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02.10.2007, 13:21 Uhr

Powerbook
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Ich meine jetzt nicht die, die jedes Jahr eine Daimleraktie von Omi geschenkt bekommen. Sondern wirklich die die kurzfristig an einer Aktie hängen / daytraden etc....

Ich bin gerade bei drei Zocks dabei


Absolute Capital Management
Das Hedge-Fond-Ding von Florian Homm, dass nach seinem Ausstieg um 90% nach unten ist. Bin bei einem Euro rein, steht bei 1,40.

Northern Rock
Kennt inzwischen wohl jeder. Noch mehr Risiko als bei der oberen Aktie, bei einem der Absturztage bei Euro 3,80 eingestiegen , steht bei 2,01. Autsch!

Balda
Fertigt unter anderem die iPhone Bildschirme. Kurs momentan ziemlich unten vom letzten Hoch, aber Firma ist sehr gut aufgestellt. Also hier eher kein Zock sondern was mittelfristiges.



Wer spielt auch an der Börse?

Gruß Powerbook

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02.10.2007, 13:25 Uhr

_PAB_
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@Powerbook:
Hi, ja, habe Erfahrung im Daytraden, bin aber derzeit "clean"...! ;-)

> ACM
Also: für Dich 40% Gewinn - raus da, nix wie raus, das ist höchstens noch ein Mantelgeschäft.

> Northern Rock
Man sollte niemals in fallende Messer greifen ! (Friedhelm Busch)

> Balda
Klingt interessant, habe den Namen auch irgendwie im Hinterkopf...

Apropos Daimler: was zum Geier ist da los !?!?
Schau Dir mal den 10-Tages Intraday-Chart an...


[ Dieser Beitrag wurde von _PAB_ am 02.10.2007 um 13:26 Uhr geändert. ]

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02.10.2007, 15:06 Uhr

Powerbook
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>> ACM
>Also: für Dich 40% Gewinn - raus da, nix wie raus, das ist höchstens >noch ein Mantelgeschäft.
Hm? Na, eigentlich noch nicht, denn grundsätzliche Änderungen in der Holding werden doch erst am 10. 10. beschlossen. So wie die Vorschusslorbeeren an der Börse aussehen, werden wohl die Fondinvestoren mit einem Teilbetrag abgefunden und dann die Fonds neu strukturiert. Oder weisst Du mehr?


>> Northern Rock
>Man sollte niemals in fallende Messer greifen ! (Friedhelm Busch)
Wahr, nur oft auch Definitionssache. Ich habe fast alle meine Börsengewinne mit abgestürzten Werten gemacht, leider ist es bei NR mehr als ein Absturz. Hier ist definitiv das Risiko dass Heuschrecken alles mitnehmen (Kunden, Aufträge) und nur den Mantel übrig lassen. Aber die Chancen auf einen Gewinn sind trotzdem da, heute wieder 9% im Plus.


>> Balda
>Klingt interessant, habe den Namen auch irgendwie im Hinterkopf...
Einstieg kann nie schaden, es soll wohl irgendwann ein Spinoff einer chinesischen Tochter geben, dann hoffe ich auch endlich auf 10-11 Euro.


>Apropos Daimler: was zum Geier ist da los !?!?
>Schau Dir mal den 10-Tages Intraday-Chart an...
Ich verstehe es so, dass Jane und Joe jetzt wieder auf die Aktie vertrauen nachdem man die Pfeifen aus Amerika rausgeschmissen hat. Dass die Trennung natürlich trotzdem alleine in diesem Jahr 3 Mrd kostet, interessiert natürlich keinen. :x


Gruß Powerbook

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02.10.2007, 15:17 Uhr

CarstenS
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@_PAB_
> Man sollte niemals in fallende Messer greifen ! (Friedhelm Busch)

Der hat zwar größtenteils überhaupt keine Ahnung, aber diesmal hat er Recht (wobei das sicher nicht auf seinem Mist gewachsen ist).
--
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02.10.2007, 15:21 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@Powerbook:
Mich würde mal interessieren, seit wann du an der Börse mitmischst. Nur um mal einen Eindruck zu bekommen, ob du Anfänger bist (die machen zu 99,9 Prozent dieselben Fehler) oder schon "erwachsen".

