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amiga-news.de Forum > Get a Life > Die DDR - eine Diktatur? [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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08.11.2014, 15:39 Uhr

_PAB_
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Gestern Abend haben wir einen Herrn Oppositionsführer Gysi im Parlament sagen hören: "Die DDR war eine Diktatur."

Interessant, wie der "elende Rest" (O-Ton Wolf Biermann) sich nochimmer vor der eigenen Schuldfrage drückt. Es ist leider eine Tatsache, dass die meisten von uns Menschen die Schuld zuerst bei anderen suchen - und danach auf andere zu schieben versuchen - bevor nur ganz wenige Menschen überhaupt beginnen, sich mit der eigenen Schuldfrage zu beschäftigen.

Dieser Fall ist deshalb so bedenklich, weil, 25 Jahre nach Beginn des Endes der DDR, die Nachfolgepartei der SED sich jetzt ganz konkret der eigenen Schuldfrage verweigert. Man schiebt die Schuld praktisch in die Schuhe des obersten "Diktators" (Ulbricht, Honneker), um die eigene Verantwortung im DDR-System weiterhin ignorieren und bestreiten zu können.

Sozusagen ist das eine verständliche Schutz-Reaktion von Gysi, der vielleicht endlich seine Verflechtungen mit StaSi, SED und dem ZK offen legen sollte und sich seiner eigenen Schuldverantwortung stellen sollte.


[ Dieser Beitrag wurde von _PAB_ am 08.11.2014 um 15:40 Uhr geändert. ]

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08.11.2014, 19:05 Uhr

hjoerg
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@_PAB_:

Schwieriges Thema für ein Amiga Forum. Was genau qualifiziert Dich zu diese allgemeinen Aussagen?
--
WinUAE Fan
hjörg :dance2:
Nethands

"Wenn ich dir Recht gebe, liegen wir beide falsch"

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09.11.2014, 14:49 Uhr

Archeon
Posts: 1810
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Die DDR war eine Diktatur und das hat sich damals bei Aufstand 17.Juni 1953 beweiesen. In dem man die Russischen Panzer rollen liess.
Wenn man heute sagen würde was sind die gefährlichsten Dinge auf der Welt, dann sind es Regierungen. Regierungen sind es die auf die eigene Bevölkerung schießen ließ seit beginn des 20. Jahrhundert sind durch Regierungen über 270Millionen Menschen ums leben gekommen.
Die andere Sache ist, ja die DDR ist untergegangen und hat ein neues Gesicht in der BRiD bekommen. Besatzung, Kriegshetze und Deutschphobie. Was möchte man im Leben den haben ? Frieden, Fressen und eine Wertegesellschaft.
--
Ich liebe Arcadespiele :)

http://www.arcadezentrum.com

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09.11.2014, 15:02 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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Ist es denn nicht so, dass die meisten Menschen in unserem Kulturkreis die Schuld zuerst bei anderen Suchen und dann bei sich selbst, um der eigenen Schuldfrage so lange wie möglich auszuweichen?

Ist es nicht so, dass Gysi (und die offizielle Meinung der Partei "Die Linke") das genau das tut?

Wer war denn der angebliche Diktator der DDR, der an allem schuld gewesen soll? Eine Diktatur braucht doch einen Diktator. Und wer, wenn nicht die SED, die Block-Parteien, die StaSi, die VoPos, die NVA-Angehörigen, die Betriebs-Kampfgruppen, die Arbeiterräte, die IMs (inkl. "Gregor" und "Notar"), die FDJler, sowie alle übrigen Mitläufer, die weder aktiv noch passiv Widerstand geleistet haben, trägt denn die Verantwortung für 40 Jahre Teilung und Unterdrückung des eigenen Volkes?

Merkt eigentlich keiner, wie Gysi der eigenen Wählerschaft auf dem Wege der "Diktatur-Ausrede" Sand in die Augen streuen will und mit Kräften verhindern will, dass sich jeder einzelne mal mit der eigenen Schuldfrage beschäftigt (inkl. ihm selbst)?

