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amiga-news.de Forum > Get a Life > Daniel K. ... [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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05.03.2004, 00:25 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Orgon:
> Richtig. Also muß er, wie jeder anderen Mensch auch, mit den Konsequenzen seiner
> Entscheidung leben.

Darf ich also davon ausgehen, dass du auch (da du ja auch ein Mensch bist) mit den
Konsequenzen deiner Entscheidung(en) leben musst?

*?* Kannst du dich vor den Konsequenzen deiner Entscheidungen drücken? Falls ja, wie? Das würd' ich gern lernen...
Übrigens trifft das nicht nur Menschen, sondern alles, was in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Und wenn die Stubenfliege sich entscheidet auf mein Brot zu sitzen, wird sie damit zurecht kommen müssen, daß ich sie verjagen werde.

Zitat:
Original von Orgon:
Nicht Vigo spricht der gesamten Menschheit die betreffende Fähigkeit ab, sondern der
faktische Umstand, dass ein Mensch nicht das ist, wonach andere Menschen ihn
beurteilen (bewerten), sondern das ist, wie ein Mensch sich selbst beurteilt
(bewertet) bzw. selbst sieht,

Krasses, völlig aus dem Rahmen der Diskussion fallendes Beispiel:
Marc Dutroux?

Ist er das, was er von sich selbst behauptet, ist er völlig unschuldig.
Ist er das, wofür ihn alle anderen halten, steht nicht nur zu Recht vor Gericht, sondern wird auch zu Recht verurteilt werden.

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05.03.2004, 00:31 Uhr

Mad_Dog
Posts: 1944
Nutzer
Zitat:
Original von ton:

Ist es dann falsch das Eltern für ihre Kinder entscheiden?


Zumindest das Zeugen entscheiden Sie, ohne daß das (zukünftige) Kind einen Einfluß darauf hat. :D

--

http://www.norman-interactive.com

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05.03.2004, 00:42 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von Mad_Dog:
Bei Orgon's Menschenbild (bzw. dem Bild, was ich mir anhand seiner Beiträge in diversen Threads gemacht habe) vermisse ich irgendwie einen Faktor: Interaktion.


Hmm, ich weiss nicht so ganz was Du damit meinst, denn aus meiner Sicht interagiert Orgon sogar äußerst aktiv mit seinen Mitmenschen hier im Forum.

Im Gegensatz zu anderen hier ist nach meiner Einschätzung Orgon nicht daran interessiert, einen Verbalen Kampf auszuüben, sprich: Zu versuchen, seine Meinung durchzupushen. Meinst Du das vielleicht mit Interaktion?

Zitat:
Bezieht nicht jeder von uns äußere Faktoren, wie z.B. die Meinung anderer in seine Entscheidungen mit ein? Und wenn ja: In wieweit ist das Resultat dann noch unsere eigene Entscheidung? ;)

Ich denke, dass man sich seiner Umwelt nicht entziehen kann, aber nichtsdestotrotz bist Du es doch, der, gemäß nach Deinen Erfahrungen seine Konsequenz aus gewissen Ereignissen zieht.

Zitat:
Wird "das was wir sind" nicht auch ein Stück weit darüber definiert, was wir tun?

Meiner Meinung nach sogar ausschließlich, denn das einzige, was man sich auf dieser Welt sicher sein kann ist, dass Ich existiere. Und das "Ich" ist es, welches die Handlungen vollzieht.

Alles andere ist ungewiß.

Zitat:
Tun wir nicht manchmal Dinge nur deshalb, weil wir glauben, damit bei anderen besser anzukommen? Das trifft meiner Meinung nach nicht nur auf diese "Superstars" zu. Und stehen wir nicht manchmal vor der Entscheidung, nur zwischen zwei möglichen Übeln wählen zu können?

Ich denke, eine Entscheidung ohne Wahl zu treffen ist ein Paradoxon.

Zitat:
Oder etwas metaphysicher ausgedrückt: Wenn wir ein Computerprogramm schreiben, bei dem eine if-Verzweigung auftritt, ist es dann die Entscheidung des Computers, welchen Programmzweig er verfolgt, oder war es die Entscheidung des Programmierers, der vorgegeben hat, wie sich der Computer in solch einem Fall verhalten soll. :)
(War natürlich eine rhetorische Frage. Die Antwort lautet: Weder noch - die Eingabe entscheidet, was passiert.)


Ich denke, dass Computer ganz eng an uns gekoppelt sind, und deshalb zu keine eigenen Entscheidungen fähig sind, weil sie stehts unserem Willen unterliegen (mal abgesehen von äußeren Einflüssen, wie z.B. Funktionslosigkeit aufgrund eines Defektes).

Zitat:
Was ich damit sagen will: Nur wenige Menschen schaffen es, Ihr eigener Metaprogrammierer zu sein (nach Timothy Leary).

Ich glaube, dass die Gesetzmäßigkeiten von Maschinen nicht auf den Menschen übertragbar sind.

Zitat:
@Orgon:

Daß Du Dich bei Deinen Entscheidungen völlig von der Außenwelt abkoppeln kannst, glaube ich Dir nicht. :)


Können tut er es. Ob er es tut obliegt jedoch seiner Entscheidung.

--
Jeder User verdient seinen Computer!

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05.03.2004, 01:00 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
[quote]
Zitat:
Original von DrNOP:
Zitat:
Original von Orgon:
> Richtig. Also muß er, wie jeder anderen Mensch auch, mit den Konsequenzen seiner
> Entscheidung leben.

Darf ich also davon ausgehen, dass du auch (da du ja auch ein Mensch bist) mit den
Konsequenzen deiner Entscheidung(en) leben musst?

*?* Kannst du dich vor den Konsequenzen deiner Entscheidungen drücken? Falls ja, wie? Das würd' ich gern lernen...
Übrigens trifft das nicht nur Menschen, sondern alles, was in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Und wenn die Stubenfliege sich entscheidet auf mein Brot zu sitzen, wird sie damit zurecht kommen müssen, daß ich sie verjagen werde.


