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amiga-news.de Forum > Get a Life > "Wertkonservativ"? [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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01.11.2003, 16:58 Uhr

Schlafi
Posts: 355
Nutzer
Bin gerade über folgende Artikel gestoßen..

http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/01/225140.html


http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/01/225141.html


Schlafi

--
http://www.patrickhesse.de

#amiga - irc.euirc.net

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01.11.2003, 17:08 Uhr

novamann
Posts: 870
[Ex-Mitglied]
Tja, der gute Mann hat wohl nicht mitbekommen das das 1000jährige Reich keine 1000 Jahre überstanden hat und wir jetzt eine ihm völlig fremde Regierungsform unser eigen nennen.
Nitsdestotrotz wird es solche Leute immer geben, nur schade das sie immer wieder in Positionen geraten in denen sie sich mit Anhängern umringen und ihre Meinung öffentlich machen können.
Gruß
novamann
--
brummfritz@aol.com

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01.11.2003, 20:28 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Gerade eben in der Tagesschau wurde berichtet, dass Hohmann sich öffentlich entschuldigt hat ( Link ). Tenor: "War alles nicht meine Absicht." Allerdings hatte Hessens Ministerpräsident, Roland Koch, ihm zuvor offenbar gehörig den Kopf gewaschen und ihm klar gemacht, dass er so politisch nicht mehr tragbar wäre.

Aus dem Tagesschau Bericht ging auch hervor, dass Hohmann mit seiner Rede in dem kleinen Ort auf offene Ohren stieß. Das, so finde ich, ist das eigentlich tragische an der ganzen Geschichte. Es gibt immer noch oder wieder fruchtbaren Boden für derlei unsägliche Debatten.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 01.11.2003 editiert. ]

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02.11.2003, 00:05 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi Leute,

ehrlich gesagt wundert es mich überhaupt nicht, daß man mit solchen Aussagen in Deutschland punkten kann.

Kleinere Orte mit überwiegend älterer Bevölkerung sind sowiso eher "wertkonservativ" eingstellt. Und das jetzt keineswegs ironisch gemeint.

Andererseits gibt es , solange DIE DEUTSCHEN (von sich selbst) permanent aufs Butterbrot geschmiert bekommen wie furchtbar sie sind, auch viel mehr Leute, die einfach nur aus trotz dagegenreden.

Was mich ankotzt ist, daß die Juden immer als Volk dargestellt werden. Dabei sind sie das gar nicht. Sie sind Angehörige einer Religion.

Ich meine, Christ ist doch nicht gleich Deutscher. Oder Moslem gleich Saudi-Araber!

Freilich haben auch Juden in der Geschichte Schlimmes angerichtet. Aber doch nicht immer als ein Volk.
Das Beispiel mit den Tschekisten ist doch perfekt dafür. Russen jüdischer Religion haben es getan.

Allerdings gibt es auch Israelis jüdischer Religion, die Mist bauen...

Ciao,
Gonozal.
--
Grüsse aus Detroit.

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02.11.2003, 01:03 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Gonozal:
Was mich ankotzt ist, daß die Juden immer als Volk dargestellt werden. Dabei sind sie das gar nicht. Sie sind Angehörige einer Religion.


Da ist was Wahres dran.

Zitat:
Original von Gonozal:
Ich meine, Christ ist doch nicht gleich Deutscher. Oder Moslem gleich Saudi-Araber!


Nicht mal jeder Israeli gehört der jüdischen Regligionsgemeischaft an.

Zitat:
Original von Gonozal:
Freilich haben auch Juden in der Geschichte Schlimmes angerichtet. Aber doch nicht immer als ein Volk.
Das Beispiel mit den Tschekisten ist doch perfekt dafür. Russen jüdischer Religion haben es getan.


Bleibt, sich die Frage zu stellen, ob sie es taten, weil sie jüdischer Religion waren, weil sie Russen waren oder aus anderen Gründen. Ich bin mir auch nicht 24 Stunden am Tag bei allem was ich tue bewußt, dass ich den Christen angehöre.

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02.11.2003, 02:24 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
Hi,

@ Maja:

Genau.
Ich kann mir nicht denken, daß es ihnen ihr Judentum hat gut erscheinen lassen, die Antikommunisten umzubringen.

Ebenso war gutes Christentum auch eher nicht das Motiv zum Völkermord der Nazis.

Ciao,
Gonozal.
--
Grüsse aus Detroit.

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02.11.2003, 23:27 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
@Maja, Gonozal:

Genau.
Und deshalb würde uns allen ein wenig mehr von dem, was heutzutage als "Antisemitismus" bezeichnet wird, gut tun.

Hohmanns meiner Meinung bester Satz:
"Fast drei Generationen Bußzeit bis heute. Es sollten nicht sechs oder sieben werden."

*Ich* habe mit dem Holocaust nichts zu tun. Nicht mal mein Vater hat was damit zu tun. Auch die Frau in Amerika, die diese "Affäre" ins Rollen gebracht hat, hat nichts damit zu tun. Also regen sich lauter Unbeteiligte auf. Wieso?

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03.11.2003, 00:13 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@DrNOP

Sorry, aber ich glaube, du hast nicht verstanden, was wir meinen.

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03.11.2003, 05:29 Uhr

pixl
Posts: 2581
Nutzer
Zitat:
Original von Gonozal:

Was mich ankotzt ist, daß die Juden immer als Volk dargestellt werden. Dabei sind sie das gar nicht. Sie sind Angehörige einer Religion.

Halt Stop was redest du da ?
Auch wenn du es gut meinst las das keinem jüdischer herkunft lesen.