Ich denke, dass ist hier genau das richtige Forum (und Brett) für diese Diskussion, weil hier leider immer wieder Leute auftauchen, die Die Linke für meinen Geschmack etwas zu unkritisch betrachten.

Na denn, ich hoffe ich habe meinen Punkt hier verständlich rübergebracht.

Einen schönen Mauerfall allen hier! :-)


[ Dieser Beitrag wurde von _PAB_ am 09.11.2014 um 15:04 Uhr geändert. ]

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09.11.2014, 19:33 Uhr

NoImag
Posts: 1050
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@_PAB_:

Ich glaube, die meisten Menschen definieren das Wort Diktatur nicht so eng wie Du, d.h. es muss nicht zwingend eine Alleinherrschaft einer Person sein, sondern kann auch die einer Personengruppe (z.B. SED) sein. Außerdem funktioniert auch eine Diktatur mit Alleinherrscher nur mit Unterstützern.

Tschüß


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10.11.2014, 15:50 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von _PAB_:
Und wer, wenn nicht die SED, die Block-Parteien, die StaSi, die VoPos, die NVA-Angehörigen, die Betriebs-Kampfgruppen, die Arbeiterräte, die IMs (inkl. "Gregor" und "Notar"), die FDJler, sowie alle übrigen Mitläufer, die weder aktiv noch passiv Widerstand geleistet haben, trägt denn die Verantwortung für 40 Jahre Teilung und Unterdrückung des eigenen Volkes?

Wenn Du die Schuldfrage so weit ausdehnst, ist es allerdings vollkommen sinnlos, die ganze Zeit auf Gysi zu zeigen.

Schließlich hat derzeit eine ehemalige FDJ „Kulturreferentin“, aka „Sekretärin für Agitation und Propaganda“ den Posten der Bundeskanzlerin inne. Und das ist mit Sicherheit noch das harmloseste von dem, was lautlos von DDR-Blockparteien in die etablierten integriert wurde.

Und dann wäre es wohl auch angebracht, auch auf die Profiteure außerhalb der DDR wie z.B. westdeutsche Firmen, die mit der Ausbeutung ostdeutscher Arbeitskraft gut verdient haben, hinzuweisen.
Zitat:
Merkt eigentlich keiner, wie Gysi der eigenen Wählerschaft auf dem Wege der "Diktatur-Ausrede" Sand in die Augen streuen will und mit Kräften verhindern will, dass sich jeder einzelne mal mit der eigenen Schuldfrage beschäftigt (inkl. ihm selbst)?
Ich fürchte, seine Wählerschaft ist bei weitem nicht so spitzfindig wie Du und weiß dieses Angebot gar nicht richtig zu würdigen. Zielgruppenoriente Werbung sieht anders aus.

Abgesehen davon hat Gysi nur ausgesprochen, was bei den anderen Parteien Konsens ist und damit nur ihrem Wunsch entsprochen.

--
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10.11.2014, 16:13 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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Ich stimme euch ja zu, dass eine Diktatur auch von einer "Einheitspartei" ausgehen kann, finde es aber eben nicht richtig, dass diese Nomenklatur dazu genutzt wird, von der eigenen Schuldfrage abzusehen. Klar betrifft das nicht nur Gysi, nur fand ich es eben nicht richtig, dass gerade er sich in den Bundestag stellt und von der DDR als "Diktatur" spricht. Wenn das ein Wowereit tut, ist das in Ordnung, weil er auf eine Tatsache hinweist, aber wenn das ein Gysi tut, dann muss man wohl von ganz anderen Absichten ausgehen. Nämlich, dass er damit sagen will, "wir konnten ja nichts tun".

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10.11.2014, 17:16 Uhr

Robin
Posts: 1056
Nutzer
@_PAB_:
Man kann sich drehen und wenden wie man will. Schuld ist an einem System nie ein Einzelner und auch keine Gruppe. Oder soll ich sagen Franz Josef Strauss hat mit seinem Kredit an die DDR Schuld auf sich (oder die BRD) geladen weil er den Fortbestand für weitere Jahre gesichert hat?
Und außerdem spricht eigentlich jeder von der DDR als Diktatur ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur_des_Proletariats

Wenn die Schuldfrage nach dem zweiten Weltkrieg so durchexerziert worden wäre wie du es für die Vereinigung forderst wäre die BRD nie gegründet worden ...
--
(Bild) http://my.morphosi.net/
morphos

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10.11.2014, 20:39 Uhr

Kronos
Posts: 1168
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@_PAB_:


Wer ist den "wir" hier ?


