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amiga-news.de Forum > Andere Systeme > Schöpfer des Melissa-Virus verurteilt [ - Search - New posts - Register - Login - ]

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2002-05-03, 15:13 h

Otis
Posts: 1377
User
Moin,

die Strafe ist zu niedrig auch wenn er mit der Polizei kooperiert. !
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Verbrechen zahlt sich nicht aus

Schöpfer des Melissa-Virus verurteilt

Im März 1999 machte der Wurm 'Melissa' das Internet, genauer gesagt den Windows-benutzenden Teil des Internets, unsicher: Nach dem Öffnen versandte sich der Plagegeist an die ersten 50 Adressen im Outlook-Client. Nach verschiedenen Schätzungen soll der Schaden bis zu 1,2 Milliarden Dollar betragen haben.
Der Verursacher, der heute 34-jährige David Smith, ein Programmierer, wurde schon wenige Tage später gefasst und bekannte sich auch schuldig. Dennoch zog sich das Verfahren vor einem US-Bundesgericht in Newark, NJ bis heute hin.
Jetzt wurde Smith, der inzwischen mit der Polizei kooperierte, zu einer 20-monatigen Gefängnisstrafen und einer Geldbuße von 5000 Dollar verurteilt. Über eventuelle Schadensersatzforderungen ist noch nichts bekannt.

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Mfg otis

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2002-05-03, 16:39 h

Gonozal
Posts: 778
User
Hi,

ich denke, dass die Schadenersatzforderungen noch kommen werden. Und dann wird der Kerl seines Lebens nicht mehr froh...

Meiner Meinung nach muss die staatliche Strafe (d.h. lt. Strafgesetz) nicht härter ausfallen, schließlich hat er ja niemanden umgebracht oder so. Die privatrechtlichen Folgen werden ausreichen, um ihn sein Lebtag darüber nachdenken zu lassen, welchen Bockmist er verzapft hat.

Ciao,
Gonozal.

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2002-05-07, 19:53 h

Neppomuk
Posts: 421
User
Das ganze mit den Schadensersatzforderungen hat Hacken!
1. Wenn er für Schuldig erklärt wird, dann kann er diese Summe niemals aufbringen, und der Kläger wird kein Geld sehen, hat nur Aufwand und Eigenkosten. Würde mir eine solche KLage überlegen!
2. Jeder ist für den Schutz seiner Daten selbst verantwortlich. Es liegt hier keine gezielte Attacke gegen eine Firma und deren Daten vor, also glaub ich kaum dass hier Millionenforderungen durchkommen!
Genauso könnte man hier Fahrlässigkeit gegen diese Firma klagen, da Sie ja den Virus dann noch selbst verbreitet hat (unwissenheit Schützt auch dort vor Strafe nicht)! Also dass Ding ist eine Gratwanderung zwischen Schuld und Eigenverantwortung! Ich wette hier auf kein sicheres Urteil!
Bis jetzt sind auch noch keine Klagen bekannt geworden. Also denke ich wissen die Firmen wie gross oder klein ihre Chance ist zu gewinnen!

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2002-05-10, 15:58 h

Gonozal
Posts: 778
User
Hi Leute,

@ Neppomuk:

1. Da hast Du recht. Es geht auch weniger darum, wirklich den Schaden zu ersetzen. Ich meine, soviel Geld könnte er auch in Freiheit kaum aufbringen. Das amerikanische Schadenersatzrecht hat allerdings im Gegensatz zum deutschen einen eindeutigen Bestrafungscharakter. Ihn zu verklagen (und den Prozess zu gewinnen) hätte rein einen Bestrafungszweck. Und schon zur Abschreckung anderer Hacker würde ich als betroffene Firma die Klage durchziehen.

2. Das sehe ich anders. Der Tat liegt eindeutig ein Vorsatz zur Schädigung anderer zugrunde. Auch wenn die Attacke keineswegs gezielt vollzogen wurde und die Firmen natürlich für Ihre Datensicherheit selbst verantwortlich sind; der Vorsatz, andere zu schädigen kann wohl ohne weitere Bedenken unterstellt werden. Schließlich hat der Hacker ja gewusst, was er tut (bei der Programmierung des Wurms), und als professioneller Programmierer und erwachsener Mensch kann man ihm auch genug Geist unterstellen zu wissen, was er mit seinem "Werk" auslöst.

