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amiga-news.de Forum > Get a Life > Ich will billig, billig... mit Vollgas ins Verderben. [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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06.05.2009, 17:07 Uhr

aPEX
Posts: 4692
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Boah, wie mich die verlogene billig, billig Mentalität der Leute ankotzen tut... in der Küche ging es wieder um tolle Angebote bei Lidl und wie superbillig doch die Milch bei Aldi gerade ist und das direkt nacher einer Diskussion mit einem Kunden über europäische / chinesische Produkte. :(

Vor über 100 Jahren haben schon intelligente Leute gelebt, erstaunlich das sich bis jetzt nichts geändert hat, obwohl sich der Mensch ja weiter entwickeln sollte.


Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.

Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

(John Ruskin 1819-1900)

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...und kein DLL-Terrorcamp im Systemordner mehr. ;-)

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06.05.2009, 17:35 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von aPEX:

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Der Mann mag intelligent gewesen sein - kannte aber wohl unsere heutigen Home-Shopping-Kanäle nicht:
Es ist durchaus möglich zuviel zu bezahlen und trotzdem einen Gegenstand zu erhalten, der die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
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06.05.2009, 17:58 Uhr

Der_Wanderer
Posts: 1229
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Ja, in der heutigen Zeit ist der Preis nur noch schwach mit der Güte des Produkts korreliert, das war früher sicherlich anders.
Heute ist der Preis sehr komplex mit der Unkenntnis der Konsumenten, der Absatzraten des Produkts, der Aggressivität des Marketings und dem Image der Marke korreliert.

Beispiel:

Neumann Microfon: 2000 EUR
Nachbaute: 500 EUR

Preis einer Sweet-Chillie Soße im Spar: 3,50EUR
Preis im Asia Shop : 1,99EUR

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HD-Rec, Sweeper, Samplemanager, ArTKanoid, Monkeyscript, Toadies, AsteroidsTR, TuiTED, PosTED, TKPlayer, AudioConverter, ScreenCam, PerlinFX, MapEdit, AB3 Includes und viele mehr...
Homepage: http://www.hd-rec.de



[ Dieser Beitrag wurde von Der_Wanderer am 06.05.2009 um 18:00 Uhr geändert. ]

[ Dieser Beitrag wurde von Der_Wanderer am 06.05.2009 um 18:38 Uhr geändert. ]

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06.05.2009, 22:39 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von aPEX:

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.


Vom Prinzip her nicht falsch. Produkte werden heute jedoch erst wirklich schlechter, wenn nicht mehr nur an Lohnkosten, sondern auch an Roh- und Hilfsstoffen gespart wird. Das allerdings greift scheinbar immer mehr um sich. Das Sparpotential Arbeitskraft ist auch im Ausland längst ausgereizt. Da ist China schon wieder zu teuer.

Zitat:
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zu wenig zu bezahlen.

Die Frage ist heute eher, was ist zu viel? Längst ist die Chance vertan, über höhere Preise haufenweise Produktionsstandorte ins Land zurück zu holen. Da gereicht mehr als der angessene Preis schnell allein zur Umsatzsteigerung des Importeurs (Großhandel). Bei den Herstellern kommt davon aber lange Zeit überhaupt nichts an.

Zitat:
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.

Das galt mal zu Zeiten von Kolinialherren. Abgesehen davon habe ich nicht den Eindruck, als würde eine Mehrheit für Geiz-Preise noch viel Wert erwarten. Der eigenliche Wert scheint das Einkaufen selbst zu sein.

Zitat:
Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

Das niedrigste Angebot bedeutet heute wohl nurmehr, "wenns kaputt geht oder nichts ist, wird halt was Neues gekauft". Das kann man sich nur mit billig-billig-billig leisten und ständig Shoppen wird heute offenbar als größere "Belohnung" für Leistung (Arbeit) empfunden, als 20 Jahre denselben Fernseher zu besitzen und vorher noch drauf sparen zu müssen.

Wir sind halt immer noch Jäger und Sammler. ;)

Zitat:
(John Ruskin 1819-1900)

Da war die Welt noch eine ganz andere.

Im Grundsatz hast Du aber recht, denke ich. Die jahrelange Schnäppchenjagd zum Selbstzweck ist nicht ganz unschuldig an so mancher Fehlentwicklung. Ein Stück weit zurück zu alten Werten könnte nicht schaden, günstig statt billig, wieder mehr Auge für das Preis- / Leistungsverhältnis. Nur Eines darf dabei nicht passieren. Dass die westliche Welt teurer Einkauft, während auf der anderen Hälfte des Globus Menschen nur weiter für Hungelöhne und bei für uns unvorstellbar schlechten Arbeitsbedinungen ausgebeutet werden.

