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23.12.2003, 20:20 Uhr

Maja
Posts: 15429
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@ Solar

Wenn du darauf hinaus willst, dass es so ausschaut, als würde es quasi in allen Bereichen auf die Errichtung von (versteckten) Monopolen heraus laufen - man schau sich die steigende Zahl der Fusionen an, dann gebe ich dir Recht.

Nur, ist das vom Prinzip her etwas anderes oder wirkt sich das auf die Produkte anderes aus, als Sozialismus oder Kommunismus im Sinne von Verstaatlichgung und Zentralierung von Abläufen und Betrieben? Fehlende Konkurrenz bleibt fehlende Konkurrenz.

Allerdings kann man nicht behaupten, dass Konkurrenzlosigkeit unbedingt sinkende Preise verursacht. Da spielt das Verbraucherverhalten ein primäre Rolle. Was sich auch nicht unbedingt positiv auf die Qualität der Produkte auswirkt. Preise vergleichen ist gut. _Nur_ auf den Preis zu schauen, damit schadet der Verbraucher sich langfristig selbst.

Im günstigsten Fall verkürzt sich nur die Lebensdauer der Produkte. Im ungünstigsten Fall erhöhen sich die Reklamationsfrequenzen. ;)

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23.12.2003, 21:18 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von Maja:
@ Solar

Nur, ist das vom Prinzip her etwas anderes oder wirkt sich das auf die Produkte anderes aus, als Sozialismus oder Kommunismus im Sinne von Verstaatlichgung und Zentralierung von Abläufen und Betrieben? Fehlende Konkurrenz bleibt fehlende Konkurrenz.


Naja.

Ich würde jetzt behaupten, im Gegensatz zur Ausbeutung des Menschen im monopolisierten Kapitalismus hätte der Kommunismus wenigstens für dei Arbeiter was Gutes.

Dummerweise sind die "Experimente" dieser Art immer im Stadium des Sozialismus steckengeblieben, in dem sich dann die Parteigenossen bereichert haben statt der Manager...

Zitat:
Allerdings kann man nicht behaupten, dass Konkurrenzlosigkeit unbedingt sinkende Preise verursacht.

Konkurrenzlosigkeit im Monopol-Sinne hat im Gegenteil nie sinkende Preise zur Folge. Wenn man es erfolgreich eingerichtet hat, das alle Welt von einem selbst abhängig ist, warum sollte man dann nicht auch finanziell die Daumenschrauben anziehen?

Ich verweise an dieser Stelle immer gerne darauf, das der Microsoft-Konzern so etwa aus jedem zweiten Dollar Umsatz einen Dollar Gewinn macht, und das seit vielen Jahren. Das ist in der Branche und in dieser Größenordnung nichts anderes als unverschämt.

Zitat:
Preise vergleichen ist gut. _Nur_ auf den Preis zu schauen, damit schadet der Verbraucher sich langfristig selbst.

Auch mittelfristig. Z.B. bei Technologie kaufe ich i.d.R. A-Klasse Produkte, die mich kurzfristig mehr Geld kosten. Meiner Erfahrung nach halten diese Produkte länger, sind im Betrieb sparsamer und machen weniger Ärger.

Ausnahmen bestätigen auch hier natürlich die Regel.

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23.12.2003, 21:22 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von Jinx:
solar:
was genau meinst du mit trivialpatenten?


Ein Scrollbalken von zum angezeigten Inhalt proportionaler Länge ist patentiert und kostet Lizenzgebühren. Farbige Balken in einem Terminplaner zur Darstellung gebuchter Zeiträume ist patentiert und kostet Lizenzgebühren. Die Verwendung eines Quicksort-Algorithmus in einem bestimten technischen Zusammenhang ist patentiert und kostet Lizenzgebühren.

Bist Du ein großes Unternehmen, hast Du ein Rudel Patentanwälte, und kannst im Zweifelsfall über ein Patentaustauschabkommen einen Vergleich schließen.

Bist Du ein kleines Unternehmen, bist Du in dem Moment von der Bildfläche weggeklagt (oder aufgekauft), in dem Du zur Gefahr für das quasi-Monopol wirst.

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23.12.2003, 21:47 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Solar:
Ich würde jetzt behaupten, im Gegensatz zur Ausbeutung des Menschen im monopolisierten Kapitalismus hätte der Kommunismus wenigstens für dei Arbeiter was Gutes.


Womit du zumindest vom Prinzip her nicht Unrecht hast. Allerdings kann man da geteilter Meinung sein, denn Kommunismus und auch Sozialismus besteht - wenn der moderne Mensch ihn gestatet - nicht nur aus "Alles gehört Allen".

Es erübrigt sich aber IMO jede Diskussion darüber. Denn, wie du selbst schon so richtig sagst, scheitert diese Idee an der Habgier der Gattung Mensch.


Zitat:
Original von Solar:
Das ist in der Branche und in dieser Größenordnung nichts anderes als unverschämt.


So sind wir Menschen.

Die perfekte Welt kann es nur geben, wo es kein Geld mehr gibt und materieller Besitz jegliche Bedeutung verloren hat. Das setzt voraus, dass das Sein sich auf das absolut Notwendige konzentriert. Andernfalls kann sich keine Zufriedenheit einstellen, ohne die es keine Harmonie gibt; die Voraussetzung für Frieden.

Ok, das ist nur eine Theorie; meine Theorie.

Zitat:
Original von Solar:
Z.B. bei Technologie kaufe ich i.d.R. A-Klasse Produkte, die mich kurzfristig mehr Geld kosten. Meiner Erfahrung nach halten diese Produkte länger, sind im Betrieb sparsamer und machen weniger Ärger.

Ausnahmen bestätigen auch hier natürlich die Regel.


Ich wähle meist das mittlere Preissegment. Wobei ich eher Abstriche bei den technischen Merkmalen mache, die ich dann eben doch nicht unbedingt brauche.

Hin und wieder erwische ich mich aber auch dabei, zu Billigangeboten zu greifen. Auch ich bin halt nur ein Mensch.



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23.12.2003, 22:02 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von Maja:
Zitat:
Original von Solar:
Z.B. bei Technologie kaufe ich i.d.R. A-Klasse Produkte, die mich kurzfristig mehr Geld kosten. Meiner Erfahrung nach halten diese Produkte länger, sind im Betrieb sparsamer und machen weniger Ärger.


Ich wähle meist das mittlere Preissegment. Wobei ich eher Abstriche bei den technischen Merkmalen mache, die ich dann eben doch nicht unbedingt brauche.