Ich habe mich mein halbes Leben lang mit Israel der Bibel und dem Judentum beschäftigt, ich war sogar in Israel und ich kenne durch meine Großmutter die Hobby Bibelforscherin ist und Theologische Fach literatur liest die unsereins nach den ersten drei Seiten aus der Hand legen würde,weil es ziemlich theoretisch ist, auch einige Leute dort.
Das ist so ein wenig wie bei Dandy mit Wenherr v. Braun.
Denn durch meine Oma habe ich auch einen gewissen Shalom Ben Chorin kenengelernt der bei Theologen nicht unbekannt war.
Meine Oma kannte ihn persönlich und hatte mit Briefkonakt, und diesen hat immer noch mit Ihrer Frau.
Durch diesen Umstand habe ich seit meiner Jugend ein herz für die Juden und Israel.
Ich würde jedes mal wie beim ersten Mal mit Tränen in den Augen auf dem Ölberg stehen, so wie ich es mit 18 Jahren geatn habe.
Genug davon !
das schreibe ich Dir nur um dr klar zu machne das ich kein Antijudaist bin. Im Gegenteil.
Zum Thema:
Jeder der jüdischer Zugehörigkeit ist wird dir bestätigen können das er zum Volk Israels gehört.
Auch wenn mich bei dir unbeliebt mache , so einfach wie Du das sagst ist eben nicht , denn was du da sagst stimmt eben so nicht.
Würde das meine Oma lesen so würde sie trotz ihrer 87 Jahren ziemlich temoperamentvoll uns keineswegs friedlich gegenübertreten.

Sie sind eben NICHT Angehöriger einer Religion.

Ein wichtiger Grundsatz ist:
im Gegensatz zu einer Religion kannst du zwar einer jüdischen Geminde angehören in die Synagoge gehen und den Shabbat sowie die Feste feiern aber deshalb wirst du niemals Jude sein, man muß als Jude geboren werden.
Auch das wird dir jeder jüdischer Zugehörigkeit bestätigen
Die Juden sind ein Stamm des Volkes Israels das aus zwölf Stäämen bestand 10 davon sind in der ersten und zweiten großen Besetzung verloren gegangen ( Diasporra) und zwei blieben in Israel das waren die Stämme Juda und benjamin.
Der Grund für dein Mißverständniss ist das im Judentum Volk und Religion zusammengehören.
Auch wenn jemand jüdischer zugehörgkeit nicht unbedingt die religion ausübt so wird er sich immer zum Judentum bekennen.
Und zumindest das Pessach fest und den Jom Kippur feiern.

Sie gehören zu dem Volk was mit dem Allumfassenden unausprechlcihen einen Pakt geschlossen haben.
Das ist Ihre Geschichte.
Das Christentum ist im Grunde auch religioon die auf den Lehren eines Juden beruht der vor zweitausend Jahren in Israel gelebt hat.
Jesus war Jude, das ist Fakt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Auch wenn es durchaus Leute gibt die das bestreiten.
Und damit kommen wwir zu dem was mich in diesem Zusammenhang beschäftigt
Was mich viel mehr ärgert ist das es so viel unwissenheit über das Judentum gibt.
Die wenigsten wissen überhaupt etwas darüber und wenn dannn nur das was im Fernshen berichtet wird.
Eine Frage:
wer von denen die hier schreiben ist denn Jude und wer kennt jemanden der jüdischer herkunft ist.?

Ein gutes Beispiel ist, das immer noch einige Unverbesserliche von der jüdischen Gefahr sprechen, was schon allein desahlb absurd ist weil es gerade mal 150 tausend in Deutschland lebende jüdische mitbürger gibt.
Sowiele wie Hannover Einwohner hat.
Bei 80 Millionen einwohnern eine sehr geringe Zahl.
Wenn du jemanden fragst wieviel prozent der jüdische Anteil in Deutschland ist wirst Du mit großer Wagrscheinlichkeit völlig übertriebende antworten bekommen.
Weil immer noch die alten Lüge herumgeistern.

Das Problem was wir heute haben ist das wir uns immer noch nicht mit dem Judentum vertraut gemacht haben., und es versäumt haben mal deren Geschichte kennezulernen.
Das ist eben nicht so wie in den USA wo die Juden fester Bestandteil des alltag sind.
Hier sind es wenige Leute von denen die meisten immer noch nix wissen und das mißbrauchen eben einige Unverbessserlich um Ängste zu schüren.
Solange das so ist solange wird auch welche geben die versuchen die irrleheren des verückten Östereichers zu verbreiten.






--
mfg Pixl

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03.11.2003, 10:04 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von pixl:
... es gerade mal 150 tausend in Deutschland lebende jüdische mitbürger gibt.
Sowiele wie Hannover Einwohner hat.
Bei 80 Millionen einwohnern eine sehr geringe Zahl.

Das ist allerdings richtig. Ich hätte auch weit mehr geschätzt. Und zwar alleine deshalb, weil dem Zentralrat der Juden in den Medien so viel Gewicht beigemessen wird. Wenn da einer Schluckauf hat, geistert es tagelang durch die Nachrichten .... :angry:

@Maja:
Nicht jeder muß aus den gleichen Aussagen die gleichen Schlüsse ziehen. Aber vielleicht hätte ich auch zitieren sollen, auf was sich mein "genau" bezogen hat.

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03.11.2003, 10:30 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Ich hänge mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster...

Wenn ein Deutsche das Wort "Jude" in den Mund nimmt, stellen sich überall sofort die Nackenhaare auf. Es ist uns nicht erlaubt.

Wenn in Israel die Siedler sich "Lebensraum" nehmen, unter dem Schutz des Militärs, und um die "Autonomiegebiete" (ha!) Stacheldraht und Wachtürme gebaut werden, dann dürfen wir das nicht kritisieren.

Wenn die israelische Armee oder der Mossad auf offener Straße politische Gegner ohne Gerichtsverfahren exekutiert und dabei Opfer der Zivilbevölkerung billigend in Kauf nimmt, dürfen wir das nicht kritisieren.