Bin zwar kein Gregor-Fan, nur was hat er (oder auch die meisten anderen in der Linken Spitze) verbrochen ?

O.k er war SED-Mitglied, das waren aber 2,3 Millionen andere DDR-Bürger.
Vielleicht war er auch IM (waren auch 100-Tausende) oder wurde nur als solcher geführt weil er eben zwangläufig durch seinen Beruf mit denen zu tun hatte.

Find diese ganze Diskussion um Unrechtsstaat oder nicht eh ziemlich lächerlich (das rumgeeiere der Linken und das ständige Nachtreten der anderen) und orientier mich da eher daran was die Linke heute erreichen will.

Grösstensteils weltfremde Spinnerein, aber am Ende dann aber doch auch kein Wunch nach DDR V0.2.


MfG
Kronos

--
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11.11.2014, 09:12 Uhr

analogkid
Posts: 2394
Nutzer
@PAB:

Also meinem Empfinden nach haben die Linken in der Vergangenheit ein höheres Maß an Reflexion und Aufarbeitung der eigenen Position in der DDR bewiesen, als es ein Großteil des Rest je gemacht hat. Zumal ein großer Teil der Linken-Mitglieder nach mehreren Transformationen heutzutage oft gar keine SED-Vergangenheit haben, und nicht mal in der DDR gelebt haben (siehe Herr Ramelow in Thüringen).

Und Vergangenheit ist die eine Sache, mit dem Blick auf die Gegenwart (mit dem Kalten Krieg 2.0 vor der Tür), sollte man in den Reihen der Regierenden drauf achten, heutzutage nicht die falschen Entscheidungen zu treffen und kollektive Schuld auf sich zu laden, wie es der etablierte, konservative Fraktion vorschwebt.

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11.11.2014, 21:49 Uhr

Zettmaster
Posts: 720
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Warum muss sich nur die "Linke" mit der DDR Vergangenheit auseinandersetzen? Es gab genug SED Parteimitglieder die nahtlos in die CDU übergelaufen sind oder in andere Parteien integriert wurden. Die gesamte DDR hat bis zuletzt am Nabel der Sowjetunion gehangen. Es war ja auch eine Diktatur des Proletariats sozusagen.

Wir sollten aufhören in der Vergangenheit zu leben und endlich in die Zukunft blicken. Alles andere ist Geschichte die aufzuarbeiten ist und als Mahnung für kommende Generationen dienen sollte.

Die "Linke" ist eine Demokratische Partei die eine Lücke füllt. Es gibt nämlich keine Partei mehr die sich für Gerechtigkeit, Frieden und soziale Themen so intensiv einsetzt.

Und ob die DDR ein Unrechtsstaat war oder nicht sollte sich jeder ehemalige DDR Bürger selber fragen und für sich beantworten. Meiner Meinung nach ist es schon ein Unterschied "Nazideutschland" und die "DDR"
auf eine Stufe zu stellen. Ich kann mich nicht erinnern das die DDR in der ich geboren bin und gelebt habe für Millionen Tote verantwortlich wäre. Das es zwei Deutsche Staaten gegeben hat, haben wir erst dem Nationalsozialismus zu verdanken.

Die Frage, ob heutzutage Recht gleich Recht ist, sollte sich auch jeder stellen. Die meisten der ehemaligen DDR Bürger sind noch nicht im "gelobten Land" angekommen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Wiedervereinigung bis heute noch nicht das Niveau des sogenannten Westens gebracht hat. Es gibt mittlerweile
mehr existenzielle Probleme auf beiden Seiten. Die Armut und anderes Unrecht das wir heutzutage anderen Ländern zufügen zähle ich erst gar nicht auf. Es sterben noch täglich Menschen mit deutschen Waffen.

