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08.Apr.2002
Netzzensur.de


Netzzensur: Computerfreaks gingen für Informationsfreiheit auf die Straße
»Protest gegen Netzzensur zog viele Internet-Nutzer nach Düsseldorf -
Bezirksregierung in Düsseldorf bekommt die rote Netzwerkkarte überreicht

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte riefen der Chaos Computer Club und die Online-Demonstrations-Initiative ODEM zu einer Straßen-Demonstration auf. Unter dem Motto "Wegfiltern ist Wegschauen" demonstrierten sie gegen den Versuch der Bezirksregierung Düsseldorf, den Internet-Nutzern in Nordrhein-Westfalen nur noch einen eingeschränkten Netzzugang zu ermöglichen.

Für das Recht, sich ungefiltert mit gesellschaftlichen Realitäten auseinandersetzen zu können verließen die Computernerds die Netze und gingen auf die Straße. Unterstützt wurden sie dabei von Publizisten, Politikern und Bürgerrechtsorganisationen, die vor einer Internetzensur einhellig warnten.

Am Samstag um 14:00 Uhr sammelte sich der Demonstrationszug in der Düsseldorfer Innenstadt. Die Teilnehmer waren aus dem ganzen Bundesgebiet angereist. Nach dem Start schlängelte sich der Demonstrationszug durch die Düsseldorfer Innenstadt, und schließlich am Rhein entlang zur Bezirksregierung

Auf großen Transparenten und Plakaten mit Schlagworten wie "Zensur, in China, Irak und NRW", "Zensur ist kein Konzept" machten die Teilnehmer ihren Ärger über die Zensurversuche des Regierungspräsidenten Büssow Luft.

Ursächlich sind Sperrungen von im Ausland gelagerten Webseiten, dessen Inhalte Anlass zu breiten gesellschaftlichen Debatten über Fremdenhass und rechtsradikale Strömungen in Deutschland sein sollten. Mit dem primitiven Versuch, derartige Inhalte für Internetbenutzer unsichtbar zu machen, wird allerdings die gesellschaftliche Realität eher geleugnet.

"Die Herstellung eines Klimas von kultureller Akzeptanz und die Auseinandersetzung auch mit extremen Strömungen im Rahmen eines gesellschaftlichen Disputs sehen wir durch eine staatliche Filterung der Netzkommunikation gefährdet" erklärte CCC Sprecher Andy Müller-Maguhn die Motivation der Veranstalter.

Auf einem Demonstrationswagen bauten sich Computerfreaks vor ihren mitgebrachten Computern mit verklebten Mündern und Händen auf, um aufzuzeigen, dass nicht nur das Recht auf Informationsverbreitung, sondern auch das Recht auf Informationsbeschaffung unterbunden würde.

Die Organisatoren der Demonstration zeigten sich erfreut über den Erfolg der Aktion. "Wenn wir es schaffen, etwa 235 Computerfreaks vom Bildschirm weg auf die Straße zu locken, ist das Ausdruck eines ernsten Anliegens" erklärte Ingo Schwitters vom CCC Köln am Rande der Demonstration.
Komplette Pressemeldung siehe Titellink.

Weitere Pressemeldungen:

Bilder von der Demo: Hintergrundinformationen: Update: (24.11.2017, 15:00, cg)

Link auf claranet.de auf Wunsch der Seitenbetreiber durch einen Link auf Web-Archiv ersetzt. (ps)

[Meldung: 08. Apr. 2002, 18:03] [Kommentare: 7 - 09. Apr. 2002, 17:29]
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