Klarer Fall von falscher Metaebene. Ich meinte mit "A-Klasse Produkte" unsere mehr oder weniger kürzlich erworbene Küchenausstattung - Kühl- und Gefrierschrank, Spülmaschine - und dabei die "Energieklasse" A. Keines der Geräte war aus dem Hochpreis-/Luxusklasse-Segment, aber alle aus der technischen Oberklasse, mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis, und sparen mir über die Jahre durch Energieeinsparung und Lebensdauer ihre Mehrkosten gegenüber der Billigklasse mehrfach ein.

Weitere Beispiele wären der 19" Monitor Iiyama S901 GT, der Scanner UMax Astra 610S oder der Drucker Canon BJC 620, die allesamt seit Jahren klaglos und ohne Schwächen ihren Dienst auf meinem Schreibtisch versehen.

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23.12.2003, 22:48 Uhr

ton
Posts: 639
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@Solar

Weitere Beispiele wären der 19" Monitor Iiyama S901 GT, der Scanner UMax Astra 610S oder der Drucker Canon BJC 620, die allesamt seit Jahren klaglos und ohne Schwächen ihren Dienst auf meinem Schreibtisch versehen.
----------------------------------------------------------------------
Hat natürlich den Nachteil das ein Händler der diese Produkte verkauft, nichts daran verdient.
Wie lange sollen diese Geräte halten 5, 10 ,15 Jahre? Material das lange funktioniert ist zwar für den Verbraucher sehr schön (Geld gespart), aber beim Händler fehlt der Umsatz.
Eine Reparatur wäre zu teuer, dann kann man sich gleich ein neues Gerät mit Garantie kaufen.

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23.12.2003, 22:53 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Solar:
Klarer Fall von falscher Metaebene. Ich meinte mit "A-Klasse Produkte" unsere mehr oder weniger kürzlich erworbene Küchenausstattung - Kühl- und Gefrierschrank, Spülmaschine - und dabei die "Energieklasse" A.


Da war ich wohl zu sehr aufs Computern versteift. ;)

Gut, bei Küchengeräten und WaMa schau ich natürlich zuerst auf den Energieverbrauch und vergleiche dann die Preise.

Zitat:
Weitere Beispiele wären der 19" Monitor Iiyama S901 GT, der Scanner UMax Astra 610S oder der Drucker Canon BJC 620, die allesamt seit Jahren klaglos und ohne Schwächen ihren Dienst auf meinem Schreibtisch versehen.

Ich hab ein 17" TFT. War zwar teurer, verbraucht aber weniger Strom. Der Scanner (Canon) wird extrem selten bentutz. Der Drucker ist ein Canon BJC 6000, wegen einzeln austauschbarer Tintentanks. Der ist mittlerweile schon über 5 Jahre alt. Bisher musste ich ein Mal den Color-Druckkopf wechseln (49 EUR). Ansonsten gibt es bei Tintenstrahlern kaum etwas sparsamers was die Verbrauchskosten betrifft (IMO).

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23.12.2003, 23:03 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von ton:

Hat natürlich den Nachteil das ein Händler der diese Produkte verkauft, nichts daran verdient.
Wie lange sollen diese Geräte halten 5, 10 ,15 Jahre? Material das lange funktioniert ist zwar für den Verbraucher sehr schön (Geld gespart), aber beim Händler fehlt der Umsatz.


Das ist eines der Grundprobleme unseres Wirtschaftssystems: Es ist nicht mehr das System, das unsere Bedürfnisse befriedigen soll, sondern wir sollen das System am Laufen halten! Hier ist irgendwann in den letzten Dekaden etwas schiefgelaufen...

Wenn man nicht alle Nase lang Dinge austauschen muß - was besonders im Computerbereich ärgerlich, da nur allzuoft von Problemen mit dem Betriebssystem begleitet - dann hat man beim nächsten Kauf das Geld, statt vieler kleiner Anschaffungen eine große Anschaffung zu machen. Was den Herstellern wiederum die Luft verschaffen sollte, echte Fortschritte zu erzielen und qualitativ hochwertige, langlebige Produkte herzustellen, die den Kunden über lange Zeit zufriedenstellen.

Statt dessen: Es lebe billig. Neuer Drucker für unter 100 Euro, und dann über miese Beratung und sündhaft teure Tintenpatronen mit allen möglichen Anti-Refill-Tricks meckern, die direkte Konsequenz aus dem Blödsinn sind.

Zitat:
Original von Maja:
Der Scanner (Canon) wird extrem selten bentutz. Der Drucker ist ein Canon BJC 6000, wegen einzeln austauschbarer Tintentanks.


Genau wie beim BJC 620 - damals Kaufargument #1 für dieses Modell (denn der Epson Stylus Color hatte leicht bessere Testergebnisse, aber keine Einzelpatronen...).

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23.12.2003, 23:19 Uhr

ylf
Posts: 4112
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Zitat:
Original von Solar:
Auch mittelfristig. Z.B. bei Technologie kaufe ich i.d.R. A-Klasse Produkte, die mich kurzfristig mehr Geld kosten. Meiner Erfahrung nach halten diese Produkte länger, sind im Betrieb sparsamer und machen weniger Ärger.

Ausnahmen bestätigen auch hier natürlich die Regel.


Das Problem bei der Auswahl ist heutzutage, man erkennt billig und teuer nicht mehr am Preis. Da kann z.B. ein teurer Elektronikartikel eines beliebigen renomierten Herstellers durchaus "Made in China" und entsprechend günstig hergestellt sein. Wo die Differenz bleibt, kann sich jeder denken.

Zitat:
Original von DrNOP:
Der Kapitalismus ist der Tod einer jeden Qualität!


Würde ich so nicht sagen. Amerikanischer Kapitalismus ist der Tod jeder Qualtität. "Amerikanische Produkte sind perfekt, amerikanische Produkte haben keinen Fehler." Ich will hier keine Anti-Amerikanische Stimmung machen, denn genung nicht-amerikanische Manager folgen diesem Prinzip, im übertragenen Sinne. Ob bewußt oder unbewußt sei jetzt mal dahin gestellt. Das Streben der Unternehmen nach Gewinnmaximierung ist der Tod der Qualität. Das klingt jetzt nach billiger Polemik, aber irgentwann äußert sich der günstigere Preis auch in der Qualität. Aber wie schon gesagt, teuer ist nicht gleich gut. Zu oft werden billige Produkte teuer verkauft.