Die "Linke" bringt sich heutzutage mit Programmen ein die nichts aber auch gar nichts mehr mit denen der SED gemeinsam haben und konform zum Grundgesetz stehen.

Die Angstzustände der Kanzlerin sind vollkommen überzogen. Da wird mit aller Macht versucht Ängste zu schüren die den eigenen Machterhalt sichern, und das mit Arroganz und Ausgrenzung von tausenden Linkswählern. Das führt nicht unbedingt zu mehr demokratischen Zuständen. Kein Wunder das die Politik eher als Verwaltung gesehen wird und keiner mehr zur Wahl geht weil sich eh nichts mehr ändert.

In diesem Sinne. .Guten Nacht😊 I-)
--
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12.11.2014, 14:05 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Zettmaster:
Es gab genug SED Parteimitglieder die nahtlos in die CDU übergelaufen sind oder in andere Parteien integriert wurden.

(Ehem.) SED-Mitglieder nicht so sehr. Die wurde mitunter durchaus durchleuchtet, bevor sie woanders aufgenommen wurden. Viel interessanter sind die ehemaligen Blockparteien, wie z.B. die DDR-CDU, die gleich komplett von der BRD-CDU übernommen wurde.
Zitat:
Und ob die DDR ein Unrechtsstaat war oder nicht sollte sich jeder ehemalige DDR Bürger selber fragen und für sich beantworten.
PABs Diskussion um den Begriff „Diktatur“ ist eine andere als die derzeitige öffentliche Debatte über den Begriff „Unrechtsstaat“. Letztere ist schon deshalb so sinnlos, weil es den Begriff „Unrechtsstaat“ eigentlich gar nicht gibt. Da wird Gysi vorgeworfen, dass er zwar zugegeben hat, dass die DDR „kein Rechtsstaat“ war, aber nicht den Begriff „Unrechtsstaat“ verwendet habe (bzw. wird ihm unterstellt, diesen Begriff aktiv vermieden zu haben).

Nur was soll das überhaupt heißen, wo liegt der Unterschied?

Wikipedia bemüht sich um eine Definition und schreibt:
Zitat:
Unrechtsstaat ist eine abwertend gebrauchte Bezeichnung für einen Staat, der kein Rechtsstaat ist.
Demnach gibt es keinen wirklichen Unterschied, der diese Debatte rechtfertigt. Wikipedia schreibt weiterhin:
Zitat:
Es handelt sich um ein politisches Schlagwort. Der Terminus hat aber auch Eingang in den rechtswissenschaftlichen Diskurs gefunden, der sich insbesondere um eine Definition des Begriffs bemüht.

Da würde ich doch sagen, lasst die Theoretiker erstmal ihre Debatte beenden, und wenn mal eine klare Definition gefunden wurde, können wir die Frage, ob diese Definition auf die DDR passt, noch mal neu stellen…

--
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15.11.2014, 13:42 Uhr

Markus_Bieler
Posts: 334
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Hi Leute,

Ich als Schweizer würde da jetzt mal sagen. Begrabt das ganze und fangt neu an. Schuldzuweisungen sind immer schwierig und führen zu nichts, weil sie keinen konstruktiven Beitrag leisten.

Es bringt nichts auf Gysi zu zeigen. auch Frau Merkel war im damaligen System fest eingebunden. Daher. Thema begraben.

Markus

(Viel wichtiger ist, dass de braune Sumpf ausgetrocknet wird)
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16.11.2014, 11:43 Uhr

danica_talos
Posts: 76
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1.) Wer von euch hat 1951 den Aufstand miterlebt und kann aus eigener Erfahrung sprechen? Oder wer kennt das Ganze nur vom Hörensagen / Medien? ;)

2.) Wer wurde in der DDR geboren und hat diese bis zum Ende miterlebt? All jene, die weder in der DDR geboren wurden noch dort gelebt haben, haben nicht das Recht die ehem. DDR zu bewerten. noch zu kritisieren. Denn sie haben keinerlei Erfahrungen, sondern haben ihr (Halb) Wissen nur aus zweiter, dritter oder gar vierter Hand. Über andere zu urteilen ist einfach, dabei sollte jeder mal vor seiner eigenen Haustür kehren...