Der Satz "Wer spielt auch an der Börse?" lässt mich eher ersteres vermuten. Wer Börse als "Spiel" betrachtet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bald pleite sein. Selbst Daytrading sollte man als eine ganz ernsthafte Angelegenheit auffassen.

--
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[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 02.10.2007 um 15:23 Uhr geändert. ]

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02.10.2007, 15:55 Uhr

Powerbook
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@CarstenS:

Bin seit Ende 1997, Anfang 1998 dabei. Damals mehr Fonds, inzwischen mehr Aktien. Unter dem Strich bin ich all die Jahre im Plus geblieben.

Achja, gerade Daytrading ist eine ernsthafte Angelegenheit. Wenn Du als Kapitalanlage 10k in Daxwerte investierst, brauchst Du dich nicht mehr (besonders) darum zu kümmern. Beim Daytrading sieht das nötige Zeitinvestitionspolster ganz ganz anders aus.

Und ja, Börse ist für mich nur noch ein Spiel. Lemminge gegen Holzköpfe. Was ich in all den Jahren erlebt habe, könnte ein nettes Buch ergeben.

Gruß Powerbook

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03.10.2007, 09:18 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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Mein kurzer Beitrag zu dem Thema:

Finger weg von einzelnen Werten, auf lange Sicht fallt ihr dabei auf die Nase. Da sehen sogar die Profis schlecht bei aus (vgl. die empirischen Untersuchungen von Lerbinger). Ohne echte Insiderinformationen (also absolut!!! unveröffentlichte Geheiminfos aus dem Betrieb) bleibt ihr da zweiter Sieger. Es kann durchaus eine Zeit gutgehen, aber die Wahrscheinlichkeit spricht gegen euch.

Das angelegt Geld breit streuen ist auf lange Sicht die richtige Wahl. Wer nicht gerade ein paar Milliönchen dafür übrig hat, sollte zu Indexfonds greifen, das ist unterm Strich die beste Anlageform. Geld anlegen, das Depot vergessen und vielleicht nach 10 Jahren mal wieder nachschauen. So mache ich das jedenfalls. Langweilig, aber überproportional erfolgreich, da ich die ganze Marktentwicklung mitnehme, ohne Geld für Transaktionskosten zu verschwenden. Zum Zocken gehe ich lieber ins Kasino *grins

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04.10.2007, 13:26 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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@AC-Pseudo:
> Zum Zocken gehe ich lieber ins Kasino

Oder ins Wettbüro - und nichts anderes ist die Börse, wenn man kurz- und mittelfristig denkt.
Langfristig hat man zwar schon einen klaren Trend, der die Inflation outperformt, aber letztenendes ist das für die Zukunft auch nicht unbedingt sicher.
Kostolanis Schlaftablettentaktik mag daher in der Vergangenheit gut gewesen sein, ob sie für die Zukunft taugt, ist fraglich.

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04.10.2007, 13:58 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@_PAB_:
> > Zum Zocken gehe ich lieber ins Kasino

> Oder ins Wettbüro

Also ich zumindest wette nicht zum Zocken, sondern um die Bonusbedingungen für eine Auszahlung erfüllen zu können. :) Okay, auch eine Quote von 1,01 ist nicht absolut sicher, aber immerhin "etwas" sicherer als z.B. eine Quote von 20...
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[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 04.10.2007 um 13:59 Uhr geändert. ]

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04.10.2007, 14:21 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von _PAB_:
Kostolanis Schlaftablettentaktik mag daher in der Vergangenheit gut gewesen sein, ob sie für die Zukunft taugt, ist fraglich.

Erm ... die Börse ist ja kein abgeschlossense Universum. Damit sich an der Börse was regt braucht man ja nicht nur Träume, sondern durchaus auch äußerst reale Unternehmenswerte. Denk mal darüber nach was los ist, wenn wir kein System mehr haben wo diese Schlaftablettentaktik taugt.
--
Signaturen mit mehr als zwei Zeilen gehen mir auf den Wecker

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04.10.2007, 18:16 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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Zitat:
Original von _PAB_:
Kostolanis Schlaftablettentaktik mag daher in der Vergangenheit gut gewesen sein, ob sie für die Zukunft taugt, ist fraglich.


hmmm..

und was bringt dich zu dieser Erkenntnis? Das Wunschdenken, daß du doch erfolgreicher als andere warst? Empirisch gesehen hat in der Vergangenheit die Masse der fleißigen aktiven Anleger gegen die breiten Indizes extrem schlecht ausgesehen. Da sprechen alle Untersuchungsergebnisse eine deutliche Sprache. Einzelne Glückspilze mal immer außen vorgelassen.. es gibt ja auch immer Leute, die im Lotto gewinnen, trotz aller Chancen.

