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31.12.2003, 15:55 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@Maja
Bestrafen ist kein Lösung. Bestrafen ist Rache. An wen sollen wir uns wofür rächen?
----------------------------------------------------------------------
Was ist mit denen die Ihre Kinder misshandelen,töten oder ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen?
Ja es gibt eine Sozialeeinrichtung, auf den Nahmen ich jetzt nicht komme. Doch die wird erst tätig, wenn es zu spät ist. Das müsste nicht sein, wenn Eltern wissen, wie man mit Kindern umzugehen
hat.


Welche über allem erhabene moralische Instanz soll darüber entscheiden? Kinder nur noch für Pädagogen? Das sind nicht zwangsläufig die besseren Eltern.
--------------------------------------------------------------------
Bessere Eltern sind sie nicht. Es sind auch nur Menschen.
Hier wäre es angebracht werdenden Eltern einen Kursus "Wie behandele ich mein Kind, und was mache ich falsch" oder so anzuraten oder zur Pflicht zu machen.


Ich spüre Bitterkeit in deinen Worten. Was bringt dich bei dem Thema so auf?
---------------------------------------------------------------------
Das ist nun mal Evolutions bedingt, was man aber Eltern nicht so offen sagen sollte.
Als ich das schrieb (voriges Posting) fiel mir ein Werbespot ein.
Ein Vater hat sein Neugeborens (Krankenhaus) im Arm und sagt zum Baby:"Meine Altersvorsorge", und das Baby streckt ihm die Zunge raus.
Was sagt mir dieser Spot, garnichts. Auch wenn er eine Aussage hat.
Dieses "Altersvorsorge" wird meistens mit "Kinder sind unsere Zukunft" gleichgesetzt.
Tja, und dann liest, sieht und höhrt man, Kinder/Babys misshandelt,ausgesetzt, getötet, -und was weiß ich noch- ,durch überforderte Eltern. Manche setzten Kinder in die Welt und
kommen selbst nicht zurecht.

Früher da hatte es noch eine Bedeutung. Kinder mußten arbeiten um die Familie finanziell zu unterstützen. Wenn die Eltern dann nicht mehr in der Lage waren zu arbeiten. War ihre "Rente" die Kinder.
Die Rente wie wir sie heute kennen, war zwar eine gute Idee, es wurde aber zu lange daran festgehalten.
Das Übel ist der Mensch. Er steht sich meistens nicht nur selber im Weg, er ist ein sehr fehlerbehaftetes Lebewesen. Für mich ist irgendwie schizophren. Aber was soll man machen?

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31.12.2003, 20:28 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
@ jochen:

Damit sind zum Beispiel die Jobs im Supermarkt gemeint - Einkäufe in Papiertüten packen und zum Auto tragen, telefonisch angenommene Einkauforder zusammenstellen und ausliefern, ....

(snip)


Ich würde da nicht gleich so krass amerikanisiert argumentieren. Fangen wir bei dem an, was wir hier schon haben. Im Handel z. B. Kassiererinnen und Auffüllkräfte. Ferner Raumpflege (Putzfrauen/männer). Straßenreinigung, Botendienste, Mitarbeiter in Callcentren. Innbertriebliche Botendienste, z. B. in Ämtern, Krankenhäusern oder ähnlichen Kontrukten mit umfangreicher Verwaltung. Abfallbeseitigung, sprich Müllmann. Oder Facility Management; derzeit eine der Wachstumsbranchen im Land. Oder im Gesundheitswesen Krankenschwestern, Pfleger. Die Liste ist beliebig verlängerbar. Allesamt schlecht bezahlte Jobs. Auch da, wo die Summe im Monat vermeindlich höher liegt.

Teilweise allerdings auch Jobs, in denen zum Teil auffallend viele ausländische Arbeitnehmer zu finden sind. Woran das wohl liegen mag? Wenn ich das etwas bitter hinzufügen darf. Arbeit ist Arbeit, und Arbeit schändet nicht.

Wenn das ausgeschöpft ist kommen die Tütenfüller, Autoscheibenputzer, Einkaufslieferanten, In_Wirtschafen_Rosenverkäufer. Am Besten noch als "Ich-AG". Da würde der Gerhard sich freuen. *würg*

Obwohl ich ehrlich nicht weiß, wie Deutschlands Hausfrauen reagieren würden, wenn jemand am Kassenband ihren heiligen Einfkauf anzufassen wagt. Oder wie Deutschlands Autfahrer reagieren, wenn jemand ihr heiliges Blech an der Ampel berühren will. ;)

Das nur, um die Stimmung etwas auf zu hellen.

Einkaufslieferanten halte ich indes für recht sinnvoll. Zum Beispiel für ältere, gehbehinderte Menschen.

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31.12.2003, 21:17 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von ton:
Was ist mit denen die Ihre Kinder misshandelen,töten oder ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen?
Ja es gibt eine Sozialeeinrichtung, auf den Nahmen ich jetzt nicht komme. Doch die wird erst tätig, wenn es zu spät ist. Das müsste nicht sein, wenn Eltern wissen, wie man mit Kindern umzugehen
hat.


Du meinst die Jugendämter der Gemeinden. Auch die sind nur mit Menschen besetzt. Eingreifen können diese Institutionen nur, wenn sie glaubhafte Missstände erhalten. Dann werden meist zunächst gespräche Geführt, um die Situation abschätzen zu können. Das drastische Mittel der amtlichen Kindesentzuges kann nur die aller letzte Konsequenz sein. Es gilt der Grundsatz zum Wohle des Kindes. Im Zweifelsfall ist es für ein Kind immer noch besser, im elterlichen Haushalt bleiben zu können, als in ein Heim gesteckt und dabei vielleicht sogar von Geschwistern getrennt zu werden. Das ist immer eine Gradwanderung.

Wohl gemekrt. Ich spreche hier nicht von massiver Misshandlung. Ich spreche von den "ganz normalen" Alltagsproblemen.

Allerdings regen wir uns über Meldungen über Jungendämter, die Eltern ihre Kinder unberechtigter Weise wegnehmen, mindestens eben so auf, wie über Bericht von Fällen von massiver Kindesmisshandlung durch Familienangehörige.

Zitat:
Original von ton:
Bessere Eltern sind sie nicht. Es sind auch nur Menschen.
Hier wäre es angebracht werdenden Eltern einen Kursus "Wie behandele ich mein Kind, und was mache ich falsch" oder so anzuraten oder zur Pflicht zu machen.


Zeig mir, wie du mit deinen Kindern umgehst, und ich sage dir, wie du selbst aufgewachsen bist. Ob ein Mensch sensibel und einfühlsam oder mehr oder weniger Gefühlkalt wird, entscheidet sich bereits in den ersten sechs Lebenswochen. Wenn dem Säugling in dieser Zeit nicht genügend oder gar gar keine Aufmerksamkeit, Zuneigung und Zärtlichkeit entgegen gebracht wird, kann kein Kursus der Welt die emotionalen Schäden je wieder gut machen.

Oder anders. Wer als Kind Liebe und Güte nicht erfahren durfte, kann sie später niemandem geben. Das kann man auch nicht per Gesetz veordnen.


Zitat:
Original von ton:
Was sagt mir dieser Spot, garnichts. Auch wenn er eine Aussage hat.
Dieses "Altersvorsorge" wird meistens mit "Kinder sind unsere Zukunft" gleichgesetzt.


Dieser Spot soll nur der betreffend Versicherungsgesellschaft die Kassen füllen. Nicht weniger. Nicht mehr. Ich würde das nicht überbewerten. Bis auf Beneton vielleicht, hat kein Werbespot gesellschaftliche Botschaften im Hintergrund.

Zitat:
Original von ton:
Tja, und dann liest, sieht und höhrt man, Kinder/Babys misshandelt,ausgesetzt, getötet, -und was weiß ich noch- ,durch überforderte Eltern. Manche setzten Kinder in die Welt und
kommen selbst nicht zurecht.


Kindesmisshandlungen und Tötungen hat es immer gegeben. Das uns das jetzt so stark auffällt, liegt daran, das unsere heutige Medienwelt wesentlich vielschichtiger ist, als noch vor 5 Jahren. Die Vielzahl an TV-Sendern, Reginalprogrammen und das Internet führt dazu, dass von viel mehr solchen Fällen erfahren, als das früher der Fall war.

Das heißt nicht, dass die Zahl der Fälle insgesamt gestiegen ist. Das Thema wird nur viel stärker an die Öffentlichkeit gebracht. Was auch gut so ist.

Zitat:
Original von ton:
Früher da hatte es noch eine Bedeutung. Kinder mußten arbeiten um die Familie finanziell zu unterstützen. Wenn die Eltern dann nicht mehr in der Lage waren zu arbeiten. War ihre "Rente" die Kinder.


Behandele deine Kinder gut, denn sie suchen dein Altersheim aus. ;)

Entschuldige bitte, ich wollte nicht zynisch werden. Die Zeiten haben sich nun mal geändert. Wir können die Zeit nicht zurück drehen. Alle Nostalgie hilft nichts. Wir müssen das Beste aus dem machen, was wir heute haben.

Zitat:
Original von ton:
Die Rente wie wir sie heute kennen, war zwar eine gute Idee, es wurde aber zu lange daran festgehalten.
Das Übel ist der Mensch. Er steht sich meistens nicht nur selber im Weg, er ist ein sehr fehlerbehaftetes Lebewesen. Für mich ist irgendwie schizophren. Aber was soll man machen?


Ich gehe den Dingen gern auf den Grund und grabe so lange, bis ich glaube die Wurzel eines Problems gefunden zu haben. Dafür muss ich mich von dem Teil des Problems trennen, der mit persönlich betrifft. Denn sonst hindert mich die Scheuklappe Selbstschutz daran alles klar zu sehen.

Oh shit, das kling jetzt entschieden zu prosaisch. ;)

Was ich sagen will ist aber im Grunde nichts anders als das, was auch Solar schon so oft mehr oder weniger Wortreich zu sagen versuchte. Die Wurzel allen Übels ist der Mensch selbst. Wir haben uns eine Gesellschaft gebaut, in der jeder nur noch sich selbst der Nächste ist. Ellenbogengesellschaft. Materieller Besitz ist Alles. Hast du nichts, dann bist du nichts.

Werte wie gegenseitige Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Güte, und ja, auch Demut sind zur Bedeutungslosigkeit verkümmert. Schlimmer noch. Wer heute diese Eigenschaften offen an den Tag legt, wird von seinen Zeitgenossen müde belächelt; fast schon als Schwachsinnig angesehen. Gern auch ausgenutzt.

Wir sind wahrlich weit gekommen. Reich an Hab und Gut. Erbrämlich arm an dem, was einen Menschen eigentlich vom Tier unterscheidet. Selbst in einem Wolfsrudel herrschen teilweise humanere Zustände, als in so manchem Bereich menschlichen Miteinanders. Oder sollte ich besser Gegeneinander sagen?

Wirklich schlimm ist. Wir tun das längst nicht mehr unbewusst. Wir sind ganz bewußt und völlig absichtlich gesellschaftsfeindlich egoistisch. Der Eigennutz genießt die höchste Priorität. Zu erkennen auch daran, dass jeder sich bei jeder Gesetzesreform immer zuerst fragt: "Was bring mir das?" Und da schließe ich mich gar nicht aus.

Nur, werden Gesetzte für Einzelne gemacht?

Psychologen nennen es die emotionale Verarmung der Gesellschaft.

Wo das Individuum sich nicht mehr als Teil eines Ganzen, sondern als das Ganze selbst wahrnimmt, helfen auch keine allgemeingültigen Regelungen mehr. Denn es gibt keine Allgemeinheit, keine Gesellschaft mehr.

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01.01.2004, 19:49 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
@maja,solar

außer den jobs, die niemand braucht, sind die aber alle schon besetzt.

wo also hin mit den freiwerdenten arbeitskräften aus der industrie ?

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02.01.2004, 14:29 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von jochen22:
@maja,solar

außer den jobs, die niemand braucht, sind die aber alle schon besetzt.

wo also hin mit den freiwerdenten arbeitskräften aus der industrie ?


Berechtigte Frage. Dafür wird wohl fortlaufend der Kündigungsschutz immer weiter ausgehöhlt und das Ladenschlussgesetz Stück für Stück abgeschafft. Hm. Riesige Einkaufspaläste ohne Kündigungsschutz die 24 Stunden pro Tag an sieben Tagen die Woche geöffnet haben? Der Begriff Job-Rotation bekommt da eine ganz andere Bedeutung.... ;) ;(

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02.01.2004, 15:17 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
In der DDR hat es keine "Revolution" gegeben. Es waren nicht etwa die Montagsdemonstrationen, die hier zu politischen Veränderungen geführt haben - wer das glaubt, glaubt auch daran, das die westliche Friedensbewegung das Ende des Kalten Krieges herbeigeführt hat.