Wenn am Mord von Millionen Menschen Juden maßgeblich beteiligt waren, dann dürfen wir das nicht kritisieren.

Wir Deutsche dürfen "unsere Schuld" nicht im Kontext sehen, nicht relativieren, niemals vergessen.

Offensichtlich ist nicht einmal die Frage erlaubt, wer den "wir Deutsche" waren. "Wir Deutsche", das ist genauso unkorrekt wie "die Juden".

Aber trotzdem dürfen wir nicht kritisieren.

Wer kritisiert, ist rechts, Antisemit, politisch nicht haltbar.

Wie recht er auch immer haben mag.

Ich sage nicht, daß die Greuel des Nationalsozialismus vergessen werden darf.

Aber wir sind kein Tätervolk, nicht mehr und nicht weniger als all die anderen Völker auch, die in ihrer Geschichte Völkermord und Vertreibung auf sich geladen haben. Damals waren das zumindest Deutschland, Japan und Russland. In jüngerer Zeit waren das Kambodscha, Ruanda... und Israel, aber diese Kritik ist uns nicht erlaubt.

Wir haben unsere Lektion gelernt, und es wird uns immer wieder eingebläut. Aber die, die dabei am eifrigsten sind, uns nicht vergessen zu lassen - denen dürfen wir diese Lektion nicht vorhalten, denn es ist uns nicht erlaubt.

[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 03.11.2003 editiert. ]

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03.11.2003, 11:08 Uhr

AC-Pseudo
Posts: 1256
Nutzer
Hui,

ist anscheinend Premiere, aber hier kann ich Solar nur Wort für Wort beipflichten, auch wenns natürlich einen Sturm der "Gutmenschen" geben wird.

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03.11.2003, 15:23 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Unter http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID2535644_TYP4,00.html ist der gesamte Text der Rede nachzulesen. Da die Medien hauptsächlich die "empörenden" Passagen zitieren, zitiere ich mal ein paar andere Stellen:

Zitat:
Meine Damen und Herren, kein Kundiger und Denkender kann ernsthaft den Versuch unternehmen, deutsche Geschichte weißzuwaschen oder vergessen zu machen. Nein. Wir alle kennen die verheerenden und einzigartigen Untaten, die auf Hitlers Geheiß begangen wurden.

Man kann nicht behaupten, er hätte versucht, etwas kleinzureden.

Zitat:
Fast möchte man sagen, je länger die Nazidiktatur zurückliegt, desto wirkmächtiger wird der Hitlersche Ungeist. Das Häufchen seiner Adepten am rechtsextremen Rand der politischen Szene ist nicht zu verharmlosen. Die abstoßende Aggressivität ihrer öffentlichen Auftritte sorgt aber in der Regel für begrenzte Anhängerschaft im heutigen demokratischen Deutschland. An der Wahlurne erteilen die deutschen Wähler diesen Dumpfbacken jeweils eine klarere Abfuhr, als das in vergleichbaren Nachbarländern geschieht. So gesehen ist das Scheitern des NPD-Verbotes von Vorteil, weil nicht das Verfassungsgericht, sondern der deutsche Souverän, das Wahlvolk sein Urteil über den braunen Abhub spricht.

Grundprinzip der Demokratie!

Zitat:
Nicht die braunen Horden, die sich unter den Symbolen des Guten sammeln, machen tiefe Sorgen. Schwere Sorgen macht eine allgegenwärtige Mutzerstörung im nationalen Selbstbewußtsein, die durch Hitlers Nachwirkungen ausgelöst wurde. Das durch ihn veranlaßte Verbrechen der industrialisierten Vernichtung von Menschen, besonders der europäischen Juden, lastet auf der deutschen Geschichte. Die Schuld von Vorfahren an diesem Menschheitsverbrechen hat fast zu einer neuen Selbstdefinition der Deutschen geführt. Trotz der allseitigen Beteuerungen, daß es Kollektivschuld nicht gebe, trotz nuancierter Wortneuschöpfungen wie "Kollektivverantwortung" oder "Kollektivscham": Im Kern bleibt der Vorwurf: die Deutschen sind das "Tätervolk".

Was verschafft denn dem rechten Rand überhaupt seinen Zulauf? Jeder Franzose ist stolz auf sein Land. Jeder Niederländer, jeder Engländer, jeder Schwede läßt das Königshaus hochleben. Und die Deutschen?

Warum kann ich als Deutscher nicht sagen, "ich bin stolz, ein Deutscher zu sein", ohne mich dabei schlecht, schuldig, rechtsradikal zu fühlen - wo dieser Ausspruch jeder anderen Nationalität nicht einmal erwähnenswert, sondern selbstverständlich wäre?

"Ich hege einen heißen persönlichen Groll auf Adolf Hitler, diesen frechen Ignoranten. Jenen edlen nordischen Geist, jenen wunderbaren Beitrag zu Europa, den ich immer geliebt und in seinem wahren Licht zu zeigen versucht habe, diesen edlen Geist hat Hitler missbraucht und ruiniert, so dass er für immer verflucht ist." (J.R.R. Tolkien, 1941)

Zitat:
Paradebeispiel für Umdeutung ist die Darstellung der französischen Revolution. Da ist das große Massaker in Paris und den Provinzen, besonders in der Vendee. Da ist die anschließende Machtübernahme durch einen Alleinherrscher, dessen Eroberungskriegszüge millionenfachen Tod über Europa brachten. Die Mehrheit französischer und außerfranzösischer Stimmen beschreiben dennoch die Revolution mit ihrem Terror als emanzipatorischen Akt und Napoleon als milden, aufgeklärten Vater des modernen Europa.