Viel mehr FairTraid und ein stärkeres Augenmerk auf die Herstellungsbedinungen im Erzeugerland könnte vieles recht schnell zum Besseren ändern. Produziert wird, was am Meisten nachgefragt wird.

Lidl? Aldi? KiK? Tacko? Drücken allemal Erzeugerpreise ohne Rücksicht auf die Folgen für andere. Im Inn- und Ausland. Mit ihrem eigenen Personal gehen sie auch nicht gerade zimperlich um. Und was man bei KiK und Tacko nachgeworfen bekommt, ist inzwischen wirklich nur noch billiger Plunder und strotzt zudem vor Giften und anderen Schadstoffen. Trotzdem wird es massenahft gekauft. Oder gerade deswegen?


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 06.05.2009 um 22:41 Uhr geändert. ]

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06.05.2009, 22:47 Uhr

hjoerg
Posts: 3853
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@aPEX:
Mir war schon immer unklar warum die Cola im Bahnhof Eeensfuffzig und gegenüber in der KHalle nur 45Cent kostet. ;)

Da brauchst keene Intelliente Vorfahrer, det schnallste och so :lach:
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by WinUAE
hjörg :dance2:
Nethands

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06.05.2009, 23:22 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@DrNOP:
> Es ist durchaus möglich zuviel zu bezahlen und trotzdem einen
> Gegenstand zu erhalten, der die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen
> kann.

Stimmt. Wohl noch nie in der modernen Wirtschaftsgeschichte hat der Preis so wenig über die Qualität eines Produkts ausgesagt wie heute. Ganz extrem verhielt es sich mal bei einem Test der Stiftung Warentest (weiß leider nicht mehr, um welche Produkte es ging), wo das Produkt mit dem niedrigsten Preis besser abgeschnitten hatte als alle teureren.
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07.05.2009, 09:34 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Maja:
Produkte werden heute jedoch erst wirklich schlechter, wenn nicht mehr nur an Lohnkosten, sondern auch an Roh- und Hilfsstoffen gespart wird. Das allerdings greift scheinbar immer mehr um sich. Das Sparpotential Arbeitskraft ist auch im Ausland längst ausgereizt. Da ist China schon wieder zu teuer.

Wobei "zu teuer" in diesem Zusammenhang relativ ist. Es ist ja keineswegs so, daß nur die Unternehmen nach neuem Sparpotential suchen bei denen der Pleitegeier schon auf dem Dach sitzt. Das ist das, was ich besonders ärgerlich finde.

Zitat:
Original von CarstenS:
Ganz extrem verhielt es sich mal bei einem Test der Stiftung Warentest (weiß leider nicht mehr, um welche Produkte es ging), wo das Produkt mit dem niedrigsten Preis besser abgeschnitten hatte als alle teureren.

Das ist regelmäßig bei Schönheitsprodukten (Cremes, Lippenstift etc.) der Fall.
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07.05.2009, 11:03 Uhr

aPEX
Posts: 4692
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Wir produzieren (noch) hochwertige Produkte die in ihrem Preis ihrer Qualität und Leistung entsprechen. Ich bekomme ein sehr gutes Gehalt, meiner Qualitt und Leistung entsprechend.

Wenn ich das jetzt in "billig, billig" investiere, brauche ich mich nicht wundern wenn ich irgendwann kein gutes Gehalt mehr bekomme, weil wir unsere Produkte nicht mehr zu dem Preis anbieten können wie bisher.

In dieser Abwärtsspirale befinden wir uns seit Jahren. :(

Deswegen achte ich schon sehr darauf wo ich was kaufe und meide Discounter wie Lidl und Aldi und Co. Auch würde ich nie Kleidung bei Kik und wie die alle heissen kaufen.
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07.05.2009, 11:52 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von CarstenS:
Ganz extrem verhielt es sich mal bei einem Test der Stiftung Warentest (weiß leider nicht mehr, um welche Produkte es ging), wo das Produkt mit dem niedrigsten Preis besser abgeschnitten hatte als alle teureren.

Das passiert doch alle naselang. Es ist nicht unbedingt immer das billigste das beste, aber selten bei den teuersten der Preis gerechtfertigt.
Zitat:
Original von aPEX:
Deswegen achte ich schon sehr darauf wo ich was kaufe und meide Discounter wie Lidl und Aldi und Co. Auch würde ich nie Kleidung bei Kik und wie die alle heissen kaufen.

Klar, wie es sich für einen Amiga-Fan gehört, wird immer schön auf den Namen geachtet. Dann kann man sich einreden, dass die Kleidung, die man bei einem Laden, der nicht "Kik" heißt und zum zehnfachen Preis verhökert wird, nicht von chinesischen Kindern hergestellt wurde. Ja, wenn die Welt nur so einfach funktionieren würde...

