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amiga-news.de Forum > Get a Life > Bitte lasst OPEL sterben! [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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17.03.2009, 20:00 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:

Zitat:
Original von dandy:

Hmmmmmmm - Du meinst also, Hartz IV sei ein Geschenk?

Musst Du für Deine Geschenke auch seitenweise Anträge ausfüllen, Deine finanziellen Verhältnisse lückenlos darlegen und 3 Monate drauf warten?

Ist das neuerdings normal für Geschenke?


Ist es das etwa für Almosen??


Nein - Du hast Recht - "Almosen" trifft es auch nicht wirklich. Es bleibt eben, was es ist:
Hartz IV.

Mir fällt da kein anderes Wort ein.

Zitat:
Original von DrNOP:

Nachdem du schon auf Wikipedia verlinkst:

Zitat:
Original von Wikipedia)

Ein Almosen [...] ist eine materielle Gabe [...] ohne Erwartung einer materiellen Gegenleistung [...].


Ich weiß jetzt nicht wie du Geschenke machst, aber ich würde ein Almosen als Unterkategorie eines Geschenks einordnen...


...wobei die Motivation fürs Geben unterschiedlich ist - aber lassen wir die Haarspalterei.

Zitat:
Original von DrNOP:

Zitat:
Original von dandy:

Zitat:
Original von Alchemy:

...
Was ist also wenn Opel nun weiter auf halde Autos produziert, weil die Autos nicht gekauft werden. Was ja der grund der Pleite ist.
...


Wer Pleite ist, kann munter weiter produzieren?
Seit wann das denn?


Seit er Unterstützung vom Staat bekommt - hast du den Thread verfolgt?


Bekommt er?

Zitat:
Original von DrNOP:

Zitat:
Original von dandy:

Zitat:
Original von Maja:

...
Bei Opel sollen jetzt neue Subventionen fließen, denn etwas anderes wäre diese Hilfe vom Staat nicht.


Es sei denn, sie muss zurückgezahlt werden. Dann nennt man
sowas - glaube ich - "Kredit".


Warum das nicht passieren wird, wurde in diesem Thread auch schon erwähnt


Nur weil es hier schon erwähnt wurde bedeutet das noch lange nicht, daß es auch tatsächlich so kommt.

Zitat:
Original von DrNOP:

- hast du den Thread verfolgt?


Was denkst Du - hab ich, oder hab ich nicht?

Zitat:
Original von DrNOP:

Ach ja ... den Satz der direkt dahinter stand mußtest du ja kommentieren ... I-)


Ich mußte nicht, ich wollte.
Das ist ein kleiner Unterschied...

;)
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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17.03.2009, 20:58 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von dandy:
Es bleibt eben, was es ist:
Hartz IV.

Mir fällt da kein anderes Wort ein.

ALG II

mfg


--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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17.03.2009, 22:20 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
"Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem Sozialgesetzbuch 2. Buch (SGB II)" :D .
(je nach Standpunkt mag man nun den einen oder anderen Begriff anzweifeln ;) )
--
God forgives - who forgives God ?

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18.03.2009, 06:55 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
Zitat:
Original von Wolfman:

"Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem Sozialgesetzbuch 2. Buch (SGB II)" :D .
(je nach Standpunkt mag man nun den einen oder anderen Begriff anzweifeln ;) )


8o
Oh je - soooo viele Worte.

Hätt ich nie gefunden - ich hab ja nur nach einem Wort gesucht...


I-)
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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18.03.2009, 13:01 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Bild: http://i232.photobucket.com/albums/ee301/Oneaspi/2m6jp1g.jpg

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18.03.2009, 13:04 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
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@dandy:

Dann eben SGB II-Leistung ;)
--
God forgives - who forgives God ?

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18.03.2009, 16:25 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von dandy:
Bekommt er?

Produziert er?

Muß ich dich daran erinnern, daß du deine Frage mit "Seit wann..." eingeleitet hast?

Zitat:
Nur weil es hier schon erwähnt wurde bedeutet das noch lange nicht, daß es auch tatsächlich so kommt.
Stimmt. Nur ist es reichlich überflüssig auf den "originalen" Begriff zu verweisen, wenn bereits abgehandelt wurde warum der in diesem Fall nicht passend ist.

Zitat:
Was denkst Du - hab ich, oder hab ich nicht?
Nein.

Zitat:
Ich mußte nicht, ich wollte.
Das ist ein kleiner Unterschied...

... der wie doch gleich das Ergebnis ändert?
--
Signaturen mit mehr als zwei Zeilen gehen mir auf den Wecker

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19.03.2009, 07:37 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:

...
Muß ich dich daran erinnern, daß du deine Frage mit "Seit wann..." eingeleitet hast?


Nur, wenn Dich jemand dazu zwingt...

Zitat:
Original von DrNOP:

Zitat:
Nur weil es hier schon erwähnt wurde bedeutet das noch lange nicht, daß es auch tatsächlich so kommt.

Stimmt.
...


Dann ist ja gut...

Zitat:
Original von DrNOP:

Zitat:
Ich mußte nicht, ich wollte.
Das ist ein kleiner Unterschied...


... der wie doch gleich das Ergebnis ändert?


Nicht das Ergebnis, sondern die Ursache.