Solche gnädige Neubetrachtung oder Umdeutung wird den Deutschen nicht gestattet. Das verhindert die zur Zeit in Deutschland dominierende politische Klasse und Wissenschaft mit allen Kräften. Sie tun "fast neurotisch auf der deutschen Schuld beharren", wie Joachim Gauck es am 1.10. 2003 ausgedrückt hat.


Siehe mein erstes Posting.

Zitat:
Schlimm ist es besonders, wenn ein U.S.-amerikanischer Junior-Professor (Daniel Jonah Goldhagen) als Ergebnis seiner Aufklärungsarbeit unser ganzes Volk als "Mörder von Geburt an" bezeichnet. Diese ebenso schrille wie falsche These hat ihm jedoch - besonders in Deutschland - Medienaufmerksamkeit und Autorenhonorar gesichert. Andere Nationen würden ihn mit kalter Verachtung links liegen lassen.

In der Tat lehnen sich gerade jüngere Menschen dagegen auf, für Verfehlungen von Großvätern und Urgroßvätern in Anspruch genommen und mit dem Verdikt "Angehöriger des Tätervolks" belegt zu werden.


Eine Gruppe englischer Gleichaltriger wollte bei einem Spanienurlaub 1991 nicht mit uns reden, "weil ihr Deutsche seid, ihr habt den Krieg angefangen"... das kann einem den ganzen Abend verderben.

Zitat:
Ganz zweifellos steht fest: Das deutsche Volk hat nach den Verbrechen der Hitlerzeit sich in einer einzigartigen, schonungslosen Weise mit diesen beschäftigt, um Vergebung gebeten und im Rahmen des Möglichen eine milliardenschwere Wiedergutmachung geleistet, vor allem gegenüber den Juden. Auf die Verträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel unter den Führungspersönlichkeiten Adenauer und Ben Gurion darf ich verweisen. Zu der damals vereinbarten Wiedergutmachung bekennt sich die Mehrheit der Deutschen ganz ausdrücklich, wobei Leid und Tod in unermeßlichem Maß nicht ungeschehen gemacht werden kann.

Auf diesem Hintergrund stelle ich die provozierende Frage: Gibt es auch beim jüdischen Volk, das wir ausschließlich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle Seite in der neueren Geschichte oder waren Juden ausschließlich die Opfer, die Leidtragenden?


Da reicht die tägliche Tagesschau als Antwort. Die UNO wurde damals gegründet, damit ein Staatenmonster wie Hitlerdeutschland nie wieder die Welt in Brand stecken soll. Interessanterweise streiten sich die USA und Israel um Platz eins der Nationen, die die meisten UNO-Resolutionen ignoriert haben.

Und jetzt wird's interessant:

Zitat:
Aber auch bei der revolutionären sowjetischen Geheimpolizei, der Tscheka, waren die jüdischen Anteile außergewöhnlich hoch. Während der jüdische Bevölkerungsanteil 1934 in der Sowjetunion bei etwa 2 % lag, machten die jüdischen Tscheka-Führer immerhin 39 % aus. Jüdisch galt, das sei erläuternd gesagt, in der Sowjetunion als eigene Nationalität. Damit war er höher als der russische Anteil bei der Tscheka mit 36 %. In der Ukraine waren sogar 75 % der Tschekisten Juden.

Komisch, den Part mit der eigenen Nationalität habe ich bei der bisherigen Berichterstattung bei Spiegel und Tagesschau nicht gelesen. (Zeigt auch, das manch einer hier die Rede, an der sich die Diskussion entfachte, nicht gelesen hat. Nicht wahr, Gonozal?)

Zitat:
Grigori Sinowjew verkündete 1917: "90 von 100 Millionen Sowjet-Russen müssen mitziehen. Was den Rest angeht, so haben wir ihnen nichts zusagen. Sie müssen ausgerottet werden." (S.138). Ähnlich auch hat Moisei Wolodarski formuliert: "Die Interessen der Revolution erfordern die physische Vernichtung der Bourgeoisie." (S.138). Ganz ähnlich auch Arthur Rosenberg im Jahre 1922: "Die Sowjetmacht hat die Pflicht, ihre unversöhnlichen Feinde unschädlich zu machen." (S.163).

Geschichte schreibt halt der Sieger.

Und der wichtigste Teil der ganzen Rede:

Zitat:
Daher sind weder "die Deutschen", noch "die Juden" ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts. Diese gottlosen Ideologien gaben den "Vollstreckern des Bösen" die Rechtfertigung, ja das gute Gewissen bei ihren Verbrechen. So konnten sie sich souverän über das göttliche Gebot "Du sollst nicht morden" hinwegsetzen. Ein geschichtlich bisher einmaliges millionenfaches Morden war das Ergebnis. Daher, meine Damen und Herren, plädiere ich entschieden für eine Rückbesinnung auf unsere religiösen Wurzeln und Bindungen.

Dazu kann ich selbst als nicht-Christ nur sagen: Amen.

Der Rest der "Empörung" über diese Rede ist die oben angesprochene Reflexreaktion auf das Wort "Jude" aus dem Munde eines Deutschen. Ausschnittweises zitieren tut ein übriges hinzu.

Ich kann eigentlich nur empfehlen, die Rede als ganzes zu lesen, und sich dann nochmal zu überlegen, ob das, was da gesagt wurde, ausreicht, über einen gewählten (!) Politiker den Stab zu brechen. Von jedem lokalen CSU-Kandidaten bekommt man da heftigeres zu hören.



[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 03.11.2003 editiert. ]

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03.11.2003, 15:39 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Bemerkenswert finde ich in dem Zusammenhang, das sich die Tagesschau "von den Inhalten [der Rede] distanziert". Von welchen Inhalten denn? Den Prozentangaben zu jüdischer Beteiligung an der Geheimpolizei? Historischen Aussagen von Parteifunktionären?

