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27.Jun.2010
Amigaworld.net (Webseite)


Interview mit Trevor Dickinson (A-EON Technology)
Im Rahmen des Vintage Computer Festival, das am vergangenen Wochenende im britischen Bletchley Park stattfand, haben Nicholas und Richard Piotrowski für das polnische Amiga-Portal PPA ein Interview mit Trevor Dickinson von A-EON Technology geführt.

Unter dem Titellink lesen Sie das englische Original sowie eine polnische Übersetzung. Nachfolgend für unsere Leser auch eine deutsche Fassung:

PPA: Wann wird es den Amiga X1000 zu kaufen geben?

TD: Betatester könnten ihn binnen sechs bis zehn Wochen erwerben, aber in den Handel gelangen wird er erst, wenn der Betatest erwiesen hat, dass der Rechner zufriedenstellend läuft. Die Auslieferung wird dann zehn bis zwölf Wochen nach Bestellung erfolgen. Wir möchten diese kommerzielle Version vor Weihnachten. Zunächst planen wir die Fertigung von 250 Stück.

PPA: Wie hoch wird der Nettopreis liegen?

TD: Das ist eine wirklich schwere Frage. Wir möchten den Preis schon so niedrig wie möglich ansiedeln, aber es handelt sich um ein teures System. Der Prozessor allein kostet zwischen 400 und 450 Euro, und zudem gibt es Wechselkursschwankungen (sowohl den Prozessor als auch viele weitere Komponenten bezahlen wir in US-Dollar). Daher wird der Preis für das Gesamtsystem wohl mehr als 1500 Britische Pfund (z.Zt. rund 1825 Euro, Anm. d. Red.) betragen.

PPA: An wen sollten wir uns wenden, wenn wir den Amiga X1000 als Zwischenhändler vertreiben möchten?

TD: Wir haben bereits ein paar polnische Distributoren an der Hand. Hauptdistributor für A-EON ist AmigaKit. Wenn Sie sich diesbezüglich (z.B. per E-Mail) an uns wenden, werden wir Sie mit AmigaKit in Kontakt bringen.

PPA: Welchen Prozessor wird der Amiga X1000 aufweisen?

TD: Das ist heute nun ungefähr das fünfzigste Mal, dass ich das gefragt werde. Diese Information geben wir noch nicht heraus, da wir unseren Lieferanten nicht in Verlegenheit bringen möchten. Die Betatester werden es sehr bald herausfinden, diese Information allerdings infolge der Verschwiegenheitsvereinbarung nicht weitergeben können. Vermutlich aber haben die meisten von Ihnen bereits erraten, welcher Prozessor im X1000 steckt.

PPA: Wieviele Computer werden Sie verkaufen müssen, um von einem Erfolg sprechen zu können und die Entwicklung der X1000-Reihe fortzusetzen?

TD: Als wahrer Amiga-Enthusiast werde ich persönlich schon mit einer schwarzen Null zufrieden sein. Bereits jetzt allerdings betragen die Investitionen 200.000 Euro, ohne dass bislang Geld hereingekommen ist.

PPA: Wird bei der Markteinführung zunächst nur ein Kern des Prozessors unterstützt werden? Und für wann ist die Aktivierung des zweiten geplant?

TD: AmigaOS 4 unterstützt gegenwärtig bloß einen Kern, aber der Mehrkernprozessor wird nutzbar sein sobald das Betriebssystem dazu in der Lage ist.

PPA: Ist auch eine Laptop-Version des Geräts geplant?

TD: Ich würde mich freuen, die Sam4x0-Systeme von ACube Systems auch als Laptop-Version zu sehen, aber unser eigener Computer ist zu teuer dafür.

PPA: Nun besteht ja das Problem des Software-Mangels für den Amiga. Was hielten Sie von der Einführung einer ähnlichen Lösung wie dem AppStore für AmigaOS? Erschwingliche Anwendungen und ein Webshop könnten schließlich auch Einkünfte generieren. Ähnliche Angebote werden zunehmend populär und Varianten für Ubuntu und Linux Mint sind im Entstehen begriffen.

TD: Es wäre großartig, wenn soetwas eingerichtet würde, aber im Augenblick verfolgen wir keine diesbezüglichen Pläne. Jedoch wissen wir natürlich, dass ein Mangel an Software besteht, deshalb portieren wir Open Office for Kids.

PPA: Bestehen Pläne für einen erschwinglicheren Amiga?

TD: Es gibt bereits die Sam4x0-Systeme. Gegenwärtig sind die Produktionskosten noch hoch, aber sollte es eine Massenproduktion geben, sänken auch die Kosten. In der Zukunft könnte es zwar durchaus einen X500 geben, also eine funktional reduzierte Fassung des AmigaOne X1000, aber zuvor müssen wir sicherstellen, dass letzterer ein Erfolg wird.

PPA: Warum entschloss sich A-EON, in den Amiga-Markt zu investieren?

TD: Das ist eine lange Geschichte, aber die kurze Antwort ist, dass ich bereits seit ich 1987 meinen ersten Amiga erwarb ein großer Fan bin und davor auch bereits einen C64 hatte. Für die Total Amiga habe ich eine ganze Reihe Artikel geschrieben. Diese handelten von der Geschichte des Amiga: den Höhen und Tiefen, den Krisen und Erfolgen - einfach allem. Und dann bekam ich die Gelegenheit zu einer Investition und dachte mir, dass es großartig wäre, den Amiga zurückzubringen. Es gibt eine große Nutzergemeinde rund um den Globus in England, Polen, Deutschland, Frankreich, sogar Japan, Schottland.

PPA: Denken Sie, der Amiga hat eine Chance, so erfolgreich wie Apple zu werden?

TD: Apples Erfolg sind nicht Computer, sondern iPhone, iPad und so weiter. Wir werden nicht Apple sein, persönlich mag ich Apple auch nicht. Als ich vor der Wahl stand zwischen Apple und Commodore, da entschied ich mich für Commodore. Ich besitze zwar dennoch einen Apple-Rechner, aber auf dem ist MorphOS installiert.

PPA: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen viel Erfolg!

TD: Alles Gute für die Amiga-Gemeinde in Polen. (snx)

[Meldung: 27. Jun. 2010, 07:35] [Kommentare: 173 - 03. Jul. 2010, 18:15]
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