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amiga-news.de Forum > Get a Life > SPD und Grüne - runter von der Bühne! Entfernungspauschale [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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27.09.2003, 17:29 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
Zitat:
Original von Gary7:
Meiner Einschätzung nach sind wir etwa 15 Jahre vor dem 3. Weltkrieg.
Sollte es zu jenem kommen, dann ist Schicht im Schacht.

Und wenn er kommt, dann nicht aus dem Osten, sondern aus dem Süden, weil der Rest der Welt - der Teil, der echt Grund zum Meckern hat - die Schnauze voll davon hat, das wir uns hier auf deren Buckel gemütlich machen und darüber salbadern, ob die Kürzung einer Subvention nun Diebstahl an unserem privaten Wohlstand ist oder nicht...

(Ist übrigens nicht meine Idee, sondern seit den 70igern Thema diversester Abhandlungen. Vergl. z.B. Sir John Hacket, "Der Dritte Weltkrieg", der damals zugegeben noch die Sovietunion involvierte.)

Ach so, nicht Deine Idee...
Sonst müßte ich das wirklich mal auseinandernehmen, obwohl ich dachte, wir hätten das Thema hier schon mal gehabt. Die Geschichte von der dritten Welt, auf deren Kosten wir leben würden, ist nunmal ein modernes Märchen. Daß die in Wohlstand lebenden Industriestaaten die dritte Welt erheblich geschadet haben und teilweise auch heute noch schaden, ist zwar richtig, daß wir jemals einen echten Vorteil davon gehabt hätten, allerdings nicht.
Und solange die dritte Welt nur mit den Waffen ausgestattet ist, die sie trotz aller Armut uns abkaufen können, müssen wir uns nicht vor ihnen fürchten.
Zitat:
Original von dandy:
Die SPD zahlt davon wenigstens *DIE* Schulden zurück, die CDU/FDP in 16 viel zu langen Jahren angehäuft haben!
Allerdings gefällt mir überhaupt nicht, daß das - wie üblich - zu Lasten der Arbeitnehmer geht.

Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, die Lasten liegen immer bei den produktiven Kräften. Direkt oder indirekt.
Zitat:
Deswegen werde ich zur Abwechslung mal PDS wählen.
Wenn Du Dich dadurch besser fühlst, hat es auch etwas genutzt.:D
Zitat:
Original von DOM:
Lösungsvorschläge gebe es sehr viele:
Warum müssen Lehrer/Profs etc. Beamte sein?

Ist schon längst keine Selbstverständlichkeit mehr.
Zitat:
Warum werden den alten Präsidenten Büro/Sekretärin etc. bezahlt?
Irgendwer muß es ja bezahlen.
Zitat:
Warum fahren Grüne mit nem großen Dienstwagen und nicht mit nem
Im Dienstwagen kann man während der Fahrt arbeiten. Politiker haben keinen geregelten 8-Stunden-Tag.
Zitat:
Fahrrad?
Warum muß jede mistige Wohnung von Politikern bewacht werden?

Weil die Entsorgung der Leichen und Wohnung reinigen auch wieder der Steuerzahler zahlen muß.
Zitat:
Original von RainMan:
Was glaubst Du wird gespart, wenn die Entfernungspauschale auf 0,15 EUR gekürzt wird?
Nächste Frage: Was glaubst Du, könnte gespart werden, wenn Politiker und Beamte das Geld bekommen, das sie verdienen und nicht das verdienen, was sie bekommen?

Die Gehälter der Politiker sind im Staatshaushalt kaum warnehmbar.
Zitat:
Original von ton:
Oh, das ist ja echt typisch. Also wirklich. Kaum kritisiert oder wettert jemand über die Regierung,tretten viele Forumsteilnehmer auf und nehmen deren Meinungen haarklein auseinander.

Dies ist ein Diskussionsforum. Hier wird eine politische Aussage eben haarklein auseinandergenommen. Wenn Du Beifall und Schulterklopfen für billige Parolen haben willst, kannst Du zum Stammtisch gehen. Eine Runde Bier spendieren und einmal auf die Regierung schimpfen und alle sind Deine Freunde.

mfg

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27.09.2003, 17:39 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von DOM:
Darum schreien ja auch einige SPD-Politiker jetzt:
Himmel, wir müssen wieder Sozialer werden, wie ging das nochmals???
Und Schranzler Köder hat ja wie immer nach einer verlorenen Wahl
gesagt: Das ist schon richtig, was wir machen, nur der Bürger
hat es mal wieder nicht kapiert... Sind schon richtige, unmündige
A*schlöcher, diese pöhzen Pürker...


Auch wenn es von Journalisten immer wieder anders dargestellt wurde:
In Bayern stand nicht Schröder und auch nicht dessen Bundespolitik zur Wahl. Abgesehen davon, daß das Wahlverhalten in Bayern ohnehin sehr regionale Unterschiede zu anderen Bundesländern aufweist (das sollte jedem bekannt sein), stand nunmal die Landes- und nicht die Bundespolitik zur Wahl.

Wenn die mündigen Bürger Bayerns dann tatsächlich ihren Landtag zum Schauplatz ihrer Stimmung gegen den Bundeskanzler machen, so zeigen sie damit in der Tat politische Unwissenheit.

Der Kanzler mag durchaus als Mitglied der nichtgewählten Partei und aufgrund der bekannten Stimmungsmache gegen seine Bundespolitik einen Kommentar abgeben, trotzdem ist diese Wahl bundespolitisch bedeutungslos.

mfg
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27.09.2003, 17:48 Uhr

Gary7
Posts: 571
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Zitat:
Original von Holger:
Wenn die mündigen Bürger Bayerns dann tatsächlich ihren Landtag zum Schauplatz ihrer Stimmung gegen den Bundeskanzler machen, so zeigen sie damit in der Tat politische Unwissenheit.


Moment mal. Das ist von der CSU behauptet worden. Ich habe jedoch nicht für D gewählt sondern für Bayern.

Bis jetzt wurden die Politiker nach Bayern importiert. Wird mal Zeit, daß es auch andersrum geht.

z. B. Frau Scharfenberg (Grüne). Hat Ihre Wurzeln in Berlin und findet hier doch tatsächlich ein paar Deppen die die wählen. Wieso macht die nicht Politik in Berlin? Weil dort niemand was von ihr wissen will?
--
---
Der Weltraum, unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer...