--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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19.03.2009, 08:11 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
Zitat:
Original von Holger:

Bild: http://i232.photobucket.com/albums/ee301/Oneaspi/2m6jp1g.jpg




Ford und die Krise:

"Ford habe die Anzeichen der Absatzkrise früher als die beiden Konkurrenten erkannt und sich entsprechend darauf eingestellt. So ist der Konzern trotz eines Rekordverlusts von 14,6 Mrd. Dollar im Vorjahr der einzige Hersteller, der die staatlichen Mittel zur Rettung der US-Automobilindustrie nicht in Anspruch nehmen will. Zudem sei das Unternehmen finanziell besser aufgestellt als GM und Chrysler. Diese empfingen seit Dezember eine Summe von 17,4 Mrd. Dollar aus dem Maßnahmenpaket. Um die Insolvenz zu vermeiden, fordern sie weitere Hilfen in Höhe von 39 Mrd. Dollar. Dem Ford-Vorstand zufolge bleibt der Konzern entschlossen, den Betrieb ohne Überbrückungskredit von der US-Regierung aufrecht zu erhalten."


--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 19.03.2009 um 08:11 Uhr geändert. ]

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19.03.2009, 08:45 Uhr

julius
Posts: 2255
Nutzer
Ich erinnere daran, daß die rot-grüne Vorgänger Regierung einen Baukonzern vor dem Konkurs gerettet hat - so hatte es seinerzeit der Regierungschef dargestellt. Die Wirklichkeit sah anders aus: 3 Jahre nach der "Rettung" war der Konzern endgültig pleite.

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19.03.2009, 09:38 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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@julius:
Holzmann?
--
Signaturen mit mehr als zwei Zeilen gehen mir auf den Wecker

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19.03.2009, 14:45 Uhr

julius
Posts: 2255
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:
@julius:
Holzmann?
--
Signaturen mit mehr als zwei Zeilen gehen mir auf den Wecker


ja

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30.05.2009, 16:15 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/magna-darf-bei-opel-ans-steuer;2310230

http://www.magnasteyr.com/xchg/complete_vehicle/XSL/standard.xsl/-/content/903_905.html

Meine Meinung: Sellout at Opel. Magna braucht die Opel-Standorte nicht. Karl-Theodor zu Guttenberg hat recht. Eine Insolvenz birgt weit weniger Risiken für den Steuerzahler. Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens würde sich Magna wenigstens definitiv ohne staatliche Unterstützung die Rosinen herauspicken und mittelfristig Opel aus dem Weg räumen müssen.
--
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30.05.2009, 17:15 Uhr

AMIGAfan78
Posts: 173
Nutzer
Gebe dem TO abselut Recht vollkommen meine Meinung..selbiges könnte ich auch von den 500!!!!MILLIARDEN EURO!!! gegen die BANKENPLEITE sagen. Was hätte man mit diesem Geld machen können?! "Liebe" (Koruppte) Regierung was hätte man mit diesem alles machen können?! omg Stattdessen durften sich gleich einige Banken"chef"s einige Gehältererhöungen gönnen eine Frechheit!!!

CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP und LinksPartei(Kommunisten) gehören abgewählt (die stopfen sich alle so ungehemmt die Taschen voll versteckte Diätenerhöungen in Landesparlarmenten ec.)in den 70ern fing der Ärger an und er setzt sich bis heute fort immer wieder gewählt immer wieder enttäuscht. Ich sage kein Geld mehr aus dem Staatssäckel für diese Parteien!

Ich werde irgendeine kleine Stadtpartei oder Bürgerpartei wählen soviel kann ich sagen!

Ps: das Geld benutzen um den Mittelstand zu stärken hier neue Arbeitsplätze mit dem Geld schaffen, Menschen staatlich qualifizieren mit dem Geld, oder Studiengebühren abschaffen...(Recht auf Bildung gehört normalerweise in eine Verfassung) usw. SGBII hätte sich so auch erledigt.

mfg
--
http://www.amigafan.npage.de





[ Dieser Beitrag wurde von AMIGAfan78 am 30.05.2009 um 17:33 Uhr geändert. ]

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30.05.2009, 19:49 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von AMIGAfan78:
..selbiges könnte ich auch von den 500!!!!MILLIARDEN EURO!!! gegen die BANKENPLEITE sagen. Was hätte man mit diesem Geld machen können?! "Liebe" (Koruppte) Regierung was hätte man mit diesem alles machen können?! omg Stattdessen durften sich gleich einige Banken"chef"s einige Gehältererhöungen gönnen eine Frechheit!!!


Noch einer, der zu viel BILD guckt?

Es sind 480 Mrd. Euro Bürgschaften des Bundes für Banken. Das bedeutet, es fließt kein Bargeld aus dem Haushalt in die Konten von Banken. Ohne diese Bürgschaften wäre die Gefahr einer auf breiter Front arbeitsplatzvernichtenden Kreditklemme sehr hoch gewesen, weil Banken sich schon untereinander nicht mehr vertrauten.

Dazu gibt es das Konjunkturpaket I:
50 Mrd. Euro für Unternehmen (nicht Banken) und private Haushalte. Darunter die Abwrackprämie. Weitere 20 Mrd. Euro in Form der Sicherung der Finanzierung und Liquidität von Unternehmen (wiederum Bürgschaften).

Dazu gibt es das Konjunkturpaket II:
Weitere 50 Mrd. Euro zur Stützung der Binnenkonjunktur. Darunter die beschlossene Verlängerung der Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld und die Finanzierung von Qualifizierungsmaßnahmen in Kurzarbeit.