Und der Endkunde steht nicht immer nur auf billig. Wenn dem so wäre, würden ja alle mit koreanischen oder osteuropäischen Autos rumfahren.
Zugegebenermaßen kaufen manche auch ein teures Auto, hauptsächlich, weil es teuer ist. ;)

Aber lassen wir das.

bye, ylf





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27.12.2003, 17:28 Uhr

Paladin1
Posts: 752
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^So! Ich hba den Thread nicht ganz gelesen,aber ich musste mich auf der ersten Seite Kaputtlachen! Ich habe 4 Geschwister und keiner von denen ist Kriminell!!! Wir haben alle Arbeit . Demnach haben meine Eltern sehr viel für unseren Staat getan! Dakt ist durch leute wie dich Thorty geht diese Staat unter! Familien mit NUR einem Kind sollen mehr bekommen??? damit den Leuten das Kinder kriegen vermiest wird? Sorry aber das ist mehr als Schwachsinnig. Ich habe auch 2 Kinder und ich glaube nicht das die mal Kriminell werden (Ok man kann nie wissen). Wir Leben nunmal in diesem Staat! Wenn es dir nicht passt! Wander aus. Was sagst du denn dazu wenn ich sage Singels sollten später keine Rente bekommen??? Weil sie ja nichts dazu getan haben (Keine Kinder) Natürlich wären Leute die aus Medizinischen Gründen keine bekommen können davon ausgenommen.

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28.12.2003, 05:35 Uhr

ylf
Posts: 4112
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Zitat:
Original von Paladin1:
Was sagst du denn dazu wenn ich sage Singels sollten später keine Rente bekommen??? Weil sie ja nichts dazu getan haben (Keine Kinder) Natürlich wären Leute die aus Medizinischen Gründen keine bekommen können davon ausgenommen.

Ich weiß, dass du das nicht ganz ernst meinst, aber trotzdem möchte ich etwas dazu sagen.
Warum gehen alle Verheirateten (oder auch nicht~) mit Kindern davon aus, daß alle Kinderlosen keine Kinder haben wollen und nichts für die Rente tuen wollen?
Viele wollen durchaus, wenn sie den passenden Partner dazu haben. Aber die steigende Zahl der Single-Haushalte zeigt, daß dies offensichtlich immer mehr ein Problem ist.
Ich persönlich halte es für unverantwortlich, ein Kind in die Welt zu setzen, nur um ein Kind zu haben. Das Kind sollte schon in einer möglichst intakten Umgebung/Umfeld aufwachsen.

Aber wenn wir an diesem Rentensystem festhalten, dann sind wir nicht mehr weit von bestimmten Endzeitszenarien entfernt, wo eine Pflicht zum "Kinderkriegen" besteht, bzw. der Nachwuchs "industriell" garantiert wird.

bye, ylf


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28.12.2003, 08:21 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Solar:
Ich würde jetzt behaupten, im Gegensatz zur Ausbeutung des Menschen im monopolisierten Kapitalismus hätte der Kommunismus wenigstens für dei Arbeiter was Gutes.


was ??

Zitat:
Original von Solar:
Dummerweise sind die "Experimente" dieser Art immer im Stadium des Sozialismus steckengeblieben, in dem sich dann die Parteigenossen bereichert haben statt der Manager...


Dummerweise sind alle Menschen Egoisten.

Zitat:
Original von Solar:
Ich verweise an dieser Stelle immer gerne darauf, das der Microsoft-Konzern so etwa aus jedem zweiten Dollar Umsatz einen Dollar Gewinn macht, und das seit vielen Jahren. Das ist in der Branche und in dieser Größenordnung nichts anderes als unverschämt.


Ja, unverschämt erfolgreich.

Microsoft ist ein Konzern der freien Marktwirtschaft, sozial gehört
nicht zu deren Vokabular.

Zitat:
Original von Solar:
Preise vergleichen ist gut. _Nur_ auf den Preis zu schauen, damit schadet der Verbraucher sich langfristig selbst.


Man muß sich das aber auch leisten können. Ich kaufe fast ausschließlich Mittelklasseprodukte. Aber wer nur 50 Eur hat,
der kann sich auch nur einen 50Eur-DVD-Player leisten.

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28.12.2003, 21:19 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Jinx:
ist euch eigentlich aufgefallen, dass thorty immer keinen mucks mehr
von sich gibt, sobald die diskussion ein gewisses fachliches niveau
erreicht hat?

Doch, das hab ich auch schon bemerkt ... :D
... und meinen Teil hat mir inzwischen Solar abgenommen (dank Weihnachtsurlaub) :lickout:


Zitat:
Original von jochen22:
Man muß sich das aber auch leisten können. Ich kaufe fast ausschließlich Mittelklasseprodukte. Aber wer nur 50 Eur hat, der kann sich auch nur einen 50Eur-DVD-Player leisten.

Schon mal daran gedacht, daß dir ein DVD-Player nicht wegläuft und du vielleicht noch ein Vierteljahr länger darauf sparen könntest um dann ein (vielleicht sogar aktuelleres, neueres) Modell um 80 Euro zu kaufen?
Ich gehe mal davon aus, daß auch Solar eine Weile auf die erwähnte Küche gespart hat und nicht einfach einen Wochenlohn statt auf die Bank zum Küchenausstatter getragen hat.

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29.12.2003, 14:25 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von DrNOP:
Ich gehe mal davon aus, daß auch Solar eine Weile auf die erwähnte Küche gespart hat und nicht einfach einen Wochenlohn statt auf die Bank zum Küchenausstatter getragen hat.


Naja... :glow:

In jedem Fall habe ich div. Tausender, die meine Oma eigentlich in meinen beruflichen Werdegang (damals Lehramtsstudium) investiert haben wollte, für Hard- und Software auf den Kopf gehauen... aber heute bin ich Softwareentwickler, also war's vielleicht nicht einmal verkehrt. :lach:

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29.12.2003, 19:04 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Solar:
Ich würde jetzt behaupten, im Gegensatz zur Ausbeutung des Menschen im monopolisierten Kapitalismus hätte der Kommunismus wenigstens für dei Arbeiter was Gutes.