Die Konsequenzen Deiner Entscheidungen kannst Du natürlich nicht immer beeinflussen, wohl jedoch, wie Du damit umgehst.

Die Fliege hat meiner Meinung nach weitaus weniger Möglichkeiten zu Entscheiden, wie sie mit den Konsequenzen ihrer Handlung umgehen soll.

Zitat:
Zitat:
Original von Orgon:
Nicht Vigo spricht der gesamten Menschheit die betreffende Fähigkeit ab, sondern der
faktische Umstand, dass ein Mensch nicht das ist, wonach andere Menschen ihn
beurteilen (bewerten), sondern das ist, wie ein Mensch sich selbst beurteilt
(bewertet) bzw. selbst sieht,

Krasses, völlig aus dem Rahmen der Diskussion fallendes Beispiel:
Marc Dutroux?

Ist er das, was er von sich selbst behauptet, ist er völlig unschuldig.
Ist er das, wofür ihn alle anderen halten, steht nicht nur zu Recht vor Gericht, sondern wird auch zu Recht verurteilt werden.


Das, was er öffentlich behauptet, und das, was er über sich selber denkt muss nicht unbedingt übereinstimmen. So, wie er sich sieht, ist ausschließlich nur von seinen Gedanken bestimmt. Und die kennen wir alle nicht.
--
Jeder User verdient seinen Computer!

[ Dieser Beitrag wurde von Vigo am 05.03.2004 editiert. ]

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05.03.2004, 01:13 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
[quote]
Zitat:
Original von ton:
@Orgon
Ein Mensch kann nicht "objektiv sehen"!
Alles, was ein Mensch sieht, ist (und bleibt!) subjektiv!
----------------------------------------------------------------------
Das sehe ich anders. Wenn man alle Seiten mit Abstand betrachtet, - mit allen Vor-, und Nachteilen - ,ist es möglich objektiv zu urteilen.
Solange man sich neurtal verhält, und sich nicht für die eine oder andere Seite entscheidet.


Entscheiden tut der Mensch sich immer,und zwar stets nach seinen eigenen Vorstellungen. Und das ist nicht objektiv.

Zitat:
Das es Menschen gibt die z.B. eigennützig, vorteilsbedacht handeln, und deshalb nicht dazu in der Lage sind, ist eine andere Sache.
Der Mensch an sich, ist aber dazu in der Lage.


Jeder Mensch handelt eigennützig, was anderes bleibt ihm nicht übrig. Uneigennützig zu handeln heißt, eine Entscheidung ohne Grund zu treffen, und das ist unmöglich.

Zitat:
Andere Entscheidungen (als seine eigenen) zu treffen, ist einem Menschen faktisch nicht möglich.
----------------------------------------------------------------------
Ist es dann falsch das Eltern für ihre Kinder entscheiden?
Heist das, sie treffen eigene Entscheidungen und hoffen es die richtigen sind ?
Ein Kanditat wird von einer Jury nach bestimmten Kriterien beurteilt die unabdingbar sind. Sie treffen eine Entscheidung, ob dieser Kanditat der Richtige ist oder nicht.


Niemand kann Entscheidungen für Dich treffen, weil Du es bist, der aktiv wird. Das Kind was gehorcht, hat sich dazu entschieden zu gehorchen.

Und ob es falsch oder richtig ist, muss jeder für sich selber bewerten.
--
Jeder User verdient seinen Computer!

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05.03.2004, 02:27 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@Vigo

> Ich denke, soweit ich das einschätzen kann, dass Du jemand bist, der allgemein
> den Gedankenaustauch mit Anderen schätzt, (...)

Ich schätze nur Gedankenaustausch mit anderen, bei denen ich das Gefühl habe,
dass sie mich als ihnen gleichwertige Person achten.
Oder anders formuliert: Bei denen ich das Gefühl habe, dass sie mir nicht ihre
jeweiligen Sichtweisen bzw. Meinungen verbindlich zu machen versuchen (indem sie mir
ihre Sichtweisen/Meinungen nicht nur zur Kenntnisnahme anbieten, sondern mittels
offener oder auch versteckter (weil ihnen nicht bewussten) Anspruchshaltungen quasi
"überstülpen" wollen).

> (...) und dadurch dass Du Dich selber dabei ernst nimmst, nimmst Du auch automatisch
> Deinen Gesprächspartner ernst.

Von solchen "Automatismen" halte ich nicht viel.

> Was ich eigentlich meinte war:
> Aus seiner subjektiven Sichtweise ist der Mensch zu eigenen Entscheidungen fähig.

Soweit, so gut.

> Objektiv gesehen (also aus der Sicht einer Person/eines Wesens, welches keinen Einfluss
> auf unser Universum hat) (...)

Es gibt keine Personen/Wesen, die keinen Einfluss auf das (unser) Universum haben (können).
Soll heißen: Es gab noch nie, und es wird auch nie einen Menschen geben, der das (unser)
Universum von außerhalb des Universums betrachten kann (um somit keinen Einfluss auf das
"Objekt" Universum zu haben, wenn er "es" beobachtet).
Mein Fazit bleibt (für mich!) also noch bestehen: Ein solches "objektiv sehen" bzw.
"objektiv sein" ist einem Menschen nicht möglich.

> (...) folgt der Mensch dabei gleichzeitig der bekannten Aktio->Reaktio->Aktio Kette.

Diese Kette war/ist mir nicht bekannt und es besteht meinerseits auch wenig Interesse,
diese näher kennen zu lernen.

> D.h. er kann keine ENtscheidungen ohne Grund treffen, (...)

Demzufolge haben alle Entscheidungen eines Menschen einen Grund.

> (...) und damit ist er, aus dieser Sicht gesehen unfrei.