Das Hohmann feststellt, das man "mit einiger Berechtigung" die Juden als Tätervolk bezeichnen könnte, es aber explizit nicht tut, sondern im Gegenteil feststellt, das es eine solche Kollektivschuld eines Volkes nicht geben kann?

Gegen Hohmann wurde Strafanzeige gestellt. Wer verklagt das von Schlafi zitierte Hamburger Abendblatt, dessen Schlagzeile, Hohmann hätte die Juden als "Tätervolk" bezeichnet, nicht der Wahrheit entspricht (Rufmord ist strafbar)?!?

Sicher ist Hohmanns Rede starker Tobak - weil uns Deutschen solche Kritik nicht erlaubt ist. In jedem Fall ein sehr bedenklicher Vorgang, zumal wenn man sieht, wie unreflektiert viele in die Vorverurteilung eines Politikers einstimmen.


PS: Wer hat das Flugblatt von Herrn Möllemann denn tatsächlich gelesen?

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03.11.2003, 16:24 Uhr

ylf
Posts: 4112
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Zitat:
Original von Solar:
PS: Wer hat das Flugblatt von Herrn Möllemann denn tatsächlich gelesen?


Ich.

bye, ylf

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03.11.2003, 16:33 Uhr

Solar
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Ja, ich auch. Aber wieviele haben Möllemann aufgrund der Medienberichterstattung als Antisemit abgehakt, ohne sich selbst ein Bild gemacht zu haben?

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03.11.2003, 18:56 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Solar:
Ja, ich auch. Aber wieviele haben Möllemann aufgrund der Medienberichterstattung als Antisemit abgehakt, ohne sich selbst ein Bild gemacht zu haben?


Ich hab's auch nicht gelesen - aber mir haben die Passagen, die allerorten zitiert wurden gereicht, um mich zu fragen was daran so schlimm gewesen sein soll.

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03.11.2003, 19:51 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@Pixl

Vielen Dank für deine Ausfürungen, die für mich sehr aufschlussreich waren. Widerspricht in meinen Augen aber nicht dem Kern von Gonozals Aussage, dass nicht alles was Menschen tun, in direktem Zusammenhang mit ihrem Glauben steht. Ebenso wenig wie mit ihrer Herkunft, wäre hier wohl noch hinzuzufügen.

@DrNOP

Können wir so überein kommen, dass ich nicht verstanden habe, was du meintest? Das war ein Missverständnis. Ich entschuldige mich dafür.

Zitat:
Original von Solar:
Bemerkenswert finde ich in dem Zusammenhang, das sich die Tagesschau "von den Inhalten [der Rede] distanziert". Von welchen Inhalten denn? Den Prozentangaben zu jüdischer Beteiligung an der Geheimpolizei? Historischen Aussagen von Parteifunktionären?


Die Tagesschau? Frau Merkel erklärte, dass die CDU sich "aufs Schräfste" von der Rede distanziert. Scheint, dass sie diese - ebenso wenig wie ich - in Gänze gelesen hat. Ich lerne: Reines Hörensagen kann viel Schaden anrichten. Es ist ansonten nicht meine Art, auf Grund von Hörensagen zu urteilen. Dieses Mal muss ich mir diesen Button allerdings auf die Brust heften. Asche auf mein Haupt.

Zitat:
Original von Solar:
Das Hohmann feststellt, das man "mit einiger Berechtigung" die Juden als Tätervolk bezeichnen könnte, es aber explizit nicht tut, sondern im Gegenteil feststellt, das es eine solche Kollektivschuld eines Volkes nicht geben kann?


Womit Gonozal dann doch nicht so falsch gelegen hat.

Zitat:
Original von Solar:
Gegen Hohmann wurde Strafanzeige gestellt. Wer verklagt das von Schlafi zitierte Hamburger Abendblatt, dessen Schlagzeile, Hohmann hätte die Juden als "Tätervolk" bezeichnet, nicht der Wahrheit entspricht (Rufmord ist strafbar)?!?


Da das kein Kapitalverbrechen ist, wird er nur selbst dagegen klagen können.

Zitat:
Original von Solar:
Sicher ist Hohmanns Rede starker Tobak - weil uns Deutschen solche Kritik nicht erlaubt ist. In jedem Fall ein sehr bedenklicher Vorgang, zumal wenn man sieht, wie unreflektiert viele in die Vorverurteilung eines Politikers einstimmen.


Die Angst, als Antisemit, als rasisstisch oder gar neonazistisch zu gelten? Die sitzt tief, vor allem bei hochrangigen Politikern. Nicht gut zu heißen, aber nachvollziehbar. Wohl auch, weil so manchem Kommunalpolitiker in CDU/CSU ein leicht brauner Ruf anhängt. Das macht dünnhäutig.

Ich frage mich aber auch, warum Hohmann ausgerechnet diese Rede vor ausgerechnet diesem Publikum hielt. Er musste damit rechnen, dass die Paarung eines so brisanten Themas mit dem Faktor Provinz doppelter Zündstoff darstellt.

Wenn er eine sachliche Diskussion provozieren will - was ich prinzipiell begrüßen würde, so gehört das auf eine andere Ebene und in breitere Öffentlichkeit, IMHO.

Nun hat er sich auch noch entschuldigt. Warum jetzt klein beigeben? Er hätte gut kontern können, hätte den Zusammenhang deutlich machen können. Chance vertan und wir haben wieder einen Gebranntmarkten. Schade. Hätte was bewegen können.

Zitat:
Original von Solar:
PS: Wer hat das Flugblatt von Herrn Möllemann denn tatsächlich gelesen?


Ich kenne nur die öffenltichen Zitate. Die fand ich allerdings nicht so provokant wie das, was dann daraus gemacht worden war.

Kann man sich dieses Flugblatt oder wenigstens den vollen Wortlaut heute noch irgendwo ansehen?



