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amiga-news.de Forum > Get a Life > Helfer für Flutopfer [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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16.08.2002, 22:52 Uhr

Askane
Posts: 850
Nutzer
Ich weiß nicht, ob es die Nachrichten auch bringen. Habe im Radio ein
Interview mir angehört. Das wichtige dabei:

Wer Hilfe zum aufräumen, saubermachen braucht nach der Überschwemmung,
der sollte sich bei der Gemeinde zum Bsp. melden. Die schickt
kostenlos einen Arbeitslosen, von mehreren war nicht die Rede,
nachfragen am besten.

Also, wenn jemand Menschen in dieser Situation kennt. Teilt ihm doch
diese freudige Nachricht mit. Oder vielleicht nimmt es Euch auch
etwas an Sorgen.

MnG Askane

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16.08.2002, 23:00 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
Zitat:
Original von Askane:

...der sollte sich bei der Gemeinde zum Bsp. melden. Die schickt

kostenlos einen Arbeitslosen, von mehreren war nicht die Rede,

nachfragen am besten.


Aua, das tut weh (sorry, Ich bin Sachbearbeiter beim Sozialamt und wenn das so im Radio kam, klingt das je nach Standpunkt ;) nach Stammtisch oder Zwangsarbeit ;) )
- wenn überhaupt, dürfte das so ablaufen, dass die Gemeinde beim zuständigen Sozialamt anfragt, ob die jemand haben der/die sog. "gemeinnützige Arbeit" leisten kann/will/soll.
z.B. um zur Hilfe beim Bauhof eingesetzt zu werden.
Dies bedeutet, dass der/diejenige für maximal 20 Std. pro Woche für 2.00 Euro pro Stunde, die
er/sie zusätzlich zur Sozialhilfe erhält arbeitet.
Kostenlos ist das also zumindest fürs Amt nicht 8) .

Sollte das Amt Leute wissen, werden diejenigen schriflich aufgefordert, diese Arbeit zu leisten.
Bei Weigerung ohne wichtigen Grund kann die "Stütze" gekürzt oder eingestellt werden.

Soviel übrigens zu den sog. neuen Ideen der Hartz-Kommission - alles ein alter Hut und von jeher
in den entsprechenden Leistungsgesetzen festgeschrieben ;)


--
Bikers Amigas and good Whiskey get better with age :bounce:


[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 16.08.2002 editiert. ]

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16.08.2002, 23:42 Uhr

TriMa
Posts: 2793
[Ex-Mitglied]
Sollte man sich wenn man arbeitslos iss jetze verstecken ?
;)

--
MfG TriMa
--
#AmigaFun IRC Kanal unter http://amigafun.trimaweb.de


Look there -> http://www.trimaweb.de

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17.08.2002, 00:32 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
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Sorry wolfman

schon mal geschafft einen Sozialhilfe-Empfänger in eine gemeinnützige Arbeit reinzukriegen?
Kostete mich (wenn es auch ein paar Jährchen her ist) immer viel Arbeit (Überreden, leichte Kürzungen u.ä.).

Aber ich glaube Du irrst - hier sind tatsächlich Arbeitslose gemeint und keine $11BSHG-Fälle.
Finde ich aber auch mal garnicht sooo schlecht.


Michael

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17.08.2002, 01:07 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
@ Michael Mann

ein Kollege ? :)

naja, ab und an hatte ich schon Erfolgserlebnisse - das waren dann aber Leute, die ich eher in eine Vollbeschäftigung bringen wollte; wobei ich erst jetzt zwei Fälle (davon ein früherer "o.f.W") hatte,die nach der gemeinnützigen Arbeit übernommen wurden.
Ansonsten benutze ich den § 19 gern, um Leute, die dem Klischee des Sozis entsprechen, "abzuschießen", äh, unabhängig von Sozialhilfe zu machen ;) - wir haben da so ein nettes Schreiben dazu entwickelt, warum wir unter Umgehung der Bestimmungen gleich einstellen, auch wenn ich das nicht unbedingt vor dem VG vortragen wollte :D

Aber Du könntest recht haben, kann ne ABM des Arbeitsamts, eine Aktion einer Arbeitslosenselbsthilfegruppe o.ä. sein.

Mir gings auch eher um die Formulierung "ruf die Gemeinde an, die schicken einen Arbeitslosen" 8)

@ TriMa: Verstecken ? Nö, einen Tag arbeiten, dann krank werden und Krankengeld beantragen (nicht ernst gemeint, so einfach ists dann doch nicht) ;)

--

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[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 17.08.2002 editiert. ]

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17.08.2002, 01:41 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
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Zitat:
Original von Wolfman:
@ Michael Mann

ein Kollege ? :)

naja, ab und an hatte ich schon Erfolgserlebnisse - das waren dann aber Leute, die ich eher in eine Vollbeschäftigung bringen wollte; wobei icherst jetzt einen hatte,der nach der gemeinnützigen Arbeit übernommen wurde.
Ansonsten benutze ich den § 19 gern, um Leute, die dem Klischee des Sozis entsprechen, "abzuschießen", äh, unabhängig von Sozialhilfe zu machen ;) - wir haben da so ein nettes Schreiben dazu entwickelt, warum wir unter Umgehung der Bestimmungen gleich einstellen, auch wenn ich das nicht unbedingt vor dem VG vortragen wollte :D

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Vor 'nem Sachbearbeiter mit Lederkluft hätte ich aber auch sehr Angst... :D
Wenn man in einer Kommunalverwaltung anfängt (und zu einem Dipl-VerwW (FH) aufsteigen will) landet man automatisch im Sozial-Amt. Danach durfte ich noch eine einjährige Ehrenrunde dort drehen und hatte mit Vorliebe gerne Angehörige der Völker der Sinti und Roma vor mir sitzen. Wirklich, bestrickend liebenswerte Zeitgenossen die so vor dem Schreibtisch saßen... :smokin:
Und das mit dem direkten Einstellen - kommt auf den Richter an aber ich würde sagen das hätte Bestand (wenn man es mit der Überredung nicht gar zu toll treibt). SH/HLU ist halt keine rentenähnliche Dauerleistung sondern eigentlich dazu gedacht nur als Überbrückung zu dienen. Hier in Ffm wurden die Leute sofort zur "besonderen" Arbeitsvermittlung ins Arbeitsamt geschickt und wehe der Vordruck (hieß glaube ich F14) kam nach drei Tagen nicht ausgefüllt und mit Zuweisung zur Gemeinnützigen zurück. Alternativ oder nach Verfügbarkeit gab es dann eine Zuweisung zur Frankfurter Werkstatt (befristete einjährige Arbeitsverhältnisse im Leichtlohnsektor zur Wiederherstellung von Arbeitsamtsleistungen (ALG/ALHi)).