In dieser Welt kann man stinknormalen Joghurt mit viel Zucker versetzen, in winzig kleine Fläschchen verpacken und mit "probiotisch" und "stärkt Abwehrkräfte" bewerben und zu einem vielfachen des normalen Preises verkaufen. Und zwar mit Milliardenumsätzen. Geiz ist relativ.

mfg

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07.05.2009, 11:56 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von DrNOP:
Wobei "zu teuer" in diesem Zusammenhang relativ ist. Es ist ja keineswegs so, daß nur die Unternehmen nach neuem Sparpotential suchen bei denen der Pleitegeier schon auf dem Dach sitzt. Das ist das, was ich besonders ärgerlich finde.


Richtig. Ich denke, der Großhandel, Importeure weltweit sind die treibende Kraft. Vieles spricht dafür. Vor allem Arbeigeber in so genannten Billiglohnländern, die sich über wachsenden Preisdruck beschweren.

Zitat:
Original von aPEX:
Wir produzieren (noch) hochwertige Produkte die in ihrem Preis ihrer Qualität und Leistung entsprechen. Ich bekomme ein sehr gutes Gehalt, meiner Qualitt und Leistung entsprechend.

Wenn ich das jetzt in "billig, billig" investiere, brauche ich mich nicht wundern wenn ich irgendwann kein gutes Gehalt mehr bekomme, weil wir unsere Produkte nicht mehr zu dem Preis anbieten können wie bisher.


Hm, vorausgesetzt privates Kosmuverhalten kann den Umsatz Deines Arbeitgebers maßgeblich beeinflussen. Ist nicht in jedem Fall gegeben.

Zitat:
In dieser Abwärtsspirale befinden wir uns seit Jahren. :(

Du scheinst davon nicht so sehr betroffen zu sein ("sehr gutes Gehalt")?

Zitat:
Deswegen achte ich schon sehr darauf wo ich was kaufe und meide Discounter wie Lidl und Aldi und Co. Auch würde ich nie Kleidung bei Kik und wie die alle heissen kaufen.

Dasgleiche gilt für mich. Allerdings verspreche ich mir keine großartigen Effekte davon. Das dient wohl eher der Beruhigung meines sozialen Gewissens. Ich möchte u.a. die Arbeitsbedingungen dort nicht auch noch unterstützen. Abgesehen davon bin ich von der Tiefpreistreiberei dieser Discounter unmittelbar betroffen, denn das Gros der Kunden meines Arbeitgebers besteht aus Bekleidungsindustrie, die es eigentlich nur noch in Asien gibt. Was sich an den Preisen, die die auch für hohe Qualität noch zu zahlen bereit sind, höchstunangenehm bemerkbar macht. Die Durchschnittserlöse haben sich in den letzen 15 Jahren halbiert. T-Shir für unter 1,- Euro lässt grüßen.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 07.05.2009 um 11:57 Uhr geändert. ]

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07.05.2009, 13:32 Uhr

aPEX
Posts: 4692
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Zitat:
Original von Holger:
Klar, wie es sich für einen Amiga-Fan gehört, wird immer schön auf den Namen geachtet. Dann kann man sich einreden, dass die Kleidung, die man bei einem Laden, der nicht "Kik" heißt und zum zehnfachen Preis verhökert wird, nicht von chinesischen Kindern hergestellt wurde. Ja, wenn die Welt nur so einfach funktionieren würde...


So ein Blödsinn!!! Ich bin kein Markenfetischist, aber jemand der Wert auf Design (Aussehen) UND Qualität legt. Zudem achte ich auch auf die Arbeitsumgebung. Wenn ich eine Jeans bei H&M kaufe, dann hat die doch eine deutlich höhere Qualität als bei Kik und die Mitarbeiter werden dort auch nicht so ganz geknechtet... Eine Jeans "made in germany" werde ich wohl kaum bekommen.

Was ich sagen will: Ich kann dem Offensichtlichem aus dem Weg gehen, aber micht nicht komplett davor drücken...


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07.05.2009, 13:59 Uhr

aPEX
Posts: 4692
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[quote]
Original von Maja:
Zitat:
Original von DrNOP:
Richtig. Ich denke, der Großhandel, Importeure weltweit sind die treibende Kraft. Vieles spricht dafür. Vor allem Arbeigeber in so genannten Billiglohnländern, die sich über wachsenden Preisdruck beschweren.


Aber auch die Kunden die z.B. Sprudel in den 6-Packs mit viel Weichmacher drin bei Aldi und Lidl kaufen.
Ja, ich trinke noch Sprudel aus Flaschen!!!

Es sind auch die Kunden sie sich wie verrückt auf die 40-cent Milch stürtzen, aber nebenher für eine Lohnerhöhung protestieren.

Die Milch die ich kaufe kostet 89 Cent, war früher aber auch mal teurer...