Es gab durchaus Menschen in der DDR, die keiner Partei angehörten, auch kein IM waren oder sonst mit Partei oder / und Staat symphatisierten und doch in diesem Staat glücklich waren und die DDR keineswegs als Diktatur oder gar als Unrechtsstatt empfunden haben. Der ehemalige Ministerpräsident von Brandenburg, M. Platzeck, hat dies neulich in der Plasberg-Show sehr treffend geäußert. Aber in den Medien ist ja gerade "In", dass jeder DDR Bürger von IM's gespitzelt wurde oder gar selber einer war. Opfer hier, Opfer da aber selten wird mal jemand gezeigt, der das anders sieht und wenn doch, wird diese Person sofort verunglimpft.



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16.11.2014, 12:08 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
"All jene, die weder in der DDR geboren wurden noch dort gelebt haben,
haben nicht das Recht die ehem. DDR zu bewerten. noch zu kritisieren."

Das mit der Meinungsfreiheit hast Du nicht wirklich verstanden.

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16.11.2014, 15:12 Uhr

danica_talos
Posts: 76
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:
Das mit der Meinungsfreiheit hast Du nicht wirklich verstanden.


Doch, das habe ich sehr wohl. Man kann nur etwas bewerten, wenn man es selbst erlebt hat. Wie willst du eine Speise bewerten, wenn du sie selbst nie gegessen hast?
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16.11.2014, 20:49 Uhr

ton
Posts: 639
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@danica_talos
Ich denke man kann sehr wohl wen oder was auch immer bewerten. Nach deren Aussage. Ulbricht "Niemand hat vor eine Mauer zu bauen". Sie wurde dennoch gebaut. Somit hat er alle Welt belogen".
Das sagt schon viel über über einen Staat aus.

Merkel hat uns, das es mit ihr keine Maut geben wird, öffentlich und aalglat angelogen. Genauso eine Lüge.

Beides kann man nicht miteinander vergleichen, doch im Endeffekt wurde das Volk bewusst belogen. Egal ob man es vorher schon geahnt hatte oder nicht.
Man muß nicht immer in dem Land geboren und gelebt haben, denn die Geschichte zeigt im nachhinein oft die Wahrheit. Es gibt viele seriöse und objektive Publikationen wo du es selber nachlesen kannst.

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16.11.2014, 20:54 Uhr

danica_talos
Posts: 76
Nutzer
Zitat:
Original von ton:
@danica_talos
Ich denke man kann sehr wohl wen oder was auch immer bewerten. Nach deren Aussage. Ulbricht "Niemand hat vor eine Mauer zu bauen". Sie wurde dennoch gebaut. Somit hat er alle Welt belogen".
Das sagt schon viel über über einen Staat aus.


Wegen diesem Satz ist die DDR ein Unrechtstaat? Wie simple ... Da Politiker ständig am Lügen sind - weltweit - gibt es ergo nur Unrechtstaaten .... ;)
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16.11.2014, 22:30 Uhr

ton
Posts: 639
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@danica_talos:
Falsch. Nicht wegen dem einen Satz, sondern was sich daraus wirklich ergeben hat. Du solltest dich nicht nur auf einen Teil beziehen, sondern dir, was die DDR angeht, im ganzen betrachten. Die Bürger wurden gegängelt und Freiheit so wie in der BRD war nicht gegeben. Nimm mal die Ausreise in einem anderen Land. Da wurdest du bis ins kleinste an der Grenze kontrolliert. Egal ob du rein oder raus wolltest. Im grunde war es ein Ein-Partei-Staat. Die Opposition wenn überhaupt hatte nichts zu melden. Oder glaubst Du die DDR war von Namen her demokratisch? :rotate:
Mehr Schein als sein und alle Welt wußte das. Wieder eine offensichtliche sozialistische Lüge.