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27.09.2003, 22:59 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@Holger
Die Gehälter der Politiker sind im Staatshaushalt kaum warnehmbar.
----------------------------------------------------------------------
Ach, wie interresant. Bist Du dir da ganz sicher? Was die an Leistung bringen ist das Gehalt nicht wert das kannst Du jeden Tag miverfolgen.

Dies ist ein Diskussionsforum. Hier wird eine politische Aussage eben haarklein auseinandergenommen.
Wenn Du Beifall und Schulterklopfen für billige Parolen haben willst, kannst Du zum Stammtisch gehen.
Eine Runde Bier spendieren und einmal auf die Regierung schimpfen und alle sind Deine Freunde.
----------------------------------------------------------------------
Das ist hier also ein Forum zum diskutieren. Danke für den Hinweis. Was heißt hier billige Parolen?
Auch schon wieder eine "Klischee Aussage". Es wird Zeit das hier jemand die Wahrheit sagt.
Die Bundesregierung verschwendet Geld und deshalb werden den Bürgern jedes Jahr mehr Steuern und Abgaben aufgehalst. Wenn Du wüstest wo überall subventioniert wird schlackern Dir die Ohren. Das soll nicht heißen das ich den Durchblick habe. Aber da es ja "Gesetzlich Geregelt" ist es ja "legal".
Zum Glück sind die mit ihrer Dummen Idee "Kürzung der Pendlerpauschale" nicht durchgekommen.
Aber du höhrst Dir wohl gerne das Lügenmärchen vom Kanzler an: "Bürger, ihr müsst mich unterstützten. Es werden im nächsten Jahr schwere Zeiten auf Euch zukommen. Aber uns wird es danach viel besser gehen. Wenn Ihr es nicht tut werde ich abtretten."
Kanzler Lüge/Erpressung. Übersetzt heißt das: "Ich habe das Geld verprasst und will jeden Cent von Euch auch wenn ihr dafür bluten müsst. Hauptsache mir geht es gut".
Der Staat hat mehr und mehr notorische Ausgaben als Einnahmen. Das sind Tatsachen!

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28.09.2003, 03:18 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
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Zitat:
Original von Wolfman:
[Du klingst fast wie mein Amtsleiter - der ist übrigens in Deiner Besoldungsstufe, scheinbar wird man doch irgendwann realitätsfremd :lach: :P


--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg Bikers, Amigas and good Whiskey get better with age :bounce:



[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 27.09.2003 editiert. ]



Ich gieße mal etwas Öl ins Feuer:
Hier haben die Amtsleiter, nein was für eine Gleichmacherei, alle die gleiche Besoldungsstufe: B3. 8o
Eine Ausnahme gibt es: Der Leiter von Amt 11 hat die B6 (entsprechend einem Staatssekretärsgehalts). X(


Michael

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28.09.2003, 16:00 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer

@DOM:
> Merkwürdig ist doch nur, daß wenn immer die Wahlbeteiligung niedrig
> ist und die SPD verloren hat, einige PRO-SPD Forschungsinstitute
> sagen, es läge an der niedrigen Wahlbeteiligungen und alle restlichen
> Stimmen wären sonst ganz sicher der SPD zugeflossen...

Wähler scheinen - nicht nur in Bayern - dazu zu neigen, Landtagswahlen als Gelegenheit dafür zu nutzen, eine amtierende SPD-Bundesregierung für ihre Fehler abzumahnen. Dass Fehler gemacht wurden und noch immer gemacht werden ist unumstritten, und das längst nicht nur bei den Gegnern von Rot/Grün.

Eine Bayern-Wahl zum Denkzettel für Berlin zu machen erscheint vielen linksorientierten Bayern für sich und ihr Bundesland wahrscheinlich als von geringem Risiko, weil die Mehrheiten hier ohnehin schon quasi seit Urzeiten der BRD klar verteilt und kaum zu ändern sind. Das kann man für falsch oder richtig halten. Ändern wird sich daran wohl nie etwas. Für Bayern ist das offensichtlich sogar gut. Doch Bayern ist nicht gleich Deutschland und was hier gilt, gilt längst nicht für die gesamte Republik.

Stoiber hat sich natürlich in diesem "historischen" Ergebnis gesonnt. Doch wenn man die realen Zahlen dieser Landtagswahl in Bayern mit denen der letzten Wahl von 1998 direkt vergleicht, ist dieses Ergebnis längst nicht mehr so historisch.

Hier wurde bereits gesagt: "Traue niemandem, der dir Prozentzahlen verkaufen will." Wie wahr das ist, zeigen folgende Zahlen:

In der Bayern - Wahl zum 14.Landtag am 13.September 1998 erhielt die CSU von 12.186.909 gültigen abegegebenen Stimmen 6.447.764; 52,9 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 69,8 Prozent.

Jetzt in der Bayern - Wahl zum 15.Landtag am 21.September 2003 (vorläufiges Ergebnis) erhielt die CSU von 10.240.459 gültigen abgegebenen Stimmen 6.213.024; 60,7 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 57,3 Prozent.

Auch wenn das noch nur ein vorläufiges Ergebnis ist, wird sich daran aller Erfahrung nach daran höchstens noch etwas hinter dem Komma ändern. Diese völlig wertfreie Betrachtungsweise zeigt aber, dass die CSU dieses Mal, auf Grund einer viel geringeren Wahlbeteiligung, zwar prozentual sehr gut da steht, real aber über 200.000 Stimmen weniger bekam als 1998.

Die SPD ist ganz klar als Verlierer aus diese Wahl hervorgegangen. Doch auch die CSU kann sich objektiv betrachtet hier nicht mit Ruhm bekleckern. Ich denke aber, Stoiber weiß das sehr gut. Für so dumm, wie er seine Wähler und Mitstreiter hält, halte ich ihn nicht. Dass er das Ergebnis nun als historischen Sieg verkauft, dient der Werbung und ist rethorisch völlig in Ordnung, weil auch nicht ander zu erwarten.

Als klare Sieger dieser Wahl sehe ich - mit Blick auf die realen Zahlen - Bündnis 90/Die Grünen mit einem Plus von real 99.798 gültige abgegebene Stimmen und die FDP mit einem solchen Plus von 61.598 Stimmen.