Michael




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17.08.2002, 01:41 Uhr

Askane
Posts: 850
Nutzer
Für die Betroffenen ist dies eine gute Hilfe. Aber für die
Arbeitslosen selbst?
Zum aufräumen für die guten Arbeitslosen ein halbes Jahr
ABM, bis zur nächsten Flut? Für den Rest einige Tage Arbeit.

Es sind wirklich Arbeitslose gemeint. Nach den Willen der Hartz-
Kommision soll ja das Arbeitsamt in vielen Dingen erneuert werden.
Und das ist sozusagen ein Vorgeschmack darauf.
Arbeitsämter sollen wie Arbeitszeitfirmen in Zukunft Arbeitslose
ausleihen können. Das dies bescheuert ist und Zustände schafft wie
in Amerika, wo sehr viele mit vielen Billig-Jobs gerade mal die
Miete zahlen können, nun ja, dann haben wir bald auch in anderen
Dingen noch mehr amerikanische Zustände. :(

MnG Askane

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17.08.2002, 01:57 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
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wird jetzt zwar o.T, aber...

Zitat:
Original von Michael_Mann:




Vor 'nem Sachbearbeiter mit Lederkluft hätte ich aber auch sehr Angst... :D


och, ich glaube, da ham meine Vorgesetzten mehr Angst als meine Hilfis ;)

Zitat:
Wenn man in einer Kommunalverwaltung anfängt (und zu einem Dipl-VerwW (FH) aufsteigen will) landet man automatisch im Sozial-Amt. Danach durfte ich noch eine einjährige Ehrenrunde dort drehen und hatte mit Vorliebe gerne Angehörige der Völker der Sinti und Roma vor mir sitzen. Wirklich, bestrickend liebenswerte Zeitgenossen die so vor dem Schreibtisch saßen... :smokin:

Paß bloß auf, dass das kein Sozialarbeiter liest ;)

tja, bei mir wars Ähnlich - nach der Ausbildung zum Dipl-VerwW (FH) war ich erst mal froh, ne Stelle beim SozA zu kriegen, bin da aber irgendwie (seit nunmehr 11 Jahren) "hängengeblieben"
Die "nettesten" Leute, mit denen ich zu tun hatte, waren Asylbewerber, die eines Tages kahlgeschoren vor mir saßen.. Den Grund erfuhr ich dann, als mir die AWO eine Rechnung über Entlausungsmittel volegte :rolleyes:
Oder auch ein Wanderzirkus, dessen Zugmaschinen alle auf einen Schlag den Geist aufgegeben hatten
Oder die Frau, die einen Antrag stellte, weil ihr Ehemann, der diverse Sozialwohnungen vermietet hatte, von denen einige Mieten vom Amt direkt an ihn überwiesen wurden, keinen Unterhalt zahlen konnte :lach:

Zitat:
Und das mit dem direkten Einstellen - kommt auf den Richter an aber ich würde sagen das hätte Bestand (wenn man es mit der Überredung nicht gar zu toll treibt). SH/HLU ist halt keine rentenähnliche Dauerleistung sondern eigentlich dazu gedacht nur als Überbrückung zu dienen. Hier in Ffm wurden die Leute sofort zur "besonderen" Arbeitsvermittlung ins Arbeitsamt geschickt und wehe der Vordruck (hieß glaube ich F14) kam nach drei Tagen nicht ausgefüllt und mit Zuweisung zur Gemeinnützigen zurück. Alternativ oder nach Verfügbarkeit gab es dann eine Zuweisung zur Frankfurter Werkstatt (befristete einjährige Arbeitsverhältnisse im Leichtlohnsektor zur Wiederherstellung von Arbeitsamtsleistungen (ALG/ALHi)).

Im Anschreiben wegen § 18 bzw. 19 wird bereits auf die Konsequenzen bis zur Einstellung hingewiesen, das Einstellungsschreiben nimmt darauf Bezug und enthält den Satz "Wir gehen ... davon aus, dass Sie Ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können", solange der Richter also nicht zu sozial engestellt ist ;)
Ansonsten wurde der Bereich Hilfe zur Arbeit hier auf eine gGmbH übertragen, an der neben dem SozA auch das Arbeitsamt beteiligt ist.
Im Prinzip melden wir die arbeitsfähigen Hilfeempfänger nur weiter und kriegen dann die Rückmeldung, ob sie gemeinnützig verpflichtet werden sollen oder eine Beschäftigung erhalten bzw. sich dort evtl. gar nicht erst melden.

--
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[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 17.08.2002 editiert. ]

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17.08.2002, 02:04 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
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Nun wird's wirklich o.t.
Trotzdem - wir sind da ein büschen morderner: Ahornstraße für Leute die keine Hygiene kennen, Mainzer Ldstr. für Obdachlose und Asylbewerber.
Scheinst ja wirklich in einer sehr kleinen Behörde zu sitzen.
Wir können ja gerne mal Erfahrungen austauschen - allerdings dann nicht hier im Forum.


Michael



[ Dieser Beitrag wurde von Michael_Mann am 17.08.2002 editiert. ]

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17.08.2002, 02:11 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
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Zitat:
Original von Michael_Mann:
Nun wird's wirklich o.t.

Trotzdem - wir sind da ein büschen morderner: Ahornstraße für Leute die keine Hygiene kennen, Mainzer Ldstr. für Obdachlose und Asylbewerber.

Scheinst ja wirklich in einer sehr kleinen Behörde zu sitzen.