Dass du deine Fähigkeit (Entscheidungen treffen zu können) dazu benutzt, dich zu
entscheiden, dass du wegen genau dieser deiner Fähigkeit unfrei bist, ist mir in
gewisser Weise verständlich.
Ich weise aber bezüglich der betreffenden Fähigkeit darauf hin, dass man diese Fähigkeit
auch dazu benutzen kann, sich zu entscheiden, frei zu sein!

> (.....)
> ich tue immer das, was ich für richtig halte.

Ich auch!
Aus meiner Sicht machen das alle Menschen so!
Manche Menschen halten es sogar für richtig, sich selbst als unfrei zu definieren! ;)
Naja, irgendetwas versprechen sie sich wohl von ihrer Definition.

> Hiermit stelle ich für mich fest, dass mir die Konversation mit Dir sehr gefallen hat.

Ich stelle fest, dass du bis jetzt hier der einzige bist, der in etwa so denkt, wie ich!
Für mich fühlt sich dieser Umstand noch "etwas neu" an.

> Jeder User verdient seinen Computer!

Bei mir wird's wohl demnächst ein Windows-PC sein, beichtet und grüßt noch, der Orgon


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05.03.2004, 02:29 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@Mad_Dog

> Daß Du Dich bei Deinen Entscheidungen völlig von der Außenwelt abkoppeln kannst,
> glaube ich Dir nicht.

Quote mir mal den Text, wo ich das, was du mir nicht glaubst, wortwörtlich geschrieben
habe!
Wenn du mir den betreffenden Text nicht wortwörtlich quotest, bewerte ich dein

> Daß Du Dich bei Deinen Entscheidungen völlig von der Außenwelt abkoppeln kannst,

als "deine Interpretation meines Textes".

Gruß von Orgon



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05.03.2004, 02:43 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:
Jeder Mensch handelt eigennützig, was anderes bleibt ihm nicht übrig. Uneigennützig zu handeln heißt, eine Entscheidung ohne Grund zu treffen, und das ist unmöglich.


Mit Verlaub, das ist eine sehr engstirnige Sicht der Dinge und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sehr wohl und in hohem Maße uneingenützig anderen in schwierigen Situationen Helfen. Und damit meine ich _keinesfalls_ Tipps und Tricks in Internetforen.

Lasst bitte mal das Verallgemeinern. Alles Unsinn. Es gibt keine Verhaltensweise, die auf jeden Menschen in jedem Fall zutrifft.

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05.03.2004, 08:39 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@ton

>> Original von Orgon:
>> Andere Entscheidungen (als seine eigenen) zu treffen, ist einem Menschen faktisch
>> nicht möglich.

> Ist es dann falsch das Eltern für ihre Kinder entscheiden?

Ich schrieb ja weiter oben, dass jeder Mensch schon von Geburt an fähig ist, (seine)
Entscheidungen zu treffen. Kinder sind also (weil sie ja auch Menschen sind) bei meiner
Meinung mit eingeschlossen!
Aus diesem Umstand leite ich ab, dass Eltern für ihre Kinder nicht entscheiden können
(und umgekehrt, die Kinder für die Eltern auch nicht)!
Deine Fragestellung (ob das falsch sei) ist somit für mich nicht relevant!

Es sei denn, du meinst mit "für ihre Kinder entscheiden" den Begriff "über ihre Kinder
bestimmen" (im Sinne von: "Wir, die Eltern, bestimmen bzw. haben das Recht zu bestimmen,
was du, Kind, machen bzw. tun sollst/musst").
Wenn das der Hintergrund deiner o. g. Fragestellung ist, dann meine ich:
Was ich für falsch halte, wenn Eltern über ihre Kinder "bestimmen" teile ich mit,
wenn es mir (für mich!) wichtig ist!

> Heist das, sie treffen eigene Entscheidungen und hoffen es die richtigen sind ?

Ich gehe jetzt davon aus, das du mit "sie" die Eltern meinst.
Das Hoffen (der jeweiligen) Eltern ist das Resultat ihrer Entscheidung.
Entscheidungen zu treffen (z. B. zu hoffen) ist aus der Sicht des sich entscheidenden
Menschen immer richtig (wäre auch traurig, wenn es nicht so wäre)!

> Ein Kanditat wird von einer Jury nach bestimmten Kriterien beurteilt die unabdingbar
> sind. Sie treffen eine Entscheidung, ob dieser Kanditat der Richtige ist oder nicht.

Ich sehe da an der Bewertung der Jury kein Problem. Wenn du da ein Problem siehst,
teile mir dieses mit. Es sei denn, deine Äußerung ist nur ein Angebot zur Kenntnisnahme.
Wenn ja, dann: Ich habe deine Info zur Kenntnis genommen.

Gruß von Orgon

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05.03.2004, 11:07 Uhr

Mad_Dog
Posts: 1944
Nutzer
Zitat:
Original von Orgon:
@Mad_Dog

> Daß Du Dich bei Deinen Entscheidungen völlig von der Außenwelt abkoppeln kannst,
> glaube ich Dir nicht.

Quote mir mal den Text, wo ich das, was du mir nicht glaubst, wortwörtlich geschrieben
habe!
Wenn du mir den betreffenden Text nicht wortwörtlich quotest, bewerte ich dein

> Daß Du Dich bei Deinen Entscheidungen völlig von der Außenwelt abkoppeln kannst,

als "deine Interpretation meines Textes".


Richtig. Das ist meine Interpretation Deiner oft angeführten These der Mensch sei bei seiner Entscheidungswahl völlig frei. Dieses These bringst Du häufig vor. Andererseits argumentiertst Du aber auch daß Objektivität im strengen Sinne nicht existent sei, da alles und jedes im Universum sich gegenseitig beeinflußt. Diesem Argument kann ich folgen (und auch zustimmen). Aber wenn sich alles und jedes im Universum gegenseitig beeinflußt, dann hat ein Individuum doch nicht nur Einfluß auf seine Umwelt, sondern die Umwelt auch auf das Individuum. Das Individuum ist also nur ein Teil des "großen Ganzen". Und da taucht für mich der Widerspruch auf, wenn du sagst, ein Individuum sei in seinen Entscheidungen völlig frei.