Zurück zu Bonus-Zahlungen:
Dass einige Top-Manager in Anspruch genommene Bürgschaften aus diesem Topf u.a. zum Anlass nahmen, sich noch mal einen Bonus (keine Gehaltserhöhung) zu gönnen, wurde von Seiten der Politik scharf kritisiert und die Rückzahlung dieser Boni gefordert. Mehr ist der Politik in solchen Fällen derzeit nicht möglich. Entgeltstrukturen sind kollektiv- und individualrechtlich Sache der jeweiligen Bank. So lange ein solcher Bonus nicht gegen geltendes Recht verstößt, können Parteien nur an das gesellschaftliche Gewissen der Protagonisten appelieren.

Edit:
Noch etwas zum Thema Magna und Opel:
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/im-auftrag-des-kreml-398641/

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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 30.05.2009 um 21:26 Uhr geändert. ]

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31.05.2009, 12:07 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Noch einer, der zu viel BILD guckt?


Das hat mit Bild lesen nichts zu tun. Das ist eine emotionale Reaktion, wie sie bei mir auch vorkommt. Und auch wenn es Bürgschaften sind, wo ich nicht weiß, was passiert, wenn sie in voller Höhe in Anspruch genommen und nicht mehr zurück gezahlt werden. Was passiert dann in diesem Falle? Außerdem muss sich unsere Regierung die Frage gefallen lassen, wieso in diesen Dimensionen (insgesamt über 500 Mrd Euro = 1 Bio Mark) in so kurzer Zeit so viel Geld locker gemacht wird. Bei anderen, in meinen Augen weit wichtigeren Gebieten, wird diskutiert, gespart und gestrichen, dass man denkt, der Staatsbankrott stehe bevor.

Zitat:
Original von Maja:
Dazu gibt es das Konjunkturpaket I:
50 Mrd. Euro für Unternehmen (nicht Banken) und private Haushalte. Darunter die Abwrackprämie. Weitere 20 Mrd. Euro in Form der Sicherung der Finanzierung und Liquidität von Unternehmen (wiederum Bürgschaften).


Der Sinn der Abwrackprämie erschließt sich mir nicht, die Frage nach deren Sinn wird auch nicht nur in der Bild gestellt.
Schade, stattdessen hätte man sich die Frage stellen können, ob wir wirklich alle so viele neue Autos (und solche Autos) brauchen, wie in Übermaßen auf den Markt geworfen wurden. Hier hätte ein Umdenken stattfinden können und ob wir wirklich immer diesem Konsum frönen müssen. Chance vertan.

Zitat:
Original von Maja:
Dazu gibt es das Konjunkturpaket II:
Weitere 50 Mrd. Euro zur Stützung der Binnenkonjunktur. Darunter die beschlossene Verlängerung der Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld und die Finanzierung von Qualifizierungsmaßnahmen in Kurzarbeit.


Ja, und afaik wird das Geld auch zur Sanierung von Schulen verwendet, und andere sinnvollen Dingen. Es hinterlässt nur einen sehr faden Beigeschmack dass erstmal eine globale Finanzkrise kommen muss, bis eine Schule neue Fenster bekommt...

Zitat:
Original von Maja:
Zurück zu Bonus-Zahlungen:
Dass einige Top-Manager in Anspruch genommene Bürgschaften aus diesem Topf u.a. zum Anlass nahmen, sich noch mal einen Bonus (keine Gehaltserhöhung) zu gönnen, wurde von Seiten der Politik scharf kritisiert und die Rückzahlung dieser Boni gefordert. Mehr ist der Politik in solchen Fällen derzeit nicht möglich. Entgeltstrukturen sind kollektiv- und individualrechtlich Sache der jeweiligen Bank. So lange ein solcher Bonus nicht gegen geltendes Recht verstößt, können Parteien nur an das gesellschaftliche Gewissen der Protagonisten appelieren.


Das hab ich auch wohlwollend zur Kenntnis genommen. Nur gibt es einen Unterschied zwischen Empörung über etwas und den praktischen Schritten, dieses Etwas zu beenden oder gar zu beseitigen. Mal sehen, was da noch kommt. Mit der Beschränkung der Managergehälter tut man sich ja im Gegenstück wiederum schwer...



--
Anagramm von Regierung = Genug Irre

[ Dieser Beitrag wurde von Lord_Helmchen am 31.05.2009 um 12:17 Uhr geändert. ]

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31.05.2009, 12:59 Uhr

Lemmink
Posts: 2344
Nutzer
Zitat:
Mit der Beschränkung der Managergehälter tut man sich ja im Gegenstück wiederum schwer...

Wobei das auch nur Kosmetik zur Volksberuhigugn wäre. In den ganzen Zahlungen die ein Manager so bekommt macht das Gehalt in den meisten Fällen einen recht geringen Teil in Größenordnung Portokasse aus.
Was richtig Geld bringt, das sind Boni, Sonderzahlungen, Aktienbeteiligungen und sonstige Vergünstigungen. Das wiederum sind alles rein "freiwillige" Zahlungen des jeweiligen Konzernes in die von außen sowieso keiner reinreden kann.


--
Das Grauen hat viele Gesichter und mein Spiegel zeigt mir jeden Morgen ein neues.

