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14.05.2008, 03:56 Uhr

Alchemy
Posts: 784
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http://www.tagesschau.de/wirtschaft/wallraff2.html

"Mangelhafte Hygiene, gefährliche Maschinen, niedrige Löhne"

Ach was?

Anschnauze ohne grund, man wird behandelt wie dreck, Giftige Chemikalien, mangelhafte alte Maschinen, mit defekten Gerät Akkord schaffen.
Als einzelner Arbeiten, wo eigentlich zwei Arbeiten müssten.
Über 10 Stunden Arbeit jeden Tag. Pausen 2 mal 15 Min. davon höchstens je 6 Min. zeit zum Essen und Trinken. Jede Sekunde Arbeiten, nicht mal Zeit sich an die Nase zu Kratzen. In Minusgrade ohne Heizung im Lager Arbeiten. Tor auf, kalte Luft rein, Tor zu, Tor wieder auf wegen Gabelstabler. Heisse Teile in Akkord abhängen, sich mehrmals im Gesicht verbrennen, an den unterarmen. Schwere Stalhteile verarbeiten, wo ein gesunder 18 Jahriger ins Schwitzen kommt. Zwei Maschienen im Welchsel gleichzeitig bedienen. Schaft man ein Teil mehr die Stunde, kommt sofort einer mit der Stoppuhr, die vorgabe gilt dann für alle. Den "dank" seiner Kollegen ist man sicher.

--
i am too sexy for this Forum
http://de.youtube.com/watch?v=Xso1Dhd12g0

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14.05.2008, 19:06 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer

Die Mitarbeiter bekommen rückwirkend höhere Löhne. Nun soll wieder nach Tarif bezahlt werden. Sehr gut!

Und dann?

Entweder wird diese Firma nun Lidl als Auftraggeber verlieren oder die Kunden von Lidl werden sich in Internet-Foren angesichts stark steigender Preise für Aufbackbrötchen über Wucherpreise beklagen, Lidl als Abzocker beschimpfen und zum Boykott von Lidl aufrufen.

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15.05.2008, 14:22 Uhr

Dr_Dom
Posts: 655
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@ Maja

Gutes Beispiel finde ich, da sieht man mal wie krank das gesamte System ist!

--

wenn Dein Rechner defekt ist, funktioniert der Ersatzrechner erst recht nicht

Murphy

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15.05.2008, 14:40 Uhr

Archeon
Posts: 1810
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@Alchemy

In etwa so ähnliches kenne ich auch, zwar nicht so hart, aber mit Überstunden und Pausen...
Das System ist ganz einfach. Hier hat das Volk nichts mehr zu sagen, wir sind wie Schafe die zu Schlachtbank geführt werden. Und wenn das System BRD zusammenbricht werden wir weggeworfen und als Entwicklungsland zurückgestufft

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15.05.2008, 19:09 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer

@Archeon:

Mir kommt es ätzend sauer hoch, wenn überall über steigende Lebenmittelpreise gejammert wird, während an anderer Stelle dieselben Leute die katastrophalen Arbeitsbedingungen und Löhne bei Zulieferern und Anbietern beklagen. Das ist zutiefst zynisch!

Wir wollen, dass alle unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können und dabei genug verdienen, um nicht zusätzlich auf "Stütze" angewiesen zu sein? Wer will das nicht? Man muss sich dabei aber einen ganz wichtigen Punkt klar vor Augen führen. Wenn WIR das wollen, dann sind WIR es auch, die dazu breit sein müssen, das zu finanzieren. Beim ganz alltäglichen Einkauf.

Vor diesem Hintergrund nehme ich mit positivem Erstaunen wahr, dass zumindest vereinzelt wieder mit Service satt Preisen geworben wird. Bis aber flächendenkend ein Umdenkprozess in Gang oder gar abgeschlossen sein wird, dass Preise auch etwas mit dem Wert der Arbeitsleistungen hinter Produkten zu tun haben, wird es wohl noch lange dauern. "Geiz ist geil" wird uns noch lange begleiten, befürchte ich. Aber immerhin scheint man Stellenweise einen Anfang zu wagen, vom Preis als alleiniges Kaufargument wieder weg zu kommen. Vielleicht haben Groß- und Einzelhandel eingesehen, dass sie sich mit der Tiefpreistreiberei auf Dauer selbst schaden. Dem Verbraucher tut das schon lange nicht mehr gut. Spätestens dort nicht, wo er Arbeitnehmer ist.

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