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amiga-news.de Forum > Get a Life > UN-Klimarat: Anstieg der Temperaturen "beispiellos" [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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12.02.2007, 23:21 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Die klimatischen Veränderungen der vormenschlichen Vergangenheit sind physikalisch unsinnige Argumente? Dass es auf diesem Planten schon mal wärmer war als heute, ist ein physikalisch unsinniges Argument?


Wenn nicht dieselbe Situation vorliegt (was nicht der Fall ist): Ja.

Zitat:
Ich zweifle den Trend nicht an. Ich zweifle dessen propagierte Ursache an

Du zweifelst die Physik an.

Zitat:
, und ich zweifle an, dass man ein mal gemachte Fehler wieder rückgängig machen kann, allein in dem man das falsche Verhalten einschränkt.

Das ist ein völlig anderes Thema. Die Modelle sagen auch nicht voraus, dass durch eine reduzierte CO2-Freisetzung die Temperatur sinken wird.

Zitat:
Zweifeln ist nicht unwissenschaftlich. Ohne Zweifel hätte jede Forschung ein Ende. Denn ohne Zweifel gibt es keine Fragen und kein Suchen mehr.

Zweifeln ohne konkreten Anlass ist unwissenschaftlich. Verwechsel das jetzt bitte nicht damit, dass es unwissenschaftlich sei, weitere Details zu erforschen. Dazu bedarf es keiner Zweifel.

Zitat:
So leise, dass ich schon lange keinen mehr gehört habe. Teak ist immer noch hoch im Kurs. Da gehören hohe Zölle darauf. Man bekommt die Leute nur über das Portemonai.

Da hast Du leider recht.

Zitat:
Das bisschen Wald hier reicht nicht mal für Deutschland allein. Mach Dir bitte nichts vor. Wir sind in Sachen Umweltschutz Spitzenreiter. Das hat an der Misere jedoch nichts ändern können. Von diesem Planeten veschwinden täglich Wälder von der Fläche des Saarlandes. Da sind der verlgeichsweise winzige bayrische Wald und die Eifel ein schwacher Trost.

So hab ich das auch nicht gemeint. Der Wald muss natürlich weltweit erhalten bleiben, wenn die Situation nicht verschlimmert werden soll.

Zitat:
Welchen Druck? Den Druck der Märkte, die nach Billigwaren rufen? Ja, wir sind gen Osten ein Beisiel. Ein Beispiel für beispiellose Dummheit. Schon mal mit einem Inder mitten aus dem Volk über das Thema diskutiert? Ich schon. Mit mehreren. Das ist sehr ernüchternd.

Ich habe noch mit keinem Inder dieses Thema diskutiert, aber ich glaube Dir.

Auch wenn die Politik in den letzten 40 Jahren viele Möglichkeiten aus der Hand gegeben hat, ist es nicht so, dass gar keine Möglichkeit besteht, Druck zu machen. Natürlich sind die Möglichkeiten nicht so gut, wie die, die Russland gegenüber Weißrussland und der Ukraine hat. Darum wird es auch helfen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Auch wenn es etwas dauern wird.

Zitat:
Natürlich nicht. Die werden die Lektion, wie wir, am eigenen Leib lernen müssen. Sie sind noch nicht so weit. Die eigene Existenz, der eigene wirtschaftliche Erfolg, rangiert weit über dem Schutz der Umwelt. Nicht nur in den oberen Etagen. Da natürlich um so mehr.

Mit unserer Hilfe bestehen gute Chancen, dass es schneller gehen wird als bei uns.

Tschüß


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13.02.2007, 01:23 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@NoImag:

> Wenn nicht dieselbe Situation vorliegt (was nicht der Fall ist): Ja.

Dieselbe Situation wie was? Du scheinst nicht zu verstehen. Es geht mir umfolgendes:

Ja, der Temeraturanstieg wird durch CO² aus der Verbrennung fossiler Energieträger beschleunigt. Nein, dieses zustätzliche CO² ist nicht ursächlich für den Temperaturanstieg. Auch ohne dieses zustäzliche CO² steigen die Temeraturen, eben nur langsamer. Und ich bin längst nicht davon überzeugt, dass die Geschwindigkeit der Erwärmung durch weniger CO²-Ausstoß verringert werden kann. Nicht, weil ich mich für so besonders schlau halte, sondern weil es dazu aus Fachkreisen sehr kritische Stimmen gibt, die ebenfalls nachvollziehbare Argumente haben. Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass Wissenschaftler die das anders sehen, dümmer sind als die Heilsverkünder, die die Lösung aller Probleme in weniger CO² sehen. Wäre ja schön, wenns so simpel wäre. Ich glaube nun mal nicht daran.

Na, und wenn wirbel diesen TV-Beitrag richtig verstanden hat, schaufeln wir uns mit jedem Weniger an Luftverschmutzung das eigene Grab. I-)

> Du zweifelst die Physik an.

Keineswegs. Ich zweifle an, dass menschliches Verhalten ursächlich ist für Klimaveränderungen.

> Zweifeln ohne konkreten Anlass ist unwissenschaftlich.

Ich habe einen konkreten Anlass, dem Du Dich gänzlich verschließt.

> Darum wird es auch helfen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Auch wenn es etwas dauern wird.

50, 80 Jahre? Eines Volkes Mentalität so grundlegend zu ändern, bedarf es mehr als einer Generation; und ein oder zwei Katastrophen, die schmerzhaft zum Umdenken zwingen.

In tropischen Regionen sieht man ein paar Grad mehr oder weniger nicht so dramatisch wie wir. Die müssen keinen Winter entbehren. Bei uns ist das sichtbar. Dort (noch) nicht. Starke Stürme? Extreme Regenfälle? Normalität. Ein Zyklon ist ein Zyklon. Ab gewissen Windgeschwindigkeiten, spielen ein paar Km/h mehr oder weniger keine Rolle mehr. Monsum ist Monsum, egal ob 80 oder 100 Liter pro m².

Das kommt nicht von mir. Ich gebe hier nur wieder, wie meine indischen Kollegen das Thema Klimawandel aus ihrem eigenen Alltag heraus empfinden. Die sehen das sehr gelassen. Wirds halt ein wenige wärmer. 48 statt 45 C°. Was solls.... Da muss noch viel passieren, damit die sich dort bedroht fühlen. Hinzu kommt, dort nimmt niemand dergestalt Anteil am Schicksal seiner Mitmenschen, wie das hier der Fall ist. Der Egoismus ist weit ausgeprägter. Nachteil und Schwächen anderer werden ohne alle Skrupel zum eignen Vorteil genutzt. "Who cheats best, lives best." Das nimmt Dir auch keiner übel. Normalität. Wer es anders macht, gilt als Schwächling. Wird verächtlich belächelt.

Ein 1,1 Milliarden Volk. Mehr als die 10-fache Einwohnerzahl von Deuschland will so schnell wie möglich westlichen Lebenstandard (materiell) erreichen. Da ist kein Platz für Umweltbewusstsein, was zunächst mal Gemeinschaftssinn voraussetzt und von jedem auch persönliche Einschränkung und Opfer verlangt.

Nur eines der Schwellenländer. In China sinds noch mal 1,3 Milliarden.

Industrie: Fehlende Umwelschutzauflagen verringern Kosten, locken ausländische Investoren an. Welches Schwellenland wird sich diesen Standortvorteil wegen nobler Reden aus dem Westen selbst zerstören?

> Mit unserer Hilfe bestehen gute Chancen, dass es schneller gehen wird als bei uns.

Ich zweifle daran. Wäre gut, wenn ich mich darin irren würde. Ein wirksamer Faktor zur Beschleunigung wäre gelebtes Verbraucherbewusstsein. Nur kaufen, was von A bis Z nachweisbar umweltschonend Hergestellt wurde, vom Zulieferer bis hin zur Logistik.