Jetzt neuer, aber immer noch nicht interessanter: http://www.lemmink.joice.net

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31.05.2009, 15:01 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Lord_Helmchen:

Yellow Press spricht ganz bewusst ausschließlich Instinkte an und verbietet sich selbst Hintergrundinformationen, die mit der plakativen Headline geschürten Emotionen abschwächen könnten. Das ist reine Effekthascherei zwecks Auflage. Publikationen dieser Art wollen nichts für das Volk erreichen, wollen nicht Informieren, sondern ausschließlich ihre Säckel füllen. Die da Publizieren sind nicht näher am Volk als ein Josef Ackermann oder Hartmut Mehdorn. Das ist ganz schlechter Journalismus. Rom in Brand setzen und auf dem prunkvollen Hof des sicheren Palastes weit über der brennenden Stadt eigenen Überfluss und eigene Unbetroffenheit genießen.

Welche Boni gönnen sich wohl die Chefetagen dieser Verlage? I-)

Bundesbürgschaften für Banken:
Informiere Dich über die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Bank eine solche Bürgschaft erhält. Die Risiken werden nach menschlichem Ermessen auf ein Minimum begrenzt. So eine Bürgschaft zu bekommen, signalisiert Mitbewerbern seriöses Geschäftsgebahren. Das ist der Zweck dieser Bürgschaften. 100% Sicherheit kann es nicht geben. Jede Finanzkrise größeren Ausmaßes zieht jedoch eine Krise der Realwirtschaft nach sich. Die Alternative dem internen Verlust des Vertrauens von Banken untereinander nicht entgegen zu wirken, hätte dazu geführt, dass auch Unternehmen die Kredite nicht mehr bekommen hätten, die zur Zwischenfinanzierung von z. B. dem Einkauf von Hilfs- und Rohstoffen benötigen, denn dazu müssen sich auch Banken untereinander Geld leihen. Welche Folgen das für den Arbeitsmarkt hätte, muss nicht lange erklärt werden. Da macht es auch keinen Unterschied, ob man von Euro oder DM spricht. Zumal die Gefühlte Kaufkraft der DM nach rund 8 Jahren Euro mitlerweilte trügerisch ist und sich zum Anderen dem Einzelnen das Verständis von Summen weit jenseits der eigenen Erlebniswelt in Euro und DM gänzlich entzieht. Da ist Umrechnen in DM selbst schon nur noch Populismus. Ob 12-stellige Eurosummen oder 13-stellig DM-Summen, den Normalbürger erschreckt so was.

Abwrackprämie:
Der Sinn ist, Die Automibilbranche zu unterstüzen und so Arbeitsplätze in der Krise zu sichern. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss und Wettbewerbsrechtlich sogar bedenklich. Trotzdem ist es eine Maßnahme, die eine sehr große Anzahl von Arbeitsplätzen in der Krise zumindest eine Zeit lang ein gutes Stück weit sicherer macht. Neben dem Export von Investitionsgütern ist die Automobilindustrie eine der tragenden Säulen der BRD Volkswirtschaft. Und Volkswirtschaft funktioniert aktuell nur über massenhaften Konsum. Davon leben wir letztlich alle. Was man davon auch immer hält, es läst sich nicht von heute auf morgen schadlos ändern. Ein Herumreißen des Ruders in einer solchen Krise würde den totalen Zusammenbruch bedeuten. Die Strukturen haben 60 Jahre gebraucht, so zu werden wie sie sind. Es wird nochmal min. 40 Jahre dauern, daran ohne negative Auswirkungen für alle wieder etwas zu ändern. Vergessen darf man auch nicht, dass heute ganz andere Voraussetzungen vorliegen, als zu Begin der Republik. Die Märkte sind gesättigt. Die Räder sind erfunden. Neue Produkte sind weitestgehend nur noch mehr oder weniger marginale Varianten von bereits vorhandenem. Konsum ist in weiten Teilen nur noch Austausch, Erneuerung. Konsum kann Arbeitsplätze jedoch nur sichern, erhalten oder gar schaffen, wenn er hochfrequent ist, was niedrige Preise voraussetzt, oder wenn Preise entsprechend hoch sind, auch bei niederfrequentem Konsum Arbeitsplätze zu finanzieren und dabei auch noch Gewinne für die Unternehmen abzuwerfen.

Abseits davon müsste dieses Umdenken, von dem Du sprichst, vom Volk selbst ausgehen. Ein Staat ist keine Konsumerziehungsanstalt. So lange die Masse der Konsumenten sich primär auf den jeweils niedrigsten Preis fixiert, kann die Politik eines einzelnen Staates daran nichts ändern. Es ist nicht Staates Aufgabe, Preise und Märkte zu regulieren. Protektionismus ist der falsche Weg. Auch und vor allem, weil die BRD vom Export lebt, wären Maßnahmen wie eine Abschottung über höhere Einfuhrzölle für das BIP der BRD insgesamt kontraproduktiv.

Zu guter Letzt wurden diese Autos, die aufgrund der Abwrackprämie gebaut wurden, wohl kaum zusätzlich auf den Markt geworfen. Wenn die Wahl vorhanden ist, wählt jeder halbwegs vernünftige Unternehmer den Weg über einen Abbau von Lagerbestäden bei gleichzeitiger Nutzung des kostenreduziernden Instruments Kurzarbeit. So wird die Abwrackpräme dem Staat an anderer Stelle Ausgaben eingespart haben. So wie Kurzarbeitergeld wiederum Ausgaben an anderer Stelle einspart. Zudem ist Voraussetzung für die Bewilligung dieser Prämie, dass das Altfahrzeug verschrottet wird. Dass durch die Abwrackpärmie (offizelle Bezeichnung Umweltprämie) Betreiber von Schrottplätzen und der Gebrauchtwagenhandel in Schwierigkeiten geraten, ist die Kehrseite der Medaillie. Wenn jemandem eine Patentlösung ohne negative Nebenwirkungen einfällt, bitte. Nichts zu tun kann keine Alternative sein.

