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22.Sep.1999
Marco Miljak per eMail


Glosse: Amiga und der Sinn des Lebens
Marco Miljak alias Dr. Caveman hat sich Gedanken um den Amiga und den Sinn des Lebens gemacht, viel Spaß dabei :-).

Philosophische und theologische Gedanken zum Amiga
Von Prof. Dr. Marco von Caveman

1985 wurde eine Legende geboren: Der Amiga! Während sich die Legenden der Vergangenheit auf Menschen oder Tiere, oder meinet- wegen auch irgendwelche Häuser beschränkten (Spukschloß), war diese Legende anders: Sie war technisch! Ein Computer wurde zur Legende, und das auch noch ohne irgendwelche geschlagenen Schlach- ten oder vollbrachten Wunder. Einfach so.

Bis heute hat sich niemand an der Existenz dieser Legende gestört, geschweige denn, daß sie jemand unter "höheren" Gesichtspunkten betrachtet hätte. Das ist ungewöhnlich, denn eine Legende hat meist die Eigenschaft, Menschen über Jahre so sehr zu faszinieren, daß sie abertausende Stunden an ihr verschwenden, ohne irgendwas heraus- zufinden, was auch nur halbwegs intelligent oder glaubwürdig klingt.

Erst Tom Schmidt, der neue und sehr populäre Präsident von Amiga, hat sich an diese große Aufgabe herangewagt; rein wissenschaftlich und zum Wohl des Volkes versteht sich! Er stellte die Frage, die die Welt verändern sollte: WAS überhaupt ist ein Amiga? Errötend muß man zugeben, daß seine darauf folgende Analyse und Betrachtung faszinierende Erkenntnisse über das wahre Wesen dieses Computers gebracht haben.

Lassen Sie uns einen Abstecher in die Philosophie wagen und ver- suchen, Schmidt's tiefgreifende Überlegungen nachzuvollziehen. Bevor man sich darüber streiten kann, was das Wesen eines Gegen- standes ausmacht, muß man sich erst fragen, warum es ihn über- haupt gibt. Die Sinnfrage! Schon seit vielen tausenden von Jahren beschäftigen sich die Menschen damit, warum sie überhaupt existieren. Angesichts des Blödsinns, den sie tagtäglich ver- bocken, ist das auch kein Wunder. Auffällig in diesem Zusammenhang ist, daß sich Menschen grundsätzlich nur dann nach dem Sinn ihres Lebens fragen, wenn es ihnen mal wieder total dreckig geht. Also hat die Sinnfrage weniger mit dem Leben selbst als mehr mit einem Hadern mit dem eigenen Schicksal zu tun. Man will wissen, warum man leidet. Als unmittelbare Ursache des Leidens sieht man das Leben an.

Übertragen auf den Amiga würde das bedeuten: Da wir uns nach dem Sinn des Amigas fragen, müssen wir davon ausgehen, daß die Frage eigentlich darauf abzielt, den Grund für all das Leid zu erörtern, den diese Maschine mit sich bringt.

Doch an dieser Stelle haben wir ein Problem, denn der Amiga macht keine Probleme! Just dieses Nicht-Vorhandensein eines Problems wird uns zum Problem. Damit entsteht aus etwas nicht Existentem ein real existierendes Etwas. Mehr noch, das Nicht-Vorhandensein eines Problems und das daraus re- sultierende Problem gehen quasi Hand in Hand, bilden also eine untrennbare Verbindung. Man könnte auch sagen: Das Problem folgt unmittelbar dem Nicht-Vorhandensein eines Problems, als unmittelbares Ergebnis.

Existenz und Nicht-Existenz sind zwei sich ablösende Dinge, oder anders ausgedrückt: Gegensätze! Anhand unserer Analyse müssen wir davon ausgehen, daß beim Amiga Existenz und Nicht-Existenz eine symbiotische Verbindung eingehen, d.h. zur selben Zeit am selben Ort existieren. Damit haben wir ein Paradoxon.

Als Paradoxon bezeichnet man einen Umstand, der zwar ein- deutig existiert, allerdings nicht existieren DÜRFTE, da er sich jeder Logik und Wissenschaft entzieht. Auch hier finden wir eine eindeutige Parallele zum Amiga, denn in einer Welt, die von großkotzigen Firmen mit miserablen Produkten dominiert wird, stellt der Amiga das genaue Gegenteil dar.

Was genau bedeutet das für uns? Nun, da der Amiga das Gegen- teil der (trarigen) Realität ist, muß er - logisch schluß- folgernd - irreal sein, also nicht existieren. Der Kreis schließt sich an dieser Stelle wieder. Existenz und Nicht- Existenz gehen eine Symbiose ein und bilden ein Paradoxon.

Damit können wir endlich die Frage klären, was das genaue Wesen des Amigas ist. Zum einen vereint dieser Computer die Existenz und die Nicht-Existenz von Problemen in sich, zum anderen ist seine Existenz selbst aus der Symbiose von Existenz und Nicht-Existenz zusammengesetzt. Wörtlich heißt das: Ein Amiga stellt die totale Harmonie dar, das Zusam- menspiel zweier sich entgegengesetzter Kräfte, die zu gleichen Teilen ein Ganzes bilden.

Dieses Zusammenspiel zweier vollkommen entgegengesetzter Kräfte als Teil eines größeren Ganzen führt uns unwillkürlich in den esotherisch-religiösen Bereich. Sei es nun das "Jin-Jang" aus der buddhistischen oder das Bild von Gott und Satan aus der christlichen Lehre, stets begegnet uns diese Symbiose. Eine Symbiose, die nach irdischen Maßstäben unmöglich ist, da sich Gegensätze nie ergänzen können. Damit können wir mit Sicherheit sagen: Der Amiga muß etwas Überirdisches sein, das nicht an die Gesetze der Realität oder Existenz gebunden ist.

Da der Amiga, wie oben erwähnt, die TOTALE Harmonie zweier Gegen- sätze darstellt, müssen wir zwangsläufig daraus schließen: Der Amiga ist Gott! Und das erscheint auch logisch. Gehen wir einen Vergleich zwischen der christlichen Lehre und dem Werdegang des Amigas an. Jesus Christus beispielsweise wurde in armen Verhält- nissen geboren, war von den meisten Menschen wegen seiner Liebe und Harmonie gehasst und wurde am Ende gar getötet. Zumindest schien es so, als sei er tot. Denn wenige Tage später stand er wieder von den Toten auf, in einem neuen Leib, in neuer Herr- lichkeit.

Soweit zur Heiligen Schrift. Die Parallelen zum Amiga sind hervorstechend: Der Amiga wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren (Kleine Firma), wurde Zeitlebens von den Menschen dieser Erde (PCler, Atari-User...) gehasst und nun von Pontius Pilatus (Gateway) zum Tode verurteilt und hingerichtet. Doch wenige Tage (Monate? Jahre?) später wird er wiederauferstehen (NG-Amiga), in einem neuen Leib (AMIRAGE, Phoenix...), in neuer Herrlichkeit (kein Kommentar :-).

Wie sagte Tom Schmidt so schön: "Der Amiga war weder nur die Hardware, noch war er nur die Software". Da hat er Recht. Amiga war und ist beides gleichzeitig und doch keines von beidem. Er ist die Harmonie aus Sein und Nichtsein. Und ohne Tom Schmidt wären wir wohl nie darauf gekommen. Danke, Tom, daß du uns auf den rechten Weg geführt hast! Dein sei die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Amen.

Herzlich
Ihr Dr. Caveman :-) (ps)

[Meldung: 22. Sep. 1999, 08:00] [Kommentare: 0]
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