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amiga-news.de Forum > Get a Life > Commodores Untergang [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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27.12.2006, 17:24 Uhr

GMKai
Posts: 155
Nutzer
Hallo,
meine Weihnachtslektüre:

Commodore (Broschiert)
von Boris Kretzinger
Amazon-Link
und
Commodore Story (Taschenbuch)
von Christian Zahn, Rainer Benda, Enno Coners
Amazon-Link2

Das erstgenannte setzt den Fokus auf Commodore und stützt sich auf stichhaltige Belege. Es ist sehr angenehm zu lesen und wird aufgelockert durch Abbildungen von Anzeigen und natürlich den Abbildungen der verschiedenen Rechner.
Das zweite kommt leider nicht so gut weg. Wer von Rainer Benda die Commodore-Story gelesen hat, wird kaum neues erfahren.
Auch scheint es eher eine Abrechnung zu sein als eine Aufarbeitung. Man merkt regelrecht wie sich jemand auf die Zunge beisst um beim schreiben nicht doch in eine falsche Wortwahl zu verfallen.

Nun stellt sich mir die Frage ob es wirklich zu der verkürzten Aussage kommen kann,
daß Commodore letztlich aufgrund mangelnder Werbung und eines verfehlten Sortiments gescheitert ist.

1. Diejenigen die nach wie vor Amigas bzw. Commo-Rechner nutzen tun das ja auch ohne Werbung und haben aus anderen Motiven heraus den Rechner gekauft. Oben drauf kommen ja noch die Leute die erst in den letzten 10 Jahren halt doch ein anderes Hauptsystem gewählt haben, die auch ohne Werbung beim Amiga waren.

2. Der Einsatzzweck von Amigas war halt nicht das Büro, sondern eher der zockende Schüler, bzw. die Videoschiene.

3. Die Commodore-PCs waren schlecht für den Amiga.
Auch das kann man meines erachtens nicht so stehen lassen, denn ich glaube nicht das sich da die Zielgruppen überschneiden würden und somit dürfte jeder das gekriegt haben was er wollte.

4. Tramiel hat Commodore als Familienunternehmen geführt.
Zuerst würde ich da festhalten das der Gute ziemlich clever vorging und lange Zeit einen guten Riecher fürs gute Geschäft hatte. Das er aber strategisch so sehr als alleiniger Sündenbock herhalten soll scheint doch etwas weit hergeholt.

Gibt es nicht doch andere Gründe für den Untergang Commodores?

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27.12.2006, 17:42 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@GMKai:
> Gibt es nicht doch andere Gründe für den Untergang Commodores?

Es gibt sicherlich etliche Gründe. Wenn ich aber den Hauptgrund auswählen sollte, würde ich die Modellpolitik wählen. Nach dem A500/2000 wurden zu viele kaum weiterentwickelte Modelle auf den Markt gebracht. A500+ und 600 waren zu vielen Spielen nicht kompatibel und haben die User verschreckt. Ersteres wäre nicht so schlimm gewesen, wenn sie eine deutliche Weiterentwicklung des A500 gewesen wären, aber deutlich besser war im Heimbereich erst der A1200. Und der kam viel zu spät, ein solches Modell hätte es schon 1990/1991 geben müssen. Dann hätten die User auch die Inkompatibilitäten in Kauf genommen.
Aber der IBM-PC hat in der Zeit riesige Fortschritte gemacht. Commodore hat einfach zuviel Geld verpulvert (s.o., aber auch mit der defizitären PC-Sparte), wodurch dann schließlich das Geld knapp wurde.

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27.12.2006, 19:19 Uhr

Fixi
Posts: 344
Nutzer
Habe auch vor mir die beiden Bücher zu holen. Allerdings bestell ich sie bei vesalia. Man sollte einen der letzten Amiga Händler unterstützen. Sonst haben wir bald gar keinen mehr! :(

[ Dieser Beitrag wurde von Fixi am 27.12.2006 um 19:20 Uhr geändert. ]

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27.12.2006, 21:26 Uhr

eye-BORG
Posts: 1282
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Nach meiner Auffassung lagen die Hauptgründe für das Scheitern von Commodore zum einen am eisernen Festhalten an den PCs (siehe Sidecar für den A1000) und an der viel zu verfahrenen Modellpolitik. Zeitweise existierten zig (zueinander nicht 100% kompatible) Modelle am Markt. Wie hätte ein Außenstehender beurteilen sollen, ob CDTV, A500+, A600 oder A4000 das richtige Gerät für ihn ist?

Die reinrassigsten Flops in der Amiga-Geschichte waren für mich A500+ und A600 - das hätte sich Commo besser sparen sollen und stattdessen den A1200 (absoluter Hit, aber zu spät) schneller auf den Markt bringen müssen.
--
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eye-BORG

Genuss ist die schönste Form der Daseinsbewältigung.

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27.12.2006, 22:23 Uhr

schluckebier
Posts: 1059
Nutzer
Zitat:
Original von GMKai:
Nun stellt sich mir die Frage ob es wirklich zu der verkürzten Aussage kommen kann, daß Commodore letztlich aufgrund mangelnder Werbung und eines verfehlten Sortiments gescheitert ist.


Vor allen Dingen wegen des "verfehlten Sortiments", ja. Commodore hat sich ewig lang auf den Lorbeeren ausgeruht (verkauft sich doch noch, wofür was Neues entwickeln?), dann war's irgendwann zu spät.

