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24.Feb.2011



IContain kündigt Amiga-Fernseher, Mobiltelefone und PCs an (Update)
Als ein gewisser Todd Kleperis vor zwei Tagen mit dem Aminet-Team Kontakt aufnahm um "Ihr Angebot an Amiga-Titeln zu diskutieren" und "Unterstützung und Anleitung bei der Zusammenarbeit mit der existierenden Fan-Gemeinde" zu erbitten, war man dort ob dieser Anfrage zunächst etwas verwundert. Laut Kleperis operiere sein Unternehmen IContain von China aus und sei im Begriff, die Amiga-Unterhaltungselektronik ("Amiga electronics") neu zu beleben. Wieso man sich zur ersten Kontaktaufnahme ausgerechnet das Aminet-Team ausgesucht hatte, wurde allerdings nicht erläutert.

Unter icontainprotects.com werden tatsächlich Mobiltelefone, Tablet-PCs, verschiedene Fernseher sowie Komplett-PCs mit integriertem Bildschirm beworben - allesamt mit Amiga-Logo. Offensichtlich handelt es sich dabei um Produkte von Drittherstellern, die nachträglich zu Amiga-Ware umdeklariert wurden.

Direkt kaufen kann man die Geräte aber nicht: Kleperis' Unternehmen war bisher hauptsächlich im sogenannten Rent-to-own-Geschäft tätig. Mittels von IContain entwickelter Technologie lassen sich Möbel oder Geräte aus der Unterhaltungselektronik, die von Rent-to-own-Anbietern an Privatkunden vermietet werden, per GPS-Ortung orten oder gar deaktivieren sollte der Kunde mit seinen Zahlungen in Rückstand geraten.

Wie uns Kleperis auf Anfrage mitteilte, entstand die Amiga-Produktlinie auf Wunsch eines Rent-to-own Anbieters, der von IContain nicht nur die Überwachungselektronik, sondern gleich das komplette Produkt beziehen wollte - vorausgesetzt IContain könne eine "branded solution", also ein vermeintliches Markenprodukt anbieten. Da "Amiga" in der Vergangenheit immer für innovative Produkte gestanden habe und andere Unternehmen wie Lenovo oder Sony an einer Zusammenarbeit kein Interesse gezeigt hätten, habe man sich entschieden Amiga-Geräte anzubieten.

Mehr als dass man die Lizenz für den Namen "erst kürzlich von einem Nachlassverwalter erhalten" habe, der Vertrag unterzeichnet sei und die Auslieferung des Produkts gerade begonnen habe war vom IContain-Chef leider nicht zu erfahren. Auf unsere Hinweise, dass ein anderes Unternehmen bereits verschiedene Amiga-PCs angekündigt habe ist Kleperis nicht weiter eingegangen.

Interessantes Detail am Rande: Während Leo Nigro, "Chief Technology Officer" von Commodore USA, öffentlich erklärt, dass man Bill McEwen verhandelt habe und mit dem Amiga-Namen "machen könne was immer man wolle", spricht Kleperis von einem Nachlassverwalter als Lizenzgeber. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei besagtem Nachlass um den des 2009 verstorbenen Amiga-Investors Pentti Kouri handeln dürfte.

Update: (24.02.2011, 22:30, cg)

Entgegen unserer ursprünglichen Vermutung scheint McEwen doch involviert zu sein, zumindest wird er in IContains inzwischen veröffentlichter Pressemitteilung zitiert: Amiga arbeite "in Zusammenarbeit mit neuen Partnern weiterhin an der Realisierung neuer Produkte". (cg)

[Meldung: 24. Feb. 2011, 19:42] [Kommentare: 119 - 04. Dez. 2012, 23:40]
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