[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 03.11.2003 editiert. ]

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03.11.2003, 19:58 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von Maja:
Kann man sich dieses Flugblatt oder wenigstens den vollen Wortlaut heute noch irgendwo ansehen?


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druckbild-210910-214341,00.html


Wenn Du mich fragst, von "antisemitisch" keine Spur. Kritik an Scharon und Friedmann, ja. Scharfe Kritik.

Berechtigte Kritik, IMNSHO.

[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 03.11.2003 editiert. ]

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03.11.2003, 22:13 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
Zitat:
Original von Maja:
Kann man sich dieses Flugblatt oder wenigstens den vollen Wortlaut heute noch irgendwo ansehen?


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druckbild-210910-214341,00.html


Wenn Du mich fragst, von "antisemitisch" keine Spur. Kritik an Scharon und Friedmann, ja. Scharfe Kritik.

Berechtigte Kritik, IMNSHO.

[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 03.11.2003 editiert. ]


Stimmt absolut. Was da steht, ist nur die Wahrheit. Eine Wahrheit, die jeder kennt, an die sich derzeit aber nicht mal Bush heran traut. Und ich gebe dir Recht, wenn du sagen willst, dass es nicht sein darf, dass eine Glaubensgemeinschaft, ein Volk oder wer auch immer keinesfalls über jede Kritik erhaben sein darf, nur weil diesen in der Vergangenheit Unrecht angetan wurde. Ganz gleich, um wen es sich dabei handelt.


--
__________________________________________________

Lebe den Tag!

http://www.jacobs.privat.t-online.de/ (Letzte Änderung: 03.11.03)

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04.11.2003, 01:14 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hi Leute,

@ pixl:

Danke für Deine Ausführungen. Interessant.
Leider kenne ich niemenden, der sich jemals SEHR AUSFÜHRLICH mit dem Judentum befasst hat.
Man lernt eben nie aus.

Meine Aussage mit bzgl. Judentum = Religion <> Volk ging allerdings mehr in die Richung, daß beispielsweise im 1. Weltkrieg ca. 80,000 jüdische Soldaten auf deutscher Seite gefallen sind.
Die haben sicher nicht zur Erhaltung des Judentums gekämpft.

Oder, daß der Erfinder des Kampfgases (auf deutscher Seite), mir fällt blöderweise der Name nicht ein, Jude UND stolzer Preusse war.

Wobei letzteres bei mir als Sachse nicht so gut ankommt... I-)

@ all:

Nur weil die Juden in der SU als eigenständiges Volk geführt wurden, heist das noch lange nicht, daß sich die Führer der SU der jüdischen Identifikation als ein Volk, die von pixl beschrieben wurde, bewußt gewesen sind.
Schließlich sind sie ja in Hitlerdeutschland auch als eigenständiges Volk eingestuft wurden.

Zusammenfassend lasse ich mir von niemanden sagen, ich sei ein Nazi oder Judenhasser oder Verbrecher, weil ich Deutscher bin.
Und das ist des Pudels Kern!
Die Leute haben es satt, ständig als Täter hingestellt zu werden.

Diese Haltung allerdings der deuschen Politik und Medien wird nicht einmal, oder gerade nicht, im Ausland verstanden. Ich bin mir nichtmal sicher, ob in Israel.

Es ist, wie sich zeigt, ein sehr heißes Thema.
Leute der jüngeren Generationen werden diese Einstufung als Täter zunehmend ablehnen.
Was Extremisten ein weiteres Mittel in die Hand gibt, Wählerstimmen zu fangen.

Die Frage ist, ob es die deutsche Öffentlichkeit lernt, mit der Geschichte verantwortungsvoll, aber nicht doktrinmäßig umzugehen.
Doktrins können sich sehr schnell ins Gegenteil verkehren.

Fragt nicht, wieviele ostdeutsche Neonazis nach der Wende, aber auch schon davor, nur nicht so öffentlich, Neonazis geworden sind, nur weil es gegen die kommunistische Doktrin war (und sie plötzlich ihrer politischen Freiheit nachgehen konnten...).

Ciao,
Gonozal.
--
Grüsse aus Detroit.

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04.11.2003, 02:41 Uhr

Andreas_Wolf
Posts: 2980
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Ergänzungen zu pixls Ausführungen:

Jeder Sohn einer Jüdin ist Jude. Jude kann nur sein, wer eine jüdische Mutter hat.
Wer sich wirklich ernsthaft mit dem Judentum auseinandersetzen will, kommt auch nicht umhin, sich mit dem Unterschied zwischen Sephardim (Sefardim, Sepharden, Sefarden) und Ashkenasim (Aschkenasim, Ashkenasen, Aschkenasen) zu befassen.

> Jesus war Jude, das ist Fakt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Umso interessanter ist es, wie sich Jesus laut jüdischer Lehre momentan so die Zeit vertreibt ;-)

@ DrNOP, Maja:

In Anbetracht des Threads http://www.amiga-news.de/forum/thread.php3?id=6173 , an dem ihr euch damals beteiligt habt, erscheint es mir etwas seltsam, daß ihr das Flugblatt nicht gelesen habt.

@ Maja:

> Nun hat er sich auch noch entschuldigt. Warum jetzt klein beigeben?
> Er hätte gut kontern können, hätte den Zusammenhang deutlich machen
> können. Chance vertan und wir haben wieder einen Gebranntmarkten.
> Schade. Hätte was bewegen können.

Vielleicht hatte er ja keine Lust, unfreiwillig in der Badewanne zu "nächtigen"? Geht er eigentlich irgendeiner Extremsportart nach? ;-)

Im Ernst: Wieviel es bringt, sich zu rechtfertigen und seine Argumentation zu begründen, haben die Möllemann-Affären sehr gut gezeigt. Wenn die "Diktatur der Medien" einmal am Rotieren ist, dann dürfen eben auch Heuchler und Lügner wie Reinhold Beckmann öffentlich diffamieren und (bewußt und absichtlich, wie er später zugab) falsch und sinnentstellend zitieren. Traurig das.