Wenn du fleißig analysierst und immer umschichtest, hast du schnell laufende Kosten von 5% p.a. zusammen.. also mußt du schon einmal 5% besser sein als der Gesamtmarkt, OHNE dabei auch nur einen cent mehr verdient zu haben als wenn du "Schlaftablette" spielst. Und das soll auf Dauer ohne echte Insiderinformationen gehen? (Kleiner Tip: alle Tips aus den Börsenblättchen wurden VOR der Veröffentlichung schon von anderer Seite ausgenutzt, sind also nur noch für eine Milchmädchenhausse gut -damit bist übrigends auch du dann gemeint)

Ich will dir ja nicht deine Illusionen rauben, aber die Wahrscheinlichkeit, daß du bei einem langen Anlagehorizont besser als die Langweiler abschneidest ist eigentlich Null. Du WIRST schlechter abschneiden, wenn nicht nach 10, so doch nach 20 Jahren. Einzelne Aktien rauspicken wird unsystematisches Risko genannt und hat sich bisher noch nie ausgezahlt. Ich hatte solche Illusionen auch früher, bis mir die Arbeiten an meiner Diplomarbeit zu diesem Thema die Augen geöffnet haben und seither bin ich damit hervorragend gefahren.


Na ja, aber vielleicht gelten solche Gesetze ab morgen wirklich nicht mehr, nur dann wüßte ich aber gerne, warum denn nicht mehr...

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04.10.2007, 20:31 Uhr

Powerbook
Posts: 242
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:

Finger weg von einzelnen Werten, auf lange Sicht fallt ihr dabei auf die Nase. Da sehen sogar die Profis schlecht bei aus (vgl. die empirischen Untersuchungen von Lerbinger). Ohne echte Insiderinformationen (also absolut!!! unveröffentlichte Geheiminfos aus dem Betrieb) bleibt ihr da zweiter Sieger. Es kann durchaus eine Zeit gutgehen, aber die Wahrscheinlichkeit spricht gegen euch.

Moment, das wiederspricht sich doch jetzt. Wenn ich der langfristig denkende Investor bin (seriöser Daxwert, Geld rein, Dividende kassieren, fertig) dann sind mir die kurzfristigen Sprünge, die die Aktie über eine von Insider früher gelesenen adhoc Mitteilung macht, egal.

Zitat:
Das angelegt Geld breit streuen ist auf lange Sicht die richtige Wahl. Wer nicht gerade ein paar Milliönchen dafür übrig hat, sollte zu Indexfonds greifen, das ist unterm Strich die beste Anlageform. Geld anlegen, das Depot vergessen und vielleicht nach 10 Jahren mal wieder nachschauen. So mache ich das jedenfalls. Langweilig, aber überproportional erfolgreich, da ich die ganze Marktentwicklung mitnehme, ohne Geld für Transaktionskosten zu verschwenden.
Breit streuen ist korrekt, aber das kann man auch sehr gut über Einzelwerte machen, Geld in 6-7 Aktien über 4-5 Branchen verteilen, wo ist das Problem? Will ich mittelfristiger agieren, bringe ich den Antizyklus rein (deswegen meine Hypothekenfirmen).
Nun mal Hand aufs Herz, wie ist die Jahresrendite bei Dir? Die Fonds die ich so kannte, machten maximal so 7-12%.


Gruß Powerbook

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04.10.2007, 20:35 Uhr

Powerbook
Posts: 242
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:

Ich hatte solche Illusionen auch früher, bis mir die Arbeiten an meiner Diplomarbeit zu diesem Thema die Augen geöffnet haben und seither bin ich damit hervorragend gefahren.


