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amiga-news.de Forum > Get a Life > Terrorwarnung! Was ist davon zu halten? [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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01.12.2010, 10:35 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Mr_Blues:
ich sags eher andersrum: marktwirtschaftlicher Sozialismus, d.h. der Staat unter der Kontrolle der arbeitenden (Arbeiter+Angestellte) Bevölkerung mit voller direkter Demokratie.

Wie soll denn die Kontrolle, die durch "Arbeiter+Angestellte" ausgeübt werden soll, aussehen, wenn Du nicht die realen Beispiele DDR, China oder Kuba im Sinn hast?

Und vor allem mit welchem Recht sollen Arbeiter und Angestellte die Kontrolle ausüben? Warum sind diese besser als z.B. Bauern oder Freiberufler?

--
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01.12.2010, 10:45 Uhr

Dr_Dom
Posts: 655
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[quote]
Original von Mr_Blues:
Zitat:
Wie durchsetzen? Ich glaub mit Argumenten braucht man nicht kommen, sondern auf den Systemkollaps warten...


[ Dieser Beitrag wurde von Mr_Blues am 30.11.2010 um 19:48 Uhr geändert. ]



Das sehe ich genauso, leider! Nur befürchte ich das uns da noch einiges auf dem Kopf fällt, bevor es wieder besser oder anders wird.

Im Spiegel ist heute zu lesen wie Manger zum Teil die Wirtschaft sehen.

Zitat:

"Wirtschaft ist Krieg"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,730493,00.html

Zitat Ende.

Die werden es nie lernen, erst geht hier und überall alles zu Bruch. Kann und muss man nicht verstehen, oder? haben die alle nach dem Studium ihr gewissen abgelegt? Muss man dort oben " Management!" wirklich mit den Wölfen heulen? Ich empfinde diese ewige Profit gier als äußerst widerlich, geht das nur mir so?
--
wenn dein Rechner defekt ist, funktioniert der Ersatzrechner erst recht nicht

Murphy


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01.12.2010, 17:21 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Wobei die Betonung auf innerhalb liegt. Nach außen betreibt die EU eher Merkantilismus und Protektionismus als Marktwirtschaft.
Jein. Zollbestimmungen und Warenfreimengen für Waren von außerhalb der EU wurden und werden weiterhin gelockert. Dadurch wurde es erst möglich, u.a. den deutschen Markt mit Waren aus Billiglohnländern zu entsprechend niedrigen Preisen förmlich zu überschwemmen. Gut für Verbraucher, die dadurch billiger einkaufen können als jemals zuvor. Schlecht für Verbraucher, die dadurch als Arbeitnehmer im eigenen Land in direkter Konkurrenz zu Tiefstlöhnen im Ausland gestellt werden, von denen man hier nicht existieren, geschweige denn leben kann.

@Mr_Blues:

Soziale Marktwirtschaft ist eine Gratwanderung zwischen Protektionismus und Liberalismus in den Handelsbeziehungen mit anderen Ländern. Weder das eine noch das andere ist Reinform sozial. Die richtige Mischung macht den Unterschied.

Ob das Wirtschaftssystem eines Lands ausgewogen geregelt ist oder nicht, hat mit der Demokratieform allerdings herzlich wenig zu tun. Im Gegenteil. Auch Diktatur schließt ein soziales Wirtschaftssystem nicht automatisch aus, während Basisdemokratie kein Garant für ein soziales Wirtschaftssystem ist. Ich halte es überdies für schlicht unmöglich, für Außenhandelsbeziehungen basisdemokratisch volkswirtschaftlich sinnvolle Regeln zu vereinbaren.
--
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01.12.2010, 18:22 Uhr

Mr_Blues
Posts: 349
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Zitat:
Original von Holger:
Wie soll denn die Kontrolle, die durch "Arbeiter+Angestellte" ausgeübt werden soll, aussehen, wenn Du nicht die realen Beispiele DDR, China oder Kuba im Sinn hast?


in der DDR (und auch anderswo) hat eine Partei kontrolliert. Ich denke da eher an ein gewähltes Parlament aus Volksvertretern, die eine Regierung wählt. Diese muß ihre Gesetze aber nicht dem Parlament, sondern dem Volk zur Abstimmung vorlegen. Zudem sollte es Volksentscheide geben, ähnlich wie in der Schweiz. Nur das Grundgesetz/Verfassung muß tabu sein, um populistischen Stimmungen Einhalt zu gebieten. Das verstehe ich unter "Kontrolle".