Zitat:
1. Diejenigen die nach wie vor Amigas bzw. Commo-Rechner nutzen tun das ja auch ohne Werbung und haben aus anderen Motiven heraus den Rechner gekauft.

Das hat anfangs auch noch prima über Mundpropaganda funktioniert, aus zwei Gründen:

1. Commodore war durch den C64 bekannt und zufriedene C64-Besitzer ließen sich halt auch leicht zu Amiga-Kunden machen.

2. Der Amiga 500/2000 war seiner Zeit weit voraus. Ein so gutes Produkt lässt sich halt sogar mit einer beschissenen Firmenleitung verkaufen. Wenn jemand beim Kollegen einen A500 gesehen hatte, wollte er eben auch einen haben. :)

Zitat:
Oben drauf kommen ja noch die Leute die erst in den letzten 10 Jahren halt doch ein anderes Hauptsystem gewählt haben, die auch ohne Werbung beim Amiga waren.

Was meinst du damit?

Zitat:
2. Der Einsatzzweck von Amigas war halt nicht das Büro, sondern eher der zockende Schüler, bzw. die Videoschiene.

Unnötigerweise. Auch im Büro hätte der Amiga eine gute Figur machen können, wenn Commodore sich deutlicher in diesem Bereich positioniert hätte (z.B. durch Förderung professioneller Bürosoftware und entsprechende Werbung). Das haben sie leider verpennt (bzw. zugunsten der eigenen PC-Schiene sein lassen), dumme Sache.

Zitat:
3. Die Commodore-PCs waren schlecht für den Amiga.
Auch das kann man meines erachtens nicht so stehen lassen, denn ich glaube nicht das sich da die Zielgruppen überschneiden würden und somit dürfte jeder das gekriegt haben was er wollte.


Schlecht nur in dem Sinne wie oben beschrieben, Commodore hat seine PCs für Bürozwecke beworben, den Amiga nur für Unterhaltung.

Dass die PC-Schiene Commodore das Genick gebrochen hätte, weil sie defizitär gewesen wäre, wird zwar immer wieder gerne behauptet, stimmt aber nicht. Ich weiß von einem ehemaligen Commodore-Mitarbeiter (Stichwort "edieren" ;o)), dass die PCs durchaus profitabel waren.

Zitat:
4. Tramiel hat Commodore als Familienunternehmen geführt.
Zuerst würde ich da festhalten das der Gute ziemlich clever vorging und lange Zeit einen guten Riecher fürs gute Geschäft hatte. Das er aber strategisch so sehr als alleiniger Sündenbock herhalten soll scheint doch etwas weit hergeholt.


Sowieso, denn Tramiel hat Commodore schließlich lange vor dem Niedergang verlassen.

Zitat:
Gibt es nicht doch andere Gründe für den Untergang Commodores?

Im Endeffekt läuft es doch immer wieder auf vollkommen inkompetentes Management heraus.

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27.12.2006, 22:29 Uhr

schluckebier
Posts: 1059
Nutzer
Zitat:
Original von eye-BORG:
Zeitweise existierten zig (zueinander nicht 100% kompatible) Modelle am Markt.


Das wiederum hätte nicht schlimm sein müssen. Ich finde sogar, dass so etwas Vorteile haben kann, denn so sind Softwarehersteller gezwungen, sich an die Vorgaben zu halten (und systemkonform zu programmieren).

Hätte Commodore in schnelleren Zyklen neue Modelle herausgebracht, die eben nur im Rahmen der Vorgaben abwärtskompatibel gewesen wären, hätten sich die Softwarehäuser auch eher bemühen müssen, ihre Programme sauberer zu schreiben.

Zitat:
Wie hätte ein Außenstehender beurteilen sollen, ob CDTV, A500+, A600 oder A4000 das richtige Gerät für ihn ist?

Gar nicht, eben weil (abgesehen vom A4000) kaum Unterschiede bestehen.

Zitat:
Die reinrassigsten Flops in der Amiga-Geschichte waren für mich A500+ und A600 - das hätte sich Commo besser sparen sollen und stattdessen den A1200 (absoluter Hit, aber zu spät) schneller auf den Markt bringen müssen.

Absolut richtig.

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27.12.2006, 22:54 Uhr

eye-BORG
Posts: 1282
Nutzer
Thema "Kompatibilität": Naja, da hast Du ja prinzipiell schon Recht. Aber was nützt es, wenn sich die Softwareschmieden eben trotz allem nicht daran halten und die Programme auf der neusten Hardware abstürzen? Das sorgt in erster Linie für Frust beim User, der die Schuld für den Absturz leider zuerst der Hardware zuweist und sich über den nicht systemkonformen Quelltext nur wenig Gedanken macht. Ich entsinne mich, daß sogar der A1200 -trotz allen Lobs- in der Anfangszeit wegen der "gegenüber A500+ und A600 noch geringeren Kompatibilität" (das war der ungefähre Wortlaut aus der Amiga Special) gerügt wurde. Dies fand ich schon immer unfair, denn irgendwann mußte der Schnitt mit dem veralteten, lahmen 68000 vollbracht werden.