Darum geht es nicht. Es ging um Deine Behauptung, der Sozialismus hätte für die Arbeiter Gutes gebracht.
Egal, wie Du den Zusammenbruch begründen willst: Die angeblich glücklichen Arbeiter im Sozialismus sind auf die Straße gegangen, das ist Fakt. Und ich hoffe, jetzt kommen nicht wieder die üblichen Altlinken mit ihren Verschwörungstheorien, wie beim letzten Mal.
Zitat:
Dummerweise wird bei jeder Diskussion über das Prinzip "Kommunismus" immer Kuba, die DDR oder die Sovietunion als "gescheitertes Beispiel" an den Haaren herbeigezogen. Zwischen Sozialismus a la 20. Jahrhundert und Kommunismus klafft eine gewaltige Lücke.
Der Kommunismus als solcher ist graue Theorie, der Sozialismus als Vorstufe zum Kommunismus, da sind wir uns wohl einig, untauglich gewesen. Somit bleiben erstens die Frage "Wie soll dann die Vorstufe, die uns zum Kommunismus bringen kann, aussehen?" (Da der Kommunismus andere Menschen/Denkweisen, als die unseren tatsächlichen voraussetzt, bleibt ja offenbar nur ein riesiges Umerziehungslager) und zweitens "Kann der Kommunismus überhaupt halten, was er verspricht?"
Und das führt jetzt zu weit.
Zitat:
So wie sich in der Marktwirtschaft das Volk ebenfalls in Gewinner und Verlierer unterteilen läßt. Der "American Dream" (Tellerwäscher zum Millionär) ist doch nur die nette bunte Pille, die den Leuten untergejubelt wird.
Da gibt es einen guten Spruch zu: "Das sozialste System ist immer noch der Wohlstand". Anders gesagt, Umverteilungsstrategien helfen nicht, wenn das Problem darin liegt, daß das derzeitige marktwirtschaftliche System nicht die nötige Wirtschaftskraft aufbringen kann. Um dieses Problem zu lösen, müßten Politiker an's Werk, die die wirtschaftlichen Probleme wirklich verstehen und lösen können. Solange aber alle nur Umverteilung der letzten Reste versprechen und munter immer von denen gewählt werden, die hoffen, die nächsten Begünstigten zu sein, wird sich nichts ändern.
Zitat:
Die Diskussion hatten wir in einem früheren Megathread zur Genüge. Wie auch schon dort habe ich nicht von "Wegen dorthin", sondern vom Vergleich der Endstationen gesprochen.
Richtig, und genau wie dort bezweifle ich, daß das Endstadium tatsächlich besser wäre, als unser jetziges System, da alle Vorteile nur Verprechungen sind. Aber ist zu OT.
Zitat:
Schau' Dir die Bilanzen von Microsoft nochmal genau an. Linux interessiert die bilanziell einen feuchten {pieeeeeep}. Microsoft ist weit davon entfernt, "Konkurrenzfähigkeit" zu verlieren.
Zitat:
Genau das ist bereits mehrmals eingetreten.
Aha? Welches Monopol / Kartel ist denn in den letzten, sagen wir einmal, sechzig Jahren durch neu aufgetauchte Konkurrenz zusammengebrochen? Mir fällt gerade keines ein, weißt Du...
Du hast den Kern meiner Aussage nicht verstanden.
Zusammenbruch eines Kartells zum Selbstzweck ist kein Indikator für das Funktionieren der Marktwirtschaft.
Microsoft ist nicht Zusammengebrochen, weil sie ihre Konkurrenzfähigkeit bewiesen haben. Sie haben sich angepaßt. Wie zum Beispiel der Wechsel von proprietären Datenformaten zu XML. Der Anpassungsprozeß geht naturgemäß bei einem Konzern der Größenordnung von Microsoft sehr langsam und schleppend voran. Aber offenbar sind die vielen kleinen dynamischen Firmen trotzdem nicht in der Lage, Microsoft Paroli zu bieten. Das ist kein Fehler von Microsoft.
Zitat:
Öhm... welchem neuen Trend hat sich Microsoft nochmal angepaßt? Muß mir entgangen sein.
Das Erkennen der Bedeutung des Internets, das ursprünglich von Microsoft komplett ignoriert wurde?
Das Mitliefern eines Browsers zum Betriebssystem, das trotz allen Kartellgeschwätz heute jedes Betriebssystem macht?
Das Aufkaufen kleinerer Firmen und Integrieren ihrer Technologie, wenn man eine Innovation vermutet, ganz im Allgemeinen?
Das Mitliefern einer Firewall zum Betriebssystem?
Anpassung heißt ja nicht der erste zu sein, sondern überhaupt noch auf Trends einschwenken zu können.
Zitat:
Aber das ist es ja gerade. Microsoft hat mitnichten ein Produkt am Markt, das sich nicht erheblich verbessern ließe.
Doch die hohe Akzeptanz aus Verbrauchersicht erzeugt doch erst die enormen Einstiegshürden, mit denen Microsoft auf Jahrzehnte hinaus dafür sorgen kann (und wird), das keine ernstzunehmende Konkurrenz erwächst!

Das Überwinden dieser Einstiegshürden geschieht eben mit dem Qualitätsgefälle zwischen dem monopolistischen Produkt und der Konkurrenz. Daß diese Konkurrenz gar nicht wesentlich besser ist, macht die Hürde natürlich unüberwindlich. Na und? Dann ist es ja auch prinzipiell egal, wie hoch diese Hürde ist.
Zitat:
Linux ist angetreten, Windows vom Monopol zu schubsen? Komisch. Webseiten sind immer noch für MSIE optimiert, das Standard-Dateiformat für Textverarbeitungen ist immer noch "Word", "Excel" ist immer noch äquivalent zu "Textverarbeitung", und eine Linux-Distribution ohne Start-Button unten links kann keine Sau bedienen.
Erstens ist Linux gar nicht angetreten, um Windows zu besiegen, sondern das Ergebnis eines experimentellen Kernels, der von L.Torwalds auf 386 portiert wurde und einer riesigen Latte von GNU-Software, die nie für ein spezielles Betriebssystem konzipiert wurde. Und es hat Bewegung in den Markt gebracht, das heißt nicht, das es zwangsläufig zu realen Geldeinbußen bei Microsoft führen muß, Geld ist nicht alles.

Und ja, das Standformat ist Word/Excel, und das ist in Zukunft XML, ohne das es von Otto Normalverbraucher gefordert wurde. Es bewegt sich eben trotzdem noch etwas, aber wenn man das Funktionieren der Marktwirtschaft an der bloßen Existenz von Microsoft festmacht und meint, das Anzeichen für das Funktionieren derselben wäre, daß Microsoft Verluste machen oder zusammenbrechen müsse, dann sieht es natürlich so aus, als ob sie nicht funktioniert.

mfg
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02.01.2004, 15:38 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Maja:
Off-Topic-Alarm!

Rein hypothetische Zwischenfragen: Wäre Linux ohne Microsoft je so weit gekommen? Würde es Linux überhaupt (noch) geben? Ist es nicht der Kampf gegen das "Böse", der Linux vorantreibt?

Zugegeben, etwas übertrieben. So übertrieben, wie die Computerwelt; die von Extremen jeglicher Art lebt. Denn, machen wir uns doch nichts vor. Im Grunde seines Herzens träumt jeder Unternehmer davon Monopolist zu sein. Und dann ist da jemand, der hats (fast) geschafft. Unverschämtheit! ;)

Die Computerbranche ist doch letztendlich ein Abbild der menschlichen Gesellschaft und deshalb ist es imho gar nicht so off-topic.

Linux als heiliger Kreuzzug gegen Microsoft, das mag durchaus eine Motivation sein. Dennoch glaube ich, daß Firmen wie IBM wesentlich pragmatischer an die Sache herangehen.

Derzeit kämpfen zwei völlig gegensätzliche Geschäftsmodelle gegeneinander, das der kooperativen Entwickler, bei denen viele Firmen als selbstständige Einheiten agieren, die zur open-source Software mehr oder weniger beisteuern und dabei wieder Nutznießer der Gesamtentwicklung sind (wer hat schon die Resourcen, ein Betriebssystem o. Webserver allein zu entwicklen) und das des Megakonzerns, der alles selbst entwickelt, unter Verschluß hält und ggf andere aufkauft, um Technologien zu erhalten.
Ob eines und welches dabei gewinnen wird, steht noch nicht fest, spielt für das Funktionieren der Marktwirtschaft keine große Rolle. Außerdem halten auch die open-source-Player diverse Software closed, und wenn das offene Modell gewinnen sollte, würde vermutlich nicht Microsoft eingehen, sondern sie würden eher nur einschwenken und sich ebenfalls teilweise an offenen Entwicklungen beteiligen, ohne alles andere mit einem Mal aufzugeben.

mfg

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02.01.2004, 15:58 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Maja:
Wie darf ich das denn jetzt verstehen? Ein hoch auf die gefallenen Soldaten?? Lasst und ihre Rente verprassen??

Wovon redest Du?
Nach dem Krieg wurde das heutige System erfunden: die Renten, die zu diesem Zeitpunkt vom Staat hätten aufgebracht werden müssen, zahlen die zum gleichen Zeitpunkt arbeitenden Menschen.
Damit verschuldet sich der Staat erstmal nicht und die alten Säcke, die das System erfunden haben, haben eine sichere Rente, weil die Zeitbombe erst nach ihnen platzt.

Die Zeitbombe heißt nicht demographischer Trend, das ist in der Tat Blödsinn, denn die Zukunft kann niemand vorhersagen. Sie heißt demographische Schwankungen, die kann eigentlich niemand abstreiten. Gehen die Schwankungen in die eine Richtung, wird mehr eingezahlt und das Geld nach Modell (a) in zu hohe Renten inverstiert oder nach Modell (b) auf Nimmerwiedersehen im Staatshaushalt verschwinden. Beides verlustbehaftet. Schwankt die Bevölkerungsverteilung dann irgendwann zurück, werden nach Modell (a) die Rentner auf die Barrikaden gehen, weil ihre Renten nicht im gewohnten Maß weiter steigen und nach Modell (b) der Staat seinen Bankrott erklären, weil er die in den Staatshaushalt geflossenen Überschüsse nicht zurückzahlen kann/will.
Zitat:
Und wovon? Buchhaltärische Summen sind noch lange nicht real existent. Es ist eben doch nicht "ganz einfach".
Hätte der Staat seine Einnahmen damals korrekt als Schulden ausgewiesen, hätte er jetzt nicht das Problem, keine Neuverschuldung aufnehmen zu dürfen. Buchhalterische Summen sind manchmal sehr entscheident.
Zitat:
Ich könnte jetzt auch eine ganz einfache Methode nennen, die Kassen aktuell stark zu entlasten. Aber das wäre polemisch und wenig sozial. Also lasse ich es ganz einfach.
Ich vermute Du spielst auf eine Variante an, bei der es im Endeffekt darum geht, sich um die Schulden zu drücken. Ich rede davon, daß der Staat seine Schulden zahlen muß.

Zitat:
Du bist clever. Es geht um unsere Rente. Wer, bitte, soll es sonst bezahlen, außer uns? Der Staat? Wer ist denn "der Staat"?

Ja, ja. Ist alles ganz einfach. Merkt man an deiner Egal-Mentalität, die du jetzt an den Tag legst.

Es ist nicht egal. Wir müssen die Gelder aufbringen. Da gibt es sonst niemanden, der das für uns tun könnte. Es kommt darauf an, zu einem System zu finden, das die Sache wieder langfristig finanzierbar macht. Das würde sehr wohl etwas ändern. Banalrethorik hilft und da sicher nicht weiter.

Ich verstehe Dich nicht. Ich dachte, Du hättest begriffen, daß langfristig nur eine sinnvolles Rentensystem im Sinne einer echten Versicherung funktioniert und nur vom Übergang zu diesem System gesprochen.
Jedenfalls kam Deine Argumentation zur Bürgerversicherung als Übergangslösung so rüber. Deshalb habe ich mich auch nur darauf bezogen: Umstieg auf ein echtes Rentensystem als einzig gangbare Lösung, aber statt einer Bürgerversicherung als Wählerverarsche sollte dieser Schritt konsequent durchgeführt werden, und die Kosten für die Weiterzahlung der aktuellen Renten nach dem alten System auch als das ausgewiesen werden, was sie sind: Schulden, die der Staat bereits seit einigen Jahrzehnten mit sich herumträgt.

mfg
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02.01.2004, 18:41 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Holger:
Die Computerbranche ist doch letztendlich ein Abbild der menschlichen Gesellschaft


Selten so einen Unsinn gelesen.

Zitat:
Original von Holger:
Ob eines und welches dabei gewinnen wird, steht noch nicht fest, spielt für das Funktionieren der Marktwirtschaft keine große Rolle.


Der Kunde entscheidet wer "gewinnt". Das IST Marktwirtschaft. Was dabei leider keine große Rolle spielt, ist die objektive Qualität eines Produktes, was den privaten Endverbraucher betrifft.

Zitat:
Original von Holger:
Außerdem halten auch die open-source-Player diverse Software closed, und wenn das offene Modell gewinnen sollte, würde vermutlich nicht Microsoft eingehen, sondern sie würden eher nur einschwenken und sich ebenfalls teilweise an offenen Entwicklungen beteiligen, ohne alles andere mit einem Mal aufzugeben.


Mumpiz. Mit offenen Entwicklungen kann man kein Imperium auf bauen, geschweige denn halten. Und was Open-Source betrifft. Linux im Sinne von kommerzieller Distribution hat nur sehr wenig mit Open-Source zu tun.

Linux als Standard? Mit x verschiedenen Distris mit eigenen Kernels die ihre eigenen Treiber brauchen (die teils sogar erst noch kompiliert werden müssen), verschiedene Oberflächen einsetzen? Ein enormer zusätzlicher logistischer Aufwand für Admins. Ob das sich für Behörden und Firmen auf dauer vernünftig rechnet?

Zitat:
Original von Holger:
Nach dem Krieg wurde das heutige System erfunden:


Falsch. Dieses Rentensysem wurde viel früher "erfunden".

Zitat:
Original von Holger:
die Renten, die zu diesem Zeitpunkt vom Staat hätten aufgebracht werden müssen,


Auch falsch. In diesem System hat der Staat - im Sinne von Regierung - nichts aufzubringen.

Zitat:
Original von Holger:
zahlen die zum gleichen Zeitpunkt arbeitenden Menschen.


Das ist das Grundprinzip dieses Systems. Die arbeitende Bevölkerung zahlt aktuell für die vorhandenen Rentenbezieher. Das ist keine Kapitalversicherung. Man erwirbt mit seinen Beiträgen Anwardschaften. Da wird nichts angespart.