Ciao,
Gonozal.

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2002-05-10, 18:37 h

Neppomuk
Posts: 421
User
Ja, du hast recht, den Bestrafungspunkt hab ich ncht bedacht! Jedoch einen Abschreckungseffekt wird nur im kleinen Bewirkt! Solnge es Virusgeneratoren für jedermann frei zum downloaden gibt!
Beim Vorsatz der bewussten Schädigung stimm ich dir voll und ganz zu. Nur wird eine Firma dies nicht auf eine auf sich geziehlte Attacke beklagen können. Und genau da komme ich auf das 1. Posting zurück. Es ist also nicht Sache einer oder weniger Firman (von der Anzahl der Geschädigten) hier zu klagen, sondern Sache des Staates, und genu hier ist das Urteil ein Mückensch*ss auf den entstandenen Schaden!
Bei der Klage der Schädigung ist eine erneute Verurteilung sehr wahrscheinlich!

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2002-05-10, 22:52 h

miip
Posts: 55
User
Ich denke man sollte ihn nicht bestrafen... wenn es ihm schon so einfacht gemacht wird etwas wie Melissa zuschreiben, sollte man eher über eine Bestrafung der Softwarefirmen, die soetwas erst ermöglichen nachdenken. X(

Auch hat dieser Virus ein paar Managern die Augengeöffnet und so eine Menge Arbeitsplätze geschaffen! :lach:

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2002-05-12, 06:15 h

Gonozal
Posts: 778
User
Hi Leute,

@ miip:

Das ist nicht Dein voller Ernst, oder??

Mal ein Beispiel:
Nur weil es recht einfach ist, dass ich mich jetzt HYPOTHETISCH in mein Auto setze und auf Teufel komm raus Leute über den Haufen fahre, sind doch weder wirklich der Staat, welcher dies nicht verhindert hat, noch der Autohersteller für mein Handeln verantwortlich.
Und am wenigsten wohl die Personen, welche sich offensichtlich nicht genügend davor geschützt haben, von mir überfahren zu werden!

In meinen Augen sind solche Hacker (wie der Melissaschöpfer) ganz gewöhnliche Kriminelle. Wollten sie wirklich etwas für die Welt tun, dann würden sie entweder offiziell Sicherheitslücken aufspüren - gegen Bezahlung natürlich, oder selbst Software schreiben, welche sicherer ist.

Wenn Du das erste Mal einen ernsten Datenverlust wegen eines bekloppten Virus hattest, siehst Du das wahrscheinlich auch etwas ernster.
Und erzähle mir bitte nicht, Dein Rechner sei wirklich sicher vor (gut geschriebenen und aktuellen) Viren!

Ciao,
Gonozal.

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2002-05-12, 11:06 h

Solar
Posts: 3680
User
Zitat:
Original von Gonozal:

Wenn Du das erste Mal einen ernsten Datenverlust wegen eines bekloppten Virus hattest, siehst Du das wahrscheinlich auch etwas ernster.


Wenn Du wegen eines Virus "harten" Datenverlust hattest, bist Du selber Schuld. Entweder sind es "Wegwerfdaten" ohne realen Wert, oder Du solltest mindestens eine Sicherheitskopie offline halten (sprich, abseits Deiner Festplatte).

Zitat:
Und erzähle mir bitte nicht, Dein Rechner sei wirklich sicher vor (gut geschriebenen und aktuellen) Viren!

Gehe hin und vernichte meine Festplatte. Abgesehen vom monetären Verlust würde ich dem keine Träne nachweinen. Die Daten sind per CD, ZIP, DAT-Backup und SourceForge-CVS jederzeit aus anderen Quellen restaurierbar.

Das hat jetzt nicht einmal etwas mit Viren zu tun. Eine Festplatte kann von heute auf morgen den Geist aufgeben. Wenn Du Deine Daten nicht sicherst, bist Du selbst schuld.

Hier gab's vor etwa einem Jahr mal eine Schwemme von Programmierern, denen die Festplattenelektronik verreckt war und die verzweifelt nach Ersatzplatinen fahndeten, weil sie keine Backups ihrer Quellcodes hatten. Ich halte das für sträflichen Leichtsinn.