Thema "Modellvielfalt": Mit den verschiedenen Amiga-Modellen sollten unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Das Problem war nur, daß Commodore selbst nicht wußte, wen sie nun mit welchem Gerät ansprechen wollten. Für wen war nun eigentlich der A600 gedacht? Für Einsteiger? Doch welche Vorteile bot er gegenüber dem A500? Warum sollte jemand noch in Zeiten des A4000 zum A3000 ohne AGA greifen? Wegen dem SCSI-Controller, der zur Enttäuschung aller dem A4000 fehlte? Und welche Daseinsberechtigung hatte noch das CDTV? Es gab kaum Software! Sollten Spieler mit diesem Gerät im schlichten CD-Player-Gehäuse angelockt werden? Wohl kaum, denn es gab eigentlich nur A500-Portierungen von Disk direkt auf CD.

Ich behaupte es nach wie vor: Hätte Commodore es noch geschafft, die AAA-Modelle Amiga 5000 und Amiga 1300 vor der Insolvenz auf den Markt zu bringen und hätte noch wenigstens 10.000 dieser Geräte an den Mann gebracht, dann wäre es entweder zumindest nicht so schnell zur Insolvenz gekommen oder wir wären trotz der Insolvenz Meilen weiter gekommen, da sich die daraufhin folgenden Entwicklungen von Drittherstellern (Phase 5 etc.) an der neuesten Hardware orientiert hätten. Schade ist das Sterben von Commo vor dem Launch von AAA vor allem in der Hinsicht, daß Escom ja AAA-Rechner weiterproduziert hätte, wenn es denn solche gegeben hätte. Doch Escom griff auf den letzten Entwicklungsstand zurück und der lautete eben AGA - also A1200 und A4000T.

Naja, zumindest können wir uns noch glücklich schätzen, daß die Insolvenz Commodore nicht vor der Veröffentlichung von A4000 und A1200 ereilt hat, denn dann -und da bin ich mir absolut sicher- wäre die Community heute nicht mal mehr halb so groß. Zwar gibt es noch immer viele Anhänger von OCS-Amigas, aber A1200-Tower, bestückt mit PPC oder 68060 und Grafikkarte dürften sicher den größten Teil der Userschaft ausmachen.
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eye-BORG

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[ Dieser Beitrag wurde von eye-BORG am 27.12.2006 um 22:55 Uhr geändert. ]

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27.12.2006, 23:22 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@eye-BORG:
>> aber A1200-Tower, bestückt mit PPC oder 68060 und Grafikkarte
>> dürften sicher den größten Teil der Userschaft ausmachen.

Kann ich mir nicht denken. Ich gehe eher davon aus, dass die Emulator-User den größten Anteil ausmachen.

>> da sich die daraufhin folgenden Entwicklungen von
>> Drittherstellern (Phase 5 etc.) an der neuesten Hardware
>> orientiert hätten.

Aber bestimmt nicht, wenn die Userbasis lediglich 10000 gewesen wäre. Stell Dir mal vor, der 1200er wäre nur 10000 mal verkauft worden - nie im Leben hätte Phase 5 dann dafür die PPC-Karten entwickelt.

Ciao,
Andreas.

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28.12.2006, 00:01 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@eye-BORG:
> Thema "Kompatibilität": Naja, da hast Du ja prinzipiell schon Recht.
> Aber was nützt es, wenn sich die Softwareschmieden eben trotz allem
> nicht daran halten und die Programme auf der neusten Hardware
> abstürzen?

Tja, dann muss der Betriebssystemhersteller eben dafür sorgen, dass die alten Programme doch nicht abstürzen, und sich die Softwarehersteller zukünftig besser an die Standards halten.

> Das sorgt in erster Linie für Frust beim User

Na eben! Nur agieren die Softwarehersteller nun mal in Eigeninteresse, also bezogen auf die jetzt verkauften Produkte, und nicht ob diese in zwei oder fünf Jahren noch auf den dann erhältlichen Rechnern lauffähig sind. Andere Betriebssystemhersteller scheinen es aber zu schaffen, dass die Programme auch nach Jahren noch kompatibel sind.

> Das Problem war nur, daß Commodore selbst nicht wußte, wen sie nun
> mit welchem Gerät ansprechen wollten.

Sehe ich nicht ganz so. Nur waren sie sich scheinbar nicht im Klaren darüber, wie schnell die Konkurrenz aufgeholt hat und wieviel besser der A500-Nachfolger werden musste. A500+/A600 waren m.E. schlichtweg überflüssig. Schon anstelle des A500 hätte etwas wie der A1200 kommen müssen.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 28.12.2006 um 00:05 Uhr geändert. ]

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28.12.2006, 02:14 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von schluckebier:
Zitat:
Original von eye-BORG:
Zeitweise existierten zig (zueinander nicht 100% kompatible) Modelle am Markt.

Das wiederum hätte nicht schlimm sein müssen. Ich finde sogar, dass so etwas Vorteile haben kann, denn so sind Softwarehersteller gezwungen, sich an die Vorgaben zu halten (und systemkonform zu programmieren).
systemkonform ja, aber AOS1.3 Kompatibilität fürs CDTV einhalten zu müssen, obwohl vor diesem bereits AOS2.0 veröffentlicht war, ist mit nichts ernsthaft zu begründen.
Zitat:
Zitat:
Wie hätte ein Außenstehender beurteilen sollen, ob CDTV, A500+, A600 oder A4000 das richtige Gerät für ihn ist?

Gar nicht, eben weil (abgesehen vom A4000) kaum Unterschiede bestehen.