Ein schöner Traum. Denn die Preise müssen niedrig bleiben. Lieber saubillig als sauber.

Der einzige Bereich, wo der Trend gegenläufig ist, sind Lebensmittel, der einige Bereich, wo die Herstellungskette rückverfolgbar ist. Bio ist in. Was man auf der Haut trägt, darf dagegen ruhig vor Gift strotzen. Hauptsache es ist billig. Die suche nach Textilien von sauberen Labeln gerät zur Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. In allen anderen Breichen, E-Geräte zum Beispiel, völlige Fehlanzeige. Man wird angeguckt, als würde man vom Mars kommen. Jetzt wissen die Verkäufer ja wenigstens schon, was ROHS-konform ist. Hilft nur dem Klimaschutz recht wenig.

Nachtrag:

> Das ist ein völlig anderes Thema. Die Modelle sagen auch nicht
> voraus, dass durch eine reduzierte CO2-Freisetzung die Temperatur
> sinken wird.

Sie sagen aus, dass sich der Temperaturanstieg durch weniger CO²-Freisetzung verlangsamen wird. Ich gebe zu, das klingt schön, schön einfach. Zu einfach. Ich zweifle das an. Siehe oben.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 13.02.2007 um 01:27 Uhr geändert. ]

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13.02.2007, 23:29 Uhr

NoImag
Posts: 1050
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Zitat:
Original von Maja:
Ja, der Temeraturanstieg wird durch CO² aus der Verbrennung fossiler Energieträger beschleunigt. Nein, dieses zustätzliche CO² ist nicht ursächlich für den Temperaturanstieg. Auch ohne dieses zustäzliche CO² steigen die Temeraturen, eben nur langsamer.


Die auf physikalischen Zusammenhängen basierenden Modelle sagen aus, dass der überwiegende Teil der Erwärmung auf das zusätzliche CO2 zurückzuführen ist. Damit ist das zusätzliche CO2 ursächlich für die Veränderung. Ohne das zusätzliche CO2 bräuchten wir uns keine großen Sorgen zu machen.

Zitat:
Und ich bin längst nicht davon überzeugt, dass die Geschwindigkeit der Erwärmung durch weniger CO²-Ausstoß verringert werden kann. Nicht, weil ich mich für so besonders schlau halte, sondern weil es dazu aus Fachkreisen sehr kritische Stimmen gibt, die ebenfalls nachvollziehbare Argumente haben. Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass Wissenschaftler die das anders sehen, dümmer sind als die Heilsverkünder, die die Lösung aller Probleme in weniger CO² sehen. Wäre ja schön, wenns so simpel wäre. Ich glaube nun mal nicht daran.

Weniger CO2 ist nicht die Lösung aller Probleme, aber es vereinfacht die Lösung der Probleme, die durch die Klimaänderung verursacht werden.

Zitat:
> Du zweifelst die Physik an.

Keineswegs. Ich zweifle an, dass menschliches Verhalten ursächlich ist für Klimaveränderungen.


Indem Du die wesentliche Aussage (ich meine keineswegs Details) der auf physikalischen Zusammenhängen basierenden Modelle anzweifelst, zweifelst Du die Physik an. Es gibt nur 2 mögliche Ursachen, sollte die Kernaussage (keine Details!) der Modelle falsch sein: Entweder ist die Physik falsch, oder es gibt einen Effekt, der nicht berücksichtigt wird, aber entscheidende Bedeutung hat. Es gibt keinen Hinweis auf einen bisher nicht bekannten Effekt. Ihn zu postulieren ist daher unwissenschaftlich (und damit auch unphysikalisch). Egal ob Du Dich also auf die erste oder die zweite Möglichkeit berufst, Du zweifelst die Physik an.

Zitat:
> Zweifeln ohne konkreten Anlass ist unwissenschaftlich.

Ich habe einen konkreten Anlass, dem Du Dich gänzlich verschließt.


Weil das eben kein konkreter Anlass ist.

Tschüß


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14.02.2007, 00:59 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@NoImag:

> Die auf physikalischen Zusammenhängen basierenden Modelle sagen
> aus, dass der überwiegende Teil der Erwärmung auf das zusätzliche
> CO2 zurückzuführen ist.

Lassen wir das. Wenn ich jetzt noch damit anfange, dass man nicht über absolute Werte verfügt, was die in der Atmosphäre vorhandene und die jährlich weltweit ausgestoßenen Mengen an CO² (zusätzlich und natürlichen Ursprungs) betrifft, und man von daher kaum wirklich etwas darüber sagen kann, welcher Teil vom zusätzlichen CO² stammt, drehst Du mir noch durch. ;)

Ich zweifle die Physik nicht an. Ich zweifle auch nicht die Beschleunigung der Erwärmung durch zusätzliches CO² an. Das sollte erst mal reichen.

> Weil das eben kein konkreter Anlass ist.

Das ist Deine Sichtweise. Womit Du auch nicht weit davon entfernt bist, in Teilen die Physik anzuzweifeln.

EoD Das führt zu nichts. Wir drehen uns im Kreis. Du denkst gerade aus und vertraust darauf, alles wäre berechenbar. Es liegt mir fern, dieses Vertrauen erschüttern zu wollen.

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14.02.2007, 13:18 Uhr

dandy
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Zitat:
Original von Maja:
@NoImag:

> Die auf physikalischen Zusammenhängen basierenden Modelle sagen
> aus, dass der überwiegende Teil der Erwärmung auf das zusätzliche
> CO2 zurückzuführen ist.

Lassen wir das. Wenn ich jetzt noch damit anfange, dass man nicht über absolute Werte verfügt, was die in der Atmosphäre vorhandene und die jährlich weltweit ausgestoßenen Mengen an CO² (zusätzlich und natürlichen Ursprungs) betrifft, und man von daher kaum wirklich etwas darüber sagen kann, welcher Teil vom zusätzlichen CO² stammt,


Laut diesem Beitrag hier verfügt man sehr wohl über absolute Werte:
The Independent

The thing that really convinced me was the graphs connecting the increase of carbon dioxide in the environment and the rise in temperature, with the growth of human population and industrialisation. The coincidence of the curves made it perfectly clear we have left the period of natural climatic oscillation behind and have begun on a steep curve, in terms of temperature rise, beyond anything in terms of increases that we have seen over many thousands of years.
...
But it's only in the past decade that I have come to think about the question of whether or not what I, or anybody else, has been doing, could have contributed to the change in the climate of the planet that is undoubtedly taking place. When I was a boy in the 1930s, the carbon dioxide level was still below 300 parts per million. This year, it reached 382, the highest figure for hundreds of thousands of years.

I'm 80 now. It's not that I think, like any old man, that change is wrong. I recognise that the world has always changed. I know that. But the point is, it's changing more extremely and swiftly than at any time in the past several million years. And one of the things I don't want to do is to look at my grandchildren and hear them say: "Grandfather, you knew it was happening - and you did nothing."

Zitat:
Original von Maja:
...
Ich zweifle die Physik nicht an. Ich zweifle auch nicht die Beschleunigung der Erwärmung durch zusätzliches CO² an. Das sollte erst mal reichen.


Sicher?
Du weißt also schon, was Du Deinen Enkeln antwortest, wenn sie Dich eines Tages fragen sollten: "Oma, Du wußtest, daß es passiert - und hast NICHTS getan???"?

--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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19.02.2007, 21:24 Uhr

NoImag
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Zitat:
Original von Maja:
Du denkst gerade aus und vertraust darauf, alles wäre berechenbar. Es liegt mir fern, dieses Vertrauen erschüttern zu wollen.