Zitat:
Hm, vorausgesetzt privates Kosmuverhalten kann den Umsatz Deines Arbeitgebers maßgeblich beeinflussen. Ist nicht in jedem Fall gegeben.

Ca. 90% des Einzelhandels und 70% der Industrie setzen auf unsere Produkte. :) Aber dazu zählen leider auch die Biligheimer wie Alid und Lidl, die zumindest bei der IT selten sparen...

Zitat:
Du scheinst davon nicht so sehr betroffen zu sein ("sehr gutes Gehalt")?

Ich habe auch was dafür gemacht! Einsatz und Ideenreichtum werden noch immer gut in Deutschland vergütet.

Zitat:
Dasgleiche gilt für mich. Allerdings verspreche ich mir keine großartigen Effekte davon. Das dient wohl eher der Beruhigung meines sozialen Gewissens. Ich möchte u.a. die Arbeitsbedingungen dort nicht auch noch unterstützen.

Solange sich die meisten weiterhin auf die 40cent Milch stürtzen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben oder den ALDI-Sprudel mit Weichmacher trinken wird sich sicher nichts ändern.

Ist wie beim Umweltschutz, jeder kann einen kleinen Teil beitragen, wenn es viele machen kommt der grosse Effekt.

Aber in Zeiten wo Leute "Bauer sucht Frau" als hochwertiges Fernsehen ansehen, ist eigentlich eh schon fast alles verloren... ;)


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07.05.2009, 14:09 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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Ist den Verfechtern hoher Preise eigentlich bewusst, dass das einer realen Lohnsenkung entspricht? Die Aussage, dass unser hohes Lohnniveau also nur bei entsprechend höheren Preisen zu halten ist ist daher durchaus fraglich, da ja eben diese höheren Preise zu einer Reallohnsenkung führen. Das wäre also letztlich nur eine höhere Inflationsrate. Da beißt sich die Katze in den Schwanz,...

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07.05.2009, 15:08 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von aPEX:
So ein Blödsinn!!! Ich bin kein Markenfetischist, aber jemand der Wert auf Design (Aussehen) UND Qualität legt. Zudem achte ich auch auf die Arbeitsumgebung. Wenn ich eine Jeans bei H&M kaufe, dann hat die doch eine deutlich höhere Qualität als bei Kik und die Mitarbeiter werden dort auch nicht so ganz geknechtet...

So so.

ZDF: "Unsozial und menschenverachtend"
Schwere Vorwürfe gegen Hennes & Mauritz


Spiegel: MOBBING-VORWURF
Liebesentzug für H&M-Betriebsräte


SWR: Ausgebeutet für deutsche Billigmode?
Schwere Vorwürfe gegen Zulieferer in Bangladesch

Zitat:
Sexuelle Nötigung, Schläge, unmenschliche Arbeitszeiten und Hungerlöhne. Und das obwohl der Gewinn von H&M nach Steuern in den vergangenen fünf Jahren nach eigenen Angaben um 139% gestiegen ist.

Stern: H&M-Produkte
Baumwolle gepflückt von Kinderhand


Also, einfach bei XYZ statt bei ABC einkaufen, und schon ist die Welt gerettet...

mfg

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07.05.2009, 15:13 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Andreas_B:
Ist den Verfechtern hoher Preise eigentlich bewusst, dass das einer realen Lohnsenkung entspricht? Die Aussage, dass unser hohes Lohnniveau also nur bei entsprechend höheren Preisen zu halten ist ist daher durchaus fraglich, da ja eben diese höheren Preise zu einer Reallohnsenkung führen. Das wäre also letztlich nur eine höhere Inflationsrate.

Nicht ganz.
Denn egal, ob Du bei Bekleidung und Lebensmittel mehr oder weniger ausgibst, Strom, Gas, Benzin und Miete bleiben weiterhin auf stabilem hohen Niveau. Wobei ich noch nirgends jemand gesehen habe, der sich darüber freut, weil es beim Kampf gegen Billiglohn helfen würde.

mfg

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07.05.2009, 17:31 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Holger:
Strom, Gas, Benzin und Miete bleiben weiterhin auf stabilem hohen Niveau. Wobei ich noch nirgends jemand gesehen habe, der sich darüber freut, weil es beim Kampf gegen Billiglohn helfen würde.

Oh ja ... in Saudi Arabien kostet der Liter Benzin nur umgerechnete 11 Cent. der Tankwart dort gehört sicher auch zu den Billiglöhnern... I-)
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07.05.2009, 19:22 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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@Holger:
> Nicht ganz.

Was meinst Du damit? Ich kann in Deiner Aussage nichts entdecken, was meiner entgegenstehen würde. Es ist ja egal, was teuerer werden würde, so lange es sich in einem durchschnittlichen Warenkorb befindet, bedeutet das Reallohnsenkung und Inflation und hilft nicht, das Lohnniveau zu halten.