(Alle Angaben bezeihen sich auf die Gesamtstimmenzahl.)

Das Alles offenbart für mich zwei Dinge.

1.) Entscheidungskriterium in Landtagswahlen ist und bleibt die Bundespolitik. Das ist von daher nachvollziehbar, weil die Bundespolitik tagesthema in den Nachrichten ist, landespolitisch relevante Themen dort aber, wenn überhaupt, nur am Rande behandelt werden. Das führt dazu, dass frustrierte Bürger an Wahlen gar nicht mehr teilnehmen. Sei es, um "ihrer" Partei einen Denkzettel zu verpassen oder weil sie wirklich nicht mehr wissen, was sie noch wählen sollen.

2.) Die Methode der Ergebnisbekanntgabe auf Basis reiner Prozentzahlen gibt zumindest ein verzerrtes, wenn nicht sogar falsches Bild der realen Stimmung wieder.

Deutliche wird das auch, wenn man bedenkt, dass der CSU bezogen auf die diesmalige Gesamtzahl der gültigen abgegebenen Stimmen (gleich 100 Prozent) schon 5.417.203 Stimmen ausgereicht hätten - also noch mal 795.821 Stimme weniger, um wieder wie 1998 52,9 Prozent zu erreichen. Die SPD hätte 2.939.012 Stimmen gebraucht, um wieder auf 28,7 Prozent zu kommen; 929.351 mehr als dieses Mal erreicht, aber immerhin 562.888 weniger als sie 1998 bekommen hatten.

Diese Wahl haben nicht die Wähler, sondern die Wahlverweigerer entschieden. Das sollte sich jede der großen Parteien ins Stammbuch schreiben. Irgendwie schient da keiner mehr die Köpfe und Herzen der Bürger zu erreichen.

Quellen:
Bayern - Wahl zum 14.Landtag am 13.September 1998

Bayern - Wahl zum 15.Landtag am 21.September 2003 - vorläufiges Ergebnis

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28.09.2003, 21:18 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Maja:
...Wähler scheinen - nicht nur in Bayern - dazu zu neigen, Landtagswahlen als Gelegenheit dafür zu nutzen, eine amtierende SPD-Bundesregierung für ihre Fehler abzumahnen...


wieso "eine amtierende spd-bundesregierung" ?
gilt das nicht genauso für cdu-regierungen?




[ Dieser Beitrag wurde von jochen22 am 30.09.2003 editiert. ]

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28.09.2003, 21:52 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Maja:
...Diese Wahl haben nicht die Wähler, sondern die Wahlverweigerer entschieden. Das sollte sich jede der großen Parteien ins Stammbuch schreiben. Irgendwie schient da keiner mehr die Köpfe und Herzen der Bürger zu erreichen...

viel zu sanfte töne, anstatt blöd rumzuschwätzen und den bürger
mit unausgegorenen konzepten und schreckensmeldungen zu bombadieren
sollten die politiker besser mal gute arbeit machen.

das der heutige sozialstaat nicht mehr zu finanzieren ist haben
doch die meisten bürger verstanden.

daß die reformen in die richtige richtung gehen ok, aber wo ist
die roadmap, die zeigt wie es die nächsten 10,20 Jahre nach
vorstellung der spd weitergehen soll.

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28.09.2003, 22:12 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
@solar
zickzackkurs nennst du das, was die spd da vollführt.
ich nenne das konzeptlos,kopflos,dilletantisch und
handwerklich miserabel.

demografischen faktor abschaffen.
huch da haben wir wohl einen fehler gemacht.
---
640-DM-Jobs abschaffen.
dann wiedereinführen(Minijobs).
---
erkenntnis : arbeitsämter arbeiten ineffektiv, verschwenden geld.
spd : namen ändern , ein paar bescheuerte programme auflegen.
ergebnis : die arbeitsvermittlung wird noch teurer die defizite
steigen noch mehr (und ein paar privaten vermittler wird noch
mehr geld in den rachen geschmissen. )
---
subventionen sollen abgebaut werden.
überraschung : die subventionen steigen.
---
die wirtschaft befindet sich in einer krise, da fällt der spd
nichts anderes ein als das betriebsverfassungsgesetz zu ändern.
ab 200 mitarbeitern muß ein betriebsrat freigestellt werden.
die folge : betriebe die weniger als 200 Mitarbeiter haben werden
es vermeiden die 199 zu überschreiten, betriebe, die wenig mehr
als 200 mitarbeiter haben werden versuchen unter die 200er-grenze
zu kommen.
bravo, so schafft man arbeitsplätze.
---
die liste könnte man so weiterführen
letzter gag:
einführung der autobahnmaut


[ Dieser Beitrag wurde von jochen22 am 29.09.2003 editiert. ]

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29.09.2003, 00:27 Uhr

Michael_Mann
Posts: 1012
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Hmm,

die Sache mit den freigestellten Betriebsrat z.B.
Das ist eine m.E. recht fragwürdige Errungenschaft die das Unternehmen nur eines kostet - nämlich Geld ohne Gegenwerte.
Richtig gedacht ist zwar das ein Betriebsrat deshalb freigestellt wird damit er seinen Aufgaben auch ordentlich nachkommen kann. Macht eigentlich nur in großen Unternehmen bzw. Behörden Sinn.
In kleinen Unternehmen allerdings dürften kaum so viel Aufgaben anfallen das ein Betriebsrat tatsächlich den ganzen Tag beschäftigt ist. Ergebnis: ein Unternehmen hat eine Kostenlast von ca. 30-50 Tausend EUR pro Jahr die irgendwie vom Gewinn abgehen bzw. die von den anderen Arbeitnehmern mit aufgebracht werden müssen. Der Betriebsrat kann auch nicht von sich aus eine Freistellung umgehen in dem er nebenher für seinen Brötchengeber im Rahmen des bestehenden Arbeitsvertrages arbeitet.
Warum sich aber die SPD nicht dazu durchringen kann im Gesetz in etwa zu sagen "...ist dann ganztags freizustellen wenn Arbeitgeber und der Betriebsrat gemeinsam feststellen das das Betriebsratsmitglied mit seiner Tätigkeit voll ausgelastet ist und daher eine Leistungserbringung im Rahmen des bestehenden vertraglichen Arbeitsverhältnisses für die Wahldauer nicht mehr möglich ist. Ansonsten ist das Betriebsratmitglied zur Erfüllung seiner Aufgaben in angemessenem Umfang von seinen arbeitsvertraglichen Pflichten freizustellen..." wird mir ewiglich ein Rätsel bleiben.
Es ist nicht strittig das ein Betriebsrat erforderlich ist (was auch den Unternehmer was kostet), es ist lediglich strittig warum der Betriebsrat alleine abhängig von der Betriebsgröße freigestellt werden muß, nicht aber vom Umfang der anfallenden Tätigkeiten als Betriebsrat.