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04.11.2003, 05:40 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
@pixl
danke für deine ausführungen, etwas mehr hab ich da jetzt verstanden.

aus meinem alltag kann ich sagen das ich keinen juden persönlich kenne
und antisemitismus noch nicht erlebt habe.
(davon habe ich immer nur in den medien gehört)

@solar,maja
das flugblatt von mölleman enthält meiner meinung einen grassen
widerspruch, er stellt sich als einer hin der für den frieden
zwischen palästinensern und juden ist, aber nur israelis und juden
werden von ihm angegriffen.warum steht dort nichts über palästinenser.
auch wenn daß dort geschriebene faktisch stimmt, vezerrt es durch
das weglassen der anderen seite die realität.


@pixl
kannst du ein buch empfehlen, das halbwegs vollständig über die
geschichte der juden berichtet.

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04.11.2003, 05:58 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:

das flugblatt von mölleman enthält meiner meinung einen grassen
widerspruch, er stellt sich als einer hin der für den frieden
zwischen palästinensern und juden ist, aber nur israelis und juden
werden von ihm angegriffen.warum steht dort nichts über palästinenser.
auch wenn daß dort geschriebene faktisch stimmt, vezerrt es durch
das weglassen der anderen seite die realität.


Wenn man der Meinung ist, das eine Diskussion zu einseitig geführt wird, dann ist es recht üblich, sich einseitig für die Gegenseite der Argumentation auszusprechen.

Das sowas nur selten verstanden wird, merke ich hier regelmäßig. Ich bin ein "x86er-Fan", ein "SPDler", Möllemann ein Antisemit...

Ich persönlich bin auch der Meinung, das die Hauptschuld am Scheitern des Friedensprozesses, der im Oslo-Vertrag völkerrechtlich bindend festgeschrieben wurde, bei Israel liegt. Das als Reaktion auf Attentate erst die Autonomiebehörde in Schutt und Asche gebombt und dann moniert wurde, sie würde ihre Arbeit nicht richtig machen, ist da schon ziemlich perfide.

Haben die Medien nach dem Anschlag zu Yom Kippur auch berichtet, das der Attentäterin dieses Jahr Mann und Bruder erschossen worden waren, als "mutmaßliche Aktivisten"? Und das sie ihren kranken Vater nicht ins Krankenhaus bringen durfte, weil die israelische Straßenkontrolle sie nicht durchgelassen hat?

Jetzt habe ich einseitig die Position der Attentäterin bezogen. Das heißt nicht, daß ich Terror für gut befinde. Ich zeige nur die andere, sonst nicht beachtete Seite.

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04.11.2003, 10:05 Uhr

pixl
Posts: 2581
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:

@pixl
kannst du ein buch empfehlen, das halbwegs vollständig über die
geschichte der juden berichtet.

ja
lach mich jetzt nicht aus :
Die Bibel!
am besten eine moderne Überseetzung " die gute Nachricht oder die Elberfelder Übersetzung" sind ganz gut es gibt noch eine dritte aber ich weiß nicht wie sie heißt, die Luthersche Übersetzung ist zu verfälscht da sie eine schon übersetzte Fassubg übersetzt. Moderne Bibeln haben den original hebräischen Text zu übersetzt.
-Für die jüngste Geschichte die letzten 100 Jahre bis zur Enstehung Israels :
Exodus von Leon Uris
ist zwar sehr pro Israelisch aber schildert dennoch sehr anschaulich die Geschichte des Zionismus.

melde mich noch mal wenn mir mehr einfällt.





--
mfg Pixl

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04.11.2003, 11:10 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Andreas_Wolf:
@ DrNOP, Maja:

In Anbetracht des Threads http://www.amiga-news.de/forum/thread.php3?id=6173 , an dem ihr euch damals beteiligt habt, erscheint es mir etwas seltsam, daß ihr das Flugblatt nicht gelesen habt.


Naja ... ich glaub' ich hab dort nur einen Kommentar abgegeben - und der war völlig offtopic :look:
Und außerdem, wie gesagt: Ich hab' an den öffentlich zitierten Passagen nichts Verwerfliches gefunden, und nachdem das die "schlimmsten" Passagen hätten sein sollen, hätte mir der Rest wohl nicht viel Neues gebracht ...

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04.11.2003, 14:04 Uhr

pixl
Posts: 2581
Nutzer
das habe ich mal in einem anderen Forum geschrieben.
Hier eine auszug davon :
Zitat:
Bei aller Kritik an Israels Palestina Politik so ist es ungeheuerlich diese Politik mit der des Nazi Deutschlands zu vergleichen
Wer es noch nicht weiß Israel ist ungefähr so groß wie Hessen Die Einwohnerzahl dieses Bundeslandes beträgt etwa 5,98 Millionen,
die Bevölkerungsdichte 283 Einwohner pro Quadratkilometer.
Die Einwohnerzahl von Israel beträgt etwa 5,64 Millionen (1998). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 257 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Das mittlere Bevölkerungswachstum ist mit 1,91 Prozent im Jahr hoch. nimmt man diesem faktor kann man sich ausrechnen das die Bevölkerung
HEUTE auf etwa 6,2 Millionen Einwohner angestiegen ist und fast 300 einwohner oder mehr pro Quadratkliometer in Israel leben.
Doch im gegensatz zu Hessen ist Israel ein VielvölkerStaat denn neben den Jüdischen Einwohnern gibt es dort eben auch
Arabische einwohner die Drusen und die Palästinenser, die eben nicht zugewandert sind.
Die jüdische bevölkerung setzt sich eben auch wieder mehren Gruppen zusammen,
Und ein nicht unerheblicher Teil sind nun einmal die einwanderer aus Rußland die nicht weniger werden.
Somit dürfte klar sein das eines der größten Problem Israels ist die ständig wachsende Bevölkerung ist
Denn bei einem so hohen Bevölkerungszuwachs von etwa 120000 Einwohnern pro jahr ist es nur Frage der Zeit bis Israel aus allen Nähten platzt
Genau da liegt der hase im Pfeffer es müssen immer neue Siedlungen her und wo gibt es die ? In den Palästinenser Gebieten bzw. in den
Gebieten die auch von den Palästinensern beansprucht werden.
Das diese bevölkerungsgruppe nun auch noch Anspruch auf Gebiete erhebt die auch für die jüdische bevölkerung historische bedeutung hat macht die Sache nicht leichter.
Hinzu kommt das die Bevölkerung der Palästinenser genauso schnell wächts.