Wir können ja gerne mal Erfahrungen austauschen - allerdings dann nicht hier im Forum.





Michael


um das hier zu beenden (auf das Angebot komme ich gern zurück, kannst mich auch gern anmailen): ich arbeite bei einem Landratsamt in Ba-Wü und bin da für Fälle aus dem Stadtgebiet der Kreisstadt (<100.000 E) und einiger Kreisgemeinden zuständig, das mit den Asylis war allerdings bei meiner ersten Stelle in einem andern Kreis.
Dass es in Großstädten anders zugeht, weiß ich schon aus Gesprächen mit Kollegen aus z.B. Stuttgart

--
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[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 17.08.2002 editiert. ]

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17.08.2002, 02:21 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
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Zitat:
Original von Wolfman:
um das hier zu beenden (auf das Angebot komme ich gern zurück, kannst mich auch gern anmailen): ich arbeite bei einem Landratsamt in Ba-Wü und bin da für Fälle aus dem Stadtgebiet der Kreisstadt (<100.000 E) und einiger Kreisgemeinden zuständig, das mit den Asylis war allerdings bei meiner ersten Stelle in einem andern Kreis.
Dass es in Großstädten anders zugeht, weiß ich schon aus Gesprächen mit Kollegen aus z.B. Stuttgart



Das mit dem anmailen - Gerne, heute aber nicht mehr. Du hast aber keine eMail-Adresse im Mitgliedsteil des Forums angegeben... :rolleyes:


Michael

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17.08.2002, 02:28 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
Zitat:
Original von Askane:
Für die Betroffenen ist dies eine gute Hilfe. Aber für die

Arbeitslosen selbst?

Zum aufräumen für die guten Arbeitslosen ein halbes Jahr

ABM, bis zur nächsten Flut? Für den Rest einige Tage Arbeit.



Es sind wirklich Arbeitslose gemeint. Nach den Willen der Hartz-

Kommision soll ja das Arbeitsamt in vielen Dingen erneuert werden.

Und das ist sozusagen ein Vorgeschmack darauf.

Arbeitsämter sollen wie Arbeitszeitfirmen in Zukunft Arbeitslose

ausleihen können. Das dies bescheuert ist und Zustände schafft wie

in Amerika, wo sehr viele mit vielen Billig-Jobs gerade mal die

Miete zahlen können, nun ja, dann haben wir bald auch in anderen

Dingen noch mehr amerikanische Zustände. :(



MnG Askane



Auch falls ich mich wiederhole: was die Hartzkommission oder auch so mancher Politiker zu diesem Thema von sich gibt,
zeigt, wenn man in diesem Bereich quasi "an der Front" tätig ist, dass diese Leute von ihren eigenen Gesetzen keine Ahnung
haben. Die ABM's gibts schon lange und diese dienen, wie auch Umschulungen imho (und aus beruflicher Erfahrung) nur dazu, die
Arbeitslosenstatistiken zu schönen, da die Leute in dieser Zeit nicht als arbeitslos geführt werden, auch wenn sie Leistungen
nach dem SGB III (Arbeitslosengeld) oder BSHG (Sozialhilfe) beziehen. Die ganzen Mitwirkungspflichten und die damit verbundenen
Sanktionen gibts ebenfalls schon lange.

Was das Thema Miete angeht: wer arbeitet, kann wenn das Einkommen nicht ausreicht (z.B. Familie mit einem Alleinverdiener in niedriger
Lohngruppe) trotzdem Sozialhilfe und/oder Wohngeld erhalte, wobei der Lohn nicht in voller Höhe als Einkommen abgezogen wird.
Womit mal wieder die finanziellen Lasten vom Arbeitsamt auf die Sozialämter bzw. vom Bund auf die Landkreise und Gemeinden und
damit direkter als bei Bundesgeldern auf die Bürger verlagert werden X(


--
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17.08.2002, 02:32 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
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[quote]
Original von Michael_Mann:
Zitat:
Das mit dem anmailen - Gerne, heute aber nicht mehr. Du hast aber keine eMail-Adresse im Mitgliedsteil des Forums angegeben... :rolleyes:





Michael



doch doch, die ist nur nicht sichtbar, nachdem ich auf diese und diejenige, die ich bei den Kommentaren angegeben hatte, immer wieder nette Mails bekam, die dann einen dialer installieren wollten
habs grad probiert - nach dem Anklicken wird der Formmailer trotzdem geöffnet :)

trotzdem hier nochmal: wolfman.w@web.de

ich hab derzeit eh Urlaub, kanns also erwarten, dienstliche Dinge zu erläutern :lach:


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[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 17.08.2002 editiert. ]

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17.08.2002, 13:16 Uhr

RUX
Posts: 85
Nutzer
Als ich dieses Thread anklickte, dachte ich, daß ich was über die Hilfe für
Hochwassergeschädigte erfahre. War ein Irrtum!

@Askane hat (in guter Absicht) eine Radio-Meldung zitiert. Ähnliches kam
übrigens auch im Fernsehen.

Reaktion darauf?:
Es unterhalten sich zwei privilegierte Beamte über ihre Erfahrungen mit den
(ihnen "anvertrauten") Underdogs der Gesellschaft, daß sie verlaust sind und
wie man die zur Arbeit kitzeln kann.

Um nicht mißverstanden zu werden: Ich bin mir natürlich klar darüber, daß da
viel Mißbrauch getrieben wird, aber schwarze Schafe gits überall - AUCH bei
Beamten und Politikern!

@Wolfmann

> Aua, das tut weh (sorry, Ich bin Sachbearbeiter beim Sozialamt und wenn das
> so im Radio kam, klingt das je nach Standpunkt;) nach Stammtisch oder
> Zwangsarbeit;) ) - wenn überhaupt, dürfte das so ablaufen, dass die Gemeinde
> beim zuständigen Sozialamt anfragt, ob die jemand haben der/die sog.
> "gemeinnützige Arbeit" leisten kann/will/soll. z.B. um zur Hilfe beim Bauhof
> eingesetzt zu we Kostenlos ist das also zumindest fürs Amt nicht 8) .