Michael


[ Dieser Beitrag wurde von Michael_Mann am 29.09.2003 editiert. ]

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29.09.2003, 07:55 Uhr

Solar
Posts: 3680
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@ jochen:

Bzgl. Betriebsräte - das ist doch bei jeder Form von bezifferter Grenze das Elend. Kündigungsschutz ab 15 Mitarbeiter, freigestellter Betriebsrat ab 200 Mitarbeiter, was-auch-immer. Was daran jetzt Schuld der SPD sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

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29.09.2003, 09:29 Uhr

dandy
Posts: 2553
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Zitat:
Original von Solar:
...deren Beruf genau diese Bestimmung ist...

Genau wie die Radfahrer und Fußgäger in den Behörden, die von Fahrphysik *NULL* Ahnung haben, aber den Verlauf der Fahrbahnmarkierungen bestimmen dürfen, weil es ihr Beruf ist...


--
Wenn es jemandem Spaß mach, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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29.09.2003, 13:11 Uhr

Schlafi
Posts: 355
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Zitat:
Original von Gary7:
z. B. Frau Scharfenberg (Grüne). Hat Ihre Wurzeln in Berlin und findet hier doch tatsächlich ein paar Deppen die die wählen. Wieso macht die nicht Politik in Berlin? Weil dort niemand was von ihr wissen will?


Warum verlegst Du Berlin nach Niedersachsen? Da kommt die gute Frau nämlich her. Lebt und arbeitet allerdings seit weit über 10 Jahren in Bayern. In Niedersachsen war sie Lehrerin und nicht in der Politik...
Wenn Du schon Deine Antipathie so zur Schau stellst, informiere Dich doch bitte vorher, sonst steht man irgenwie komisch da, wenn die Behauptungen Quatsch sind...

Schlafi

PS: Stoiber hat seine Wurzeln in Bayern, also lasst den bloß da und exportiert ihn nicht. :P

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29.09.2003, 13:35 Uhr

Gary7
Posts: 571
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Zitat:
Original von Schlafi:
Zitat:
Original von Gary7:
z. B. Frau Scharfenberg (Grüne). Hat Ihre Wurzeln in Berlin und findet hier doch tatsächlich ein paar Deppen die die wählen. Wieso macht die nicht Politik in Berlin? Weil dort niemand was von ihr wissen will?


Warum verlegst Du Berlin nach Niedersachsen? Da kommt die gute Frau nämlich her.


Ach? Und warum ist Ihr Anhang dann in Berlin?

Außerdem ist mir das ehrlich gesagt egal. Mir reicht ein gewisser Saupreiß der folgendes Spruch losgworden ist: 'Bayern ist ein schönes Land, wenn die Menschen nur nicht wären.'

Bayern als eine Kolonie zu sehen ist eine Frechheit. Also, warum kommen die nach Bayern, wenn die (Ur)Einwohner so rückständig sind?
--
---
Der Weltraum, unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer...

[ Dieser Beitrag wurde von Gary7 am 29.09.2003 editiert. ]

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29.09.2003, 14:32 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von Gary7:
Bayern als eine Kolonie zu sehen ist eine Frechheit.


Also, ich persönlich bin ja der Meinung, jede Nation braucht ihr Texas... :lach:

Zitat:
Also, warum kommen die nach Bayern, wenn die (Ur)Einwohner so rückständig sind?

Na, die Ureinwohner sind's wohl gerade nicht, die heute Bayernland bevölkern... ;-)

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29.09.2003, 15:35 Uhr

Schlafi
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Zitat:
Original von Gary7:
Ach? Und warum ist Ihr Anhang dann in Berlin?
Außerdem ist mir das ehrlich gesagt egal.

Bayern als eine Kolonie zu sehen ist eine Frechheit. Also, warum kommen die nach Bayern, wenn die (Ur)Einwohner so rückständig sind?


Pff, Du triffst eine falsche Aussage und redest Dich blöd raus. Was interessiert ihr "Anhang"? Ist sie keine eigenständige Person? OK, sie ist Berlinerin, weil ihr Mann vermeintlicher Berliner ist. ROTFL. :lach:

Seit wann ist Bayern keine Kolonie mehr? 8o

Schlafi

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29.09.2003, 16:27 Uhr

Gary7
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Zitat:
Original von Schlafi:
Pff, Du triffst eine falsche Aussage und redest Dich blöd raus. Was interessiert ihr "Anhang"? Ist sie keine eigenständige Person? OK, sie ist Berlinerin, weil ihr Mann vermeintlicher Berliner ist. ROTFL. :lach:

Seit wann ist Bayern keine Kolonie mehr? 8o


Ja, bleib du schön in Hamburg und spiel mit nem Schiff rum. Ich geh nach Oberpfaffenhofen und spiel mit ein paar Raumsonden. :D
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[ Dieser Beitrag wurde von Gary7 am 29.09.2003 editiert. ]

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29.09.2003, 16:48 Uhr

Schlafi
Posts: 355
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Zitat:
Original von Gary7:
Ja, bleib du schön in Hamburg und spiel mit nem Schiff rum. Ich geh nach Oberpfaffenhofen und spiel mit ein paar Raumsonden. :D


Gerne, ich bleibe in der schönsten Stadt der Welt und Du bei den Pfeifen, äh, Pfaffen. :P

Schlafi

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29.09.2003, 16:57 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von ton:
Das ist hier also ein Forum zum diskutieren. Danke für den Hinweis. Was heißt hier billige Parolen?
Auch schon wieder eine "Klischee Aussage". Es wird Zeit das hier jemand die Wahrheit sagt.