Zwischen AOS2.0 und AOS1.3 bestehen doch deutliche Unterschiede.
Zwischen 1MB und 2MB Chip-RAM auch. Und ob man 7MHz 68000 noch unterstützen soll, wenn gleichzeitig 25MHz 68030 mit echtem 32Bit RAM verfügbar ist... (Der hier nicht erwähnte A3000 existierte vor CDTV, A500+ und A600).

Zitat:
Original von eye-BORG:
Ich entsinne mich, daß sogar der A1200 -trotz allen Lobs- in der Anfangszeit wegen der "gegenüber A500+ und A600 noch geringeren Kompatibilität" (das war der ungefähre Wortlaut aus der Amiga Special) gerügt wurde. Dies fand ich schon immer unfair, denn irgendwann mußte der Schnitt mit dem veralteten, lahmen 68000 vollbracht werden.

An sich schon, aber "modern kontra kompatibel" war mitunter eine Ausrede. In den Entwicklerunterlagen zu AOS3.1 sagen Commodore-Entwickler selbst, dass sie (für CD³²) diverse Bugs gefixt haben, die auch die Abwärtskompatiblität betrafen und somit Software wieder zum Laufen brachte, die unter AOS3.0 oder sogar schon AOS2.0 den Dienst verweigert hatte.
Ohne die moderneren Features von AOS2.0/3.0 wegzuschmeißen.

Zitat:
Original von CarstenS:
Andere Betriebssystemhersteller scheinen es aber zu schaffen, dass die Programme auch nach Jahren noch kompatibel sind.

Andere Betriebssystemhersteller beschäftigen auch eine Entwicklungsabteilung, die nur mit dem Thema Abwärtskompatiblität beschäftigt ist, die größer als ganz weiland Commodore ist.

Und deren Kompatibilität wird mitunter nur dadurch gewährleistet, dass für ganz konkrete, gut bekannte Programme spezifische workarounds hergestellt werden.

Wenn Du z.B. ein nacktes WinXP ohne 3rd-Party Software installierst und dann die Registry durchsuchst, wirst Du staunen, für wieviele Programme, die Du gar nicht installiert hast und vermutlich nie installieren wirst, dort bereits Konfigurationen hinterlegt sind.

mfg
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Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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28.12.2006, 02:18 Uhr

whose
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Zitat:
Original von CarstenS:
@eye-BORG:

Tja, dann muss der Betriebssystemhersteller eben dafür sorgen, dass die alten Programme doch nicht abstürzen, und sich die Softwarehersteller zukünftig besser an die Standards halten.

> Das sorgt in erster Linie für Frust beim User

Na eben! Nur agieren die Softwarehersteller nun mal in Eigeninteresse, also bezogen auf die jetzt verkauften Produkte, und nicht ob diese in zwei oder fünf Jahren noch auf den dann erhältlichen Rechnern lauffähig sind. Andere Betriebssystemhersteller scheinen es aber zu schaffen, dass die Programme auch nach Jahren noch kompatibel sind.


Naja... wenn Du es mal realistisch betrachtest, gibt es da viele "Ausfälle". Viele Programme, die unter WinME noch ihren Dienst taten, haben sich mit XP von der Bühne verabschiedet und wurden entweder durch neue Versionen oder Alternativ-Programme ersetzt. Das ist beim Mac nicht wirklich anders.

Gerade wenn "mies" programmiert wurde, verstand MicroSaft keinen Spaß. Entweder, man hielt sich an die Vorgaben oder war raus.

Im Endeffekt macht es nur die Masse der Anbieter, daß es immer "Ersatz" für beliebte Programme gibt, entweder in Form eines Updates oder eben in Form eines Konkurrenzproduktes.

Das ist etwas, was dem Amiga leider abhanden gekommen ist und auch im Public Domain oder Freeware-Bereich derzeit nicht so wirklich funktioniert.

Prinzipiell ist es nahezu überall so, daß Kompatibilität bis zu einem gewissen Grad "garantiert" wird. Alles, was aus diesem Rahmen fällt, wird seinem Schicksal überlassen. Die OS4-Entwickler halten das nicht viel anders.

Andererseits haben die das Kunststück fertiggebracht, sogar einen (wenn auch sehr kleinen) Teil alter Spiele auf OS4 laufen zu haben. Ich habe vorhin dazu einen Post auf AmigaWorld gesehen und es ausprobiert. MegaBalls3 läuft tatsächlich direkt auf OS4.

Grüße

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28.12.2006, 02:23 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von CarstenS:
A500+/A600 waren m.E. schlichtweg überflüssig. Schon anstelle des A500 hätte etwas wie der A1200 kommen müssen.


Du meinst wohl A500+. Zu dem Zeitpunkt wäre AGA wohl noch nicht möglich gewesen. Aber zumind. 68020/14MHz hätten drin sein müssen. Und CDTV zu diesem Zeitpunkt nicht veröffentlichen, sondern Spieleherstellern das Konzept und Prototypen vorstellen.
Und statt des A600 dann A1200, aber mit 68030/25MHz, evtl auch höher getaktetes AGA. Und dann CD³², mit selben Prozessor/Grafikchips, aber natürlich FastRAM onBoard, sonst wäre der Prozessor sinnlos gewesen. Und mit mehr Spielen zum Erscheinungsdatum, was wg. o.g. Punkt dann ja auch möglich gewesen wäre.

mfg
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28.12.2006, 09:19 Uhr

eye-BORG
Posts: 1282
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Einen weiteren Grund für den Niedergang Commdores sehe ich in der mißratenen Preispolitik. Währen der A1200 relativ günstig für 899,-- DM daherkam, sollte man für den A4000 stolze 4.500,-- DM entrichten. Auch der A4000/030 war mit 2.500,-- DM vollkommen überteuert. Das war der Hauptgrund, weswegen sich der Amiga im Profibereich nicht so recht durchzusetzen vermochte. Wie war die Preisdifferenz zwischen A1200 und A4000 zu begründen? Wegen der größeren CPU und dem bißchen mehr RAM? Oder wegen den Steckplätzen auf dem Mainboard?