Ciao,
Andreas.

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07.05.2009, 20:25 Uhr

Alchemy
Posts: 784
[Benutzer gesperrt]
Nur weil Menschen begreifen was sie sehen, bedeutet das nicht, das sie keine Tiere sind.


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07.05.2009, 20:29 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von aPEX:
Aber auch die Kunden die z.B. Sprudel in den 6-Packs mit viel Weichmacher drin bei Aldi und Lidl kaufen.


Die bieten nun mal keine Getränke mehr in Glasfalschen an. Bei Aldi oder Lidl einzukaufen, um zu sparen, und dann woanders hinzufahren, nur um Sprudel in Glasfalschen zu bekommen, wäre absurd. Ist keiner dämlich, bloß weil er beim Discounter kauft.

Zitat:
Es sind auch die Kunden sie sich wie verrückt auf die 40-cent Milch stürtzen, aber nebenher für eine Lohnerhöhung protestieren.

Die Milch die ich kaufe kostet 89 Cent, war früher aber auch mal teurer...[/quote]

Wenn sich noch einer "wie verrückt" auf Milch stürzen würde, die Preise wären nicht gesunken. Es wird mehr Milch produziert, als Nachgefragt wird. Deshalb sinken die Preise.

Zitat:
Ich habe auch was dafür gemacht! Einsatz und Ideenreichtum werden noch immer gut in Deutschland vergütet.

Ein geringeres Einkommen scheint für Dich gleichbedeutend mit mangelndem Einsatz und Einfallslosigkeit zu sein. Auch keine weniger oberflächliche Betrachtungsweise als billig-billig.

Zitat:
Solange sich die meisten weiterhin auf die 40cent Milch stürtzen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben oder den ALDI-Sprudel mit Weichmacher trinken wird sich sicher nichts ändern.

Siehe oben, Du bellst da den falschen Baum an.

Zitat:
Ist wie beim Umweltschutz, jeder kann einen kleinen Teil beitragen, wenn es viele machen kommt der grosse Effekt.

So wie Müll trennen und 5 Mal für die Menge fahren, die man früher in einer Tour abgefahren hatte? Nicht, dass ich keinen Müll trennen würde. Schon wegen der Gebühren für Restmüll. Aber so wirklich ausgereift ist das System ja nicht. Das geht besser, wird aber nicht besser, indem mehr mitmachen.

Zitat:
Aber in Zeiten wo Leute "Bauer sucht Frau" als hochwertiges Fernsehen ansehen, ist eigentlich eh schon fast alles verloren... ;)

Na ja, das ist noch eine der weniger schlechten Auswüchse. Es gibt Schlimmeres. Immerhin brauchen auch Bauern Frauen, sonst sterben die Bauern aus und dann kriegste hier nur noch 25 Cent Milch aus dem Ausland. :)

Zitat:
Original von Andreas_B:
Ist den Verfechtern hoher Preise eigentlich bewusst, dass das einer realen Lohnsenkung entspricht?

Ja, dieses Schreckgespenst von der Lebensader Kaufkraft für die Wirtschaft. Zu Wirtschaftswunderzeiten war die Kaufkraft des Einzelnen um Einiges geringer als heute. Trotzdem boomte die Wirtschaft. Es waren genug da, die Kaufkraft hatten.

Zitat:
Die Aussage, dass unser hohes Lohnniveau also nur bei entsprechend höheren Preisen zu halten ist ist daher durchaus fraglich, da ja eben diese höheren Preise zu einer Reallohnsenkung führen. Das wäre also letztlich nur eine höhere Inflationsrate. Da beißt sich die Katze in den Schwanz,...

Die Katze hatte sich über Jahrzehnte recht erfolgreich in den Schwanz gebissen. Oder was glaubst Du, womit das Heranwachsen dieses hohen Lohnniveaus finanziert wurde?

Wobei sinkende Kaufkraft höchstens Deflation bewirkt, sofern durch die geringere Kaufkraft die Nachfrage allgemein sinkt.

Und höhere Preise müssen nicht zwangsläufig auch Kaufkraftverlust bedeuten, wenn man Kaufkraft mal nicht nur rein Quantitativ betrachtet, sondern auch den Faktor Zeit berüchsichtigt. Ich weiß, heute wartet kaum einer mehr mit Neukauf, bis etwas den Geist aufgibt oder verschlissen ist. Das ist in weiten Teilen aber auch ein Folge der vergleichsweise niedrigen Preise heute, in Relation zu den Einkommen.

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07.05.2009, 22:19 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
Nutzer
Wir werden irgendwann keine deutsche Milch mehr haben, wenn Aldi so weiter macht...