So wird das von vielen Leuten gerne gesehen.
Dumm nur, daß die "Revolution" in der DDR nicht von den unterdrückten Intellektuellen ausgegangen ist, wie sie es gerne hätten, sondern eben von jenen so sozial abgefederten Arbeitern, während alle anderen eher ziemlich überrascht aus der Wäsche geguckt haben.
Aber Du würdest es ja auch nur behaupten, Du behauptest es ja auch nicht...
Zitat:
Dummerweise sind die "Experimente" dieser Art immer im Stadium des Sozialismus steckengeblieben, in dem sich dann die Parteigenossen bereichert haben statt der Manager...
Das wirft die Frage auf, welches Stadium denn andernfalls hätte eintreten sollen. Hauptsächlich läßt sich im nachhinein das Volk in zwei Gruppen einteilen, die Gewinner des Sozialismus, die keinen Grund hatten, etwas weiterzuentwickeln, und die, die raus aus diesem "Experiment" wollten.
Wer hätte jetzt das Ganze wohin führen sollen?
Zitat:
Konkurrenzlosigkeit im Monopol-Sinne hat im Gegenteil nie sinkende Preise zur Folge. Wenn man es erfolgreich eingerichtet hat, das alle Welt von einem selbst abhängig ist, warum sollte man dann nicht auch finanziell die Daumenschrauben anziehen?

Ich verweise an dieser Stelle immer gerne darauf, das der Microsoft-Konzern so etwa aus jedem zweiten Dollar Umsatz einen Dollar Gewinn macht, und das seit vielen Jahren. Das ist in der Branche und in dieser Größenordnung nichts anderes als unverschämt.

Nun, genau diese Strategie führt aber in einem marktwirtschaftlichen System dazu, daß die monopolistische Firma ihre Konkurrenzfähigkeit verliert, und neue Mitbewerber auf den Plan treten, die Morgenluft wittern.
Genau das ist bereits mehrmals eingetreten. Der Erfolg von Linux hat kaum technische Gründe, das ist mal sicher. Daß Microsoft sich neuen Trend anpaßt und überlebt, ist eben ein Zeichen dafür, daß das System funktioniert. Auch wenn manche Microsoft's Untergang als Selbstzweck propagieren, ist es nicht der tatsächliche Indikator für das Funktionieren der Marktwirtschaft. Der Markt kann eben auch _mit_ Microsoft existieren, ob's einem nun gefällt, oder nicht.

mfg
--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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29.12.2003, 19:23 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von ylf:
[Warum gehen alle Verheirateten (oder auch nicht~) mit Kindern davon aus, daß alle Kinderlosen keine Kinder haben wollen und nichts für die Rente tuen wollen?


Weils von den Medien propagiert wird? Zumindest werden bei Straßenumfragen im TV, die nie representativ sind, fein säuberlich die gezeigt, die unumwunden bekunden, auf das lästige Übel Kinder zum eigenen Wohlbefinden zu verzichten. Stimmungs- und Meinungsmache gegen Kinderlose; Paare wie Singles. Ein Volk von kurzsichtigen Egoisten?

Zitat:
Original von ylf:
Viele wollen durchaus, wenn sie den passenden Partner dazu haben.


Viele hätten gern und können nicht.

Zitat:
Original von ylf:
Aber die steigende Zahl der Single-Haushalte zeigt, daß dies offensichtlich immer mehr ein Problem ist.


Die steigende Zahl der Scheidungen während der ersten fünf Ehejahre zeigt, dass Konfliktbewältigung offenbar immer unmöglicher wird. Verliebt sein ist toll. Der Himmel hängt voller Geigen. Alltagstaugliche Liebe - in guten und in schlechten Zeiten - scheint es nicht mehr zu geben. Ein Volk von kurzsichtigen Egoisten?

Zitat:
Original von ylf:
Ich persönlich halte es für unverantwortlich, ein Kind in die Welt zu setzen, nur um ein Kind zu haben. Das Kind sollte schon in einer möglichst intakten Umgebung/Umfeld aufwachsen.


Der Prozess, bei dem Kinder entstehen, setzt leider keine Intelligenz und Weitsicht voraus. Die Zahl der extrem jungen, alleinerziehenden Mütter wächst. Manche bekommen Kinder, wie andere Tiere zu Weihnachten verschenken. Ohne Hirn und Verstand. Tampons sind kein Verhütungsmittel....

Zitat:
Original von ylf:
Aber wenn wir an diesem Rentensystem festhalten, dann sind wir nicht mehr weit von bestimmten Endzeitszenarien entfernt, wo eine Pflicht zum "Kinderkriegen" besteht, bzw. der Nachwuchs "industriell" garantiert wird.


Und am Besten noch mit Qualitätsgarantie. X(

Unser bestehendes Rentensystem kann nur funktionieren, wenn zwei Voraussetzungen in Zukunft erfüllt sind: Ausreichend Nachwuchs, und ausreichend Arbeitsplätze für diesen Nachwuchs. Letzteres wird es wohl nie mehr geben. Zumindest die Arbeitsplätze für Geringqualifizierte werden hierzulande so gut wie ganz verschwinden. Das heißt, es wird immer eine mehr oder weniger große Differenz vorhanden sein. Rein rechnerrich kann sich das System 2 Mio. Arbeitslose 'leisten'. Es sieht aber derzeit stark danach aus, als hätte die Politik quer durch alle Parteien beim Thema Abbau der Arbeitslosigkeit auf breiter Front kapituliert. Warum sonst agieren sie gegen Arbeitslose, anstatt für Arbeitsplätze?

Das soll kein Aufruf zum Verzicht auf Kinder sein. Wir brauchen die jungen Leute. Nicht nur für die Rente. Wer allerdings glaubt, unser heutiges Rentensystem würde je wieder so funktionieren, wie das früher mal war, der verschließt die Augen vor unabänderlichen Realitäten.

Im Grunde tun sie (die Politik) das einzig Mögliche. Das Abwandern von Arbeitsplätzen ins billige Ausland kann niemand mehr aufhalten. Heute nicht, und in 20 Jahren nicht. Geschweige denn umkehren. Nicht in einer Welt, in der Preise so tief wie möglich sein müssen. Nicht in einer Welt, in der es auch nicht mehr hilft, höhere Preise zu zahlen. Weil ohnehin kaum noch etwas hier hergestellt wird. Also wird es immer weniger gut bezahlte Arbeitsplätze in der Industrie geben. Also dürfen Arbeitslose nicht so viel kosten. Also dürfen Arbeitslose es nicht mehr so "gut" haben, damit sie wenigistens die Jobs annehmen, die es noch gibt; für die man aber weniger Geld bekommt. Klingt hart, ist hart. Aber wie soll es anders gehen?

Ich schließe mich da nicht aus. Auch mein Job ist alles andere als sicher.