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2002-05-12, 14:39 h

Holger
Posts: 8116
User
Zitat:
Original von Solar:
Hier gab's vor etwa einem Jahr mal eine Schwemme von Programmierern, denen die Festplattenelektronik verreckt war und die verzweifelt nach Ersatzplatinen fahndeten, weil sie keine Backups ihrer Quellcodes hatten. Ich halte das für sträflichen Leichtsinn.

Volle Zustimmung. Die interessante Frage hierbei ist: Würdest Du Dir Software installieren, die von einem so kurzsichtigen Menschen mit programmiert wurde ?
Schließlich vertraust Du ja dann Deine Daten und Systemstabilität jemanden an, der nicht mal mit seinen eigenen sorgfältig umgehen kann.

mfg

--

Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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2002-05-13, 10:59 h

Gonozal
Posts: 778
User
Hi Leute,

@ Solar:

1.

Natürlich ist es leichtsinnig, seine Daten nicht entspreczhend zu sichern. ABER das ändert an der Tatsache, daß das mutwillige Zerstören fremder Daten einfach nicht richtig ist - und deswegen eben auch verboten.

Wenn die betreffenden Personen ihre Daten verlieren, weil die Platte den Geist aufgibt, dann sind sie selber schuld, aber man kann es halt nicht ändern.

Ein Virus (etc.) beschädigt fremdes (geistiges) Eigentum oder sorgt dafür, dass sich der Schöpfer dieses illegal aneignet. Denk bitte darüber mal nach.

2.

Je nach Wichtigkeit der Daten entscheidet man sich für bestimmte Backup-Intervalle.

Ich sichere meine Daten eigentlich nur, wenn ich etwas Wichtiges verändert habe.

In diesem Falle ist es aber trotzdem äusserst unangenehm, wenn auf einmal meine Festplatte lehr ist bzw. nen Fehler hat.
Ganz einfach aus dem Grund, weil ich wieder mal mehrere Stunden Arbeit vor mir habe, das System wiederherzustellen, so wie es vorher war. (Im schlimmsten Falle.)
Nicht davon zu reden, dass viele Daten, welche nicht wirklich wichtig sind, wie eMails, auch weg sind, obwohl man sie noch nicht beantwortet hat. Sehr schade sowas.

Und wenn dafür ein Virus verantwortlich ist, dann kotzt das mich erst so richtig an!

Also, nichts für ungut.

Ciao,
Gonozal.

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2002-05-13, 13:18 h

miip
Posts: 55
User
Ihr vergesst dass Melissa keinerlei Daten zerstört hat. Dieser "Virus" hatte nichtmal eine Schadroutine... denkt mal drüber nach.

Das Beispiel mit dem Auto zieht hier auch nicht. Es wurde nichts zerstört oder entwendet :)

Nachtrag: Da fällt mir noch was ein... nennt die Leute doch nicht immer Hacker. Hacker sind in meinen Augen etwas sehr positives, da sie dazu beitragen den Schutz unserer Daten zu verbessern. Hacker machen nichts illegales. Schaut mal bei http://www.ccc.de vorbei (besonders Hackerethik ist sehr interessant).
Leute die wirklichen Schaden verursachen nennt man Cracker. Also nicht alles in einen Topf werfen.

[ Dieser Beitrag wurde von miip am 13.05.2002 editiert. ]

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2002-05-13, 14:40 h

Solar
Posts: 3680
User
Wie in dem Thread "Deutsche Firmen..." schon gesagt, eigentlich eine Wortklauberei.

Wer erfolgreich ein Sicherheitsloch identifiziert und "exploited" hat, hinterläßt häufig eine "Signatur" - eine Datei, oder eine bestimmte Datenänderung - als Beweis seines "Exploits". Der Übergang zwischen Beweis ("Kilroy was here" in der autoexec.bat), nettem Gag ("Kilroy was here" als animierter Wallpaper, der nach einer Minute verschwindet), schlechtem Scherz (Melissa) und realem Schaden (CHS) ist hier doch fließend.

Hacker / Cracker / Breaker sind eher Abstufungen im Selbstbild.

Nur leider schert der Mensch gerne über einen Kamm: Wer über meine Mauer klettert, ist ein Einbrecher. Egal, ob er mir die mangelnde Höhe meiner Mauer demonstrieren oder mein letztes Hemd stehlen wollte. Und gehört hart bestraft, selbst wenn ich die Wertsachen in den Garten lege und das Gartentor nicht schließe...

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