Zitat:
Original von Holger:
Damit verschuldet sich der Staat erstmal nicht und die alten Säcke, die das System erfunden haben, haben eine sichere Rente, weil die Zeitbombe erst nach ihnen platzt.


Die "alten Säcke" waren in dem System nie Beitragszahler und haben nie Zahlungen aus dem System erhalten.

Du scheinst nicht zu wissen, wovon du hier redest.

Zitat:
Original von Holger:
Gehen die Schwankungen in die eine Richtung, wird mehr eingezahlt und das Geld nach Modell (a) in zu hohe Renten inverstiert


Unsinn. Die Hohe einer Altersrente aus der gRV richtet sich einzig und allein nach der höhe der eingezahlten Beiträge und der Versicherungsdauer. Wer mehr und länger eingezahlt hat, bekommt am Ende mehr raus. So die vereinfachte Formel. Das hat zunächst nichts damit zu tun, wie viel in der Rentenkasse ist.

Zitat:
Original von Holger:
oder nach Modell (b) auf Nimmerwiedersehen im Staatshaushalt verschwinden.


Wieder Unsinn. Aus den Rentenkassen (LVA/BFA) fließt kein Geld in den Etat. Rentenbeiträge sind keine Steuern. Umgekehrt werden die Rentenkassen jedoch durch staatliche Zahlungen unterstützt.

Zitat:
Original von Holger:
Hätte der Staat seine Einnahmen damals korrekt als Schulden ausgewiesen, hätte er jetzt nicht das Problem, keine Neuverschuldung aufnehmen zu dürfen. Buchhalterische Summen sind manchmal sehr entscheident.


:lach:

Zitat:
Original von Holger:
Ich vermute Du spielst auf eine Variante an, bei der es im Endeffekt darum geht, sich um die Schulden zu drücken. Ich rede davon, daß der Staat seine Schulden zahlen muß.


Falsch vermutet. Ich geb dir mal ein Stichwort: Versicherungsfremde Leistungen. Im Übrigen reden wir hier von der Rente, nicht von der Staatsverschuldung.

Zitat:
Original von Holger:
Umstieg auf ein echtes Rentensystem als einzig gangbare Lösung, aber statt einer Bürgerversicherung als Wählerverarsche sollte dieser Schritt konsequent durchgeführt werden, und die Kosten für die Weiterzahlung der aktuellen Renten nach dem alten System auch als das ausgewiesen werden, was sie sind: Schulden, die der Staat bereits seit einigen Jahrzehnten mit sich herumträgt.


Bevor du hier rumtönst, solltest du dich zunächst mal eingehend mit dem aktuellen System und den Zusammenhängen dabei beschäftigen. Du scheints nicht mal das richtig zu kennen.

Nur weil man was nicht versteht, ist es noch lange keine Verarsche.


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 02.01.2004 editiert. ]

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02.01.2004, 23:12 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Holger:
Zitat:
Öhm... welchem neuen Trend hat sich Microsoft nochmal angepaßt? Muß mir entgangen sein.
Das Mitliefern eines Browsers zum Betriebssystem, das trotz allen Kartellgeschwätz heute jedes Betriebssystem macht?
Aber nur Microsoft hatte den Browser als essentiellen Bestandteil des Betriebssystems angepriesen, ohne den das Betriebssystem nicht lauffähig sei. Alle anderen behandeln ihn als das, was er ist: eine zusätzliche, externe Beigabe.

Zitat:
Das Aufkaufen kleinerer Firmen und Integrieren ihrer Technologie, wenn man eine Innovation vermutet, ganz im Allgemeinen?
... weshalb Microsoft auch schon oft genug verklagt wurde/wird?

Zitat:
Anpassung heißt ja nicht der erste zu sein, sondern überhaupt noch auf Trends einschwenken zu können.
Und daß sie dabei, wie du selbst sagst, recht träge sind, kommt dem Anwender eigentlich auch entgegen: Von Natur aus ist der Mensch träge und stellt sich ungern auf Neues ein. Bei Microsoft kann man sich also darauf verlassen, daß das, was sie jetzt zusammengekocht haben, noch in Jahren der favorisierte Einheitsbrei sein wird.
Andererseits kann man davon ausgehen, daß wenn selbst Microsoft sich etwas neuem angehängt hat, es wirklich Zeit wird sich mal darum zu bemühen, was sich hinter diesem "Neuen" denn versteckt.

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02.01.2004, 23:41 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Zitat:
Original von Holger:
Die Computerbranche ist doch letztendlich ein Abbild der menschlichen Gesellschaft

Selten so einen Unsinn gelesen.
1. In der Computerbranche sind Menschen tätig
2. Diese Menschen verhalten sich in dieser Branche zueinander genauso, wie in jedem anderen Lebensbereich auch.
=> Die resultierenden Strukturen sind sowohl ein Teil der Gesellschaft, als auch ein kleines Abbild derselben. Dies nennt man fraktale Strukturen.
Zitat:
Zitat:
Original von Holger:
Ob eines und welches dabei gewinnen wird, steht noch nicht fest, spielt für das Funktionieren der Marktwirtschaft keine große Rolle.

Der Kunde entscheidet wer "gewinnt". Das IST Marktwirtschaft. Was dabei leider keine große Rolle spielt, ist die objektive Qualität eines Produktes, was den privaten Endverbraucher betrifft.
So sag ich doch: egal, welches System gewinnt, die Marktwirtschaft funktioniert. Aber einige wollen das nicht wahrhaben, wenn es nicht ihr Lieblingssystem ist, das gewinnt.

Zitat:
Mumpiz. Mit offenen Entwicklungen kann man kein Imperium auf bauen, geschweige denn halten. Und was Open-Source betrifft. Linux im Sinne von kommerzieller Distribution hat nur sehr wenig mit Open-Source zu tun.
Wen interessiert das?
Es ist nicht Sinn der Marktwirtschaft, Imperien aufzubauen, genausowenig, wie es ihr Sinn ist, Imperien zu verhindern. Im aktuellen Zustand können Firmen je nach Wunsch mit oder ohne Microsoft Geld verdienen, mit offener Software oder ohne. DAS ist Marktwirtschaft, DAS ist Freiheit.
Und wie kommst Du auf Distributionen? Heute kann ein Internet-Provider einen Server mit Betriebssystem, Webserver, Datenbank, etc. aufsetzen, ohne für die Software bezahlen zu müssen. Daß er nicht umhin kommt, Administratoren zu bezahlen, die ihrerseits (evtl.) geschaffenes know-how in die Software zurückfließen lassen, ist ein zu Microsoft's System grundverschiedenes Prinzip, das derzeit auch funktioniert.
Zitat:
Linux als Standard? Mit x verschiedenen Distris mit eigenen Kernels die ihre eigenen Treiber brauchen (die teils sogar erst noch kompiliert werden müssen), verschiedene Oberflächen einsetzen? Ein enormer zusätzlicher logistischer Aufwand für Admins. Ob das sich für Behörden und Firmen auf dauer vernünftig rechnet?
Was hat der Zustand von Linux mit dem Funktionieren der Marktwirtschaft zu tun?
Fakt ist, daß die Wahlmöglichkeit besteht. Fakt ist auch, daß es jedem frei steht, sein eigenes System zu basteln, wenn er es will.
Zitat:
Das ist das Grundprinzip dieses Systems. Die arbeitende Bevölkerung zahlt aktuell für die vorhandenen Rentenbezieher. Das ist keine Kapitalversicherung. Man erwirbt mit seinen Beiträgen Anwardschaften. Da wird nichts angespart.
Das ist nicht das Grundprinzip der Rente, das ist das Grundprinzip unseres Systems.
Zitat:
Die "alten Säcke" waren in dem System nie Beitragszahler und haben nie Zahlungen aus dem System erhalten.

Du scheinst nicht zu wissen, wovon du hier redest.

Wenn Du mir erzählen willst, die verantwortliche Politiker hätten keine Rente vom Staat bezogen...
Was für Märchen kommen als nächstes?

Zitat:
Unsinn. Die Hohe einer Altersrente aus der gRV richtet sich einzig und allein nach der höhe der eingezahlten Beiträge und der Versicherungsdauer. Wer mehr und länger eingezahlt hat, bekommt am Ende mehr raus. So die vereinfachte Formel. Das hat zunächst nichts damit zu tun, wie viel in der Rentenkasse ist.

...

Wieder Unsinn. Aus den Rentenkassen (LVA/BFA) fließt kein Geld in den Etat. Rentenbeiträge sind keine Steuern. Umgekehrt werden die Rentenkassen jedoch durch staatliche Zahlungen unterstützt.

Maja, früher warst Du doch ein ernstzunehmender Gesprächspartner, was ist mit Dir los?
Nachfolgen der Silvesterparty?
Willst Du mir erzählen, daß der Staat nicht jeden Arbeitnehmer zwingt, am aktuelle Rentensystem teilzunehmen?
Willst Du mir erzählen, das von den geburtenstarken Jahren eingezahlte Geld wäre noch da und könne jetzt in Anspruch genommen werden?
Willst Du mir erzählen, die Renten wären zum Einzahlungszeitpunkt für den Einzahler vertraglich fixiert worden, anstatt für die jeweils aktuellen Empfänger kontinuierlich über die Jahre erhöht?
Willst Du mir erzählen, daß es irgendeine Rolle spielt, wo das Geld versickert ist, in den Rentenkassen, im Staatshaushalt, in einer großen Grube in Bonn?
Willst Du mir erzählen, daß es einen Unterschied macht, ob Geld aus den Rentenkassen in den Staatshaushalt fließt oder ob der Staat seine Zuschüsse reduzieren kann, daß also nicht der Staat der Nutznießer von höheren Einzahlungen war und jetzt bei weniger Einzahlungen seiner Verpflichtung nicht nachkommen will?
Willst Du mir also erzählen, daß die Bilanz der gesetzlichen Rentenkassen und der Staatshaushalt nicht letztendlich direkt verbunden sind? Woher käme denn dann das Geld, wenn diese zwei unabhängigen Dinge plötzlich auseinander gehen?
Zitat:
Bevor du hier rumtönst, solltest du dich zunächst mal eingehend mit dem aktuellen System und den Zusammenhängen dabei beschäftigen. Du scheints nicht mal das richtig zu kennen.

Nur weil man was nicht versteht, ist es noch lange keine Verarsche.

Maja, alles was vom ursprünglichen Prinzip der Altersversorge abweicht, ist keine echte Rentenversicherung. Wenn die Einzahlungen der Mitglieder auch tatsächlich genau denselben Mitgliedern wieder zugute kommen würden, würde es auch keine Probleme geben.
Und das die nachträgliche Umstellung auf ein echtes System Geld kostet, steht außer Frage. Diese Kosten in eine "Bürgerversicherung" zu verpacken, ist Verarsche, denn warum sonst bezahlt man es nicht über Steuererhöhungen? Hier wie dort werden alle zur Kasse gebeten.
Und komm mir nicht wieder mit Rentenkassen-sind-nicht-der-Staat-Blödsinn. Wenn der Staat mich zwingen will, in ein System zu bezahlen, an das ich nicht glaube, dann sind für mich dieses System und der Staat dasselbe.

mfg
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[ Dieser Beitrag wurde von Holger am 02.01.2004 editiert. ]

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02.01.2004, 23:52 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von DrNOP:
Zitat:
Das Aufkaufen kleinerer Firmen und Integrieren ihrer Technologie, wenn man eine Innovation vermutet, ganz im Allgemeinen?
... weshalb Microsoft auch schon oft genug verklagt wurde/wird?
Microsoft wurde nie für das Aufkaufen von Firmen oder Technologie verklagt. Aufkaufen ist ihr gutes Recht und geht meistens auch damit einher, daß die Erfinder einer Technologie sich eben auch dafür entscheiden, sich mit dem innovativen Teil der Entwicklung zu begnügen und die Serienreife sowie das harte Tagesgeschäft den Profis zu überlassen, sprich sich bewußt aufkaufen zu lassen. Ich würde das auch tun, wenn ich dann für die nächsten Jahre, wenn nicht sogar für den Rest meines Lebens ausgesorgt hätte. Von der Innovation alleine kann man nämlich noch nicht leben.
Zitat:
Andererseits kann man davon ausgehen, daß wenn selbst Microsoft sich etwas neuem angehängt hat, es wirklich Zeit wird sich mal darum zu bemühen, was sich hinter diesem "Neuen" denn versteckt.
...und mit diesen besinnlichen Worten laßt uns ins Wochenende gehen...
:smokin:

mfg
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03.01.2004, 00:00 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Ich würde da nicht gleich so krass amerikanisiert argumentieren. Fangen wir bei dem an, was wir hier schon haben. Im Handel z. B. Kassiererinnen und Auffüllkräfte. Ferner Raumpflege (Putzfrauen/männer). Straßenreinigung, Botendienste, Mitarbeiter in Callcentren. Innbertriebliche Botendienste, z. B. in Ämtern, Krankenhäusern oder ähnlichen Kontrukten mit umfangreicher Verwaltung. Abfallbeseitigung, sprich Müllmann. Oder Facility Management; derzeit eine der Wachstumsbranchen im Land. Oder im Gesundheitswesen Krankenschwestern, Pfleger. Die Liste ist beliebig verlängerbar. Allesamt schlecht bezahlte Jobs. Auch da, wo die Summe im Monat vermeindlich höher liegt.