Deine Beschwerde bezog sich darauf, dass jede Aussage gegen die Regierung auseinandergenommen wird.
Tja, hier wird eben jede Kritik durchleuchtet, und es gibt keinen Grund, warum Anti-Regierungssprueche da eine Ausnahme bilden sollten. Es steht Dir frei, Dich soviel ueber die Regierung zu beschweren, wie Du willst. Aber wenn Du Dich hier beschwerst, statt direkt beim Kanzler, musst Du Dir auch mal Gegenargumente gefallen lassen.
Und auch akzeptieren, dass nicht alle darin mit Dir uebereinstimmen, was Du fuer die Wahrheit haelst.
Zitat:
Der Staat hat mehr und mehr notorische Ausgaben als Einnahmen. Das sind Tatsachen!
Wenn Du definierst, was eine notorische Ausgabe sein soll, koennen wir gerne darueber diskutieren. Wenn Du normale Ausgaben meinst, dann kannst Du Dir gerne die Neuverschuldung ansehen, von "mehr und mehr" kann da naemlich derzeit ueberhaupt keine Rede sein.
Aber wer glaubt, eine Reduzierung der Politiker-Gehaelter koenne Milliardenloecher stopfen....

mfg
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Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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29.09.2003, 17:54 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@Holger
Wenn Du definierst, was eine notorische Ausgabe sein soll, koennen wir gerne darueber diskutieren. Wenn Du normale Ausgaben meinst, dann kannst Du Dir gerne die Neuverschuldung ansehen, von "mehr und mehr" kann da naemlich derzeit ueberhaupt keine Rede sein.
----------------------------------------------------------------------
Wie wäre es mit Subventionen auch genannt Steuerverschwendungen. Tja, was die Neuverschuldung angeht, Eichel hat wegen seiner "Einspaarugs-Pläne" einen Dämpfer bekommen. Also woher das Geld nehmen was er so dringend braucht.
Und Du weißt Deutschland liegt beim Haushalts Defizit über 3%. Und was meint Eichel dazu? Mitterand ebenfalls. Man soll die 3% Hürde nicht so eng sehen. Hohn!
Kein Wunder das Schweden ihre Kronen behalten wollen und dem Euroland einen Dämpfer verpasst haben.
Da hatt der kanzer ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut.

Aber wer glaubt, eine Reduzierung der Politiker-Gehaelter koenne Milliardenloecher stopfen....
----------------------------------------------------------------------
Das habe ich nie behauptet. Diese Leute bekommen nicht nur ihr "normales Gehalt" sondern haben ebenfalls Nebeneinkünfte und Zulagen. Und jetzt rechne mal zusammen was bei denen am Monatsend rauspringt. Da sie ja keine Geldsorgen haben, werden sie niemals verstehen wie einem zumute ist jedes jahr mehr Geld vom eigenen Einkommen den Staat abzugeben. Klar, wenn ich einhohes Einkommen hätte
schmerzt es mich auch nicht. Komme aber nicht mit dem "Wir haben bis jetzt über unsere Verhätnisse gelebt" Spruch. Ich ganz gewiss nicht.

Stimmt, ein Forum ist zur freien Meinugsäuserung/Austausch da, und man sollte die Meinungen anderer respektiern, auch wenn es einem nicht immer leicht fällt. Manchmal ist es aber zu schön, wenn man gleicher Meinug/Ansicht ist.


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29.09.2003, 18:30 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Solar:
@ jochen:

Bzgl. Betriebsräte - das ist doch bei jeder Form von bezifferter Grenze das Elend. Kündigungsschutz ab 15 Mitarbeiter, freigestellter Betriebsrat ab 200 Mitarbeiter, was-auch-immer. Was daran jetzt Schuld der SPD sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.



ist schon klar, und wenn die spd das in guten zeiten durchgezogen
hätte ...
aber in der jetzigen zeit, wo es mit der wirtschaft bergab geht war
das die total falsche aktion.

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29.09.2003, 23:20 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:
Zitat:
Original von Maja:
...Wähler scheinen - nicht nur in Bayern - dazu zu neigen, Landtagswahlen als Gelegenheit dafür zu nutzen, eine amtierende SPD-Bundesregierung für ihre Fehler abzumahnen...


wieso "eine amtierende spd-bundesregierung" ?
gilt das nicht genauso für cdu-regierungen,oder wen hat lafontäne
damals im bundesrat blockiert?


Ich sprach von Wahlen und Wähler/innen. Du argumentierst mit einer die amtierende Regierung im Bundesrat blockierende Opposition. Das sind immer noch zwei gundlegend verschiedene Paar Schuhe.

Natürlich wurden Landtagswahlen von Wähler/innen auch zu CDU/FDP Zeiten zur "Abmahnung" von Fehlern der Regierung verwendet. Es scheint aber, dass diese dann eine andere Partei wählen, anstatt einfach nicht hinzugehen. Mag sein, dass das zum Ende der 16jährigen Ära Kohl die SPD erst in die Lage versetzte, Gesetzentwürfe im Bundesrat überhaupt blockieren zu können.

Im Übrigen tut "Schwarz" derzeit nichts anderes. Blockade statt aktiven Mitgestaltens. Mag daran liegen, dass es auch nicht besser wissen/können.

Zitat:
Original von jochen22:
viel zu sanfte töne, anstatt blöd rumzuschwätzen und den bürger
mit unausgegorenen konzepten und schreckensmeldungen zu bombadieren
sollten die politiker besser mal gute arbeit machen.

das der heutige sozialstaat nicht mehr zu finanzieren ist haben
doch die meisten bürger verstanden.

daß die reformen in die richtige richtung gehen ok, aber wo ist
die roadmap, die zeigt wie es die nächsten 10,20 Jahre nach
vorstellung der spd weitergehen soll.


Was wäre deiner Meinung nach "gute Arbeit"? Diese "Roadmap" gibt es. Wenn du die täglichen Meldungen aufmerksam verfolgst, wirst du das bemerkt haben. Was sollen "sie" deiner Meinung nach tun? Jetzt, hier und heute die Karten auf den Tisch legen, die da heißen: Konsequente und gnadenlose Umschichtung der Sozialabgaben weg von der partitätischen und hin zu reinen Privatversicherungen? Grund: Die Belastung der Arbeitgeber durch die Sozialkassen kostet hierzulande immer mehr Arbeitsplätze. Der "zweite Lohn" verhindert in seiner aktuellen Höhe die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das ist bitterer Fakt. Daran lässt sich nichts deuteln.