Nenn doch mal zur Abwechslung etwas gutes an der DDR. Aus deiner Sicht der Dinge war anscheinend nicht alles so schlecht. Ach da fällt mir ein das Ost-Sandmänchen war besser als das West-Sandmänchen. In der Nostalgie färbt sich vieles Rosa. I-)

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17.11.2014, 12:04 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
@danica_talos:
Allein, daß Bürger, die die DDR verlassen wollten
beim ungenehmigten Grenzübertritt erschossen wurden
macht die DDR für mich zum Unrechtsstaat.

[ Dieser Beitrag wurde von jochen22 am 17.11.2014 um 12:05 Uhr geändert. ]

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17.11.2014, 17:11 Uhr

Kronos
Posts: 1168
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Zitat:
Original von jochen22:
@danica_talos:
Allein, daß Bürger, die die DDR verlassen wollten
beim ungenehmigten Grenzübertritt erschossen wurden
macht die DDR für mich zum Unrechtsstaat.


Das und das man zwar Rechte wie freie Wahlen in die Verfassung/Gesetze geschrieben hat, diese aber dann unter den Teppich gekehrt wurden wenn "der Staat" das brauchte.

Einen Staat der nur funktioniert wenn er sich über die eigenen Gesetze hinwegsetzt würd ich mal als .... mmmmm..... ja was den ?........


Nichtrechtsstaat !!
:P


MfG
Kronos
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21.11.2014, 11:50 Uhr

analogkid
Posts: 2394
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@Kronos:

"Einen Staat der nur funktioniert wenn er sich über die eigenen Gesetze hinwegsetzt würd ich mal als .... mmmmm..... ja was den ?........
Nichtrechtsstaat !!"

Leider kommen wir auch in unserem rechtsstaatlichem Konstrukt immer mehr dorthin, gerade was die Gültigkeit des Grundgesetzes betrifft.

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21.11.2014, 19:14 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@analogkid:
Das hört sich bei dir so nach Verschwörungstheorie an. Konstrukt der BRD und das sie eigentlich kein Staat sein soll. :look:

Wenn ich mich so im Internet umschaue, scheint es so eine Art Virusinfektion zu sein. :rotate:

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21.11.2014, 21:51 Uhr

analogkid
Posts: 2394
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Zitat:
Original von ton:
@analogkid:
Das hört sich bei dir so nach Verschwörungstheorie an. Konstrukt der BRD und das sie eigentlich kein Staat sein soll. :look:

Wenn ich mich so im Internet umschaue, scheint es so eine Art Virusinfektion zu sein. :rotate:


Okay, ich gebe zu, dass ich das missverständlich formuliert habe. Es geht mir darum, dass sich unsere Legislative heutzutage oft genug nicht mehr um das Grundgesetz schert.

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22.11.2014, 09:02 Uhr

hjoerg
Posts: 3853
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@analogkid:

Ja, auf jeden Fall sollte es auch an die heutige Zeit angepasst werden. Da hat sich einiges verändert von der Auslegung, Umsetzung bis zur Ausnutzung. Es entstehen dadurch auch mehr Lücken im Gesetz, die zu unterschiedlichen Interpretationen führen.

Die Legislative ist da auch begrenzt, zumindest in den meisten Ebenen.(Meine Meinung)

--
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22.11.2014, 10:58 Uhr

Kronos
Posts: 1168
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@kind

Klar biegen sich uns Angie&Co das GG schon mal etwas zurecht, oder kneifen ganz fest die Augen zu, das ist aber trotzdem etwas ganz anderes wie bei der DDR, da unser Staat mit Sicherheit noch funktionieren würde wen man das GG 100% penibel auslegt.

In der DDR hat die ganze Bürgerbewegung erst dann fahrt aufgenommen nachdem der Betrug bei den Kommunalwahlen im Mai 89 offentsichtlich wurde.

Als dann noch ab Sommer 89 die Grenze Löcher bekam (zuerst über Ungarn im November dann direkt) gab es aus einer Nordkoreanischen Lösung keine Möglichkeit mehr den Staat aufrechtzuerhalten.