Zitat:
Und vor allem mit welchem Recht sollen Arbeiter und Angestellte die Kontrolle ausüben? Warum sind diese besser als z.B. Bauern oder Freiberufler?

Nein, das war schlecht ausgedrückt. Natürlich sollen ALLE Stimmrecht haben. Der Bezug war in Abgrenzung zur jetztigen Situation gedacht, wo wenige Wirtschaftsmanager und Lobbyisten die reale Politik bestimmen.


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02.12.2010, 00:36 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Mr_Blues:
Nur das Grundgesetz/Verfassung muß tabu sein, um populistischen Stimmungen Einhalt zu gebieten.

Ich lese da heraus, dass Du es für möglich hälst, das Volk könnte in seinem Abstimmungsverhalten von Populisten beeinflusst werden. Wenn dem so ist, weshalb betrachtest Du dabei andere Regelwerke für weniger schützenswert als das Grundgesetz?

Auch wird mir nicht klar, was oder wen Du mit Volk meinst. Zum Volk gehören auch Wirtschaftsmanager und deren Lobbyisten. Lobbyarbeit wird dort getan, wo Entscheidungen getroffen werden. Ob vom Volk gewählte Politiker oder das Volk die Entscheidungen trifft, ist nur eine Frage des Verfahrens. Wer sein Ziel kennt, der findet einen Weg.
--
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02.12.2010, 11:38 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Mr_Blues:
Ich denke da eher an ein gewähltes Parlament aus Volksvertretern, die eine Regierung wählt. Diese muß ihre Gesetze aber nicht dem Parlament, sondern dem Volk zur Abstimmung vorlegen.

Und was passiert nun, wenn diese Regierung durchgängig nicht die Gesetze vorlegt, die das Volk haben möchte? Jetzt mal abgesehen von Aufwand und Kosten, wenn jeder Gesetzesvorschlag zu einer Volksabstimmung führt...
Zitat:
Der Bezug war in Abgrenzung zur jetztigen Situation gedacht, wo wenige Wirtschaftsmanager und Lobbyisten die reale Politik bestimmen.
Die würden doch weiterhin die reale Politik bestimmen. So, wie sie auch heute über den Axel Springer Verlag die Masse steuern...

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02.12.2010, 11:41 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Jein. Zollbestimmungen und Warenfreimengen für Waren von außerhalb der EU wurden und werden weiterhin gelockert.

Erst mal wurden sie überhaupt geschaffen und dass sie "gelockert" werden, heißt, sie sind immer noch existent. Und neben den Strafen für den Import gibt es auch noch die Subventionierung von Exportartikeln, wie z.B. landwirtschaftlichen Güter, die auf Kosten der europäischen Steuerzahler in der Dritten Welt die Märkte kaputt machen, bzw. gar nicht erst entstehen lassen...
Zitat:
Dadurch wurde es erst möglich, u.a. den deutschen Markt mit Waren aus Billiglohnländern zu entsprechend niedrigen Preisen förmlich zu überschwemmen. Gut für Verbraucher, die dadurch billiger einkaufen können als jemals zuvor. Schlecht für Verbraucher, die dadurch als Arbeitnehmer im eigenen Land in direkter Konkurrenz zu Tiefstlöhnen im Ausland gestellt werden, von denen man hier nicht existieren, geschweige denn leben kann.
Die Niedriglöhne sind nicht die einzige Ursache dafür, dass bestimmte Produkte aus dem Ausland günstiger sind. Es ist außerdem das Grundprinzip des Welthandels, dass man nicht versucht, im eigenen Land Dinge herzustellen, die andere wesentlich günstiger herstellen können. Schlecht nur, dass gerade unsere ehemalige Stärke, die Bildung so heruntergewirtschaftet wird.

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02.12.2010, 19:30 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Holger:
Erst mal wurden sie überhaupt geschaffen und dass sie "gelockert" werden, heißt, sie sind immer noch existent.