Deine Antwort war TOTAL unqualifiziert und - besonders - UNINFORMIERT. Warte
halt mal ab, bis Dein Vorgesetzter Dir (in den nächsten Wochen?) die nötige
Aufklärung zukommen läßt (falls überhaupt aus dem schwarzen Musterländle Leute
nach zB Sachsen geschickt werden sollten).

Da kann sich Dein Amt also die gesch... 2 Mücken pro Nase/Std sparen!

Bis die Gemeinde "beim zuständigen Sozialamt anfragt" und der zuständige
Beamte dort seinen Hintern vom Stuhl bekommt, hat der arme betroffene
Hilfesuchende (beispielsweise ein Ladeninhaber, der Jemand zum Aufräumen
braucht) längst seinen Laden wieder eröffnet!!


> Soviel übrigens zu den sog. neuen Ideen der Hartz-Kommission - alles ein
> alter Hut und von jeher in den entsprechenden Leistungsgesetzen
> festgeschrieben

Das mußte ja kommen! Ein Staatsdiener muß natürlich seine Loyalität gegenüber
der jeweiligen Obrigkeit bei jeder Gelegenheit zeigen - auch wenn sein Wissen
über die Dinge nur marginal ist (und das ist geschmeichelt!), gel!?

Da hat Euer ex-Ministerpräsident "Kleverle" vorlaut und ohne den Steuber zu
fragen, sich über Hartz lobend und ansatzweise sogar begeistert gezeigt und
muß nun die Kurve irgendwie kratzen (schließlich will er Superminister
werden).

Sei froh, daß Du ihm damals nicht nachgeplappert hast!

> Ansonsten benutze ich den § 19 gern, um Leute, die dem Klischee des Sozis
> entsprechen, "abzuschießen", äh, unabhängig von Sozialhilfe zu machen;) -
> wir haben da so ein nettes Schreiben dazu entwickelt, warum wir unter
> Umgehung der Bestimmungen gleich einstellen, auch wenn ich das nicht
> unbedingt vor dem VG vortragen wollte :D

Tolle Einstellung eines gutbezahlten Beamten in sicherer Position mit
Rentenanspruch auf Kosten der Steuerzahler!!!

Kein Wunder, daß die Beamten zu den "beliebtesten" Mitbürgern gehören!
Du hast dieser Zunft hiermit einen Bärendienst erwiesen!

Natürlich durfte ein Seitenhieb auf die "Sozis" nicht fehlen - typisch!!

Gäbe noch viel dazu zu sagen, aber fürs Erste reichts.

@Askane

> Arbeitsämter sollen wie Arbeitszeitfirmen in Zukunft Arbeitslose ausleihen
> können. Das dies bescheuert ist und Zustände schafft wie in Amerika, wo sehr
> viele mit vielen Billig-Jobs gerade mal die Miete zahlen können, nun ja,
> dann haben wir bald auch in anderen Dingen noch mehr amerikanische Zustände.

Das ist imho NICHT bescheuert - wenn man ein bißchen mehr darüber nachdenkt!

Arbeitszeitfirmen sind Gewinnorientiert (das ist legal, aber verteuert halt
die Arbeit - bzw. vermindert das Einkommen der Vermittelten). Die sind
natürlich mehr daran interessiert besserbezahlte Stellen zu vermitteln!

Das ArbAmt dagegen (soll m.W. Kompetenzzentrum heißen), bezuschußt notfalls
die vermittelten Arbeitsplätze mit einem Aufgeld zum Lohn UND bringt dem
Unternehmen darüberhinaus - sozusagen im Rucksack - die Option auf Prämien und
verbilligte Kredite. Das ist GANZ ETWAS ANDERES als in den USA und kostet
weniger, als einem Arbeitslosen über lange Zeiträume das Arbeitslosengeld zu
bezahlen !!!

Also nicht so voreilig, gel!

RUX

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17.08.2002, 13:43 Uhr

Gary7
Posts: 571
Nutzer
@RUX

hier geht es nicht um Politik, sondern um eine Katastrophe!

Ich habe diese versteckten Informationen nicht gefunden. I-)

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17.08.2002, 17:38 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
@ RUX:

Deine Meinung über Staatsbedienstete sei Dir belassen, ich werde meine über Adlige hier nicht kundtun :D . Wobei es solche Beamte, wie Du sie beschreibst, leider durchaus (zumeist in leitenden Positionen) gibt. Was meine Vorgesetzten angeht, bei denen ecke ich regelmäßig an, weil ich eben nicht so bin 8)
Ob ein Oberinspektor gut bezahlt ist, ist darüber hinaus Auslegungssache :smokin:

Sorry, wenn Du meine Postings so verstanden hast, die waren eigentlich ganz anders gemeint. Ich wollte ursprünglich nur informieren, weil dieses "Gemeinde anrufen, Arbeitsloser kommt" bei den Stammtischen wohl "yo, die ham nix zu tun, das tut denen gut" und bei den (in der Masse zumindest in meinem Zuständigkeitsbereich sehr wenigen) wirklich "Arbeitsscheuen" wohl als Zwangsarbeit ausgelegt werden könnte.
Ich gebe zu, dass ich da evtl. aus Berufsblindheit etwas übers Ziel hinausgeschossen bin.

Die Verpflichtung zur gemeinnützigen Arbeit erfolgt hier übrigens i.d.R. recht fix, da dieser Bereich eben aus dem Amt ausgegliedert wurde (ich krige eben die Rückmeldung "Herrn/Frau X bei Stelle Y zur gmeinnnützigen Arbeit verpflichten, oder für die und die Aufgabe werden LEute zur gemeinn. Arbeit gesucht, Passende Personen bitte melden).
Und um meine Äußerung mit dem "Abschießen" (bewusst überzogene, wenn auch zugegeben unpassende Formulierung) abzuschwächen: in der Praxis erhalten eben meist ein oder zwei Leute mehr als benötigt eine Aufforderung zu gemeinnütziger Arbeit, wobei die Überzähligen Leute sind, bei denen ich Schwarzarbeit o.ä. vermute. Bei den Anderen soll das wie auch im Gesetz festgeschrieben als "Hilfe zur Arbeit bzw. (Wieder)gewöhnung an Arbeit" dienen (ist somit als Hilfeangebot und nicht als Sanktion gedacht) und, ob Dus glaubst oder nicht, wenn da im Einzelfall eine Festanstellung draus wird, freut mich das nicht nur, weil ich dann einen "Fall" weniger habe (für den zwei neue kommen, sondern zumeist auch für die betreffende Person.