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05.03.2004, 11:38 Uhr

Mad_Dog
Posts: 1944
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:

Jeder Mensch handelt eigennützig, was anderes bleibt ihm nicht übrig. Uneigennützig zu handeln heißt, eine Entscheidung ohne Grund zu treffen, und das ist unmöglich.


Das sehe ich nicht ganz so. Manche Menschen stellen auch mal den Eigenen Vorteil zu Gunsten einer Idee, die sie für richtig halten zurück. Denke nur mal an Selbstmordattentäter, die Ihr eigenes Leben zu Gunsten einer Sache opfern, die sie persönlich für richtig halten. Da kann von Eigennutz wohl keine Rede mehr sein. Natürlich haben solche Leute ihre Wahl getroffen. Sie tun ja auch nichts ohne Grund. In wie weit diese Leute zuvor von religiösen oder politischen Führern bearbeitet wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Aber wir alle werden in der einen oder anderen Weise von irgendjemand "bearbeitet". In wie weit wir das zulassen, wird meiner Erfahrung nach nicht nur von unserer persöhnlichen Auswahl bestimmt, sondern auch davon, wie stark wir sind. Nicht jeder hat die Kraft, sich der Einflußnahme anderer zu widersetzen.

Ich persönlich rege mich auch immer wieder über Leute auf, die sich von anderen benutzen lassen. Wenn ich Leute als Feiglinge bezeichne, die hinter vorgehaltener Hand bestimmte Ungerechtigkeiten genauso sehen wie ich, aber den Mund halten, dann werde ich immer wieder darauf hingewiesen, daß nicht jeder die Kraft hat, aufzustehen und seine Meinung zu sagen.

Ob die Fähigkeit selbständig zu denken und handeln angeboren ist, kann man ausdiskutieren. Ich glaube jedenfalls daran, daß zumindest jeder ein Stück weit in der Lage ist, dies zu lernen.

Gerade das Internet bietet die Möglichkeit, viele verschiedene Meinungen, seien sie auch (auf den ersten Blick) noch so abwegig, zu einem Thema zu lesen.
Zu vor-Internet-Zeiten gab es diese Möglichkeit nicht. Viele Menschen hielten das, was sie in den Zeitungen lasen, bzw. im Fernsehen sahen für DIE absolut objektive Wahrheit. Das Internet ist ein Medium, in dem Jeder ohne großen technischen oder finanziellen Aufwand seine Meinung kund tun kann. Das sehe ich als eine große Gelegenheit, den menschlichen Geist weiterzuentwickeln. (übrigens hat das schon Timothy Leary in seinem Werk "Neurologic" vorausgesagt).

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05.03.2004, 12:26 Uhr

DrNOP
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Zitat:
Original von Mad_Dog:
Das sehe ich nicht ganz so. Manche Menschen stellen auch mal den Eigenen Vorteil zu Gunsten einer Idee, die sie für richtig halten zurück. Denke nur mal an Selbstmordattentäter, die Ihr eigenes Leben zu Gunsten einer Sache opfern, die sie persönlich für richtig halten. Da kann von Eigennutz wohl keine Rede mehr sein. Natürlich haben solche Leute ihre Wahl getroffen. Sie tun ja auch nichts ohne Grund. In wie weit diese Leute zuvor von religiösen oder politischen Führern bearbeitet wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Grade bei denen halte ich die vorhergehende "Bearbeitung" durch ihre Führer für wichtig. Zumindest wenn der Attentäter ein Moslem ist, wurde ihm der Eintritt ins Paradies _ohne_ Prüfung versprochen. Außerdem soll er als Märtyrer in die Geschichte eingehen.
Also hat er die Wahl zwischen:
- hier weiterleben und nach seinem Tod womöglich die Prüfung nicht zu bestehen, d.h. nicht ins Paradies zu kommen, oder
- sofort ins Paradies zu kommen, wo 72 Jungfrauen auf ihn warten, er 70 Freunde einladen darf ...

So richtig uneigennützig sieht das dann gar nicht mehr aus, finde ich.

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05.03.2004, 12:45 Uhr

DOM
Posts: 1044
Nutzer
Zurück zum Thema:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3800439574



:lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

[ Dieser Beitrag wurde von DOM am 05.03.2004 editiert. ]

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05.03.2004, 12:49 Uhr

DOM
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Nutzer
Und für alle, die Echt-Kübelcrash-Gurken immer noch wollen:

http://search.ebay.de/search/search.dll?query=k%FCblb%F6ck+gurken&socolumnlayout=3&salistedinsite=77&sosortproperty=1&ht=1&from=R10&sorecordsperpage=50&BasicSearch=



:O :D :O

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05.03.2004, 12:58 Uhr

DOM
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Nutzer
Einen hab ich noch:

Schwerverletzte Gurke vom Unfallort!!

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3277777985&category=40785&tc=photo



:lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

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05.03.2004, 13:34 Uhr

Mad_Dog
Posts: 1944
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:
Zitat:
Original von Mad_Dog:
Das sehe ich nicht ganz so. Manche Menschen stellen auch mal den Eigenen Vorteil zu Gunsten einer Idee, die sie für richtig halten zurück. Denke nur mal an Selbstmordattentäter, die Ihr eigenes Leben zu Gunsten einer Sache opfern, die sie persönlich für richtig halten. Da kann von Eigennutz wohl keine Rede mehr sein. Natürlich haben solche Leute ihre Wahl getroffen. Sie tun ja auch nichts ohne Grund. In wie weit diese Leute zuvor von religiösen oder politischen Führern bearbeitet wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Grade bei denen halte ich die vorhergehende "Bearbeitung" durch ihre Führer für wichtig. Zumindest wenn der Attentäter ein Moslem ist, wurde ihm der Eintritt ins Paradies _ohne_ Prüfung versprochen. Außerdem soll er als Märtyrer in die Geschichte eingehen.
Also hat er die Wahl zwischen:
- hier weiterleben und nach seinem Tod womöglich die Prüfung nicht zu bestehen, d.h. nicht ins Paradies zu kommen, oder
- sofort ins Paradies zu kommen, wo 72 Jungfrauen auf ihn warten, er 70 Freunde einladen darf ...