Sanierung von Schulen:
Das ist Aufgabe von Ländern und Gemeinden. Frag die, warum sie in der Regel mehr Augenmerk auf Prestigeprojekte legen, als auf den Zustand ihrer Schulen im Hinterland. Oder anders gefragt, warum Länder und Gemeinden Schulen erst instandsetzen, wenn der Bund anlässlich einer Wirtschaftskrise zweckgebunden zusätzliche Mittel dafür "lock macht".

Erfolgsabhängige Vergütung von Vorständen:
Derzeit wird über eine Änderung relevanter Gesetze verhandelt, die geeignet sind, die varialblen Entgeltbestandteile dieser Personengruppe an langfristigere Zielsetzungen zu koppeln. Damit soll verhindert werden, dass Vorstandvorsitzende hohe Risiken eingehen, um kurzfristige Gewinnsituationen zu generieren, nur um einen Bonus abgreifen zu können, ohne dass dabei Augenmerk auf die längerfristige Performance gelegt wird. Das ist kein leichtes Unterfangen, denn der Politik ist es nicht möglich, so tief in die internen Entgeltstrukturen privater Unternehmen einzugreifen wie es nötig wäre, solche Gewinnblasen absolut sicher zu verhindern. Darüber hinaus birgt zu starre Regelmentierung in diesem Bereich die Gefahr, dass hochqualifizierte und kompetente Spitzenrkäfte dann lieber im Ausland tätig werden.

Womit wir auch wieder beim Thema "Reichensteuer" wären. Die ich für eine reine Neidreaktion am linken Rand alle Fraktionen halte. So viele Reiche gibt es in der BRD nicht, dass sie über ein paar Prozent mehr Steuern die Lösung der Probleme in anderen Bereichen finanzieren könnten. Ein Tropen auf den heißen Stein der nur neue Probleme auslösen oder vorhandene verstärken würde. Jeder Reiche der seine Steuerschud hier zahlt ist für die Gesellschaft insgesamt weit mehr wert, als die, die oder deren Vermögen das Land dann verlassen würden, wenn ihre Steuerschuld steigen würde.

Für sinnvoller halte ich eine allgemeine Senkung von Steuern auf Einkommen bei steigenden Verbrauchssteuern unter Auslassung des verminderten Satzes der Umsatzsteuer (MWST). Auch über Luxussteuer wäre nachzudenken. Die darf jedoch nicht so gestaltet sein, dass sie primär die Hersteller von Luxusgütern belastet. Und man darf auch nicht vergessen, dass man Luxusgüter auch in anderen Ländern ohne Luxusteuer kaufen kann. Berufliche Leistung und Einsatzwillen muss sich jedoch insgesamt lohnen und berufliche Leistung fängt aus meiner Sicht bereits bei Bildung, Ausbildung und spätere Weiterqualifizierung an. An dem Punkt bin ich ganz bei Guido Westerwelle. Nichts gegen progressive Besteuerung. Doch derzeit ist die Progressionskurve derart steil, dass schon bei durchschnittlichen Einkommen von einem mehr an Lohn / Gehalt schnell im Netto nichts mehr spürbar ist. Das schadet auch der Wirtschaft, denn es hat einen innovationsblockierenden Effekt in manchen Unternehmen.

Last but not least. Konjunkturpakete hats in allen Indsutriestaaten und sogar in einigen Schwellenländern gegeben. Einige davon belasten den Staatshaushalt weit höher als es in Deutschland der Fall ist. Insofern hat die Bundesregierung in schwieriger Lage unter enormem Zeitdruck Vernunft und Augenmaß bewiesen. Es hilft auch nichts, Geld mit der Gießkanne zu verteilen. Deshalb hielt ich den Vorschlag von einem Konsumgutschein über 500 Euro für jeden für gut gemeinten Unsinn. Allerdings weiß man auch bei gezielten Maßnahmen immer erst hinterher, ob sie den beabsichtigten Zweck tatsächlich erfüllen und alles hat immer mindestens zwei Seiten, eine gute und eine schlechte. Was bleibt ist die alte Volksweisheit: Wie man es macht, man macht es verkehrt. Damit muss jeder leben und umgehen können, der in der Situation ist Entscheidungen treffen zu müssen. Gut reden haben nur die, die nicht in dieser Verantwortung stehen. Yellow Press zum Beispiel.

Vielleicht sind die ja auch nur sauer, dass sie keine Staatsmilliarden bekommen. I-)

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31.05.2009, 15:19 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Lemmink:
Wobei das auch nur Kosmetik zur Volksberuhigugn wäre. In den ganzen Zahlungen die ein Manager so bekommt macht das Gehalt in den meisten Fällen einen recht geringen Teil in Größenordnung Portokasse aus.
Was richtig Geld bringt, das sind Boni, Sonderzahlungen, Aktienbeteiligungen und sonstige Vergünstigungen. Das wiederum sind alles rein "freiwillige" Zahlungen des jeweiligen Konzernes in die von außen sowieso keiner reinreden kann.