Hier irrst Du. Als Physiker weiß ich nur zu genau, dass nicht alles berechenbar ist. Allerdings habe ich als Physiker auch gelernt, Aussagen von Modellen einzuschätzen. Meistens bedeutet eine Unzulänglichkeit eines Modells keineswegs, dass die zentrale Aussage des Modells falsch ist. In den letzten Jahren (inzwischen muss man fast schon Jahrzehnte schreiben), wurden die Klimamodelle erheblich verbessert. An der Grundaussage der Modelle hat dies nichts geändert. Ich habe den Eindruck, dass Du ein diffuses Misstrauen gegenüber physikalischen Berechnungen hast.

Zitat:
> Weil das eben kein konkreter Anlass ist.

Das ist Deine Sichtweise. Womit Du auch nicht weit davon entfernt bist, in Teilen die Physik anzuzweifeln.


Du hast als Argument gebracht, dass es in der Vergangenheit bereits große Klimaänderungen gegeben hat. Wenn eine Klimaänderung beobachtet wird, aber noch nichts weiter untersucht wurde, dann ist die von Dir vorgebrachte Tatsache ein konkreter Anlass, natürliche Einflüsse als Ursache für möglich zu halten. Über diesen Punkt sind wir aber schon lange hinaus. Heute wäre ein konkreter Anlass, dass sich die Klimaänderung nicht durch menschliche Einflüsse quantitativ erklären lassen würde oder dass natürliche Einflüsse die Klimaänderung ebenfalls quantitativ erklären könnten. Beides ist aber nicht der Fall. Allein die Tatsache, dass es in der Vergangenheit erhebliche natürliche Klimaschwankungen gegeben hat, ist nicht konkret, es ist ausgesprochen diffus. Deine Ausführungen über die Unwissenheit der Menschheit (womit Du prinzipiell Recht hast), sind ebenfalls nicht konkret, sondern ausgesprochen diffus. Auf Basis diffusen Unbehagens können aber keine Entscheidungen getroffen werden. Es ist schade, dass Du nicht bereit bist, Dich dieser Erkenntnis zu stellen.

Tschüß






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19.02.2007, 21:26 Uhr

NoImag
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@dandy:

Die Werte sind nur Schätzungen, da hat Maja schon recht. Allerdings halte ich die Schätzungen im Gegensatz zu Maja nicht für weit hergeholt.

Tschüß


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20.02.2007, 00:03 Uhr

Maja
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@NoImag:

> Allerdings habe ich als Physiker auch gelernt, Aussagen von
> Modellen einzuschätzen. Meistens bedeutet eine Unzulänglichkeit
> eines Modells keineswegs, dass die zentrale Aussage des Modells falsch ist.

Es gibt drei zentrale Aussagen:
1.) Die Temperaturen steigen global an. Das ist richtig.

2.) Dieser Temperaturanstieg wird durch CO² in der Erdatmosphäre ausgelöst. Auch das ist richtig.

3.) Ein Teil dieses Temperaturanstiegs wird durch CO² aus der Verbrennung fossiler Energieträger verursacht. Auch das ist richtig.

Wobei 2. zunächst mal nur eine rein logische Schlussfolgerung ist. Dazu braucht man erst mal nicht zu rechnen. Ferner ist nicht bekannt, ob nicht auch noch andere Faktoren eine wie große Rolle spielen. Bleibt das CO² als einziger bekannter Faktor. Also konzentriert man sich darauf. Ist ja auch in Ordnung.

Was ich bezweifel ist, dass sich der Umfang von 3. auch nur annähernd zuverlässig berechnen lässt.

> Allein die Tatsache, dass es in der Vergangenheit erhebliche
> natürliche Klimaschwankungen gegeben hat, ist nicht konkret, es ist
> ausgesprochen diffus.

Na, das ist nun aber eine sehr gewagte Aussage. Und im Kontext auch interessant. Du willst mich hier davon überzeugen, dass man eine Klimaentwicklung auf Basis geschätzter Werte über Jahrzehnte im Voraus mehr zuverlässig als unzuverlässig berechnen kann. Zweifelst die Erkenntnisse über eine sehr gegenständlich erfassbare Vergangenheit an. Erkenntnisse, die in weiten Teilen auch auf Physik beruhen, der ich doch ohne Zweifel glauben soll. ?( ;)

> Es ist schade, dass Du nicht bereit bist, Dich dieser Erkenntnis zu stellen.

Siehe oben. Wie stark der Temperaturanstieg nun tatsächlich durch menschliches Verhalten beeinflusst wird, ist mindestens ebenso diffus wie die Antwort auf die Frage, warum die Dinosaurier ausstarben. Es sind immerhin ebenfalls Klimaforscher, die an der zumindest einigermaßen verlässichen Berechenbarkeit zweifeln, die anzweifeln, dass sich brechnen lässt, wie viel CO² eingespart werden muss, um über n Jahre eine Verringerung des Termperaturanstiegs von n C° zu erreichen. Das fängt schon damit an, dass es keine absoluten Zahlen gibt. Weder über die Menge von "unnatürlichem", noch von natürlichem CO² in der Atmosphäre. Alle Berechnungen beruhen auf Schätzugen. Schätzungen die ebenso nahe an den realen Werten liegen können, wie sie davon entfern sein können. Jede Abweichung von den absluten Werten potenziert sich in Langzeitberechnungen. Dashalbe halten einige Klimaforscher diese Langzeitprognosen auf dieser Basis für höchst unseriöse Panikmache. Das hole ich mir nicht aus dem hohlen Bauch hervor.

Und noch mal, damit das nicht in Vergessenheit gerät: Das ist für mich kein Anlass, in Sachen Umwelt die Sau raus zu lassen. Nur sollten wir nicht den Fehler machen zu meinen, man brauche nur den CO²-Ausstoß zu reduzieren und alles wird wieder gut. Es ist mindestens ebenso wahrscheinlich, dass das nicht so viel wie erhofft oder, wenns ganz dumm kommt, vielleicht sogar gar nichts bringen wird.

Mehr will ich damit gar nicht sagen.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 20.02.2007 um 00:03 Uhr geändert. ]

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20.02.2007, 23:30 Uhr

NoImag
Posts: 1050
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Zitat:
Original von Maja:
@NoImag:
> Allein die Tatsache, dass es in der Vergangenheit erhebliche
> natürliche Klimaschwankungen gegeben hat, ist nicht konkret, es ist
> ausgesprochen diffus.

Na, das ist nun aber eine sehr gewagte Aussage. Und im Kontext auch interessant. Du willst mich hier davon überzeugen, dass man eine Klimaentwicklung auf Basis geschätzter Werte über Jahrzehnte im Voraus mehr zuverlässig als unzuverlässig berechnen kann. Zweifelst die Erkenntnisse über eine sehr gegenständlich erfassbare Vergangenheit an. Erkenntnisse, die in weiten Teilen auch auf Physik beruhen, der ich doch ohne Zweifel glauben soll. ?( ;)


Ich zweifel keineswegs die Erkenntnisse über die Vergangenheit an. Was ich bereits versucht habe zu erklären ist, dass die Erkenntnisse über die Vergangenheit nur zur Schlussfolgerung berechtigen, dass starke Klimaänderungen grundsätzlich natürliche Ursachen haben können. Es lässt aber keinen direkten Schluss auf das hier und heute zu. Der hier und heute gemessene Temperaturanstieg lässt sich mit den bekannten natürlichen Ursachen physikalisch nicht erkären. Dies ist kein Widerspruch zu den Erkenntnissen über die Vergangenheit, weil die Bedingungen in der Vergangenheit andere waren als heute! Die von Dir bezweifelten Berechnungen zum Temperaturanstieg aufgrund des höheren Anteils an Treibhausgasen in der Atmosphäre basieren auf physikalischen Zusammenhängen. Welches physikalische Argument hast Du, diese physikalischen Zusammenhänge anzuzweifeln?

