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22.Mai.2016 |
Picasso96: Verkaufsverhandlungen, Lizenzstreitigkeiten (Update) Das Treibersystem Picasso96, das AmigaOS um Grafikkarten-Unterstützung erweitert, wird seit rund 15 Jahren nicht mehr weiter entwickelt, die letzten dafür veröffentlichten Treiber waren für die PCI-Busboards Prometheus und Mediator - letztere allerdings ohne Lizenz. Die Dokumentation der letzten im Aminet verfügbaren Version nennt als Shareware-Gebühr immer noch einen Preis in DM, die angegebene Kontoverbindung existiert Benutzerangaben zufolge bereits seit längerem nicht mehr. 2001 wurde das System an Hyperion lizenziert, zur Übernahme in AmigaOS 4. Nachdem nun mit Apollo Core, Matzes Graka sowie der FPGA-basierten MNT VA2000 neue Grafik-Hardware in den Startlöchern steht und auch Jens Schönfeld in Foren-Diskussionen Pläne in diese Richtung andeutet, gewinnt die 68k-Version des RTG-Systems P96 wieder an Bedeutung. Es gibt seit einiger Zeit Gerüchte, dass die Eigentümer Tobias Abt und Alexander Kneer kein Interesse an einer weiteren Lizenzierung haben aber nach einem Käufer für die Rechte an der Software suchen. Laut weitgehend übereinstimmenden Darstellungen von Gunnar von Boehn (Apollo-Core) und Thomas 'Thor' Richter (MMU Library, OS 3.9-Team) war es von Boehn gelungen, über Richter Kontakt zu Alexander Kneer herzustellen. Der stellte eine Kopie des P96-DDK (Driver Development Kit) zur Verfügung, unter der Bedingung dass Lizenzgebühren zu zahlen seien, wenn Einnahmen mit dem Apollo-Core generiert werden. Soweit kam es jedoch nie: von Boehns Preis-Anfragen wurden angeblich nie beantwortet, stattdessen sei dann Hyperion als potentieller Lizenzgeber aufgetreten. Gegen eine Lizenzgebühr von 10.000 Euro - 10 Euro pro verkaufter Karte, bei einer geschätzten Auflage von 1000 Karten - wäre Hyperion laut von Boehn bereit gewesen, Picasso96 zu kaufen und an das Apollo-Team zu lizenzieren. Von Boehn wäre zwar nach eigenen Angaben mit der Summe einverstanden gewesen, allerdings nur unter der Bedingung dass sie wiederum in Entwicklungen für den 68k-Bereich investiert worden wäre. Eine Einigung zwischen den Parteien kam deshalb nicht zustande. Ein weiterer, potentieller Picasso96-Käufer meldete sich derweil bei Lukas Hartmann, der die FPGA-basierte Grafikkarte MNT VA2000 unter einer freien Lizenz entwickelt. Hartmann veröffentlichte einen Screenshot der Mail in einem zwischenzeitlich wieder gelöschten Twitter-Posting, ohne den Namen des Absenders bekannt zu geben: Wie der Mail zu entnehmen ist, ist mit den Verkaufsverhandlungen auch die Frage der Rechtmäßigkeit neu entwickelter P96-Treiber in den Fokus gerückt: Der finanzielle bzw. strategische Wert des Treibersystems ist deutlich größer, wenn zur Treiberentwicklung bzw. zum Vertrieb P96-kompatibler Treiber eine Lizenz des Rechteinhabers notwendig ist. Eigentlich war der Zugang zum DDK, also den für die Entwicklung notwendigen Unterlagen für externe Entwickler, an den Erwerb einer kostenpflichtigen Lizenz gebunden. Standpunkt der Rechteinhaber war stets, dass ohne Lizenz keine legale Treiberentwicklung möglich sei. Offenbar hatten Abt und Kneer das aber bisher vergleichsweise lax gehandhabt: Nicht nur Elbox (s.o.) hatten Zugriff auf das DDK erhalten bevor ein ordentlicher Vertrag zustande kam, auch Gunnar von Boehn schildert einen ähnlichen Ablauf. Darüber hinaus existiert für UAE ein quelloffener P96-Treiber, der die Nutzung der Host-Grafikkarte vom Emulator aus ermöglicht und ganz offensichtlich mit Unterstützung des P96-Teams entwickelt wurde - er wird im P96-Installer und der Entwickler-Dokumentation erwähnt. Dem Quellcode dieses Treibers dürften große Teile der ansonsten außerhalb des DDK nicht dokumentierten Schnittstelle zwischen Treiber und P96-System zu entnehmen sein. Ein von Jason McMullan programmierter Treiber für den Apollo-Core wurde laut Apollo-Team lediglich mit den Informationen aus dem UAE-Quellcode erstellt, also ohne DDK. Richter, der nach eigenen Angaben gute Kontakte zu Alexander Kneer hat, selbst bereits am Picasso96-Code Verbesserungen vorgenommen hat und Kneer bei der Übergabe an einen neuen Inhaber unterstützen will, zweifelt inzwischen auch den Status des UAE-Treibers an. Dieser stehe seines Wissens nicht unter der GPL, da der Autor für ein solches Vorgehen nie eine Lizenz hatte. Aufgrund dieser Äußerungen wurde ein vom Initiator der OpenPCI-Freigabe gestartetes Projekt zur Zusammenstellung eines freien DDK auf Basis des WinUAE-Treibers wieder eingestellt. Update: (25.05.2016, 15:15, cg) In einem Beitrag auf a1k.org meldet sich Jens 'Paradroid' Schönfeld zu Wort, gibt sich als Verfasser der in unserer Meldung zitierten E-Mail an Lukas Hartmann zu erkennen und veröffentlicht den Kontext in dem besagte Mail entstanden sei:
