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27.12.2006, 15:39 Uhr

eye-BORG
Posts: 1282
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Thema "Kinderkriegen": Bitte richtig durchlesen!!!! Hier steht nix vom "Kohle kriegen für Kinder", sondern darüber, dass es heutzutage in der BRD verdammt schwer ist, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen, weil einem nur Steine in den Weg gelegt werden. Stichwort: Fehlende, bzw. überteuerte Kindertagesstätten! Und bitte erzähl mir nicht, dass es reicht, wenn nur ein Elternteil arbeiten geht und der andere sich eben zuhause um das Kind kümmert. In Einzelfällen scheint das zu stimmen (Vater ist Bankdirektor o.ä.), doch meist sieht die Realität ganz anders aus. Da reicht ein Gehalt allein nicht aus.

Zugleich gilt es anzumerken, dass es auch vereinzelt Hartz 4er gibt, deren Einstellung mich gehörig ank**zt. Stellen sich ins Fernsehen und behaupten, die 1800 EUR cash (!!!), die sie vom Amt auf die Kralle bekommen (das mache ich an einem konkreten Beispiel, das gerade in den Medien war, fest), würden nicht für sie und die 2 Kinder reichen! Das ist doch der blanke Hohn! Manche Leute verdienen nicht mal so viel und gehen dafür Tag für Tag schaffen!

Und was Riester und Co. angeht - Danke, da habe ich mich schon umfassend informiert und bin dankbar dafür, dass unser Betrieb für uns in eine Pensionskasse zahlt.

Aha, Geld verrottet also auf einem Sparbuch und kann auf keinen Fall für's Alter dienen? Interessant! Und was nun? Soll ich also alles Geld in eine ach so tolle Riesterrente stecken, die ich -wenn ich es überhaupt noch erlebe- mit 65 ausgezahlt bekomme? Was ist, wenn ich mir auch Geld für den "Ernstfall" (Dach kaputt, Auto zerfetzt) auf die Seite legen möchte? Sorry, aber nach meiner Auffassung hat ein Sparbuch (besser: Tagesgeldkonto) trotz der Inflation durchaus seine Daseinsberechtigung. Und ich empfinde es als Frechheit, dass überhaupt schon drüber nachgedacht wurde, den Sparfreibetrag komplett zu streichen - immerhin besteht das ersparte Kapital zumeist aus bereits versteuertem Geld!
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eye-BORG

Genuss ist die schönste Form der Daseinsbewältigung.

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27.12.2006, 16:40 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
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Zitat:
Original von eye-BORG:
Thema "Kinderkriegen": Bitte richtig durchlesen!!!! Hier steht nix vom "Kohle kriegen für Kinder", sondern darüber, dass es heutzutage in der BRD verdammt schwer ist, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen, weil einem nur Steine in den Weg gelegt werden. Stichwort: Fehlende, bzw. überteuerte Kindertagesstätten! Und bitte erzähl mir nicht, dass es reicht, wenn nur ein Elternteil arbeiten geht und der andere sich eben zuhause um das Kind kümmert. In Einzelfällen scheint das zu stimmen (Vater ist Bankdirektor o.ä.), doch meist sieht die Realität ganz anders aus. Da reicht ein Gehalt allein nicht aus.


Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich bin Referendar am Gymnasium und verdiene 800 Euro netto. (Wozu habe ich eigentlich studiert?) Meine Frau hat Erziehungsurlaub (2 Jahre) genommen, da unsere Tochter 4 Monate alt ist. Wir mussten Hartz-IV beantragen, sonst wäre das alles sehr knapp geworden. Zum Glück gibt es beim neuen Elterngeld mindestens 300 Euro monatlich. Nicht auszudenken, wenn man bei solchen Einkommen die 67% ohne Mindestzahlung eingeführt hätte...

Viele Grüße und guten Rutsch!

Lord Helmchen

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27.12.2006, 21:33 Uhr

eye-BORG
Posts: 1282
Nutzer
Ich kenne noch so einen Fall, wo ER hart für's täglich Brot arbeiten geht, SIE zuhause bei der Kleinen ist und das Geld hinten und vorne nicht reicht. Für Konsumgüter oder Reisen ist hier partout kein Geld übrig. Eher geht es darum, das Nötigste für die Kleine anschaffen zu können, damit sie eine halbwegs schöne Kindheit hat. Bei ihm gilt in der Tat: "Arbeiten, um zu leben", wobei dieses "Leben" weitestgehend von Stress, Schulden und Existenzängsten geprägt ist.
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eye-BORG

Genuss ist die schönste Form der Daseinsbewältigung.

