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09.Jun.2004
Hans-Jörg Frieden (ANF)


AmigaOS 4: Offizielles Status-Update

AmigaOS 4.0 Status-Update

von Hans-Jörg Frieden, Hyperion Entertainment
(inoffizielle deutsche Übersetzung: Christoph Gutjahr)

Nachdem der "Developer Prerelease" nun erhältlich ist, ist es Zeit für einen Überblick über den derzeitigen Stand von AmigaOS 4.0. Der enorme Aufwand der von den vielen engagierten Entwicklern bei diesem Projekt betrieben wird, führt dazu, dass seit der Fertigstellung des Prerelease bereits wieder beträchtliche Fortschritte erzielt wurden.

Einige der 68k-Komponenten des Prerelease sind in der Zwischenzeit auf den PowerPC portiert worden. Die bedeutendsten dieser Portierungen sind sicherlich Picasso96 und MUI. Während Picasso96 sich noch im Alpha-Test durch die Entwickler befindet, ist die PPC-Version von MUI bereits in den Händen der Betatester und sollte demnächst einen stabilen Status erreichen.

Der Kernel hat ebenfalls einige Updates erfahren. Unter anderem wird jetzt eine spezielle Ressource namens "Performance Monitor" unterstützt. Dieser Performance Monitor ist ein Hardware Profiler innerhalb der CPU, der einem Entwickler äußerst genaues "Profiling" seines Codes erlaubt - einschließlich des Zählens von Cache "Hits" und "Misses", Befehls-Timing, "Pipeline stalls", der Anzahl gepatchter Befehle, des Befehls-Durchsatz und zahlreicher weiterer Faktoren. Der Performance Monitor wird über die "performancemonitor.resource" kontrolliert, die eine einfach zu bedienende API anbietet und die gesamte Funktionalität in wenigen Funktionen bündelt.

Die weiteren Verbesserungen des Kernels beinhalten auch die Unterstützung der Altivec-Einheit. Die Altivec-Einheit ist eine "SIMD vector processing unit". SIMD steht dabei für "single instruction multiple data", was bedeutet, dass eine Serie von Befehlen parallel an mehreren Datenströmen ausgeführt wird. Für Altivec gibt es eine Vielzahl von Anwendungsbereichen, vor allem natürlich 3D-Grafik, aber auch die Bild- oder Signalverarbeitung, die Kompression bzw. Dekompression von Daten und prinzipiell alle Computer-Anwendungen, bei denen dieselben Befehle auf große Datenmengen angewendet werden. Die Altivec-Unterstützung des Kernels ist noch nicht zu 100% stabil, sollte aber sehr bald komplett funktionsfähig sein.

Auch der bekannte Media-Player "Moovid" wurde auf den PowerPC-Prozessor portiert, und das Resultat ist ziemlich spektakulär. An einer Version mit Altivec-Unterstützung wird ebenfalls gearbeitet. Moovid spielt eine Vielzahl von Film-Formaten ab, darunter auch DivX.

Auch bei der "shared" C-Library (newlib) und der "static" C-Library (clib2) wurden große Fortschritte erzielt.

Außerdem gibt es jetzt eine neue Version des Compilers "gcc", die bis zu sechsmal schneller compiliert als die im SDK enthaltene Version. Darüber hinaus ist auch die kürzlich veröffentlichte finale Version von GNU C 3.4.0 erfolgreich auf AmigaOS 4.0 portiert worden und wird jetzt für die Übersetzung der meisten Komponenten bzw. Programme benutzt. GCC 3.4.0 besitzt einen im Vergleich zu den Vorgängern stark verbesserten Code-Generator, erheblich bessere Unterstützung für ANSI C++ und implementiert Motorolas "vector" Erweiterung für Alitvec-Unterstützung (was bedeutet, dass Sie Typen wie "vector unsigned char x" in Ihren Programmen benutzen können, um einen Vektor für die Altivec-Einheit zu kennzeichnen).

AmiPDF hat einen enormen Geschwindigkeitszuwachs erfahren: Die neue PowerPC-Version von AmiPDF ist - je nach Input - bis zu 60-mal schneller als die Version, die dem Prerelease beiliegt.

Des Weiteren erwarten wir in Kürze die Fertigstellung des serial.device sowie der Floppy-Treiber.

Auch der USB-Stack entwickelt sich sehr gut. Er unterstützt jetzt "HID"-Eingabegeräte wie Tastaturen oder Mäuse, aber auch HID-kompatible Joysticks oder "Lenkräder". Außerdem werden Massenspeicher wie USB-Sticks, Flash-Card-Reader, 7-in1-Kartenleser und Digitalkameras unterstützt.

Das ide.device für den AmigaOne besitzt jetzt UDMA-Unterstützung. Außerdem werden Interrupts nicht mehr "gepollt" sondern ordentlich angemeldet. Das bedeutet, dass der Treiber jetzt keinerlei Prozessor-Zeit mehr für seine Transfers benötigt. Die Arbeiten konzentrieren sich derzeit auf die Optimierung der Performance. Die Ergebnisse sehen bereits recht gut aus und Belastungstests haben gezeigt, dass der Treiber hundertprozentig zuverlässig arbeitet - es tritt kein Datenverlust auf.

Die erwähnten Komponenten werden zu gegebener Zeit registrierten Benutzern des Developer Prerelease im Download-Bereich unserer Webseite zur Verfügung gestellt werden:

http://www.hyperion-entertainment.biz
(cg)

[Meldung: 09. Jun. 2004, 00:51] [Kommentare: 119 - 12. Jun. 2004, 18:53]
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