Wahrscheinlich wird langfristig der Diensleistungsektor die alte Rolle der Industrie übernehmen und das Gro der Geringqualifizierten beschäftigen. Hat nur einen Haken. Im Dienstleistungsbereich wird wesentlich weniger verdient, als früher in der Industrie. Die gleiche Anzahl Arbeitnehmer im Dienstleistungsbereich zahlt viel weniger in die Sozialversicherungen ein, als Beschäftigte in industrieller Produktion. Das rettet die Rentenkasse nicht. Selbst bei Vollbeschäftigung nicht. Auch 1,5 Mio. Arbeitslose werden noch zu viele sein.

Es bleibt uns also nur, weg von der alten Rentenversicherung, hin zu einem neuen System. Ich persönlich favorisiere das Model einer Bürgerversicherung (weiterhin paritätisch finanziert) bei gleichzeitiger Mindestrente. Darüber hinaus muss sich jeder selbst versichern. Dadurch könnten die Beitragssätze stufenweise sinken und jeder hätte Raum für eine private Zusatzversicherung. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass Arbeit in D günstiger wird. IMO auch der einzig gangbar Weg, wenn man eine Übergangszeit von min. einer Generation (25 Jahre) stetig sinkender Beitragssätze für die gRV zugrunde legt, bis es niemanden mehr gibt, der heute aus Altersgründen nicht mehr ausreichend privat vorsorgen kann, und von daher allein auf die staatliche Rente angewiesen ist. Keine Patentlösung, aber immerhin theoretisch machbar.

Klar müssen wir uns dabei machen, dass wir die Vorzüge daraus nicht mehr werden genießen können. Aber geht es dabei um uns?

Wer eine vollständige private Finanzierung der Rente für die bessere Idee hält, der möge mir sagen, was wir

a) mit denen machen sollen, die heute schon in Rente sind oder morgen in Rente gehen.

b) mit denen machen sollen, die jetzt z. B. 45+ sind und - auch wegen der hohe Belastung durch die gRV - keine ausreichenden Summen mehr ansparen können.

IMO zwei Gründe, warum Riester- und Metall-Rente totale Flops sind; werden mussten.



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29.12.2003, 19:34 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Wer eine vollständige private Finanzierung der Rente für die bessere Idee hält, der möge mir sagen, was wir

a) mit denen machen sollen, die heute schon in Rente sind oder morgen in Rente gehen.

b) mit denen machen sollen, die jetzt z. B. 45+ sind und - auch wegen der hohe Belastung durch die gRV - keine ausreichenden Summen mehr ansparen können.

IMO zwei Gründe, warum Riester- und Metall-Rente totale Flops sind; werden mussten.

Es ist eigentlich ganz einfach.
Die Milliarden, die nach dem Krieg durch das aktuelle Rentensystem eingespart wurden, müssen halt letztendlich doch gezahlt werden. Es wäre clever gewesen, das zum Zeitpunkt des größten Wirtschaftsbooms zu tun, aber clevere Leute gehen nunmal nicht in die Politik und jetzt müssen wir da halt durch.
Letztendlich zahlen immer _wir_ das Geld, ob Du es nun "Bürgerversicherung" oder "Steuererhöhung" nennst, ändert gar nichts am Ergebnis.

mfg
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29.12.2003, 19:47 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Off-Topic-Alarm!

Zitat:
Der Erfolg von Linux hat kaum technische Gründe, das ist mal sicher. Daß Microsoft sich neuen Trend anpaßt und überlebt, ist eben ein Zeichen dafür, daß das System funktioniert. Auch wenn manche Microsoft's Untergang als Selbstzweck propagieren, ist es nicht der tatsächliche Indikator für das Funktionieren der Marktwirtschaft. Der Markt kann eben auch _mit_ Microsoft existieren, ob's einem nun gefällt, oder nicht.

Rein hypothetische Zwischenfragen: Wäre Linux ohne Microsoft je so weit gekommen? Würde es Linux überhaupt (noch) geben? Ist es nicht der Kampf gegen das "Böse", der Linux vorantreibt?

Zugegeben, etwas übertrieben. So übertrieben, wie die Computerwelt; die von Extremen jeglicher Art lebt. Denn, machen wir uns doch nichts vor. Im Grunde seines Herzens träumt jeder Unternehmer davon Monopolist zu sein. Und dann ist da jemand, der hats (fast) geschafft. Unverschämtheit! ;)

Ich habe nichts gegen und nichts für MS. Ich halte mich da neutral. Was mich nur stört ist, es ist Mode geworden, gegen MS zu klagen. Wenns in den eigenen Bilanzen nicht so rund läuft, dann ist MS schuld. Das ist weder ein Beweis für Produkt- und Servicequalität bei den Klägern, noch dafür, dass die besser wären was ihre Geschäftspraktiken betrifft. Das ist einfach nur banal.

Ich würde mir etwas mehr Innovation von den anderen Anbietern wünschen. MS legt rüde Methoden an den Tag? Nun, sie tun nichts, was die anderen nicht auch gern tun würden oder sogar tun. Nur eben unentdeckt, weil weniger im Blickfeld der Öffentlichkeit.


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29.12.2003, 20:04 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Holger:
Es ist eigentlich ganz einfach.
Die Milliarden, die nach dem Krieg durch das aktuelle Rentensystem eingespart wurden, müssen halt letztendlich doch gezahlt werden. Es wäre clever gewesen, das zum Zeitpunkt des größten Wirtschaftsbooms zu tun, aber clevere Leute gehen nunmal nicht in die Politik und jetzt müssen wir da halt durch.


Wie darf ich das denn jetzt verstehen? Ein hoch auf die gefallenen Soldaten?? Lasst und ihre Rente verprassen??

Und wovon? Buchhaltärische Summen sind noch lange nicht real existent. Es ist eben doch nicht "ganz einfach".

Ich könnte jetzt auch eine ganz einfache Methode nennen, die Kassen aktuell stark zu entlasten. Aber das wäre polemisch und wenig sozial. Also lasse ich es ganz einfach.

Zitat:
Original von Holger:
Letztendlich zahlen immer _wir_ das Geld, ob Du es nun "Bürgerversicherung" oder "Steuererhöhung" nennst, ändert gar nichts am Ergebnis.


Du bist clever. Es geht um unsere Rente. Wer, bitte, soll es sonst bezahlen, außer uns? Der Staat? Wer ist denn "der Staat"?

Ja, ja. Ist alles ganz einfach. Merkt man an deiner Egal-Mentalität, die du jetzt an den Tag legst.

Es ist nicht egal. Wir müssen die Gelder aufbringen. Da gibt es sonst niemanden, der das für uns tun könnte. Es kommt darauf an, zu einem System zu finden, das die Sache wieder langfristig finanzierbar macht. Das würde sehr wohl etwas ändern. Banalrethorik hilft und da sicher nicht weiter.