*PLONK*
Zitat:
Und neben den Strafen für den Import gibt es auch noch die Subventionierung von Exportartikeln, wie z.B. landwirtschaftlichen Güter, die auf Kosten der europäischen Steuerzahler in der Dritten Welt die Märkte kaputt machen, bzw. gar nicht erst entstehen lassen...
Soziale Marktwirtschaft meint wirtschaften zum Wohle der Einwohner, insbesondere der Arbeitnehmer im Innland. Was Du aufgezählt hast, sind Instrumente der sozialen Marktwirtschaft.
Zitat:
Die Niedriglöhne sind nicht die einzige Ursache dafür, dass bestimmte Produkte aus dem Ausland günstiger sind. Es ist außerdem das Grundprinzip des Welthandels, dass man nicht versucht, im eigenen Land Dinge herzustellen, die andere wesentlich günstiger herstellen können.
Nicht Niedriglöhne, sondern Tiefstlöhe im Ausland sind die Grundlage dieses Grundprinzips.
Zitat:
Schlecht nur, dass gerade unsere ehemalige Stärke, die Bildung so heruntergewirtschaftet wird.
Deutschlands ("alte" Bundesländer) ehemalige Wirtschaftsstärke war sein Status als Industrienation mit genug gut bezahlten Arbeitsplätzen für alle, Bildungsstarke und Bildungsschwache. Das war die Grundlage des deutschen Wirtschaftswunders der 1950er und 1960er. Diese Grundlage exsistiert nicht mehr und wird nicht wiederkommen. Mit noch so viel Bildungsangebot wird die Lücke nicht geschlossen werden können, die das Massenhafte Abwandern industrieller Arbeitsplätze hinterlässt. Zum einen ist der Bedarf an hochqualitfizierten Kräften in keinem Land unendlich, zum anderen kann nicht jeder eine höhere Schullaufbahn einschlagen. Das mit mehr Bildung kompensieren zu wollen, bedeutet, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Es muss auch gut bezahlte Arbeitsplätze für Schulabgänger und Förderschüler geben, damit eine Gesellschaft in allgemeinem Wohlstand leben kann. Davon gibt es aber nicht mehr genug und es werden immer weniger.
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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 02.12.2010 um 19:32 Uhr geändert. ]

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02.12.2010, 22:55 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Soziale Marktwirtschaft meint wirtschaften zum Wohle der Einwohner, insbesondere der Arbeitnehmer im Innland.

Nirgendwo im Wort "sozial" steckt irgendetwas von Inland. Im Gegenteil, was Du gerade von Dir gibst, ist in höchsten Maße asozial.

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03.12.2010, 21:29 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Holger:

Nicht sozial, sondern soziale Marktwirtschaft.

Ja, richtig. Die Auswirkungen des Protektionismus eines Landes auf die Bewohner anderer Länder sind asozial. Damit hat man u.a. in Deutschland jahrzehntelang gut gelebt und keiner hat sich darüber beschwert, weil es allen im Land gut ging; Wirtschaftswunder, Vollbeschäftigung bis in die 1980er. Jetzt läuft das Spiel zunehmend umgekehrt und plötzlich erkennt man in Deutschland, wie übel es sich anfühlt, wenn andere den Kuchen unter sich aufteilen und dem Rest der Welt höchstens Allmosen zugestehen. Die heutigen Schwellenländer mit ihren traumhaften Wachstumsraten waren vor nicht allzu langer Zeit noch bettelarme Entwicklungsländer. Sie haben vom dekadenten Westen viel gelernt. :O
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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 03.12.2010 um 21:30 Uhr geändert. ]

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04.12.2010, 12:58 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Maja:
@Holger:

Nicht sozial, sondern soziale Marktwirtschaft.

Ja, richtig. Die Auswirkungen des Protektionismus eines Landes auf die Bewohner anderer Länder sind asozial. Damit hat man u.a. in Deutschland jahrzehntelang gut gelebt und keiner hat sich darüber beschwert, weil es allen im Land gut ging; Wirtschaftswunder, Vollbeschäftigung bis in die 1980er. Jetzt läuft das Spiel zunehmend umgekehrt und plötzlich erkennt man in Deutschland, wie übel es sich anfühlt, wenn andere den Kuchen unter sich aufteilen und dem Rest der Welt höchstens Allmosen zugestehen. Die heutigen Schwellenländer mit ihren traumhaften Wachstumsraten waren vor nicht allzu langer Zeit noch bettelarme Entwicklungsländer. Sie haben vom dekadenten Westen viel gelernt. :O
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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 03.12.2010 um 21:30 Uhr geändert. ]


Welches Land meinst Du denn in dem es jetzt so richtig boomt und,
wie in Deutschlands Boomzeiten, die ganze Bevölkerung vom Wohlstandprofitiert.