Aber geh mal hin und sag das den Bürgern, von denen ja die Meisten die Probleme verstanden haben, wie du es selbst sagst. Sie werden dir den Kopf abreissen!

Es gibt (IMO) eine letzte Alternative die geeignet wäre, das Prinzip der paritätischen Finanzierung nicht ganz verlassen zu müssen und trotzdem erträgliche Beitragssätze zu erreichen. Derzeit ist eine solches Modell als Bürgerversicherung in der Diskussion. Aber egal wie das Kind später heißen mag. Eine breitere Beitragszahlerbasis bei gleichzeitiger Reduzierung der Rentenanwardschaften (späterer, nicht der aktuellen) auf eine Mindestversorgung, könnte helfen den Beitragsatz auf insgesamt 8 bis 10 Prozent zu senken. Ähnliches wäre für die GKV denkbar. Hier errechnen Experten, dass ein Beitragssatz von 5 - 7 Prozent erreichbar wäre. Bei Beibehaltung der paritätischen Finanzierung müssten Arbeitnehmer und Arbeitgeber dann noch insgesamt 6,5 - 8,5 Prozent für GRV und GKV zahlen. Derzeit sind wir im Schnitt bei rund 15 Prozent Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil. Das würde AG entlasten (vielleicht sogar Arbeitsplätze schaffen) und AN die Möglichkeit geben, sich - wenn gewünscht - über dies hinaus zusätzlich privat versichern zu können.

Aber selbst das wird nicht einfach durchzusetzen sein. Denn in den Köpfen gilt immer noch: Der "Staat" muss mir das alles finanzieren. Vergessen wird dabei nur, wer der Staat ist....

Zitat:
Original von jochen22:
demografischen faktor abschaffen.
huch da haben wir wohl einen fehler gemacht.


Ich traue keinem Statistiker, der den Hellseher spielen will. Statistiken sind Momentaufnahmen von Vergangenheit und Gegenwart und sagen über die Zukunft gar nichts aus. Es kann so kommen wie errechnet. Es kann aber auch ganz anders kommen. Siehe die alljährlich zig Mal korrigierten Prognosen für das zu erwartende Wirtschaftswachstum. Fachleute dieser Art sind wohl der einzige Berufsstand, die von den Korrekturen ihrer eigenen Fehler sehr gut leben können.

Zitat:
Original von jochen22:
640-DM-Jobs abschaffen.
dann wiedereinführen(Minijobs).


Das Gesetz über "geringfügig entlohnte Beschäftigung" hat einige grundlegende Änderungen erfahren. So ist u.a. die Berenzung der wöchentlichen Arbeitszeit gänzlich weggefallen, in der Sozialversicherung zählt erst der zweite Nebenjob dieser Kategorie mit und der Arbeitgeber hat die Beiträge zu den Sozialversicherungen (GKV, GRV, PV) und die Steuer dann pauschal mit insgesamt 25% allein zu tragen. Dieses Gesetz hat also - aus der Nähe betrachtet - für beide Seiten Verbesserungen erfahren.

Zitat:
Original von jochen22:
erkenntnis : arbeitsämter arbeiten ineffektiv, verschwenden geld.
spd : namen ändern , ein paar bescheuerte programme auflegen.
ergebnis : die arbeitsvermittlung wird noch teurer die defizite
steigen noch mehr (und ein paar privaten vermittler wird noch
mehr geld in den rachen geschmissen. )


Die Defizite der Bundesanstalt für Arbeit resultieren direkt aus der hohen Arbeitslosigkeit und deren Ansteigen. Es ist seit langem für Menschen, die mit Arbeitslosigkeit bereits Erfahrungen gemacht haben, kein Geheimnis, dass private Vermittler effektiver arbeiten und man hier größere Chancen hat, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Ein klarer Vorteil, dessen Nutzung nun jedem offen steht. Man mag über die Art der Umsetzung streiten können. Die Idee dahinter ansich wird dadurch nicht schlecht. Diese "bescheuerten Programme" sind neu. Und wie bei allem Neuem, tauchen hier Fehler auf. Zunächst aber müssen genügend Erfahrungen gesammelt werden. Dann erst kann entschieden werden, was wie geändert werden muss. Alles andere wären Gesetzesänderungen im Wochentakt. Dann aber würdest du diese Regierung vollends für "bekloppt" erklären. ;)

Zitat:
Original von jochen22:
subventionen sollen abgebaut werden.
überraschung : die subventionen steigen.


Ist ja alles sehr waage und substanzlos, was du sagst. Aber damit kann ich so nun gar nichts anfangen. Kannst du hier deine Aussage bitte mit Beispielen füllen? Zum besseren Verständnis deiner Argumentation.

Zitat:
Original von jochen22:
ab 200 mitarbeitern muß ein betriebsrat freigestellt werden.
die folge : betriebe die weniger als 200 Mitarbeiter haben werden
es vermeiden die 199 zu überschreiten, betriebe, die wenig mehr
als 200 mitarbeiter haben werden versuchen unter die 200er-grenze
zu kommen.
bravo, so schafft man arbeitsplätze.


Du unterstellst, dass Arbeitgeber die Personalplanung allein auf der Grundlage des § 38 BetrVG vornehmen. Demnach dürfte es in diesem Land keinen einzigen Betrieb mit mehr als 300 Arbeitnehmer/innen geben (alte Regelung für eine Freistellung). Die gibt es aber dennoch, und nicht gerade wenige. So ganz Wasserdicht ist das Argument "das BetrVG vernichtet Arbeitsplätze" dann wohl doch nicht. Falle nicht auf die platte Polemik von Hundt & Co. herein. Jeder Arbeitgeber, der Raum für Personalaufbau hat, hat dies in der Vergangenheit getan und wird es auch weiterhin tun; unabhängig davon, was im BetrVG steht. Indes gab und gibt es diejenigen, die sich vor den Verbandskarren spannen lassen. Dabei stellt sich beim Blick hinter die Kulissen heraus, dass darunter Betriebe sind, die für Überstunden mehr bezahlen, als eine Freistellung kosten würde.