[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 29.12.2003 editiert. ]

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30.12.2003, 00:35 Uhr

ton
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@Maja
Ein Volk von kurzsichtigen Egoisten?
--------------------------------------------------------------------
Das weißt Du doch selber. In jedem Menschen steckt der Egoismus. Bei einem mehr oder weniger ausgeprägt.

Wer Kinder in die Welt setzt, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen, gehöhrt "bestraft". Denn, wer ist den befähigt Kinder verantwortungsvoll (Vorbildfunktion) zu erziehen, wer ist in der Lage mit Kindern umzugehen? Jeder ist der Meinung das er in der Lage dazu ist, und erst Recht diejenigen die schon welche haben.
Macht man sich über seine finanziellen Möglichkeiten Gedanken? Nein. Im Vordergrund steht ich will Kinder, ich liebe Kinder.
Es werden Kinder gezeugt um die Ehe zu kitten. Hirnrissig!
Tenor der Gesellschaft und Politik: "Kinder sind unsere Zukunft". Standartargument.
Denn viele, zu viele Geburten finden unter diesen Bedingungen statt. Nimmt das Überhand, betrifft uns das alle. Wie wird es dann in unsere Gesellschaft aussehen?
Politiker haben Null Ahnung. Familienfreundliche Politik? Wo und wie? Wieder Erhöhung des Kindergeldes, in Form einer Beruhigunggspille.

Zusammengefasst, Kinder werden aus Egoistischen Gründen in die Welt gesetzt. So einfach ist das.
Ich höhre schon: "Das sind Kinderfeindliche Aussagen". "Du hast ja keine Ahnung, wo von Du redest".

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30.12.2003, 03:19 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Solar:
In jedem Fall habe ich div. Tausender, die meine Oma eigentlich in meinen beruflichen Werdegang (damals Lehramtsstudium) investiert haben wollte, für Hard- und Software auf den Kopf gehauen... aber heute bin ich Softwareentwickler, also war's vielleicht nicht einmal verkehrt. :lach:



Also hast Du die diversen Tausender doch in Deinen
beruflichen Werdegang investiert. So wie's die Omi wollte.

[ Dieser Beitrag wurde von jochen22 am 30.12.2003 editiert. ]

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30.12.2003, 06:21 Uhr

ylf
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Zitat:
Original von Maja:
Off-Topic-Alarm!

Zitat:
Der Erfolg von Linux hat kaum technische Gründe, das ist mal sicher.

Rein hypothetische Zwischenfragen: Wäre Linux ohne Microsoft je so weit gekommen? Würde es Linux überhaupt (noch) geben? Ist es nicht der Kampf gegen das "Böse", der Linux vorantreibt?


Aha.
Ich dachte immer, Firmen wären darauf aus, Gewinne zu erziehlen, technisch immer einen Schritt der Konkurenz voraus zu sein.

Soso, haben die IT-Manager also in Linux den neuen Messias gefunden und folgen ihm aus rein politischen/religiösen Gründen entgegen jeder betriebswirtschaftlichen Vernunft. :lach:

bye, ylf

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30.12.2003, 18:54 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von ton:
Wer Kinder in die Welt setzt, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen, gehöhrt "bestraft".


Falsche Richtung. Wer Kinder bekommt und sich der Verantwortung nicht stellt, ist die Kinder nicht wert. Es gibt keine menschliche Möglichkeit dies zu Regeln. Ich möchte in keinem System leben, das Menschen verbietet Kinder zu haben. Aus welchen Gründen auch immer.

Leider scheitert diese Gesellschaft mit all ihren Regelmechanismen daran, denen wirkungsvoll zu helfen, die an der Aufgabe Kind scheitern; damit schlicht überfordert sind. Die Opfer sind die Kinder, die ihrer Kindheit und ihrer Zukunft beraubt werden.

Bestrafen ist kein Lösung. Bestrafen ist Rache. An wen sollen wir uns wofür rächen?

Zitat:
Original von ton:
Denn, wer ist den befähigt Kinder verantwortungsvoll (Vorbildfunktion) zu erziehen, wer ist in der Lage mit Kindern umzugehen? Jeder ist der Meinung das er in der Lage dazu ist, und erst Recht diejenigen die schon welche haben.


Welche über allem erhabene moralische Instanz soll darüber entscheiden? Kinder nur noch für Pädagogen? Das sind nicht zwangsläufig die besseren Eltern.

Zitat:
Original von ton:
Denn viele, zu viele Geburten finden unter diesen Bedingungen statt. Nimmt das Überhand, betrifft uns das alle. Wie wird es dann in unsere Gesellschaft aussehen?


Ich weiß zwar nicht, was genau du damit sage willt. IMO kann es aber keine Lösung sein, die Elternschaft auf eine bestimmte Bevölkerungsschicht zu begrenzen. Mal ab davon, dass so etwas für mich ohnehin ein unsäglicher Gedanke ist. Ich werde unwillkürlich an Orwells 1984 erinnert.


Zitat:
Original von ton:
Familienfreundliche Politik? Wo und wie? Wieder Erhöhung des Kindergeldes, in Form einer Beruhigunggspille.


Viel schöner wäre doch eine familienfreundliche Gesellschaft. Doch was haben wir? Ein Kind. Wie schön. Zwei Kinder. Na ja. Drei Kinder oder mehr. Asozial! Hier stimmt was nicht. Hier läuft was verkehrt. Nicht in der Politik. In den Herzen der Menschen in diesem Land.

Zitat:
Original von ton:
Zusammengefasst, Kinder werden aus Egoistischen Gründen in die Welt gesetzt. So einfach ist das.
Ich höhre schon: "Das sind Kinderfeindliche Aussagen". "Du hast ja keine Ahnung, wo von Du redest".


Ich spüre Bitterkeit in deinen Worten. Was bringt dich bei dem Thema so auf?

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30.12.2003, 19:07 Uhr

AC-Pseudo
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@maja:

Was ich nicht ganz verstehe ist das Beharren auf ner "Bürgerversicherung". Du hast selbst festgestellt, daß das alte System nicht mehr funktioniert, aufgrund der demographischen Entwicklung.

Und da soll die Lösung sein, daß wir dieses System nicht nur nicht (schrittweise) abschaffen, sondern auch noch ausweiten? Das mag vielleicht den Todeskampf noch verlängern, auf Kosten derer, die jetzt auch noch zusätzlich erfaßt werden (zu den schon betriebnenen Altersvorsorgen der Betroffenen), aber aufhalten wird das sicherlich nichts. Ist halt nur ein neuer Umverteilungsversuch in neuem Geande...