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04.12.2010, 17:20 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von jochen22:
Welches Land meinst Du denn in dem es jetzt so richtig boomt und,
wie in Deutschlands Boomzeiten, die ganze Bevölkerung vom Wohlstandprofitiert.

Du beliebst zu scherzen. :)

In den Schwellenländern profitieren allerdings mehr und mehr Menschen vom Wirtschaftswachstum dieser Länder. Ob jemals alle Einwohner Indiens und Chinas in Wohlstand werden leben können, das wird die Zeit zeigen müssen. Das hat neben der Politik auch etwas mit kulturellen Faktoren zu tun.
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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 04.12.2010 um 17:21 Uhr geändert. ]

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06.12.2010, 11:43 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Maja:
@Holger:
Nicht sozial, sondern soziale Marktwirtschaft.

Auch in dem Wort Marktwirtschaft steckt nirgendwo das Wort "Inland" drin. Es ist es im Übrigen nicht so, dass alle, die heute unter der deutschen Politik leiden müssen, bis in die 80er von jener Politik profitiert hätten. "Deutschland" bis in die 80er ist nämlich nicht das heutige Deutschland.
Abgesehen davon profitiert auch das Inland nicht von Protektionismus. Das sog. Wirtschaftswunder fand nicht aufgrund, sondern trotz Protektionismus statt, u.a. auch deshalb, weil die damaligen Politiker noch wussten, dass Exportüberschüsse keineswegs eine gute Sache sind.

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06.12.2010, 18:50 Uhr

Maja
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@Holger:

Kannst Du leben und arbeiten in der BRD bis in die 1980er auch nur Ansatzweise beurteilen? Dieses Land hat sich seit November 1989 so rasant verändert wie niemals zuvor. Wettbewerbsverzerrung innerhalb des Landes ist nur eine der negativen Nachwirkungen der Wiedervereinigung, die mit sozialer Martwirtschaft nicht das geringste zu tun haben.

Exportüberschüsse sind allerdings für jede Volkswirtschaf eine gute Sache und genau so wichtig, wie eine starke Binnennachfrage. Aus seiner Binnenachfrage allein kann sich jedoch kein Staat finanieren. Im Übrigen scheinst Du Sozialismus mit sozialer Marktwirtschaft zu verwechseln. Oder Du meinst soziale Weltwirtschaft. Das wäre wieder was anderes; ein frommer Wunsch. Und eine Utopi, so lange Staatsgrenzen und nationale Interessen nicht aus dieser Welt verschwunden sein werden. Vielleicht wird es im Jahr 3250 so weit sein...
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06.12.2010, 19:17 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Exportüberschüsse sind allerdings für jede Volkswirtschaf eine gute Sache...

Falsch.
Exportüberschüsse, d.h. mehr zu verkaufen als man einkauft, ist für jede Volkswirtschaft eine negative, um nicht zu sagen total dämliche Sache. Das hat etwas mit der Tatsache zu tun, dass man Geld nicht essen kann, und gehört zu den volkswirtschaftlichen Grundlagen.
Zitat:
Oder Du meinst soziale Weltwirtschaft. Das wäre wieder was anderes; ein frommer Wunsch.
Nein, die Gesetze des Marktes sind wie grundlegende Naturgesetze. Sie gelten überall, auch in der finstersten Planwirtschaft. Man kann gegen sie arbeiten und sie aufs äußerste bekämpfen oder gar versuchen sie zu ignorieren oder wegzudiskutieren, erreicht damit aber nur, dass man die volle Breitseite der negativen Aspekte der Marktwirtschaft zu spüren bekommt, statt von ihr zu profitieren.