Wo Du gerade das Thema "Wissen worüber man schreibt" auf den Tisch gebracht hast: Weißt Du, was Facility Management ist?
Offensichtlich nicht, ansonsten würdest Du nicht einen Hochschulberuf als Billiglohnjob aufzählen. Oder eben diese Wachstumbranche als Lieferant für Arbeitsplätze, die genau deshalb im Wachstum ist, weil sie Kosten und Arbeitskräfte einsparen kann.

mfg
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03.01.2004, 01:02 Uhr

Maja
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@ Holger

Facility Management: Nur weil ein Firmenleiter studiert hat, sind noch nach lange nicht alle Mitarbeiter in seiner Firma Akademiker.

Ansonsten ist es sehr ermüdend mit dir zu diskutieren. Du wirst nicht müde zu erwähnenen das manche manches nicht wahr haben wollen. Dabei bist du der jenige hier, welcher nicht wahr haben will, dass andere anders denken als du; halt eine andere Meinung vertreten.

Wobei das nichts darüber aussagt, wer da wohl Recht hat oder nicht. Eine Frage auf die es IMO ohnehin keine Antwort gibt.

Es liegt mir jedoch fern, alles bis ins kleinste Fizelchen zu zerreden. Obendrein ziehst du diverse Argumente an den Haaren herbei. Um Recht zu haben wirst du am Ende sogar persönlich und stellst den Geisteszustand deines Gegenübers in Frage. Da könntest du auch mit dem Fuß aufstampfen und rufen, "ich habe Recht". Nur ist das keine Diskussion mehr.

Kurz um. Ich habe zu dem Thema alles gesagt, was ich dazu zu sagen hatte oder glaubte sagen zu müssen. Das war ein Meinungsaustausch. Was nicht heißt, dass der Eine die Meinung des Anderen annehmen muss. Wir müssen auch keinen Kompromiss schließen. Das hier sind keine Verhandlungen.

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04.01.2004, 13:43 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von Holger:
Es ging um Deine Behauptung, der Sozialismus hätte für die Arbeiter Gutes gebracht.


Holger, bitte. Was ich gesagt habe, und zwar wörtlich, war:

Zitat:
...im Gegensatz zur Ausbeutung des Menschen im monopolisierten Kapitalismus hätte der Kommunismus wenigstens für die Arbeiter was Gutes.

Somit ist Dein Bezug zur DDR vollkommen hinfällig, da - wie wir uns ja einig sind - die DDR ein sozialistisches System war, das "als Vorstufe zum Kommunismus untauglich" ist.

Eine gewisse Präzision erwarte ich von meinem Gesprächspartner schon, sonst hat eine Diskussion keinen Sinn.

Zitat:
Da gibt es einen guten Spruch zu: "Das sozialste System ist immer noch der Wohlstand". Anders gesagt, Umverteilungsstrategien helfen nicht, wenn das Problem darin liegt, daß das derzeitige marktwirtschaftliche System nicht die nötige Wirtschaftskraft aufbringen kann.

Unser marktwirtschaftliches System funktioniert nur aufgrund der rigiden Abgrenzung gegenüber wirtschaftlich schwacher Märkte (Billiglohnländer, Agrargesellschaften), und ist mithin nicht stabil. Der Wohlstand, von dem Du sprichst, müßte global erreicht werden - ein lokaler Wohlstand ist ungerecht, und auf Dauer nur mit Gewalt erhaltbar.

Im Kleinen wird der Wohlstand ebenso lokal erhalten, und zwar in den wohlhabenden Gesellschaftsschichten. Das funktioniert ebenso nur durch die Abgrenzung, und so lange es den unteren Schichten selbst so gut geht, daß man den Wohlhabenden ihren Wohlstand nicht neidet. Wie lange das "im Westen" noch gut geht, da darf man gespannt sein.

Aber hier rutschen wir wieder in den besagten alten Thread hinein. Dem dort gesagten kann und möchte ich eigentlich nichts hinzufügen.

Zitat:
Um dieses Problem zu lösen, müßten Politiker an's Werk, die die wirtschaftlichen Probleme wirklich verstehen und lösen können.

Das "Problem" ist, das es >90% der Weltbevölkerung ziemlich scheiße geht, und solange sich das nicht ändert, kann ein "Wohlstand a la Europa" nicht stabil erhalten werden.

Vor diesem Hintergrund finde ich das ganze Gejammer, uns würde es von Jahr zu Jahr schlechter gehen, einfach nur zum K*****.

Themenwechsel.

Zitat:
Zitat:
Schau' Dir die Bilanzen von Microsoft nochmal genau an. Linux interessiert die bilanziell einen feuchten {pieeeeeep}. Microsoft ist weit davon entfernt, "Konkurrenzfähigkeit" zu verlieren.
Zitat:
Genau das ist bereits mehrmals eingetreten.
Aha? Welches Monopol / Kartel ist denn in den letzten, sagen wir einmal, sechzig Jahren durch neu aufgetauchte Konkurrenz zusammengebrochen? Mir fällt gerade keines ein, weißt Du...
Du hast den Kern meiner Aussage nicht verstanden.
Zusammenbruch eines Kartells zum Selbstzweck ist kein Indikator für das Funktionieren der Marktwirtschaft.


Du hast behauptet, genau das - das ein Monopol / Kartell die Konkurrenzfähigkeit verloren und daraufhin zusammengebrochen wäre - wäre "bereits mehrmals eingetreten". Ich habe Dich aufgefordert, ein Beispiel zu nennen.

Der Kern meiner Aussage ist, das - ist ein Monopol / Kartell erst einmal erfolgreich eingerichtet - die Zerschlagung des Monopols / Kartells allein durch Marktdynamik beinahe unmöglich ist. Die einzigen Kartellzerschlagungen, von denen ich weiß, waren nicht marktgesteuert, sondern gerichtlich.

Zitat:
Microsoft ist nicht Zusammengebrochen, weil sie ihre Konkurrenzfähigkeit bewiesen haben. Sie haben sich angepaßt.

Beispiele?

Oh, ja, sicher, XML. Mal sehen:

Zitat:
There is a separate patent license available to parties interested in implementing software programs that can read and write files that conform to the Specification. This patent license is available at this location: http://www.microsoft.com/mscorp/ip/format/xmlpatentlicense.asp.

Dann schauen wir doch mal:

Zitat:
Except as provided below, Microsoft hereby grants you a royalty-free license under Microsoft's Necessary Claims to make, use, sell, offer to sell, import, and otherwise distribute Licensed Implementations solely for the purpose of reading and writing files that comply with the Microsoft specifications for the Office Schemas. A "Licensed Implementation" means only those specific portions of a software product that read and writes files that are fully compliant with the specifications for the Office Schemas.

Das heißt, Deine Software darf die MS Office XML-Schemas nur nutzen, wenn es vollständig kompatibel mit diesen Schemas ist. Was Microsoft natürlich die Möglichkeit offen hält, ihre eigenen Produkte etwas anders zu implementieren, so daß eine zu den Schemas kompatible Anwendung nicht alle Formatierungsdetails enthalten kann...

Zitat:
Microsoft reserves the right to terminate this license grant if you sue Microsoft or any of Microsoft's affiliates for patent infringement over claims relating to reading or writing of files that comply with the Office Schemas.

...und beschweren darf man sich auch nicht, sonst darf man gar nichts mehr.

Davon ab steht es Microsoft immer noch frei, mit jeder Office-Version inkompatible Neuentwicklungen zu veröffentlichen, auf das die Konkurrenz erst einmal wieder hinterherlaufen und die Import-/Exportfilter anpassen darf.

Eine faire Lösung wäre gewesen, die Schemas einem Standard-Kommittee vorzulegen, festzuschreiben, und sich allseitig daran zu halten. So hat Microsoft immer noch alle Zügel in der Hand.

Anderes Schlachtfeld (XML statt .doc), gleiches Spiel.

Zitat:
Der Anpassungsprozeß geht naturgemäß bei einem Konzern der Größenordnung von Microsoft sehr langsam und schleppend voran. Aber offenbar sind die vielen kleinen dynamischen Firmen trotzdem nicht in der Lage, Microsoft Paroli zu bieten. Das ist kein Fehler von Microsoft.

Microsoft hat ein gewaltiges Patent-Portfolio, und eine gewaltige Rechtsabteilung. Wer ein Windows- oder Office-Konkurrenzprodukt entwickeln will, wird zwangsläufig früher oder später eines dieser Patente verletzen, und dann vor der Wahl stehen, entweder eine hohe Strafe plus Lizenzgebühren zu bezahlen, oder einen Vergleich einzugehen - der i.d.R. dazu führt, das Neuentwicklungen kostenlos an Microsoft lizensiert werden müssen.

Microsoft Windows ruht auf einer Treiberbibliothek, die so nah an "allumfassend" ist, wie man es sich nur denken kann. Jedes Konkurenz-OS muß sich am Grad seiner Hardwareunterstützung messen lassen. Das einzige OS mit vergleichbarer Treiberbasis ist Linux - was netterweise aufgrund der Treiberstruktur bedeutet, daß Du einen monolithischen POSIX-Kernel unter GPL entwickeln mußt, um Linux-Treiber benutzen zu dürfen.

Plattformunabhängige Treibermodelle wie z.B. UDI werden von den Linux-Halbgöttern aktiv bekämpft, weil man für GNU/Linux ebenso eine Monopolstellung beansprucht wie Microsoft für Windows. Zusammenarbeit unerwünscht.

Microsoft-Dateiformate und UI-Standards werden inzwischen als Standard vorausgesetzt; selbst Linux-Distros laufen dem hinterher (Start-Button, "My Computer" etc.). Gleichzeitig setzt die Entwicklergemeinde GPL und POSIX voraus, alles andere wird mit eisiger Verachtung abgestraft.

Fazit: Microsoft geht's gut, und wenn Linux irgendetwas erreicht hat, dann, daß das so bleiben wird.

[@uote]
Zitat:
Öhm... welchem neuen Trend hat sich Microsoft nochmal angepaßt? Muß mir entgangen sein.
Das Erkennen der Bedeutung des Internets, das ursprünglich von Microsoft komplett ignoriert wurde?
[/quote]

Oh. Du meinst, daß Microsoft die vorhandene, technisch überlegene Konkurrenz im Markt um die Desktopanwendung des letzten Jahrzehnts gerichtlich nachgewiesenerweise durch die Nutzung des OS-Quasimonopols ausgehebelt und ausgehungert hat, ist eine "Trendanpassung"?

Zitat:
Das Mitliefern eines Browsers zum Betriebssystem, das trotz allen Kartellgeschwätz heute jedes Betriebssystem macht?

Weil sich jedes Betriebssystem an Microsoft angepaßt hat. Heute kannst Du für die aufwendige Erstellung und Pflege eines Webbrowsers kein Geld mehr verlangen. Diese zentrale Anwendung eines Desktop-OS mußt Du heute querfinanzieren, oder Dein OS hat schlichtweg keine Chance.

Wenn Opera, Netscape etc. für ihre Produkte einen angemessenen Preis verlangen könnten, glaubst Du nicht, die Browserlandschaft sähe ein bißchen anders aus? Glaubst Du nicht, die Einhaltung von Webstandards wäre etwas wichtiger als "optimized for MSIE 6"? Glaubst Du nicht, im W3C hätte Microsoft etwas mehr Rücksicht auf Mitbewerber zu nehmen?

Ein verdammt kluger Zug von Microsoft - wie alles darauf abgezielt, es der Konkurrenz so schwer wie möglich zu machen; und wie alles nur deshalb möglich, weil Microsoft als Quasi-Monopolist es sich leisten kann (im Gegensatz zur Konkurrenz).

Zitat:
Das Mitliefern einer Firewall zum Betriebssystem?

Siehe oben.

Zitat:
Anpassung heißt ja nicht der erste zu sein, sondern überhaupt noch auf Trends einschwenken zu können.

Ja. Dummerweise kommt keine Konkurrenz jemals so weit, Microsoft z.B. im Bereich User Interface unter Druck setzen zu können, weil man schon lange vorher im Sumpf Hardwareunterstützung, Web Browser, Firewall, Office, Fileformate, Vorinstallation durch Vertriebshändler, etc. etc. stecken bleibt, durch Patentverfahren in die Pleite oder den Ausverkauf getrieben wird.

Davon ab das man, ohne Microsoft's UI-Verhalten zu kopieren, gar nicht erst am Markt akzeptiert wird. Ganz davon ab, das es durch entsprechend "gesponsorte" Dauerverträge seitens Microsoft quasi unmöglich ist, in irgendeiner Behörde, Firma o.ä. installiert zu werden - "public awareness" gleich null.

All das ist nicht Microsoft's Schuld, die machen nur das, was das System "Marktwirtschaft" vorgibt: Monopolstellung erreichen, und ausnutzen. Wie ein (noch) nicht "beherrschter" Markt dann angegangen wird, sieht man z.B. bei PDA's: Visual Studio kostet ein Heidengeld, weil man hier das Monopol hat. Bei den PDA's sieht das anders aus, u.a. durch die Mengen an Software, die für PalmOS entwickelt wurde. Also gibt man die "eMbedded Visual Tools" (VisualC++ und VisualBasic für WinCE-PDA's) für umsonst ab.

Ein Riesenkonzern wie Microsoft kann sich's halt leisten.

Zitat:
Zitat:
Aber das ist es ja gerade. Microsoft hat mitnichten ein Produkt am Markt, das sich nicht erheblich verbessern ließe.
Doch die hohe Akzeptanz aus Verbrauchersicht erzeugt doch erst die enormen Einstiegshürden, mit denen Microsoft auf Jahrzehnte hinaus dafür sorgen kann (und wird), das keine ernstzunehmende Konkurrenz erwächst!

Das Überwinden dieser Einstiegshürden geschieht eben mit dem Qualitätsgefälle zwischen dem monopolistischen Produkt und der Konkurrenz. Daß diese Konkurrenz gar nicht wesentlich besser ist, macht die Hürde natürlich unüberwindlich.