So richtig uneigennützig sieht das dann gar nicht mehr aus, finde ich.


So gesehen hast Du natürlich recht. War auch ein schlechtes Beispiel.
Aber das Selbstmord-Attentäter-Beispiel zeigt deutlich, wie man die Entscheidungsfindung von Individuen beinflussen kann.

Jedenfalls handle ich persönlich manchmal zugunsten einer Idee, an die ich glaube, auch wenn ich daraus keinen persönlichen Vorteil davon habe. In manchen Fällen kann sowas sogar zum Nachteil werden.
Beispielsweise mische ich mich ein, wenn auf Außenseitern zu stark herumgetrampelt wird, obwohl mir bewußt ist, daß ich damit auch selbst zum Opfer werden kann. Das soll natürlich nicht heißen, daß ich auf die Opferrolle stehe. ;) Jedenfalls nehme ich häufig das Risiko in Kauf, von anderen niedergemacht zu werden, wenn ich meine Meinung sage. Ich lasse mir nicht alles gefallen. Eine Eigene Meinung zu haben und diese auch kundzutun führt dazu, daß man bei vielen aneckt, von und wenigen Respekt erfährt. Manche bezeichnen mich deshalb auch als Egomanen oder hoffnungslosen Idealisten. Andere sagen, ich sei eben eine starke Persönlichkeit. Wieder andere sagen, ich sein Dumm, ein Dickkopf oder gar verrückt, ich würde gegen Windmühlen kämpfen. Die Wertung bleibt natürlich dem Betrachter überlassen.

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05.03.2004, 14:41 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Zitat:
Zitat:
Original von Maja:
Zitat:
Original von Vigo:
Jeder Mensch handelt eigennützig, was anderes bleibt ihm nicht übrig. Uneigennützig zu handeln heißt, eine Entscheidung ohne Grund zu treffen, und das ist unmöglich.


Mit Verlaub, das ist eine sehr engstirnige Sicht der Dinge und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sehr wohl und in hohem Maße uneingenützig anderen in schwierigen Situationen Helfen. Und damit meine ich _keinesfalls_ Tipps und Tricks in Internetforen.

Lasst bitte mal das Verallgemeinern. Alles Unsinn. Es gibt keine Verhaltensweise, die auf jeden Menschen in jedem Fall zutrifft.



Uneigenützig aus Deiner Sicht, aber jeder Mensch handelt subjektiv gesehen stets nach eigenen Nutzen, und sei es, weil er Mitleid und das Bedürfnis hat, anderen zu helfen.

Ist es nicht schön, zugeben zu können, dass man nicht aus uneigennutz, sondern aus reiner Menschenliebe, die aus einem selber kommt, gehandelt hat? Ich sehe da überhaupt kein schlag ins Gesicht.

Engstirnigkeit bedeutet aus meiner Sicht, sich selbst zu geißeln, weil man der Illusion auffliegt, das andere Menschen Dein Leben in der Hand haben. Nur Du kannst Entscheiden.

Auch Selbstmörder handeln eigennützig, denn aus Ihrer Sicht stellt der Selbstmord eine Verbesserung der jetzigen Zustände da (sei es, weil er sein Leben unerträglich findet oder seien es z.B. religiöse Motive).


Hallo Orgon!

Zitat:
> Objektiv gesehen (also aus der Sicht einer Person/eines Wesens, welches keinen Einfluss
> auf unser Universum hat) (...)

Es gibt keine Personen/Wesen, die keinen Einfluss auf das (unser) Universum haben (können).


Ich denke z.B., dass wir uns da nicht sicher sein können. Man kann es natürlich vorziehen, an das zu Glauben, was man mit seinen Sinnen erfassen kann. Dazu halte ich mir immer ein Beispiel vor Augen: Ein Blinder wird niemals erfassen können, was Farben sind. Gibt es sie deshalb nicht?

Zitat:
Soll heißen: Es gab noch nie, und es wird auch nie einen Menschen geben, der das (unser)
Universum von außerhalb des Universums betrachten kann (um somit keinen Einfluss auf das
"Objekt" Universum zu haben, wenn er "es" beobachtet).
Mein Fazit bleibt (für mich!) also noch bestehen: Ein solches "objektiv sehen" bzw.
"objektiv sein" ist einem Menschen nicht möglich.


Ich gebe auch zu, dass dies ein reines Gedankenexperiment ist, und wir wahrscheinlich keine Beweise dafür erlangen werden. Aber ich schließe das "Unmögliche" nicht aus.

Zitat:
> D.h. er kann keine ENtscheidungen ohne Grund treffen, (...)

Demzufolge haben alle Entscheidungen eines Menschen einen Grund.


Genau.

Zitat:
> (...) und damit ist er, aus dieser Sicht gesehen unfrei.

Dass du deine Fähigkeit (Entscheidungen treffen zu können) dazu benutzt, dich zu
entscheiden, dass du wegen genau dieser deiner Fähigkeit unfrei bist, ist mir in
gewisser Weise verständlich.
Ich weise aber bezüglich der betreffenden Fähigkeit darauf hin, dass man diese Fähigkeit
auch dazu benutzen kann, sich zu entscheiden, frei zu sein!


Ich weiss, genau das mache ich auch.

So, bin jetzt im Zeitdruck, deshalb ncoh einen hastigen Gruß von

Vigo
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Jeder User verdient seinen Computer!