Ich wollte keine Loyalität, sondern Kritik an der Politik rüberbringen, weil eben so mancher Politiker, egal welcher Couleur, gern das Thema "Sozialleistungsmissbrauch" rausholt (der findet zwar statt, aber m.E. nicht in dem behaupteten Umfang und vor allem nicht durch die oft vorgeschobenen Personen) und dann Maßnahmen verspricht, die i.d.R. von der Exekutiven eh berets angewandt werden.
Ich schrieb auch nicht allgemein von "verlausten Hilfeempfängern" sondern bezog mich auf einen (extremen) Einzelfall. Ich erwähnte extra auch die Positivbeispiele.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell man in Not kommen kann (hätte ich damals nicht die Stelle beim Sozialamt gekriegt, wäre ich evtl. trotzdem dort gelandet - auf der "andern Seite" des Schreibtischs)

Davon abgesehen traf mich das mit dem schwarzen Musterländle auch nicht, den bevor dieses Land vom Teufel regiert wurde, war eh alles zu Späth ;) und bisher hat noch keine "C" Partei meine Stimme erhalten, allerdings haben 11 Jahre Sozialamtstätigkeit meine politische Einstellung vom "gemäßigten Sozialisten fast linksaußen" ziemlichweit nach rechts bis kurz vor der Mitte verschoben.

Ansonsten sind Michael Mann und ich ja überein gekommen, die Fachsimpelei hier zu beeenden :)

Ich hab jetzt nicht mehr korrekturgelesen und bitte Rechtschreibfehler zu entschuldigen

--
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PS - ich verweise zusätzlich auf Michaels Posting unter diesem (beim Sozialamt kann man nämlich alles vergessen, was man sich so unter öffenlichem Dienst vorstellt, ich denke insbesondre an Dinge wie Zeitunglesen, Kaffeetrinken und Büroschlaf ;) ) und biete auch Dir an, das evtl. privat weiter zu diskutieren.


[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 17.08.2002 editiert. ]

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17.08.2002, 22:16 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
Nutzer
@RUX

Wenn ich noch im Sozialamt sitzen würde hätte ich Dich gerne einmal eingeladen so einen Tag aus der Sicht des Sachbearbeiters mitzuerleben. Übrigens - ich bin A14 (h.D.)

Wir können aber gerne außerhalb des Forums weiterreden - das Angebot hat ausschließlich damit zu tun das so ein Thema hier völlig daneben ist. Die eMail-Adressen sind ja bekannt.


Michael




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17.08.2002, 23:52 Uhr

Askane
Posts: 850
Nutzer
Jetzt wird es wirklich o.T

RUX, ich kenne eintige Leute, die werden kurz vor einer möglichen
Übernahme nicht mehr benötigt. Ist halt so bei Zeitarbeit. ;)

Bei einigen Arbeiten oder für einige Leute möge dies richtig sein.
Aber nur kurz angerissen, jemand der nur für einige Zeit für eine
Firma arbeit, kann sich nicht mit ihr identifizieren. Was Abstriche
macht in der gesamten Leistung des Angestellten, Arbeiter's.

Und soviel Lohn ist das auch nicht dabei, davonabgesehen ist so ein
dauerndes Gehetze von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle auch nicht gerade
sozialförderlich. Wie soll man sich eine langfristige Lebensplanung
aufbauen, wenn man nur noch die billigste Arbeitskraft sein muß,
und das nur zu bestimmten Zeiten. :(

Hatte gestern und heute morgen noch ntv gesehen, dort hatten Sie diese
Meldung nicht gebracht. Wie auch immer, es sollte ja helfen.

Wolfmann

Auch wenn man Sozialhilfe oder Mietzuschuß oder ABM hat, es nur eine
Armut auf hohen Niveau. Eigentlich verstößt dies gegen Artikel 1
des Grundgesetzes. Die Würde des Menschen....
ABM ist nur gut für die Alten, nicht böse gemeint, aber so können Sie
in einigermaßen guten Wohlstand die wenigen Jahre zur Rente
überbrücken. :)

MnG Askane




[ Dieser Beitrag wurde von Askane am 18.08.2002 editiert. ]

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18.08.2002, 02:45 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@RUX

ob du's nun glaubst oder nicht, wir hatten so einige sogenannte Langzeitarbeitslose bei uns in der Firma - alles brave deutsche Staatsbürger in der Blütezeit ihres Lebens. Allesamt hatten sie aussicht auf eine dauerhafte Anstellung. Allesamt waren sie nach der Zeit, die notwendig war, um wieder längerfristig die bequeme Kohle auf Beitragszahlers Kosten zu bekommen, auf und davon. Nicht wenige davon machten von Anfang an keinen Hehl daraus, dass es viel schöner ist arbeitslos zu sein.

Es gibt mehr Schnorrer im System, als ein anständiger Mensch zu glauben wagt.

Und hack nicht auf Beamte rum mit dem Seitenhieb auf Steuerzahler und sicheren Job. Erstens leben wir alle irgendwie auf Kosten Anderer, spätestens mit Begin des Rentenbezugs ;) , und Zweitens könnte jeder Beamte in der freien Wirtschaft mit ähnlich gelagerter Tätigkeit und weniger Stress weitaus mehr Schotter kassiern.

Aber RUX ist eben RUX und kann halt nicht anders als rumRUXen. :rolleyes:

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18.08.2002, 16:46 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
@ Askane:

Zitat:
Auch wenn man Sozialhilfe oder Mietzuschuß oder ABM hat, es nur eine
Armut auf hohen Niveau. Eigentlich verstößt dies gegen Artikel 1
des Grundgesetzes. Die Würde des Menschen....