Und das weltweit. Und wie bereits gesagt, der Protektionismus arbeitet nicht für, sondern gegen uns. Wir bezahlen die Subventionen unserer Exporteure und wir bezahlen gleichzeitig die Strafzölle unserer Importeure. Und das alles zu dem Zweck, dass unsere Wirtschaft weiterhin unbehelligt ineffizient vor sich hin dümpeln kann.

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06.12.2010, 20:13 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Holger:
Exportüberschüsse, d.h. mehr zu verkaufen als man einkauft, ist für jede Volkswirtschaft eine negative, um nicht zu sagen total dämliche Sache. Das hat etwas mit der Tatsache zu tun, dass man Geld nicht essen kann, und gehört zu den volkswirtschaftlichen Grundlagen.

Darf man fragen, wo Du das gelernt hast?
Zitat:
Nein, die Gesetze des Marktes sind wie grundlegende Naturgesetze.
Gut, dass Einstein das nicht mehr lesen kann. :)
Zitat:
Protektionismus arbeitet nicht für, sondern gegen uns.
Die Dosis macht aus Medizin Gift.
Zitat:
Wir bezahlen die Subventionen unserer Exporteure und wir bezahlen gleichzeitig die Strafzölle unserer Importeure.
Erstens werden Exporteure überwiegend im Ausland subventioniert, am Zielort ihrer Exporte. Zum Beispiel über niedrige Zölle bei gleichzeitig hohen Einfuhrmengen. Zweitens gibt es den Begriff "Strafzoll" im Terminus der Gesetzgebung nicht. Das ist ein Wortkonstrukt, dessen sich Wirtschafslobbyisten und Medien polarisierend bedienen. Drittens hatten entsprechend hohe Zölle die Eigenschaft, Preise für Importwaren im Innland zu nivellieren und somit Warenimporten für ausländische Exporteure und Arbeitsplatzexporten für innländische Hersteller die Lukrativitiät zu nehmen. Bis, ja, bis die EU sich anschickte, Märkte weltweit zu liberalisieren. Aus dem Irrglauben heraus, das Export alleinseeligmachend sei, wurden Einfuhrbestimmungen gelockert, teilweise abgeschafft um so andere Länder dazu zu bewegen, es gleich zu tun. Tja, und nun boomt der Export gen Asien; der Export von Maschinen und Anlagen und dem dazu gehörenden Know-How. Zum "Dank" werden die Binnenmärkte in Europa mit Billigstware überschwemmt, zu Preisen, die keine Produktion in den Hochlohnländern der EU finanzieren können. Zwei Branchen sind bereits fast vollständig aus Deutschland verschwunden. U-Elektronik- und Textilhersteller. Aber toll, dass es 32" Flachbildfernseher bei MM jetzt zu Weihnachten schon für 299 zu kaufen gibt. Dazu die Skijacke von KiK für 15,99 und der Gabentisch ist perfekt.
Zitat:
Und das alles zu dem Zweck, dass unsere Wirtschaft weiterhin unbehelligt ineffizient vor sich hin dümpeln kann.
Statistisches Bundesamt

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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 06.12.2010 um 20:21 Uhr geändert. ]

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06.12.2010, 20:39 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Erstens werden Exporteure überwiegend im Ausland subventioniert, am Zielort ihrer Exporte. Zum Beispiel über niedrige Zölle bei gleichzeitig hohen Einfuhrmengen.

Das Ausland ist aber ungemein nett zu uns...

Nein, natürlich ist das totaler Quatsch, was Du da schreibst. Wir EU-Bürger bezahlen z.B. Agrar-Subventionen, damit unsere Bauern ihre Produkte in der dritten Welt günstiger als dortiger Bauern anbieten können. So läuft das.
Zitat:
Zweitens gibt es den Begriff "Strafzoll" im Terminus der Gesetzgebung nicht.
Macht nichts.
Jeder Zoll ist eine Strafe.
Zitat:
Drittens hatten entsprechend hohe Zölle die Eigenschaft, Preise für Importwaren im Innland zu nivellieren und somit Warenimporten und Arbeitsplatzexporten die Lukrativitiät zu nehmen.
Nein, die Zölle haben die Eigenschaft, die Preise für inländische Waren hoch zu halten, auf dass wir im Inland die Wahl zwischen überteuerten inländischen Waren oder künstlich überteuerten ausländischen Waren haben, aber in jeden Fall draufzahlen. Die Waren, die verzollt werden, sind bereits hergestellt worden und haben mit einer möglichen Arbeitsplatzabwanderung überhaupt nichts zu tun.