Siehe mein Beitrag oben. Man muss schon genauer hinsehen. Es geht in der politischen Diskussion um die variablen Entgeltbestandteile, die Du hier erwähnst. Es ist ein Teil der Medien, die das der Einfachheit halber in überdimensionalen Lettern zum Reizwort "Managergehälter" zusammenfasst.

Übrings findet eine solche Diskussion grenzübergreifend auch in der Wirtschaft statt und es gibt offenbar bereits Unternehmen, die ihre Entlohnungsgrundsätze entsprechend umgestellt haben. Die aber wohl nicht in Deutschland: http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/mal-bonus-mal-malus-fuer-manager-397779/

Unter dem Strich kann nationale Politik an der Stelle nicht schadlos maßgeblich einwirken. Die kann nur Versuchen, im Groben Grundsätze aufzustellen. Es bringt aber nichts, wenn sich ein Vorstandsvorsitzender an Regeln halten muss, die für andere Führungskräfte im Unternehmen nicht gelten. Mal ganz abgesehen von den Vorständen von Mitbewerbern im Ausland. So lange sich in der Wirtschaft nicht allgemein und weltweit wieder das Bewusstsein entwickelt, dass Stabilität der eigentliche Garant für dauerhaften Erfolg ist, wird sich nicht wirklich was ändern. Zu starre Regelungen auf nationaler Ebene gegen den Strom würden der Wirtschaft im Innland nur schaden. Soziale Verantwortung, Vernunft und Moral können nicht per Gesetz erzwungen werden.
--
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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 31.05.2009 um 15:20 Uhr geändert. ]

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31.05.2009, 18:34 Uhr

Evillord68
Posts: 836
Nutzer
Auf jeden Fall ist die Profitgier der Manager nicht mehr zum aushalten.
Habe neulich im Videotext gelesen, daß Schlecker 12000 Mitarbeiter entlassen will und will diese damit zwingen neue Arbeitsverträge abzuschließen für natürlich schlechtere Bedingungen.

Da wird ein Schlecker geschlossen, Personal entlassen und auf der gegenüberliegende Straßenseite ein neuer aufgemacht....

Achja, der Schlecker hier macht auch dicht.

Oder ein Bekannter ist bzw. war Betriebsrat einer bekannten Möbelhauskette, geht mit XX.. an.

Sie wollten die Mitarbeiter zwingen neue Arbeitsverträge abzuschließen, das ging aber nicht, da es eine Gewerkschaft gibt und einen Tarifvertrag.
Naja dann wurde der Laden einfach dicht gemacht und die komplette Belegschaft entlassen nur um den Betriebsrat und die Gewerkschaft rauszubekommen.

Man hatte vorsorglich, die Kette in einzelne Unterfirmen aufgegliedert und die Unterfirma aufgelöst.
Ist somit legal, man wollte gegen diesen Unsinn klagen aber der Anwalt meinte, daß es chancenlos ist, denn die Firma existiert seit dieser Woche nicht mehr.

Die Firma wird auch wieder aufgemacht unter einen anderen Namen, aber auch mit anderen Mitarbeitern.

Man baut jetzt auf Leiharbeiter aus Polen. Sind billiger.

--
Bild: http://apex.gmxhome.de/a1ksmall.png http://www.a1k.org/

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31.05.2009, 20:23 Uhr

julius
Posts: 2255
Nutzer
Auf alle Fälle mehreren sich die Stimmen, die Regierung habe mit der Opel-Lösung einen Präzedenzfall geschaffen, der jetzt andere Unternehmen wie Arcandor, Infineon ermuntert, Forderungen zu stellen.
Dabei werden diese vom dem auf Stimmenfang gehenden Kanzlerkandidaten der SPD unterstützt, der offentsichtlich vergisst, daß er Aussen- und nicht Wrtschaftminister ist.
Darüber hinaus birgt die Opel-Lösung eine weitere Gefahr. Magna als Zulieferer der Automobilindustrie läuft Gefahr, die Aufträge anderer Automobilhersteller zu verlieren, weil man eben nicht bei einem Mitbewerber kaufen will. Was der damit einbrechende Umsatz bei Magna für Folgen für Opel, liegt auf Hand: Abbau von Arbeitsplätzen.

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31.05.2009, 22:43 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@Evillord68:

Warum geht das eigentlich nicht mal ohne pauschlierende Anprangerun ganzer Berufsstände? Wer oder was ist "die" Manager? Manager ist jeder, der als angestellter Mitarbeiter eines Unternhmens dessen operative Geschäfte führt. Egal ob es sich um ein mittelständische GmbH handelt, der im internationalen Wettbewerb das Wasser bis zum Hals steht oder um eine AG wie Nokia, die mit 12-stelligen Gewinnen gesunde Standorte in Hochlohnländern schließt.

Der Öffentlichkeit bekannt ist nur ein verschwindend kleiner Teil des Berufstandes "Manager". Dank der Eigenschaft des Journalismus, sich hauptsächlich auf Negativmeldungen zu beschränken, fallen auch nur diese auf. Und man darf bitte auch nicht vergessen, dass die Strukturen des Finanzmarktes Börse die Vorstände von Aktiengesellschaften geradezu zu dieser Gier anspornen. Wer es anders macht, wer kurzfristigen Risiken und somit kurzfristigen Gewinnen zugunsten von mehr Stabilität aus dem Weg geht, der ist da ganz schnell weg vom Fenster.