Ist Deine Diplomarbeit publiziert/einsehbar? Oder hast Du Dein Quellenverzeichnis "zur Hand"? Würde mich durchaus interessieren, was Du alles recherchiert hast.

Gruß Powerbook

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04.10.2007, 21:52 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
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wo widerspricht sich da was?

Bei einzelnen Aktien kannst du nur überproportional gewinnen, wenn du Infos hast, die andere nicht haben, sonst bist du im wesentlichen im Durchschnitt nur wie der Gesamtmarkt (auch nur bei breiter Streuung).

Und mit breit meine ich nicht 6-7 Aktien.. Ich meine hunderte von Aktien über alle Branchen und alle Regionen der Welt. 6-7 Aktien sind auch nicht einmal ansatzweise eine breite Streuung, das sind nicht einmal die Dax-Werte, dazu eignet sich der FAZ Index weitaus besser (wobei dann noch der Rest Europas, Amerika und Asien mit abzudecken sind).

Nein, publiziert ist das Ding nicht, in Frankfurt liegt ein Exemplar bei einer Institution, welche mir bei der Recherche geholfen hat und Münster dürfte ein anderes Exemplar irgendwo im Bestand haben.. Ein Exemplar liegt irgendwo bei mir zuhause *grins

Die wesentlichen Quellen zu den Untersuchungen sind Paul Lerbinger, F.W. Mühlbradt, W.F. Sharpe und natürlich der Vater des CAPM H.M. Markowitz. Sollte wahrscheinlich eine Menge Material im Internet dazu zu finden sein, Mitte der 90er war das ja alles noch etwas schwerer mit der Recherche *grins

[ Dieser Beitrag wurde von AC-Pseudo am 05.10.2007 um 23:06 Uhr geändert. ]

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06.10.2007, 13:16 Uhr

Powerbook
Posts: 242
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:
wo widerspricht sich da was?

Bei einzelnen Aktien kannst du nur überproportional gewinnen, wenn du Infos hast, die andere nicht haben, sonst bist du im wesentlichen im Durchschnitt nur wie der Gesamtmarkt (auch nur bei breiter Streuung).

Und mit breit meine ich nicht 6-7 Aktien.. Ich meine hunderte von Aktien über alle Branchen und alle Regionen der Welt. 6-7 Aktien sind auch nicht einmal ansatzweise eine breite Streuung, das sind nicht einmal die Dax-Werte, dazu eignet sich der FAZ Index weitaus besser (wobei dann noch der Rest Europas, Amerika und Asien mit abzudecken sind).



Du sagst um mit einzelnen Aktien zu gewinnen, braucht man Insiderinformationen. Ich sage, das gilt aber nur für kürzeste Zeitbereiche, wie beim Daytrading. Je institutioneller (langfristiger) ein Anleger denkt, desto weniger müssen ihn die kurzen Ausreisser und damit die Insiderinformationen interessieren, denn er bleibt ja sowieso Jahre in der Aktie (Siehe auch das Buffett Zitat mit den zu antizipierenden zehn Jahren Haltedauer.) Natürlich braucht's dafür auch eine gewissene Firmengestandenheit - mit Nemax/Hype/IT-Blase geht das (eher) nicht.
Und klar, je breiter man streut, desto durchschnittlicher hängt man am Gesamtmarkt dran, das ist dann aber auch das Setup-Problem bei breiten Indexfonds, denn wenn große Teile im Index schwächeln, dann macht der Fond eben auch nichts mehr, obwohl einzelne Branchen oder Firmen weiterhin gut steigen können.
Ich bin auch gar nicht gegen Fonds, als Anteil einer Investitionsstrategie (z.B. 30% des Kapitals) finde ich sie sehr vernünftig.
Was die reine Renditebetrachtung angeht, traue ich mir aber gut zu, sie zu schlagen, mein Jahresziel sind +25%, das habe ich bisher fast immer geschafft, oft auch mehr.

Gruß Powerbook



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06.10.2007, 15:10 Uhr

Kronos
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Zitat:
Original von Powerbook:


Du sagst um mit einzelnen Aktien zu gewinnen, braucht man Insiderinformationen. Ich sage, das gilt aber nur für kürzeste Zeitbereiche, wie beim Daytrading.