Nichts Anderes wollte ich ausdrücken, wobei da der Gesetzgeber gefordert ist , da
§ 1 des BSHG besagt "Sozialhilfe soll dem Bedürftigen ein Leben ermöglichen, dass
der Würde des Menschen entspricht."

- eigentlich sollte man da aber wohl nen neuen Thread in "get a life" aufmachen.
Nur soviel noch: die Verhältnissse (in den Sozialhilfe- und Wohngeldsätzen) stimmen
nicht - Alleinstehende und Paare ohne Kinder haben z.T. wirklich "zu kämpfen",
ist für mich immer wieder schwierig jemandem zu sagen "Sie haben zwar wenig, aber immer noch zuviel",
ab einer bestimmten Kinderzahl wirds (wenn man den Sozilahilfebedarf ansieht und anrechnungsfreie
Einkünfte mitrechnet, aber so, dass kaum ein Facharbeiter soviel verdient.
Ob das nun daran liegt, dass die Sozialhilfesätze zu hoch oder die Löhne zu niedrig sind, möge jeder für sich entscheiden :)



@ Maja

Zitat:
und Zweitens könnte jeder Beamte in der freien Wirtschaft mit ähnlich gelagerter
Tätigkeit und weniger Stress weitaus mehr Schotter kassiern.


Danke :) Immerhin hab ich 17 Jahre Ausbildung (Abitur, praktische Ausbildung und FH-Studium) hinter mir.
Okay, in der heutigen Zeit hab ich die Tatsache, dass ich zwischenzeitlich Lebenszeitbeamter bin und ergo
nicht arbeitslos werden kann, natürlich zu schätzen gelernt, aber bis dahin wars auch ein langer Weg.

Davon ab - gerade beim Sozialamt bin ich dafür verantwortlich, dass Steuergelder ordnungsgemäß verwaltet werden,
so dass gewisse Kontrollmechanismen unvermeidlich sind. Im Prinzip stehe ich dauernd mit einem Bein im Gefängnis und
mit dem Andern im Krankenhaus ;)

Zum Schluß möchte ich, da mein erstes Posting wohl tatsächlich teilweise auf unzureichender Information meinerseits beruhte 8) , bitten, dieses off-topic Thema hier zu beenden, wer Interssse hat, kann mich gern privat deswegen
anmailen.
Wobei ich mich aber wohl erst nach meinem Urlaub Anfang September wieder mit Beruflichem beschäftigen möchte :D

--
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[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 18.08.2002 editiert. ]

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18.08.2002, 17:57 Uhr

RUX
Posts: 85
Nutzer
@Gary7

> @RUX

> hier geht es nicht um Politik,...

Was Du nicht sagst - DANKE für diesen überflüssigen (weil falschen) Hinweis!
War das Alles, was dir dazu einfiel???

Hat man Dir (Zuhause oder in der Schule) nicht vermittelt, daß letztlich ALLES
mit Politik zusammenhängt? Dann lies mal nach, etwa...

- in einem Lexikon - Auszug: Staatskunst; Gemeinschaftsgestaltung, die auf die
Durchsetzung von Vorstellungen zur Ordnung sozialer Gemeinwesen und
Verwirklichung von Zielen und Werten gerichtet ist... Ende Zitat.

> ...sondern um eine Katastrophe!

Das ist schon richtig, nur hilft hier nicht zu jammern, sondern zu überlegen,
wie man zunächst den Betroffenen wirksam, schnell und ohne viel Bürokratie
helfen kann und gleichzeitig zu erforschen, WARUM es dazu kam und daraus die
Konsequenzen zu ziehen!

BEIDES kann wirksam nur durch Politik geschehen - oder bist Du da anderer Meinung?

Spenden sind nur ein Mittel, kurzfristig die größte Not der Betroffenen zu
mildern und bedürfen zusätzlicher Hilfe durch den Staat - also durch die Politik!

Die immensen Mittel, die dazu nötig sind, die Schäden an der Infrastruktur und
den Verlust von Bausubstanz zu beheben (soweit das überhaupt möglich ist)
können NUR durch die Politik (also den Staat und somit die Gemeinschaft)
aufgebracht werden - ergänzt durch Zuweisung von Mitteln aus der EU usw..

Dann kommt es darauf an, alte Fehler beim Wiederaufbau zu vermeiden; durch
wen? Na klar, durch kluge Politik - oder was hast Du gedacht???

> Ich habe diese versteckten Informnicht gefunden.

Ich hab ja auch Keine versteckt - Ostereicher gibts erst wieder in 7 Monaten ;-)

@Wolfman:

> Deine Meinung über Staatsbedienstete sei Dir belassen,

Ich habe eine recht hohe Meinung von Staatsbediensteten (mein Vater war auch
einer; nur haben ihn die Nazis 1933 gefeuert).

> ich werde meine über Adlige hier nicht kundtun

nur zu, wenn sie genauso unvoreingenommen ist, wie meine über Staatsbedienstete!

> Wobei es solche Beamte, wie Du sie beschreibst, leider durchaus (zumeist in
> leitenden Positionen) gibt...

also doch ;-))

> ...bevor dieses Land vom Teufel regiert wurde, war eh alles zu Späth;) und
> bisher hat noch keine "C" Partei meine Stimme erhalten, allerdings haben 11
> Jahre Sozialamtstätigkeit meine politische Einstellung vom "gemäßigten
> Sozialisten fast linksaußen" ziemlichweit nach rechts bis kurz vor der Mitte
> verschoben.

Ich hab nur EINMAL (in den 50-ern) schwarz gewählt, aber da war ich noch jung
und dumm - und den Dummen gestehe ich das ja auch zu - (und gelb NIE).

Und nun artet es wirklich in Politik aus - gel Gary7 !

Grüße!

RUX


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18.08.2002, 18:53 Uhr

Gary7
Posts: 571
Nutzer
Die Politik kann solche Katastrophen nicht verhindern.

Arbeitsplätze kann die Politik auch nicht schaffen, also hör mir auf mit so einem Schwachsinn wie die Roten können alles besser.

