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16.Apr.2003
Patric Klöter (ANF)


Petro Tyschtschenko feiert seinen 60. Geburtstag!
Patric Klöter schreibt:
Heute feiert unser guter Freund Petro Tyschtschenko seinen 60. Geburtstag. Dazu möchte ich ihm im Namen aller Amiga-Fans herzlichst gratulieren und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, vor allem aber Gesundheit.

Dass er auch nach seiner Zeit mit AMIGA, Inc. eng mit dem Amiga verbunden ist, merkt man an seinem Erscheinen bei den verschiedensten Amiga-Usertreffen. Amiga war und ist sein Leben, wer hätte schon nach der ESCOM-Pleite 1996 ohne Gehalt zu beziehen unermüdlich weiter gearbeitet und solange gesucht, bis "der Computer, der nicht sterben wird!", der Amiga, schließlich eine neue Mutterfirma (1997 durch Gateway, Inc., damals noch Gateway 2000, Inc.) fand. Nur jemand, der mit sehr viel Leidenschaft bei der Sache ist, und an deren Erfolg glaubt schafft so etwas.

Petro Tyschtschenko hat in fast 20 Jahren Commodore/Amiga Geschichte zwei Konkurse (Commodore und ESCOM) und vier Amiga-Firmen, Commodore-Amiga, Inc. (1984-1994), AMIGA Technologies GmbH (1995-1996), AMIGA International, Inc. (1997-2001) und AMIGA, Inc. (seit 1997 bzw. nach Aufkauf durch AMINO, Inc. seit 2000), erlebt.

Unterstützung erfuhr er dabei in schweren Zeiten durch seine Familie, die während seiner Amiga-Rettungsaktionen hin und wieder etwas hinten anstehen musste.

Ich denke, wir können Petro dankbar sein für das, was er in den letzten Jahren für uns und den Amiga getan hat. Ohne ihn wäre das AmigaOS sicher bei der Version 3.1 stehen geblieben.

Danke Petro!

Auch vom Team von amiga-news.de Herzlichen Glückwunsch zum 60sten Geburtstag! Wer noch mehr über Petros Wirken rund um den Amiga lesen möchte, kann sich im Folgenden unsere Zusammenfassung seiner bisherigen Amiga-Tätigkeit zu Gemüte führen.

Petro Tyschtschenko

Ein Mann, der aus der Geschichte der Computer-Plattform Amiga nicht wegzudenken ist. Im Oktober 1982 begann er für die Commodore Büromaschinen GmbH zu arbeiten. Finanzprobleme des Entwicklerteams rund um Jay Miner (Hi-Toro) brachte Commodore 1984 zum Amiga, wie die Jungfrau zum Kind. Als 1985 der erste Amiga aus der Taufe gehoben wurde, war Petro Tyschtschenko dabei. Wahrscheinlich ahnte er damals noch nicht, wie sehr dieses Ereignis Jahre später seinen weiteren Lebensweg prägen sollte.

1994 ging Commodore in Konkurs. Aus dem Logistikmanager Tyschtschenko wurde ein Liquidator, der um die Welt reiste, um Filialen zu schließen. Aber er suchte auch nach Investoren für das, woran er glaubte, und fand am Ende ESCOM. Das Unternehmen ESCOM kaufte 1995 die Rechte am Amiga und gründete ein Tochterunternehmen, AMIGA Technologies, dessen Geschäftsführer Petro Tyschtschenko hieß. Doch 1996 musste auch ESCOM Insolvenz anmelden und drohte, Amiga Technologies - obwohl wirtschaftlich eigentlich gesund - mit in den Abgrund zu ziehen. Wieder setzte er all seine Kraft für den Erhalt des Amiga ein; wieder begann die Suche nach Investoren.

1997 gab es erneut einen neuen Rechteinhaber für Amiga, Gateway 2000. Aus AMIGA Technologies wurde AMIGA International, Inc., mit Petro Tyschtschenko als Geschäftsführer. Der Zahn der Zeit nagte mittlerweile merklich am AmigaOS und dessen Hardware, denn während zwei Insolvenzen und Vekäufen stand die Entwicklung faktisch still; noch stiller, als zu Commodores Zeiten, die 1993 letzte Neuigkeiten präsentiert hatten. "Man muss schon verrückt sein, um das mitzumachen", sagte Tyschtschenko in einem Interview mit dem Magazin brand eins im Jahre 1999.

Petro Tyschtschenko setzte alle Hebel in Bewegung, eine Weiterentwicklung des OS zu erreichen. 1999 wurden seine Bemühungen von Erfolg gekrönt: AmigaOS erschien in der Version 3.5, Entwicklung und Vertrieb, Haage & Partner. Etwa im gleichen Zeitraum kam es zu der Diskussion, wohin der Amiga sich in Zukunft orientieren sollte, denn Prozessoren der 68k-Reihe von Motorola - für die das OS urspünglich erschaffen wurde - wurden nicht mehr weiterentwickelt bzw. hergestellt. In der Amiga-Community war das Gros der Anwender pro PowerPC. Schließlich lag dieser Weg auch nahe. Es gab seit 1998 Erweiterungskarten mit PowerPC-CPUs für diverse Amiga-Modelle. Auch hier setzte sich Petro Tyschtschenko für eine Umsetzung und Weiterentwicklung des AmigaOS auf PowerPC-Prozessoren ein.

In der Zwischenzeit kam Jim Collas mit seiner(?) Vision vom allseits mit Amiga-Techologie vernetzten Haus. Eine Revolution wurde ausgerufen, Application Appliances, MCC... Dann ging Collas wieder oder wurde gegangen. Was damals wirklich geschah, kam nie ans Tageslicht. Sein Nachfolger Thomas Schmidt war mehr ein Finanzmensch. Die Revolution wurde leiser und leiser und verstummte irgendwann...

2001 übernahm das Unternehmen AMINO Development, Inc. die Amiga-Rechte. Im April desselben Jahres verließ Petro Tyschtschenko AMIGA Inc., nachdem er gut 16 Jahre fast mehr für den Amiga da war, als für seine eigene Familie. Die Amiga-User, seine früheren Kunden, zählen vielfach heute zu seinen Freunden.

Petro Tyschtschenko feiert am 16.04.2003 seinen 60.ten Geburtstag.

Update: (17.04.2015)

Aufgrund der Abschaltung des Glossars die Inhalte zu Petro Tyschtschenko in diesen Artikel verschoben. (ps)

[Meldung: 16. Apr. 2003, 10:25] [Kommentare: 54 - 21. Apr. 2003, 13:00]
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