Öh, ja worum geht es hier im Thread ? Wenn ich einige Standard-Aktien kaufe und dann länger halte, dürfte ich in etwa den Gewinn machen den auch die breite Masse macht.....

Wenn ich aber nur einige spezielle Aktien nehme, steigt nur das Risiko, weil alle Informationen die ich als Normalsterblicher bekomme schon lange eingepreist sind, BEVOR sie bei mir ankommen.

Wenn ich dann noch kurzfristig handle, fressen mir die Gebühren die Rendite, und ich kann auch gleich Roulette spielen.

Natürlich kann ich auch wie beim Roulette ne Glückssträhne haben, nur wenn ich lange genug spiele gilt immer eins "Am Ende gewinnt die Bank".

MfG
Kronos

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Only the good die young all the evil seem to live forever

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06.10.2007, 15:15 Uhr

_PAB_
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@AC-Pseudo:
>> Kostolanis Schlaftablettentaktik mag daher in der Vergangenheit gut gewesen sein, ob sie für die Zukunft taugt, ist fraglich.

> hmmm.. und was bringt dich zu dieser Erkenntnis?

Ganz einfach: jede (risikoarme) Strategie wird entsprechend antizipiert und kann dann nicht mehr so gut funktionieren, wie sie das tat, als sie nur wenige antizipiert haben. Sprich: die Gewinne müssen schrumpfen, je mehr Leute eine bestimmte Strategie fahren.

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06.10.2007, 17:20 Uhr

AC-Pseudo
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Zitat:
Original von _PAB_:
Ganz einfach: jede (risikoarme) Strategie wird entsprechend antizipiert und kann dann nicht mehr so gut funktionieren, wie sie das tat, als sie nur wenige antizipiert haben. Sprich: die Gewinne müssen schrumpfen, je mehr Leute eine bestimmte Strategie fahren.


Das ist jetzt anscheinend zu einfach für mich, das verstehe ich nämlich nicht mehr:

also, wenn ich jetzt breit streue und nicht mehr täglich umschichte, steigen also nur die Aktien, die ich nicht habe? Ansonsten wäre ich bei Gewinnen ja immer noch dabei... Kling eher unlogisch, daher geh ich mal davon aus, daß das Argument nicht ganz durchdacht ist.

Daher noch mal zur Verdeutlichung etwas ausführlicher:

Der Sinn, überhaupt in Aktien zu investieren und der Grund warum die Kurse langfristig gesehen eher steigen, ist die Annahme, daß die Wirtschaft als Ganzes gesehen auf lange Sicht wächst, was sich in der Börsenkapitalisierung, also dem Kursniveau widerspiegelt. Bei recht vollständiger Abdeckung des Gesamtmarktes hat man dabei Überflieger genauso wie Abstürze, insgesamt aber tendenzielles Wachstum. Und genau das nimmt man bei Indexfonds mit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Bei deinem Stockpicking gehst du hingegen von der Annahme aus, daß du mit gezielter Anlage in Einzelwerten nur die Überflieger erwischt, was gelinde gesagt nicht einmal theoretisch möglich sein dürfte. Die Informationen die dir zur Verfügung stehen, stehen deinen "Kollegen" auch zur Verfügung, meistens sogar viel früher. Daher sind die fundamentalen Grundlagen für die Steigerung der einzelnen Werte schon ausgewertet bevor du überhaupt Wind davon bekommst und einsteigst.. alles was du noch siehst ist die Spekulationsseifenblase die durch den Einstieg von dir und deinen Kollegen ausgelöst wird. Manchmal wird es dir trotzdem gelingen da was rauszuholen, manchmal auch wieder nicht, da waren andere beim Verkauf wieder schneller (das sind die unangenehmen Erfahrungen die man (auch gemäß eigener Erfahrung) schnell wieder verdrängt und sich an dem 40%er erfreut...).

Und wenn du dann noch die Kosten für die dauernden Transaktionen und die Informationsbeschaffung (gut bei einem Privatmann eher vernachlässigbar, da du für deine aufgewendete Zeit keinen Stundenlohn einberechnen wirst) einberechnest und dann mal auf einen langen Horizont hin mit den breiten Indizes vergleichst, wirst du zwangsläufig ins Grübeln kommen.