Tschüß


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21.02.2007, 01:18 Uhr

Maja
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@NoImag:

Hab ich alles längst mehrmals hier geschrieben. Ich werds nicht noch mal wiederholen. Du redest an mir vorbei, als sei ich Luft. Ich zweifele keine physikalischen Zusammenhänge an. Ich zweifele die Physik nicht an. Ich zweifle den Trend und die Tatsache nicht an, dass ein Teil davon durch uns beeinflusst wird. Ich zweifele nur an, dass verlässliche Aussagen darüber möglich sind, welcher Umfang dieser Einfluss durch uns hat. Ich sauge mir das nicht aus den Finger. Es gibt eine Reihe von Klimaforschern, die diese Dinge nun mal etwas anders berachten. Das alles ignorierst Du ganz einfach. Wenn schon Wissenschaftler derselben Fachrichtung einander anzweifeln, dann wird es noch legitim sein, wenn ich nicht alles als in Stein gemeißelt hinnehme.

Und nun: EoD

Du behälst Deine Meinung. Ich behalte meine Meinung. Die Welt wird allein davon sicher nicht aus den Fugen geraten. Geschweige denn die Physik. In 30 Jahren werden wir wissen, wer recht hatte. Die CO2-Jünger oder deren Zweifler. Inzwischen sorgen wir dafür, dass nicht mehr so viel CO² freigesetzt wird. Ganz einfach. :)

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22.02.2007, 11:14 Uhr

dandy
Posts: 2553
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Zitat:
Original von Maja:
@NoImag:

...
Ja, der Temeraturanstieg wird durch CO² aus der Verbrennung fossiler Energieträger beschleunigt. Nein, dieses zustätzliche CO² ist nicht ursächlich für den Temperaturanstieg. Auch ohne dieses zustäzliche CO² steigen die Temeraturen, eben nur langsamer.


Also ist dieses zustätzliche CO² nicht ursächlich für den Temperaturanstieg, aber sehr wohl für dessen Beschleunigung.

Zitat:
Original von Maja:

Und ich bin längst nicht davon überzeugt, dass die Geschwindigkeit der Erwärmung durch weniger CO²-Ausstoß verringert werden kann.


Wäre aber logisch...

Zitat:
Original von Maja:

Nicht, weil ich mich für so besonders schlau halte, sondern weil es dazu aus Fachkreisen sehr kritische Stimmen gibt, die ebenfalls nachvollziehbare Argumente haben. Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass Wissenschaftler die das anders sehen, dümmer sind als die Heilsverkünder, die die Lösung aller Probleme in weniger CO² sehen.
Wäre ja schön, wenns so simpel wäre.


Wäre ja schön, wenn Du Dich nicht nur in nebulösen Andeutungen ergehen würdest, sondern auch mal mit nachprüfbaren Links zu Deinem Sourcen kommen könntest...

Zitat:
Original von Maja:

...
Sie sagen aus, dass sich der Temperaturanstieg durch weniger CO²-Freisetzung verlangsamen wird. Ich gebe zu, das klingt schön, schön einfach. Zu einfach. Ich zweifle das an. Siehe oben.


Bitte erkläre mal, warum Du das anzweifelst - ebenfalls siehe oben.
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 22.02.2007 um 11:53 Uhr geändert. ]

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22.02.2007, 11:49 Uhr

dandy
Posts: 2553
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Zitat:
Original von Maja:
@NoImag:

...
Wie stark der Temperaturanstieg nun tatsächlich durch menschliches Verhalten beeinflusst wird, ist mindestens ebenso diffus wie die Antwort auf die Frage, warum die Dinosaurier ausstarben.


Zwar dezent O.T., aber dennoch interesant:

Deep Impacts - Tiefe Einschläge

Zitat:
Original von Maja:

...
Weder über die Menge von "unnatürlichem", noch von natürlichem CO² in der Atmosphäre. Alle Berechnungen beruhen auf Schätzugen.


Hmmm - zumindest die Menge, die durch die Verbrennung von Erdölprodukten entsteht, sollte sich in relativ engen Grenzen ermitteln lassen. Schließlich ist bekannt, wieviel Erdöl jährlich weltweit gefördert wird, wieviel davon als Heiz- bzw. Treibstoff verbrannt wird und wieviel CO² bei dieser Verbrennung anfällt...

Dasselbe sollte für Erdgas gelten...

Gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber, wieviel CO² täglich weltweit aus "Erfrischungsgetränken" (Cola, Limo, Wasser, Bier, ...) in die Atmosphäre gelangt?

Zitat:
Original von Maja:

Schätzungen die ebenso nahe an den realen Werten liegen können, wie sie davon entfern sein können. Jede Abweichung von den absluten Werten potenziert sich in Langzeitberechnungen. Dashalbe halten einige Klimaforscher diese Langzeitprognosen auf dieser Basis für höchst unseriöse Panikmache. Das hole ich mir nicht aus dem hohlen Bauch hervor.


Ist auch bekannt, auf wessen Gehaltsliste diese Klimaforscher stehen?
Du weißt ja:
"Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Rauchen doch nicht gesundheitsschädlich. (gez. Dr. Marlboro)"

Zitat:
Original von Maja:

Und noch mal, damit das nicht in Vergessenheit gerät: Das ist für mich kein Anlass, in Sachen Umwelt die Sau raus zu lassen. Nur sollten wir nicht den Fehler machen zu meinen, man brauche nur den CO²-Ausstoß zu reduzieren und alles wird wieder gut. Es ist mindestens ebenso wahrscheinlich, dass das nicht so viel wie erhofft oder, wenns ganz dumm kommt, vielleicht sogar gar nichts bringen wird.

Mehr will ich damit gar nicht sagen.


Und ich will nur sagen, daß jedes bisschen, mit dem die Umweltsituation heute vebessert wird, uns und unseren Geldbeuteln und unseren Nachkommen und deren Geldbeuteln (mal ganz zu schweigen von Gesundheit und Lebensqualität) auf lange Sicht eigentlich nur gut tun kann...
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 22.02.2007 um 11:51 Uhr geändert. ]

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25.02.2007, 00:30 Uhr

Vip
Posts: 471
[Benutzer gesperrt]
Ich glaube den Politikern genauso wenig wie den Wissenschaftlern.

Lügen können die Quaksalber ja diesmal nicht, weil wir ja alle schon den Klimawandel miterleben.

Um der Öl Lobby gerecht zu werden, wird das alles um Hundert Jahre verschoben.
Ein schelm wer böses dabei denkt. I-)

Seit gestern herrscht Juni Wetter bei mir, und ich liege im Bett (mein Lappy auf der Brust) mit Socken und Unterhose, und sonnst nix an.

Das Fenster ist offen, und die Luft ist kühl, aber nicht kalt.
Ich werde das Fenster diesmal über Nacht offen lassen.

Und das im FEBRUAR!!!

Und die Wisswnschafts Onkel erzählen mir das Märchen, das in den nächsten 100 Jahren das klima sich 1,1 bis 2,9 Grad erwärmt.

Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich laut lachen. ;(


PS: Ich gebs zu, ich mag das warme Wetter. Aber ob die Natur damit leben kann?
Zur Zeit erlebt man ja im Asiatischen Raum einen Wirtschaftsboom, und die Asiaten würden gern unseren Lebensstil Leben. Mich graut es vor der vorstellung, wenn plötzlich jeder Asiate sich ein Auto leisten kann.
Jeder zweite Asiate mit Auto, wäre für das Klima schon die Katastrophe.

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25.02.2007, 01:11 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@dandy:

CO² Entsteht nicht nur bei der Verbrennung von Öl und Gas. Wieviel vom CO² dann letztlich in die Atmosphäre gelangt, hängt dann von der bei der Verbrennung eingesetzter Technik ab. Zudem wird Öl nicht nur zur Energiegewinnung eingesetzt. Da wäre z. B. noch die Kunsstoffherstellung, die ebenfalls ein großer Ölkonsument ist.

> Gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber, wieviel CO² täglich
> weltweit aus "Erfrischungsgetränken" (Cola, Limo, Wasser,
> Bier, ...) in die Atmosphäre gelangt?

Oder beim Ausatmen? Lass nur, mir ist bei dem Thema nicht nach Scherzen zumute.

> Ist auch bekannt, auf wessen Gehaltsliste diese Klimaforscher stehen?

Auf wessen Gehaltsliste stehen die anderen? Jeder wird von irgendwoher bezahlt.

> Du weißt ja:
> "Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Rauchen doch nicht gesundheitsschädlich. (gez. Dr. Marlboro)"

Nein, das war mir bisher nicht bekannt. Aber danke für die Info. :smokin:

> Und ich will nur sagen, daß jedes bisschen, mit dem die
> Umweltsituation heute vebessert wird, uns und unseren Geldbeuteln
> und unseren Nachkommen und deren Geldbeuteln (mal ganz zu schweigen
> von Gesundheit und Lebensqualität) auf lange Sicht eigentlich nur gut tun kann...

Habe ich irgendwo etwas anderes behauptet? Na ja, für ausreichende Aktivitäten und Anstrengungen die Umwelt nachhaltig zu schützen, müssten allerdings gewaltige Summen investiert werden. Von daher hilft es höchstens den Geldbeuteln folgender Generationen. Es geht aber nicht primär um Geld.

@Vip:

Globale Erwärmung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass es überall dauerhaft wärmer wird. So einen milden Winter gabs schon häufiger in den vergangenen 10 Jahren. Der Golfstrom, der für unser gemäßigtes Klima von großer Bedeutung ist, kühlt langsam aus. Es könnte sein, dass es hier auch wieder kälter werden wird.

> Jeder zweite Asiate mit Auto, wäre für das Klima schon die Katastrophe.

Dafür reicht schon jeder 10. Aus der Richtung sehe ich auch die Probleme. Jede Einsparung wird an anderer Stelle wieder zunichte gemacht. Autos werden sparsamer und umweltfreundlicher. 10 Autos mit 10% des herkömmlichen Schadstoffausstoßes stoßen genauso viel Schadstoffe aus wie ein altes Auto. Von der wachsenden Umweltbelastung aus einer wachsenden Produktion ganz zu schweigen.

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25.02.2007, 10:38 Uhr

Flinx
Posts: 1073
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Zudem wird Öl nicht nur zur Energiegewinnung eingesetzt. Da wäre z. B. noch die Kunsstoffherstellung, die ebenfalls ein großer Ölkonsument ist.


Das wird bei der Entsorgung auch irgendwann fast komplett verbrannt (abgesehen von den Stücken, die im Hausmüll und damit auf der Deponie landen).

Zitat:
Jede Einsparung wird an anderer Stelle wieder zunichte gemacht. Autos werden sparsamer und umweltfreundlicher. 10 Autos mit 10% des herkömmlichen Schadstoffausstoßes stoßen genauso viel Schadstoffe aus wie ein altes Auto. Von der wachsenden Umweltbelastung aus einer wachsenden Produktion ganz zu schweigen.

Wir reden doch gerade über CO₂? Da ist eine Senkung auf 10% illusorisch, da es einfach das Zeug ist, was bei der Verbrennung übrigbleibt. Das ist kein "Schadstoff", den man (wie etwa Ruß oder Kohlenwasserstoffe) mittels Partikelfilter oder Katalysator wegfiltern kann.
Diese mangelnde Unterscheidung bemerkt man übrigens bei der aktuellen aufgeblasenen Diskussion auch bei vielen Politikern. Vor ein paar Tagen erst im DLF - der arme Minister ist vom Reporter wiederholt darauf angesprochen worden, daß der in der Diskussion befindliche Grenzwert nur mit vergleichsweise kleinen PKWs erreichbar ist, und ist trotzdem immer wieder auf nur ähnliche Themen (die "Erfolge" mit dem Einsatz der diversen Filter) ausgewichen, weil er entweder mangels elementarer Kenntnisse der Zusammenhänge die Frage nicht verstanden hat, oder weil er sie einfach nicht beantworten wollte.

Ich vermute auch, daß der mögliche Beitrag des Straßenverkehrs zum CO₂-Gehalt überbewertet wird. Aber wenn man dabei ernsthaft etwas erreichen wollte, wäre die vernünftigste Variante, die KFZ-Steuern komplett auf den Treibstoff umzulegen und gleichzeitig den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu machen und nicht, ihn zunehmend abzuschaffen (wie es die Bahn derzeit praktiziert).

Für viel wichtiger bezüglich CO₂-Bilanz halte ich allerdings, daß etwas gegen das Abholzen riesiger Waldbestände getan wird, die dann beispielsweise als Druckerpapier in unseren EDV-Anlagen landen. Aber dazu müßte man womöglich die ausufernde Bürokratie abbauen, und das will ja nun wirklich niemand...


Edit: Ich habe gerade mal das Quadrat-Zeichen bei CO² durch eine richtige tiefgestellte Zwei ersetzt - gibt es eigentlich einen Amiga-Brower, der das auch richtig anzeigt?


[ Dieser Beitrag wurde von Flinx am 25.02.2007 um 13:43 Uhr geändert. ]

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25.02.2007, 15:05 Uhr

Maja
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@Flinx:

> Das wird bei der Entsorgung auch irgendwann fast komplett verbrannt

Wobei das Stichwort "irgendwann" ist. Zudem gelangt ein Teil im Rahmen von DSD wieder in den Wertstoffkreislauf zurück. Wer soll beziffern können, welcher Anteil in welchem Zeitraum zur Belastung beträgt? Kann also kaum Grundlage für (seriöse) Berechnungen bezogen auf einen bestimmten Zeitraum sein.

>(abgesehen von den Stücken, die im Hausmüll und damit auf der Deponie landen).

Seit Juni 2006 darf nichts mehr unbehandelt deponiert werden. Muss alles vorher verbrannt werden.

> Da ist eine Senkung auf 10% illusorisch, da es einfach das Zeug ist, was bei der Verbrennung übrigbleibt.

Das war nur ein fiktives Beispiel. Bewusst überzeichnet, um deutlich zu machen, für wie illusorisch ich es halte, über die Reduzierung des CO²-Ausstoßes von einzelnen Kraftfahrzeugen irgendetwas erreichen zu können. Immer mehr Menschen weltweit kommen in die Lage sich ein Kraftfahrzeug leisten zu können. Die Belastung wird auch mit Co²-reduzierten Fahrzeugen insgesammt eher zunehmen. Darüber hinaus finden unsere ausgemusterten "Stinker" in östlichen Hemisphären reißenden Absatz.

Investitionen in diese Richtung halte ich für verschwendete Ressourcen und Zeit und rausgeworfenes Geld. Das wäre besser in die Erforschung alternativer Energieträger und Antriebstechniken angelegt. Brennstoffzellen, leistungsfähig und kompakt genug für den serienreifen Einsatz in PKWs zum Beispiel. Da passiert nicht wirklich was.

Diese neue EU-Richtlinie blockiert eigentlich nur Entwicklungen in die richtige Richtung, weil sich jetzt wieder nur auf herkömmliche Motorentechnik konzentriert wird.

> Aber wenn man dabei ernsthaft etwas erreichen wollte, wäre die
> vernünftigste Variante, die KFZ-Steuern komplett auf den Treibstoff
> umzulegen und gleichzeitig den öffentlichen Personennahverkehr
> attraktiver zu machen und nicht, ihn zunehmend abzuschaffen (wie es
> die Bahn derzeit praktiziert).