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05.03.2004, 16:06 Uhr

ton
Posts: 639
Nutzer
@Orgon
>> Ein Kanditat wird von einer Jury nach bestimmten Kriterien beurteilt die unabdingbar
>> sind. Sie treffen eine Entscheidung, ob dieser Kanditat der Richtige ist oder nicht.

>Ich sehe da an der Bewertung der Jury kein Problem. Wenn du da ein Problem siehst, >teile mir dieses mit. Es sei denn, deine Äußerung ist nur ein Angebot zur Kenntnisnahme.
>Wenn ja, dann: Ich habe deine Info zur Kenntnis genommen.
----------------------------------------------------------------------
Es sollte ein Beispiel sein, das man für andere eine Entscheidung fällen kann.
Angebnommen der Kanditat hätte nun die Wahl sich selbst zu entscheiden, aber unentschlossen ist, Wird die Jury die Wahl anhand der Kriterien treffen. Kandidat unentschlossen, Jury entscheidet
für den Kanditaten, ob er weiter kommt oder nicht. Oder bedeutet das für dich sie "bestimmt über"
Also für mich ist es das selbe in Grün.

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05.03.2004, 17:09 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Marc Dutroux
Das, was er öffentlich behauptet, und das, was er über sich selber denkt muss nicht unbedingt übereinstimmen. So, wie er sich sieht, ist ausschließlich nur von seinen Gedanken bestimmt. Und die kennen wir alle nicht.
Was in meinen Augen völlig wurscht ist, denn:
- Entweder sieht er sich tatsächlich so, wie er öffentlich behauptet, oder
- er hat es sich ausgedacht, um bei anderen Menschen ein bestimmtes Bild von sich zu erzeugen, d.h. er *will* bei anderen Menschen wirken als wäre das was er von sich behauptet wahr.
Nachdem nun wirklich jeder Mensch weiß, daß Gedankenlesen eine sehr seltene Gabe ist, ist es für den Betrachter doch unerheblich welcher Fall nun zutrifft, oder nicht?


Zitat:
Original von Orgon:
Es gibt keine Personen/Wesen, die keinen Einfluss auf das (unser) Universum haben (können).
Soll heißen: Es gab noch nie, und es wird auch nie einen Menschen geben, der das (unser)
Universum von außerhalb des Universums betrachten kann (um somit keinen Einfluss auf das
"Objekt" Universum zu haben, wenn er "es" beobachtet).
Mein Fazit bleibt (für mich!) also noch bestehen: Ein solches "objektiv sehen" bzw.
"objektiv sein" ist einem Menschen nicht möglich.

Was auch völlig unerheblich ist.
[Metapher]
Hat hier jemand eine mechanische Ausbildung?
Denjenigen mit Kenntnissen in mechanischer Fertigung wird bekannt sein, daß jedes Maß mit einem _geeigneten_ Meßmittel gemessen werden muß. Im allgemeinen bedeutet das, das Meßmittel muß um mindestens eine Zehnerpotenz genauer anzeigen können als ich messen will. Will sagen, wenn ich 10 mm messen will muß mein Lineal/Meßschieber/etc. mindestens 1 mm als kleinste Skalenteilung besitzen. Will ich 12,47 mm messen, muß mein Meßzeug als kleinste Skalenteilung schon 0,001 mm besitzen.
[/Metapher]
So, zurück zur Objektivität. Wir sollten nicht vergessen, daß der Begriff "Objektivität" von Menschen gemacht wurde. Wenn es keine Objektivität gäbe, wie könnten Menschen dann einen Begriff dafür definieren?
Hier wird oft so schwarzweiß gemalt - es gibt auch Graustufen! ;) Der Punkt auf den ich raus will ist die "hinreichende" Objektivität. Wenn man Familienverhältnisse beurteilen will reicht es doch völlig, nicht zu dieser Familie zu gehören. Dazu muß ich nicht gleich außerhalb des gesamten Universums stehen, oder? (Dann würd' ich nämlich die Familie gar nicht mehr sehen!) Um zu beurteilen wie schnell ein Auto an mir vorbei fährt reicht es, an der Straße zu stehen. Wie sollte ich das von außerhalb des Universums tun? Bzw. ändert sich an dem Auto etwas, wenn ich an der Straße stehe? Beeinflusse ich es irgendwie?


Zitat:
Original von Orgon:
Dass du deine Fähigkeit (Entscheidungen treffen zu können) dazu benutzt, dich zu
entscheiden, dass du wegen genau dieser deiner Fähigkeit unfrei bist, ist mir in
gewisser Weise verständlich.
Ich weise aber bezüglich der betreffenden Fähigkeit darauf hin, dass man diese Fähigkeit
auch dazu benutzen kann, sich zu entscheiden, frei zu sein!

Kannst du dir vorstellen, daß du angekettet im Kerker sitzt?
Nun kannst du dich lange dazu entscheiden, frei zu sein - an deiner Situation ändert sich rein gar nichts.

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05.03.2004, 19:10 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
die diskussion mit dev und checker war blöd.

die diskussion mit orgon ist egal,nichtssagend,belanglos.

:(

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05.03.2004, 19:56 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
@jochen:
Hast du also mal wieder was gelernt. :D

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05.03.2004, 20:14 Uhr

Vigo
Posts: 1254
[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von DrNOP:
Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Marc Dutroux
Das, was er öffentlich behauptet, und das, was er über sich selber denkt muss nicht unbedingt übereinstimmen. So, wie er sich sieht, ist ausschließlich nur von seinen Gedanken bestimmt. Und die kennen wir alle nicht.
Was in meinen Augen völlig wurscht ist, denn:
- Entweder sieht er sich tatsächlich so, wie er öffentlich behauptet, oder
- er hat es sich ausgedacht, um bei anderen Menschen ein bestimmtes Bild von sich zu erzeugen, d.h. er *will* bei anderen Menschen wirken als wäre das was er von sich behauptet wahr.
Nachdem nun wirklich jeder Mensch weiß, daß Gedankenlesen eine sehr seltene Gabe ist, ist es für den Betrachter doch unerheblich welcher Fall nun zutrifft, oder nicht?


