen.

> Aber ich für meinen Teil genieße lieber den doppelten Vorteil
> meiner Einkäufe: Ich bekomme (aus meiner Sicht) gute Produkte zu
> einem (ebenfalls aus meiner Sicht) angemessenem Preis und
> zusätzlich bekomme ich, quasi als "Konsumentenrente" auch noch ein Fernsehprogramm

Hehe, ja. So kann man es auch sehen. :)

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19.10.2006, 13:42 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@flip:

> allerdings: das was mit den gewerblichen anschlüssen passieren soll, ist echt ein hohn,

Ich vermute mal ganz fesch, dass es kaum einen Gewerbetreibenden gibt, der kein Radio in seinem (auch) geschäftlich genutzten PKW hat. Und das wird angemeldet sein.

Falls nicht, wir es jetzt Zeit, dass er es anmeldet. ;)


Da liegst Du falsch. Es gibt eine Menge Gewerbetreibende, die gar kein Auto besitzen. Und dann noch etliche, die ihren privaten PKW nicht als Dienstwagen führen, weil sie ihn tatsächlich nur privat nutzen und die steuerlichen Vorteile einer vorgeblichen dienstlichen Nutzung schon lange durch die Verrechnung mit dem geldwerten Vorteil des von der Firma bezahlten, aus Sicht des Finanzamtes immer auch teilweise privat genutzten, PKW wieder wettgemacht werden.

Aber wahrscheinlich kommt jetzt gleich das Argument, dass ja jeder über seine Zahnplomben auch Radio hören könnte, wenn er nahe genug am Sender ist, somit der Vorstoß des ÖR, gewerbliche Internetzugänge abzukassieren, irgendwie ja doch in Ordnung ist. Schließlich dürfte es ja kaum jemanden ohne geben. Und jemand ohne Auto und ohne Zahnplomben, dass iss ja nu wirklich unwahrscheinlich. Woran erinnert mich diese Argumentation, dass Unrecht in Ordnung ist, wenn es nur Minderheiten betrifft, noch mal? Da war doch noch was?

mfg
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19.10.2006, 13:46 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
@Maja:
Und noch als ergänzende Frage: wo sich alle damit überschlagen, zu argumentieren, dass es ja eh kaum einen wirklich betrifft: wieso wird es denn dann überhaupt eingeführt?
Wenn man gewisse Schönredner so hört, müsste man ja bezweifeln, dass überhaupt auch nur ein müder Euro damit in die Kasse kommt.

mfg

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19.10.2006, 15:42 Uhr

CarstenS
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@Holger:
Also zumindest mir geht's schlichtweg ums Prinzip: Die GEZ-Gebühr wird immer mehr zu einer Zwangsgebühr, weil irgendwann jeder ein "empfangstaugliches" Gerät hat. Für eine solche Änderung gibt es sogar durchaus Argumente - nur braucht man dann keine GEZ mehr (jedenfalls bei weitem nicht eine mit dem aktuellen Personalbestand und v.a. auch ohne "Vertreterbesuche", etc.). Aber möglicherweise tut sich da ja wirklich was: http://www.heise.de/newsticker/meldung/79666.
Ich befürchte zwar, dass das im Sande verlaufen wird, aber vielleicht geschieht ja ein Wunder. ;)

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19.10.2006, 16:25 Uhr

Maja
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@Holger:

> Wenn man gewisse Schönredner so hört, müsste man ja bezweifeln,
> dass überhaupt auch nur ein müder Euro damit in die Kasse kommt.

Das wird wahrscheinlich sogar der Fall ein. Wäre nicht das erste Mal bei solchen Aktionen. Fraglich ist schon, ob es vorher Erhebungen über die zu erwartenden Einnahmen gab. Mir kam das von Anfang an wie eine Art Verzweiflungsaktion der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten, allen voran der ARD vor, die das angeregt hatten. Die Idee stammte nämlich weder von der GEZ noch kam der zündende Funke aus der Politik, wie viele irrtümlich meinen.

Nun ist ZDF ganz der Gelackmeierte. Das ZDF betreibt keine Radiosender, wird aus den Einnahmen also wenig bis gar nichts zu sehen bekommen.

Tja, dumm gelaufen.... ;)

Unter dem Link werden die aufgezählt, die es nicht betrifft. Und das sind nun mal nicht wenige. Demnach wird wohl auch nicht der große Kasseneheiler draus werden. Zumal die ör TV-Anstalten anfänglich davon ausgingen, die volle Gebühr für TV und Radio, also 17,03 EUR im Monat kassieren zu können. Davon hätte dann auch das ZDF noch was abbekommen.

Was das mit Schönreden zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist Beides nicht sonderlich sinnvoll. Schönreden nicht. Aufbauschen auch nicht. Schlussendlich geht es hier nun faktisch um ganze 5,52 EUR pro Monat. Entschuldige, wenn ich das Gejammer da wirklich nicht mehr nachvollziehen kann. War bei 17,03 EUR schon schwierig, allein daraus eine drohende Insolvenz zu generieren.

