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15.Okt.2003
Karl-Heinrich Veith, Jocelyne Pallu (Presseschreiben)


GameArt: Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Virtuelle Spielwelten aus dem Computer haben dank immer leistungsfähigerer Systeme inzwischen nicht nur die Kinder- und Jugendzimmer im Sturm erobert, sondern zunehmend auch Einzug in die Welt der Erwachsenen und in die Gegenwartskunst gehalten. Künstler aus der Softwaredesignbranche, VJ- oder Comicszene haben sich diesem neuen Medium ebenso angenommen wie renommierte Fotografen und Videokünstler. Das Ausstellungsprojekt "GameArt" thematisiert weltweit erstmals die Kunst, die an dieser neuen Spielkultur ansetzt.

Die Werke der Künstler und Künstlergruppen stellen Entgrenzungen und vielfältige Beziehungen zu anderen Kunstgattungen, Inhalten und Wirklichkeiten her. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Henry Jenkins, Literaturwissenschaftler und Direktor des Forschungsprojekts "vergleichende Medienwissenschaften" am Massachusetts Institute of Technology in Boston, ist das Video-Spiel "die lebendigste und bedeutendste Kunstgattung des 21. Jahrhunderts". Als der amerikanische Literatur- und Kunstkritiker Gilbert Seldes in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Musical, Comic, Kinofilm, Fotografie und Jazz in den Rang von Kunstwerken erhob, wurde er allenfalls belächelt.

Für Seldes spiegelten sie den Alltag der industriellen Gesellschaft und des Großstadtlebens wieder, bedienten sich der neuesten Technologien der damaligen Zeit und unterschieden sich darin von den etablierten Kunstgattungen. So war der Film für seine Väter lange Zeit eine technische Herausforderung, fern von allen künstlerischen Ansprüchen. Erst mit Beherrschung der Technik fand der Film zu seinen unterschiedlichsten, künstlerischen Ausdrucksformen. Heute, da die von Seldes ausgerufenen Künste der zwanziger Jahre eigenständige und etablierte Kunstformen geworden sind, drängt mit Macht ein neues Medium in den Alltag der postindustriellen Gesellschaft: das Videospiel.

Wie der Film war das Videospiel lange Zeit ein technisch geprägtes Medium. Mit dem Einzug von standardisierten Engines und Programmiertools haben Kunst und Design die Chance erhalten, das Video-Spiel als eigenständige Kunstgattung zu etablieren. Und die Künstler sind mit allem Nachdruck dabei, diese Chance zu nutzen.

So treffen ab dem 22. November 2003 in der weltweit einzigartigen Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte mit ihren gigantischen Maschinen Hochtechnologie des frühen 20. Jahrhunderts und Computerwelten des beginnenden 21. Jahrhunderts aufeinander. In diesem spannungsreichen Bogen wird ein einzigartiger Raum geschaffen, in dem Besucherinnen und Besucher die Möglichkeiten erhalten, unbekannte Welten zu entdecken, ganze Städte zu regieren, oder Identitäten nach Lust und Laune zu tauschen.

Mit "GameArt" zeigt das Weltkulturerbe Völklinger Hütte zum ersten Mal weltweit einen umfassenden Überblick dieser neuen Kunstgattung. 38 große Künstlerinstallationen, 10 aktuelle Auftragsarbeiten und bedeutende Leihgaben spannen einen Bogen von den Klassikern der Multimedia-Kunst wie Nam June Paik (Korea), Bill Viola (USA), Fabrizio Plessi (Italien) hin zu den jungen Meistern der GameArt wie Kathleen Ruiz (USA), Olaf Breuning (Schweiz), Sylvie Fleury (Schweiz) und sofa 23 (Österreich). Diese außergewöhnliche Werkschau lässt eine neue Dimension moderner Kunst lebendig werden. "GameArt" lädt die Besucher ein, sich interaktiv, spielerisch dieser neuen Kunstgattung zu nähern, einzutauchen in die virtuellen Welten von Bits und Bytes und so Spiel Wirklichkeit und Wirklichkeit Spiel werden zu lassen.

"GameArt" ist ein Ausstellungsprojekt des Weltkulturerbes Völklinger Hütte in Kooperation mit dem Institut für Kulturaustausch, Tübingen, und Sony Computer Entertainment Deutschland. (nba)

[Meldung: 15. Okt. 2003, 17:30] [Kommentare: 0]
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