AAAAAAAAAHHHHHHH! X( :nuke: X(

Die Konkurrenz kann aufgrund der Einstiegshürden kein besseres Produkt vorweisen. Nicht, weil es nicht möglich (oder überfällig) wäre! Es ist nicht zu finanzieren. Es ist - dank sei der Free Software Foundation, Linux und der GPL! - im Open Source-Bereich nicht durchzusetzen.

Ich weiß, wovon ich rede. Seit über zwei Jahren arbeite ich an einem alternativen Betriebssystem. Hunderte von Entwicklern und Anwendern haben sich Konzept und Entwurf angesehen. Die Reaktionen waren immer dieselben. Die Konzepte wurden durch die Bank als positiv aufgenommen. Aber dann: "Ist es GPL? Wie, Du willst dafür Geld verlangen? Vergiß es." - "Wird es MS Office fahren können? Wie, Du willst es nicht als Windows-Clone anlegen? Vergiß es." - "Wird es eine POSIX-API haben? Wie, Du willst es nicht als Unix-Clone anlegen? Vergiß es."

Du hast heute keine Chance, von Grund auf etwas Eigenes, Neues auf die Beine zu stellen. Der Business Case existiert einfach nicht, und das hat nichts mit der Qualität existierender Produkte zu tun, sondern einzig mit der Marktmacht und -durchdringung ihrer Hersteller.

Grundlagen der BWL.

Zitat:
...aber wenn man das Funktionieren der Marktwirtschaft an der bloßen Existenz von Microsoft festmacht und meint, das Anzeichen für das Funktionieren derselben wäre, daß Microsoft Verluste machen oder zusammenbrechen müsse, dann sieht es natürlich so aus, als ob sie nicht funktioniert.

Die Marktwirtschaft funktioniert ja - genau dafür ist der Fortbestand von Microsoft in alter Macht und Größe der Beweis. Darwin sagte "survival of the fittest". "Fit" heißt hier nicht Fitness-Studio, sondern angepaßt. Microsoft hat sich dem System Marktwirtschaft derart genial angepaßt, das selbst der beste Performer keine Chance hat, Marktanteile zu erobern, ohne Milliarden an Dollar bzw. Euro als Startfinanzierung zu bekommen - denn er muß nicht nur ein OS entwickeln, sondern gleich auch noch einen Webbrowser, eine Firewall, eine Entwicklungs-IDE. Und selbst dann gibt es immer noch keine Millionen Entwickler, die sich mit der neuen API auskennen, keine tausende Großkonzerne, die das OS einsetzen, keine tausende von Schulen, die ihre Schüler an dem neuen System ausbilden, keine tausende von Softwareanwendungen, die auf dem neuen OS laufen.

Microsoft hat den Markt zugemacht. Eine der grundlegenden Ideen der Marktwirtschaft - Konkurrenz über das Produkt - ist ausgehebelt, allein durch die Größe und Marktposition von Microsoft.

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04.01.2004, 18:52 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Solar:
Holger, bitte. Was ich gesagt habe, und zwar wörtlich, war:
Zitat:
...im Gegensatz zur Ausbeutung des Menschen im monopolisierten Kapitalismus hätte der Kommunismus wenigstens für die Arbeiter was Gutes.

Da bitte ich um Entschuldigung. Ich bin wohl durch den direkten Bezug zum Sozialismus im nächsten Absatz in die Irre geführt worden.
Um also beim tatsächlichen Inhalt zu bleiben, sehe ich trotzdem nicht, was der Kommunismus für die Arbeiter Gutes hätte, außer natürlich der Behauptung der Kommunisten, daß es so wäre.
Zitat:
Eine gewisse Präzision erwarte ich von meinem Gesprächspartner schon, sonst hat eine Diskussion keinen Sinn.
War keine Absicht.
Zitat:
Unser marktwirtschaftliches System funktioniert nur aufgrund der rigiden Abgrenzung gegenüber wirtschaftlich schwacher Märkte (Billiglohnländer, Agrargesellschaften), und ist mithin nicht stabil. Der Wohlstand, von dem Du sprichst, müßte global erreicht werden - ein lokaler Wohlstand ist ungerecht, und auf Dauer nur mit Gewalt erhaltbar.
Genau das ist ein großer Denkfehler, aber nicht Deiner. Die Abgrenzung gegenüber anderen sichert nicht das Funktionieren unserer Marktwirtschaft, sondern schadet uns selbst in größerem Maße, als den anderen Ländern, da sind sich alle Wirtschaftsexperten, die nicht von einer an kurzfristigen Effekten profitierenden Lobby finanziert werden, einig. Daß wir auf Dauer einen globalen Wohlstand brauchen, ist also nicht nur eine Frage von Gerechtigkeit, sondern eigentlich auch unser eigenes Interesse.
Leider sind kurzfristige Effekte das täglich Brot unserer Politiker.
Zitat:
Im Kleinen wird der Wohlstand ebenso lokal erhalten, und zwar in den wohlhabenden Gesellschaftsschichten. Das funktioniert ebenso nur durch die Abgrenzung, und so lange es den unteren Schichten selbst so gut geht, daß man den Wohlhabenden ihren Wohlstand nicht neidet. Wie lange das "im Westen" noch gut geht, da darf man gespannt sein.
So erstaunlich das für manchen klingen mag: das Verhältnis zwischen arm und reich, egal welche Schwelle man ansetzt, ist eine Konstante.
Zitat:
Das "Problem" ist, das es >90% der Weltbevölkerung ziemlich scheiße geht, und solange sich das nicht ändert, kann ein "Wohlstand a la Europa" nicht stabil erhalten werden.

Vor diesem Hintergrund finde ich das ganze Gejammer, uns würde es von Jahr zu Jahr schlechter gehen, einfach nur zum K*****.

Volle Zustimmung, allerdings gibt es noch schlimmeres als dieses Gejammer: Leute, die sich über unsere Tranferleistungen in andere Länder aufregen...
Zitat:
Du hast behauptet, genau das - das ein Monopol / Kartell die Konkurrenzfähigkeit verloren und daraufhin zusammengebrochen wäre - wäre "bereits mehrmals eingetreten". Ich habe Dich aufgefordert, ein Beispiel zu nennen.
Nein, ich sagte:
Zitat:
Nun, genau diese Strategie führt aber in einem marktwirtschaftlichen System dazu, daß die monopolistische Firma ihre Konkurrenzfähigkeit verliert, und neue Mitbewerber auf den Plan treten, die Morgenluft wittern.
Genau das ist bereits mehrmals eingetreten.

Ich sagte nie, daß die Mitbewerber die gleiche Größenordnung erreichen, oder daß das Kartell zusammenbricht. Diese Aussage bezog sich ausschließlich auf die Behauptung, eine Firma könne nach Erreichen des Monopols machen, was sie will, z.B. die Preise unbegrenzt erhöhen.
Tatsache ist, das es dafür eine Grenze gibt, egal wo sie sich einpegelt.
Zitat:
Der Kern meiner Aussage ist, das - ist ein Monopol / Kartell erst einmal erfolgreich eingerichtet - die Zerschlagung des Monopols / Kartells allein durch Marktdynamik beinahe unmöglich ist.
Da habe ich auch nie etwas anderes behauptet. Ich habe lediglich gesagt, daß die Marktdynamik trotz der Präsenz einer monopolistischen Firma immer noch existiert.

Zitat:
Zitat:
Microsoft ist nicht Zusammengebrochen, weil sie ihre Konkurrenzfähigkeit bewiesen haben. Sie haben sich angepaßt.

Beispiele?

Ich will jetzt eigentlich nicht über Microsoft-Details diskutieren, nur soviel:
Zitat:
Das heißt, Deine Software darf die MS Office XML-Schemas nur nutzen, wenn es vollständig kompatibel mit diesen Schemas ist. Was Microsoft natürlich die Möglichkeit offen hält, ihre eigenen Produkte etwas anders zu implementieren, so daß eine zu den Schemas kompatible Anwendung nicht alle Formatierungsdetails enthalten kann...
Ich persönlich glaube nicht, daß Microsoft im nachhinein diese Entwicklung boykottieren werden. Schließlich haben sie sie selbst angestoßen, nicht für irgendjemand anderes, sondern weil sie ihren eigenen Vorteil darin erkannt haben, nämlich überhaupt überlebensfähig zu bleiben.
Und ähnliches gilt auch für andere Prozesse, wie z.B. die Unterstützung von open-source .NET Implementationen. Alles was Microsoft in dieser Hinsicht macht, wird verklausuliert und mit Rückzugsoptionen gepflastert, daß es für jemanden, der echte offene Systeme kennt, wie ein Witz vorkommen muß, aber man muß eben bedenken, daß hier eben nicht ein Hase einen Haken schlägt, sondern eher eine Kontinentalverschiebung stattfindet.
Zitat:
Microsoft-Dateiformate und UI-Standards werden inzwischen als Standard vorausgesetzt; selbst Linux-Distros laufen dem hinterher (Start-Button, "My Computer" etc.). Gleichzeitig setzt die Entwicklergemeinde GPL und POSIX voraus, alles andere wird mit eisiger Verachtung abgestraft.
Tja, die Frage ist, ob diese Design-Grundlagen tatsächlich negativ sind. (Nur weil sie von Microsoft kommen?)
Was Linux vorher anzubieten hatte, war das Grauen, und das sie sich jetzt an Microsoft orientieren, liegt nicht zwangläufig an der Dominanz von MS, sondern vielleicht auch schlichtweg daran, daß sie überhaupt keine besseren Ideen anzubieten haben.
Zitat:
Fazit: Microsoft geht's gut, und wenn Linux irgendetwas erreicht hat, dann, daß das so bleiben wird.
Ist das ein Fehler von Microsoft? Liegt das tatsächlich an ihrer Dominanz? Wo es doch vielleicht eher umgekehrt ist, daß dieses Hackersystem nur durch MS überhaupt diesen Erfolg hat?
Was sagt das nun über die Dynamik des Marktes? Eher meine Aussage: das Monopol begünstigt alternative Entwicklungen, selbst die schlechten. Wie diese Entwicklung weitergeht, kann niemand von uns vorhersehen. Möglicherweise öffnet sich tatsächlich irgendwann der Markt für andere Alternativen im Kielwasser von Linux, möglicherweise schließt er sich aber auch demnächst wieder, er weiß.
Zitat:
Die Konkurrenz kann aufgrund der Einstiegshürden kein besseres Produkt vorweisen. Nicht, weil es nicht möglich (oder überfällig) wäre! Es ist nicht zu finanzieren. Es ist - dank sei der Free Software Foundation, Linux und der GPL! - im Open Source-Bereich nicht durchzusetzen.
Damit sagst Du sinngemäß, daß
a) eine geringere Dominanz von Windows automatisch schlechter ausgestatteten Betriebssystemen eine bessere Chance einräumen würde
oder
b) daß andere Betriebssysteme ohne die Dominanz von Windows automatisch besser werden?
Zitat:
Ich weiß, wovon ich rede. Seit über zwei Jahren arbeite ich an einem alternativen Betriebssystem. Hunderte von Entwicklern und Anwendern haben sich Konzept und Entwurf angesehen. Die Reaktionen waren immer dieselben. Die Konzepte wurden durch die Bank als positiv aufgenommen. Aber dann: "Ist es GPL? Wie, Du willst dafür Geld verlangen? Vergiß es." - "Wird es MS Office fahren können? Wie, Du willst es nicht als Windows-Clone anlegen? Vergiß es." - "Wird es eine POSIX-API haben? Wie, Du willst es nicht als Unix-Clone anlegen? Vergiß es."
Möglicherweise ist Dein OS toll. Nichtsdestotrotz ist ein Betriebssystem nunmal kein Selbstzweck. Deshalb steht nunmal die Frage, was bringt es mir, kann ich a) bestehende Software auf Deinem System nutzen oder gibt es b) eine Motivation für andere Entwickler, alternative Anwendungen zu den bestehenden für Dein System zu entwickeln.
Und Du kannst nichtmal die Schuld auf die Microsoft-Dominanz schieben. Die einen fragen nach Window-API, die anderen nach POSIX, also schonmal zwei verschiedene Optionen. Meinst Du, die Chancen wären besser, wenn die Leute außerdem noch nach AmigaOS-API und Atari-Komatibilität fragen würden?
Ich sehe da nicht, daß es für einen Newcomer einen Unterschied machen würde, ob der OS-Markt von einem großen oder mehreren kleinen besetzt ist. Der Markt ist _besetzt_, daß ist der Punkt. Das gleiche Problem hätte auch ein neuer Lebensmittellieferant in D, ganz ohne Microsoft als Konkurrenten.
Zitat:
Microsoft hat sich dem System Marktwirtschaft derart genial angepaßt, das selbst der beste Performer keine Chance hat, Marktanteile zu erobern, ohne Milliarden an Dollar bzw. Euro als Startfinanzierung zu bekommen - denn er muß nicht nur ein OS entwickeln, sondern gleich auch noch einen Webbrowser, eine Firewall, eine Entwicklungs-IDE. Und selbst dann gibt es immer noch keine Millionen Entwickler, die sich mit der neuen API auskennen, keine tausende Großkonzerne, die das OS einsetzen, keine tausende von Schulen, die ihre Schüler an dem neuen System ausbilden, keine tausende von Softwareanwendungen, die auf dem neuen OS laufen.
Wie gesagt, ich kann den Bezug zu Microsoft hier nicht wirklich nachvollziehen. Für bestehende Betriebssysteme gibt es nunmal Browser, Firewall und IDE, für ein neues Betriebssystem erstmal nicht, egal ob die Software von M$ kommt oder nicht. Und wenn Du ein komplett neues API hast, mußt Du Entwickler finden, die diese Softwarebasis mit dem neuen API schaffen, egal ob es Windows gibt oder nicht.
Zitat:
Microsoft hat den Markt zugemacht. Eine der grundlegenden Ideen der Marktwirtschaft - Konkurrenz über das Produkt - ist ausgehebelt, allein durch die Größe und Marktposition von Microsoft.
Der Markt ist zu, egal ob er aus 99% Windows, oder zu je 24.9% OS/2, Windows, Linux, BeOS bestehen würde.
Wenn Du meinst im letzteren Fall wäre es für Dein neues OS leichter, warum?
Weil die vier Systeme schlechter wären oder weniger Anwendungen besäßen, an denen Du Dich messen lassen müßtest? Das würde heißen, daß es gut ist, daß es MS gibt.
Oder weil Du meinst, die Entwickler würden gewohnheitsmäßig vier API lernen und deshalb für ein fünftes offener sein? Nein, ich denke, daß glaubst Du selbst nicht.

mfg
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04.01.2004, 20:12 Uhr

Solar
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Eine erfreulich diskutierbare Antwort, Holger! :)

(Die Sozialkritik laß' ich jetzt mal weg, und stürze mich auf den technischen Teil. Habe ich eh mehr Ahnung von. ;-) )

Zitat:
Original von Holger:
Ich habe lediglich gesagt, daß die Marktdynamik trotz der Präsenz einer monopolistischen Firma immer noch existiert.