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30.12.2003, 19:09 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von ylf:
Aha.
Ich dachte immer, Firmen wären darauf aus, Gewinne zu erziehlen, technisch immer einen Schritt der Konkurenz voraus zu sein.

Soso, haben die IT-Manager also in Linux den neuen Messias gefunden und folgen ihm aus rein politischen/religiösen Gründen entgegen jeder betriebswirtschaftlichen Vernunft. :lach:

bye, ylf


Oh mein Gott! Ist Linux am Ende auch nur Mittel zum Zweck Gewinne zu erwirtschaften? Streben die Macher von Linux nun etwa auch die maximal machbare Marktmacht an - deren Olymp das Monopol ist? :O



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30.12.2003, 19:50 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:
Und da soll die Lösung sein, daß wir dieses System nicht nur nicht (schrittweise) abschaffen, sondern auch noch ausweiten? Das mag vielleicht den Todeskampf noch verlängern, auf Kosten derer, die jetzt auch noch zusätzlich erfaßt werden (zu den schon betriebnenen Altersvorsorgen der Betroffenen), aber aufhalten wird das sicherlich nichts. Ist halt nur ein neuer Umverteilungsversuch in neuem Geande...


Jede Reform ist letztlich eine Umverteilung. Auch das hohe Lied von der Eigenverantwortung des Bürgers ist nichts anderes.

Eine staatliche Rentenversorgung über eine Bürgerversicherung verlangt von jedem Einkommensbezieher, ganz gleich ob selbstständig oder abhängig beschäftigt, den gleichen Beitrag ab. Zum Beispiel 5% des Einkommens. Dafür erhält jeder Beitragszahler eine staatlich garantierte Mindestrente, unabhängig vom Einkommen. Zum Beispiel 500 EUR/Monat. Aufgrund des niedrigen Beitragssatzes ist jeder in der Lage, für zusätzliche Ansprüche privat vorzusorgen, ohne dafür heute teils schmerzlich Verzicht üben zu müssen. Jeder kann selbst entscheiden, in welcher Form er vorsorgen will.

Ich habe das für mich mal druch gerechnet. Hätte ich von Beginn meines Beruflebens an immer nur 5% gRV Beitrag bezahlt, und z. B. weitere 5% in eine private Vorsorge meiner Wahl gesteckt, ich hätte in 10 Jahren genug Kapital, um mir einen Sorgenfreien Ruhestand gönnen zu können.

Vorteile:
Bessere Kalkulierbarkeit für die Kasse, weil von Anfang an fest steht, wie viel jeder Einzelne der staatlichen Versorgung im Alter kosten wird. Das hält den Beitrag stabil. Im heutigen System ist die Rentenentwicklung des Einzelnen nicht im Voraus berechenbar.

Der schon zu Begin des Arbeitslebens fest stehende Rentensatz - von dem allein die Wenigsten ihren Lebensstandard im Alter werden halten können, und der - im Vergleich zu heute, extrem niedriege Beitragssatz, hilft bei der Entscheidung zur eigenen, privaten Altersvorsorge.

Auch Geringverdiener, die sich vielleicht keine private Vorsorge leisten können, werden im Alter nicht völlig mittellos da stehen. Lücken in der Finanzierung der Lebenshaltung würden über weiterführende Sozialleistungen aufgefangen. So, wie es auch heute bei Beziehern von sehr geringen Renten schon geschieht.

In Österreich, zum Beispiel, funktioniert dieses System gut. Selbst sehr gut verdienende Selbstständige murren nicht, dass sie viel mehr einzahlen, als sie jemals heraus bekommen. Haben sie doch trotzdem mehr als genug Raum für die eigene Vorsorge. Und es ist ihnen klar, dass nur das wirklich solidarisch ist.

Wenn du magst, so hast du mit dem Internet ein gutes Werkzeug, dich zu informieren. Lese aber nicht nur die Beiträge, die das Model negativ beurteilen. Sondern vergleiche Pro und Contra.

Du kommst auch dann zu dem Schluss, dass dies keine Lösung ist? Nun, dann sage mir, was du für die Lösung hälst. Die Lösung für die Gesellschaft. Nicht nur die Lösung für dich persönlich.

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30.12.2003, 20:16 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von AC-Pseudo:
@maja:

Was ich nicht ganz verstehe ist das Beharren auf ner "Bürgerversicherung". Du hast selbst festgestellt, daß das alte System nicht mehr funktioniert, aufgrund der demographischen Entwicklung.


Noch was dazu.

Nein, ich beziehe mich nicht auf die demographische Entwicklung. Diesen Terminus halte ich für glatte Volksverdummung. Ich halte es für schlichte Zahlenschinderei, wenn jemand behauptet, heute schon auch nur annähernd sagen zu können, wie viele Altersruhegeldbezieher wie vielen Erwerbstätigen im Jahre 2060 gegenüber stehen werden. Wie ein Menschenleben verläuft, lässt sich nicht in mathmatische Formeln pressen.

Ich beziehe mich auf eine andere Größe, die wesentlich kalkulierbarer ist. Die hohe Zahl der Arbeitslosen. Der eigentliche Grund für die Misere in der die gRV steckt. Und das, obwohl die Zahl der Erwerbstätigen gestiegen ist. Das ist auch schon das andere Szenario, auf das ich mich beziehe.

Die Zahl der gut bezahlten Arbeitsplätze in der produzierenden Industrie wird in den kommenden 10 bis 20 Jahren in Deutschland weiter stark sinken wird. Einzig bleibende Alternative werden Arbeitsplätze im Dienstleistungsgewerbe sein. Diese jedoch werden geringer bezahlt. Dem zur Folge werden die Einnahmen der gRV für die Finanzierung des heute geltenden Rentensystems selbst dann nicht ausreichend steigen, wenn die Zahl der Arbeitslosen tatsächlich signifikant sinken sollte. Das Lanzeitarbeitslose demnächst jeden Job werden annehmen müssen, wird vieleicht die Zahl der Arbeitslosen sinken lassen. Das Problem der gRV wird die dadurch in Gang gesetzte Abwärtsspirale bei den Einkommen nicht lösen können. Mit Demographie hat das nichts zu tun.

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30.12.2003, 23:54 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von Holger:
Dumm nur, daß die "Revolution" in der DDR nicht von den unterdrückten Intellektuellen ausgegangen ist, wie sie es gerne hätten, sondern eben von jenen so sozial abgefederten Arbeitern, während alle anderen eher ziemlich überrascht aus der Wäsche geguckt haben.