Warum glaubst du wird landauf landab nach der 40Std.-Woche gerufen? Nur allein um die Personalkosten zu reduzieren? Oder vielleicht doch hier und da auch, um notwendigen Personalaufbau zu vermeiden; ohnehin seit langem anfallende Überstunden "kostenneutral" zum Dauerzustand zu machen? Wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte. Es gibt Solche und Solche.

Wenn das Gejammer der "deutschen Wirtschaft" über schlechte Auftragslagen, leere Auftragsbücher und wegbrechende Märkte stimmt. Wie passt da dann die Forderung nach längeren Arbeitszeiten rein? Ein Instrument für weiteren Personalabbau?

Dreh es wie du willst. Längere Arbeitszeiten sind zunächst ein mal gleichbedeutend mit (noch mehr) Personalüberhang. BTW: Das kommende Wegbrechen der Grundlagen für einen sozial verträglichen "Vorruhestand" wird am lautesten in Arbeitgeberkreisen bedauert. Mit dem BetrVG hat das am wenigsten zu tun. Die Änderungen sind nur willkommene 'Zusatzbegründung'. Im Übrigen waren die Arbeitgeberverbände bei der Ratifizierung der Gesetzesnovellierung mit am Tisch.


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 29.09.2003 editiert. ]

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29.09.2003, 23:45 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Solar:
@ jochen:

Bzgl. Betriebsräte - das ist doch bei jeder Form von bezifferter Grenze das Elend. Kündigungsschutz ab 15 Mitarbeiter, freigestellter Betriebsrat ab 200 Mitarbeiter, was-auch-immer. Was daran jetzt Schuld der SPD sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.


Es gab und gibt die Möglichkeit der befristeten Arbeitsverträge (bis zu 24 Monate), die sich in keiner Weise auf den Status des Kündigungsschutz der Stammbelegschaft auswirken. Ebenso gab und gibt es die Unsäglichkeit der Leiharbeit (auch 24 Monate), was auch keine Auswirkung auf den Status des Kündigungsschutz der Stammbelegschaft auswirkt. Beides vorhandene und adäquate Mittel, vorrübergehende Auftragsspitzen abzuarbeiten, ohne die Stammbelegschaft in den Wirkunsbereich des Kündigungsschutzgesetzes zu bringen. Eine dritte Möglichkeit sind Fremdarbeiter. Gleiches Thema, aber ohne zeitliche Beschränkung.

Nun erkläre mit bitte eines. Wo ist der Grund für die Forderung, die Mindestpersonlastärke (Stammbelegschaft) anzuheben, wenn nicht der Wunsch, nach Belieben einstellen und entlassen zu können?

Was ist um Himmels Willen so schlimm daran, wenn in einem Unternehmen, dass über mehr als 24 Monate hinweg in den Genuß hoher Auftragsbestande kommt, die vorhandene Stammbelegschaft durch Neuteinstellungen in den Wirkungsbereich des Kündigungschutzgesetzes kommt? Außer, der Arbeitgeber zieht es vor, sich bei auftretenden Problemen im Betieb vorzugsweise von langjährigen und somit ältern und nicht mehr so leistungsfähigen Arbeitnehmern zu trennen oder die alleinerziehende Sekretärin zu entlassen, die wegen ihrer kleinen Tochter schon mal früher gehen oder zu hause bleiben muss. Oder einfach, weil die Nase nicht gefällt...

Kündigungsschutz heißt nicht, dass gar nicht gekündigt werden kann. Kündigungsschutz heißt, dass Rücksicht auf die persönliche Situation der einzelen Mitarbeiter/innen genommen werden muss.

Aber, es lebe das Hire & Fire. Ein Hoch auf Alles, was über den großen Teich schwappt. Zu dumm nur, dass dort derzeit auch wieder immer mehr Menschen ohne Arbeit bleiben.

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30.09.2003, 07:32 Uhr

Orgon
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@Maja

> Diese Wahl haben nicht die Wähler, sondern die Wahlverweigerer entschieden.

Es ist mir ein Rätsel, wie (und wieso) du zu solch' einer Interpretation eines
Wahlergebnisses kommst!

> Das sollte sich jede der großen Parteien ins Stammbuch schreiben.

Ich hoffe, "die" tun "das" eben nicht!

> Irgendwie schient da keiner mehr die Köpfe und Herzen der Bürger zu erreichen.

Es ist auch nicht die Aufgabe eines Politikers/einer Politikerin, den Kopf und das
Herz eines anderen Menschen zu erreichen!

Gruß von Orgon

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30.09.2003, 07:48 Uhr

eye-BORG
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Finde es sehr interessant, wie die SPD momentan mit den "Blockern" der eigenen Partei umspringt. Sie werden -Zitat- "zur Rechenschaft" gezogen. Das ist die moderne Form von Demokratie und ein weiteres Indiz für die Hilflosigkeit und Verzweiflung der amtierenden Regierung.

Gestern stand groß auf dem Käseblatt Bild-Zeitung etwas von einer großen Koalition. Ich denke, was Besseres könnte nicht passieren. Doch da es die Bild-Zeitung war, muß man das mit Vorsicht genießen.
--
eye-BORG

SCHRANZ rulez!

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30.09.2003, 09:52 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von eye-BORG:
Finde es sehr interessant, wie die SPD momentan mit den "Blockern" der eigenen Partei umspringt. Sie werden -Zitat- "zur Rechenschaft" gezogen. Das ist die moderne Form von Demokratie und ein weiteres Indiz für die Hilflosigkeit und Verzweiflung der amtierenden Regierung.


Ach komm schon. Was soll der Mist? "Fraktionszwang" ist doch nicht erst seit Schröder ein Thema. Vielleicht ist es Dir unter Kohl nicht aufgefallen, aber gegen Deine Parteiführung zu stimmen war schon immer ein sehr sicherer Weg, sich Ärger einzuhandeln.

Ich find's ziemlich arm, jedes Problem unseres Systems jetzt der SPD anzulasten, weil SPD-bashing gerade "in" ist.