Prinzipien? Die kann man gern haben. Doch auch dabei sollte man die Verhälnismäßigkeit nicht ganz aus dem Auge verlieren, um nicht unglaubwürdig zu erscheinen. Bei 50 EUR im Monat wäre ich ganz bei Dir. Bei 5,52 EUR im Monat nicht. Sorry, da gibt es andere Sachen, über die es sich wirklich lohnt sich aufzuregen

@CarstenS:

> Für eine solche Änderung gibt es sogar durchaus Argumente - nur
> braucht man dann keine GEZ mehr (jedenfalls bei weitem nicht eine
> mit dem aktuellen Personalbestand und v.a. auch
> ohne "Vertreterbesuche", etc.).

Das ist ein Thema, über das man durchaus Diskutieren könnte. Frag sich nur, wer die Gelder dann verteilen sollte. Ganz ohne Verwaltungsaufwand wirds nicht gehen.

Vertreterbesuche? Na, Du bist gut! ;)


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 19.10.2006 um 18:13 Uhr geändert. ]

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19.10.2006, 18:04 Uhr

Otis
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Wie angestrebt wird zum 1. Januar 2007 in Deutschland die Änderung der Gebührenordnung für Rundfunkgeräte rechtskräftig. Die Ministerpräsidenten der Länder einigten sich darauf, die GEZ-Gebühr für Internet-PCs auf 5,52 Euro pro Monat festzulegen. Dieser niedrigere Satz entspricht dem der Gebühr für Radios, nachdem man ursprünglich sogar den höheren Fernsehsatz berechnen wollte. Für die überwältigende Mehrheit der Haushalte ändert sich aber trotzdem nichts.

" Da der Internet-PCs unter die Zweitgerätebefreiung fällt, muss niemand für den Haushalt zusätzliche Gebühren bezahlen, wenn bereits ein Radio angemeldet war."

Anders sieht es bei Geschäftsstellen und Büros aus, für die bislang keine GEZ-Gebühr entrichtet werden musste. Hier fällt nun, sofern kein Rundfunkgerät vorhanden war, erstmalig Rundfunkgebühr an.

Wie es aussieht, ist diese neue Regelung aber nur von kurzer Dauer. In einem Jahr bereits soll eine komplette Neuordnung beschlossen werden, die dann eventuell vom jetzigen System abweicht und statt Geräte-Abgaben Haushaltsabgaben vorsieht. Dies würde die Unklarheit beseitigen, was nun angemeldet werden müsse, was ein Zweitgerät sei und welche Gebühren somit anfallen.

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19.10.2006, 19:29 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Was das mit Schönreden zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist Beides nicht sonderlich sinnvoll. Schönreden nicht. Aufbauschen auch nicht. Schlussendlich geht es hier nun faktisch um ganze 5,52 EUR pro Monat. Entschuldige, wenn ich das Gejammer da wirklich nicht mehr nachvollziehen kann. War bei 17,03 EUR schon schwierig, allein daraus eine drohende Insolvenz zu generieren.


Wahrscheinlich bist Du Dir nicht darüber im Klaren, wie viele Abgaben und kostenpflichtige Zwangsmitgliedschaften heutzutage auf einen Unternehmengründer so zu kommen. Klar ist das "nur" eine weitere Anmeldung und eine weitere Abgabe, die für ein Unternehmen fällig wird. Und noch wissen wir ja gar nicht, wann die nächste Erhöhung dieser und die Schaffung der nächsten Abgabe fällig wird. Wozu drüber aufregen...

Aber warum dann überhaupt über die vielen Hürden aufregen, jede einzelne für sich ist ja belanglos.

Und die Botschaft, was Deutschland über moderne Technlogien und Medien denkt, an sich, die man potentiellen ausländischen Investoren damit überbringt, warum über die auch nur eine Sekunde nachdenken. Die kann man ja noch nicht einmal in cent beziffern...

mfg
--
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19.10.2006, 21:11 Uhr

bubblebobble
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Wenn ich etwas neues mache, und Geld dafür bezahlen muss ist das ok. Dann kann ich überlegen ob ich das will oder nicht.

Wenn ich aber eine Sache schon jahrelang betreibe, und in meine Lebensweise eingearbeitet habe, und DANN tritt jemand an mich heran und will Geld, finde ich das nicht ok, weil ich eigentlich keine Wahl mehr habe.
Vor allem wie in diesem Fall, wo mich deren Angebot nicht interessiert, und ich für meinen Internet Zugang ja schon Geld bezahle.

Für mich ist das Geldmacherei, so wie etwa eine Sauerstoff Steuer.
Wenn ich mehr Geld verdienen würde, fände ich das auch noch in Ordung, weil man sagen kann, ok, wir werden reicher also können wir auch mehr abdrücken.
Wir verdienen aber tendentiell weniger Geld. Und die 5 EUR gehen direkt nach Steuern von dem Frei-zur-Verfügung-stehenden Headroom ab.

Wenn ARD und ZDF also weniger Geld haben, finde ich das ok, weil auch ich weniger Geld habe.