Gut, das war die Vergangenheit.. nun gehen wir mal zur Zukunft: Die Gewinne für die von mir propagierte Strategie sollen sinken, wenn mehr Leute die anwenden. So? Ganz falsch. Die Geldanlage wird nur von den kurzfristigen Hypes entkoppelt, die Werte nach aktuellen Meldungen schnell steigen und sinken lassen und geht stattdessen einfach auf die Fundamentaldaten der Wirtschaft insgesamt. Oder für deinen Fall ausgedrückt: nicht die Gewinne der Langfristanleger sinken, sondern ausschließlich der Daytrader, da die von den Milchmädchenhaussen leben.

[ Dieser Beitrag wurde von AC-Pseudo am 06.10.2007 um 18:10 Uhr geändert. ]

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06.10.2007, 19:21 Uhr

_PAB_
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@AC-Pseudo:
Du partizipierst natürlich schon, wenn Du breit streust, nur eben maximal durchschnittlich.
Ich meine: eine Strategie, die irgendeinen Vorteil besitzt, besitzt diesen Vorteil nur solange, wie die Strategie nur wenigen zugänglich ist, da sonst der Vorteil bereits antizipiert wird.

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06.10.2007, 19:56 Uhr

AC-Pseudo
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Verstehe ich nicht..

Erklär es mir doch mal ganz einfach: wieso steigen die Indexfonds die ich habe weniger, wenn mehr Leute genauso anlegen wie ich? In meiner Naivität würde ich wenn überhaupt das Gegenteil annehmen.

Das einzige was abnimmt sind die kurzfristigen Haussen und Baissen einzelner Werte, die in meinem breiten Portfolio kaum eine Rolle spielen und bei einem langen Anlagehorizont völlig irrelevant sind.

Vielleicht übersehe ich da ja wirklich was, aber das müßtest du mir schon erklären anstatt theoretische Regeln zu verkünden.

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06.10.2007, 21:45 Uhr

Powerbook
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@Kronos:

Naja, es gibt ja auch noch einige Stufen dazwischen, wenn man Aktien auch einige Wochen bis Monate hält... ausserdem würde ich den Fondansatz sowieso schon als den langfristigsten Investitionszeitraum sehen.

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06.10.2007, 21:48 Uhr

Powerbook
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Zitat:
Original von _PAB_:

Ganz einfach: jede (risikoarme) Strategie wird entsprechend antizipiert und kann dann nicht mehr so gut funktionieren, wie sie das tat, als sie nur wenige antizipiert haben. Sprich: die Gewinne müssen schrumpfen, je mehr Leute eine bestimmte Strategie fahren.


Kapier ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich hätte gesagt, je mehr sich dranhängen, desto fester wird auch grundsätzlich die Vertrauensbasis und desto sicherer ist mir als einzelnem ein hoher Ausstieg.
Ich kenne allerdings das Problem des Überhitzens, wenn einem Fond mehr Geld zufließt als er tatsächlich "marktneutral" (hust) einsetzen kann.


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06.10.2007, 21:59 Uhr

Powerbook
Posts: 242
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:

Bei deinem Stockpicking gehst du hingegen von der Annahme aus, daß du mit gezielter Anlage in Einzelwerten nur die Überflieger erwischt, was gelinde gesagt nicht einmal theoretisch möglich sein dürfte. Die Informationen die dir zur Verfügung stehen, stehen deinen "Kollegen" auch zur Verfügung, meistens sogar viel früher. Daher sind die fundamentalen Grundlagen für die Steigerung der einzelnen Werte schon ausgewertet bevor du überhaupt Wind davon bekommst und einsteigst.. alles was du noch siehst ist die Spekulationsseifenblase die durch den Einstieg von dir und deinen Kollegen ausgelöst wird. Manchmal wird es dir trotzdem gelingen da was rauszuholen, manchmal auch wieder nicht, da waren andere beim Verkauf wieder schneller (das sind die unangenehmen Erfahrungen die man (auch gemäß eigener Erfahrung) schnell wieder verdrängt und sich an dem 40%er erfreut...).