Egal, meine Milch kommt aus dem Bioladen und kostet den Liter 7 Cent mehr als die herkömmliche und hat 70% mehr Geschmack... :lickout:

--
Anagramm von Regierung = Genug Irre

[ Dieser Beitrag wurde von Lord_Helmchen am 07.05.2009 um 22:21 Uhr geändert. ]

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08.05.2009, 03:26 Uhr

Alchemy
Posts: 784
[Benutzer gesperrt]
Warum gibt es nicht nur Pulvermilch?

Länger haltbar, weniger Gewicht, Wasser hat man Zuhause.

PS: Wenn man Auto hat, kann man das natürlich nicht verstehen.

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08.05.2009, 06:41 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Lord_Helmchen:
> Wir werden irgendwann keine deutsche Milch mehr haben, wenn
> Aldi so weiter macht...

Da hätte ich persönlich kein Problem mit.

> Egal, meine Milch kommt aus dem Bioladen und kostet den
> Liter 7 Cent mehr als die herkömmliche und hat 70% mehr
> Geschmack...

Hm, ich habe vor einigen Tagen mal Milch aus dem Bioladen gekauft. Um ehrlich zu sein, fand ich die ziemlich eklig. Die war nichtmal homogenisiert, sondern hatte noch so winzige "Klümpchen" drin. Ich weiß nicht, ob es die im Bioladen noch in anderer Form geben könnte (in dem Laden jedenfalls nicht), aber in dem Moment greife ich lieber zur ALDI-Milch. Aber ist ja Geschmacksache

@Maja
> Und höhere Preise müssen nicht zwangsläufig auch
> Kaufkraftverlust bedeuten,

Doch, bezogen auf einen durchschnittlichen Warenkorb immer.

> Zu Wirtschaftswunderzeiten war die Kaufkraft des Einzelnen
> um Einiges geringer als heute.

Ja und daher war auch der Lebensstandard um einiges geringer.

Ciao,
Andreas.

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08.05.2009, 06:47 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Maja:
> wenn man Kaufkraft mal nicht nur rein Quantitativ betrachtet,
> sondern auch den Faktor Zeit berüchsichtigt. Ich weiß, heute
> wartet kaum einer mehr mit Neukauf, bis etwas den Geist
> aufgibt oder verschlissen ist.

Die Logik verstehe ich nicht: Wenn ein Hersteller die Preise anhebt und gleichzeitig die Qualität steigert, dann führt das erstmal dazu, das genau so viele Geräte verkauft werden wie vorher, weil ja die qualitativ niedrigeren Geräte verschleißen. Dann aber haben die Leute eine bessere Qualität und es werden im Zeitablauf deutlich weniger Geräte verkauft. Dies wird durch den höheren Preis kompensiert. Ich sehe aber nicht, warum das dazu beitragen sollte, dass das Lohnniveau gesteigert oder gehalten werden könnte? Letztlich ist dann nur die Anschaffungshürde für Kleinverdiener gestiegen, die sich das dann nicht mehr leisten können,...

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08.05.2009, 07:38 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
Nutzer
Hmm,

die Wirtschaft beruht heutzutage darauf möglichst laufend gleiches im neuen Gewand zu verkaufen damit Gewinn und Rendite stimmen und Gewinn fortlaufend neu generiert wird wie z.B.:
Betriebssysteme oder Software kriegen ein Verfallsdatum, TVs werden alle 3 Monate neu modernisiert, wer nicht alle 9 Monate seine Garderobe austauscht oder alle 5 Jahre seine komplette Wohnungseinrichtung der lebt sowieso hinterm Mond und dem muß das Wirtschaften eingetrichtert werden, zum Wohle der Rendite.
Der Kunde möchte aber eher für sein sauer verdientes Geld etwas wertbeständiges haben. Der TV soll 15 Jahre reichen, die Hose noch 3 Jahre lang und mehr. Und übrigens warum sollte man laufend was kaufen wenn das alte die gleichen Bedürfnisse befriedigt? Der Kunde legt also ein Verhalten an den Tag der bei wirtschaftlich rechnenden Firmen üblich ist.
Dem kann man begegnen - wenn man den Preis deutlich unten hält so daß der Kunde sich sagt - eine Reparatur lohnt nicht oder ähnliches und dann neu kauft.
Das geht aber auch nur solange gut wie Rohstoff- und Produktionskosten niedrig bleiben. Geht das nicht mehr wird erstmals ausgewichen seitens des Kunden: auf vergleichbare Produkte die billig geblieben sind. Das Billige kann aber nur dadurch kommen in dem man an Qualität und ähnlichem spart. Grund: Die billigen Arbeitsplätze sind selten im eigenen Land und wegen der weggefallenen Einkommensmöglichkeiten aller muß auch gespart werden.
Merkt der Kunde dann das das billige nur Ramsch ist dann wird er sicher Ware kaufen die teurer ist aber auch dafür länger hält, also qualitativ höherwertig ist. Dafür wird der Kunde auch weniger häufig etwas vergleichbares kaufen.
Das aber widerspricht dem Gedanken an laufend steigenden Renditen, dem ewigwährenden.