Sicher, denn so oder so ändert sich nichts daran, dass nur Dutroux selber weiss, wer er ist, und kein Anderer.

Zitat:
Zitat:
Original von Orgon:
Es gibt keine Personen/Wesen, die keinen Einfluss auf das (unser) Universum haben (können).
Soll heißen: Es gab noch nie, und es wird auch nie einen Menschen geben, der das (unser)
Universum von außerhalb des Universums betrachten kann (um somit keinen Einfluss auf das
"Objekt" Universum zu haben, wenn er "es" beobachtet).
Mein Fazit bleibt (für mich!) also noch bestehen: Ein solches "objektiv sehen" bzw.
"objektiv sein" ist einem Menschen nicht möglich.

Was auch völlig unerheblich ist.
[Metapher]
Hat hier jemand eine mechanische Ausbildung?
Denjenigen mit Kenntnissen in mechanischer Fertigung wird bekannt sein, daß jedes Maß mit einem _geeigneten_ Meßmittel gemessen werden muß. Im allgemeinen bedeutet das, das Meßmittel muß um mindestens eine Zehnerpotenz genauer anzeigen können als ich messen will. Will sagen, wenn ich 10 mm messen will muß mein Lineal/Meßschieber/etc. mindestens 1 mm als kleinste Skalenteilung besitzen. Will ich 12,47 mm messen, muß mein Meßzeug als kleinste Skalenteilung schon 0,001 mm besitzen.
[/Metapher]


Du wirst niemals in der Lage sein, das genaue Maß eines Gegenstandes zu bestimmen. Was man tun kann ist, den Meßfehler so gering wie möglich zu halten, aber er ist stehts immer da. Kein Gegenstand auf der Welt ist 1m lang, inklusive dem Ur-Meter.

Rationalität ist eine Erfindung des Menschen, und beschreibt den Vorgang, vom subjektiven Abbild der Welt eine sehr ungenaue Ableitung zu erstellen.

Zitat:
So, zurück zur Objektivität. Wir sollten nicht vergessen, daß der Begriff "Objektivität" von Menschen gemacht wurde. Wenn es keine Objektivität gäbe, wie könnten Menschen dann einen Begriff dafür definieren?

Es gibt genügend Begriffe, die der Mensch erfunden hat, aber gleichzeitig nicht praktisch anwendbar sind, wie z.B. Unsterblichkeit.

Zitat:
Hier wird oft so schwarzweiß gemalt - es gibt auch Graustufen! ;) Der Punkt auf den ich raus will ist die "hinreichende" Objektivität. Wenn man Familienverhältnisse beurteilen will reicht es doch völlig, nicht zu dieser Familie zu gehören.

Aus Deiner Sicht gesehen, ja. Aber es ist und bleibt nur Deine Sichtweise. Und es gibt soviele Sichtweisen wie Menschen auf diesen Planeten. Aber nur eine charakterisiert das Subjekt korrekt, nämlich das Subjekt selber.

Zitat:
Dazu muß ich nicht gleich außerhalb des gesamten Universums stehen, oder? (Dann würd' ich nämlich die Familie gar nicht mehr sehen!) Um zu beurteilen wie schnell ein Auto an mir vorbei fährt reicht es, an der Straße zu stehen. Wie sollte ich das von außerhalb des Universums tun? Bzw. ändert sich an dem Auto etwas, wenn ich an der Straße stehe? Beeinflusse ich es irgendwie?

Sobald Du in einem System bist, veränderst Du es gleichzeitig mit, ob Du es willst, oder nicht. Aber nicht nur Du veränderst es, das System verändert auch gleichzeitig Dich. Und dem wird man sich niemals entziehen können. Aktio->Reaktio->Aktio.....

Die Idee mit dem außenstehenden Beobachter ist eine aüßerst abstrakte Idee, deren praktische Durchführung uns (als Wesen, die aus unserem Sytem nicht entfliehen können) meiner Meinung nach wohl eine unlösbare Aufgabe sein wird.

Zitat:
Zitat:
Original von Orgon:
Dass du deine Fähigkeit (Entscheidungen treffen zu können) dazu benutzt, dich zu
entscheiden, dass du wegen genau dieser deiner Fähigkeit unfrei bist, ist mir in
gewisser Weise verständlich.
Ich weise aber bezüglich der betreffenden Fähigkeit darauf hin, dass man diese Fähigkeit
auch dazu benutzen kann, sich zu entscheiden, frei zu sein!

Kannst du dir vorstellen, daß du angekettet im Kerker sitzt?
Nun kannst du dich lange dazu entscheiden, frei zu sein - an deiner Situation ändert sich rein gar nichts.

[/quote]

Die Frage, die sich Dir stehts (ob bewusst oder unbewusst) stellt ist, wie Du damit umgehst, und was für Konsequenzen Du daraus ziehst. Die Situation ist stehts immer so, wie Du sie bewertest und welche Entscheidung Du treffen wirst.

Noch einen schönen Abend!

VIgo




--
Jeder User verdient seinen Computer!

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06.03.2004, 00:03 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@DrNOP

> *?* Kannst du dich vor den Konsequenzen deiner Entscheidungen drücken?

Diese Frage, und auch deine in deinem Posting von 17:09Uhr an mich gerichteten Fragen
beantworte ich dir nicht!

Gruß von Orgon




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06.03.2004, 00:05 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@Vigo

> Können tut er es. Ob er es tut obliegt jedoch seiner Entscheidung.

Ich entscheide mich für: Ich kann das faktisch nicht.

--------------------------------

> Und ob es falsch oder richtig ist, muss jeder für sich selber bewerten.

Das muss nicht, sondern das bewertet jeder für sich selbst.

