amiga-news ENGLISH VERSION
.
Links| Forum| Kommentare| News melden
.
Chat| Umfragen| Newsticker| Archiv
.

[Login] [Registrieren] [Passwort vergessen?]

< Nächste MeldungVorige Meldung >
12.Jul.2001
Merlancia Industries


Dave Haynie: CTO bei Merlancia Industries
Dave Haynie ist neuer CTO bei Merlancia Industries. Dave Haynie dürfte jedem Amiga-User ein Begriff sein, er ist quasi eine lebende Legende. Wir haben die wichtigsten Stationen seiner Karriere nochmal für Sie zusammengefasst:

Dave Haynie studierte Elektrotechnik an der Carnegie Mellon University. Nach dem Studium und einer vier-monatigen Anstellung bei General Electric wurde er im September 1983 zur Unterstützung des "TED"-Projektes von Commdore eingestellt. Aus dem "TED"-Projekt, ins Leben gerufen von Jack Tramiel, ging später der C116 hervor. Während seiner Zeit bei Commdore wirkte Haynie an vielen weiteren Produkten maßgeblich mit, darunter verschiedene 8-Bit-Rechner (z.B. C128), den Amigas A500, A2000, A2500, A3000 und A4000, Zorro-III und er war an der Entwicklung der AA und AAA-Chipsätze beteiligt, etc..

Insgesamt war er 11½ Jahre bei Commodore. 'Nebenbei' schrieb er etwa 50 Artikel für Amiga-Magazine jener Zeit; Amiga Sentry, .Info, Amiga Transactor, Amazing Comuting, Amiga World, etc.. Desweiteren schrieb er eine Reihe von Entwickler-Tools und das FFS-Tool "DiskSalv".

Einige seiner 'Stationen' bei Commodore:
  • 1983: Commodore "TED"-Projekt, preiswerter Ersatz für den VIC-20
  • 1984: Commodore 128-Projekt, die Fortsetzung des ehrwürdigen Commodore 64.
  • 1986: Amiga 2000-B - steckplatzbasierter Amiga. Er entwarf das Gate-Array (Buster) und entwickelte ein "Coprozessor-Interface" für den CPU-Steckplatz.
  • 1988: Amiga 2620/2630: 68020/30-CPU-Karten für den Amiga 2000.
  • 1989: Amiga 3000: Erste vollwertige 32Bit-Amiga-Architektur. Er entwarf die grundlegende Systemarchitektur, den Standard für den Zorro-III-Erweiterungsbus und das Control-Gate-Array des "Buster", womit Zorro-III implementiert wurde.
  • 1991: Amiga 3000+": Anfänglich ein produktorientiertes Design, das den neuen "AA"-System-/Grafik-Chipsatz des Amiga, einen AT&T DSP3210 Media-Coprozessor, 16Bit-Autio, Modem CODECs und mehr umfasste. Änderungen der Firmenleitung brachen das Projekt ab, aber dennoch überlebte etwas von dessen "DNA" im Amiga 4000 und 1200. Er entwickelte auch die Grundlagen der modularen "Acutiator"-Architektur für Amiga-Systeme der nächsten Generation.
  • 1992: Er entwickelte einen 32Bit SCSI-Controller für Amiga 4000, die Architektur für eigenständige DSP-Steckkarten und einen Prototyp der "AAA"-Mutterplatine für Commodores 4. Generation, 64Bit Amiga-Grafiksystem. Das System funktionierte, aber 1993 gab es kein Geld mehr, um die vier vollständig maßgeschneiderten ASICs fest zu legen.
  • 1994: Er entwickelte ein Plug-in-Grafik-Subsystem für den Amiga. Commodore meldete Bankrott an, es wurde nie gebaut.

Haynie erstellte ein 2-stündiges Video über den letzten Tag bei Commodore und der Abschieds-Party, bekannt unter dem Titel "The Deathbed Vigil and Other Tales of Digital Angst". Dieses Video ist u.a. als Dreingabe auf der "Amiga Forever"-CD von Cloanto enthalten.

Nach seiner Zeit bei Commdore war Dave Haynie kurze Zeit bei der Firma Scala Inc. beschäftigt, wo sich gut 80% der ehemaligen Techniker von Commodore wieder trafen. Im November 1995 nahm Amiga Technologies ihn als Beratung für das Power-Amiga-Projekt unter Vertrag. Er entwickelte einen Entwurf, doch aufgrund Escoms finanzieller Probleme wurde das Projekt wieder eingestellt.

Im Anschluß daran, im Mai 1996, kam Haynie bei der PIOS Computer AG unter Vertrag, wo er für die Hardware zuständig war. Kurz zuvor von Stefan Domeyer gegründet, beschäftigte PIOS noch weitere ehemalige Mitarbeiter von Amiga Int. bzw. Commodore, dazu gehörten auch so klingende Namen wie Dr. Peter Kittel und Andy Finkel. PIOS schickte sich an, als Händler für PowerPC-Hardware erfolgreich zu werden und den Traum vom PowerAmiga wahr werden zu lassen - der Begriff "PiosOne" war geboren.

Aus der PIOS Computer AG ging später die Met@box AG hervor, ein Konzern aus mittlerweile sechs Unternehmen, dessen Produktpalette u.a. Settop-Boxen umfaßt. Im Mai 2001 beantragte Me@box die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Weiter Stationen auf Haynies Weg:
  • 1999 - Fleecy Moss startete das Projekt KOSH zur Entwickung eines neuen Open-Source Betriebssystems für den Amiga - Dave Haynie ist für Hardware, Systeme und Audio zuständig.
  • 1999 - Das "Phoenix Platform Consortium" zur Definition von Amigas Zukunft wurde gegründet - neben Dave Haynie waren Carl Sassenrath, RJ Mical, Wolf Dietrich (Phase 5), und Dan Dodge (QNX) mit dabei.
  • 2001 - Im Juli wurde Dave Haynie zum CTO von Merlancia Industries.

Er lieferte auch Informationen an "The International Technology And. Computing Historical Association" ITACHA, die 'Artefakte' aus Technik und Computer-Industrie sammelet und diese Informationen online zur Verfügung stellen. Leider ist bisher nur eine Seite zum "C65" vorhanden.

Eine wahre Fundgrube für Amiga-Freaks sind auch die "The Dave Haynie Archives".

Zu guter Letzt wäre noch zu erwähnen, dass er in der Amiga-Gemeinde als nimmermüder, stets hilfsbereiter Mitarbeiter/Partner/Freund vielen bekannt und lieb geworden ist. (ps)

[Meldung: 12. Jul. 2001, 20:43] [Kommentare: 18 - 13. Jul. 2001, 22:39]
[Per E-Mail versenden]  [Druck-Version]  [ASCII-Version]
< Nächste MeldungVorige Meldung >

.
Impressum | Datenschutzerklärung | Netiquette | Werbung | Kontakt
Copyright © 1998-2024 by amiga-news.de - alle Rechte vorbehalten.
.