Ich würde mal sagen: die Grenzen des Wachstums dürften mittlerweile erreicht sein. Die Dritte-Welt-Länder können nichts kaufen (wer braucht schon einen LED-TfT in 2 Meter-Diagonale wenn es keinen Strom gibt und das Geld zum Kauf von Wasser und Nahrung gerade dazu reichen zu überleben?)
Die Schwellenländer bzw. Tiger-Staaten können sich selbst mit allem Erdenklichen versorgen und beliefern den Rest der Welt gleich mit.

Bleiben noch die Industrie-Staaten übrig: Was in den Industrie-Staaten an neuem verkauft wird ist der Dritt-TV oder das Viert-Handy. Auch da ist schon der Markt gesättigt. Betrachtet man sich die Produkte so fällt mittlerweile auf das aus altem neuer Gewinn erzielt werden soll, z.B. beim Pay-TV (die alte Filme erneut gegen Geld anbieten), zu einem Elektroauto kann sich die Auto-Industrie nicht aufraffen und ähnliches mehr.

Etwas anders sieht es mit den Waren des täglichen Bedarfs aus: Da gibt es keine Marktsättigung. Allerdings bestimmen die Preise dafür was für den anderen Konsum übrig bleibt. Und wenn der einheimische Milch-Preis sich danach bestimmt das in China ein paar Kinder mehr geboren sind als erwartet dann kann man nicht mehr davon ausgehen das der inländische Preis eine tatsächliche Wert-Relation zum zu kaufenden Produkt hat. Oder wie war das mit den teilweise saftigen Preiserhöhungen im Gefolge der unseligen Währung namens EUR?
Zu beachten ist sicherlich auch: Wegen der wegfallenden inländischen Arbeitsplätze zu Gunsten der billigen Länder sinkt also der Anteil für den anderweitigen Konsum da das verfügbare Einkommen wegen Arbeitslosigkeit sehr knapp ist.

Ergo kommt man auf Ideen wie Gutscheine zum Einkaufen (Japan) oder der Abwrackprämie - in einen eigentlich gesättigten Markt sollen die Massen an Käufern etwas kaufen die kaum aus eigenen Mitteln das Geld dazu hätten die Waren, von denen das Wirtschaftswachstum abhängt, noch kaufen zu können.
Ist das ganze noch schuldenfinanziert dann kommt das böse Erwachen nur etwas später denn genau diese Käufer müssen dann mit Zins und Zinseszins an die Kreditgeber zurückzahlen.


Michael

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08.05.2009, 09:50 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Alchemy:
Warum gibt es nicht nur Pulvermilch?

Länger haltbar, weniger Gewicht, Wasser hat man Zuhause.

Die gibt's in Afrika.
Interessanterweise ist dort das Milchpulver aus Europa billiger als die einheimische Vollmilch... :(
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08.05.2009, 10:23 Uhr

Andreas_B
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@DrNOP:
> Interessanterweise ist dort das Milchpulver aus Europa billiger
> als die einheimische Vollmilch... :(

Kunststück - in Europa wird ja zu viel zu zu hohen Preisen produziert. Da kann der Überschuss natürlich verramscht werden. Aber die Bauern wollen ja wieder protestieren, damit der Preis künstlich noch weiter oben gehalten wird,...

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08.05.2009, 11:44 Uhr

analogkid
Posts: 2394
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Wenn ich mich mal hier so umschaue... Milch vom Aldi, Brot vom Plus... vielleicht sollte ich mich mal eine Zeit lang in ein tibetanisches Selbstfindungscamp begeben, um mir meiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft klarzuwerden.

So ein Schuss Milch in einer Tasse (natürlich nicht fair gehandelten) Kaffee kann schon mal zum Politikum werden.

[ Dieser Beitrag wurde von analogkid am 08.05.2009 um 11:46 Uhr geändert. ]

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08.05.2009, 12:40 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Andreas_B:
Was meinst Du damit? Ich kann in Deiner Aussage nichts entdecken, was meiner entgegenstehen würde. Es ist ja egal, was teuerer werden würde, so lange es sich in einem durchschnittlichen Warenkorb befindet, bedeutet das Reallohnsenkung und Inflation und hilft nicht, das Lohnniveau zu halten.

Der Begriff Inflation bezieht sich normalerweise auf das gesamte Preisgefüge und nicht nur auf ein paar ausgewählte Produkte.
Außerdem wollte ich nur darauf hinweise, dass für viele Menschen gar nicht so viel Spielraum für den Support höher bepreister Waren existiert.