Commodore hielt -was A500+ und A600 angeht- viel zu lange am alten 68000er fest. Hier hätte man spätestens mit dem 68020 loslegen müssen. Auch waren die ECS-Bildschirm-Modi nur bedingt zu gebrauchen. Was soll man schon mit einem Producitivity-Modus (der ja prinzipiell zu begüßen war aufgrund der augenschonenden Bildwiederholfrequenz), wenn ich nur 4 Farben aus 64 anzeigen kann? Ein Desktop soll keine Spielwiese sein, sieht aber in 4 Farben doch recht trist aus, zumal die Farben ja auch durchaus ihren Sinn und ihre Daseinsberechtigung (fernab von Look and Feel) haben bei einem modernen OS (Unterscheidung von Schaltflächen und Piktogrammen etc.).

Alles Jammern hilft ja nun leider nichts mehr. Commodore ist Vergangenheit.
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28.12.2006, 10:36 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@Holger:
> Du meinst wohl A500+.

Genau, sorry.

> Zu dem Zeitpunkt wäre AGA wohl noch nicht möglich gewesen.

Weil AGA noch nicht existierte. Das hätte Commodore aber mittels höherer bzw. konsequent ausgerichteter Entwicklungsausgaben ändern können.

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28.12.2006, 10:40 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@whose:
> Viele Programme, die unter WinME noch ihren Dienst taten, haben sich
> mit XP von der Bühne verabschiedet

Sicher - das liegt aber daran, dass XP ein völlig anderes Betriebsssystem als ME ist (angefangen von den ganz unterschiedlichen Kerneln). Das sehe ich beim AmigaOS trotz der graphischen und funktionellen Änderungen nicht so.

> Gerade wenn "mies" programmiert wurde, verstand MicroSaft keinen Spaß.
> Entweder, man hielt sich an die Vorgaben oder war raus.

Na das hat Commodore dann wohl versäumt.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 28.12.2006 um 10:49 Uhr geändert. ]

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28.12.2006, 11:24 Uhr

whose
Posts: 2156
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Zitat:
Original von CarstenS:
@whose:
> Viele Programme, die unter WinME noch ihren Dienst taten, haben sich
> mit XP von der Bühne verabschiedet

Sicher - das liegt aber daran, dass XP ein völlig anderes Betriebsssystem als ME ist (angefangen von den ganz unterschiedlichen Kerneln). Das sehe ich beim AmigaOS trotz der graphischen und funktionellen Änderungen nicht so.


Naja, beim OS4 vollzieht sich schon eine ziemliche Änderung im Gegensatz zu den 68K-Varianten. Bei OS4 ist allerdings in manchen Bereichen die Kompatibilität erstaunlich hoch (und in anderen erstaunlich niedrig). Man muß halt abwägen, was einem wichtiger ist beim OS, neue Funktionalität oder extrem hohe Kompatibilität.

Ich selbst kann mit den bisherigen "Ausfällen" recht gut leben, die für mich wichtigen Programme laufen alle und die Alternativ-Programme zu manchem "Ausfall" beginnen, die alten Programme an Funktionalität zu überholen.

MooVid z.B. vermisse ich gar nicht mehr, DVPlayer setzt dem Thema auf Amiga schon die Krone auf, und das, obwohl es bisher "nur" V0.58 ist.

Sobald ich die Vollversion besitze, kann ich auch vernünftig AVIs anschauen :D

Zitat:
> Gerade wenn "mies" programmiert wurde, verstand MicroSaft keinen Spaß.
> Entweder, man hielt sich an die Vorgaben oder war raus.

Na das hat Commodore dann wohl versäumt.


Ausgerechnet das hat Commodore ja nicht versäumt. Versäumt hat Commodore vor allem eine vernünftige Modellpolitik und eine wirklich gute Betreuung der Entwickler, die sich an die Regeln hielten. Und noch einiges mehr. Z.B. die rechtzeitige Einstellung der PC-Reihe, welche ja personelle (und auch finanzielle) Resourcen band.

Grüße

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28.12.2006, 11:36 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@whose:
> Naja, beim OS4 vollzieht sich schon eine ziemliche Änderung im
> Gegensatz zu den 68K-Varianten.

Ich bezog mich auf AmigaOS 1.3 vs. 2.0. :)

> Ausgerechnet das hat Commodore ja nicht versäumt.

Wenn dies der Hauptgrund für die Inkompatibilitäten war, dann m.E. schon. Meiner Meinung nach kann man den Usern Inkompatibilitäten nur mit gewaltiger Marktmacht oder drastischen Verbesserungen "verkaufen". Commodore hatte beim A500+/600 nichts von beidem. Allerdings habe ich natürlich leicht reden, immerhin habe ich einen Informations- und Wissensvorsprung von rund 15 Jahren im Vergleich zu Commodore...