Blöd nur, wenn diese Waren von unserer Industrie weiterverarbeitet werden und somit Teil eines aufgrund dieser Zölle nicht mehr konkurrenzfähigen Exportprodukts werden. Dagegen haben wir natürlich ein Patentrezept: wir subventionieren den Exportartikel, zahlen also ein zweites Mal drauf.
Zitat:
Tja, und nun boomt der Export gen Asien; der Export von Maschinen und Anlagen und dem dazu gehörenden Know-How. Zum "Dank" werden die Binnenmärkte in Europa mit Billigstware überschwemmt, zu Preisen, die keine Produktion in den Hochlohnländern der EU finanzieren können.
Wozu sollte das Ausland von uns Maschinen kaufen, wenn sie damit nichts produzieren dürften, das wir importieren können?

Du hast das ja mit dem Welthandel und der volkswirtschaftlichen Bilanz offensichtlich nicht begriffen. Sonst wäre Dir klar, dass deutsche Maschinenbauer nichts davon hätten, für ihre Maschinen Singapur-Dollar zu bekommen, wenn sie selbige nicht für Waren aus Singapur eintauschen würden. Oder aber eben andersherum, muss Singapur die Chance bekommen, Euros oder Dollars einzunehmen, mit denen sie die Maschinen aus Deutschland bezahlen können. Mal als Beispiel.

Das andere Konzept, dem Ausland Kredite zu geben, damit sie unsere Waren bezahlen können, funktioniert nicht, da es ebenfalls darauf hinauslaufen würde, dass wir umsonst für das Ausland arbeiten. Schulden, die nicht eingelöst werden können, sind nur wertloses Papier, bzw. in heutigen Zeiten nicht einmal mehr das.

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07.12.2010, 23:17 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Holger:

Drehe und wende es, wie Du möchstest. Du wiederholst nur, was ich geschrieben hatte, mit anderen Worten, die einen anderen Sinn ergeben sollen, diesem Anspruch bei näherer Betrachtung aber nicht wirklich gerecht werden können. Diese anderen Worte sind zudem das hohe Lied jener Wirtschafslobbyisten, die sich an Billigimporten eine goldene Nase verdienen. Mehr werde ich zum dem Thema nun nicht mehr schreiben. Du würdest ohnehin in gleicher Manier antworten.
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07.12.2010, 23:27 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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Ich halte den "internationalen" Terror für gnadenlos überbewertet.
In der Realität sind die Auswirkungen doch ziemlich gering - wenn man mal bedenkt, wieviele Bomben IRA, ETA, RAF und viele andere radikale Gruppen ihrerzeit gebaut und gezündet haben...

Und wer profitiert letztlich heute vom schüren der Terrorangst?
=> Konservative Politiker, die sich von dummen Bild-Lesern wählen lassen und den totalen Terror-Krieg (=Überwachungsstaat) umsetzen wollen.

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08.12.2010, 11:39 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Maja:
Du wiederholst nur, was ich geschrieben hatte, mit anderen Worten, die einen anderen Sinn ergeben sollen,...

Du behauptest, Protektionismus hätte auch sein Gutes, ich sage, er hat (so gut wie) nie sein gutes.
Du behauptest, Exportüberschuss wäre gut, ich versuche (natürlich vergeblich), Dir ein paar volkswirtschaftlichen Grundlagen zu erklären (Nämlich, dass nur eine ausgeglichene Handelsbilanz gesund ist).
Du behauptest, im Begriff "soziale Marktwirtschaft" stecke eine nationale Komponente, ich sehe da nirgendwo eine.

Nenne mir nur eine Stelle, an der ich etwas von Dir geschriebenes mit anderen Worten wiederhole. Ich sehe eigentlich hauptsächlich, dass ich das Gegenteil Deiner Aussagen schreibe.

Aber ich finde es gut, wenn Du zu dem Thema nichts mehr schreiben willst, Du würdest Dich ohnehin in immer gleicher Manier wiederholen.

