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19.Jan.2005



MorphOS-Hauptentwickler konzentriert sich auf Embedded-Bereich
Wie dem Mitschnitt einer gestrigen IRC-Diskussion unter dem Titellink zu entnehmen ist, hat Ralph 'laire' Schmidt, geistiger Vater und Hauptentwickler von MorphOS, aus der Uneinigkeit des Entwicklerteams die Konsequenz gezogen, künftig allein weiterzuarbeiten und sich dabei statt einer Fortführung des Desktop-OS zunächst auf den Embedded-Bereich zu konzentrieren.

Soweit für die Allgemeinheit erkennbar, liegt der Kern der Meinungsverschiedenheiten im ursprünglichen MorphOS-Entwicklerteam darin, dass einige der Programmierer infolge der Zahlungsunfähigkeit Genesis sowie deren Begleitumständen (amiga-news.de berichtete) teils auf andere Weise Kapital aus ihrer Arbeit schlagen und teilweise aber auch nicht wollten, dass diese Firma von der eigenen Programmiertätigkeit profitiert, während andere Entwickler jedoch verhindern wollten, dass die Desktop-Konkurrenz im Amiga-Markt aus Entwicklungen für MorphOS einen Nutzen ziehen könnte.

Den Stein ins Rollen brachte demnach der MUI-Entwickler Stefan Stuntz. Offenbar infolge der ausstehenden Zahlungen Genesis gab er, gemäß Ralph Schmidt, für etwa ein Jahr die MUI-Komponenten jenseits der MorphOS-Version 1.4 nicht frei. Dann habe er diese fortgeschrittenen MUI-Komponenten verkaufen wollen, obwohl diese zum Teil von Genesi bezahlt und anscheinend teilweise auch von weiteren MorphOS-Entwicklern mitprogrammiert worden seien. Exklusiv für MorphOS weiterzuarbeiten habe er nur gegen Bezahlung gewollt und als Kompromiss angeboten, dass besagte neue Komponenten für MorphOS kostenlos sein könnten und er sie für andere Systeme verkaufen könnte.

Die Exklusivität der fortgeschrittenen Version von MUI zu verlieren, war allerdings für Ralph Schmidt nicht akzeptabel, da MUI das Herz des Anwender-Erlebens von MorphOS ausmacht - und der Vorschlag von Stefan Stuntz für ihn somit den Verlust der Identität seines Betriebssystems bedeuten würde.

Nachdem sich dann im November mit David 'Zapek' Gerber ein weiterer Kern-Entwickler von MorphOS mit seiner offensichtlich auch von Stefan Stuntz mitgetragenen und interessierte Firmen wie Freescale abschreckenden Aktion - der Öffentlichmachung ihrer Forderungen an Genesi auf MorphOS.net (amiga-news.de berichtete) - ebenfalls in Konflikt mit Ralph Schmidt begab, hat dieser in den letzten Wochen offensichtlich für sich aus diesen Ereignissen sowie der Haltung weiterer MorphOS-Entwickler den Schluss gezogen, dass eine Weiterarbeit mit diesem Team nicht möglich sei.

Daher widmet sich Ralph Schmidt seither der Portierung seines Betriebssystems auf ein PowerPC-Board aus dem Embedded-Bereich, da er dies zum einen im Alleingang umzusetzen vermag und sich zudem hiervon am ehesten Chancen auf eine wirtschaftliche Vermarktbarkeit zu versprechen scheint.

Zusätzlich begründet Ralph Schmidt seine Fokussierung auf den Embedded-Bereich auch damit, dass eine Portierung von MorphOS auf Apple-Rechner ohne ein entsprechend großes, qualifiziertes und motiviertes Team angesichts des Aufwandes ebenfalls nicht möglich sei.

Die Möglichkeit der Bildung eines alternativen, ebenfalls hinreichend qualifizierten Entwicklerteams für eine Fortführung von MorphOS auch als Desktop-OS sieht er dabei ebenso wenig, wie er den verbleibenden Angehörigen des ehemaligen Teams Chancen einer Fortführung in Eigenregie zubilligt. (snx)

[Meldung: 19. Jan. 2005, 17:41] [Kommentare: 260 - 22. Jan. 2005, 22:57]
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