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28.12.2006, 15:54 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@eye-BORG:

> Thema "Kinderkriegen": Bitte richtig durchlesen!!!! Hier steht nix
> vom "Kohle kriegen für Kinder", sondern darüber, dass es heutzutage
> in der BRD verdammt schwer ist, Beruf und Kind unter einen Hut zu
> bringen, weil einem nur Steine in den Weg gelegt werden. Stichwort:
> Fehlende, bzw. überteuerte Kindertagesstätten!

Richtig. Das Geld, das dafür nötig wäre, wird lieber mit der Gießkanne verteilt.

> Und bitte erzähl mir nicht, dass es reicht, wenn nur ein Elternteil
> arbeiten geht und der andere sich eben zuhause um das Kind kümmert.

In vielen Fällen reicht das Einkommen eines Partners nicht, davon eine Familie zu finanzieren. In vielen anderen Fällen aber sehr wohl. Das ab 01.01.2007 geltende Elterngeldregelung ist afaik jedoch nicht vom Familieneinkommen abhängig. Das bekommt jeder, egal wie hoch das Einkommen des Parnters ist. So wie schon seit jeher auch Kindergeld / Kinderfreibetrag nicht vom Familieneinkommen abhängig ist.

Ich gönne jedem die Zahlungen. Nur denke ich auch, die unabgängig von der Höhe des Einkommens jedem zu zahlen, ist ein fataler Fehler. Gleichmacherei führt hier dazu, dass Familien mit geringem Einkommen das nicht finden, was sie viel nötiger hätten: Kostenlose Kinderbetreuungsplätze.

> In Einzelfällen scheint das zu stimmen (Vater ist Bankdirektor
> o.ä.), doch meist sieht die Realität ganz anders aus. Da reicht ein
> Gehalt allein nicht aus.

Da brauchst Du nicht in den oberen Regionen von Unternehmenshirachien zu suchen. Wo das Bruttoeinkommen oberhalb der BBG liegt (und das sind nicht wenige), dort sollte das Nettoeinkommen doch für eine 3-köpfige Familie reichen. Es sei denn man ist der Ansicht, man müsse sich zu einem menschenwürdigen Leben unbedingt teuren Luxus leisten können.

Ich meine, es ist doch Schizophren. Die Zahlung Ausbildungsbeihilfen (BaFöG) sind vom Familieneinkommen abhängig. Werden u.U. nur als zinslose Darlehen bewilligt. Wenn es also darum geht, eine Ausblidung zu finanzieren die den Heranwachsenden erst in die Lage versetzt, dem Staat später Einkommensteuer zahlen zu können, wird den Eltern ins Portemonai geguckt, nach dem vorher viel höhere Summen ohne Prüfung der Finanzlage ausgeschüttet wurden. Irgendwie passt das nicht zusammen. Ein Form der Misswirtschaft unter der Einkommeschwache zu leiden haben. Alle gleichzubehandeln hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun.

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28.12.2006, 16:40 Uhr

Kronos
Posts: 1168
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Zitat:
Original von Maja:
@eye-BORG:
Das ab 01.01.2007 geltende Elterngeldregelung ist afaik jedoch nicht vom Familieneinkommen abhängig. Das bekommt jeder, egal wie hoch das Einkommen des Parnters ist. So wie schon seit jeher auch Kindergeld / Kinderfreibetrag nicht vom Familieneinkommen abhängig ist.

Ich gönne jedem die Zahlungen. Nur denke ich auch, die unabgängig von der Höhe des Einkommens jedem zu zahlen, ist ein fataler Fehler. Gleichmacherei führt hier dazu, dass Familien mit geringem Einkommen das nicht finden, was sie viel nötiger hätten: Kostenlose Kinderbetreuungsplätze.


Der Witz is ja das es grade eben doch einkommesabhängig ist, sprich wer viel verdient hat bekommt auch mehr Elterngeld. Klingt ja erstmal ganz gut um Akademiker ans Kinderkriegen zu gewöhnen (der offizielle Grund), nur angesichts knapper Kassen und wachsender Kinderarmut siehts dann auch eher nach einem ausgeklüngelten Wahlgeschenk aus....

Ach ein Einkommesmillionär bekommt für seine Kinder (etwas) mehr Geld über den Freibetrag als der 5h/St-Malocher Kindergeld. Ist ja auch logisch, wer findet schon einen Maybach-kompatiblen Parklplatz vorm 2nd-Hand-Laden ? Und da der damit ausfällt sind reiche Kinder auch teurer :D

MfG
Kronos
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Only the good die young all the evil seem to live forever

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28.12.2006, 19:23 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Kronos:

> Der Witz is ja das es grade eben doch einkommesabhängig ist, sprich wer viel verdient hat bekommt auch mehr Elterngeld.