Sonst wirf ich dir mal ein paar Fakten an den Kopf!

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18.08.2002, 19:42 Uhr

Cj-Stroker
Posts: 1343
Nutzer
Sowas ist einfach nur lächerlich.

Ich bin zur Zeit arbeitslos. Ich kann euch sagen, daß ich das nicht gerne bin.

Ich bin Jung und kann/will arbeiten.

Ich habe aber einen Beruf gelernt und kann nix dafür, daß ich Zivildienst gemacht habe.

Zur Zeit meines Zivilsienstes hätte ich eine Anstellung bekommen können.
Als die Zeit um war, war aber tote Hose.

Ich will einen Job. Aber ich will keinen Billigjob. Ich muß auch leben können.
Ich habe recht viel verdient (Schicht usw.).

Was ich da alles in die Staatskasse abdrücken konnte, brauch ich keinem zu erzählen. Das weis jeder selber.

Ich sage aber ganz ehrlich, daß ich keinen Billigjob für ein paar Mücken haben will.
Ich bin gerne bereit in eine andere Branche zu gehen. Ich sehe aber nicht ein, daß ich noch nicht mal mehr ein halbwegs normales leben führen kann und grade mal die Miete bezahlen kann.

Wer davon nicht betroffen ist oder eh in anderen Regionen schwebt, der kann da nicht mitreden.

Die Arbeitslosigkeit wird nicht weniger. Durch diese Billigjobs wird nur die Arbeitslosenstatistik geschönt und viele finden den Weg in die Armut.

Für die vielen Schmarotzer kann ich nix.

Ich würde auch in eine andere Branche wechseln und auch gerne eine Umschulung in Anspruch nehmen. Wenn man aber Jung ist, dann bekommt man sowas nicht so einfach.

Wenn man aber alt und eh nicht mehr vermittelbar ist (nichts gegen diese Leute), dann kann mann aber Umschulen, was das Zeug hält. Das ist rausgeworfenes Geld.
Das ist Idiotie !!!


So genug über dieses leifige Thema gelabert. Ändern kann ich es eh nicht. :(


MFG


Cj-Stroker

--
Webmaster at Amiforce
http://www.Amiforce.de
Fight For Amiga

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18.08.2002, 20:22 Uhr

Rheinheld
Posts:
[Ex-Mitglied]
Ich bin grade arbeitslos.

Nach einer Ausbildung zum Medieninformatiker, nach einem anschließendem Studium zum Diplom-Informatiker, nach einem halben Jahr Praxiserfahrung in Tokyo und einem halben Jahr Praxiserfahrung in Boston.
Ich spreche fliessend Englisch, Französisch und gebrochen Japanisch.

Ich bin hoch-qualifiziert und werde verdammt nochmal den Teufel tun und nach insgesamt achteinhalb Jahren der Ausbildung für einen Hungerlohn Dreck schippen, nur weil meine Branche Leute wie mich grade nicht bezahlen kann.
Ich komme aus keinem reichen Elternhaus und habe mich während meiner gesamten Ausbildung selbst finanziert durch beschissene Mistjobs, die man wirklich nur Studenten zumuten konnte (4h morgens bei IKEA zB).

Eine derart hirnverbrannte Idee ist mir echt noch nicht untergekommen.
Ich habe immer gedacht, dass es Aufgabe der Bundeswehr ist, Katastrophenhilfe zu leisten.
Wenn jemand ernsthaft auf mich zukommt und mir sagt, ich solle das machen, damir sonst Leistungen gekürzt werden dann lach ich dem ins Gesicht, bewerbe mich im Ausland und lasse Deutschland ein für allemal hinter mir.

Sobald ich auch nur ansatzweise marktüblich bezahlt werde, werde ich monatlich um die 2200€ an Steuern bezahlen und genau das würde ich auch gerne machen. Das wäre mein völlig selbstverständlicher sozialer Beitrag für unsere Gesellschaft.

Aber erzwungene "Solidarität" auf diese Art und Weise ist echt das menschenunwürdigeste, was ich je erlebt hab.

Wer meine Einstellung wirklich für unsozial hält, der soll sich von seinem Chef freigeben lassen oder sein Geschäft für ein paar Tage schliessen und selbst Dreck schippen.

Auf soetwas Armes kann wirklich nur jemand kommen, der grade mit beiden Arschbacken in irgendeinem Job sitzt und heilfroh ist, eine solch simple und achso "solidarische" Lösung gefunden zu haben, die ihn selbst nicht einbezieht. Denn Arbeitslose wollen ja arbeiten, egal was, gell ?

"bullshit" würde der Amerikaner sagen.

rheinheld

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19.08.2002, 00:47 Uhr

Elevoltek
Posts: 912
Nutzer
Zitat:
Original von Gary7:
Die Politik kann solche Katastrophen nicht verhindern.

Arbeitsplätze kann die Politik auch nicht schaffen, also hör mir auf mit so einem Schwachsinn wie die Roten können alles besser.

Sonst wirf ich dir mal ein paar Fakten an den Kopf!


Du sagst ja Sachen :)
Alle Dinge, an denen irgendwas irgendwie zu handhaben oder zu
verwalten ist, erfordern politischen Umgang.
Nicht _nur_ an wirtschaftlicher Effiziens orientierte Politik, ist die
Domäne der 'Roten'. Sie sind meist die, welche wichtige, aber nicht
gewinnbringende Dinge Teile der allgemeinen System-Infrastrukturen
nicht vernachlässigen wollen. Korrekte Statute, die Junx.

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19.08.2002, 02:10 Uhr

ensu
Posts: 19
Nutzer
Ist zwar etwas off topic aber ich bin mal gespannt, ob Microsoft bzw. Herr Gates was spendet.

ciao...
--
The future is a wide and undiscovered land.

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19.08.2002, 10:53 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
Zitat:
Original von Michael_Mann:
SH/HLU ist halt keine rentenähnliche Dauerleistung sondern eigentlich dazu gedacht nur als Überbrückung zu dienen.