[Meldung: 22. Mai. 2016, 06:27] [Kommentare: 129 - 08. Mär. 2019, 15:47] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] |
21.Mär.2016 Amiga.org (Forum) |
AmigaKit: Entwickler gesucht Unter AmigaOS 4 wird eine Bibliothek namens application.library genutzt. Da nun einige Programme, die diese Bibliothek benötigen, für AmigaOS 3.x portiert werden sollen, sucht AmigaKit Entwickler, die eine Variante der application.library für AmigaOS 3.x von Grund auf neu schreiben. (snx) [Meldung: 21. Mär. 2016, 15:58] [Kommentare: 14 - 23. Mär. 2016, 13:30] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] |
05.Jan.2016 Hyperion Entertainment CVBA (ANF) |
Hyperion: Offizielle Stellungnahme zur Verbreitung des Quellkodes zu AmigaOS 3.1 Wie verschiedene Medien zum Jahresende berichteten, kam es im Rahmen des 32. Chaos Communication Congress des Chaos Computer Club zur Verbreitung von Quellkodes des AmigaOS 3.1 von 1994. Im Folgenden lesen Sie unsere Übersetzung der heute erfolgten offiziellen Stellungnahme von Hyperion Entertainment. Brüssel, den 5. Januar 2016 - Hyperion Entertainment wünscht allen ein frohes neues Jahr 2016! Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr wurden von der traurigen Tatsache überschattet, dass der Quellkode zu AmigaOS 3.1 sowie zusätzlicher Komponenten aus dem Jahre 1994 ohne Erlaubnis der Rechteinhaber veröffentlicht und weiterverbreitet wurde. Beachten Sie, dass kein Quellkode von AmigaOS 4.x veröffentlicht und verbreitet wurde. Hyperion Entertainment besitzt eine exklusive, weltweite, unbefristete Quellkode-Lizenz für das geistige Eigentum an AmigaOS 3.1 und zusätzlichen Komponenten, wie es öffentlich einsehbar in der Abfindungsvereinbarung zwischen Hyperion Entertainment und Amiga Inc. dokumentiert ist, die in Form eines Anerkenntnisurteils erfolgte. Auf Grundlage dieser Lizenz begann 2001 die Entwicklung von AmigaOS 4.x durch Hyperion Entertainment unter Verwendung des Quellkodes von AmigaOS 3.1 als Basis in der direkten Nachfolge dessen, was Commodore 1994 hinterlassen hat. AmigaOS 4.x ist ein aktiv weiterentwickeltes und im Handel erhältliches Produkt, das noch immer einen substantiellen Anteil des Quellkodes von AmigaOS 3.1 enthält. Während dies bereits mehr als genug Anlass böte, sich der unautorisierten Veröffentlichung und Verbreitung anzunehmen, ist es ebenfalls genau diese Abfindungsvereinbarung, die all dies überhaupt erst ermöglichte, welche Hyperion vertraglich verpflichtet, jegliches geistige Eigentum in Bezug auf das AmigaOS, einschließlich des Quellkodes zu AmigaOS 3.1, durchzusetzen und zu verteidigen. Dies bedingt, dass Hyperion Entertainment alle rechtlich möglichen Maßnahmen gegen jegliche unautorisierte Quelle für dieses Material oder dessen Verwendung prüfen wird, von der es Kenntnis erlangt. All dies führt zu dem Grund, warum wir "solches Aufhebens machen" um einen Quellkode, der inzwischen über 20 Jahre alt ist. Während die ursprüngliche Veröffentlichung von jemandem außerhalb der aktiven Anwenderschaft zu stammen scheint, ist es umso trauriger, mitansehen zu müssen, wie so einige der verbliebenen Anwender an der Verbreitung dieser unautorisierten Kopie bereitwillig teilnehmen und damit Jahre an Entwicklungsarbeit sowie alle denkbaren zukünftigen Versionen des AmigaOS kompromittieren, also entgegen jeglichen gesunden Menschenverstands die Hand beißen, die sie füttert, und dabei in eklatanter Weise gegen das Urheberrecht verstoßen. Davon abgesehen gilt unser ganz besonderer Dank allen loyalen Kunden, Anwendergruppen, Händlern, Partnern und allen anderen, die uns unterstützt haben und weiterhin unterstützen. Sie sind der Grund, warum AmigaOS noch immer existiert, warum es weiterhin aktiv fortentwickelt wird und warum wir uns darum kümmern. Danke, im Namen Hyperion Entertainments und aller dazugehörigen Entwickler, Übersetzer und Tester. Hyperion Entertainment CVBA Tervurenlaan 34 1040 Brüssel Belgien (snx) [Meldung: 05. Jan. 2016, 13:25] [Kommentare: 90 - 22. Jan. 2016, 21:23] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] |
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