Hehe, das ist schon richtig. Nur so herum hatte ich es nicht gemeint. :)

> Klingt ja erstmal ganz gut um Akademiker ans Kinderkriegen zu gewöhnen (der offizielle Grund),

Wenn Du mit Akademiker Spitzenverdiener meinst: Der Grund, weshalb Spitzenverdiener heutzutage so ungern Familien gründen, hat ganz sicher nichts mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu tun. Die sind nicht Kinderbetreuung aus der öffentlichen Hand angewiesen.

Na ja, und um es mal mit Eva Herrman zu sagen: Wer nur arbeiten geht, um sich selbst zu verwirklichen, der kann das auch im eigenen Haushalt. So ganz Unrecht hat die gute Frau nicht. *duck*

Allerdings ist Akademiker sein nicht gleichbedeutend mit Spitzenverdiener sein. Nur haben nicht spitzenverdienende Akademiker auch wieder die A-Karte beim Elterngeld. Weniger Einkommen -> weniger Kohle. Nee, wat sozial gerecht....

Und was haben wir nun? Hochschwangere, ausgerechnet für Anfang Dezember, die versuchen, die Niederkunft vor dem 01.01.2007, 0:00 Uhr zu verhindern, was fürs Kind gar nicht gut ist. X(

> nur angesichts knapper Kassen und wachsender Kinderarmut siehts
> dann auch eher nach einem ausgeklüngelten Wahlgeschenk aus....

Elterngeld ist nur für die oberen Einkommensklassen interessant. Weiter unten gabs mit Erziehungsgeld mehr Kohle fürs Kinderkriegen. Ein Schlem, wer Böses dabei denkt. Man könnte auf die Idee kommen, damit soll verstärkt zu "Elite-Nachwuchs" motiviert werden. Welcher Staat will schon überwiegend Kinder aus der "Unterklasse"?

> Und da der damit ausfällt sind reiche Kinder auch teurer :D

Allerdings häufig "ärmer" dran als Kinder in 0815-Haushalten. ;) Geld kann Dich nicht in den Arm nehmen und redet auch nicht mit Dir.

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28.12.2006, 19:33 Uhr

bruZard
Posts: 307
Nutzer
Ich zähle mich nicht zur Unterschicht und verdiene dennoch weniger als 10.000 Euro im Jahr. Ich tue alles um meinem Sohn ein sorgenfreies und gutes Leben zu ermöglichen. Diese ganzen Debatten um die Förderung von Familien etc. geht mir auf den Sack. Als ich mit meiner Freundin beschlossen habe dass wir ein Kind haben wollen, war kein Gedanke an Geld verschwendet.
Ich empfinde es als peinliches Zeugnis wenn jemand seine Zukunft durch ein Kind bedroht sieht. Es gibt immer Wege zu sparen, an allen Ecken.

Ich bin wahrlich kein Schwerverdiener, aber meinem Kind geht es gut und die Familie wird satt. Zwar gibt es keinen Südsee Urlaub oder unüberlegte Schnellschüsse was Geschenke betrifft, aber wir sind glücklich und das ist das Wichtigste.

--
Wer glaubt dass Volksvertreter das Volk vertreten, der glaubt auch dass Zitronenfalter Zitronen falten

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28.12.2006, 19:54 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@bruZard:

Alle Achtung, Respekt! Ganz ehrlich. Schön dass es noch Menschen gibt, für die die Familie im Mittelpunkt des Lebens steht.



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28.12.2006, 23:24 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
Nutzer
Auch meine Hochachtung vor Dir, bruZard.

Aber ein Südsee-Urlaub ist ja heute nicht mehr soo teuer... :P

Wer hat "Charlie und die Schokoladenfabrik" gesehen? Herrlicher Film, der diese Problematik kindgerecht thematisiert, sie auf die Schippe nimmt, ohne sie gleichzeitig zum Witz zu machen.

Aber dennoch ist es unfair, wenn ein ehrlicher Familienvater Angst um seine berufliche Zukunft haben muss, wie im Beitrag vorhin gelesen, das Leben nur noch aus Stress und Existenzangst besteht, was es bei vielen Familien ja auch gibt. (Dabei spreche ich jetzt gar nicht von mir...)

Viele Grüße

Lord Helmchen

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29.12.2006, 08:29 Uhr

Han_Omag
Posts: 1458
Nutzer
@bruZard:

Schön, daß es irgendwo da draußen auch noch Leute wie dich gibt, die beim Gedanken an ein Kind nicht gleich anfangen zu jammern.
Wer absichtlich auf Kinder verzichtet, weis gar icht, was er versäumt, oder merkt es erst, wenn es zu spät ist.
--
Wir haben Augen, doch wir schauen nicht hin.
Wir haben Ohren, doch wir hören nicht zu.
Wir haben einen Mund. Damit reden wir ohne Unterlass
und doch sagen wir nichts.

Der Zeitreisende

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