Was Du über Schlecker schreibst ist bei allen großen Handelsketten business as usual. Die Devise lautet Kosten sparen ohne Rücksicht auf das Personal. Wenn Schlecker es anders macht, verschwinden sie vom Markt. Metro wartet nur darauf, noch einen "Kleinen" zu übernehmen.

Im Übrigen hat der erwähnte Anwalt entweder keine Ahnung von seinem Job oder war von der Gegenseite gekauft. Ferner funktioniert der Versuch, sich als Arbeitgeber des BR und einer Gewerkschaft zu entledigen auf Dauer nur dann, wenn Belegschaften sich das gefallen lassen. Abgesehen davon wird kaum ein Unternehmen allein mit Leiharbeitern aus Polen zu führen sein. Kann es sein, dass Du da nur die halbe Wahrheit erzählst?

@julius

Besagter Präzendenzfall wurde bereits mit Hausmann geschaffen. Acandor und viele andere fordern schon länger staatliche Unterstützung. Schon bevor diese Krise "amtlich" war. Jetzt, nach dem Opel-Deal werden diese Stimmen natürlich lauter. Ist ja auch schwer zu erklären, weshalb man dem Einen großen Arbeitgeber Hilft und dem anderen nicht.

Magna geht überhaupt keine Gefahr ein. Im Gegenteil. Die bisherigen Zulieferer von Opel droht Gefahr, sehr bald vom Automobilzulieferer Magna per Dekret von oben verdrängt zu werden. Und bei den Zulieferern von Opel sind insgesamt mehr Arbeitsplätze beheimatet als bei Opel selbst. Doch was wird Magna wohl mehr "am Herzen" liegen, der Umatz eigener Entwicklungs- und Produktionsstätten oder der Umsatz von Fremdfirmen? Wenn Du aber glaubst, Magna als Anteilseigener von Opel könnte andere Automobilhersteller dazu animieren, sich fortan gegen Magna als Zulieferer zu entsheiden, dann bist Du damit höchstwahrscheinlich schief gewickelt. Auch da zählt nur das Preis-/Leisungsverhältnis.

Was mir aber noch mehr an dem Deal stinkt ist, dass neben den Kanadiern Magna die russische Sberbank 35% der Anteile an Opel erhalten soll, deren Chef ehemals russischer Wirtschaftsminister war und immer noch enger Vertrauter Putins sein soll. Magna brachte diese Bank mit ins Boot. Beide wollen sich 70% der Stimmrechte an Opel "teilen". Russland ist in Sachen Automobilindustrie einer der wenigen Märkte mit echtem Wachstumspotential. Man muss kein Genie in Betriebswirtschaft sein, sich an fünf Fingern ausrechnen zu können, was das eigentliche Ziel dieser Verbindung zur Sberbank ist.
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31.05.2009, 22:59 Uhr

julius
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@maja:
Ich habe - was die Zulieferer Philosophie angeht - in meinen 25 Jahren in der Automobil Industrie andere Erfahrungen gemacht.
julius

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31.05.2009, 23:27 Uhr

Maja
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@julius:

Magna selbst ist für die Autombilindustrie schon sehr lange weit mehr als nur Teilehersteller und Zulieferer. Magna baut komplette Fahrzeuge für andere namhafte Hersteller. So z. B. die Mercedes Benz G-Klasse seit 30 Jahren. Dazu Kooperationen mit Audi, DaimlerChrysler, Fiat und Volkswagen. Weshalb sollte sich daran und an der Stellung Magnas als erprobt zuverlässiger Zulieferer etwas ändern, wenn Magna 35% an Opel hält? Opel bleibt Opel. Magna bleibt Magna.

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01.06.2009, 00:43 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von Maja:
Was mir aber noch mehr an dem Deal stinkt ist, dass neben den Kanadiern Magna die russische Sberbank 35% der Anteile an Opel erhalten soll, deren Chef ehemals russischer Wirtschaftsminister war und immer noch enger Vertrauter Putins sein soll.

Das ist auch der Teil, der mir stinkt. Mir wäre jede andere Lösung lieber gewesen als das! :angry:
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Signaturen mit mehr als zwei Zeilen gehen mir auf den Wecker

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01.06.2009, 01:10 Uhr

Maja
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@DrNOP:

Das und die Tatsache, dass Magna selbst Automobilzulieferer (und -bauer!) ist und jedes Unternehmen naturgemäß erst mal sich selbst der Nächste, geht auch von Guttenberg so quer. Der Mann hat recht. Mit einer gut organisierten Insolvernz würde Opel nicht besser, aber auch nicht unbedingt schlechter da stehen. Jetzt aber wandern sie mit hoheitlichem Seegen und Geld von der GM-Vormundschaft in eine Magna/Sberbank-Vormundschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Opel-Vorstand und Betriebsräte sich dabei wohl fühlen. Gerade die Betriebräte von Opel sollten wissen, wie sich Hinhaltetaktiken anfühlen.