Genau das stelle ich in Abrede. IMHO ist die Marktdynamik in den Bereichen Betriebssysteme und Office-Anwendungen faktisch ausgeschaltet. Eine Chance zur Koexistenz haben nur noch "freie" Alternativen, da sich jegliche kommerzielle Konkurrenz a) nicht finanzieren läßt und b) juristisch wie wirtschaftlich auszuhungern ist.

Zitat:
Eher meine Aussage: das Monopol begünstigt alternative Entwicklungen, selbst die schlechten.

Das Monopol begünstigt die Nachfrage. Nur ist aufgrund desselben Monopols ein Angebot nicht realisierbar.

Zitat:
Möglicherweise öffnet sich tatsächlich irgendwann der Markt für andere Alternativen im Kielwasser von Linux, möglicherweise schließt er sich aber auch demnächst wieder, er weiß.

Ich denke, Linux wird sich kommerzialisieren (siehe RedHat), und letztendlich - da auch ein "freies" OS finanziert werden muß - von den Big Playern wie RedHat und IBM kontrolliert werden. Die "freien" Entwicklungen der Hackergemeinde nimmt man dankend mit, baut sie in die eigenen "Enterprise"-Distributionen ein und verkauft diese teuer.

Zitat:
Zitat:
Die Konkurrenz kann aufgrund der Einstiegshürden kein besseres Produkt vorweisen. Nicht, weil es nicht möglich (oder überfällig) wäre! Es ist nicht zu finanzieren. Es ist - dank sei der Free Software Foundation, Linux und der GPL! - im Open Source-Bereich nicht durchzusetzen.
Damit sagst Du sinngemäß, daß
a) eine geringere Dominanz von Windows automatisch schlechter ausgestatteten Betriebssystemen eine bessere Chance einräumen würde
oder
b) daß andere Betriebssysteme ohne die Dominanz von Windows automatisch besser werden?


Nein. Da hast Du mich falsch verstanden.

Momentan gibt es keine Konkurrenz im Bereich Betriebssysteme. Es gibt eine Konkurrenz im Bereich Betriebssystem/Treiberbasis/Browser/Mailer/Office/Firewall/AntiVirus/S piele/Entwicklungsumgebung-Bundle, wenn möglich auf Aldi-PC vorinstalliert.

Eine geringere Dominanz von Windows würde z.B.

- bei Spiele- und Anwendungsentwicklern dazu führen, daß ein neues OS für Neuentwicklungen in Betracht käme, zumindest einer Beurteilung unterzogen würde;

- bei Presse und Medien dazu führen, daß ein neues OS nach seinen technischen Grundlagen beurteilt und darüber berichtet würde.

(Die Zeit drängt, Abendessen ist gleich fertig, aber mir fielen bestimmt noch ein paar Punkte ein. Du siehst aber sicher schon die Richtung.)

Ein neues OS könnte auf technischer Basis überzeugen, statt aufgrund der MS-Marktdominanz als sinnvolle Alternative von vorneherein auszuscheiden.

Zitat:
Möglicherweise ist Dein OS toll. Nichtsdestotrotz ist ein Betriebssystem nunmal kein Selbstzweck. Deshalb steht nunmal die Frage, was bringt es mir, kann ich a) bestehende Software auf Deinem System nutzen...

Das würde implizieren, mein System wäre im Design dem bestehenden System sehr ähnlich. Von patentrechtlichen Problemen mal abgesehen könnte das - aufgrund der beschränkten Entwicklerkapazität - immer nur ein technisch minderwertiger Nachläufer sein. (Siehe z.B. Wine.)

Zitat:
...oder gibt es b) eine Motivation für andere Entwickler, alternative Anwendungen zu den bestehenden für Dein System zu entwickeln.

Z.B. die endgültige Lösung des .dll-Problems und des "System Rot" (Neuinstallation alle X Monate wg. Instabilitäten)? Systemseitige Lösung für die meisten heute existierenden Sicherheitsprobleme? Eine konsistente API für (fast) alle Programmiersprachen? Sprachunabhängige Verwendbarkeit von Systembibliotheken? Unabhängigkeit von der zugrundeliegenden Hardware? Saubere, performante Trennung von Interface-Logik und Interface-Darstellung?

Zitat:
Ich sehe da nicht, daß es für einen Newcomer einen Unterschied machen würde, ob der OS-Markt von einem großen oder mehreren kleinen besetzt ist. Der Markt ist _besetzt_, daß ist der Punkt.

Von technisch verbesserungswürdigen Produkten, gegen die man aber nicht technisch in Konkurrenz treten kann.

Abendessen. Zum Rest morgen mehr. ;-)

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05.01.2004, 00:56 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Solar:
Das Monopol begünstigt die Nachfrage. Nur ist aufgrund desselben Monopols ein Angebot nicht realisierbar.
...
Ich denke, Linux wird sich kommerzialisieren (siehe RedHat), und letztendlich - da auch ein "freies" OS finanziert werden muß - von den Big Playern wie RedHat und IBM kontrolliert werden. Die "freien" Entwicklungen der Hackergemeinde nimmt man dankend mit, baut sie in die eigenen "Enterprise"-Distributionen ein und verkauft diese teuer.

Nun, wenn Big Player wie IBM ihre eigenen Betriebssystementwicklungen aufgeben, liegt das möglicherweise nicht nur an der Dominanz dieses einen großen, sondern vielleicht auch an der nicht-Beherrschbarkeit der Aufgabe einer kompletten Betriebssystementwicklung.
Weil man nicht erwarten kann, daß ein Hardwareentwickler Treiber für ein halbes dutzend verschiedener Systeme entwickelt und auch dem Anwender nicht zumuten kann, Hardware nach dem Gesichtspunkt "läuft meine Anwendung xyz, spricht das dafür nötige OS abc damit?" einzukaufen, muß es letztendlich in einem einheitlichen System münden.
Daß eben von nur einem Konsortium von mehreren Big Playern oder einem Monopolisten wie Microsoft ein solches System angeboten werden kann, ist dann nicht weiter verwunderlich.
Zitat:
Ein neues OS könnte auf technischer Basis überzeugen, statt aufgrund der MS-Marktdominanz als sinnvolle Alternative von vorneherein auszuscheiden.
Es bleibt das Henne-Ei Problem. Keine Software -> keine User, keine User -> keine kommerzielle Software.
Zitat:
Das würde implizieren, mein System wäre im Design dem bestehenden System sehr ähnlich. Von patentrechtlichen Problemen mal abgesehen könnte das - aufgrund der beschränkten Entwicklerkapazität - immer nur ein technisch minderwertiger Nachläufer sein. (Siehe z.B. Wine.)
Es spricht auch nichts gegen ein neues System ohne Kompatibilität, dann braucht man halt die Entwicklermotivation.
Zitat:
Z.B. die endgültige Lösung des .dll-Problems und des "System Rot" (Neuinstallation alle X Monate wg. Instabilitäten)? Systemseitige Lösung für die meisten heute existierenden Sicherheitsprobleme? Eine konsistente API für (fast) alle Programmiersprachen? Sprachunabhängige Verwendbarkeit von Systembibliotheken? Unabhängigkeit von der zugrundeliegenden Hardware? Saubere, performante Trennung von Interface-Logik und Interface-Darstellung?
User-Basis zum Verkaufen der Software?
Du zählst technische Vorteile auf, aber die alleine reichen leider nicht.
Zitat:
Zitat:
Ich sehe da nicht, daß es für einen Newcomer einen Unterschied machen würde, ob der OS-Markt von einem großen oder mehreren kleinen besetzt ist. Der Markt ist _besetzt_, daß ist der Punkt.
Von technisch verbesserungswürdigen Produkten, gegen die man aber nicht technisch in Konkurrenz treten kann.
Mag sein, aber wie gesagt, ob Du gegen ein oder vier technisch unzulängliche Produkte antrittst, die die User- und Entwicklerbasis komplett unter sich aufgeteilt haben, ist für den Einstieg irrelevant.

mfg
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05.01.2004, 08:36 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von Holger:
Weil man nicht erwarten kann, daß ein Hardwareentwickler Treiber für ein halbes dutzend verschiedener Systeme entwickelt und auch dem Anwender nicht zumuten kann, Hardware nach dem Gesichtspunkt "läuft meine Anwendung xyz, spricht das dafür nötige OS abc damit?" einzukaufen, muß es letztendlich in einem einheitlichen System münden.
Daß eben von nur einem Konsortium von mehreren Big Playern oder einem Monopolisten wie Microsoft ein solches System angeboten werden kann, ist dann nicht weiter verwunderlich.


Hast Du die beiden Links zum Thema UDI gelesen? Plattformunabhängige Treibertechnologien existieren, in Release-Qualität. Nur, warum sollte man die unterstützen, wenn man Windows- und Linux-Treiber hat? (Und Herr Stallman freut sich, denn so hat jedes andere OS; das evtl. ebenfalls mitspielen will, dasselbe Treiberproblem wie Linux am Anfang. Bloß nicht "freedom of choice", sonst könnte ja der GNU-Thron wackeln...

Zitat:
Es spricht auch nichts gegen ein neues System ohne Kompatibilität, dann braucht man halt die Entwicklermotivation.

Nur ist es doch mit dem System heute nicht mehr getan. So sehr ich auch motiviert bin, ein OS zu schreiben - um es erfolgreich zu machen, muß ich noch einen Webbrowser, megabyteweise Treiber und einiges mehr umsonst dazulegen - statt diese Entwicklungen marktwirtschaftlich dem freien Markt zu überlassen.

Weil der Marktmonopolist hier die Spielregeln vorgibt.

Zitat:
User-Basis zum Verkaufen der Software?
Du zählst technische Vorteile auf, aber die alleine reichen leider nicht.


Genau davon rede ich.

In einem aufgeteilten Markt hätten sich längt Cross-Plattform-Ansätze wie Tao Elate, UDI oder Java auf breiter Front durchgesetzt. Ein OS würde schon bei wenigen Prozent Marktanteil als Basis für eine Erweiterung dieser Technologien auf die neue Platform interessant werden.

Mit einem einzigen Big Player, der über 90% des Marktes beherrscht, werden entsprechende Cross-Platform-Ansätze unterdrückt, und Konkurrenz wird erst ab sehr viel höherem Marktanteil für Entwickler interessant - die man aufgrund der mangelnden Entwicklerunterstützung aber nie erreicht.

(GNU/Linux ist hier zugegebenermaßen eine "etwas andere Konkurrenz", hat aber seinerseits den "Markt" für Open Source-Betriebssysteme ebenso "zu gemacht". Bist Du nicht GPL / POSIX / GNU, bist Du uninteressant.)

Zitat:
Mag sein, aber wie gesagt, ob Du gegen ein oder vier technisch unzulängliche Produkte antrittst, die die User- und Entwicklerbasis komplett unter sich aufgeteilt haben, ist für den Einstieg irrelevant.

Das sehe ich anders, siehe oben. Bei vier Playern mit je 25% Marktanteil werde ich viel eher wahrgenommen; Softwareentwickler und Treiberentwickler hätten sich mit dem Prinzip "Cross-Platform" längst arrangiert (oder es gäbe entsprechende write-once-run-anywhere Lösungen).


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05.01.2004, 16:47 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Solar:
Nur ist es doch mit dem System heute nicht mehr getan. So sehr ich auch motiviert bin, ein OS zu schreiben - um es erfolgreich zu machen, muß ich noch einen Webbrowser, megabyteweise Treiber und einiges mehr umsonst dazulegen - statt diese Entwicklungen marktwirtschaftlich dem freien Markt zu überlassen.

Wenn Du mit einem neuen OS und somit einem Marktanteil von 0% beginnst, kannst Du nicht erwarten, daß sich Entwickler marktwirtschaftlich darum prügeln, einen Webbrowser für Dein System zu programmieren. Das hat nichts mit Microsofts Marktdominanz zu tun.
Wer in einen aufgeteilten Markt einbrechen will, muß erstmal mehr investieren.
Zitat:
Genau davon rede ich.

In einem aufgeteilten Markt hätten sich längt Cross-Plattform-Ansätze wie Tao Elate, UDI oder Java auf breiter Front durchgesetzt. Ein OS würde schon bei wenigen Prozent Marktanteil als Basis für eine Erweiterung dieser Technologien auf die neue Platform interessant werden.