Und die anderen arabischen Staaten wie Irak syrien Ägypten.die eigentlich Platz genug haben untätig zusehen und die Palästinenser sich selber überlassen,anstatt ihnen zum Beispiel Land abzutreten.

Es enstehen Konflikte die leider sehr blutig sind. Und diese blutigen Auseinandersetzungen sowie die politische haltungen beider parteien insbesonders die der
Israelischen Regierung ist für mich verurteilenswert aber dennoch zu einem gewissen Maß verständlich.
Nur geht es hier um was anderes als das um was den Nazis ging.
Es geht hier um Über-und Zusammenleben und nicht um die rücksichtsichtslose Menschenverachtene Durchsetzung Größenwahnsinniger Ideologien.

Man stelle sich vor was hier Deutschalnd passieren würde wenn mehrmals im Monat Deutsche Staatsbürger türkischer Herunft in Städten wie Berlin, München, Hamburg
oder Frankfurt hunderte von Unschuldigen Menschen am helligen Tage mit selbstmordanschlägen töten würden.
Dann wäre hier die Hölle los dann würden Deutsche Türkischer herkunft gelyncht werden , die NPD und andere im Bundestag
und man würde nach vergeltung schreien und zum Krieg gegen die Türkei rufen.
Das wäre völlig in Ordnung und niemand könne verstehen wenn man uns im Ausland als verbrecher beschimpfen würde.

Das Problem was hier in deutschland ist nun mal das mangelnde Hintergrundwissen über den Nahost konflikt.

--
mfg Pixl

[ Dieser Beitrag wurde von pixl am 04.11.2003 editiert. ]

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04.11.2003, 14:52 Uhr

Andreas_Wolf
Posts: 2980
Nutzer
@ pixl:

> Man stelle sich vor was hier Deutschalnd passieren würde wenn mehrmals
> im Monat Deutsche Staatsbürger türkischer Herunft in Städten wie Berlin,
> München, Hamburg oder Frankfurt hunderte von Unschuldigen Menschen am
> helligen Tage mit selbstmordanschlägen töten würden. Dann wäre hier
> die Hölle los dann würden Deutsche Türkischer herkunft gelyncht werden,
> die NPD und andere im Bundestag und man würde nach vergeltung schreien
> und zum Krieg gegen die Türkei rufen. Das wäre völlig in Ordnung und
> niemand könne verstehen wenn man uns im Ausland als verbrecher
> beschimpfen würde.

Dein Vergleich hinkt ziemlich, denn das deutsche Staatsgebiet war niemals Heimat des türkischen Volkes, das israelische Staatsgebiet aber sehr wohl die Heimat des palästinensischen Volkes.

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04.11.2003, 15:31 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Andreas_Wolf:
@ DrNOP, Maja:

In Anbetracht des Threads http://www.amiga-news.de/forum/thread.php3?id=6173 , an dem ihr euch damals beteiligt habt, erscheint es mir etwas seltsam, daß ihr das Flugblatt nicht gelesen habt.


Da hast du Recht. Der Thread war mir entfallen. Kurzum, ich habs also doch schon mal gesehen. Da sieht man mal wieder. Was hartnäckig haften bleibt, sind Berichte in TV und Radio. Das ist mir jetzt unangenehm. Und das, wo ich mich doch eingentlich redlich bemühe, die Dinge kritisch und mit Vorsicht zu betrachten. Nun hats mich erwischt.

@ Maja:

Zitat:
Original von Andreas_Wolf:
Im Ernst: Wieviel es bringt, sich zu rechtfertigen und seine Argumentation zu begründen, haben die Möllemann-Affären sehr gut gezeigt. Wenn die "Diktatur der Medien" einmal am Rotieren ist, dann dürfen eben auch Heuchler und Lügner wie Reinhold Beckmann öffentlich diffamieren und (bewußt und absichtlich, wie er später zugab) falsch und sinnentstellend zitieren. Traurig das.


Ich vermute mal eher, Hohmann wollte seine Politkarrierer nicht gefährden und entschied für sich, dass er sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hat. Möllemann war da ein anderes Kaliber.

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04.11.2003, 15:45 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Andreas_Wolf:
Dein Vergleich hinkt ziemlich, denn das deutsche Staatsgebiet war niemals Heimat des türkischen Volkes, das israelische Staatsgebiet aber sehr wohl die Heimat des palästinensischen Volkes.


Bis 1948 hatten Juden keinen eigenen Staat, verteilten sich quasi Heimatlos über die ganze Welt. Womit soll man sie also vergleichen, um das Problem deutlich zu machen? Vielleicht ist der Begriff Russlanddeutsche besser geeignet? Das Problem der Juden ist ein ganz eigenes, mit keinem anderen Volk auf der Welt vergleichbar. Das ist wohl das eigentliche Dilemma.



--
__________________________________________________

Lebe den Tag!

http://www.jacobs.privat.t-online.de/ (Letzte Änderung: 03.11.03)

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