Arbeitsplätze werden so oder so abgebaut werden müssen. Ohne umfassende Konsolidierung kann Opel nicht rentabel werden. Es kann nicht jedes Jahr eine Abwrackprämie geben. Und die lapidare Aussage, dass Standorte erhalten bleiben, habe ich vor Fusionen und Übernahmen ein ums andere Mal gehört. Der Bund wird vermutlich versuchen, an die Zusage von Krediten und Bürgschaften Verträge zur Standort- und Beschäftigungssicherung zu knüpfen. Dazu wird es Verträge mit Zulieferern geben, deren Laufzeit noch währt. Doch kein Vertrag kann bis ans Ende aller Tage gültig bleiben. Ich gebe denen max. 5 Jahre. Dann werden Magna und Sberbank die nun zur Schau getragene Zurückhaltung vergessen. Ob Stück für Stück oder mit einem Ruck bleibt abzuwarten.

Mir gefällt das Alles ganz und gar nicht.
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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 01.06.2009 um 01:11 Uhr geändert. ]

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02.06.2009, 04:58 Uhr

AMIGAfan78
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@Maja:

Liebe Maja nein nicht die Bild sondern mit offenen Augen durch dieses Land gehen denn..

Bürgschafften für Pleite Unternehmen sind keine gute Investition!

Es tut mir leid auch auf die Gefahr hin das Arbeitslose hierdurch wohl hinzunehmen sind, bringt es nichts diese wieder für ein zwei Jahre bei Laune zu halten (vermutlich um wiedergewählt zu werden.)

Hier gilt es neue Wirtschaftszweige zu erschliessen oder Menschen zu qualifiezieren um sie dann wieder in Lohn und Brot zu bringen.

Die Banken haben sich in sogenannten HageFonds (richtig geschrieben? na egal) verspeckuliert hierbei sei anzumerken das dies erst die SPD unter der Regierung Schröder möglich machte denn davor war es so wie man heute weis wohl zurecht verboten!

Es ist zudem für mich auch unverständlich das man diesen Banken Geld zur Verfügung gibt OHNE diese zeitgleich zu verstaatlichen!

Ein tolles "Konjunktur Programm" im Vergleich nur 80 Milliarden durch Steuer erleichterungen, ja wo ein jeder Bürger am Ende eines Monats knappe 10 euro mehr und Famielien mit Kindern ca. 7,50 Euro mehr am Ende des Monats zur Verfügung hat..DAS KURBELT DIE KONJUNKTUR ABER GEWALTIG AN!!!!!LÄCHERLICH! Dies nach Mehrwertsteuererhöhungen und Lebensmittelpreiserhöhungen usw...man gebe dem Bürger etwas wieder und nehme ihm hinten rum gleich das "doppelte" wieder aus der Brieftasche!

Mit dem Geld der sogenannten Abwrackprämie(ca.2500Euro) kauft sich der Bundesbürger gemeinhin nicht einen neuen BMW oder VW diese sind viel zu teuer sondern man kauft sich einen Renault oder einen Japanisches Auto o.ä. wir haben also ein Konjunkturprogramm was der AUSLÄNDISCHEN Automobil Industrie auf die Sprünge hilft, aber nicht der Deutschen.

Die Binnenkonjunktur also stärken mit Lohndumping, Zeitarbeit, und Qualifiezierungsmassnahmen IN DIE KURZARBEIT das ist wohl ein SCHERZ aber kein guter klar muss das Geld in z.B Qualiefizierungsmassnahmen aber nicht in solche die in die Kurzarbeit führen!!!!!

Es ist und bleibt eine Politik der Volksverdummung die betrieben wird und immer nur Flickenschusterrei um ja wieder die erforderlichen Stimmen bei Wahlen zu erhalten.
--
http://www.amigafan.npage.de





[ Dieser Beitrag wurde von AMIGAfan78 am 02.06.2009 um 05:49 Uhr geändert. ]

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02.06.2009, 06:46 Uhr

Lemmink
Posts: 2344
Nutzer
Zitat:
Original von AMIGAfan78:
... und Qualifiezierungsmassnahmen IN DIE KURZARBEIT das ist wohl ein SCHERZ aber kein guter...

Ich glaube du hast da was mißverstanden. Nicht Qualifikationsmaßnahmen in DIE Kurzarbeit, sondern Qualifikationsmaßnahmen in DER Kurzarbeit. Also wenn die Arbeiter wegen Kurzarbeit sowieso "dumm rumsitzen" warum nicht diese Zeit füe Qualifikationsmaßnahmen nutzen. So macht man wenigstens das Beste aus den widrigen Umständen.

--
Das Grauen hat viele Gesichter und mein Spiegel zeigt mir jeden Morgen ein neues.

Jetzt neuer, aber immer noch nicht interessanter: http://www.lemmink.joice.net

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02.06.2009, 08:28 Uhr

AMIGAfan78
Posts: 173
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@Lemmink:
Ich glaube da muss ich Dir bzw. Maja recht geben da habe ich in der Tat den Satz falsch interpretiert. Danke ;) Jedoch auch wen ich diesen Satz falsch interpretierte muss ich darauf hinweisen das es leider nicht zu selten Fördermassnahmen gibt die selten in Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze münden sondern eher dazu dienen die Arbeitslosen Statistiken noch weiter zu schönen und im höchstfall Kurz- oder Zeitarbeit im Niedriglohnsektor enden.
--
http://www.amigafan.npage.de



[ Dieser Beitrag wurde von AMIGAfan78 am 02.06.2009 um 08:34 Uhr geändert. ]

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02.06.2009, 09:37 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von AMIGAfan78:
HageFonds (richtig geschrieben? na egal)

Wenn du schon fragst, beinahe richtig: Hedgefonds (von engl. to hedge [hɛdʒ], "absichern")

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