Nein! Aufhören mit dem nur verringern wollen. ÖPNV fährt überwiegend auch mit Diesel oder Strom aus CO²-ausstoßenden Kraftwerken. Wir müssen ganz weg vom Erdöl. Und aufhören mit der Lebenslüge, man könne mit ein bisschen weniger CO² in Deutschland etwas schaffen. Nur weg vom Erdöl ist der richtige Weg. Und zwar weltweit.

Planzenöl ist auch kein Geniestreich. Wo sollen die Massen von Raps angebaut werden, die nötig wären, alle Fahrzeuge ausreichend mit Treibstoff zu versorgen??

Das wird sich alles viel zu einfach gemacht.

> Für viel wichtiger bezüglich CO₂-Bilanz halte ich allerdings, daß
> etwas gegen das Abholzen riesiger Waldbestände getan wird, die dann
> beispielsweise als Druckerpapier in unseren EDV-Anlagen landen.
> Aber dazu müßte man womöglich die ausufernde Bürokratie abbauen,
> und das will ja nun wirklich niemand...

Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Holzindustrie weltweit auf nachhaltige Forstwirtschaft umstellen würde. Das wird überwiegend durch massive Korruption in Ländern mit großen Waldbeständen verhindert. Hauptsächlich betroffen Südamerika und Teile Südostasiens. Die großen, tropischen Regenwälder halt.

Der Verbraucher könnte Druck ausüben, in dem er mehr Wert auf die Herkunft des Rohstoffes Holz legt. Dazu muss man sich aber informieren, woran man Produkte aus ökologisch unbedenklichem Holz erkennt. Obendrein sind diese teurer. Da hakt es dann besonders beim Bürobedarf für Unternehmen bei zu vielen Controllern einfach nur aus, wenn erlerntes Wissen dem Umweltschutzgedanken diametral entgegen steht.

> Edit: Ich habe gerade mal das Quadrat-Zeichen bei CO² durch eine
> richtige tiefgestellte Zwei ersetzt - gibt es eigentlich einen
> Amiga-Brower, der das auch richtig anzeigt?

IE7 zeigt es hier richtig an. Kompromissvorschlag: Wir schreiben fortan Kohlendioxid oder schlicht CO2?

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25.02.2007, 17:25 Uhr

Wolfman
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Zitat:
Original von Maja:


> Du weißt ja:
> "Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Rauchen doch nicht gesundheitsschädlich. (gez. Dr. Marlboro)"

Nein, das war mir bisher nicht bekannt. Aber danke für die Info. :smokin:


Also ich als militanter Ex-Raucher wusste das schon, außerdem ist auch die Gewässerverschmutzung nicht auf Industrieabwässer zurückzuführen, sondern auf die vielen toten Fische - meint zumindest Dr. Beyer aus Leverkusen ;)
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25.02.2007, 20:00 Uhr

Flinx
Posts: 1073
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Zitat:
Original von Maja:

Nein! Aufhören mit dem nur verringern wollen. ÖPNV fährt überwiegend auch mit Diesel oder Strom aus CO²-ausstoßenden Kraftwerken. Wir müssen ganz weg vom Erdöl. Und aufhören mit der Lebenslüge, man könne mit ein bisschen weniger CO² in Deutschland etwas schaffen. Nur weg vom Erdöl ist der richtige Weg. Und zwar weltweit.

Langfristig sowieso. Aber kurzfristig muß man direkt am Verbrauch drehen. Und wenn man schon über den Verkehr redet, ist der öffentliche Nahverkehr der sinnvollere Ansatz, weil er je transportierter Person viel weniger Treibstoff verbraucht.
Aber insgesamt stimme ich mit Dir überein, daß der Anteil des Straßenverkehrs am Gesamtproblem eher unerheblich ist.
Zitat:
Der Verbraucher könnte Druck ausüben, in dem er mehr Wert auf die Herkunft des Rohstoffes Holz legt. Dazu muss man sich aber informieren, woran man Produkte aus ökologisch unbedenklichem Holz erkennt. Obendrein sind diese teurer. Da hakt es dann besonders beim Bürobedarf für Unternehmen bei zu vielen Controllern einfach nur aus, wenn erlerntes Wissen dem Umweltschutzgedanken diametral entgegen steht.
Also die Beschaffung bei uns in der Firma hat da meines Erachtens überhaupt keine Wahlfreiheit. Sie würde vermutlich sogar gegen irgendwelche Gesetze verstoßen, wenn sie nicht das billigste kaufte. Bei den Ausschreibungen ist es jedenfalls so.
Zitat:
IE7 zeigt es hier richtig an. Kompromissvorschlag: Wir schreiben fortan Kohlendioxid oder schlicht CO2?
CO2 geht doch. Die Amiga-Browser zeigen es alle nicht an.

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25.02.2007, 20:11 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von Flinx:
Also die Beschaffung bei uns in der Firma hat da meines Erachtens überhaupt keine Wahlfreiheit. Sie würde vermutlich sogar gegen irgendwelche Gesetze verstoßen, wenn sie nicht das billigste kaufte. Bei den Ausschreibungen ist es jedenfalls so.

Ihr macht Ausschreibung wegen Büromöbeln?? Wieso werden die nicht einfach bestellt?

Jedenfalls kann der Kunde in Ausschreibungen aber auch die Eigenschaften unterbringen, auf die er Wert legt. Und wenn deine Firma auf ökologisch unbedenkliches Holz Wert legen würde, würde sie das in den Ausschreibungen fordern.
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25.02.2007, 20:40 Uhr

Maja
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@Flinx:

> Aber kurzfristig muß man direkt am Verbrauch drehen.

Sofern der Aufwand dafür nicht die wirklich zukunftsweisenden Projekte blockiert, ist das in Ordnung.

> Und wenn man schon über den Verkehr redet, ist der öffentliche
> Nahverkehr der sinnvollere Ansatz, weil er je transportierter
> Person viel weniger Treibstoff verbraucht.

Das ist schon richtig. In einem Ballungszentrum wohnend, könnte ich vielleicht sogar ganz auf den eigenen PKW verzichten. Nur leier ist ÖPNV auch nur den Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterlegen. Hier auf dem eher dünn besiedelten, flachen Land braucht man daher ein eigenes Fahrzeug. Es sei denn, man richtet sein Leben ganz und gar nach den Fahrplänen das ÖPNV aus, die sich hier an den Öffnungszeiten der Geschäfte orientieren.

> Also die Beschaffung bei uns in der Firma hat da meines Erachtens
> überhaupt keine Wahlfreiheit. Sie würde vermutlich sogar gegen
> irgendwelche Gesetze verstoßen, wenn sie nicht das billigste
> kaufte. Bei den Ausschreibungen ist es jedenfalls so.

Soweit mir bekannt ist, müssen nur Betriebe des öffentlichen Dienstes, Ämter und Behörden für alles und jedes öffentliche Ausschreibungen machen. Private Unternehmen können sich die Quelle ihrer Einkäufe per Einholung mehrer Angebote von selbst ausgewählten Anbietern auch selbst aussuchen. Ich wüsste nicht, dass sich daran etwas geändert hätte.

Und selbst wenn ausgeschrieben werden muss. Wie DrNOP schon schrieb: Der Kunde hat auch dann das Recht, die Beschaffenheit der Ware vorzugeben. Nur Möbel aus ökologisch unbedenklichem Holz wäre dann so eine notwendige Beschaffenheit.

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25.02.2007, 21:41 Uhr

Lemmink
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Hmmm, ich finde es jedenfalls immer nur "witzig" daß es meistens die gleichen Figuren sind, die die AKWs abschalten wollen (für die dann ersatzweise Kohlekraftwerke gebaut werden müssen, denn mit Solar und Wind reißt man z.Zt. wirklich nicht die Welle) die ganz vorne bei solchen Diskussionen mit dabei sind. Ich meine das ganz allgemein, nicht auf irgendjemanden hier bezogen.