> Versäumt hat Commodore vor allem eine vernünftige Modellpolitik und
> eine wirklich gute Betreuung der Entwickler, die sich an die Regeln
> hielten. Und noch einiges mehr.

Natürlich.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 28.12.2006 um 11:44 Uhr geändert. ]

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28.12.2006, 12:01 Uhr

whose
Posts: 2156
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Zitat:
Original von CarstenS:
@whose:
> Naja, beim OS4 vollzieht sich schon eine ziemliche Änderung im
> Gegensatz zu den 68K-Varianten.

Ich bezog mich auf AmigaOS 1.3 vs. 2.0. :)


Ah, ok ;) Da war die Inkompatibilität aber auch nicht sooo dramatisch. Aussfallrate lag irgendwo bei 2% (glaube ich. Da gabs mal irgendwo in einem Magazin ne Analyse zu, ich weiß aber nicht mehr, welches Mag das war und ob meine 2% so korrekt sind). Da war die 2.0-Hardware (A500+) schon mehr ein Problem.

Zitat:
> Ausgerechnet das hat Commodore ja nicht versäumt.

Wenn dies der Hauptgrund für die Inkompatibilitäten war, dann m.E. schon. Meiner Meinung nach kann man den Usern Inkompatibilitäten nur mit gewaltiger Marktmacht oder drastischen Verbesserungen "verkaufen". Commodore hatte beim A500+/600 nichts von beidem.


Naja, über den "Sinn" dieser Modelle hat man sich schon bei deren Erscheinen trefflich gestritten. Meiner Meinung nach hätte man sich diesen Unsinn wirklich verkneifen sollen. Ein Mehrnutzen, wie von Dir erwähnt, hatte man da ja nicht wirklich mit.

Obwohl sich der 600er heutzutage als Bastelmaschine ob seiner Größe ziemlich etabliert hat ;)

Zitat:
Allerdings habe ich natürlich leicht reden, immerhin habe ich einen Informations- und Wissensvorsprung von rund 15 Jahren im Vergleich zu Commodore...

Um zu sehen, daß gerade diese beiden "traurig-berühmten" Modelle ein Schuß ins Knie waren, brauchte man diesen Vorsprung nicht wirklich. Die Marktzahlen gaben einem nach recht kurzer Zeit guten Aufschluß darüber.

Die Fachjournalisten fragten Commo schon in der "geheimen" Konferenz (in Frankfurt damals), auf der diese Modelle vorgestellt wurden, welchen Nutzen man als Anwender davon hätte und vom C=-Management kam nichts wirklich brauchbares dazu.

Ums auf den Punkt zu bringen: Das damalige C=-Management bestand nicht gerade aus Leuten, denen es um den Fortbestand des Unternehmens ging. Das zeigte sich dann auch eine ganze Weile später, als C=-USA (resp. -Cayman Islands) anfing, die Töchter zu plündern...

Grüße

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28.12.2006, 12:35 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@whose:
> Aussfallrate lag irgendwo bei 2%

2 Prozent??? Die lag m.E. - bei Spielen - etwa 10mal so hoch.

> Da war die 2.0-Hardware (A500+) schon mehr ein Problem.

Inwiefern? Mir wäre neu, dass es gravierende ECS-Probleme gegeben hat.
Selbst auf dem A1200 (Commodore-Version) kann man viele dieser Problemspiele spielen - wenn man Kickstart 1.3 darauf betreibt.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 28.12.2006 um 12:41 Uhr geändert. ]

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28.12.2006, 12:59 Uhr

whose
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Zitat:
Original von CarstenS:
@whose:
> Aussfallrate lag irgendwo bei 2%

2 Prozent??? Die lag m.E. - bei Spielen - etwa 10mal so hoch.

> Da war die 2.0-Hardware (A500+) schon mehr ein Problem.

Inwiefern? Mir wäre neu, dass es gravierende ECS-Probleme gegeben hat.
Selbst auf dem A1200 (Commodore-Version) kann man viele dieser Problemspiele spielen - wenn man Kickstart 1.3 darauf betreibt.


Und man somit auf OCS "degraded". Mit ECS gabs schon Probleme, vor allem, wenn manche Entwickler OS-Strukturen für "Stunts" nutzten und bestimmte Einträge dort für eigene Zwecke mißbrauchten, statt die auf 0 zu setzen, wie vorgeschrieben.

Viele Spiele liefen recht problemlos unter OS2.x. Ich hatte meinen A500 recht früh auf 2.0 und ECS gebracht, hatte mit den alten Spielen aber auch wenig Ärger damals (manchmal war es nötig, auf OCS zurückzuschalten, das wars dann aber meist).

Ich sags mal so: Die Inkompatibilitäten stammen nicht nur von Kickstart 2.0, da spielten noch einige andere Faktoren eine Rolle. Da auf strikte Kompatibilität zu achten wäre wirtschaftlich gesehen eine ziemliche Verschwendung gewesen.

Es gab z.B. viel Ärger dadurch, daß bei 2.0 und vorhandenem ECS die Initialisierung des Rechners etwas anders ablief, was einigen Disketten-Spielen schon Kopfschmerzen machte. Es wäre aber Blödsinn gewesen, aus Rücksicht darauf die ECS-Möglichkeiten nicht direkt vom Start weg zu nutzen sondern erst "irgendwann" bei Bedarf zu aktivieren (was sicherlich auch nicht problemlos machbar gewesen wäre -> noch mehr Aufwand).