Das bezweifele ich. Wenn es die Cross-Plattform-Ansätze für 100% des Marktes gibt, dann wäre es an Dir, diese für Dein System umzusetzen, von den Anbieter würde keiner einen Finger krum machen. Und da Dein OS in einem solchen Szenario ohne diese Cross-Plattform-Unterstützung nichteinmal über die 1%-Marke kommen würde, würde sich daran auch nichts ändern.
Oder anders: Wo ist der Unterschied, ob die User bei Deinem neuen OS nach einem mitgelieferten Browser oder nach einer mitgelieferten Java-VM fragen?
In beiden Fällen hast Du dasselbe Henne-Ei-Problem.
Zitat:
Das sehe ich anders, siehe oben. Bei vier Playern mit je 25% Marktanteil werde ich viel eher wahrgenommen; Softwareentwickler und Treiberentwickler hätten sich mit dem Prinzip "Cross-Platform" längst arrangiert (oder es gäbe entsprechende write-once-run-anywhere Lösungen).
Wobei es wie gesagt, trotzdem bei Dir hängen bleibt, diese write-once-run-anywhere Lösungen für Dein System umzusetzen.
Du hast ja betont, daß Dein OS grundsätzlich anders funktioniert, als die etablierten, also liegt die Frage der Plattformunabhängigkeit nicht bei den anderen, sondern Dir. Was hindert Dich ansonsten, ein POSIX-API-Layer über das ansonsten anders funktionerende System zu legen?

mfg
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06.01.2004, 11:29 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von Holger:
Wenn Du mit einem neuen OS und somit einem Marktanteil von 0% beginnst, kannst Du nicht erwarten, daß sich Entwickler marktwirtschaftlich darum prügeln, einen Webbrowser für Dein System zu programmieren. Das hat nichts mit Microsofts Marktdominanz zu tun.


Du willst meinem Argument nicht folgen, richtig? Seit Microsoft den Webbrowser zum Bestandteil des OS deklariert hat, wird sich nie mehr ein Entwickler "marktwirtschaftlich darum prügeln", einen solchen Browser für irgendein OS zu entwickeln! Jedes OS, das ohne "Browser umsonst" daherkommt, ist heute schlicht nicht konkurrenzfähig, so wenig ein Webbrowser mit einem OS auch zu tun hat!

Zitat:
Wer in einen aufgeteilten Markt einbrechen will, muß erstmal mehr investieren.

Ich glaub' ich red' Chinesisch. Es geht darum, das Microsoft die unterschiedlichen Märkte (OS, Browser, Firewall) immer weiter zusammenschweißt, den "Brocken" immer dicker macht, und so die Chance für eine Konkurrenz in den Einzelkomponenten immer kleiner macht.

Dann wird weiter auf dem Monopol aufgebaut: C++-Kenne alleine bringt Dich nicht weiter, es muß schon Visual-C++ sein. Läuft auf Deinem Desktop nicht Outlook, sondern ein anderer Mailer / Terminplaner, kannst Du das Synchronisieren mit einem WinCE-PDA knicken. Und so weiter und so fort. Je mehr Querverbindungen, desto sicherer der Sockel, auf dem Microsoft steht.

Zitat:
Wenn es die Cross-Plattform-Ansätze für 100% des Marktes gibt, dann wäre es an Dir, diese für Dein System umzusetzen, von den Anbieter würde keiner einen Finger krum machen.

Fein! Kein Problem! Ich würde mich freuen!

Zitat:
Oder anders: Wo ist der Unterschied, ob die User bei Deinem neuen OS nach einem mitgelieferten Browser oder nach einer mitgelieferten Java-VM fragen?

Das mich in einem konkurierenden Markt die funktionierende Java-VM spontan zu einem ernsthaften Mitbewerber machen würde, basierend auf der technischen Qualifikation meines OS.

Heute kann ich Browser, VM und Firewall mitliefern, und bin immer noch keine Alternative, es sei denn, ich habe mein OS derart amputiert, das man Windows- oder Linux-Software einfach durch neukompilierung darauf portieren kann.

Was meine Design-Möglichkeiten massiv einschränkt.

Zitat:
Zitat:
Das sehe ich anders, siehe oben. Bei vier Playern mit je 25% Marktanteil werde ich viel eher wahrgenommen; Softwareentwickler und Treiberentwickler hätten sich mit dem Prinzip "Cross-Platform" längst arrangiert (oder es gäbe entsprechende write-once-run-anywhere Lösungen).
Wobei es wie gesagt, trotzdem bei Dir hängen bleibt, diese write-once-run-anywhere Lösungen für Dein System umzusetzen.

Ja, einmal. Eine Java-VM, viele Anwendungen. Eine Treiberumgebung, viel unterstützte Hardware. Für die Anbieter von Software oder Treibern würde es keinen Unterschied machen.

So wie es heute ist, gibt es keine nennenswerte Softwarebasis z.B. für Java, und die Treiberhersteller machen weiter ihre Windows-Treiber - mit etwas Glück auch noch für Linux, und das war's dann. Statt eine Treiber-Umgebung zu implementieren, muß ich jeden einzelnen Hersteller überzeugen...

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06.01.2004, 18:47 Uhr

Holger
Posts: 8116
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Zitat:
Original von Solar:
Du willst meinem Argument nicht folgen, richtig? Seit Microsoft den Webbrowser zum Bestandteil des OS deklariert hat, wird sich nie mehr ein Entwickler "marktwirtschaftlich darum prügeln", einen solchen Browser für irgendein OS zu entwickeln! Jedes OS, das ohne "Browser umsonst" daherkommt, ist heute schlicht nicht konkurrenzfähig, so wenig ein Webbrowser mit einem OS auch zu tun hat!

Ich folge durchaus Deinen Argumenten, bin aber eben anderer Meinung. Es ist richtig, dass die heutige Marktsituation durch Microsoft entstanden ist.
Ich bin kann mich aber absolut nicht Deiner Meinung anschliessen, dass ein Browser ohne Microsoft nicht auch Standard-Software waere, die man bei neuen Betriebssystemen auch einfordern wuerde.
Texteditoren und FileManager waren auch schon immer mitgelieferte Komponenten (und es gibt trotzdem alternative Anbieter), meinst Du nicht, dass Browse&E-Mailclient durch die aktuelle Entwicklung (des Internets, die nachweislich nicht auf MS zurueckzufuehren ist) auch ohne MS zu Standardtools haetten werden koennen?
Zitat:
Ich glaub' ich red' Chinesisch. Es geht darum, das Microsoft die unterschiedlichen Märkte (OS, Browser, Firewall) immer weiter zusammenschweißt, den "Brocken" immer dicker macht, und so die Chance für eine Konkurrenz in den Einzelkomponenten immer kleiner macht.
Unbestreitbar macht MS es schwerer, ich halte den Einfluss von MS trotzdem fuer deutlich geringer, als Du es darstellst.
Du hast zum Beispiel mehrfach Argumente aufgezaehlt, die nicht auf die Dominanz von Microsoft, sondern auf die Praesenz von Linux zurueckzufuehren sind.
Folgt man Deiner Argumentation, nach der in einem nicht-monopolbeherrschten Markt alternative Betriebssysteme eine groessere Chance haben, waere auch Linux in einem solchen Markt praesent, eher noch staerker als heute (GPL ist KEINE Erfindung von Microsoft-Gegnern). Also muesstest Du Dich auch dann gegen eine Konkurrenz, die ein kostenloses Betriebssystem inkl. Softwarebundle fuer nahezu alle Aufgaben anbietet, durchsetzen.
So viel leichter waere es nicht.
Zitat:
Das mich in einem konkurierenden Markt die funktionierende Java-VM spontan zu einem ernsthaften Mitbewerber machen würde, basierend auf der technischen Qualifikation meines OS.

Heute kann ich Browser, VM und Firewall mitliefern, und bin immer noch keine Alternative, es sei denn, ich habe mein OS derart amputiert, das man Windows- oder Linux-Software einfach durch neukompilierung darauf portieren kann.

Nein, auch nach der Implementation einer JavaVM waerst Du keine Alternative, denn auch dann wuerdest Du nicht mehr anbieten, als Deine Konkurrenz und das cross-plattform-API koennte keine Deiner spezifischen, besseren Funktionalitaet nutzen. Man wuerde Dich nicht auf der technischen Qualifikation Deines Betriebssystems, sondern ausschliesslich an Deiner Java-Implementierung messen.
Wie koennte es auch anders sein?
Wie sollte Dein Treiber- und Library-System besser sein, wenn die gleichen plattformunabhaengigen Treiber und Libs damit funktionieren sollen? Warum sollte ich meine plattformunabhaengigen Anwendungen auf Deinem OS ausfuehren, wenn sie dort genauso funktionieren, wie auf meinem jetzigen?
Zitat:
Ja, einmal. Eine Java-VM, viele Anwendungen. Eine Treiberumgebung, viel unterstützte Hardware. Für die Anbieter von Software oder Treibern würde es keinen Unterschied machen.
Wie sieht denn diese Treiberumgebung oder Anwendungs-API aus?
Doch wohl der kleinste gemeinsame Nenner.
Wo siehst Du dann dort den Ansatzpunkt, es besser zu machen?
Du willst doch z.B. kein POSIX direkt unterstuetzen, weil Du damit unzufrieden bist. Nun stelle Dir vor, POSIX waere der reale cross-plattform Ansatz, wird ja sogar von Windows teilweise unterstuetzt, wieviel besser saehe es dann fuer Dich aus?
Stell Dir einfach vor, Linux, BeOS, OS/2 und Windows-Entwickler haetten sich auf ein gemeinsames cross-plattform-API geeinigt und es saehe exakt so aus, wie das heutige Windows-API. Wo waere fuer Dich der Unterschied?

mfg
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14.01.2004, 18:40 Uhr

jochen22
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@solar
zu XML
das hätte mich aber auch gewundert, wenn ms sich ein standbein
absägt, und ein wirklich freies format hinlegt.

Dieser Beitrag enthält 0% Ironie. ;)

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14.01.2004, 18:56 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
@solar
ich hab in einer anderen diskussion schon mal geschrieben, daß
ich der meinung bin, daß das mit einem ultraportablen os nicht
funktioniert. du hattest geantwortet, daß dem nicht so wäre und
daß du selbst an so einen os arbeiten würdest.

du hattest mich damals mißverstanden, ich meinte nicht die möglichkeit
der technichen realisierung.

mein einwand war damals, daß es gar nicht genug anwendungen gibt,
die von diesem os profitieren könnten.( bezogen auf die plattformen
in der vertikalen [handy-pda-spielekonsole-pc] )

ein weiterer einwand könnte sein, das die big-player wohl kaum, noch
einmal zusehen würden, daß ein kommerzielles produkt eine so mächtige
stellung einnehmen würde wie ms-dos/windows.


[ Dieser Beitrag wurde von jochen22 am 14.01.2004 editiert. ]

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15.01.2004, 14:57 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von Holger:

...auch nach der Implementation einer JavaVM waerst Du keine Alternative, denn auch dann wuerdest Du nicht mehr anbieten, als Deine Konkurrenz und das cross-plattform-API koennte keine Deiner spezifischen, besseren Funktionalitaet nutzen.


Vor dem Starten der Java-Anwendung gibt's da ein OS, in das man bootet. Sicher, wenn alles was man tut nur Java-Anwendungen sind, bekommt man davon nur ein Minimum mit. Durchaus auswirken würden sich aber zumindest Stabilität, Effizienz, Benutzerverwaltung, und teilweise das GUI-System. (Swing benutzt OS-native GUI-Elemente.)

Zitat:
Wie sollte Dein Treiber- und Library-System besser sein, wenn die gleichen plattformunabhaengigen Treiber und Libs damit funktionieren sollen?

Du sprichst hier von einer "perfekten" Umgebung, in der "alles" plattformunabhängig ist, und die OS's sich untereinander gar nicht mehr unterscheiden können, weil alles "Java" ist. ("Java" in Anführungsstrichen, stellvertretend für eine beliebige Cross-Plattform-Technologie.)

Wäre dieses "Java" gut und zufriedenstellend, warum sollte ich dann noch ein OS entwickeln wollen?

Wäre dieses "Java" nicht gut, dann wäre mein "Angriffspunkt" nicht ein besseres OS für "Java", sondern ein besseres "Java" selbst.

Nun ist die Situation nicht so, ein OS macht einen erheblichen Unterschied. Ich könnte nun versuchen, dieses utopische "Java" zu erstellen, aufbauend auf den existierenden Betriebssystemen - doch zum einen kann auch das beste "Java" die Probleme heutiger Betriebssysteme nicht ausbügeln. Und zum anderen würde, selbst wenn sinnvoll, die Entwicklung eines solchen "Java" wiederum an den Marktdominanzen scheitern. Das echte Java hat das zur Genüge bewiesen.

Zitat:
Wie sieht denn diese Treiberumgebung oder Anwendungs-API aus?
Doch wohl der kleinste gemeinsame Nenner.


http://www.projectudi.org

http://www.scitechsoft.com


Zitat:
Du willst doch z.B. kein POSIX direkt unterstuetzen, weil Du damit unzufrieden bist. Nun stelle Dir vor, POSIX waere der reale cross-plattform Ansatz, wird ja sogar von Windows teilweise unterstuetzt, wieviel besser saehe es dann fuer Dich aus?

Siehe oben. Eine globale cross-plattform-Lösung bringt nix, wenn sie schlecht ist - das Problem wäre nur eine Ebene höher, aber immer noch dieselbe: Verbesserungswürdig.

Zitat:
Stell Dir einfach vor, Linux, BeOS, OS/2 und Windows-Entwickler haetten sich auf ein gemeinsames cross-plattform-API geeinigt und es saehe exakt so aus, wie das heutige Windows-API. Wo waere fuer Dich der Unterschied?

Der Druck, eine schlechte API zu verbessern, wäre enorm - das Veto eines einzelnen Gruppenmitglieds würde wenig bringen, wenn ein anderes Gruppenmitglied eine deutlich verbesserte Lösung anbieten würde.

