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11.Okt.2004



Hardware-Hack: CD-ROM, HD und Floppy im A1200-Gehäuse
Update (26.10.2012, cg): Artikel bei der Datenbank-Migration in die Meldung eingefügt

Nachdem er gesehen hatte, was Egon Kohlschütter mit seinem Amiga 1200 gemacht hatte, kam Bob Wicksall zu dem Schluss, dass es eine bessere Methode geben musste um ein CD-ROM Laufwerk in das originale A1200-Gehäuse zu integrieren und dabei sogar das Diskettenlaufwerk behalten zu können. So sieht Bobs Version des "A1200CD" aus:



Es folgt ein ausführlicher Bericht von Bob, in dem er beschreibt wie er alle Laufwerke (einchließlich des Diskettenlaufwerks) in einem A1200-Gehäuse untergebracht hat. Wer noch Fragen oder Anregungen hat, kann gerne mit Bob unter rwicksall@rochester.rr.com Kontakt aufnehmen.

Erste Schritte

Ich habe ein TEAC CD-224E in einem alten Gateway Desktop-PC gefunden. Ich habe auch mehrere dieser Laufwerke auf eBay gesehen - sucht einfach nach "Teac" und "Slimline" und ihr werdet höchstwahrscheinlich fündig. Der nächste Schritt war das Öffnen des Gehäuses und das Entfernen der oberen Hälfte der Abschirmung. Dann konnte ich mein CD-ROM-Laufwerk nehmen und mir die Gegebenheiten genauer ansehen. Ich fand heraus, dass es möglich war, die Festplatte etwas zu verschieben und dadurch das CD-ROM in der hinteren linken Ecke des Gehäuses zu plazieren. Alles was ich tun musste, war ein Loch ins Gehäuse zu schneiden und Halterungen für das neue Laufwerk einzubauen.

Als nächstes müsst ihr euch einen Adapter besorgen, mit dem ihr den Mini-IDE-Anschluss des CD-ROM-Laufwerks mit einem normalen IDE-Kabel verbinden könnt. Auch diese Teile sind sehr oft auf eBay zu finden. Hier ist ein Bild von einem solchen Adapter:



Gehäusemodifikationen

Das Loch in das Gehäuse zu schneiden, war ein bisschen haarig. Ich habe das Gehäuseoberteil verkehrt herum auf den Tisch gelegt und dann das CD-Laufwerk so plaziert, dass ich die Umrisse an der Innenseite des Gehäuses anzeichnen konnte. Dann habe ich sämtliche Maße abgenommen und die Umrisse auf die Außenseite übertragen. Zum Ausschneiden des Lochs habe ich einen Dremel verwendet, die Kanten wurden schließlich mit einer feinen Feile nachbearbeitet.

Als nächstes mussten Halterungen für das Laufwerk her. Diese habe ich aus Plastikteilen gefertigt, die aus einem alten Festplattengehäuse herausgeschnitten wurden. Das erste Stück ist "Z"-förmig und trägt des Gewicht des Laufwerks. Das eine Ende ist an der Rückseite des Gehäuses befestigt, das andere Ende liegt auf dem Motherboard auf. Dieses Teil kann entfernt werden, um den Zugang zur Hauptplatine nicht zu behindern. Die zweite Halterung ist an der oberen linken Ecke der unteren Gehäuseschale festgeklebt, das dritte Teil ist ein einfacher (ebenfalls angeklebter) Pfosten, der verhindern soll dass sich das Laufwerk im Gehäuse bewegen kann. Das Laufwerk liegt auf diesen Stützen nur lose auf, sobald das Gehäuse geschlossen wird hat es keinen Spielraum mehr und sitzt "bombenfest".

So sieht das ganze von Hinten aus (zu beachten ist dass keine der Halterungen die Tür berührt):



Die Festplatte zieht um

Ich wollte die interne Floppy nicht verlieren und hatte das Glück, eine 2,5-Zoll Festplatte aus einem alten Laptop verwenden zu können. Die Halterung der Festplatte besteht aus zwei Stahlblechen. Das erste ist ein einfaches "L"-förmiges Blech, das an die Rückseite des Gehäuses geschraubt ist und zwei Löcher für die Befestigung der HD besitzt. Das zweite Blech hat die Form eines Hakens, der an der Tastatur festgeschraubt ist und die andere Seite der Festplatte stützt. Das bedeutet allerdings, dass man zum Abnehmen der Tastatur erst diesen Haken entfernen muss.



Hinweis: Auf diesem Bild fehlt der Haken, ich musste ihn entfernen, da ich die Tastatur abgenommen habe.

Von hinten sieht das ganze so aus, dieses mal mit Tastatur und Haken:



IDE-Kabel und Stromversorgung

Die Stromversorgung übernimmt ein modifiziertes ATX-Netzteil, an das ein passender Amiga-Stecker angelötet ist. Das ursprüngliche Netzteil hätte mit dem zusätzlichen Verbraucher vermutlich ziemliche Probleme. Sowohl das CD-Laufwerk als auch die Floppy bekommen ihren Saft von dem Anschluss der normalerweise nur das Diskettenlaufwerk versorgt.

Um eventuellen Wärmestaus entgegenzuwirken habe ich die IDE-Kabel "gesplittet", also in einzelne Adern aufgetrennt. Dazu sticht man mit einem scharfen Messer ein kleines Loch zwischen die Adern und zieht sie dann vorsichtig auseinander.

Als IDE-Controller kommt ein "Fast ATA 1200 IDE-Adapter" von Elbox zum Einsatz. Die IDE-Splitter, die auf den IDE-Anschluss des Motherboards aufgesteckt werden, sind für dieses Projekt nicht zu gebrauchen da unter dem Laufwerk zu wenig Platz ist. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, liegt das CD-ROM wirklich direkt über dem ursprünglichen IDE-Stecker - ich musste dessen Pins sogar etwas umbiegen und die Unterseite des Laufwerks mit Isolierband abschirmen um einen Kurzschluss zu verhindern.

Der Zusammenbau

Als erstes muss die Tastatur wieder auf ihren angestammten Platz, dann kann die Festplatte festgeschraubt werden:



Das Gehäuse lässt sich problemlos schließen, man klappt es einfach wie gewohnt herunter:



Das Endergebnis:



Weitere Hinweise

Ich mache mir wegen der Wärmeentwicklung etwas Sorgen, aber bisher gab es keine Probleme. Einen lärmenden Ventilator möchte ich nicht unbedingt einbauen und da der Rechner einen einen Testlauf über mehrere Stunden gut überstanden hat, werde ich darauf auch erst einmal verzichten.

Wichtig ist, dass das Laufwerk genug Luft hat: Ist die Öffnung im Gehäuse zu knapp bemessen, kann es passieren dass sich die Tür verklemmt wenn ihr versucht sie zu öffnen.

Ich würde gerne noch einige Erweiterungen wie beispielsweise einen Flickerfixer einbauen, allerdings steht aufgrund des verwendeten IDE-Controllers für solche Dinge kaum noch Platz zur Verfügung. Der Clockport ist allerdings frei zugänglich, ein USB-Adapter o.ä. sollte also kein Problem sein. (cg)

[Meldung: 11. Okt. 2004, 22:38] [Kommentare: 17 - 13. Okt. 2004, 08:16]
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