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23.Dez.2022



Adventskalender: Tür 23 - George Sokianos
Einmal werden wir noch wach...;) Die Zeit bis dahin verkürzt uns George 'walkero' Sokianos mit seiner Geschichte für unser 23. Türchen.

George ist aktuell die treibende Kraft hinter vielen AmigaOS-4-Projekten und es ist immer wieder überraschend, wie vielseitig seine Software-Themenwahl ist und wo er die Zeit hernimmt, das alles in Angriff zu nehmen. Darüberhinaus hat er in letzter Zeit auch MorphOS-Versionen seiner Software bereitstellt. Zumindest hier bei uns begann seine "Karriere" mit der Veröffentlichung von Comicami, einem Anzeigeprogramm für Comics in den Formaten .cbr und .cbz für AmigaOS 4.

George versucht unermüdlich, das Nutzererlebnis unter den Amiga-Betriebssystemen zu verbessern und mit pfiffigen Ideen Standards aus der PC-Welt für den Amiga verfügbar zu machen:
So hat er zum Beispiel mit aiostreams ("All In One Streams") eine Sammlung von Python-Skripten veröffentlicht, die es ermöglicht, Retro-Streams auf Twitch.tv und Mixer.com auch unter AmigaOS 4, AmigaOS 3, MorphOS und AROS anstatt auf dem PC ansehen zu können. Ebenso veröffentlicht und aktualisiert er auf seiner Seite Skripte für den Odyssey-Webbrowser (AmigaOS-4-Port), mit denen die Anzeige von zum Beispiel GitHub- oder itch.io-Webseiten gelingt.

Er wagt sich aber auch an die ganz großen Brocken heran, die seine eben erwähnten Bemühungen irgendwann einmal obsolet machen könnten: wie wir Anfang November berichteten, hat er ein kleines Team gebildet, das die Portierung von WebKit begonnen hat.

Ebenso ist der Entwickler maßgeblich an der Erstellung des Software Development Kits für AmigaOS 4.1 verantwortlich, portiert den Editor Lite XL für AmigaOS 4 und MorphOS und pflegt mit iGame sein MUI-basiertes Frontend für das Starten von WHDLoad-Titeln. Mittels MediaVault lassen sich Online-Radiostationen streamen und Podcasts anhören.

Unterschlagen wollen wir auch nicht seine portierten Spiele, von denen wir beispielhaft das erst gestern veröffentlichte BreakHack, BlobWars: Attrition oder The Battle for the Solar System - The Pandoran War nennen wollen.

Auf seiner Ko-fi-Webseite findet man nicht nur viele interessante Hintergrundinformationen, sondern auch die Möglichkeit, ihm als Anerkennung einen Kaffee oder mehr zu spendieren (wovon er 50% am Ende eines jeden Monats durch die Unterstützung von Projekten oder Entwicklern an die Community zurückgibt). Wir wünschen George weiterhin viel Freude und Erfolg bei seinen Projekten und freuen uns auf noch viele interessante News hier bei uns. Seine Anekdote:

"Ich möchte eine kleine Geschichte erzählen, wie ich in die Amiga-NG-Szene kam. Da ich ein Amiga-User seit etwa 1989 bin, habe ich alle Nachrichten über unsere geliebte Maschine verfolgt, und natürlich habe ich damals fasziniert Videos von AmigaOS 4 auf PPC-Computern gesehen. Ich wollte... Nein, ich brauchte einen Amiga, auf dem dieses Betriebssystem laufen konnte.

Also schaute ich mir jeden Tag diese YouTube-Videos an, die Leute von ihren AmigaOne XE und SE hochgeladen hatten. Jeden Tag habe ich darüber nachgedacht, wie ich einen kaufen könnte. Damals gab es nicht mehr viele Computer zu kaufen, da die Verfügbarkeit dramatisch abnahm. Und es gab keine Ankündigungen, dass neue Maschinen auf den Markt kommen würden.

Die Kosten waren hoch. Dieses Jahr war für mich sehr wichtig, denn im Mai heiratete ich meine Frau, und im Oktober erwarteten wir unser erstes Kind. Die Familienausgaben waren also hoch. Aber ich konnte nicht aufhören, an diese fabelhaften Computer mit diesem außergewöhnlichen Betriebssystem zu denken.

Das Lustige ist, dass ich mich daran erinnere, dass ich jeden Tag zur Arbeit ging und die Online-Amiga-Shops besuchte, um die Verfügbarkeit zu prüfen. Jeden Tag füllte ich das Bestellformular aus und hielt meine Hand davon ab, den "Bestell"-Knopf zu drücken. Jeden Tag war ich sooooo nah dran, aber doch so weit weg.

Die Alpträume begannen, als ein Geschäft nach dem anderen anfing, den Aufkleber "Nicht verfügbar" neben den AmigaOne-Fotos zu zeigen. Dieses schreckliche rote Etikett ließ meinen Schweiß wachsen und meinen Herzschlag ansteigen. Bis zu einem heißen Tag im Juni 2005, als ich endlich auf die Schaltfläche "Absenden" klickte. Zum wiederholten Male besuchte ich die Website von GGS-Data in Schweden und schaute sehnsüchtig die Fotos des microAmigaOne an. Und JA... dieser microAmigaOne wurde meiner. Ich erledigte alle notwendigen Zahlungen und erhielt die Bestätigung für meine Bestellung, dass alles in Ordnung sei.

Am nächsten Tag besuchte ich wieder die Webseiten der Shops und schaute mir das rote Etikett an, ohne mich weiter darum zu kümmern. Dieses Etikett erschien auch auf der Website von GGS-Data. War der microAmigaOne, den ich gekauft hatte, der letzte, der zum Verkauf stand? Hatte ich es geschafft, den allerletzten AmigaOne im Jahr 2005 zu bekommen? Was würde passieren, wenn ich an diesem Tag nicht auf den "Absenden"-Button am Ende des Bestellformulars geklickt hätte? Wäre ich dann hier mit euch allen und würde Software für das AmigaOS entwickeln?

Ich schätze, wir werden nie erfahren, was passieren wäre. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich, während ich diese Worte schreibe, diesen microAmigaOne neben meinem Schreibtisch habe, bereit, ein Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern, wie er es vor 17 Jahren tat.

Und am wichtigsten ist, dass ich die Drohung meiner Frau überlebt habe, um Ihnen diese Geschichte zu erzählen. Passt gut auf Eure Amiga-Computer auf und habt Spaß mit ihnen." (dr)

[Meldung: 23. Dez. 2022, 08:37] [Kommentare: 1 - 23. Dez. 2022, 11:35]
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