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15.01.2004, 15:02 Uhr

Solar
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Zitat:
Original von jochen22:

mein einwand war damals, daß es gar nicht genug anwendungen gibt,
die von diesem os profitieren könnten.( bezogen auf die plattformen
in der vertikalen [handy-pda-spielekonsole-pc] )


Ich habe Dich sehr wohl verstanden, behaupte aber immer noch, daß es geht.

Zitat:
ein weiterer einwand könnte sein, das die big-player wohl kaum, noch
einmal zusehen würden, daß ein kommerzielles produkt eine so mächtige
stellung einnehmen würde wie ms-dos/windows.


Es ist ein Unterschied, ob eine mächtige Stellung durch ein überlegenes Produkt erreicht wird - und man den Markt für eine eventuelle Verbesserung offen hält - oder ob man die Stellung durch eine Kombination von Glück, Dreistigkeit, Vertragstricks, halblegalen Winkelzügen und Lobbyismus erreicht und anschließend mit eben diesen Methoden absichert, ohne das man jemals ein überlegenes Produkt hätte vorweisen können.

Ich habe kein Problem damit, daß eine Firma sich über das Produkt hervortut. Nur kommt mit der Macht auch eine Verantwortung gegenüber der Branche, ja sogar gegenüber der Gesellschaft, und ich habe ein Problem damit, daß sich Microsoft dieser Verantwortung aus Profitgier entzieht.

Der feine Unterschied zwischen einem Händler und einem Ferengi, sozusagen.

[ Dieser Beitrag wurde von Solar am 15.01.2004 editiert. ]

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15.01.2004, 18:54 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Solar:
Der feine Unterschied zwischen einem Händler und einem Ferengi, sozusagen.



Wohl eher :

Wir sind die Gates.

Widerstand ist zwecklos.

Ihre Eigenschaften ....


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15.01.2004, 22:43 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Solar:
Vor dem Starten der Java-Anwendung gibt's da ein OS, in das man bootet. Sicher, wenn alles was man tut nur Java-Anwendungen sind, bekommt man davon nur ein Minimum mit. Durchaus auswirken würden sich aber zumindest Stabilität, Effizienz, Benutzerverwaltung, und teilweise das GUI-System. (Swing benutzt OS-native GUI-Elemente.)

Der Ausgangspunkt war aber nunmal die Latte an Standardanwendungen, die ein heutiges OS mitbringen muß. Wenn ein Crossplattform-API dieses Problem lösen soll, dann bleibt ja am Schluß kaum noch etwas übrig an spezifischen Programmen.
Und für Java-Anwendungen sind die Unterschiede in der Stabilität des Host-OS kaum spürbar.
Übrigends, Swing nutzt *keine* native GUI-Elemente, das gehört zu den grundsätzlichen Eigenschaften. Es unterstützt lediglich verschiedene Look-and-Feels, die auch wie die eines beliebigen Betriebssystems aussehen können und komplett in Java implementiert sind (und sind damit am wenigsten Kaufargument für irgendein OS).
Zitat:
Du sprichst hier von einer "perfekten" Umgebung, in der "alles" plattformunabhängig ist, und die OS's sich untereinander gar nicht mehr unterscheiden können, weil alles "Java" ist. ("Java" in Anführungsstrichen, stellvertretend für eine beliebige Cross-Plattform-Technologie.)

Wäre dieses "Java" gut und zufriedenstellend, warum sollte ich dann noch ein OS entwickeln wollen?

Wäre dieses "Java" nicht gut, dann wäre mein "Angriffspunkt" nicht ein besseres OS für "Java", sondern ein besseres "Java" selbst.

Ja, aber genau da liegt der Punkt. Wenn Du an diesem Punkt ansetzt, würdest Du wieder genau so ansetzten, wie heute. Entscheidung gegen POSIX-API, Entscheidung gegen Windows-API, Entscheidung gegen Java-API, und dann?
Gibt es wieder keine Software für Dein OS.
Zitat:
... doch zum einen kann auch das beste "Java" die Probleme heutiger Betriebssysteme nicht ausbügeln. Und zum anderen würde, selbst wenn sinnvoll, die Entwicklung eines solchen "Java" wiederum an den Marktdominanzen scheitern.
Wohl wahr, aber wie gesagt, egal ob alternatives Betriebssystem oder alternative Cross-Plattform-Umgebung, in beiden Fällen stehst Du vor den selben Problemen.
Zitat:
http://www.projectudi.org



http://www.scitechsoft.com

Muß ich mir erstmal anschauen...
Zitat:
Siehe oben. Eine globale cross-plattform-Lösung bringt nix, wenn sie schlecht ist - das Problem wäre nur eine Ebene höher, aber immer noch dieselbe: Verbesserungswürdig.
Sag ich doch.
Aber so dreht es sich in Kreis. DU bist mit dem Bestehenden nicht zufrieden und willst etwas komplett neues machen. Aber gleichzeitig hast Du das Problem, mit Deinem Neuen nicht konkurrenzfähig zu sein.
Aber das hat doch nichts mit dem Microsoft-Monopol zu tun.
Wenn Du Dich bewußt _gegen_ die anderen APIs entscheidest, kann niemand dafür verantwortlich gemacht werden, daß keine Software für Dein API existiert, Du aber gleichzeitig mit der Standard-Software anderer Betriebssysteme verglichen wirst.
Zitat:
Der Druck, eine schlechte API zu verbessern, wäre enorm - das Veto eines einzelnen Gruppenmitglieds würde wenig bringen, wenn ein anderes Gruppenmitglied eine deutlich verbesserte Lösung anbieten würde.
Ähm, moment mal, wenn ein Gruppenmitglied eine deutlich verbesserte Lösung anbieten würde?
Wie kommst Du darauf, daß sich diese Lösung durchsetzen würde? Reden wir hier von unserer Welt? Was hat sich durchgesetzt, VHS oder Beta? Welche PC-Architektur wurde zur weltweit dominierenden? Welches Betriebssystem dominiert den Markt?
Du scheinst über die heutige Marktdominanzbetrachtungen zu vergessen, daß alle irgendwann mal ohne Marktdominanz begonnen haben. Und warum sollte es jetzt in einem Standardisierungsgremium besser laufen?
Du siehst doch, wie es läuft. Entweder wird am bestehenden festgehalten, als kleinster gemeinsamer Nenner, den niemand aufzugeben bereit ist, oder es entwickelt sich eine Kultur wie beim DVD-ähm Standard.

mfg
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[ Dieser Beitrag wurde von Holger am 15.01.2004 editiert. ]

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15.01.2004, 22:55 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Solar:
Zitat:
Wie sieht denn diese Treiberumgebung oder Anwendungs-API aus?
Doch wohl der kleinste gemeinsame Nenner.


http://www.projectudi.org



http://www.scitechsoft.com

So wie ich das sehe, hast Du hier genau das gleiche Problem, wie mit den anderen APIs. Sie sind geeignet, die Cross-Plattform-Probleme zu lösen, _solange sie Dir gefallen_.
Kommst Du dann wieder zu dem Schluß, daß sie Mist sind und Du Deine eigenen APIs für Dein "perfektes" OS entwickeln must, dann gibt's natürlich wiederum keine Treiber für Dein OS, während alle anderen welche haben.
Ein Teufelskreis.

mfg
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[ Dieser Beitrag wurde von Holger am 15.01.2004 editiert. ]

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14.02.2004, 13:50 Uhr

Cj-Stroker
Posts: 1343
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Hi All,


Ohne mir die ganzen Schwarzen Dinger (Buchstaben usw.) komplett anzutun, habe ich schon beim überfliegen gemerkt, wieso es so steil bergab mit diesen Bananenstaat geht.

Jetzt wundert mich auch wirklich garnichts mehr. Ich bin echt Sprachlos !

Vermutlich geht es den meisten von euch viel zu gut.

Bin echt mal gespannt, wie lange es noch dauern wird, bis es den großen Knall geben wird.

Wer an eine Besserung oder einen Aufschwung glaubt, der sollte sich wirklich mal untersuchen lassen. Das Selbe gilt übrigens für Jene, die noch an eine Rente in den (2-?) nächsten Jahrzehnten glauben.

Das Arbeitende Volk wird immer mehr ausgebeutet und die Steuerlast gewaltig erhöht. Eine angebliche Steuerminderung wird sofort durch die nächste verdeckte Steuer wieder ausgeglichen.

Lebensnotwendigkeiten, wie z.B. Lebensmittel werden (abgesehen von einzelnen Produkten) um ein Vielfaches teurer.

Dies sind nur nur ein paar kleine Punkte von viiiieeeelllen Problemen.

Wie soll es zu einer Besserung kommen, wenn immer weniger einbezahlt wird, doch die Ausgaben größer werden?

Die Zahl der Arbeitslosen ist Hoffnungslos geschönt und die Dunkelziffer ist sehr hoch. Da wird von offizieller Seite (Arbeitsämter) schon mehr als nur schön geredet. Es wird immer mehr auf Privat-Agenturen verteilt.
Ein Großteil der weitergeleiteten Arbeitslosen taucht dann garnicht mehr in der Statistik auf. Man befindet sich dann in einer Art Fördermaßnahme
oder in einer Vermittlungsagentur, die im Auftrag des Arbeitsamtes handelt. In wirklichkeit taucht man beim Arbeitsamt garnicht mehr auf und wird erst nach längerer zeit (beim scheitern der Vermittlung oder der wiederholten Weiterleitung)wieder dem Arbeitsamt zurückgeführt.

Mittlerweile wird so vieles auf Agenturen verteilt, das glaubt man garnicht. Das Ergebnis sind geschönte Arbeitslosenzahlen, die schon ansich gerne kleiner dargestellt werden, als sie tatsächlich sind.

Fakt ist, daß es nicht mehr Arbeitsplätze geben wird.
Durch die EU-Erweiterung stoßen aus dem osteuropäischen Raum weitere
Bewerber hinzu. Die Anzahl der Arbeitsplätze steigt dadurch nicht.
Die Folge ist, daß die Löhne noch deutlich nach unten gehen werden.

Die Lebenshaltungskosten werden im Gegenzug immer teurer. Es werden im Laufe der Jahre immer mehr Menschen in die Armut absinken.
Eines tages wird das längst veralterte Modell der sozialen Absicherung durch den Staat nicht mehr finanzierbar sein.

Im gesundheitsbereich ist es ja schon soweit, daß es eine Zweiklassen-Gesellschaft gibt. Da sind gesetzlich Versicherte schon beim Arztbesuch benachteiligt und das wird noch schlimmer.

Die Schere zwichen Arm und Reich wird immer weiter auseinander gehen.
Man muß kein Prophet sein, um dies vorauszusagen.

Wer an einen Aufschwung glaubt, eine Besserung des Arbeitsmarktes sieht und überhaupt in diesen Landen noch irgendwas positiv sieht, der ist in meinen Augen mehr als nur optimistisch.

Die Gründe für diesen Optimismus dürften wohl in entsprechendem Wohlbefinden durch nicht Betroffensein liegen.

Die einen sind Beamten und müssen sich auch mit ein paar Abstrichen keine sorgen machen, die anderen haben genug Geld, wordurch es sie ohnehin nicht so jucken muß oder was auch immer.
Alle anderen, die sich in einer schlechten Situation befinden, denen fehlt offensichtlich so einiges im Oberstübchen.

Arbeitslos kann jeder werden. In der heutigen Zeit ist das nichts ungewöhnliches. Von vielen der nicht betroffenen werden Arbeitslose abgewertet. Da hört man so Sprüche, daß sie garnicht arbeiten wollen.
Das es sich hierbei um eine Minderheit handelt will man nicht wissen.
Die Augen gehen erst dann auf, wenn man selbst betroffen ist.

Ich war selbst fast 12 Monate Arbeitslos und bin seit fast der selben zeit wieder in Arbeit. Diesmal bin ich zwar noch in dem selben Beruf, den ich gelernt habe, der verdienst ist jedoch nur noch ein Drittel von meinem vorherigen Arbeitsplatz.
Man muß hinzufügen, daß ich zwar vorher Schicht gearbeitet habe, jedoch auch ohne diese noch Mindestens das doppelte hätte.

Dafür muß ich jetzt noch weiter mit dem Auto fahren. Der Sprit ist aber wesentlich teurer geworden. Mein Auto steht auch kurz vor seinem Ableben. Wer weis, ob ich nochmal TÜV bekomme. Ein neues könnte ich mir nicht leisten.

Ich kann von Glück reden, daß ich keinerlei schulden und wenigstens einen Arbeitsplatz habe. Das Auto hat fast 300.000KM drauf.
Es ist für mich eine Notwendigkeit, um auf die Arbeit zu kommen.
Ich bin darauf angewiesen, da man mit öffentlichen Verkehrsmitteln schon alleine vom Standort her nicht zur Arbeit käme.

Jetzt kann ich sagen, daß es mir im Verhältnix noch ziemlich gut geht. Das aber auch nur, weil noch nichts großes vorgefallen ist und ich mit großer Vernunft lebe.

Vorher habe ich fast im geld geschwommen. Im gegenzug war auch noch alles billiger. Das waren richtig gute Zeiten, doch die sind längst vorbei.

Die zeiten werden schlechter. Man kann jedem nur wünschen, daß es ihn selbst nicht so hart treffen wird.

Tut mir nur einen Gefallen und laßt euch von dieser dummen Propaganda, die in den Medien so gestreut wird, nicht so beeinflussen.
Glaubt nichts, was ihr nicht selbst erlebt habt.

In diesem Sinne, genug gelabert. besser wird es dadurch auch nicht !


MFG

Cj-Stroker

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    (Fight For Amiga)

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(World of AMHuhn and more)

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