Dem kann ich grundsätzlich zustimmen, auch was die Gefahr der negativen Verdrängung betrifft. Ich habe über die Jahre etwa ein Drittel Gurken, ein Drittel Seitwärtswanderer und ein Drittel Überflieger erwischt. Die Gurken muss man schnell genug erkennen und zurückgeben (schwierig genug, hier mache ich immer noch unnötige Verluste). Die Seitwärtswanderer kann man behalten wenn gute Dividende kommt, ansonsten umschichten. Und die Überflieger sind/waren die die mir locker meine Verluste aufheben. Bei einer Gurke verliert man mal 25-30%. Aber ein Überflieger macht halt 300-400%. Und bisher hatte ich noch jedes Jahr einen davon, den ich verkaufen konnte (halten musste ich die für diesen Gewinn z.T. deutlich länger, klar).



[ Dieser Beitrag wurde von Powerbook am 06.10.2007 um 22:00 Uhr geändert. ]

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08.10.2007, 16:03 Uhr

_PAB_
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Naja, ganz einfach: es können nicht alle Leute einfach nur Geld verdienen - will jemand den Durchschnitt outperformen (mit einer Anlage-Strategie), muß jemand anderes underperformen. Da ist man in der Regel ein underperformer oder maximal durchschnittlich gut, wenn man einfach auf zB. Blue Chips setzt.

Soll heißen: ist eine Strategie überdurchschnittlich gut, können nicht einfach alle auf diese Strategie wechseln, ohne die Überdurchschnittlichkeit der Strategie zu zerstören, weil durch das Anwenden der Strategie selbst (in großem Stil) die Preise sich entsprechend verändern würden, sodaß die Strategie im besten Falle gerademal durchschnittlich gut ist.

Man kann also nicht einfach irgendeine Börsenweisheit (auch die Schlaftabletten-Taktik) hernehmen und sagen: "Leute, das ist besser als etwas anderes", weil in dem Moment, wo diese Tatsache bekannt ist, alles, was diese Strategie mehr bieten würde, sofort antizipiert wird und sich die Preise entsprechend anpassen.

Ganz interessant finde ich aber die Tatsache, daß ein Affe, der zufällig Kauf- oder Verkauf-Signale gesetzt hat (ohne es zu wissen), (indem man ihn zwischen zwei Bananen hat wählen lassen,) besser gefahren ist, als ein Profi, der mit ausgeklügelten Strategien investieren sollte.
Diese Studie ist ja bekannt, leider fehlt mir ein guter Quellen-Link - hatte jemand von euch schon davon gehört ?

Ganz nett und zum Thema ist: http://www.betriebswirtschaft.ch/default.asp?m=22

[ Dieser Beitrag wurde von _PAB_ am 08.10.2007 um 16:13 Uhr geändert. ]

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08.10.2007, 18:14 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von _PAB_:
Soll heißen: ist eine Strategie überdurchschnittlich gut, können nicht einfach alle auf diese Strategie wechseln, ohne die Überdurchschnittlichkeit der Strategie zu zerstören, weil durch das Anwenden der Strategie selbst (in großem Stil) die Preise sich entsprechend verändern würden, sodaß die Strategie im besten Falle gerademal durchschnittlich gut ist.

Man kann also nicht einfach irgendeine Börsenweisheit (auch die Schlaftabletten-Taktik) hernehmen und sagen: "Leute, das ist besser als etwas anderes", weil in dem Moment, wo diese Tatsache bekannt ist, alles, was diese Strategie mehr bieten würde, sofort antizipiert wird und sich die Preise entsprechend anpassen.

Wenn du die Aktienpreise völlig entkoppelt von den Unternehmenswerten betrachtest die dahinter stehen, dann magst du vielleicht recht haben. Damit sind wir dann wieder bei der Neuer-Markt-Blase etc.
Aber gerade mit deiner vielzitierten Schlaftablettentaktik (was eigentlich aufgrund ihrer Länge schon keine Taktik mehr ist sondern eher eine Strategie ;) ) kann dir so eine Blase völlig am A#? vorbeigehen. Dein Anlagehorizont bezieht sich auf die Unternehmenswerte, nicht auf die Anzahl Joints, die die anderen Anleger gerade heute geraucht haben.
--
Signaturen mit mehr als zwei Zeilen gehen mir auf den Wecker

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09.10.2007, 16:24 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von _PAB_:
Soll heißen: ist eine Strategie überdurchschnittlich gut, können nicht einfach alle auf diese Strategie wechseln, ohne die Überdurchschnittlichkeit der Strategie zu zerstören, weil durch das Anwenden der Strategie selbst (in großem Stil) die Preise sich entsprechend verändern würden, sodaß die Strategie im besten Falle gerademal durchschnittlich gut ist.

