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11.Feb.1999
Amiga-News Forum [Torsten Kleinz]


Amiga-Artikel im Jugendmagazin "Marco" von Torsten Kleinz
Torsten schreibt: Das Jugendmagazin Marco widmet sich in einem (kleinen) Artikel unter der Überschrift "back for the future" unserer liebsten Freundin. Das Heft gibt es kostenlos in den Volks- und Raiffeisenbanken.

Back for the Future

Er wurde oft als "Spielekiste" beschimpft, verlacht und totgesagt - doch bis heute ist der "Amiga" dem Computermuseum entgangen. Eine kleine Schar von Usern hat den Computer bis heute am Leben gehalten - bald könnte er sein Comeback feiern.

Aus den Lautsprechern schallt eine Mischung aus Dancefloor und Mystic-Trance, Kunstnebel wabert über die Bühne in der tristen Messehalle. Vierhundert Computerfreaks horchen auf: Die Gruppe ANNEX präsentiert mit einer eindrucksvollen Dance-Performance die offizielle Amiga-Hymne.

"Back for the future" heißt der Song - der gleichzeitig Motto für die Zukunft des Computers sein könnte. Die Vergangenheit: das sind über 500.000 deutsche Amiga-User. Heute sind es gerade noch 50.000.

Trotdem ist die Geschichte des Amiga eine Erfolgsstory: 1985 erblickt der Amiga das Licht der Welt. Der neue Computer ist eine Revolution: die erste wirkliche Multimedia-Maschine - in einer Zeit, in der PCs noch mit Grün- und Braunmonitoren ausgerüstet sind und sich höchstens mit ein paar Piepstönen zu Wort melden.

Eigentlich stimmt alles, nur mit dem Management hat der Amiga Pech: 1994 geht die Mutterfirma Commodore Pleite, Amiga wird von der Firma "Escom" übernommen, die nur kurze Zeit später widerum Konkurs anmelden muß.

Jahrelang liegt die Entwicklung des Computers still, die Amiga-Gemeinde schrumpft. Es ist die Stunde der Enthusiasten. Während der Computerhersteller quasi gelähmt war, machen sich findige Entwickler an die Arbeit, ihren Lieblingscomputer auf der Höhe der Zeit zu halten.

Das Internet erobert die Computerwelt? Kein Problem - gleich drei verschiedene Browser erscheinen für den Amiga. PC-Daten können nicht gelesen werden? Programmierer bauen schnell Konvertierungsprogramme. Der Amiga ist zu langsam? Immer neue Turbokarten sorgen für mehr Rechenpower. Demnächst sollen sogar die superschnellen G3-Prozessoren dem Computer-Dinosaurier neues Leben einhauchen.

Wieso der Amiga heute noch am Leben ist, ist eigentlich ein Rätsel. "Die Amiga-Szene ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen", erklärt Helge Schwarz, erster Vorsitzender der Dachorganisation der Amiga User Gruppen (DAUG). Für manche ist es ein Blick zurück in die Zeit, als Computer noch Faszination besaßen, keine Allerweltsartikel waren. Andere wollen einfach mit dem Computer arbeiten, Texte und Grafiken bearbeiten, im Internet surfen. Daneben gibt es auch die Entwickler-Szene, die pausenlos neue Erweiterungen für ihren Lieblingscomputer konstruiert. "Aus wirtschaftlichen Gründen lohnt sich das kaum", weiß Schwarz.

So viel Engagement ruft auch wieder Interessenten auf den Plan: die US-Firma Gateway hat den Amiga 1997 übernommen - die Entwicklung hat wieder begonnen. Im kommenden Jahr soll ein neues Betriebssystem erscheinen und den Amiga wieder dorthin katapultieren, wo er hingehört: immer einen Schritt seiner Zeit voraus.

Die Amiga-Gemeinde ist noch etwas skeptisch angesichts der Dinge, die da kommen mögen. Viele befürchten, daß ihre alten Computer, die jetzt in "Classic-Amiga" umbenannt wurden, von den "Next-Generation"-Computern verdrängt werden. Doch Amiga International-Präsident Petro Tyschtschenko versichert: "Die User sind unser größtes Kapital. Deswegen werden wir auch in Zukunft auf die Amiga-Gemeinde hören."

Mittlerweile ist der Hoffnungsschimmer am Horizont nicht mehr zu übersehen. So erschienen Ende 1998 gleich zwei neue Amiga-Magazine auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt.

Auch die Gruppe ANNEX setzt auf den Erfolg mit dem Computer. Komponist und Bandgründer Daniel Schulz hat sämtliche Songs auf seinem Amiga 1200 geschrieben. Jetzt will er nicht nur in der Amiga-Gemeinde für Furore sorgen, im Frühjahr kommt die erste CD in den Handel. Schulz: "Wenn wir damit den Sprung in die Charts schaffen, wird das auch ein Erfolg für den Amiga".

Torsten Kleinz (ps)

[Meldung: 11. Feb. 1999, 08:00] [Kommentare: 0]
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