Zitat:
Hm, ich habe vor einigen Tagen mal Milch aus dem Bioladen gekauft. Um ehrlich zu sein, fand ich die ziemlich eklig. Die war nichtmal homogenisiert, sondern hatte noch so winzige "Klümpchen" drin. Ich weiß nicht, ob es die im Bioladen noch in anderer Form geben könnte ...
"Bio" schließt "homogenisiert" nicht aus. Um einen Laden, der "Bio" mit "keine Auswahl" gleichsetzt und womöglich noch Esoterik-Müll verkauft, sollte man einen Bogen machen.

Mit Alnatura z.B. hatte ich bislang nur positive Erfahrungen.

Zitat:
Original von Michael_Mann:
Ich würde mal sagen: die Grenzen des Wachstums dürften mittlerweile erreicht sein.

Ja das postulieren Systemkritiker inzwischen genauso häufig wie Christen den baldigen Weltuntergang.
Zitat:
Die Dritte-Welt-Länder können nichts kaufen (wer braucht schon einen LED-TfT in 2 Meter-Diagonale wenn es keinen Strom gibt und das Geld zum Kauf von Wasser und Nahrung gerade dazu reichen zu überleben?)
Waffen, Nahrung und Medikamente (in dieser Reihenfolge) verkaufen sich nach wie vor bestens in der Dritten Welt. Soll keiner sagen, die hätten nicht genug Geld.
Zitat:
Die Schwellenländer bzw. Tiger-Staaten können sich selbst mit allem Erdenklichen versorgen und beliefern den Rest der Welt gleich mit.
Wenn sie nicht dazu übergehen wollen, mit unserem Geld ihre Kamine zu heizen, müssen sie sich etwas einfallen lassen, was sie von uns für das eingenommene Geld haben wollen. Nur eine ausgeglichene Handelsbilanz ist eine gute Außenhandelsbilanz.
Zitat:
Etwas anders sieht es mit den Waren des täglichen Bedarfs aus: Da gibt es keine Marktsättigung.
Wie kommst Du denn darauf?
Auch der tägliche Bedarf ist ein zeitlicher Bedarf, wie das täglich schon andeutet. Du brauchst zwar häufiger neue Brötchen als einen neuen Fernseher, trotzdem ist der Markt gesättigt, wenn es mehr Angebot als Nachfrage gibt.
Deshalb ist die Milch ja so billig.
Zitat:
Zu beachten ist sicherlich auch: Wegen der wegfallenden inländischen Arbeitsplätze zu Gunsten der billigen Länder sinkt also der Anteil für den anderweitigen Konsum da das verfügbare Einkommen wegen Arbeitslosigkeit sehr knapp ist.
Dann verkaufen wir unsere Produkte halt nicht an den jetzt Arbeitslosen, sondern an den jetzigen Inhaber des Arbeitsplatzes. Warum wohl ist Deutschland denn "Exportweltmeister"?
Zitat:
Ergo kommt man auf Ideen wie Gutscheine zum Einkaufen (Japan) oder der Abwrackprämie - ...
Ist das ganze noch schuldenfinanziert dann kommt das böse Erwachen nur etwas später denn genau diese Käufer müssen dann mit Zins und Zinseszins an die Kreditgeber zurückzahlen.

Auch die anderen.
Die Abwrackprämie bezahlen schließlich alle, nicht nur die Autofahrer.
Zitat:
Original von Andreas_B:
Kunststück - in Europa wird ja zu viel zu zu hohen Preisen produziert. Da kann der Überschuss natürlich verramscht werden.

Und vor allem ist die Milch subventioniert. Wenn die Bauern der Dritten Welt auf eigenen Füßen stehen könnten, wo sollten wir dann unsere Spenden schicken. Aber wehe, die anderen belegen unsere Waren mit Zöllen oder subventionieren ihre Waren. Da wird gleich "freier Handel" geschrieen...

mfg

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08.05.2009, 12:56 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von Andreas_B:
Kunststück - in Europa wird ja zu viel zu zu hohen Preisen produziert. Da kann der Überschuss natürlich verramscht werden.

Was hat jetzt der hohe Preis mit der überschüssigen Menge zu tun? Egal wie der Preis steht, wenn zuviel produziert ist bleibt was übrig.
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08.05.2009, 13:15 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von DrNOP:
Was hat jetzt der hohe Preis mit der überschüssigen Menge zu tun? Egal wie der Preis steht, wenn zuviel produziert ist bleibt was übrig.

Aber ohne den hohen, subventionierten Preis würde weniger produziert werden. Die Bauern werden doch nicht müde zu betonen, dass sie mit einem niedrigeren Preis nicht überleben(==weiterhin von der Milchproduktion leben) könnten.

mfg

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