Das hinkt aber komplett, um nicht zu sagen, das stolpert vor sich hin, ohne sich auch nur einen einzigen Schritt zu bewegen. Anhänger der "Schlaftabletten"-Strategie verkaufen ja überhaupt nicht, womit, wenn alle nach dieser Strategie handeln würde, gar keine der betroffenen Aktien mehr auf dem Markt wären. Die Preise können sich somit überhaupt nicht verändern, weil mit den Aktien überhaupt nicht mehr gehandelt werden würde, außer im Falle von Neuemissionen, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Außerdem nimmt diese Strategie für sich gar nicht in Anspruch, eine "Überdurchschnittlichkeit" zu besitzen. Sie ist Durchschnitt, aber genau das im positiven Sinne, sie benötigt nämlich keinen unterdurchschnittlich performenden Gegenpol, um zu funktionieren. Als einzige, soweit mir bekannt ist.

mfg

--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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09.10.2007, 17:16 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von _PAB_:
Ganz interessant finde ich aber die Tatsache, daß ein Affe, der zufällig Kauf- oder Verkauf-Signale gesetzt hat (ohne es zu wissen), (indem man ihn zwischen zwei Bananen hat wählen lassen,) besser gefahren ist, als ein Profi, der mit ausgeklügelten Strategien investieren sollte.
Diese Studie ist ja bekannt, leider fehlt mir ein guter Quellen-Link - hatte jemand von euch schon davon gehört?


Gehört -- ja.
Gibt es immer wieder mal ähnliche Geschichten. In einer anderen werfen die Affen mit Dartpfeilen auf die Aktienlisten. Das ist eigentlich schon zu einem geflügelten Wort in Sachen Aktienhandel geworden...

Bei ARD gewann Kamel Leila gegen einen Börsenprofi von Union Investments.
http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,a2kyqi4vqrzqtfb0~cm.asp

Die Erklärung ist ziemlich einfach. Ungeachtet dessen, was die ganzen "Börsenprofis" einem erzählen wollen, ist letztendlich jede Information, einschließlich der Erwartungshaltung über die Zukunft und dem, was jeder Analytiker analysieren könnte, bereits Bestandteil der heutigen Börsenpreise. Wenn sich dieser erwartungsgemäß entwickeln würde, wäre diese Entwicklung ja bereits heute vorweggenommen worden. Der zukünftige Börsenkurs kann also ausschließlich durch das verursacht werden, was wir heute nicht wissen.

Es sei denn, jemand handelt an der Börse und besitzt tatsächlich Wissen über Firmeninterna, die sonst keiner besitzt. Der wird sich aber hüten, als "Börsenprofi" ins Licht der Öffentlichkeit zu treten, schließlich ist Insiderhandel eine Straftat.

Man könnte noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass der größte Fehler, den ein gewerbsmäßiger Börsenspekulant machen könnte, darin bestehen würde, an das zu glauben, was er seiner Klientel erzählt, von wegen analytischen Handels und rationalen Entscheidungen. Dann ist es absehbar, dass er gegen einen Affen mit Bananen oder Dartpfeilen oder gegen das Kamel Leila verlieren wird. Die haben mit dem Bewusstsein, nichts von der Börse zu verstehen, bereits einen klaren Vorteil.

mfg

--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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09.10.2007, 19:01 Uhr

_PAB_
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@Holger:
Genau, nur Du meintest wahrscheinlich:
> Die haben mit dem Bewusstsein, nichts von der Börse zu verstehen, bereits einen klaren Vorteil.
Die Profis haben mit dem Bewußtsein, angeblich etwas von der Börse zu verstehen, bereits einen klaren Nachteil.
Mag als Haarspalterei erscheinen, hört sich aber lustiger an ! :-)

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