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30.09.2003, 09:58 Uhr

Murmel
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Mit dem Kündigunsschutz sehe ich das ähnlich. Die Firmen-Chefs denken doch nur noch daran wie sie ihren Gewinn "hochmöglichst" halten können. Wenn man als Mitarbeiter nicht irgendwas spezielles macht wie z.b. Kundenbetreuung, oder spezielles Wissen über was hat, dann ist man austauschbar.
Das wird dann genutzt bei Rückgang der Aufträge sich von austauschbaren Mitarbeitern zu trennen, weil man genau weiss (so einen finden wir immer).

Dazu passt auch der Beitrag den ich vor kurzem mal im Fernsehen gesehen habe von einet bestimmen Nobelkarosse (Name weiss ich leider nicht mehr) trotz Wirtschaftsflaute in Deutschland Rekordzahlen verkauft worden sind.
Geld ist also immernoch da, es wird nur immer ungerechter verteilt.

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30.09.2003, 10:22 Uhr

Solar
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Das Problem mit dem US-Vorbild des "Hire & Fire" ist, das die Bonzen hierzulande das "Fire" natürlich ganz cool finden und gerne übernehmen.

Blöderweise vergessen sie dabei das "Hire". Schriftliche Bewerbung, seitenweise Referenzen, zwei Vorstellungsgespräche, wir melden uns... :-P

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30.09.2003, 12:02 Uhr

dandy
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Zitat:
Original von Jinx:
...
noch einmal: der sozialstaat sollte ein existenzminimum sichern
...

Es ist aber genauso seine Pflicht, auf soziale Gerechtigkeit und Ausgewogenheit im Rahmen der finanziellen Gegebenheiten zu achten.
Und daran muß er anscheinend ab und zu erinnert werden...


--
Wenn es jemandem Spaß mach, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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30.09.2003, 12:40 Uhr

dandy
Posts: 2553
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Zitat:
Original von Solar:
Zitat:
Original von RainMan:
Was glaubst Du wird gespart, wenn die Entfernungspauschale auf 0,15 EUR gekürzt wird?


Mehrere Milliarden Euro.

Zitat:
Nächste Frage: Was glaubst Du, könnte gespart werden, wenn Politiker und Beamte das Geld bekommen, das sie verdienen und nicht das verdienen, was sie bekommen?

Kommt darauf an, wen Du fragst. Top-Manager bekommen erst einmal deutlich mehr als Top-Politiker, bei vergleichbarer Arbeitsleistung.

Ich bezweifele, daß die Mehrzahl der Manager/Politiker überhaupt *WEISS*, was *RICHTIGE* Arbeit bedeutet - die wenigsten von denen mussten überhaupt jemals *RICHTIG* arbeiten ...
Zitat:
Original von Solar:
Dem halte ich mal entgegen:
Und wenn die Beamten *RICHTIG* arbeiten müssten wie alle "normalen" Arbeitnehmer auch, würden die Sich wahrscheinlich ganz schön umgucken.

Ich hatt mal versucht, bei der Bahn in die Beamtenlaufbahn zu kommen, und habe (unter Anderem) dabei gelernt, was *RICHTIGE* Arbeit bedeutet - und davon haben die meissten Beamten eben *NULL* Ahnung!

Zitat:
Original von Solar:
Und wenn die Beamten streiken dürften wie alle "normalen" Arbeitnehmer auch, würdest Du Dich wahrscheinlich ganz schön umgucken.

Dann hätten wir "normale Arbeitnehmer" längst eine Regierung gewählt, die das Beamtentum abschafft.
Zitat:
Original von Solar:
Wieviele Beamte kennst Du? Ich kenne da mehrere, aus Finanzamt und Sozialamt. Und was die jeden Tag abschuften müssen, jedes Jahr mehr Fälle in gleicher Zeit mit weniger Belegschaft, und unter welchen Bedingungen teilweise gearbeitet werden muß...

Die Ärmsten - fangen sich am Ende noch 'ne Staublunge hinter ihren Papierbergen!
Zitat:
Original von Solar:
Das Problem ist, das die Unternehmen eben sparen wo sie können - somit wurden aus satten Umsatz- und Gewinnsteigerungen der letzten Jahre keine neuen Arbeitsplätze; und jetzt wo das Wachstum stagniert, wird weiter gespart (an Arbeitnehmern), damit die Manager weiter ihre Traumgehälter einstecken können und die Bilanzen stimmen.

Endlich kann ich Dir mal wieder uneingeschränkt zustimmen!
Und nun stell Dir mal jemanden vor, der nach 7 langen Jahren der Arbeitslosigkeit in 100 km Entfernung Arbeit findet.
Und wenn er in diesen 7 Jahren vielleicht schon verheiratet war und drei Kinder hatte, kannst Du Dir vielleicht vorstellen, wie sehr er schon bei Arbeitsaufnahme verschuldet ist.
*SEIN* vordringlichstes Ziel *MUSS* also sein, die *EIGENEN* Finanzen zu konsolidieren.
Und diesem Arbeitnehmer ist es nunmal schwer zu vermitteln, daß *ER* mitsamt seiner Familie dafür bluten soll, daß "die Manager (ich füge hinzu: und die Politiker) weiter ihre Traumgehälter einstecken können und die Bilanzen stimmen".
Zitat:
Original von Solar:
Solange es anderswo Leute gibt, die nichts haben, und die für die globalisierten Unternehmen dieselbe Arbeit für einen Bruchteil der Kosten machen (Billiglohnländer, Outsourcing / Offshoring) wie einheimische Arbeitskräfte, kann ein nationales Wohlstandssystem wie unseres nicht dauerhaft finanziert werden.

Und genau deshalb war es ein Fehler von H. Kohl zu sagen, wir müssen es so machen wie die USA und zu einem Dienstleistungsland werden.
Im Gegenteil:
Deutschland hätte die anderen dazu bringen müssen, ein Sozialsystem wie hier aufzubauen.
Statt hier das Niveau zu senken, hätte man den "Rest der Welt" auf unser Niveau hieven sollen.
Dann bräuchten wir heute keinen Sozilabbau zu betreiben.




--
Wenn es jemandem Spaß mach, zu Marschmusik in Reih' und Glied zu marschieren, so verachte ich ihn schon.
Er hat sein Großhirn nur aus Versehen bekommen - bei ihm hätte auch schon das Rückenmark gereicht!
(Albert Einstein)

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