Und selbst die NK "Lösung" hätte wohl nicht funktioniert weil die NVA eben nicht so tief indoktriniert war wie NK-Armee.

MfG
Kronos
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23.11.2014, 10:49 Uhr

analogkid
Posts: 2394
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Zitat:
Original von Kronos:
Klar biegen sich uns Angie&Co das GG schon mal etwas zurecht, oder kneifen ganz fest die Augen zu, das ist aber trotzdem etwas ganz anderes wie bei der DDR, da unser Staat mit Sicherheit noch funktionieren würde wen man das GG 100% penibel auslegt.


Die politische Realität sieht so aus, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung nur dann in Ordnung ist, wenn sie nicht seinen eigenen Zielen im Weg steht...
Aber das ist ganz unabhängig von den historischen Gegebenheiten in der DDR. Eine "Vereinigung" wäre die Chance auf eine (adäquate) politische Veränderung auch in der BRD gewesen. Stattdessen ist es ein "Beitritt" geworden...


Zitat:
Als dann noch ab Sommer 89 die Grenze Löcher bekam (zuerst über Ungarn im November dann direkt) gab es aus einer Nordkoreanischen Lösung keine Möglichkeit mehr den Staat aufrechtzuerhalten.

Und selbst die NK "Lösung" hätte wohl nicht funktioniert weil die NVA eben nicht so tief indoktriniert war wie NK-Armee.


Für eine nordkoreanische Lösung hatte das ganze Gebilde des RGW/Warschauer Pakts zu dem Zeitpunkt ganz andere Probleme.

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23.11.2014, 11:05 Uhr

hjoerg
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@analogkid:

Zustimmung.

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16.12.2014, 16:45 Uhr

dandy
Posts: 2553
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Zitat:
Original von _PAB_:

Gestern Abend haben wir einen Herrn Oppositionsführer Gysi im Parlament sagen hören: "Die DDR war eine Diktatur."


?(
Daß die DDR eine Diktatur war, hatten doch selbst Ulbricht und Honnecker schon immer gesagt - nicht erst Gregor Gysi am 07.11.2014.
Oder klingelt da bei Euch nichts bei dem Ausdruck "Diktatur des Proletariats"? Das wurde doch seit der DDR-Gründung 1949 immer wieder von ihren Spitzenpolitikern betont, daß die DDR eine "Diktatur des Proletariats" sei...

Zitat:
Original von _PAB_:

Interessant, wie der "elende Rest" (O-Ton Wolf Biermann) sich nochimmer vor der eigenen Schuldfrage drückt.


:)
Schon ein alter DDR-Witz übersetzte "DDR" mit "Der Dumme Rest".
Die Russen übersetzten es augenzwinkernd mit "Dawai, Dawei, Raboty!"
:P

Zitat:
Original von _PAB_:

Es ist leider eine Tatsache, dass die meisten von uns Menschen die Schuld zuerst bei anderen suchen - und danach auf andere zu schieben versuchen - bevor nur ganz wenige Menschen überhaupt beginnen, sich mit der eigenen Schuldfrage zu beschäftigen.

Dieser Fall ist deshalb so bedenklich, weil, 25 Jahre nach Beginn des Endes der DDR, die Nachfolgepartei der SED sich jetzt ganz konkret der eigenen Schuldfrage verweigert.


Hmmm - ich gebe zu bedenken, daß viele heutige Mitglieder der "Nachfolgepartei der SED" nie SED Mitglieder gewesen sind oder gar zu SED-Zeiten noch nicht mal geboren waren...
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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16.12.2014, 16:52 Uhr

dandy
Posts: 2553
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Zitat:
Original von danica_talos:

Doch, das habe ich sehr wohl. Man kann nur etwas bewerten, wenn man es selbst erlebt hat. Wie willst du eine Speise bewerten, wenn du sie selbst nie gegessen hast?
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Hmmm - das sehe ich anders.
Man muss doch nicht erst selbst Zyankali nehmen, um sagen zu können, daß das Zeug hochgiftig ist...
;)
--
Ciao,

Dandy

Wenn es jemandem Spaß macht, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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