OS2.x brachte ja wenigstens einen gewissen Mehrnutzen mit sich, was man vom 500+ (der Hardware) ja nun nicht gerade behaupten konnte.

Wie gesagt, manche Entscheidungen des C=-Managements waren schwer bis gar nicht nachvollziehbar...

Grüße

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:boing: µA1 PPC 750GX-800
:boing: A4000 PPC 604e-233

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28.12.2006, 15:36 Uhr

Kronos
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Zitat:
Original von eye-BORG:
Einen weiteren Grund für den Niedergang Commdores sehe ich in der mißratenen Preispolitik.


Soweit zustimm.

Zitat:
Währen der A1200 relativ günstig für 899,-- DM daherkam, sollte man für den A4000 stolze 4.500,-- DM entrichten. Auch der A4000/030 war mit 2.500,-- DM vollkommen überteuert.

Ganz falsches Beispiel, beim A2000 und 3000 hat :commo: bis zu 10000DM bei Prodktstart verlangt, ohne das die Geräte entspechenden Mehrwert boten (oder auch nur ausgereift waren). Selbst beim A1000 war das schon mit ein Grund warum der ST überhaupt Fuss fassen konnte.

Die Preise für die 4000er waren damals absolut im Rahmen (verglichbare Apples waren teurer, und 486(DX) etwa gleich teuer). Auch war der Preis absolut o.k. im Vergleich zu einem aufgerüsteten A2000 (der dann kein AGA gehabt hätte).

Zitat:
Das war der Hauptgrund, weswegen sich der Amiga im Profibereich nicht so recht durchzusetzen vermochte. Wie war die Preisdifferenz zwischen A1200 und A4000 zu begründen? Wegen der größeren CPU und dem bißchen mehr RAM? Oder wegen den Steckplätzen auf dem Mainboard?

Der Profibereich war nicht das Problem, da galten selbst A3000T als billig im Vergleich zu anderen Video-Lösungen. Dumm nur das die Geräte für andere Profianwendungen nicht viel taugten (CAD@50Hz ?? nein danke ...).

Das Problem war eher das es keine Aufsteigergeräte gab, bzw. das Erweiterungen nur an den kleinen ODER an den grossen Amigas liefen.

Wenn ich daran denke wie lange mein Kumpel an einem zusammengebastelten A500 seine Videos&Co produzierte (und davon hat er zumnindest teilweise gelebt) bis es er dann doch mal auf nen BigBox-Amiga umstieg.

Das Problem war mit dem A4000/30 gelöst, nur leider wars da schon fast zu spät.


MfG
Kronos
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29.12.2006, 03:42 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von whose:
Viele Spiele liefen recht problemlos unter OS2.x. Ich hatte meinen A500 recht früh auf 2.0 und ECS gebracht, hatte mit den alten Spielen aber auch wenig Ärger damals (manchmal war es nötig, auf OCS zurückzuschalten, das wars dann aber meist).

Ich sags mal so: Die Inkompatibilitäten stammen nicht nur von Kickstart 2.0, da spielten noch einige andere Faktoren eine Rolle. Da auf strikte Kompatibilität zu achten wäre wirtschaftlich gesehen eine ziemliche Verschwendung gewesen.

Eine große, wenn nicht sogar die größte Quelle von Problemen bei Spielen, die eh das OS ignorierten, war der höhere Eigenbedarf des OS am RAM für diverse Verwaltungsstrukturen. Das tut dann halt weh, wenn sich ein Programm an eine absolute Adresse in den Speicher laden will. Da das Hinzufügen von FastRAM das Problem entschärfte, weil dann viele der Strukturen automatisch verlagert wurden, hat jeder eine andere Erinnerung an die Größenordnung der Kompatibilitätsprobleme.
Zitat:
Es wäre aber Blödsinn gewesen, aus Rücksicht darauf die ECS-Möglichkeiten nicht direkt vom Start weg zu nutzen sondern erst "irgendwann" bei Bedarf zu aktivieren (was sicherlich auch nicht problemlos machbar gewesen wäre -> noch mehr Aufwand).
Bei AGA hat man es gemacht...

Abgesehen davon können die ECS-Eigenschaften so viel nu auch wieder nicht an Problemen verursacht haben. Die sogenannten FAT-Agnus Chips wurden ja auch in regulären A500 verbaut und die konnten neben dem optionalen (per Lötbrücke zu aktivierendem) 1MB-ChipRAM auch ohne zusätzliche Aktivierung schon großere Blitbereiche adressieren und kannten das Super-Hires Flag (auch wenn Denise damit nichts anfangen konnte)
Da gab es keine Aufschreie wegen nicht mehr funktionierenden Spielen.
So viel mehr brachte das volle ECS auch nicht.
Zitat:
OS2.x brachte ja wenigstens einen gewissen Mehrnutzen mit sich, was man vom 500+ (der Hardware) ja nun nicht gerade behaupten konnte.
OS-seitig war selbst der Name "A500+" irreführend. In der großen Linie der Sprung von A2000 zu A3000 und bei der kleinen von A500 zu A500+?