Hmmmm - vielleicht aber als Überbrückung bis zur Rente?
Vielleicht sind ja nicht alle, die länger als ein Jahr ohne Arbeit sind, "25 Jahre alt und haben keine Lust zum Arbeiten"!
Es soll auch Mitmenschen geben, die arbeiten wollen, aber kaum welche bekommen, weil sie 40 und älter sind! Und das nicht nur, weil sie nicht geügend qualifiziert sind.
Ich als (damals 35-jähriger) CAD-Organisator habe auch 7 Jahre gebraucht, Arbeit zu finden - und das lag einfach daran, daß nach dem Zusammenbruch der Ostmärkte 1992 in NRW 400 Bewerber auf EINE offene Ingenieur-Stelle kamen (laut damaliger Aussage des Arbeitsamtes)!
Wie Hohn hat damals die Bergündung, warum man nun "Green Card Inder" ins Land holen müsse, in meinen Ohren geklungen:
"In Deutschland sind keine IT-Spezialisten verfügbar - wir müssen sie aus dem Ausland holen."
Ist ja auch klar - wenn die (langzeit-)arbeitslosen deutschen IT-Spezialisten vom Arbeitsamt in sogenannte "Qualifizierungsmaßnahmen"
gesteckt werden (z.B. bei einem Sozialverein alte Fahrräder reparieren), nach deren "erfolgreichem" Abschluß sie dann vom Arbeitsamt nur noch als "Hilfskräfte" im Computer geführt werden, dann gibt es sie nicht (es sind ja jetzt Hilfskräfte) und man kann (billigere) IT's importieren, um den Keil noch tiefer in den sozialen Zusammenhalt unter den Arbeitnehmern zu treiben (wenn es diesen Zusammenhalt denn überhaupt noch gibt - in dieser konsumorientierten Welt lassen sich mehr und mehr Arbeitnehmer durch materielle Verlockungen einlullen, sodaß ihnen gar nicht mehr auffällt, wie ihre Stärke - ihr Zusammenhalt - immer mehr zerbröselt)!
Aber eine Maßnahme (die einzig und allein den Zweck hat, hochqualifizierte Arbeitslose aus Kostengründen herabzuqualifizieren) ganz öffentlich als "Qualifizierungsmaßnahme" zu verkaufen, grenzt in den Augen eines Betroffenen dann doch schon fast an Volks-verarschung!
Ich hoffe, Ihr wißt noch, wer (= welche Partei) 1992/93 an der Macht war, als diese staatliche Volksverarschung - nicht nur an mir - versucht wurde.
Nur für den Fall, daß Ihr immer noch nicht wißt, wo Ihr Euer Kreuzchen nächsten Monat NICHT machen solltet!
Entschuldigung, daß ich hier jetzt politisch geworden bin - aber bei den Lügenmärchen, die die nun wieder verbreiten um an die Macht zu kommen, mußte das einfach mal raus!
Grrrrrrrrr!!!!!!!!!!

X(

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19.08.2002, 11:18 Uhr

dandy
Posts: 2553
Nutzer
Zitat:
Original von Michael_Mann:

Scheinst ja wirklich in einer sehr kleinen Behörde zu sitzen.
Wir können ja gerne mal Erfahrungen austauschen - allerdings dann nicht hier im Forum.

[ Dieser Beitrag wurde von Michael_Mann am 17.08.2002 editiert. ]

Warum denn nicht? Wäre doch für außenstehende mit Sicherheit interessant zu wissen, was hinter dem Schreibtisch so über einen gedacht wird, wenn man bei Euch Bazis ins Büro kommt...


;)

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19.08.2002, 14:46 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von Wolfman:
Die ABM's gibts schon lange und diese dienen, wie auch Umschulungen imho (und aus beruflicher Erfahrung) nur dazu, die Arbeitslosenstatistiken zu schönen, da die Leute in dieser Zeit nicht als arbeitslos geführt werden, auch wenn sie Leistungen nach dem SGB III (Arbeitslosengeld) oder BSHG (Sozialhilfe) beziehen.


Wie ich es hasse, wenn die Leute anfangen, über einen Kamm zu scheren. Das ist wahrscheinlich auch genau das, was unseren beiden "Herren vom Amt" so stinkt.

Ich hatte 1997 die Wahl, ein hoffnungslos verkorkstes Studium sinnlos weiter auszudehnen, oder mich nach einer Alternative umzusehen. Habe daraufhin den Aushilfsjob als Kraftfahrer zur Vollzeitstelle gemacht und parallel auf eigene Kosten die Einschreibung zum Fernstudium vorgenommen.

Bei >40 Stunden Autobahn die Woche war das Fernstudium "nebenher" aber nicht zu packen, und selbst innerhalb der Regelstudienzeit wären das 12 Jahre (!!) bis zum Abschluß gewesen. Daraufhin habe ich mich nach 1 1/2 Jahren kündigen lassen - damit den Staat streng genommen "besch****en" - und bin in eine Umschulung zum Wirtschaftsinformatiker gerutscht, was den Staat nochmal 18 Monate nach SGB III plus Kursgebühren gekostet hat.

Bevor mich jemand für die etwa 35.000 € aus dem Staatssäckel verklagen will - heute zahle ich im Monat mehr Steuern, als ich als Kraftfahrer brutto verdient habe.

Meine Verlobte ist über einen ähnlichen Lebenslauf inzwischen Sun Certified Java Programmer, und hoffentlich demnächst ebenfalls mit Anstellung.

Manch einer nutzt das "soziale Netz", um sich darin auszuruhen. Die meisten meiner Bekannten brauchten dieses Netz im Laufe ihres Lebens aber auch als Trampolin, um dahin zu kommen, wo sie heute sind. Ohne dieses Trampolin wären sie heute Hilfs- und Zeitarbeiter, "Sozis" o.ä., statt EDVler, Rechtsanwälte, oder Lehrer.

Wem's gut geht, der hat sich leicht beschweren. :angry:

[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 19.08.2002 editiert. ]

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19.08.2002, 21:09 Uhr

Wolfman
Posts: 3668
Nutzer
@ Solar:

Sie haben Post :D

--
Bikers Amigas and good Whiskey get better with age :bounce:

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