> Ein Blinder wird niemals erfassen können, was Farben sind.
> Gibt es sie deshalb nicht?

Ich bin nicht blind ("nur" stark kurzsichtig), deshalb ist deine Frage für mich nicht
relevant!
Deswegen beantworte ich dir deine Frage nicht!

Gruß von Orgon


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06.03.2004, 00:06 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@Mad_Dog

> Aber wenn sich alles und jedes im Universum gegenseitig beeinflußt, dann hat ein
> Individuum doch nicht nur Einfluß auf seine Umwelt, sondern die Umwelt auch auf das
> Individuum. Das Individuum ist also nur ein Teil des "großen Ganzen".

Das sehe ich auch so!

> Und da taucht für mich der Widerspruch auf, wenn du sagst, ein Individuum sei in
> seinen Entscheidungen völlig frei.

Ich sehe diesen Widerspruch nicht (weil ich eine andere Sichtweise wie du habe).

---------------

> Ob die Fähigkeit selbständig zu denken und handeln angeboren ist, kann man ausdiskutieren.

Wobei bei einem solchen "Ausdiskutieren" beachtet werden mögee, dass die betreffende
Fähigkeit keine "objektive", sondern nur eine subjektive Größe desjenigen ist, der sie
fühlt!

> Ich glaube jedenfalls daran, daß zumindest jeder ein Stück weit in der Lage ist, dies zu
> lernen.

Das glaube ich auch.
Ich möchte aber dennoch darauf hinweisen, dass dieses "die betreffende Fähigkeit wieder
fühlen lernen" anfangs mitunter sehr schmerzhaft für den Lernenden/die Lernende sein kann.

Gruß von Orgon


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06.03.2004, 00:08 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@ton

> Angebnommen der Kanditat hätte (.....) oder nicht.
> Oder bedeutet das für dich sie "bestimmt über"

Für mich bedeutet es zum einen:
Wenn der Kandidat unentschlossen ist, hat er sich entschieden, unentschlossen zu sein;
und zum anderen: Die Jury entscheidet sich, wie sie über den Kandidaten bestimmt
(ob er weiterkommt oder nicht).

Gruß von Orgon

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06.03.2004, 00:47 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:
Uneigenützig aus Deiner Sicht, aber jeder Mensch handelt subjektiv gesehen stets nach eigenen Nutzen, und sei es, weil er Mitleid und das Bedürfnis hat, anderen zu helfen.

Ist es nicht schön, zugeben zu können, dass man nicht aus uneigennutz, sondern aus reiner Menschenliebe, die aus einem selber kommt, gehandelt hat? Ich sehe da überhaupt kein schlag ins Gesicht.


Hm, aus dem Winkel habe ich das noch gar nicht betrachtet. Mit der Betrachtungsweise kann ich mich schon eher anfreunden.

Das hast du schön gesagt. ;)


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06.03.2004, 00:53 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Orgon:
Diese Frage, und auch deine in deinem Posting von 17:09Uhr an mich gerichteten Fragen
beantworte ich dir nicht!

Keine Sorge, ich hab nichts anderes erwartet! I-)

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06.03.2004, 10:20 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@DrNOP

> Kannst du dir vorstellen, daß du angekettet im Kerker sitzt?

Ja, das kann ich!

> Nun kannst du dich lange dazu entscheiden, frei zu sein - an deiner Situation ändert
> sich rein gar nichts.

An meiner (äußeren!) Situation sicher nicht!
Die Entscheidungsfreiheit (die jeder Mensch von Geburt an hat) ist nicht gleich =
Handlungsfreiheit!!!

Gruß von Orgon





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06.03.2004, 10:22 Uhr

Orgon
Posts: 234
Nutzer
@Vigo

> Sicher, denn so oder so ändert sich nichts daran, dass nur Dutroux selber weiss, wer er
> ist, und kein Anderer.

Ich erwähne nur nebenbei (damit hier niemand glaubt, dass wegen Dutrouxs Selbstsicht sich
nun am "objektiven" Weltgeschehen nichts ändert):
Dass sich (möglicherweise) daran nichts ändert, ändert nichts daran, dass ja zurzeit die
Selbstsicht der jeweils zuständigen Richter/Richterinnen gefragt ist (die Herrn Marc Dutroux
von Gesetz wegen rechtskräftig (verbindlich) gemacht werden kann).

> Und es gibt soviele Sichtweisen wie Menschen auf diesen Planeten.
> Aber nur eine charakterisiert das Subjekt korrekt, nämlich das Subjekt selber.

Das sehe ich auch so!
Ich sehe aber auch, dass - angesichts der von dir genannten (aus meiner Sicht: "objektiven")
Umstände - einige User(innen) in diesem Thread daraus (noch!) die "falschen" Schlüsse
ziehen.

> Und dem wird man sich niemals entziehen können. Aktio->Reaktio->Aktio.....

Auch daraus (aus dem von dir gerade genannten Umstand) werden - so vermute ich - nun einige
User(innen) die "falschen" Schlüsse ziehen.

> Die Idee mit dem außenstehenden Beobachter ist eine aüßerst abstrakte Idee, deren praktische
> Durchführung uns (als Wesen, die aus unserem Sytem nicht entfliehen können) meiner Meinung
> nach wohl eine unlösbare Aufgabe sein wird.

Das mag sein.
Äußerst bstrakte Ideen und unlösbare Aufgaben haben aber auch ihr Gutes:
Sie können einen Menschen zur Selbstbegegnung anregen. 8)

> Die Frage, die sich Dir stehts (ob bewusst oder unbewusst) stellt ist, wie Du damit
> umgehst, und was für Konsequenzen Du daraus ziehst.

So isses!

> Die Situation ist stehts immer so, wie Du sie bewertest und welche Entscheidung Du
> treffen wirst.

Es lebe die Entscheidungsfreiheit!
Denn ohne sie wären wir Menschen "arm dran"!

Gruß von Orgon


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