Der Rechner hätte anders heißen und mind. eine 68020 haben müssen und evtl. hätte man aus betriebswirtschaftlicher Sicht den A500 noch ne Weile parallel weiter laufen lassen sollen, weil dieser "A500+" resp. "A600" an eine teils andere Zielgruppe gerichtet gewesen wäre.

mfg
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Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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29.12.2006, 03:46 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Kronos:
Der Profibereich war nicht das Problem, da galten selbst A3000T als billig im Vergleich zu anderen Video-Lösungen. Dumm nur das die Geräte für andere Profianwendungen nicht viel taugten (CAD@50Hz ?? nein danke ...).

Das war der A3000. Der A4000 war aufgrund von IDE statt SCSI für viele dieser Profis inakzeptabel.

Für den A3000 wollte HP sogar eine Lizenz kaufen, um ihn als LowEnd-Workstation zu vermarkten. Wo wir schon bei Fehlentscheidungen von Commodore sind...

mfg
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29.12.2006, 05:21 Uhr

Vip
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@GMKai:

1. Wir haben früher den C=64 und später den AMIGA nur genutzt, weil es keine besseren Alternativen gab. Auf den Sauteueren PC, gabs es nur M$DOS, und die Grafischen bzw. Soundtechnischen möglichkeiten waren besch..eiden. Für die Industrie hat es aber gereicht.

2. Die Homecomputer waren sehr günstig, und die Leistung war enorm. Leider waren der C=64 und AMIGA nicht die ersten Computer, so hatten die halt keine Chance für den ernsten einsatz. So mussten die halt als Spiel und Spaß Computer fürs Kinderzimmer herhalten.

3. C= wollte raus aus dem Spielecomputer Image, leider hat C= die Konkurenz völlig unterschätzt.
Und man sollte niemals vergessen, das der AMIGA fast dem Untergang geweiht war, und durch C= gerettet wurde. Und der A500 hatte am anfang sehr grosse Verkaufs schwierigkeiten. Die Leute waren halt zufrieden mit den C=64. Durch die finanzierung von den C=64 verkäufen wurde der A500 gestützt.

Man wollte einen C=65 produzieren, das man aber leider wegen den A500 sein gelassen hat.

4. Tarimel war erstmal ein Schreibmaschinen Fabrikant, dann katte er großen erfolg mit Taschenrechner. Der C=64 war sein Glücksgriff, der AMIGA sein Untergang.

Und damit schließt sich dann auch das damalige kapitel.... für immer.

Und wenn der letzte :commo: 64 und :dance1: AMIGA Freak nicht gestorben ist, dann leben die Homecomputer noch heute.

Schöne Sylvester Fete Wünscht
Vip

PS: Und nim die sache nicht so ernst. Die Geschihte ist vorbei.

PPS: Die früheren StarWars Filme fand ich auch besser, als die heutigen. Was solls? :D








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Ich halte einfach meinen Rand, und staune über das Wunder Leben wie ein Kind.

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29.12.2006, 18:07 Uhr

jopower
Posts: 364
Nutzer
Ich war etwa 16,17 Jahre alt, da hat mich mein Lehrer gefragt, was für einen Computer er sich kaufen soll und kann man an einen Amiga überhaupt einen Drucker anschließen - schließlich will er ja mit dem Computer Briefe schreiben etc...
Der Gute hat sich dann einen PC gekauft, weil der Amiga mit allem Drum und dran locker das Doppelte gekostet hat - Hauptgrund: Word Perfekt mit fast 900 DM !
Auch wenn sich die Software nach dem Drucker richtet und nicht wie bei Windows der Drucker nach der Software, ist das erste Kaufargument immer noch der Preis - und da war der Amiga eben zu teuer, da ein Kunde mit Null Ahnung eben nicht vergleichen kann - nur anhand des Preises. Und das wird immer so sein.





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CDTV-Tuner

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19.01.2007, 04:03 Uhr

Vip
Posts: 471
[Benutzer gesperrt]
@jopower:

Ich finde es saublöd, das die Treiber meist für Windows geschrieben, und nicht für die Allgemeinheit freigelegt wird.

Immer diese sch*** Windows emphelungen der Hardwareherrsteller, machen es den Kunden leicht Windows zu nutzen. Aber anderen OS Herstellern schwer, die vorzüge ihres Betriebsystems den Kunden schmakhaft zu machen.

Computer Noobs denken doch schon längst, nur weil auf der Tastatur die Windows symbole augedruckt, und Desingnet for Windows XP oder Vista Aufkleber auf der Hardware prangert, die Hardware von Microsoft kommt.

Ein Windows PC. :angry:

Naja, die Hardwarehersteller halten ihren Hintern wie "Stricher" in richtung Microsoft.

Nur Cherry hat sich "Erdreistet" eine Linux Tastatur auf den Markt zu bringen.

Wobei man da wieder von Schubladendenken sprechen kann.

Ich habe mal so eine "Geek" Tastatur ohneaufgedrukten Zeichensatz gesehen.

PS: Ich hätte gern, Universelle Hardware Componenten, ohne Patent Blahfasel, und Marken Hype gesehen. Alle Arbeiten zusammen und entwickeln Standards. Was gerade so bei den Hardwareherstellern abläuft, kann man echt als "Pervers" bezeichnen. Jeder will das Monopol erreichen, und dann die Preise kräftig anheben.




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19.01.2007, 04:30 Uhr

Archeon
Posts: 1810
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[ Dieser Beitrag wurde von Archeon am 19.01.2007 um 04:31 Uhr geändert. ]

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