Wie auch immer, jetzt habe ich das deutsche Klischee des Meckerns bestätigt.
:glow:
--
Thilo Köhler, Author von:
HD-Rec, Samplemanager, ArTKanoid, Monkeyscript, Toadies, AsteroidsTR, TuiTED, PosTED, TKPlayer, TKUnpacker
Homepage: http://www.hd-rec.de


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19.10.2006, 21:17 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Holger:

> Wahrscheinlich bist Du Dir nicht darüber im Klaren, wie viele
> Abgaben und kostenpflichtige Zwangsmitgliedschaften heutzutage auf
> einen Unternehmengründer so zu kommen.

Doch, doch.

> Aber warum dann überhaupt über die vielen Hürden aufregen, jede einzelne für sich ist ja belanglos.

Das ist Nonsens.

> Und die Botschaft, was Deutschland über moderne Technlogien und
> Medien denkt, an sich, die man potentiellen ausländischen
> Investoren damit überbringt, warum über die auch nur eine Sekunde
> nachdenken. Die kann man ja noch nicht einmal in cent beziffern...

Sollte auch nur eine Investion aus dem Ausland nachweislich an 5,52 EUR GEZ pro Monat scheitern, wäre das schon sehr erstaunlich. Denn das ist, gemessen an anderen Hürden, tatsächlich belanglos.

Denn zuerst müssen sie mal all die Hürden und Zwangsabgaben und die lange Wartezeit überstehen, bis sie überhaupt in der Situation sind, diese 5,52 pro Monat mal abdrücken zu dürfen, falls sie alle nötigen Genehmigungen bekommen und nicht umsonst gewartet und gezahlt haben. :O

Dein Feldzug für Unternehmer in Deutschland in allen Ehren. Im Prinzip hast Du ja Recht mit Deinen Beschwerden.
Diese GEZ-Gebühr ist allerdings nicht der geeignete Aufhänger. Man läuft nicht nur in diesem Land Gefahr sich lächerlich zu machen, wenn man auf Kleinigkeinte rumreitet, um weit größere Missstände darzulegen. Da könnte man auch eine reisen Demo aufziehen gegen die Auflage für AN 1,25 EUR im Monat für Kontoführungsgebühren an ihre AN zu zahlen, um so auf die zu hohen Personalkosten im Land aufmerksam zu machen. Nur würde man so leider nicht ernst genommen, sprich nicht erhört. Landläufg nennt man es dann höchstens Korinthenkackerei oder Querulantentum und lächelt mal müde darüber. I-)

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20.10.2006, 15:23 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Sollte auch nur eine Investion aus dem Ausland nachweislich an 5,52 EUR GEZ pro Monat scheitern, wäre das schon sehr erstaunlich. Denn das ist, gemessen an anderen Hürden, tatsächlich belanglos.

Wie so oft schlängelst Du Dich geschickt um die Kernaussagen herum und gehst einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema aus dem Weg. Die Botschaft, die hier vermittelt wird ist, "Deutschland erhebt Zwangsabgaben auf Internetanschlüsse". Ein Novum, das bisher nur China überhaupt in Betracht gezogen hat. Und wer auch immer das im Ausland hört, wird nicht nachfragen, wieviel das ist und wie das GEZ-System mit Fernsehen und Radio funktioniert. Er wird nur die obengenannte Botschaft hören und sich an die Stirn tippen und sagen, die Deutschen spinnen.

Die Welt besteht nicht aus kühlen Rechnern. Als anno dazumal die englische Krone Zoll auf Tee für Nordamerikaner erheben wollte, hat sich auch niemand in Boston hingesetzt und ausgerechnet, ob englischer Tee mit Zoll nicht vielleicht immer noch günstiger als einheimischer ist. Hat auch niemand die Qualität von englischen und einheimischen Tee verglichen. Man hat den Tee in's Meer gekippt und nur noch zollfreien Tee getrunken.

Und mir ist klar, dass für Dich jeder, dessen selbständige Tätigkeit gerade so zum Überleben reicht, keine Daseinsberechtigung hat, und er lieber Sozialhilfe kassieren sollte. Das trägst Du ja dann mit Freuden mit. Weil Du Zahlenspiele so liebst.

Oder Du glaubst, dass Deutschland nur aus Großunternehmen besteht, für die 70 EUR im Jahr pro Standort lächerlich sind, weil sie davon zwei oder drei mit 100.000 Angestellten haben. Für Kleinunternehmen mit zehn Angestellten, die alle auch Zuhause arbeiten dürfen, sind das formal zehn Standorte, also schon 700 EUR/Jahr...

Für mich wären das schon drei Gebühren für ein- und denselben Anschluss. Einmal privat, einmal für meine selbständige Tätigkeit und einmal, wenn ich für die Firma arbeite. Das ist schon mehr, als der Anschluss kostet. Denn, auch wenn das kaum zu glauben ist, nicht jeder hat eine 12GB-Standleitung.

Aber bin ich ja auch selber schuld, warum habe ich keinen dicken Dienstwagen mit Autoradio, dann würde mich das gar nicht betreffen. Und warum gebe ich mich privat mit Leuten ab, die weder Radio, noch Fernseher, aber Internetzugang haben. Die dürfte es doch laut Statistik gar nicht geben...

mfg
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