Wenn man den CO2 Ausstoß verringen will, sollte man als erstes mal Fernreisen, vor allem mit dem Flugzeug von seinem Wunschzettel streichen. Für daß was die Jungs raushauen (und dann noch schön direkt in die höheren Atmosphärenschichten) könnten Heerscharen von Golf I und Ford Taunus auf deutschen Straßen rumtuckern.

Ach ja, Steaks sollte man dann auch weniger essen. Man vergisst, das auch Methan für die Atmosphäre nicht ganz so zuträglich ist. Ihr dürft jetzt mal raten wo völlig unbemerkt unglaubliche Mengen davon herkommen. Dagegen die alten Wiederkäuer mit nem Schlauch im Hintern an eine GTL (Gas to Liquid) Anlage anzuschließen hätten sicher Tierschützer etwas :lach:
--
Das Grauen hat viele Gesichter und mein Spiegel zeigt mir jeden Morgen ein neues.

Jetzt neuer, aber immer noch nicht interessanter: http://www.lemmink.joice.net

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25.02.2007, 22:11 Uhr

Maja
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@Lemmink:

Wenn das jetzt noch vertieft werden würde, könnte man am Ende bei einer Pfurzsteuer landen. "Konsquent" genug für derlei Schlussfolgerungen ist man in Brüssel bekanntlich. 8o ;)

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26.02.2007, 06:55 Uhr

dandy
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Zitat:
Original von Maja:
@Flinx:

...
Nein! Aufhören mit dem nur verringern wollen. ÖPNV fährt überwiegend auch mit Diesel oder Strom aus CO²-ausstoßenden Kraftwerken. Wir müssen ganz weg vom Erdöl. Und aufhören mit der Lebenslüge, man könne mit ein bisschen weniger CO² in Deutschland etwas schaffen. Nur weg vom Erdöl ist der richtige Weg. Und zwar weltweit.
...


Meine uneingeschränkte Zustimmung!
Solar erzeugter Wasserstoff rulez!

Vielleicht ist in diesem Zusammenhang auch mein Posting auf Aorg interessant (engl.; S.3):
Wasserstoff-Konzept
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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26.02.2007, 09:19 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von dandy:
Solar erzeugter Wasserstoff rulez!

Solar kann Wasserstoff erzeugen? Cool, hoffentlich reicht's für seinen täglichen Bedarf... :D
--
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26.02.2007, 10:23 Uhr

dandy
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Zitat:
Original von Maja:
@dandy:

CO² Entsteht nicht nur bei der Verbrennung von Öl und Gas.


Das ist mir durchaus bewusst...

Zitat:
Original von Maja:

...
Zudem wird Öl nicht nur zur Energiegewinnung eingesetzt. Da wäre z. B. noch die Kunsstoffherstellung, die ebenfalls ein großer Ölkonsument ist.


Es ging doch um Co2-Ausstoß und nicht um Ölverbrauch, oder?

Zitat:
Original von Maja:

> Gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber, wieviel CO² täglich
> weltweit aus "Erfrischungsgetränken" (Cola, Limo, Wasser,
> Bier, ...) in die Atmosphäre gelangt?

Oder beim Ausatmen? Lass nur, mir ist bei dem Thema nicht nach Scherzen zumute.


Du - das ist kein Scherz!
Das ist todernst gemeint!

Zitat:
Original von Maja:

...
> Und ich will nur sagen, daß jedes bisschen, mit dem die
> Umweltsituation heute vebessert wird, uns und unseren Geldbeuteln
> und unseren Nachkommen und deren Geldbeuteln (mal ganz zu schweigen
> von Gesundheit und Lebensqualität) auf lange Sicht eigentlich nur
> gut tun kann...

Habe ich irgendwo etwas anderes behauptet?


Naja, es las sich so pessimistisch - als ob Du davon überzeugt wärest, man könne eh nichts dran ändern...

Zitat:
Original von Maja:

Na ja, für ausreichende Aktivitäten und Anstrengungen die Umwelt nachhaltig zu schützen, müssten allerdings gewaltige Summen investiert werden. Von daher hilft es höchstens den Geldbeuteln folgender Generationen.


Hmmmmmmm - ich hatte hier eher an die Gelder gedacht, die jeder einsparen kann, wenn er sich die Solarenergie nutzbar macht.

Da kann man mit relativ wenig Mitteln viel erreichen.
So habe ich mir seinerzeit für ca. 10 DM Materialkosten ein Solarpaneel aus Altmaterial zusammengebastelt, mit dem ich im Sommer das Wasser im Kinderplanschbecken (ca. 800 l) aufgeheizt und gefiltert hatte. Hat einiges an Geld gespart im Vergleich zu das Becken jeden Morgen erneut mit Warmwasser (vom Durchlauferhitzer -
21 kWh) zu füllen...

Zitat:
Original von Maja:

Es geht aber nicht primär um Geld.


Geld ist aber offenbar die einzige Sprache, die Entscheidungsträger zu verstehen scheinen...


Zitat:
Original von Maja:

...
Der Golfstrom, der für unser gemäßigtes Klima von großer Bedeutung ist, kühlt langsam aus. Es könnte sein, dass es hier auch wieder kälter werden wird.
...


Nahhhh - der Golfstrom kühlt nicht aus, er schwächt sich ab/könnte zum Erliegen kommen (hängt mit Salzgehalt und Dichte zusammen):

Golfstrom

Ablenkung durch Labradorstrom und Corioliskraft
Neben dem Zusammentreffen mit dem Labradorstrom sorgt die Corioliskraft dafür, dass die nach Norden fließenden Wassermassen in Richtung Europa abgelenkt werden.


Thermohaline Zirkulation
Ein mindestens ebenso wichtiger Motor des globalen Wärmeübertragungsbandes, auch als globales Förderband bezeichnet, bzw. dieser atlantischen Zirkulation liegt am nördlichen Ende der Schleife. Das von reinem Wasser bekannte Dichtemaximum liegt bei 4,025 °C, verschiebt sich allerdings mit zunehmendem Salzgehalt zu tieferen Temperaturen. Dieses dichtere, kalte und salzreiche Wasser sinkt ab und zieht das wärmere Wasser nach Norden. Auf seiner Reise nach Norden verdunsten Teile des vom Golfstrom transportierten warmen Wassers (Evaporation). Dadurch wird der Salzgehalt, die Salinität des Wassers im Golfstrom erhöht, wodurch das Wasser im Nordatlantik schwerer wird als das umgebende Wasser und daher zu sinken beginnt. Dort wird die Nordatlantikdrift Teil des Nordatlantik-Tiefenwassers, einer südwärts gerichteten Meeresströmung.


Wirkung
Bedenkt man, dass nördlich des 50. Breitenkreises in Kanada ein ausgesprochen kaltes Klima herrscht, bei dem nur Moose und Flechten gedeihen, und in dieser Tundra nur kälteresistente Tiere wie Karibus leben, sieht es in Europa deutlich anders aus. Der Golfstrom beschert Mitteleuropa Laubwälder und saftige Wiesen, gute Bedingungen für Ackerbau und Viehzucht, und in den besonders nahe am Golfstrom liegenden Gebieten bewirkt er ganz besondere Möglichkeiten: In Cornwall und speziell auf den Scilly-Inseln wachsen denn auch Pflanzen, die sonst nur in wesentlich wärmeren Klimazonen heimisch sind. Palmen können dort die sonst harten Nord-Winter überleben. Der Logan Botanic Garden in Schottland profitiert stark vom Golfstrom: Einzelne Exemplare des Mammutblatts (Gunnera manicata) sind über 3 Meter hoch gewachsen.