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08.12.2010, 11:43 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von _PAB_:
In der Realität sind die Auswirkungen doch ziemlich gering - wenn man mal bedenkt, wieviele Bomben IRA, ETA, RAF und viele andere radikale Gruppen ihrerzeit gebaut und gezündet haben...

Wenn es um politische Auswirkungen geht, stimmt das natürlich. Deshalb müssen die Geheimdienste ja immer nachhelfen, wenn man Terror mit politischen Konsequenzen braucht.

Für die von Anschlägen direkt betroffenen Personen sieht das dann schon anders aus.

--
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08.12.2010, 16:20 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von _PAB_:
Ich halte den "internationalen" Terror für gnadenlos überbewertet.
In der Realität sind die Auswirkungen doch ziemlich gering - wenn man mal bedenkt, wieviele Bomben IRA, ETA, RAF und viele andere radikale Gruppen ihrerzeit gebaut und gezündet haben...

Und wer profitiert letztlich heute vom schüren der Terrorangst?
=> Konservative Politiker, die sich von dummen Bild-Lesern wählen lassen und den totalen Terror-Krieg (=Überwachungsstaat) umsetzen wollen.


Dem kann ich mich mit einer kleinen "Korrektur" anschließen. Streben nach mehr Überwachung kann in der BRD IMO nicht als konservative Politik bezeichnet werden. Zumindest nicht im eigentlichen Wortsinn.
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08.12.2010, 23:00 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Maja:
Streben nach mehr Überwachung kann in der BRD IMO nicht als konservative Politik bezeichnet werden. Zumindest nicht im eigentlichen Wortsinn.

Wieso nicht? Wir haben einen Teil Politiker, die in einem Überwachungsstaat aufgewachsen sind.
--
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09.12.2010, 11:40 Uhr

Dr_Dom
Posts: 655
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Jetzt sind wir wieder bei Seite 1. angelangt, ich zitiere mich mal selbst :

Honecker würde stolz auf den Hosenanzug sein, DDR 2.0, besser geht nicht. Alles unter Kontrolle!

wo sind die Lösungen?

Alle H4 Bezieher zu Mitarbeitern der Staatssicherheit umschulen? Folter für Politische Gegner? Was kommt als nächstes? Wann wachen wir auf?


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Murphy


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09.12.2010, 17:38 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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@Dr_Dom:
*hehe* wir wachen also entweder nie auf oder du warst mal wieder deiner Zeit voraus ... :D
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09.12.2010, 17:51 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@DrNOP

Veränderungen herbeiführen zu wollen und Konservatismus schließen sich gegenseitig aus. Unabhängig davon, wer etwas wo verändern will und wo er aufgewachsen ist.


@Dr_Dom

Fantasieren <> wacher Verstand :nuke:
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09.12.2010, 23:19 Uhr

Dr_Dom
Posts: 655
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.....................

[ Dieser Beitrag wurde von Dr_Dom am 09.12.2010 um 23:21 Uhr geändert. ]

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09.12.2010, 23:22 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Dr_Dom

Unterste Schublade.
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10.12.2010, 07:37 Uhr

dandy
Posts: 2553
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Zitat:
Original von Maja:
@DrNOP

Veränderungen herbeiführen zu wollen und Konservatismus schließen sich gegenseitig aus. Unabhängig davon, wer etwas wo verändern will und wo er aufgewachsen ist.
...


Nicht unbedingt.
Wenn Veränderungen im betroffenen Umfeld stets die Norm waren, bedeutet "Konservatismus" in diesem Zusammenhang, daß es Veränderungen auch in Zukunft geben wird.

conservare (lat.) = bewahren, erhalten, retten, schonen
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

[ Dieser Beitrag wurde von dandy am 10.12.2010 um 07:39 Uhr geändert. ]

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10.12.2010, 17:34 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von dandy:
Wenn Veränderungen im betroffenen Umfeld stets die Norm waren, bedeutet "Konservatismus" in diesem Zusammenhang, daß es Veränderungen auch in Zukunft geben wird.

conservare (lat.) = bewahren, erhalten, retten, schonen

Sehr, sehr, sehr weit hergeholt. Der Versuch, einem Begriff eine neue, opportune Definition zu verpassen.

Du solltest in die Politik gehen. Die FDP sucht flexible Leute. ;)
--
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[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 10.12.2010 um 17:36 Uhr geändert. ]

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