In der DDR hat es keine "Revolution" gegeben. Es waren nicht etwa die Montagsdemonstrationen, die hier zu politischen Veränderungen geführt haben - wer das glaubt, glaubt auch daran, das die westliche Friedensbewegung das Ende des Kalten Krieges herbeigeführt hat.

Zitat:
Aber Du würdest es ja auch nur behaupten, Du behauptest es ja auch nicht...

Dummerweise wird bei jeder Diskussion über das Prinzip "Kommunismus" immer Kuba, die DDR oder die Sovietunion als "gescheitertes Beispiel" an den Haaren herbeigezogen. Zwischen Sozialismus a la 20. Jahrhundert und Kommunismus klafft eine gewaltige Lücke.

Ich gebe zu, das ein Teil dieser Lücke darin besteht, daß es bislang keinen "real existierenden Kommunismus" gegeben hat, die Diskussion mithin abstrakt ist.

Zitat:
Hauptsächlich läßt sich im nachhinein das Volk in zwei Gruppen einteilen, die Gewinner des Sozialismus, die keinen Grund hatten, etwas weiterzuentwickeln, und die, die raus aus diesem "Experiment" wollten.

So wie sich in der Marktwirtschaft das Volk ebenfalls in Gewinner und Verlierer unterteilen läßt. Der "American Dream" (Tellerwäscher zum Millionär) ist doch nur die nette bunte Pille, die den Leuten untergejubelt wird.

Zitat:
Wer hätte jetzt das Ganze wohin führen sollen?

Die Diskussion hatten wir in einem früheren Megathread zur Genüge (Stichwort: Bessere Menschheit, "Umweg" über notwendigen Verzicht der Wohlstandsgemeinschaft -> uns). Wie auch schon dort habe ich nicht von "Wegen dorthin", sondern vom Vergleich der Endstationen gesprochen.

Zitat:
Zitat:
Konkurrenzlosigkeit im Monopol-Sinne hat im Gegenteil nie sinkende Preise zur Folge. Wenn man es erfolgreich eingerichtet hat, das alle Welt von einem selbst abhängig ist, warum sollte man dann nicht auch finanziell die Daumenschrauben anziehen?

Ich verweise an dieser Stelle immer gerne darauf, das der Microsoft-Konzern so etwa aus jedem zweiten Dollar Umsatz einen Dollar Gewinn macht, und das seit vielen Jahren. Das ist in der Branche und in dieser Größenordnung nichts anderes als unverschämt.

Nun, genau diese Strategie führt aber in einem marktwirtschaftlichen System dazu, daß die monopolistische Firma ihre Konkurrenzfähigkeit verliert, und neue Mitbewerber auf den Plan treten, die Morgenluft wittern.

Schau' Dir die Bilanzen von Microsoft nochmal genau an. Linux interessiert die bilanziell einen feuchten {pieeeeeep}. Microsoft ist weit davon entfernt, "Konkurrenzfähigkeit" zu verlieren.

Zitat:
Genau das ist bereits mehrmals eingetreten.

Aha? Welches Monopol / Kartel ist denn in den letzten, sagen wir einmal, sechzig Jahren durch neu aufgetauchte Konkurrenz zusammengebrochen? Mir fällt gerade keines ein, weißt Du...

Zitat:
Der Erfolg von Linux hat kaum technische Gründe, das ist mal sicher.

Amen. Man hat hier erfolgreich Hackern, Idealisten und Managern einen gemeinsamen "Topf" gegeben, in dem alle fröhlich umrühren.

Entsprechend schmeckt der Brei dann auch. Zum Glück für Microsoft hält sich Linux ja an ein paar "Grundwahrheiten", die dafür sorgen, das Linux in alle Ewigkeit behaupten wird, mit der neuesten Distro "fit für den Desktop" zu sein, ohne es jemals werden zu können. (Nette Lektüre zu dem Thema: http://www.joelonsoftware.com/articles/Biculturalism.html, und viele weitere Artikel auf derselben Website.)

Zitat:
Daß Microsoft sich neuen Trend anpaßt und überlebt, ist eben ein Zeichen dafür, daß das System funktioniert.

Öhm... welchem neuen Trend hat sich Microsoft nochmal angepaßt? Muß mir entgangen sein.

Zitat:
Der Markt kann eben auch _mit_ Microsoft existieren, ob's einem nun gefällt, oder nicht.

Ich habe absolut nichts gegen Microsoft-Produkte - zumindest nicht aus Verbrauchersicht. Im Gegenteil, Windows ist heute die einzig sinnvolle Wahl für den Computeranwender (IMNSHO).

Und das, obwohl mir spontan ein Dutzend massiver Schwächen und hunderte kleiner Schönheitsfehler einfallen! Sie fallen einfach nicht weiter auf, weil die Katastrophen bei anderen Systemen einfach noch viel größer sind.

Aber das ist es ja gerade. Microsoft hat mitnichten ein Produkt am Markt, das sich nicht erheblich verbessern ließe.
Doch die hohe Akzeptanz aus Verbrauchersicht erzeugt doch erst die enormen Einstiegshürden, mit denen Microsoft auf Jahrzehnte hinaus dafür sorgen kann (und wird), das keine ernstzunehmende Konkurrenz erwächst!

Linux ist angetreten, Windows vom Monopol zu schubsen? Komisch. Webseiten sind immer noch für MSIE optimiert, das Standard-Dateiformat für Textverarbeitungen ist immer noch "Word", "Excel" ist immer noch äquivalent zu "Textverarbeitung", und eine Linux-Distribution ohne Start-Button unten links kann keine Sau bedienen.

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31.12.2003, 09:18 Uhr

jochen22
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@maja
Zitat:
Einzig bleibende Alternative werden Arbeitsplätze im Dienstleistungsgewerbe sein.

Davon wird immer wieder gesprochen, welche Jobs sollen das sein.

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31.12.2003, 12:14 Uhr

Solar
Posts: 3680
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@ jochen:

Damit sind zum Beispiel die Jobs im Supermarkt gemeint - Einkäufe in Papiertüten packen und zum Auto tragen, telefonisch angenommene Einkauforder zusammenstellen und ausliefern, alles für 1,50 ¤ die Stunde. Oder beim Friseur den Kaffee servieren, an der Kreuzung Windschutzscheiben waschen... die ganzen netten, erbärmlich bezahlten "Jobs", die denen mit "echter" Arbeit das Leben noch netter machen sollen, die aber eigentlich niemand braucht.


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