Veränderungen durch Globale Erwärmung
Im Zusammenhang mit dem aktuellen Phänomen der globalen Klimaerwärmung haben Wissenschaftler die Befürchtung geäußert, dass der oben unter Thermohaliner Zirkulation beschriebene Absinkmechanismus in den nächsten 20-100 Jahren aus dem Gleichgewicht kommen könnte. Süßwasser, das durch die Erwärmung von der arktischen Polkappe abschmilzt, könnte den Golfstrom abschwächen, da die Dichte des Wassers durch den Süßwassereintrag verringert wird, und es nicht mehr tief absinkt. Das Resultat wäre eine Abschwächung und möglicherweise Verlagerung des Golfstromes (oder zumindest der Nordatlantikdrift), was einen Klimawechsel in Nordeuropa zur Folge hätte, mit signifikanten Konsequenzen. Ohne die globale Erwärmung würde sich eine maximale Reduktion der durchschnittlichen Temperatur in Europa um 5 Grad Celsius einstellen, die der zu erwartenden globalen Erwärmung lokal (in Europa) entgegenwirken würde. Ob bzw. ab wann sich die beiden Effekte gegenseitig aufheben würden, ist nur schwer vorhersagbar; denkbar ist, dass die Temperaturen in Europa zunächst leicht ansteigen würden, um dann dauerhaft um bis zu 5 Grad unter die heutigen Werte abzufallen [1].

Erkenntnisse aus Sediment- und Eisbohrkernen deuten darauf hin, dass sich vergleichbare Ereignisse in der Vergangenheit schon mehrmals abgespielt haben.


--
Ciao,

Dandy

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Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
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26.02.2007, 10:26 Uhr

dandy
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Zitat:
Original von DrNOP:
Zitat:
Original von dandy:
Solar erzeugter Wasserstoff rulez!

Solar kann Wasserstoff erzeugen? Cool, hoffentlich reicht's für seinen täglichen Bedarf... :D
--
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:lach:
Wenn ich das schon kann - warum soll Solar das dann nicht können?
So schwer ist das nun auch wieder nicht...
;)
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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26.02.2007, 13:20 Uhr

Maja
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@dandy:

> Es ging doch um Co2-Ausstoß und nicht um Ölverbrauch, oder?

Der Ölverbrauch gehört dazu. Du hattes den Gedanken eingebracht, der Umfang der weltweiten Verbrennung von Öl könnte in relativ engen Grenzen ermittelt werden und hattest Dich dabei auf die jährlichen Födermengen berufen. Darauf habe ich geantwortet.

> Du - das ist kein Scherz!
> Das ist todernst gemeint!

CO2 aus Getränken dürfte noch weniger releavant sein als es Autoabgase tatsächlich sind.

> Naja, es las sich so pessimistisch - als ob Du davon überzeugt wärest, man könne eh nichts dran ändern...

Das ist ein Missverständnis. Ich bin davon überzeugt, dass die Reduzierung des CO2-Ausstoßes allein nicht reicht, schon gar nicht, wenn das nur in Deutschland/Europa geschieht, und dass die Rolle der Abgase aus Kraftfahrzeugen dabei bedeutend überschätzt bzw. in der Öffentlichkeit absichtlich überzeichnet wird.

> Hmmmmmmm - ich hatte hier eher an die Gelder gedacht, die jeder einsparen kann, wenn er sich die Solarenergie nutzbar macht.

Mit Solar- und Sonnenenergie kann der gesamte Energiebedarf in Deutschland nicht gedeckt werden. Dazu ist der Umfang der dafür geeigneten Flächen nicht groß genug. Gleiches gilt für Wasserkraft. Wir werden immer auch auf andere Kraftwerkstechnologien angewiesen sein. Allerdings müssen das nicht Kohle und Atom bleiben. Es gibt noch andere, regenerative Energieträge. Biomasse zum Beispiel; sprich Methan.

Solar-/Fotovoltaikanlagen auf allen Dächern ist eine (schöne) Utopie. Das macht nicht auf jedem Haus wirklich Sinn. Je nach Lage/Ausrichtung sinkt die erreichbare Effizienz gegen null.

> Geld ist aber offenbar die einzige Sprache, die Entscheidungsträger zu verstehen scheinen...

Das ist leider wahr. Trifft auf private Haushalte aber genauso zu.

Was Deine Zitate zum Golfstrom betrifft:
Auskühlen = die Temperatur sinkt. Abschwächen ist nur ein anderer Name für dasselbe Kind.

Gemäß diesem Text schauts aber danach aus, als sollten wir hier für die Klimaerwärmung eher dankbar sein. ;)


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26.02.2007, 16:32 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von dandy:
Wenn ich das schon kann - warum soll Solar das dann nicht können?
So schwer ist das nun auch wieder nicht...
;)

Hm, ich hab's bisher nur zu Methan gebracht ... aber vielleicht liegt das am ungesunden Essen? I-) :nuke:
--
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26.02.2007, 17:04 Uhr

Solar
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Ey! Witze über Abwesende reißen, hm?

I-) :D :lach:

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26.02.2007, 20:49 Uhr

dandy
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Zitat:
Original von Maja:
@dandy:

> Es ging doch um Co2-Ausstoß und nicht um Ölverbrauch, oder?

Der Ölverbrauch gehört dazu. Du hattes den Gedanken eingebracht, der Umfang der weltweiten Verbrennung von Öl könnte in relativ engen Grenzen ermittelt werden und hattest Dich dabei auf die jährlichen Födermengen berufen. Darauf habe ich geantwortet.


Ach so - dann hatte ich Dich da falsch verstanden!

Zitat:
Original von Maja:

CO2 aus Getränken dürfte noch weniger releavant sein als es Autoabgase tatsächlich sind.


Hmmmm - einige tausend Tonnen dürften es täglich weltweit schon sein - und Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.

Zitat:
Original von Maja:

Das ist ein Missverständnis. Ich bin davon überzeugt, dass die Reduzierung des CO2-Ausstoßes allein nicht reicht, schon gar nicht, wenn das nur in Deutschland/Europa geschieht,


Hierin stimmen wir 100%-ig überein!

Zitat:
Original von Maja:

...und dass die Rolle der Abgase aus Kraftfahrzeugen dabei bedeutend überschätzt bzw. in der Öffentlichkeit absichtlich überzeichnet wird.


Stimmt schon - aber ich denke da auch eher an die Verbrennung fossiler Brennstoffe allgemein - egal zu welchem Zweck - sei es für Mobilität (KFZ, Schiff, Flugzeug), zur Energieerzeugung oder zu Heizzwecken...

Zitat:
Original von Maja:

Mit Solar- und Sonnenenergie kann der gesamte Energiebedarf in Deutschland nicht gedeckt werden. Dazu ist der Umfang der dafür geeigneten Flächen nicht groß genug.


Vielleicht darf ich Dich an dieser Stelle nochmal auf mein Posting auf Aorg hinweisen (engl.; S.3, 4. Posting):
Wasserstoff-Konzept

Zitat:
Original von Maja:

...
Was Deine Zitate zum Golfstrom betrifft:
Auskühlen = die Temperatur sinkt. Abschwächen ist nur ein anderer Name für dasselbe Kind.


Ach so war's gemeint!

Zitat:
Original von Maja:

Gemäß diesem Text schauts aber danach aus, als sollten wir hier für die Klimaerwärmung eher dankbar sein. ;)


Na - ich weiß nicht...

Letztes Jahr gegen Ende der Hitzeperiode habe ich es kaum noch ausgehalten!
Anfangs ging es noch: Ich hatte die Rolläden runter und wenn ich von draußen in die Wohnung kam, war es so angenehm wie in einem klimatisierten Raum - aber nach sechs Wochen ununterbrochener Hitze war das Haus derart aufgeheizt, daß ich nachts nicht mehr schlafen konnte.
Wollte ich mich dann mit einer kalten Dusche abkühlen, kam lediglich lauwarmes Wasser aus der Leitung.

Nee, laß mal - für *SO VIEL* Hitze bin ich nicht ausgelegt...



--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 26.02.2007 um 22:19 Uhr geändert. ]

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